Nr. 531
Aufstand der Immunen
Atlans Kampf um die Befreiung der Chailiden
von Peter Griese
Seit Dezember des Jahres 3586, als die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.
Im Jahr 3791 ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.
Gegenwärtig hat die SOL ihren Flug im Guel-System unterbrochen. Atlan, Bjo Breiskoll und Wajsto Kolsch sind von Bord gegangen und auf der Welt der Chailiden gelandet, um das Rätsel des Volkes der Meditierenden zu lösen.
Atlans Bemühungen sind anfänglich nicht gerade von Erfolg gekrönt, doch als auch noch Y'Man, der seltsame Robot von Osath, die SOL verlässt und auf Chail auftaucht, kommt Bewegung in die bislang stagnierende Situation auf dem Planeten, und viele Chailiden beginnen ihr Verhältnis zu den Roxharen mit anderen Augen zu sehen.
Auch bei den Roxharen selbst zeichnet sich eine unerwartete Entwicklung ab – es kommt zum AUFSTAND DER IMMUNEN ...
Y'Man – Ein Roboter erkennt sich selbst.
Atlan – Der Arkonide bemüht sich um die Schaffung einer Friedenszelle.
Zayger und Empter – Zwei immune Roxharen.
Mussumor – Oberhaupt der Uralten von Chail.
Gurdonar – Ein Uralter erweist sich als hilfreich.
Das Kastell lag in einer einsamen Waldgegend auf der halben Strecke zwischen der Nebenzelle Chail, wie die Blaue Stadt genannt wurde, und der Chailiden-Siedlung Ushun. Die umgebenden Bäume ragten höher empor als die Mauern, die das quadratische Bauwerk von allen Seiten dicht umschlossen. Der Pflanzenwuchs war so dicht, dass selbst aus unmittelbarer Nähe nicht zu erkennen war, dass hier ein ausgedehnter Gebäudekomplex angelegt worden war.
Der dichte und verfilzte Wald erfüllte zwei Funktionen für die Erbauer des Kastells. Er ergänzte die schon kaum überwindbaren Mauern, so dass eine Flucht aus dem Kastell so gut wie unmöglich war. Weiter sorgte er dafür, dass das Kastell nur auf dem Luftweg erreicht oder verlassen werden konnte. Natürlich erhöhte auch das die Sicherheit, denn die Erbauer und Lenker des Kastells hatten dafür gesorgt, dass es keine Luftfahrzeuge in seinem Bereich gab.
Der Bewachungsmechanismus bestand aus einer Maschine, die fest in das Kastell eingebaut worden war. Sie verfügte über Sensoren, die auf optischem und akustischem Weg den ganzen Bereich überwachten. Außerdem besaß die Maschine eine Handvoll beweglicher Einheiten. Sie sorgten in erster Linie dafür, dass die Gefangenen zu essen und zu trinken bekamen.
Zayger befand sich seit gut drei Chail-Jahren in dem Kastell. Er gehörte damit zu den Insassen, die am längsten hier waren. (Drei Chail-Jahre entsprachen etwa neun irdischen Jahren). Nur der alte Empter war vor ihm hier gewesen. Er galt als ein bisschen verrückt, aber selbst Zayger war sich nicht sicher, ob es sich dabei nicht nur um ein raffiniertes Spiel handelte, mit dem Empter die Überwachungsmaschine in Sicherheit wiegen wollte. Schließlich war es Empter gewesen, dem es gelungen war, eine funktionierende Nachrichtenverbindung zu einem Verbündeten in der Freiheit aufzubauen.
Das änderte aber nichts daran, dass Zayger derjenige unter den Gefangenen war, der von allen als Führer anerkannt wurde. Zayger strahlte trotz seiner langen Gefangenschaft Aktivität und Zuversicht aus. Resignation kannte er nicht. Immer wieder munterte er die anderen dreizehn Insassen des Kastells mit seinen Worten auf. Dabei achtete er sorgfältig darauf, dass die Überwachungsmaschine nichts merkte.
Als die beweglichen Sensoren der Überwachungsmaschine das Abendessen gebracht hatten, traf sich Zayger mit Empter in einer Nische der Innenmauer. Dieser Platz galt als sicher. Die Maschine konnte in ihn nicht einsehen.
Auch Istera, eine nicht mehr junge Roxharin, gesellte sich unauffällig zu ihnen. Das Gespräch begann mit alltäglichen Dingen, wie es das eintönige Essen oder das Wetter auf dem Planeten Chail waren. Erst als man nach einer Weile sicher war, dass keine der beweglichen Sensoren in der Nähe waren, wurde das Thema auf das eigentliche Anliegen der gefangenen Roxharen gelenkt.
Und hier gab es nur einen Gesprächsstoff. Die baldige Flucht!
Zayger öffnete eine kleine Dose, die unauffällig an seinem linken Oberarm in dem dichten blauen Fell zu hängen pflegte.
Er stellte sich so, dass auch jetzt von den Hauptgebäuden aus keine Beobachtung möglich war.
In dem Behälter krabbelte ein Insekt von Fingerlänge. Es reckte seinen mit kurzen Fühlern versehenen Kopf in die Höhe, als es die kühle Abendluft spürte.
»Ein ausgewachsenes Exemplar der endgültigen Generation«, erklärte der Roxhare zufrieden. »Es hat alle Prüfungen bestanden. Die Zucht war erfolgreich. Auch alle anderen dieser verfressenen Tiere funktionieren einwandfrei. Sarax hat den Duftstoff fertig. Es könnte losgehen.«
»Nein.« Der alte Empter schüttelte ablehnend beide Hände. Dazu fletschte er seine Schneidezähne, was in der Gestensprache der Roxharen eine klare Ablehnung bedeutete.
»Warum nicht?« Aus Isteras Worten sprach die Ungeduld der langjährigen Gefangenen. Die Roxharin gehörte zu den seltenen Angehörigen ihres Volkes, die ein fast weißes Fell besaßen. Außerdem war sie ungewöhnlich klein. Ganze zwei Meter maß ihr Körper, der einen Menschen an den Anblick eines übergroßen Nagers erinnert hätte.
Empter strich sich über sein struppiges Fell. »Ich habe noch keine Nachricht von draußen«, meinte er abweisend. »Natürlich würde auch ich lieber heute als morgen das Kastell für immer verlassen. Ich lege aber großen Wert darauf, nicht schon nach wenigen Stunden oder Tagen wieder in diesem grässlichen Gemäuer zu landen.«
»Wann willst du uns endlich sagen«, fragte Zayger, »wer der geheimnisvolle Partner ist, mit dem du in Verbindung stehst? Allmählich macht mich deine Geheimniskrämerei nervös.«
»Du wirst es erfahren, wenn du ihn siehst, Zayger.« Der Alte gab ein paar besonders hohe Töne von sich, als ob er sich amüsieren würde. »Alles, was du über ihn wissen musst, habe ich dir gesagt. Er ist ein Roxhare, der wie du und ich und alle anderen Gefangenen die Existenz des geistigen Faktors leugnet.«
»Ich leugne die Existenz des geistigen Faktors nicht«, widersprach Zayger heftig. »Ich behaupte lediglich, dass er keinen Einfluss auf mich ausübt. Und dass ich die von ihm gesetzten Grenzen verlassen kann, ohne sterben zu müssen.«
»Zwischen deiner und meiner Formulierung besteht kein wesentlicher Unterschied.« Empter winkte ab.
Unterdessen schloss Zayger den Behälter mit dem Insekt wieder.
»Wie groß ist die Kolonie«, fragte Istera neugierig, »die du gezüchtet hast?«
»Es sind mehrere tausend«, lautete die bereitwillige Antwort. »Natürlich habe ich die Fresser nicht gezählt, aber es sind genug, um eine mehrere Meter breite Schneise in die Mauern zu brechen.«
»Ich halte nichts von dieser Idee«, zwitscherte Empter sanft. »Wenn wir die Mauern überwunden haben, stehen wir vor einem undurchdringlichen Wald. Da würden dir deine Fresser auch nicht mehr helfen, selbst wenn du Milliarden von ihnen hättest.«
»Das behauptest du.« Zayger knurrte unwillig.
»Nein, nicht ich. Es handelt sich um eine sichere Information, die ich von meinem Freund da draußen habe.«
»Immer wenn du eine vernünftige Erklärung abgeben sollst«, brauste nun die Roxharin auf und unterstützte damit Zayger, »redest du dich auf deinen geheimnisvollen Informanten heraus. Ich glaube, du bist doch verrückt.«
»Natürlich bin ich verrückt.« Wieder schickte Empter ein paar leise Töne aus, die den beiden Roxharen zeigen sollten, dass er sich amüsierte. »Ich glaube ja nicht an die Macht des geistigen Faktors.«
»Du redest nur um die eigentlichen Probleme herum.« Empter spürte die Ablehnung, die ihm entgegenschlug. Auch die nach hinten gedrehten Ohren Zaygers unterstrichen dies.
»Es ist ganz anders«, versuchte der Alte behutsam zu erklären. »Ihr lasst mich nicht darlegen, wie wir die Freiheit gewinnen können, weil ihr nur euren falschen Ausbruchsplan im Kopf habt. Es entspricht der Wahrheit, dass wir von einem undurchdringlichen Wald umgeben sind. Deshalb wäre es falsch, die kostbaren Tierchen, die Zayger in mühevoller Arbeit gezüchtet hat, sinnlos einzusetzen. Ohne einen Gleiter kämen wir nie von hier weg. Und den bekommen wir nur von meinem Freund.«
»Du weißt«, lehnte Zayger ab, »dass das ein völlig unsinniger Plan ist. Jeder Gleiter würde von der Überwachungsmaschine sofort vernichtet werden. Nur offiziell von der Nebenzelle Chail angekündigte Fahrzeuge haben eine Chance, hier zu landen.«
»Was du sagst, Zayger, ist absolut richtig.«
Der Roxhare mit dem blauen Fell blickte den Alten verwundert an. An seinen Augen war deutlich zu erkennen, dass er an Empters Verstand zweifelte.
»Manchmal kommt ihr Jungen nicht auf die nächstliegende Lösung.« Empter hob seine schmalen Hände in die Höhe, als wollte er Zayger beruhigen. »Du musst dafür sorgen, Junge, dass Sarax den Duftstoff, der die Fressgier weckt, nicht auf die Mauern sprüht.«
»Nicht?« Wieder sträubte sich Zaygers Fell voller Ablehnung. »Worauf denn?«
Empter deutete auf das Hauptgebäude in der Mitte des Kastells. »Dort steht die Überwachungsmaschine. Die müsst ihr euch als Ziel aussuchen. Wenn sie gefallen ist, kann auch ein Gleiter landen. Es muss natürlich alles genau zeitlich abgestimmt werden, sonst kommen die Abhängigen und machen den ganzen Plan zunichte.«
Zayger blickte durch die Dämmerung auf das Haus aus mächtigen Steinen, das noch keiner von ihnen je hatte betreten können. Er schwieg und dachte über das nach, was der Alte gesagt hatte. Seine Ohren zuckten erst unentschlossen hin und her, dann drehten sie sich zustimmend nach vorn.
»Die verflixte Maschine«, sagte er leise, »weiß ich, ob es sie wirklich gibt?«
»Ich weiß es«, behauptete Empter selbstsicher. »Und das sollte uns genügen. Schließlich habe ich meine Informationen von draußen.«
»Vielleicht ist er doch nicht so verrückt«, vermutete Istera.
Zayger deutete der Roxharin mit einer Handbewegung an, dass sie schweigen sollte. Er dachte angestrengt nach.
»Wann kann der Gleiter hier sein?«, frage er dann den Alten.
»Du musst es mir einen Tag vorher sagen«, erklärte Empter. »Diese Zeit brauche ich, um eine entsprechende Nachricht abzuschicken.«
Zayger öffnete leicht seinen Mund. Das kräftige Gebiss aus zwölf großen und breiten Zähnen wurde sichtbar. Gleichzeitig senkte er seinen Kopf. Das bedeutete Zustimmung.
»Und der geistige Faktor?«, wollte Istera wissen. »Wenn er von unserem Plan erfährt?«
»Er kann ihn ruhig kennen«, antwortete Zayger grimmig. »Der geistige Faktor besitzt Macht über die Abhängigen, aber nicht über uns.«
Seine kleinen, schwarzen Augen richteten sich auf Empter.
»Schicke die Information sofort los. Morgen Abend möchte ich in Freiheit sein.«
Der alte Roxhare begann in seinem Fell zu kramen. Nach einer Weile brachte er ein kleines Flugtier zum Vorschein, an dessen Bein eine kleine Hülse hing. Behutsam öffnete er den Verschluss. Eine kaum daumengroße Kunststoffplatte wurde sichtbar. Mit einem Fingernagel ritzte er mehrere Zeichen in die kleine Platte. Dann verschloss er die Hülse wieder. Noch einmal blickte er sich vorsichtig um.
Aus dem Hauptgebäude ertönte das Signal, das den Gefangenen bedeutete, dass der Ausgang beendet war.
Das Flugtier glitt aus der Hand des alten Roxharen und zog rasch in die Höhe. Noch bevor es über die Mauern des Kastells glitt, setzten sich die drei in Richtung ihrer Unterkunft in Bewegung.
»Dann bis morgen, Freunde«, sagte Zayger.
*
Obwohl ich im Augenblick mit keiner erkennbaren Aufgabe befasst war, arbeiteten alle Systeme meines Körpers auf vollen Touren.
Seit zehn Tagen weilte ich jetzt auf diesem eigenartigen Planeten, der von seinen eigentlichen Bewohnern Chail genannt wurde. Was ich in dieser kurzen Zeitspanne in Erfahrung gebracht hatte, war mehr als ich zu hoffen gewagt hatte. Es war aber auch mehr, als ich trotz der Hochgeschwindigkeitssysteme meines Körpers sofort verarbeiten konnte, denn die letzten Rätsel über die Kultur und die Zivilisation der Chailiden lagen noch im dunkeln. Mit den Roxharen sah es nicht viel anders aus.
Aber ich musste auch noch aus anderen Gründen äußerst wachsam sein. Bjo Breiskoll und Wajsto Kolsch waren sicher untergebracht. Sie ruhten in dem Quartier, das sie schon bei dem ersten Besuch in Ushun benutzt hatten. Der Katzer hielt sich ausgezeichnet, denn er spielte seit Tagen den Chail-Angepassten. Das bedeutete, dass er scheinbar nicht mehr mit dem Gedanken spielte, zur SOL zurück zu wollen. Bei dem Magniden war das gleiche Verhalten vorhanden, aber hier war es keine Schauspielerei. Kolsch war dem mentalen Netz der Roxharen tatsächlich erlegen.
Und gerade darin lag eine weitere Gefahr. Trotz der grundfriedlichen Einstellung, die Wajsto Kolsch an den Tag legte, würde er keine Sekunde zögern, um sich mit den Roxharen in Verbindung zu setzen, wenn Atlan wieder auftauchen würde.
Atlan, mein Sorgenkind!
Was mochte er in den letzten Tagen erlebt haben?
Ich schlich in der Nähe der Hütte des Uralten herum, denn nach meinen Berechnungen und Überlegungen konnte der Arkonide nur hier auftauchen.
Eigentlich wusste ich nicht genau, woher ich diese Sicherheit nahm. Irgendein System in meinem robotischen Körper gab mir die Erkenntnis, aber nur die nahe Zukunft würde beweisen, ob ich Recht behalten würde.
Aber mich beschäftigten noch andere Probleme. Seit der letzten Nacht hatte mich eine seltsame Unruhe ergriffen. Es war, als ob in mir verborgene Informationen nach draußen drängten.
Der Kontakt mit Ai'Synn hatte vermutlich eine Sperre in meinen Erinnerungssektoren gelockert. Vielleicht würde sie sich ganz lösen, und dann wäre die Entscheidung nah.
Noch war ich auf Vermutungen und Spekulationen angewiesen. Aber die lange Strecke von Osath zu dieser Welt musste einen tieferen Sinn haben. Und in die Zeit, die in meinem Dasein vor der Ankunft auf Osath lag, musste Licht gebracht werden.
Ich war mir ziemlich sicher, dass alle notwendigen Informationen darüber in mir gespeichert waren, aber irgendwelche Sperren den Zugriff zu diesen Daten verhinderten.
Eigentlich war es lächerlich. Ich, ein hinreichend perfekter Roboter, konnte nicht über das Wissen verfügen, das in mir ruhte.
Meine Logiksektionen bestätigten mir immer wieder, dass mein Auftraggeber mit dieser Verschleierungsmaßnahme einen bestimmten Sinn verfolgt haben musste. Ich sah also keinen Grund, mich zu beunruhigen.
Natürlich besaß ich Gefühle, die letztlich auch nur künstlicher Natur sein konnten. Diese galt es zu zügeln, um die begonnene Aufgabe zu einem sinnvollen Ende zu führen. Die Roxharen hatten bis jetzt meine Roboternatur nicht erkannt. Auch das war ein Rätsel, das gelöst werden musste. Sie nannten mich Mann in der Rüstung und gaben mir bei jeder passenden Gelegenheit zu verstehen, dass sie mich für ein organisches Lebewesen hielten.
Zugegeben, äußerlich glich ich in vielen Punkten einem Roxharen ebenso wie einem Chailiden oder einem Solaner. Für letztere war ich ein Missgebauter, eine robotische Fehlproduktion, der Welt Osath, die sie Mausefalle-VII genannt hatten. Dort war ich vor Monaten auf Atlan und seine Begleiter gestoßen. Mit dem Chailiden Akitar, der jetzt noch auf der SOL weilte und die Rückkehr nach seiner Heimat herbeisehnte, war ich in das Hantelschiff der Solaner gelangt.
Ich fühlte mich zu Atlan hingezogen, weil mein Auftraggeber mich so präpariert hatte. Welche Hintergründe es dafür gegeben hatte, konnte ich wieder nur ahnen. Aber es stand für mich fest, dass mein Auftraggeber (den ich so wenig kannte, wie ich meinen Auftrag genau kannte) Atlan auf irgendeine Weise kennen musste. Sonst wäre ich niemals auf Osath abgesetzt worden, um dort die Rolle eines besonders cleveren Missgebauten zu spielen.
Noch etwas sprach für die enge Bindung an Atlan oder die Solaner. Von allen Lebewesen, denen ich begegnet war, ähnelte ich ihnen am meisten.
Ohne Zweifel war ich nach einem humanoiden Vorbild geformt worden. Ich verfügte über einen Rumpf, aus dem zwei Beine, zwei Arme und ein Kopf wuchsen. Meine stumpfgraue Außenhülle ließ bei den Solanern nie einen Zweifel daran aufkommen, dass ich ein Roboter war. Meine Menschenähnlichkeit wurde durch einen winzigen Umstand jedoch unterstrichen. Ein Solaner hatte mir vor wenigen Wochen gesagt, dass mein Name Y'Man in einer für ihn unverständlichen Bindung zu dem Begriff Mensch stand. Ausdeuten können hatte er diese Behauptung jedoch nicht.
Wenn ich mein Gesicht in einem Spiegel mit dem eines Solaners verglich, so wurde mir diese Ähnlichkeit, die in meinem früheren Dasein überhaupt keine Rolle gespielt hatte, so richtig bewusst.