Nr. 581
Der ruhelose Wanderer
Chybrains kosmische Abenteuer
von Peter Griese
In den mehr als 200 Jahren ihres ziellosen Fluges durch die Tiefen des Alls haben die Besatzungsmitglieder des Generationenschiffs SOL schon viele gefährliche Abenteuer bestehen müssen. Doch im Vergleich zu den schicksalhaften Auseinandersetzungen, die sich seit dem Tag ereignen, da Atlan, der Arkonide, auf geheimnisvolle Weise an Bord gelangte, verblassen die vorangegangenen Geschehnisse zur Bedeutungslosigkeit. Denn jetzt, im Jahre 3804 Solzeit, geht es bei den Solanern um Dinge von wahrhaft kosmischer Bedeutung.
Da geht es um den Aufbau von Friedenszellen im All und um eine neue Bestimmung, die die Kosmokraten, die Herrscher jenseits der Materiequellen, für die Solaner parat haben. Und es geht um den Kampf gegen Hidden-X, einen mächtigen Widersacher, der es auf die SOL abgesehen hat und dessen Standort man inzwischen einigermaßen genau bestimmt zu haben glaubt.
Aber die SOL und ihre Bewohner haben es nicht nur mit Feinden im All zu tun, sondern sie finden in den Weiten zwischen den Sternen auch Freunde und Helfer.
Zu diesen hilfreichen Wesenheiten gehört auch das seltsame Geschöpf, das sich Chybrain nennt. Chybrain ist DER RUHELOSE WANDERER ...
Chybrain – Der kosmische Wanderer enthüllt sein Ich.
Sanny – Die Paramathematikerin erkennt Zusammenhänge.
Traftab – Herrscher über Gawtein.
Fab – Master von Karjanta.
Atlan – Der Arkonide enthält einen Hinweis.
»Im Vergleich zu dir, Sanny, bin ich alt. Aber in Wirklichkeit bin ich eher ein Kind. Doch lass mich dort anfangen, wo meine Erinnerung beginnt, kurz nach meiner Geburt.«
Die Stimme war lautlos, und sie erschien als telepathischer Impuls direkt im Gehirn der Molaatin, die gespannt auf ihrer Liege hockte und auf das 18 Zentimeter hohe und 11 Zentimeter dicke Kristallei starrte.
Das war Chybrain.
Die Oberfläche des eiförmigen Körpers bestand aus ineinander übergehenden sechseckigen Flächen, die abwechselnd hellgrün und fahlrot glitzerten.
Die Farben waren sanft wie die telepathische Stimme.
Chybrain schwebte in der Mitte des Raumes. Da er von allen Seiten völlig gleich aussah und seine Außenhülle ansonsten keine hervorstechenden Merkmale aufwies, fühlte sich Sanny nicht direkt beobachtet. Es war nur die Stimme, die zeigte, dass Chybrain mit ihr in Kontakt stand.
Die Paramathematikerin hatte erkannt, dass Chybrain einen Gesprächspartner suchte und sich ihr anvertrauen wollte.
Ein Wesen, wie es Chybrain war, war Sanny noch nie in ihrem Leben begegnet. Das galt auch für Atlan, wie überhaupt für alle Solaner.
Chybrain umgab mehr als ein Geheimnis. Sein Aussehen war so fremdartig, seine Fähigkeiten so unglaublich, sein Verhalten so verwirrend, sein bisweilen auftretender Spieltrieb so widersprüchlich, seine Hilfsbereitschaft so wichtig.
Ohne dieses Kristallei wäre Atlan nicht mehr am Leben, und ohne es würde die SOL nicht mehr existieren.
»Ich werde dir zuhören, mein Freund«, sagte die Molaatin bedächtig. »Auch wenn ich nicht einmal weiß, ob du ein Lebewesen oder eine Maschine bist. Ich verdanke dir viel, die anderen auch. Wenn ich dir helfen kann, dann werde ich es tun.«
»Wir haben eins gemeinsam, Sanny. Für euch alle wirke ich geheimnisumwittert und rätselhaft. Erwarte von mir keine vollständige Aufklärung über mich, denn über eins musst du dir von vornherein im Klaren sein. Ich bin mir selbst ein Rätsel, und dass ich jetzt zu dir spreche, verbinde ich mit der Hoffnung, etwas Klarheit in mein eigenes Ich zu bringen.«
*
Die Umgebung war dunkel.
Ich fühlte instinktiv, dass ich einen Sehsinn besaß, aber entweder funktionierte er noch nicht, oder da war nichts, was er wahrnehmen konnte.
Heute weiß ich, dass mein Verstand damals überhaupt noch nicht vorhanden war. Bis er sich entwickelte, sollte noch viel Zeit vergehen.
Aber ich wusste, dass ich geboren worden war.
Es war ein für mich unfassbarer Vorgang gewesen, auf einmal da zu sein. Davor war das wirkliche Nichts.
Meine Versuche, mich an diese Geburtsstunde zu erinnern, scheiterten vollkommen. Heute glaube ich, dass meine Eltern mich unmittelbar nach der Geburt verstoßen oder ausgesetzt haben.
Vielleicht wurden sie auch dazu gezwungen. Jedenfalls weiß ich, dass ich das hatte, was man in deiner Sprache einen Vater und eine Mutter nennt.
Später spürte ich manchmal ganz deutlich, dass meine Eltern irgendwo waren. Die Gewissheit, nicht allein zu sein, gewann wieder an Boden. Aber der letzte Beweis fehlt mir noch heute.
Es ist ein furchtbares Problem, allein aufzuwachsen, zu wissen, dass man Eltern besitzt und gleichzeitig zu erkennen, dass man sie selbst dann nicht erkennen kann, wenn man ihnen begegnet.
Wahrscheinlich ergeht es meinem Vater und meiner Mutter nicht anders. Sie würden mich nicht als ihren Spross identifizieren.
Ich war da, doch meine Existenz war von einer Fragwürdigkeit behaftet, die mich anfangs verzweifeln ließ.
Ich war da, aber ich war nichts. Ich wusste nichts, ich konnte nichts.
Eine Zeitspanne nach meiner Geburt, als sich das zu regen begann, was ich heute meinen Intellekt nenne, empfing ich zwei verstümmelte Worte.
Es waren Worte, die entweder seit meiner Geburtsstunde in mir bereits geschlummert hatten oder die mich auf telepathischem Weg erreichten.
Es ist sicher, dass sie von meinen Eltern stammen, und zwar von jedem Teil ein Wort.
Mir bedeuteten diese Worte anfangs nichts. Erst später bestimmten sie mein ganzes Handeln, als ich ein Daseinsziel gefunden hatte.
Leider hat bis heute niemand den Sinn dieser Worte verstanden, obwohl ich sie millionenfach hinausgeschrien habe.
Das eine Wort lautet CHY oder
CHILD, das andere BRAIN.
Ich bildete daraus die Verbindung:
CHYBRAIN.
Mein Name ist ein Rätsel, das mich eine Ewigkeit begleitete.
Erst in der jüngsten Vergangenheit gelang es mir, den Sinn auszuspähen, denn einige Bewohner der SOL die sich mit früheren Sprachen befassen, haben bisweilen gleiche oder sehr ähnliche Worte benutzt.
Ich habe daraus gefolgert, dass es eine Verbindung zwischen mir und den Solanern oder ihren Vorfahren geben muss.
CHILD steht in einer alten Sprache für KIND, NACHKOMME, SPRÖSSLING.
Und BRAIN steht für GEHIRN, VERSTAND, INTELLIGENZ.
Was bin ich also?
Das Kind eines Gehirns? Ein kindliches Gehirn?
Ich bin mir sicher, dass meine Eltern mir ein Zeichen geben wollten, aber ich habe den Sinn der Worte letztlich nicht verstanden.
So hing ich nach meiner Geburt in einem unwirklichen Raum, der nur aus endloser Schwärze und Leere zu bestehen schien.
Ein hilfloses, ausgesetztes Kind. Das war ich. Und eigentlich bin ich es auch noch heute.
Das mag verwunderlich klingen, denn den Lebewesen, denen ich begegnet bin, bin ich in jeder Hinsicht überlegen.
Von ein paar Ausnahmen vielleicht abgesehen.
Die eine ist Wöbbeking, der ständig meint, er müsse erzieherisch auf mich einwirken. Aber ich meide seine Gegenwart, denn er weigert sich, zur Lösung meiner Rätsel etwas beizusteuern.
Eine andere Ausnahme ist der Unnahbare, den ihr Hidden-X nennt.
Ich meide es, weil es stark und böse ist. Außerdem verschließt es sich allen anderen Wesen. Ich weiß nicht, wie es in Wirklichkeit ist, nicht einmal, ob es real ist.
Man spürt nur seine schändlichen Taten.
Aber außer diesen beiden – Wöbbeking und Hidden-X – brauche ich niemand zu fürchten. Nicht einmal Atlan, obwohl ihm etwas anhaftet, was aus der Zone stammt, in der ich sehr wahrscheinlich geboren wurde und in die ich nicht mehr gelangen kann.
Irgend jemand, der noch mächtiger ist als Wöbbeking, ist mir übel gesinnt. Er hat mich wegen einer Tat aus meinem angestammten Lebensbereich verbannt. Und das alles wegen einer kindlichen Dummheit.
Vielleicht steckte dahinter auch eine gewisse Absicht, denn heute weiß ich, dass ich meine Eltern dort nicht gefunden hätte. Sie müssen hier in diesem Raum leben – wenn sie noch existieren.
Das einzige, was ich mitnehmen konnte, war außer meinem Ich die Hülle.
Ihr nennt sie Jenseitsmaterie, obwohl ihr nicht wisst, was das ist.
Ich schwebte eine schier endlose Zeit in dem dunklen Nichts, während mein Verstand allmählich wuchs und erkannte, was ich war und dass ich mein Handeln selbst bestimmen konnte.
Noch waren meine Fähigkeiten so kümmerlich wie die eines neugeborenen Menschen. Aber ich wuchs. Meine Hülle war stabil.
Meine ersten Versuche, sie durch die endlose Schwärze zu lenken, müssen lächerlich gewirkt haben, aber es war ja niemand da, der mich gesehen hätte.
Ich formte mir eigene Begriffe. Das war möglich, da mir bei meiner Geburt all das mitgegeben worden war, was ich für meine Existenz brauchte.
Ich muss mein Ich jedoch erst erforschen. Ich musste lernen, mit mir selbst umzugehen.
Das war nicht einfach, denn ich hatte niemand, der mir sagte, was gut und schlecht, was falsch und richtig war.
Aber schließlich gelang es mir, meinen Körper gezielt zu steuern und mein Bewusstsein so einzusetzen, dass ich die Umgebung ertasten konnte.
Da musste etwas sein, eine Wirklichkeit. Das erkannte mein wachsender Verstand mit absoluter Klarheit.
Ich wurde schneller und schneller, aber es fehlte jedes Maßsystem, woran ich meine Geschwindigkeit hätte messen können.
Und plötzlich prallte ich auf ein Hindernis!
Die Wucht des Aufschlags erschütterte meinen Leib und mich.
Das Hindernis war riesig im Vergleich zu meinem Körper, und es war hart und undurchdringlich.
Ich wurde zurückgeschleudert und taumelte wieder hinaus in das endlose Nichts aus Lichtlosigkeit.
Mein Verstand arbeitete noch vollkommen. Er erkannte keine Zusammenhänge. Das Glücksgefühl, überhaupt etwas gefunden zu haben, überwog so stark, dass ich darüber alles andere vergaß.
Schließlich bremste ich meinen torkelnden Flug ab und orientierte mich neu. Nun fühlte ich das Hindernis. Und ich fühlte, dass dahinter etwas anderes war.
Meine zweite Annäherung führte ich vorsichtiger durch. Ein völlig absurder Gedanke ergriff von mir Besitz. Ich meinte, dass hinter dieser Wand meine Eltern auf mich warteten, um mich in ihren Schoß zu nehmen.
Die Materie des Hindernisses war kalt und hart und unwirklich. Vorsichtig tastete ich sie mit meinem körperlosen Fühler ab. Je heftiger ich sie berührte, um so weicher und nachgiebiger wurde sie.
Behutsam schob ich meine Hülle in die nun teigige Masse. Zu meinem Erstaunen wich diese nicht zurück, aber ich konnte mit ihr am gleichen Ort existieren.
Dabei merkte ich, dass nicht ich die Materie des Hindernisses aufgeweicht hatte, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte. Ich selbst war es. Ich hatte meine eigene Struktur umgewandelt, so dass ich durch die fremde Masse dringen konnte.
Heute beherrsche ich diese Fähigkeit fast perfekt. Es gibt nur wenige Substanzen, die noch ein wirkliches Hindernis darstellen, so wie Wöbbekings Schale oder die Aura des Hidden-X.
Erstere ist aus dem gleichen Stoff wie ich, und Hidden-X ist für mich das unwirkliche Böse, das dennoch existiert.
Als die Durchquerung der Wand gelöst war, strebte ich zielstrebig weiter. Entfernungsbegriffe kannte ich noch nicht. Was mich antrieb, war der Wille zu lernen.
Plötzlich herrschte um mich herum gleißende Helligkeit.
Ich sah!
Es war ein herrliches Gefühl, obwohl ich nichts von dem, was ich wahrnahm, kannte oder verstand.
Heute glaube ich, dass es eine Lebenszelle in der unerreichbaren Region war, der ich entstamme. Aber genau weiß ich das nicht.
Meine Suche nach Hinweisen, die mir über meine eigene Existenz Auskunft geben konnten, begann.
Ich spürte die Schwerkraft, die mich in eine bestimmte Richtung zog, und ich lernte sie abzuwehren. Die Eindrücke waren so vielfältig, dass ich das wichtigste Signal zu spät merkte.
Auch wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, dass mich jemand angreifen würde. Die Hoffnung, hier die Eltern zu finden, war noch nicht geschwunden, aber ich dachte, dass jedes andere Lebewesen mir hilfreich zur Seite stehen würde. Schließlich war ich nur ein gerade geborenes Wesen, klein, harmlos und hilflos.
Dann schlug der Unheimliche zu.
Mein Körper wurde im Bruchteil eines Gedanken zerschmettert, und mein Ich wurde gierig in ein fremdes Wesen gezogen. Ich fühlte das Ende meines kurzen Lebens, als die geistige Macht nach mir leckte.
So lernte ich, was eine böse Macht ist, und dass das, was ich bei meiner Geburt mitbekommen hatte, nicht das einzige im weiten Kosmos war.
Mein Ende schien unabwendbar.
*
Der Unheimliche verfolgte eine bestimmte Absicht, die ich erst verstehen lernen musste. Sie lässt sich am ehesten mit dem vergleichen, was die Solaner Nahrungsaufnahme nennen, ein Vorgang, der mir unbekannt ist.
Die Energien, die ich benötige, schöpfe ich aus den Dimensionen. Es gibt sie in Hülle und Fülle.
Aber ich sollte später noch erfahren, wie es ist, von jeder Energiezufuhr abgeschnitten zu sein.
Zunächst musste ich mich gegen den Unheimlichen behaupten. Er hatte keinen Namen, oder er benutzte mir gegenüber keinen.
Meine vorläufige Rettung entsprang einem plötzlichen Willen, denn mein Instinkt zum Überleben diktierte mein Verhalten.
Ich wollte unverdaulich sein! Und ich wurde unverdaulich.
Der Unheimliche spie mich aus. Gleichzeitig packte er aber wieder nach mir, und ich erkannte, dass er nur seine Absicht geändert hatte.
Erstmals erfasste ich einen Gedanken von ihm.
Es ist ein unschätzbarer Vorteil, wenn man die Gedanken seines Feindes kennt. Dennoch war ich ihm in jeder Beziehung unterlegen.
Seine geistige Wucht traf mich beim ersten Schlag so heftig, dass ich die Erinnerung an mein Dasein verlor.
Er wollte mich vernichten.
Ein winziger Rest von mir überstand die erste Tortur.
Und als der zweite Schlag nahte, baute sich um mich herum etwas auf, was die geballte Energie in sich aufnahm.
»Du versündigst dich an einem hilflosen Wesen!«, hörte ich eine wütende Stimme. Es war die erste Stimme, die ich in meinem Leben wirklich hörte, denn die beiden fernen Worte, die in mich gedrungen waren und aus denen ich meinen Namen gebildet hatte, waren kein Vorgang des Hörens gewesen.
Der Unheimliche wandte sich nun meinem Retter zu.
Beide Wesen kann ich nicht näher beschreiben, aber es müssen mächtige Wesen gewesen sein, die niemals in diesen Raum kommen, in dem du, Atlan und die Solaner leben.
Aber täusche dich nicht! Wenn du glaubst, es handle sich um die, die Atlan geschickt haben, so sollst du wissen, dass diese noch viel mächtiger sind.
Es gibt Wesen, Zonen und Dimensionen jenseits deiner Sphäre, von denen auch ich keine Vorstellung habe.
Es kann aber auch sein, dass jene positive Macht, die sich auf meine Seite stellte, Wöbbeking war. Einiges an dem Verhalten dieser Wesenheit sprach dafür.
In dem unwirklichen Raum um mich herum tobte ein zeitloser Kampf. Ich vernahm Worte und Schreie, spürte tobende Energien und geistige Gewalten, die mir einen Eindruck von der Wirklichkeit des Universums vermittelten, von dem ich noch heute zehre.
Die Ausläufer dieser Auseinandersetzung streiften mein Ich, schwächten mich und benebelten meine unfertigen Sinne.
Aber da war der Gedanke des guten Helfers. Er empfand Mitleid und Mitgefühl für mich. Auch das war etwas Neues für mich, etwas, das mich nach einer Weile an eine Vorstellung erinnerte, die mit meinen unbekannten Eltern in Verbindung stehen konnte.
Das Ende des Kampfes erlebte ich nicht mehr bewusst mit. Alles um mich herum war gleißende Helligkeit, lichtloses Schwarz, mentaler Impuls und Verzweiflung.
Ich erwachte, und ich spürte festen Boden unter meinem Körper. Zur Seite gekippt lag ich auf weichem Erdboden. Kleine Pflanzen sprossen neben mir in die Höhe. Hoch oben an einem grünblauen Himmel stand eine riesige leuchtende Kugel und schickte ihre wärmenden Strahlen hernieder.
Meine Verzweiflung und mein Entsetzen wichen. Ich spürte, dass ich unversehrt war, und ich fühlte, dass ich meinen Körper wieder besaß.
Eine endlose Zeit verharrte ich in dieser Lage und ließ die gesamte Umgebung auf mich wirken. Schließlich wusste ich, was geschehen war.
Ich befand mich nicht mehr in der Sphäre, in der ich geboren worden war. Dies war ein anderer Raum, eine neue Existenzebene.
Heute weiß ich, dass es der Raum war, den ihr als das Einsteinuniversum bezeichnet, der Raum, den du, Sanny, als normal charakterisierst.
Glaube mir, er ist nur ein Raum von unendlich vielen, und die Wahrheit des Kosmos erstreckt sich über Gebilde, von denen du nicht einmal träumen kannst.
Das Einsteinuniversum besitzt Wärme, gefühlsmäßige Wärme. Seine Andersartigkeit wurde schnell ein Bestandteil meines Ichs. Ich fühlte mich heimisch.
Vater und Mutter müssen in einer konkreten Verbindung zu diesem Raum stehen. Anders ist dieses Gefühl nicht zu erklären.
Ich blieb von diesem Augenblick an im Einsteinraum und begann mit der Suche nach meinen Eltern, gestützt auf die schwache Hoffnung, dass ich sie hier finden würde. Die Dimension meiner Herkunft jedoch ist mir verschlossen.