Nr. 536
Der kristallene Tod
Die letzten Tage der Basiskämpfer
von Horst Hoffmann
Seit Dezember des Jahres 3586, als die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.
Schließlich ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.
Gegenwärtig schreibt man an Bord des Schiffes den Oktober des Jahres 3791, und der Arkonide hat trotz seines relativ kurzen Wirkens auf der SOL bereits den Anstoß zu entscheidenden positiven Veränderungen im Leben der Solaner gegeben – ganz davon abgesehen, dass er gleich nach seinem Erscheinen die SOL vor der Demontage im Mausefalle-System rettete.
Trotz Atlans unleugbarer Verdienste um das Schiff herrscht zwischen der Führungsspitze der SOL und dem Arkoniden nach wie vor ein angespanntes Verhältnis. Allerdings kann der High Sideryt nicht umhin, mit seinem vermeintlichen Konkurrenten ein Stillhalteabkommen zu schließen.
Und das ist auch richtig so in einer Zeit, da auf das Schiff eine neue Gefahr zukommt. Diese Gefahr ist DER KRISTALLENE TOD ...
Chart Deccon – Der High Sideryt lässt die SZ-2 abkoppeln.
Atlan – Der Arkonide als Retter in der Not.
Sternfeuer und Federspiel – Die Mutanten in höchster Gefahr.
Clerg Mester – Ein Opfer des »kristallenen Todes«.
Ivor Chan, Cpt'Carch und Dan Jota – Drei Basis-Kämpfer.
»... und überhaupt, Clerg. Die SOLAG ist lange nicht mehr das, was sie mal war. Und wenn Deccon weiter verrückt spielt, werde ich mir überlegen, ob ich nicht besser ...«
Tam Joustra begann mitten in der Bewegung zu zittern. Der Inhalt des Glases in seiner rechten Hand schwappte über den Rand des Gefäßes und auf seine Hose.
Clerg Mester, der zweite Haemate im kleinen Nebenkontrollraum, der sich nicht allzu weit vom Durchgang von der SOL-Zelle Zwei in dem Mittelteil des Schiffes befand, stierte ihn aus leicht geröteten Augen an.
»Was wirst du tun, wie? Tam, ich sage dir, mir hängt Deccons fixe Idee, die Rebellen unbedingt fassen zu müssen, auch zum Hals heraus.« Mester leerte sein Glas. »Aber einen besseren Posten als den unseren gibt's in der ganzen SOL nicht wieder. Hier kümmert sich kein Mensch um uns. Wir schieben eine ruhige Kugel und ...«
Mester sah, wie der Freund aufsprang und die Augen aufriss. Joustra bewegte die Lippen, aber er brachte keinen Laut hervor. Mester spürte das, was mit eisigen Klauen nach seinem Herzen griff, in dem Moment, in dem der andere ächzend in die Knie ging und sein Glas zwischen den Fingern zerbrach.
»Was ist das, Tam? Himmel, was ist los?«
Er erhob sich schwankend und zog Joustra an den Armen in die Höhe. Dabei zitterte er nun selbst. Und das war nicht mehr nur die Wirkung des reichlich genossenen Alkohols. Irgend etwas geschah. Er spürte es. Irgend etwas ging ganz in der Nähe vor sich. »Von hier weg«, flüsterte Joustra. Blut sickerte zwischen den Fingern hindurch, mit denen er sich an den Gefährten klammerte. »Clerg, ich bin zwar betrunken, aber nicht so betrunken, dass ...« Er schrie gepeinigt auf und wand sich. »Es war die ganze Zeit über da. Aber jetzt ... oh, verdammt!«
»Was?«, brachte Mester tonlos hervor.
»Sie hat etwas mit ihnen angestellt, Clerg!« Joustra riss sich los und rannte auf den Korridor hinaus. »Mit den Kristallpflanzen!«
»Unsinn! Die Gewächse sind tot.«
Mester schrie ins Leere. Joustra hatte den kleinen Wagen vor dem Nebenkontrollraum gestartet und fuhr mit kreischenden Reifen davon. Mester, von plötzlicher Panik gepackt, versuchte, ihn noch einzuholen, doch der Haemate reagierte nicht mehr auf seine Zurufe.
Die Flüche blieben Mester im Halse stecken. Irgend etwas griff nach seinem Verstand. Irgend etwas wollte ihm die Beine unter dem Körper wegziehen. Irgend etwas näherte sich unaufhaltsam, wuchs und ...
Der Haemate atmete tief durch und versuchte, seine Selbstkontrolle zurückzugewinnen. Er kehrte in den Kontrollraum zurück, von dem aus er und Joustra das in der Verbotenen Zone vermutete Rebellennest hatten beobachten sollen, und ließ sich in seinen Sessel fallen.
So schnell, wie er gekommen war, verschwand der Druck in seinem Schädel wieder, löste sich die Angst auf.
Mester glaubte nicht an eine Halluzination. Sicher, er und Tam hatten mehr getrunken, als gut für sie war. Aber nur so ließ sich die Wache hier bei der Giftzone aushalten. Wenn er von einer ruhigen Kugel gesprochen hatte, so war das Selbstbetrug. Er wollte sich die Angst nicht eingestehen, die er und Tam in der Nähe der unheimlichen Kristallpflanzen die ganze Zeit über empfunden hatten.
Deccon wollte die Basis ausheben, das Hauptquartier der Widerständler. Doch er kam nicht an sie heran. Es war wie verhext. Die Basiskämpfer, wie die Rebellen sich selber nannten, operierten aus dem verborgenen heraus. Plötzlich schlugen sie zu und waren längst wieder verschwunden, wenn die Vystiden am Ort des Geschehens eintrafen.
Wer unter den einfachen Solanern über das Versteck der Rebellen Bescheid wusste, schwieg eisern. Niemandem war zu beweisen, dass er mit ihnen sympathisierte. Der High Sideryt aber war des Spieles endgültig müde geworden und hatte den Befehl gegeben, dass alle Verstecke und Ausweichquartiere der Widerständler Tag und Nacht zu bewachen seien. Soviel wusste man: Sie hatten sich überall in der SOL in den Verbotenen Zonen eingerichtet, die kein anderer zu betreten wagte. Zur zusätzlichen Absicherung hatten sie die Kristallpflanzen überall in den Zugängen zu diesen Zonen angesiedelt.
Das ging Mester nun wieder durch den Kopf. Jeder, der seine fünf Sinne nur halbwegs beieinander hatte, machte einen weiten Bogen um die Gewächse, von denen es hieß, dass sie die Überreste von einer monströsen Lebensform seien, die vor langer Zeit einmal bei einem Experiment entstanden war. Erst nach Anwendung stärkster Gifte hatte das Kristallungeheuer schließlich abgetötet werden können, und das auch erst, nachdem es viele Opfer gefordert hatte.
Mester spürte, wie er ruhiger wurde. Er versuchte, klare Gedanken zu fassen. Tam Joustra hatte sich aus dem Staub gemacht. Lellyn Mase, die ebenfalls zur Beobachtung der Verbotenen Zone eingeteilt worden war, befand sich irgendwo in der Nähe der Kristallgewächse. Sie war jung und hübsch, eine Frau, nach der sich die Haematen und Vystiden in ihren Quartieren lange umblickten – doch ebenso verrückt. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, irgendwelche Versuche mit den Pflanzen anzustellen.
Mester lauschte in sich hinein. Ganz still saß er vor einem der Bildschirme, über die er nun seit zwei Tagen die Zugänge zum Innern der Verbotenen Zone beobachtet hatte – ohne Erfolg. Entweder gab es hier keine Rebellen, oder sie waren so gut eingerichtet, dass sie tage-, vielleicht wochenlang ohne Kontakt zur Außenwelt leben konnten.
Es war, als ob alles nur ein plötzlicher Spuk gewesen wäre. Mester lachte unsicher.
Die Kristallgewächse waren tot. Die Angst vor ihnen rührte von den Gerüchten her, die nur die Rebellen in die Welt gesetzt haben konnten. Es war absolut unsinnig, zu glauben, dass Lellyn irgendeine Veränderung an ihnen bewirkt haben könnte – mit einer Reihe von einfachen Chemikalien und einem Mikrowellengerät.
Immerhin hatte sie versprochen, sich ständig in der Nähe eines Interkomanschlusses aufzuhalten.
Mester berührte einige Sensortasten auf seinem Kontrollpult. Der dazugehörende Bildschirm blieb dunkel.
»Lellyn!«, sagte der Haemate ins Mikro. »Lellyn, ich weiß, dass du da bist. Du hörst mich. Also schalte das Ding ein!«
Er wiederholte die Aufforderung noch dreimal. Dann schob er wütend den Sessel zurück und stützte sich mit den Händen schwer auf das Pult.
Da war es wieder, das Gefühl, einer nahenden Gefahr. Mester fluchte. Lellyn war der Typ von Frau, die es liebte, Männer an der Nase herumzuführen. Aber jetzt war keine Zeit für schlechte Scherze.
Die Angst wurde stärker. Mester war allein. Wo steckte Lellyn? Plötzlich war er nicht mehr so sicher, dass sie sich nur nicht meldete, um ungestört weiterexperimentieren zu können.
Unbewusst hatte er sich die ganze Zeit über gegen den Gedanken gewehrt, sie könnte einen Erfolg verzeichnen – was immer sie sich darunter vorstellen mochte. Und selbst jetzt wollte er nicht daran glauben, dass es so sein könnte.
Es war dennoch das sichere Gefühl, dass Lellyn etwas angefangen hatte, das in einem furchtbaren Unheil enden konnte, das ihn aufspringen und auf den Korridor hinauslaufen ließ. Ungefähr wusste er, wo das Mädchen sich befand. Und die Angst kroch sein Rückgrat hinauf, je mehr er sich der Verbotenen Zone näherte. Zu jedem Schritt musste er sich zwingen. Der Schweiß brach ihm aus allen Poren. Sein Atem ging stoßweise.
Vor einer Abzweigung blieb er stehen. In dem kleinen Gang, der nach rechts abbog und direkt in die Giftzone hineinführte, wusste er die Haematin – und die ersten Tellerstiele, wie die Gewächse inzwischen allgemein genannt wurden.
»Lellyn?«, fragte er. »Lellyn! Bei allen Planeten! So antworte doch!«
Alles blieb still. Nur die Geräusche arbeitender Aggregate waren in der Ferne zu hören. Hier gab es weit und breit keinen anderen Menschen mehr – von den möglicherweise hier versteckten Rebellen einmal abgesehen.
Zögernd ging Mester weiter. Er rief nach dem Mädchen, immer wieder, bis er die Abzweigung erreichte.
Lellyns Geräte waren halb in einem glitzernden, magmaähnlichen Etwas versunken, das sich zäh bewegte und den ganzen Gang ausfüllte.
Mester schwankte, fand an einer Verstrebung Halt und kniff die Augen zusammen. Mit einer Hand klammerte er sich fest, die andere hielt er vor seinen Augen gepresst.
Das war nicht wirklich. Das mussten ganz einfach Trugbilder sein. Himmel, wo steckte Lellyn?
Aber Mester hörte nun auch das leise Knistern aus dem Gang. Manchmal war es wie das Klingeln Hunderter heller Glöckchen. Dann wieder veränderten sich die Geräusche und wurden zu einem schabenden Mahlen.
Mester riss die Augen auf. Sein Thermostrahler zitterte in seiner Hand.
Die zähe, glitzernde, weißlichblaue Masse schob sich in Wellen an ihn heran. Sie riss die Geräte mit sich fort. Etwas metallisch Glänzendes kam nur für Sekunden zum Vorschein, und Mester erkannte darin Lellyn Mases Gürtelschnalle aus kleinen Aluminiumplättchen.
Der Schrei hallte unheimlich von den Wänden wider, an denen sich die Masse in die Höhe schob. Sie zerfloss. Mester gab in heller Panik zwei, drei Schüsse ab. Dort, wo sie auf die Kristallschlacke trafen, leuchtete die Masse auf und ...
Sie wuchs! Mester musste mit ansehen, wie sie die Energien in sich aufsaugte und offenbar verarbeitete. Er wirbelte herum, begriff urplötzlich, was er da vor sich sah – und dass es für ihn zu spät war, dem noch zu entkommen, was nur Lellyn in ihrem Wahn geschaffen haben konnte.
Sie war das erste Opfer ihrer Schöpfung geworden.
Von überallher floss die kristalline Masse auf den Haematen zu. Sie drang vom Korridor in den Nebengang hinein, erreichte seine Füße, tropfte von der Decke auf ihn herab.
Es gab keinen Interkomanschluss, über den Clerg Mester die SOL noch hätte warnen können.
Clerg Mester starb am 1. Oktober 3791, 20.27 Uhr Bordzeit.
»Malcish!«
Ivor Chans Stimme hallte dumpf durch den Korridor, einen der wenigen sicheren Wege durch den Giftwall hindurch, der die Basis in einer Breite von zwei- bis dreihundert Meter ringförmig umschloss.
»Verdammt, Malcish! Ich weiß, dass du hier irgendwo steckst! Komm raus und gib mir das Ding zurück!«
Chan blieb stehen und blickte sich um. Niemand zeigte sich. Der nächste Zugang zur großen Halle lag schon hundert Meter hinter ihm. Vom Boden des nur spärlich erleuchteten Ganges standen etwa mannshoch die halb kristallinen, halb pflanzlichen Gebilde, die aussahen wie flache, glatte Teller auf langen, schwankenden Stielen.
Einige Mitglieder der Widerstandsgruppe hatten berichtet, dass sie in anderen Teilen des Giftwalls bereits bis zu den Decken gewachsen seien und sich noch immer höherzuschieben versuchten. Einige Gänge, so hieß es, wären bereits unpassierbar geworden.
Chan interessierte das im Moment nicht. Einige der Basiskämpfer hatten eine zu lebhafte Phantasie. Sie glaubten schon selbst an die Gerüchte, die sie zur Abschreckung der SOLAG in die Welt gesetzt hatten und nach denen die Tellerstiele jederzeit wieder imstande sein sollten, sich in das Kristallungeheuer zurückzuverwandeln, aus dem sie entstanden waren.
Das war absolut lächerlich. Noch jetzt, Jahrzehnte nachdem das Monstrum durch den massiven Einsatz hochkonzentrierter Gifte hatte abgetötet werden können, war die Gegend um die Basis herum hochgradig verseucht. Und das war gut so. Es hatte noch nie einen Zwischenfall mit den Tellerstielen gegeben, so lange die Basis existierte.
Ivor Chan stampfte weiter in den Korridor hinein.
»Dan hat mir gesagt«, rief er laut, »dass du in genau diesem Gang verschwunden bist, Malcish! Ich muss in die SOL, und dazu brauche ich das Ding!«
Chan steckte den Kopf in eine dunkle Nische. Auch hier saß der Taschendieb nicht.
»Malcish, ich will nur das Gerät zurückhaben! Verdammt, ich dachte immer, wir seien Freunde!«
Nichts. Wieder blieb der Basiskämpfer nach wenigen Schritten stehen und überlegte. Wo konnte der Kerl sich denn hier noch verstecken?
Er war in dem Gang, soviel stand fest. Aber der endete nach etwa fünfzig Metern vor einem verseuchten Schacht. Es gab natürlich noch weitere Wandnischen und Hohlräume unter den Bodenplatten. Die Platten aber waren mit Sicherheit zu schwer für den schmächtigen Malcish.
Also die verbleibenden Nischen.
Kaum hatte Ivor Chan sich wieder in Bewegung gesetzt, als er einen schrillen Laut hinter sich hörte, dass sich ihm die Nackenhaare aufrichteten. Im nächsten Moment schoss etwas an ihm vorbei, kam zehn Meter vor ihm zum Stillstand, schwang so schnell auf unglaublich dünnen Beinchen hin und her, dass Chan das Wesen nur verschwommen sah, und stand dann vor ihm.
Der ein Meter lange, bananenförmige Körper schwankte immer noch heftig auf den beiden einzigen Gliedmaßen. Das Vorderende der Banane war stark nach oben gebogen, und auf ihm saß ein dreieckiger Kopf mit vier Knopfaugen und zwei ebenfalls hauchdünnen, zwanzig Zentimeter langen Fühlern.
»Carch!«, seufzte Chan. »Du hast mir noch zu meinem Glück gefehlt!«
Die Fühler berührten Ivors Hüften. Cpt'Carch, einer der Extras in den Reihen der Basiskämpfer und nach eigener Aussage noch nicht wirklich geboren, war so erregt, wie Chan ihn noch nicht gesehen hatte. Aus der Membrane mitten auf dem ansonsten völlig glatten Rücken zirpte es schrill:
»Geh nicht weiter, Ivor! Komm schnell zurück! Du musst ...!«
»Hör zu!«, schnitt ihm der korpulente, fast zwei Meter große Solaner das Wort ab. Er berührte das linke Handgelenk mit der Kuppe des rechten Zeigefingers. »Dort sollte mein Minikom sitzen, den ich brauchen werde, wenn ich gleich die Basis verlasse, um unsere Ausweichquartiere in der SZ-2 zu inspizieren. Du weißt ja so gut wie ich, dass Deccon sie alle überwachen lässt. Unsere Leute dort brauchen neue Anweisungen, einige warten auf Nachschub. Deshalb muss einer von uns als Kurier raus, und dazu braucht er einen Minikom. Siehst du ihn an meinem Gelenk? Ich auch nicht. Und wenn jemand hier in der Basis etwas vermisst, dann heißt der Grund dafür Malcish. Ich werde also so lange weitergehen, bis ich ihn gefunden habe.«
Cpt'Carch begann, auf seinen zwei Beinchen zu rotieren. Seine Fühler zitterten so stark, dass sie für Sekunden überhaupt nicht mehr zu sehen waren.
»Du willst doch nicht sagen«, schrillte es aus der Membrane, »dass Malcish auch in diesem Gang ist!«
Chan hatte wenig Lust, sich ausgerechnet jetzt auf eine lange Unterhaltung mit Carch einzulassen.
Er wollte sich an Carch vorbeischieben. Dem genügte ein einziger Sprung, um ihm erneut den Weg zu verstellen. Er schwitzte eine gelbliche Flüssigkeit aus, was nur dann geschah, wenn er wirklich aufs höchste erregt war.
»Wir müssen ihn retten, Ivor! Die Kristallpflanzen wachsen jetzt noch schneller! Sie verändern sich! Es ist wirklich wahr! Du weißt doch, dass ich so etwas spüren kann! Es wird etwas Furchtbares geschehen!«
Chan schloss für einen Moment die Augen.
Ausgerechnet das hatte ihm jetzt noch gefehlt. Cpt'Carch, ohnehin schon der Plagegeist in der Basis, hatte sich nun auch von der Hysterie einiger Überängstlicher anstecken lassen.
»Carch«, sagte er mit erzwungener Geduld. »Sieh dich um. Hat sich hier irgend etwas verändert?«
»Ja!«
»Die Tellerstiele sehen aus wie immer.«
»Ja, sie sehen so aus. Aber sie sind nicht mehr wie früher!«
Chan schüttelte in stummer Verzweiflung den Kopf.
»Also schön«, seufzte er. »Wenn in diesem Gang also eine Gefahr droht, dann droht sie Malcish erst recht. Wenn du ihn retten willst, dann suche ihn.«