Nr. 530
Das Reich der Roxharen
Das mentale Netz projiziert den Untergang
von Kurt Mahr
Seit Dezember des Jahres 3586, als die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.
Im Jahr 3791 ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.
Nach einer langen und dramatischen Rettungsaktion, die Atlan, nur von wenigen Helfern unterstützt, erfolgreich abschloss, konnte das Schiff schließlich das Mausefalle-System verlassen und wieder frei seines Weges ziehen.
Gegenwärtig hat die SOL ihren Flug im Guel-System unterbrochen. Atlan, Bjo Breiskoll und Wajsto Kolsch sind von Bord gegangen und auf der Welt der Chailiden gelandet, um das Rätsel des Volkes der Meditierenden zu lösen.
Nun greift ein weiteres Wesen in das große Spiel um die Geheimnisse von Chail ein. Dieses Wesen ist Y'Man, der seltsame Roboter von Osath. Er verlässt die SOL ebenfalls und dringt ein in DAS REICH DER ROXHAREN ...
Y'Man – Der Roboter sorgt für Verwirrung im Reich der Roxharen.
Phin'Sar – Aufseher von Chail.
Beng'Tut – Adjutant des Aufsehers.
Ai'Synn – Ein rebellischer Roxhare.
Polaw, Vrix, Bjo Breiskoll und Wajsto Kolsch – Gefangene in der Blauen Stadt.
»Da kommt er«, sagte Phin'Sar und deutete mit lässiger Geste auf den Bildschirm.
Der Aufseher der Nebenzelle Chail lag bequem auf einem sofaähnlichen Lager ausgestreckt und nippelte an einer Handvoll gequollener Maris-Körner, die er mit automatischer Regelmäßigkeit aus einer blechernen Schüssel griff.
»Ob er so ist wie die anderen?«, fragte Beng'Tut, der aufmerksame und von der Wichtigkeit seines Amtes überzeugte Adjutant, dem Phin'Sar es verdankte, dass die Schüssel niemals leer wurde.
»Das kann man nicht sagen«, antwortete der Aufseher. »Er ist offensichtlich einer ihres Volkes. Aber Nutis'Kir hat berichtet, das fremde Raumschiff trage Spuren, als sei es Dutzende von Jahren ununterbrochen im Weltraum unterwegs gewesen. Wenn er sich ständig an Bord befunden hat, mag er Züge entwickelt haben, die ihn von seinen Artgenossen unterscheiden.«
Phin'Sar war, was man unter Roxharen ein stattliches Geschöpf nannte. An die zweieinhalb Meter lang, trug er ein gepflegtes, matt schimmerndes, graues Fell. Sein Schädel war besonders schlank. Die zierlichen, runden Ohren wiesen auf vornehme Abstammung hin. Und wenn Phin'Sar sich herabließ zu lächeln, dann entblößte er ein tadelloses, von den besten roxharischen Dentisten instand gehaltenes Gebiss. Phin'Sar war, wie es seinem hohen Rang entsprach, fortgeschrittenen Alters. Seine Sprache war ein gewähltes, von tiefen Basstönen untermaltes Gezwitscher.
Bei Beng'Tut verhielt es sich ein wenig anders. Der Adjutant war noch größer als sein Vorgesetzter, dazu jung und von athletischer Gestalt. Es gab auf dieser von allen Göttern verlassenen Welt wenig Roxharinnen, die nicht davon träumten, eines Tages in Beng'Tuts zärtlichen Armen zu liegen – wenigstens bildete Beng'Tut sich das ein. Er hatte sein Fell in mehreren grellbunten Tönen gefärbt. Seine kleinen, schwarzen Augen blickten scharf und durchdringend, die Ohren waren in ständiger Bewegung. Er sprach schnell und hastig und ohne jene tiefen Untertöne, die ein Zeichen der Vornehmheit waren. Manchmal hatte er es so eilig, seine Gedanken in Worte zu kleiden, dass seine Stimme sich überschlug. Um genau zu sein: Phin'Sar war nicht sicher, dass im Gehirn seines Adjutanten alle Windungen sich in der vorgeschriebenen Richtung krümmten. Aber was sollte er machen? Beng'Tut war der zuverlässigste, der bereitwilligste, der unterwürfigste seiner Helfer. Beng'Tut musterte den kleinen Reflex auf der Videofläche, der sich dem Zentrum des Bildes näherte und allmählich an Geschwindigkeit verlor. Er warf der Blechschüssel einen misstrauischen Blick zu, um sich zu vergewissern, dass der Vorrat an gequollenen Maris-Körnern in absehbarer Zukunft nicht ausgehen werde, und erklärte:
»Ich mache mich am besten auf den Weg. Die Aufpasser stehen schon bereit.«
Phin'Sar machte gelangweilt die Geste des Bejahens.
»Geh nur«, sagte er. »Und sieh zu, dass der Mann in der Rüstung in sicheren Gewahrsam kommt.«
*
Der große Schweber mit Beng'Tut und seinen acht Aufpassern verließ den inneren Komplex der Nebenzelle Chail, die von den Chailiden und anderen Geschöpfen auch die Blaue Stadt genannt wurde, und wandte sich auf einer der großen Ausfallstraßen durch den Bezirk der Astronautenquartiere und der Maschinenbauten nach Süden. Beng'Tut saß neben dem Piloten und musterte auf der kleinen Orterfläche den Reflexpunkt des fremden Fahrzeugs, der inzwischen zur Ruhe gekommen war. Der Fremde war gelandet, etwa zwölf Kilometer südlich der Stadt. Beng'Tut wusste nicht, was er davon zu halten hatte. Als vor etlichen Tagen die erste Nachricht von Nutis'Kir eintraf, hatte jedermann geglaubt, der Unbekannte werde versuchen, heimlich nach Chail zu kommen und an irgendeinem versteckten Ort zu landen. Dass er sich statt dessen die Blaue Stadt, das Zentrum der roxharischen Macht ausgesucht hatte, verblüffte den Adjutanten in nicht geringem Maß.
Er spürte Widerwillen in sich aufsteigen, als der Schweber den äußeren Stadtring passierte, jene für roxharische Begriffe widerwärtige Ansammlung von Hütten, Kabinen und Baracken, in denen die Chailiden wohnten, die auf ihren Abtransport warteten. Ein paar junge Männer und Frauen saßen faulenzend vor einer der Wohnungen und warfen dem Fahrzeug gelangweilte Blicke zu. Zum hundertsten Mal an diesem Tag fragte sich Beng'Tut, warum das Schicksal ausgerechnet ihn nach Chail verschlagen hatte. Wo hatte er sich gegen die Mächte des Schicksals vergangen, dass sie gerade ihn dazu verdammt hatten, auf diesem Hinterwäldlerplaneten zu verdorren und verrotten?
Seine schlechte Stimmung legte sich erst, als er das fremde Fahrzeug sah. Es stand in einer Senke zwischen zwei Hügeln, ein Gebilde von einfacher und doch eleganter Form: zwei flache, mit dem Rand aufeinandergesetzte Schüsseln, die von einer Reihe schlanker Beine getragen wurden. In der Wand des Fahrzeugs war eine Öffnung entstanden. Aus der Öffnung reichte eine flimmernde Energiebahn bis zum Boden herab, und über diese Bahn kam ein Wesen geschritten, das genauso aussah, wie es von Nutis'Kir per Fernbild beschrieben worden war.
Für roxharische Begriffe war es von zwergenhafter Gestalt, etwa einen und ein Drittel Meter groß. Es bewegte sich mit bedächtigen Bewegungen, hatte einen großen, runden Kopf und genau wie die Roxharen zwei Arme und zwei Beine. Man erkannte auf den ersten Blick, dass es in einer Rüstung stak. Diese war aus grauem, mattem Metall gefertigt. Die Rüstung umschloss den Körper zur Gänze. In der Struktur des Helmes war die eigenartige Frisur nachgebildet, eine Haartracht, die die Schädelplatte und einen Teil des Nackens bedeckte.
Der Schweber setzte auf. Mit einem Satz, der seiner athletischen Statur Ehre machte, setzte Beng'Tut über die Bordkante hinweg und landete federnd auf dem Boden. Bevor er sich dem Fremden näherte, sah er sich um und vergewisserte sich, dass die Aufpasser ihre Schockstrahler schussbereit hielten.
Er schaltete den Translator ein und wandte sich an den Fremden.
»Willkommen auf Chail, Mann in der Rüstung. Man hat mir gesagt, dass du dich so nennst.«
Der Fremde sah ihn aus starren, gelblichen Augen an. Er musste den Kopf in den Nacken legen, um zu Beng'Tut aufzublicken:
»Mann? Welcher Mann?«, brummte er unfreundlich.
»Mann in der Rüstung«, antwortete Beng'Tut verwirrt.
»Der bin ich. Welcher Mann hat es dir gesagt?«
»Nutis'Kir ... er hat ... er hat dich ...«, stotterte der Adjutant.
»Warum nennst du ihn Mann? Er ist ein Roxhare.«
»Nicht Mann, sondern man«, ächzte Beng'Tut.
»Du drückst dich sehr verworren aus«, wies ihn der Fremde zurecht. »Gibt es hier niemand, der zusammenhängend sprechen kann?«
»Ich bin beauftragt, dich willkommen zu heißen und dir unsere Gastfreundschaft anzubieten«, seufzte der Adjutant.
»Willkommen? Ist das dein Planet?«
»N-nein ... ja ... ich meine ...«
»Da geht's schon wieder los«, knurrte der Metallene.
»Wir haben hier die Obhut«, stieß Beng'Tut hervor.
»Bist du vielleicht der Obhüter?«
»Nein. Phin'Sar ist es. Er hat mich geschickt.«
»Warum ist er nicht selbst gekommen?«
»Weil ... weil ...« Warum, zum Teufel, war Phin'Sar nicht selbst gekommen? Beng'Tut hatte eine rettende Idee. »Weil ihm sonst die Maris-Körner eingetrocknet wären.«
Der Blick der starren, gelben Augen schien den Adjutanten zu durchdringen.
»Bei dir ist vielleicht auch etwas eingetrocknet, wie?« Und als Beng'Tut darauf vor lauter Verwirrung und Entrüstung nicht antwortete, forderte er: »Bringt mich zu diesem Phin'Sar. Vielleicht bringt der mehr als fünf Wörter hervor, ohne sich dabei zu verheddern.«
Y'Man hatte sich Zeit gelassen, obwohl jede Faser seiner robotischen Logik ihm sagte, dass er keine Minute verlieren dürfe. Hinter sich, an Bord der SOL, ließ er einen gefährlichen Wirrwarr zurück, in dem Chart Deccon jederzeit auf die Idee kommen mochte, auf Fahrt zu gehen und den Planeten Chail sich selbst zu überlassen. Auf Chail aber befanden sich Atlan, Bjo Breiskoll und Wajsto Kolsch, mit denen es seit etlichen Tagen keine Verbindung mehr gab. Wenn die SOL sich in Marsch setzte, waren sie verloren – und er mit ihnen; aber er, der Robot, spielte in diesem Zusammenhang keine große Rolle.
Den langsamen Flug hinab nach Chail hatte er genutzt, um seine Vorbereitungen zu treffen. Eine davon war, einen Translator anzufertigen, der die Sprache der Roxharen in ein ihm verständliches Idiom übertrug – und zwar geräuschlos, solange er auf Empfang arbeitete. Das Gerät war winzig. Er hatte es in einer Körperhöhlung verborgen, wo es so schnell von niemand entdeckt werden würde. Er hatte sich obendrein mit einer Menge zusätzlicher Instrumente ausgestattet, die aus den Vorräten der Space-Jet stammten.
Die Begegnung mit Nutis'Kir, der in seiner Raumzelle unmittelbar vor der SOL aufgetaucht war, um die Auslieferung Akitars zu fordern, hatte ihm zu denken gegeben und ihn bewogen, seinen ursprünglichen Plan zu ändern. Es war Nutis'Kir, mit dem er sich allerdings nur per Sichtfunk unterhielt, nämlich entgangen, dass sein Gesprächspartner ein Roboter war. Der Roxhare hatte Y'Man »Mann in der Rüstung« genannt, und Y'Man war der Gedanke gekommen, dass er sich womöglich auch unter den Roxharen auf Chail als organisches Wesen ausgeben könne. Damit entfiel die Notwendigkeit, mühsam nach einem heimlichen Landeplatz zu suchen und sich ständig verborgen zu halten. Denn ein organisches Geschöpf unterlag über kurz oder lang dem Einfluss, der von dem mentalen Netz ausging, das sich rings um den Planeten spannte, und stellte somit für die Roxharen nur eine kurzlebige Gefahr dar. Sie würden ihn scharf im Auge behalten, bis er erkennen ließ, dass der Mentalschirm ihn in seinen Bann geschlagen hatte.
Natürlich war er für die mentale Wirkung des Schirmes nicht empfänglich. Aber er hielt sich für einen zumindest mittelmäßigen Schauspieler, dem es nicht schwerfallen würde, vorzutäuschen, was in Wirklichkeit gar nicht da war. Auch in dieser Hinsicht hatte er vorgesorgt. Die Roxharen waren in ihrem äußeren Gehabe überaus höfliche Wesen. Er dagegen gab sich als ruppiger Klotz. Wenn er allmählich sanfter wurde und sich schließlich roxharischer Höflichkeit bediente, würden sie daraus schließen, dass er dem Einfluss des Schirms erlegen war. Dann war er in ihren Augen keine Gefahr mehr, und sie würden ihm erlauben, sich mehr oder weniger frei zu bewegen.
Eines war ihm freilich immer noch ein Rätsel. Die Roxharen waren Herren einer hochentwickelten Technik. Warum identifizierten sie ihn nicht auf Anhieb als Roboter? Woher kam die Hartnäckigkeit, mit der sie in ihm ein organisches Wesen sahen? Er wusste es nicht; aber die Frage stand unter den Dingen, über die er sich auf Chail informieren wollte, an hervorragender Stelle.
Er nahm die Eindrücke der Stadt in sich auf, als der Schweber mit mäßiger Geschwindigkeit die breite Verkehrsader entlangglitt. Er hatte die Blaue Stadt anhand ihres energetischen Streubilds als den Punkt identifiziert, an dem sich die roxharische Macht konzentrierte. Auf der gesamten restlichen Oberfläche des Planeten gab es keine nennenswerten Quellen energetischer Streuimpulse.
Die hüttenartigen Quartiere, die die eigentliche Stadt als weiter Ring umgaben, besagten ihm nichts. Interessanter fand er die kleinen, festen Bauten, die sich stadteinwärts an den Ring anschlossen. Er nahm an, dass diese Gebäude Roxharen als Unterkünfte dienten, und gelangte zu dem Eindruck, die Stadt sei relativ dünn besiedelt. Nur hier und da war einer der Bewohner zu sehen. Er bemerkte eine Anzahl kleiner, schüsselförmiger Fahrzeuge, die leer die breite Straße auf- und abkreuzten. Ein einziges Mal wurde er Augenzeuge, wie einer der Fußgänger einem Fahrzeug zuwinkte. Er bewegte dabei den Mund und schien einen Laut von sich zu geben, den Y'Man indes nicht hören konnte. Das Fahrzeug näherte sich daraufhin dem Winkenden und hielt an, so dass dieser einsteigen konnte. Das offenbar war das öffentliche Transportsystem der Blauen Stadt: robotgesteuerte Schwebetaxis.
Noch weiter in Nähe des Stadtzentrums wurde die Architektur beeindruckender und nahm ausschließlich funktionelle Formen an. Hier schien überhaupt niemand zu wohnen. Die mächtigen Gebäudeklötze, zum großen Teil mit leuchtend blauen Wänden versehen, waren Lagerhäuser, Produktionsstätten oder Maschinenhallen. Y'Man sah eine gigantische Kuppel von mehr als einhundert Metern Höhe, um die sich Dutzende blauer Gebäude reihten wie Küken um eine Glucke. Die Kuppel war von orangeroter Farbe und schien innerhalb der Gruppierung von besonderer Wichtigkeit zu sein.
Im Kern der Stadt fiel zunächst ein blauer Wohnturm auf, der zu schwindelnder Höhe aufragte. Er entsprach keiner der architektonischen Formen, die Y'Man bisher zu Gesicht bekommen hatte. Es gab offenbar nur einen solchen Turm in der ganzen Stadt. Sein Zweck blieb ihm vorläufig unklar. Unweit des Turmes begann der Wirrwarr der Gebäude, in denen sich die roxharische Administration einquartiert hatte. Hier verlor die Straße an Breite und verlief sich schließlich zu einer Reihe schmaler Gassen. Fahrzeuge und Fußgänger waren überall unterwegs und vermittelten den Eindruck eines Stadtkerns, der vor Überbevölkerung aus den Nähten zu platzen drohte. Leider fand Y'Man nur wenig Zeit zum Beobachten. Der große Schweber tauchte in eine unterirdische Garage. Man hatte den Palast des Aufsehers erreicht.
Phin'Sar nahm sich Zeit, den seltsamen Gast zu mustern. Seine rechte Hand tauchte immer wieder in die Blechschüssel, um ein paar Maris-Körner aufzunehmen und zum Mund zu führen. Sein Blick war nicht unfreundlich; aber man merkte, dass es ihm darauf ankam, dem Zwerg durch seine imposante Ruhe und Gelassenheit den nötigen Respekt einzuflößen. Dabei machte ihm der Metallene allerdings einen Strich durch die Rechnung. Er wies mit einem gedrungenen Arm auf die Schüssel und fragte:
»Ist das das Zeug, das eingetrocknet wäre, wenn du mich selbst begrüßt hättest, anstatt deinen Handlanger mit dem Knoten in der Zunge zu schicken?«
Phin'Sar fuhr von der Liege in die Höhe. Seine zierlichen Ohren spielten.
»Wie bitte?«, rief er verwirrt.
Y'Man wies mit abfälliger Geste auf Beng'Tut, der sich bescheiden im Hintergrund hielt.
»Er hat gesagt, du könntest nicht kommen, weil dir ...«
»Ich musste ... es war nur ... eine Ausrede ...«, stotterte der Adjutant.
»Ruhe!«, schrie Y'Man in schrillem Diskant. »Jetzt rede ich!«
Phin'Sar legte die Ohren nach hinten. Die Haare seines gepflegten Pelzes begannen, sich zu sträuben.
»... weil dir sonst die Nüsse dort eintrocknen«, vollendete der Metallene den begonnenen Satz.
»Es sind keine Nüsse«, flüsterte Phin'Sar voller Abscheu. »Ich hasse Nüsse. Es sind Körner, Maris-Körner!«
»Was auch immer«, brummte Y'Man verächtlich.
Beng'Tut sah seine Chance. Er tauchte zwischen den beiden verschiedenen Wesen hindurch, bekam die Schüssel zu fassen und zog sich zurück. Es war an der Zeit, einen neuen Vorrat zu beschaffen.
*
Mit leicht erschütterter Gelassenheit versuchte der Aufseher, das Gespräch auf den ursprünglich vorgesehenen Kurs zu bringen.
»Ich heiße dich als meinen Gast willkommen, Mann in der Rüstung«, sagte er. »Darf ich fragen, was dich nach Chail führt?«