Nr. 570
Im Reich der Dynurer
Auf den Spuren des Schalters
von Horst Hoffmann
Mehr als 200 Jahre lang war die SOL, das Fernraumschiff von Terra, auf seiner ziellosen Reise durch die Tiefen des Alls isoliert gewesen, bis Atlan in Kontakt mit dem Schiff kommt.
Die Kosmokraten haben den Arkoniden entlassen, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt. Jetzt schreibt man an Bord des Schiffes den September des Jahres 3792, und der Arkonide hat trotz seines relativ kurzen Wirkens auf der SOL entscheidende Impulse zu positiven Veränderungen im Leben der Solaner gegeben – ganz davon abgesehen, dass er gleich nach seinem Erscheinen die SOL vor der Vernichtung rettete.
Inzwischen hat das Generationenschiff Tausende von Lichtjahren zurückgelegt, und unter Breckcrown Hayes, dem neuen High Sideryt, hat längst eine Normalisierung des Lebens an Bord stattgefunden. Allerdings sorgen unerwartete Ereignisse immer wieder für Unruhe und Gefahren.
So ist es auch im so genannten »Sternenuniversum«, in das die SOL durch einen Hyperenergiestoß versetzt wurde. Während man auf der SOL zu spekulieren beginnt, ob mit der räumlichen auch eine zeitliche Versetzung einhergegangen sein könnte, blenden wir um zu Oggar, dem Träger des Multi-Bewusstseins, und Insider, dem Extra.
Sie sind dem »Schalter« auf der Spur – und ihre Aktionen spielen sich ab IM REICH DER DYNURER ...
Oggar, Sternfeuer und Cpt'Carch – Drei Bewusstseine in einem Körper.
Insider – Begleiter des Multibewusstseins.
Hapeldan – Der Schalter auf der Flucht.
Chale Bennjyk und Takkar Sours – Zwei dynurische Bergbauspezialisten.
Gripec – Ein Ehrlichkeitsjäger.
Ich denke, dass du mich sehr wohl hörst, Meister. Mit allen geeigneten Einrichtungen des Zentralkegels habe ich seit meiner Flucht versucht, dich zu erreichen. Du musst mich hören, aber du antwortest nicht.
Spürst du nicht, dass ich verzweifelt bin? Ich weiß, ich habe einen Fehler gemacht, doch ist dein langes Schweigen nicht schon Strafe genug? Melde dich, Hidden-X! Gib mir ein Zeichen! Verkünde mir, wie ich mein Versagen wiedergutmachen kann!
Du weißt doch, dass du keinen treueren Diener hast als mich, Hapeldan, den Schalter.
Du schickst deinen Geist nicht zu mir herab?
Dann werde ich selbst einen Weg finden müssen, dir meine Treue zu beweisen. Vielleicht fürchtest du, ich könnte jene zu dir führen, die mich verfolgen?
Ich werde sie vernichten, hörst du, Meister? Ich weiß, dass sie dir niemals gefährlich werden könnten, denn deine Macht ist grenzenlos. Doch sie sind meine Feinde wie deine! Ich baue eine neue Falle für sie auf, und diesmal werden sie ihr nicht entrinnen. Ich lösche sie aus und beweise dir damit, dass mein Versagen ein einmaliges war.
Ich warte auf ein Zeichen, Meister. Auch wenn dein Zorn noch groß ist, ich werde warten und für dich kämpfen!
1.
»Wir haben ihn verloren«, sagte Oggar, »aber ich spüre ihn. Es ist eine äußerst vage Wahrnehmung, aber sie sollte uns zumindest die Richtung weisen, in der wir zu suchen haben.«
Insider blickte ihn fragend an. Inzwischen hatte er gelernt, allein an der Wortwahl oder einer bestimmten Sprechgeschwindigkeit zu erkennen, wer von den drei im androiden Körper Waggaldans Hausenden gerade zu ihm sprach. Natürlich traf dieser bildliche Vergleich nicht zu. Die Bewusstseine von Oggar, Sternfeuer und Cpt'Carch befanden sich im Kopf des absolut menschenähnlichen Körpers und waren vollkommen materielos. Sie standen in geistigem Kontakt miteinander, es sei denn, eines von ihnen zog sich für eine gewisse Zeit zurück. Jedes von ihnen konnte die Kontrolle über den Kunstkörper übernehmen und mit dessen Stimme sprechen.
»Seit wann kannst du das, Oggar?«, fragte der grünhäutige, vierarmige und nur 1,66 Meter große Extra. »Hapeldan spüren, meine ich. Du warst eben noch tief bestürzt, als das Mnemodukt erklärte, die Spur sei endgültig verloren.«
Mit einer Hand deutete er dabei auf die etwa acht Meter große Kugel, die sich nur in der Zentrale des HORTS bewegen konnte.
»Vielleicht wäre es mir die ganze Zeit über schon möglich gewesen«, meinte Oggar. »Nur entdeckte ich diesen Spürsinn nicht, weil wir uns auf die Orter verließen.«
»Ich möchte bemerken, dass ich es war, der unsere schlummernde Fähigkeit entdeckte«, meldete sich Cpt'Carch zu Wort.
»So«, seufzte Insider. »Und am Ende warst du es auch noch, der sie erst weckte. Carch, ich dachte, du seiest jetzt endlich geboren.«
»Schon«, gab der Cpt'Cpt zögernd zu. »Aber ganz sicher weiß man das nie. Ehrlich gesagt, habe ich in letzter Zeit Zweifel daran. Vielleicht war es doch nur eine halbe Geburt und ...«
Die Kunststimme veränderte sich nur in ihrer Heftigkeit:
»Wir können uns nicht mit seinen Problemen aufhalten. Mnemodukt, du richtest den Kurs des HORTS von nun an nach meinen Angaben aus.«
Oggar gab erste Anweisungen. Insider setzte sich vor einen der großen Bildschirme und beobachtete, wie auf ihm der verwaschene Nebelfleck, als die die Galaxis Pers-Mohandot nur noch zu sehen war, scheinbar zur Seite wegrückte.
Nach dem Verschwinden der Landschaft im Nichts hatte sich der HORT an ihrem Rand befunden. Hapeldans Kurs zeigte wider Erwarten von ihr weg in eine Zone hinein, in der weit und breit kein galaktisches System stand.
Oggar hatte bereits zu hoffen begonnen, dass Hapeldan tatsächlich das geheimnisvolle Flekto-Yn anfliegen würde, den Sitz von Hidden-X. Bestimmte Überlegungen hatten Anlass zur Annahme gegeben, dass dieses im Leerraum läge. Nach den Beobachtungen Atlans und Sannys im Zentralkegel war dies sogar als wahrscheinlich erschienen.
Der HORT hatte dem Zentralkegel durch direkte Ortung bis hierher folgen können, und nun betrug die Entfernung zu Pers-Mohandot bereits etwa 28 Millionen Lichtjahre.
Wir haben uns praktisch in einem fast rechten Winkel zu einer gedachten Linie zwischen Pers- und All-Mohandot von ihr fortbewegt, dachte Insider.
»Wenn wir die jetzige Flugrichtung beibehalten«, sagte Oggar, »werden wir Hapeldan früher oder später wiederfinden. Sobald er seinen Kurs ändert, spüren wir es.«
»Weit und breit keine Galaxis vor uns«, murmelte Insider. »Die Entfernung zur nächstgelegenen dürfte über 30 Millionen Lichtjahre betragen. Es gibt nicht viele solcher Zonen absoluter Leere im Universum. Ich muss zugeben, dass Hidden-X sich kaum ein besseres Versteck hätte aussuchen können.«
Oggar-Sternfeuer-Carch antwortete nicht darauf. Der androide Körper mit dem Sonnensymbol auf dem Brustteil der hellblauen Kunststoffkombination stand ungewöhnlich starr vor den Schirmen.
Insider ahnte, was in dem Mischwesen jetzt vorging.
Das Multibewusstsein war noch nicht vollständig in sich integriert. Oggar verspürte noch die Nachwehen von der Gefangenschaft auf der Landschaft im Nichts. Dominierend aber musste der Hass auf die Macht sein, die sein Volk mit einem Schlag ausgelöscht hatte. Er, Wysterein, hatte die Katastrophe als einziger überlebt und war Oggar geworden.
Sein Lehrmeister, der Erste Seher Fastrap, hatte die Weichen für seine Zukunft gestellt – und möglicherweise auch die für ein Wiederauferstehen des Volkes der Pers-Oggaren, indem er von Wysterein und dem Mädchen Auxonia Samen und Keime nahm. In Kältekammern liegend, sollten sie eines fernen Tages, nach dem Sieg über Hidden-X, eine neue Generation von Pers-Oggaren sprießen lassen. Vielleicht kehrten dann auch die Bewusstseine all jener zurück, die im letzten Moment vor dem Untergang ihrer Zivilisation durch den Einsatz des Dislozierungsprojektors gerettet werden konnten.
Das stand für Oggar auf dem Spiel. Er lebte und wirkte für mehr als die Rache. Von seinem Erfolg oder Misserfolg hing eine neue Zukunft ab.
Insider fühlte Mitleid mit ihm. Gleichzeitig wusste er, dass Oggar niemals ruhen würde. Sternfeuer und Cpt'Carch hatte er gebeten, bis zum Triumph oder der endgültigen Niederlage bei ihm zu bleiben – und ihnen versprochen, dass sie dann in ihre Körper würden zurückkehren können.
Sie hatten ihre Entscheidung für ihn getroffen, wenngleich sie dabei auch an Atlan und die SOL gedacht haben mochten.
»Wo ist sie jetzt?«, fragte Insider laut. »Die SOL konnte uns nicht folgen. Wo mag sie sich befinden?«
Sternfeuer und Carch schienen Angst vor dieser Frage zu haben. Sie versuchten nicht, eine Antwort darauf zu geben. Statt dessen verkündete Oggar düster:
»Es genügt mir nicht, nur zu wissen, wohin Hapeldan flieht, wenn sich dabei sein, Vorsprung immer weiter vergrößert. Wir können ihm nur mit geringer Überlichtgeschwindigkeit folgen, wollen wir seine Spur nicht doch wieder verlieren. Deshalb haben wir uns zu einem Experiment entschlossen.«
Insider horchte auf.
»Und zu welchem?«, fragte er vorsichtig.
Oggar ließ sich in einen Sessel mit breiten Lehnen gleiten.
»Wir werden versuchen, uns in einen Zustand der Meditation zu versenken, der es uns erlauben sollte, den Schalter zu finden.«
»Aber du ... ihr habt seine Spur doch.«
»Nur die Richtung«, erwiderte das Mischwesen. »Um ihn baldmöglichst zu stellen, müssen wir mehr wissen. Ich will ihn sehen.«
Plötzlich begriff der grünhäutige Extra, mit welchem Gedanken das Multibewusstsein spielte. Dass Oggar in der Mehrzahl sprach, bewies ihm, dass die beiden anderen ihre Zustimmung schon gegeben hatten.
»Es ist gefährlich, oder?«, stellte er fest. »Du hast diesen Versuch noch nie unternommen, nicht mit anderen Bewusstseinen zusammen. Du weißt nicht, welche Auswirkungen dieser geistige Kraftakt haben kann – vielleicht für uns alle.«
Oggar sah ihn nicht an. Sein Blick war starr auf das einen Meter über dem Zentraleboden schwebende Mnemodukt gerichtet.
»Der Kraftakt, wie du es nennst, kann kaum Auswirkungen auf den HORT und dich haben, Insider. Unsere psionischen Kräfte sind auf Hapeldan gerichtet.«
»Aber du bist nicht sicher!«
Oggar beendete die Diskussion mit einer energischen Handbewegung.
»Es muss sein, letztlich auch im Interesse der SOL. Ich weiß nicht, was mit uns geschehen wird, daher musst du, zusammen mit dem Mnemodukt, auf den HORT achten. Du tust es ja nicht zum ersten Mal.«
Insider ahnte Unheil, wusste jedoch, dass er Oggar von seinem Vorhaben nicht würde abbringen können.
Er hörte förmlich, wie es im Multibewusstsein wisperte: Seid ihr bereit?
Insider hatte das schreckliche Gefühl, ganz allein zu sein, in der Nähe von Kräften, über die er nichts wusste.
*
Die Welt um Oggar herum hörte auf zu existieren. Es gab nur noch ihn und die beiden Partner. Ihre Sinne vereinigten sich und tasteten vorsichtig hinaus in die Unendlichkeit.
Der Versuch begann mit einem Fehlschlag. Gerade als Oggar schon glaubte, die psionische Spur klarer und stärker in sich zu spüren, erlosch diese mit einem Schlag.
Panik griff nach dem Multibewusstsein. Carch und Sternfeuer drängten bereits darauf, den Versuch abzubrechen, doch Oggar lehnte strikt ab.
Hapeldan existiert nach wie vor!, beschwor er die Partner. Wir haben uns nicht behutsam genug an ihn herangetastet und sind über ihn weggeglitten. In noch tieferer innerer Versenkung werden wir ihn wiederfinden!
Es gelang ihm, die Skepsis der Partner zu brechen. Abermals schickten sie ihre geistigen Fühler aus und durchforschten das All. Noch tiefer versanken sie in sich selbst, noch enger wurde die Einheit.
Die Zeit hatte aufgehört, für sie eine Rolle zu spielen, und so ahnten sie nicht, wie lange Insider bangend darauf wartete, dass wieder Bewegung in den Kunstkörper kam.
Sie ertasteten die Gezeitenströme des Universums, ließen sich tragen von Energielinien, spürten das Leben in weit entfernten Sternsystemen. Mehr als einmal war das Multibewusstsein in Gefahr, den Verlockungen einer phantastischen Welt zu erliegen, die sich ihm auftat. Doch alle Wunder, die ihnen zuteil wurden, mussten ignoriert werden.
Oggars Hass auf den Schalter und Hidden-X wies ihnen den Weg, bis endlich die Spur wiedergefunden war.
Doch nun war Oggar es, der zweifelte.
Er bewegt sich nicht mehr von uns fort!, sendete er. Und das Empfinden wird nicht klarer, wie wir gehofft hatten.
Wir können uns nicht noch weiter von der realen Welt entfernen, ohne uns im Nirgendwo zu verlieren, warnte Sternfeuer.
Nein, gab Oggar zu. Das dürfen wir nicht. Aber ich kann etwas anderes tun.
Sternfeuer und Carch erkannten gleichzeitig, was er vorhatte, und sie gestatteten es ihm nicht.
Oggar zog jenen Teil seiner selbst, den er an die Partner abgegeben hatte, zurück und schickte sich an, allein das Multibewusstsein zu verlassen, um sich an jenen Ort zu begeben, an dem er Hapeldan ausgemacht zu haben glaubte. Er war schon einmal als bloßes Bewusstsein gereist, als er nach der mentalen Verstärkung suchte, die er dann auch in den beiden anderen fand, die sich nun mehr instinktiv als bewusst gegen seinen Versuch zur Wehr setzten. Oggar gelang es nicht, sich zu lösen. Ein lautloses, verzweifelt geführtes Ringen tobte im Multibewusstsein. Entsetzt registrierten Sternfeuer und Carch, dass es sie alle drei schwächte.
Gib auf, Oggar!, schrien sie. Es zerreißt uns! Wir werden nicht mehr in die Wirklichkeit zurücktauchen können, wenn ...
Der Rest verhallte in Oggars psionischem Aufbäumen, in Ohnmacht und verzweifeltem Zorn. Ein Wirbel griff nach dem Verbund, riss ihn mit sich, erstickte jegliche Kommunikation und alles bewusste Erleben.
*
»Kannst du denn gar nichts tun?«, fragte Insider das Mnemodukt. »Du siehst doch, was mit ihm geschieht!«
»Ich bin so machtlos wie du«, lautete die Antwort der seelenlosen Stimme.
Insider lief in der Zentrale auf und ab. Immer wieder blieb er vor Oggars Körper stehen und rüttelte mit allen vier Händen an dessen Schultern, als könnte er ihn dadurch wieder lebendig machen.
Dabei war er nicht wie tot, nicht starr wie immer dann, wenn das Multibewusstsein ihn verlassen hatte. Oggar, Carch und Sternfeuer waren noch in ihm, doch ihnen musste Schreckliches zugestoßen sein. Der Körper wurde von Zuckungen durchlaufen, bäumte sich auf wie unter Stromstößen, um sogleich wieder schlaff zu werden.
»Patsch-uuh!«, rief Insider. »Ich wusste doch, dass das nicht gut gehen konnte!«
Und noch etwas setzte ihm zu.
Er redete sich ein, dass er sich täuschte. Doch immer wieder fiel sein Blick auf die diversen Zeitmesser in der Zentrale. Sie alle zeigten das gleiche an, und doch wurde das Gefühl in Insider immer stärker, dass etwas mit ihnen nicht stimmte.
Oder etwas mit der Zeit an sich!
Siebzehn Stunden waren nun vergangen, seitdem das Multibewusstsein sich in sich selbst versenkt hatte. Aber Insider kam es so vor, als wären es schon Tage, Wochen oder gar Monate.
Der Extra war intelligent genug, um dieses Gefühl so zu deuten, dass er die Zeitdehnung nur als solche empfand, weil er verzweifelt und sehnsüchtig auf Oggars Erwachen wartete.
Die Erklärung mochte ihm einleuchtend erscheinen, nur sie befriedigte nicht.
»Ich habe den Eindruck«, wandte er sich, einem plötzlichen Impuls folgend, erneut an das Mnemodukt, »dass hier an Bord alle Uhren falsch gehen.«
»Worauf stützt sich dieser Eindruck?«, wollte das Rechengehirn wissen.
Insider zuckte unsicher die Schultern.
»Es ist ein Gefühl. Ich kann dir keine Beweise liefern, sonst hätte ich ja Gewissheit.«
»Du irrst dich, Insider. Während du sprachst, habe ich alle Einrichtungen zum Messen der Zeit im HORT überprüft. Es ist kein Defekt feststellbar.«
»Im HORT ...«, murmelte der Grüne.
Wie so oft in den letzten Stunden, starrte er auf die Schirme. Es war auch viel eher so, dass es ihm vorkam, als hätte sich etwas Undefinierbares zwischen das Schiff und den umgebenden Weltraum geschoben.
»Du hast wohl Recht, Mnemodukt«, seufzte er. »Das Warten macht mich noch ganz krank.«
Er aß und trank etwas, doch auch das konnte ihn nicht beruhigen. Er saß für eine Weile im Sessel neben Oggar, als der Körper erneut zu zittern begann. Wollten Oggar, Sternfeuer und Carch sich auf diese Weise bemerkbar machen? Wollten sie ihm etwas sagen und konnten es nicht mehr, weil sie die Kontrolle über die androide Hülle verloren hatten?
Insider hielt es nicht mehr in der Zentrale. Er verließ sie und durchstreifte das Schiff. Erst nach vier Stunden kehrte er zurück. Das Mnemodukt schwebte an der gleichen Stelle, an der er es zuletzt gesehen hatte. Oggar hing schlaff im Sitz.
»Ich habe etwas entdecken können«, empfing ihn das Mnemodukt.
»Von Hapeldan?«, fragte Insider schnell.
»Nein, dann hätte ich schon Alarm gegeben. Genau in unserer Flugrichtung befindet sich ein Kugelsternhaufen. Wenn wir diesen Kurs beibehalten, werden wir ihn in geringer Distanz passieren.«
Insider stützte sich auf ein Pult. Mit wenig Interesse erkundigte er sich:
»Entfernung jetzt?«
»Achttausendsiebenhundertsechsundsechzig Lichtjahre von unserer Position in diesem Augenblick.« Ein kurzer Piepton verdeutlichte, welchen Augenblick die Positronik meinte. »Entfernung des Kugelsternhaufens von Pers-Mohandot 11,7 Millionen Lichtjahre.«
Insider fuhr herum. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er die Kugel an.
»Sag das noch einmal!«
Das Mnemodukt wiederholte die Angabe.