Nr. 584

 

Aufbruch der Molaaten

 

100.000 Wesen im Kampf um eine neue Zukunft

 

von Horst Hoffmann

 

 

In den mehr als 200 Jahren ihres ziellosen Fluges durch die Tiefen des Alls haben die Besatzungsmitglieder des Generationenschiffs SOL schon viele gefährliche Abenteuer bestanden. Doch im Vergleich zu den schicksalhaften Auseinandersetzungen, die sich seit dem Tag ereignen, da Atlan, der Arkonide, auf geheimnisvolle Weise an Bord gelangte, verblassen die vorangegangenen Geschehnisse zur Bedeutungslosigkeit. Denn jetzt, im Jahre 3804 Solzeit, geht es bei den Solanern um Dinge von wahrhaft kosmischer Bedeutung.

Da geht es um den Aufbau von Friedenszellen im All und um eine neue Bestimmung, die die Kosmokraten, die Herrscher jenseits der Materiequellen, für die Solaner parat haben. Und es geht um den Kampf gegen Hidden-X, einen mächtigen Widersacher, der es auf die SOL abgesehen hat und dessen Standort man inzwischen genau bestimmt hat.

Dieser Standort ist das Flekto-Yn – und ihm gelten auch die Aktivitäten der Fünften Kolonne der Molaaten, die es schafft, Hidden-X Zehntausende von Sklaven abzujagen und somit einen wichtigen Sieg zu erringen.

Nun aber, bevor man den Kampf gegen Hidden-X fortführen kann, gilt es, den befreiten Gefangenen den Start in eine neue Zukunft zu ermöglichen.

Dieser Start ist identisch mit dem AUFBRUCH DER MOLAATEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Oggar – Das Multibewusstsein begleitet die Molaaten.

Wuzgu – Sprecher der Molaaten.

Drux, Pina und Filbert – Sie kämpfen um die Zukunft ihres Volkes.

Jard Neru – Kommandant der MOSES.

Blödel – Der seltsame Roboter macht eine wichtige Entdeckung.

1.

Aufbruch

 

»Noch ein Dunkelplanet«, sagte Hage Nockemann verdrießlich, »und unsere SOL platzt aus den Fugen.«

Atlan sah ihn nur über die Schulter an. Die beiden Männer saßen allein in einem kleinen Kommunikationsraum und beobachteten über die Bildschirme den Zusammenbau des Containerträgers, von dem sie sich die Lösung wenigstens eines ihrer Probleme erhofften.

Unzählige Roboter und Raumfahrer in Schutzanzügen arbeiteten unter SENECAS Anleitung an dem im Weltraum entstehenden Gebilde, das noch wie ein stählernes Skelett aussah – allerdings eines mit einer Länge von 320 und einer Breite von 120 Metern. Ebenfalls 120 Meter betrug die Gesamttiefe von der Bedienungs- und Manövrierplattform bis zu den Containerabstützungen. Zwischen ihnen sollten in wenigen Tagen die in Montage befindlichen Transportwürfel Platz finden, und in diesen wiederum rund einhunderttausend Molaaten.

Genau das hatte Nockemann mit seiner Bemerkung gemeint: Es gab inzwischen mehr Molaaten als Solaner auf der SOL.

»Wenn es nicht zu lächerlich klänge«, murmelte Atlan, »sollte man meinen, Hidden-X gäbe uns die Zeit, seine wertlos gewordenen Sklaven abzuholen.«

Nockemann lachte trocken.

»Wenn es dir doch mitgeteilt hat, sein Flekto-Yn sei jetzt fertig, braucht es sie nicht mehr. Außerdem will es seine Rache an uns vollzogen haben. Davon spüren wir zwar noch nichts, aber wenn sie plötzlich wirksam wird, kann es unserem Feind gleich sein, was wir in unseren letzten Stunden tun.«

Atlan winkte ab. Natürlich kreisten auch seine Gedanken um die rätselhafte Äußerung von Hidden-X, die nur er, Bjo Breiskoll und Breckcrown Hayes empfangen hatten. Welchen Sinn hatte es aber, durch dauerndes Gerede darüber eine Hysterie heraufzubeschwören. Man tappte im dunkeln, und der einzige Anhaltspunkt, der vielleicht gegeben war, der Tod Tristan Bessborgs und die noch unerklärlichen Beschwerden vieler Buhrlos, betraf nur eine relativ kleine Gruppe an Bord. Dass Hidden-X' Rache mit der Gefangennahme der drei Molaaten Sanny, Oserfan und Ajjar identisch sein sollte, konnte sich niemand vorstellen.

Also wurden die Erkrankungen der Buhrlos ernst genommen. Es galt als sicher, dass die Seuche von Hreila Morszek an Bord gebracht worden war. Von der Buhrlofrau fehlte jede Spur. Sicher war nur, dass sie sich irgendwo in der SOL versteckte.

Atlan stellte eine Verbindung zur Hauptzentrale her. Er konnte augenblicklich ebenso wenig tun wie Hage – nur warten und sich informieren lassen.

Das Gesicht von Breckcrown Hayes auf dem Bildschirm war verkrampft und düster. Man sah dem High Sideryt an, dass er eine gehörige Portion Schlaf nachzuholen hatte.

»Ich habe nichts gegen die kleinen Kerle«, sagte Hayes. »Aber ich zähle die Stunden, bis sie von Bord sind. Es gibt nichts Neues, Atlan. Kein Hinweis auf Hreila Morszek, keiner auf irgendwelche gegen uns gerichteten Aktivitäten von Hidden-X

Dass Hidden-X nach wie vor präsent war, davon zeugte der unverändert starke mentale Druck, unter dem die Solaner zu leiden hatten, die Vorstöße in den Bereich der Zone-X unternahmen. Das Fernraumschiff selbst hatte sich aus der eigentlichen Zone zurückgezogen, um dem Mentaldruck auszuweichen. Die SOL stand nun exakt zwei Lichtminuten jenseits der imaginären Grenze. Oggars HORT war an sie angekoppelt.

Atlan und Hayes hatten die Inaktivität des Gegners dazu genutzt, um weitere Dunkelplaneten abzusuchen. Das Ergebnis bestand in den Molaaten an Bord. Man hatte sie gefunden und geborgen, jedoch keine technischen Einrichtungen, die ähnliche Funktionen ausübten wie der zerstörte Dimensionstransmitter auf Krymoran. Allerdings gab es Hinweise darauf, dass solche Geräte erst vor kurzem zerstört worden waren.

Der Grund dafür lag auf der Hand. Hidden-X brauchte keinen Nachschub an »Kleinen Baumeistern« mehr und hatte noch weniger Interesse an einem zweiten Vorstoß seiner Gegner ins Flekto-Yn. Der Weg ins Hypervakuum war abgeschnitten, Hidden-X vollkommen vom normalen Universum isoliert.

Dies war die Situation am 20. Oktober des Jahres 3804. Der Einsatz der Fünften Kolonne war als Teilerfolg und Teilniederlage zu werten. Von Sanny, Oserfan und Ajjar fehlte jedes Lebenszeichen. Das gleiche galt für Wajsto Kolsch, der nach Chail aufgebrochen war, um die Hilfe der Chailiden im Entscheidungskampf gegen Hidden-X zu erbitten. Atlan versprach sich von ihnen, dass sie mit ihren geistigen Kräften dem mentalen Druck entgegenwirken konnten.

So beschränkten sich Atlans gegen Hidden-X gerichtete Bemühungen vorerst allein auf die Suche nach Unterlagen über ein Gerät, mit dessen Hilfe man in das ominöse Hypervakuum einzudringen hoffte. Einen Hinweis darauf, dass es solche Konstruktionspläne irgendwo in der SOL gab, hatte Sanny dem Logbuch des Schiffes entnehmen können.

Das Stillhalten macht uns verrückt!, hatte der High Sideryt kürzlich gesagt.

Hayes hätte es nicht besser treffen können. Die Stimmung an Bord war gedrückt wie lange nicht mehr.

»Wie lange wird der Bau des Containerträgers noch dauern?«, fragte Atlan.

Hayes zuckte die Schultern.

»SENECA meint, drei Tage. Schließlich waren die wichtigsten Baugruppen schon vorhanden, und außerdem läuft die Montage nach einem uralten Programm ab. Unser Träger ist dem Typ nachgeahmt, der früher einmal durch die Transmitterstraße zwischen dem Solsystem und Olymp geschickt wurde. Du musst besser als ich wissen, wann das war. Du warst doch damals dabei, oder?«

»3430«, nickte der Arkonide. »Das Solsystem musste in die Zukunft versetzt werden, um einen Bruderkrieg der Menschheit zu vermeiden. Es war für die Angreifer einfach nicht mehr vorhanden. Und selbst, wenn man wusste, dass es noch existierte und wo, kam man nicht heran.«

»Du meinst, wie wir nicht an Hidden-X herankommen. Aber es gibt einen Unterschied, Atlan. Wir werden dieses Hypervakuum knacken!«

»Schwelgt ihr nur weiter in eurer Nostalgie«, versetzte Nockemann. »Falls mich jemand suchen sollte, ich bin bei den Buhrlos.«

Atlan warf einen letzten Blick auf die Schirme, bevor auch er den Raum verließ, um die Suche nach den so wichtigen Plätzen zu forcieren.

Drei Tage!, dachte er.

Er wünschte den Molaaten, dass sich ihre Hoffnungen erfüllten und sie eine neue Heimat in Bumerang fanden, jener der Zwerggalaxis All-Mohandot vorgelagerten Sternenballung, in der die Ysteronen so schrecklich gewütet hatten.

Er konnte nicht ahnen, wie schwer und gefahrvoll der Weg nach Hause für die grünhäutigen Zwerge werden würde, wie hart und unbarmherzig der Kampf um eine neue Zukunft.

 

*

 

Als Wuzgu in die Korvette stieg, die ihn und einhundert andere Molaaten hinüber zur MOSES tragen sollte, bewegten ihn gemischte Gefühle.

Da war die Dankbarkeit den Solanern gegenüber, die diesen ungeheuren Aufwand betrieben, um ihm und den Seinen die Heimkehr zu ermöglichen. Natürlich wusste er, dass dies nicht ganz selbstlos geschah, doch dafür hatte er Verständnis. Wuzgu beneidete die Menschen nicht um das, was vor ihnen lag.

Es hatte ihn, der von seinem Volk zum vorläufigen Oberhaupt gewählt worden war, einige Mühe gekostet, einige tausend Molaaten davon abzubringen, gemeinsam mit den Solanern gegen die schreckliche Macht kämpfen zu wollen, die ihnen soviel Unheil gebracht hatte. Wuzgu selbst kam sich fast als Verräter vor, der die erst eben gefundenen Freunde im Stich ließ.

Atlan war es gewesen, der diese Gewissensbisse beseitigen konnte. Und die Aufgabe, die auf Wuzgu zukam, tat ein übriges, um auch die letzten Bedenken zu verscheuchen.

Da war die Erinnerung an den Aufenthalt auf den Dunkelplaneten. Sie war eingebrannt in den Bewusstseinen all derer, die einem grausamen Schicksal als Sklaven von Hidden-X nur um Haaresbreite entronnen waren. Wie viele andere Molaaten mochten im Flekto-Yn ihr Leben gelassen haben? Wie groß war der Prozentsatz derer, die durch Sannys Vorstoß gerettet werden konnten?

»Es ist vorbei!«, sagte Wuzgu. Er musste den Blick nach vorne richten. Auf den Dunkelplaneten und im Flekto-Yn gab es keine Molaaten mehr – ausgenommen Sanny, Oserfan und Ajjar. Dass diese drei die Heimreise nicht mitmachen konnten, war bitter.

Ein ganzes Volk machte sich auf den Weg ins Ungewisse, denn niemand konnte sagen, wie es in Bumerang inzwischen aussah. Zwar hatten die Ysteronen, die ihre Welten vor 12 Jahren zerstörten, den Molaaten Wiedergutmachung versprochen, doch war sie auch erfolgt?

Wuzgu vergaß alle Sorgen in dem Moment, da sich das Hangarschott in die Höhe schob.

Neben ihm drängten sich die anderen zusammen, die sich auf dem gleichen Deck befanden. Die Korvette war eigens für den kurzen Transport leergeräumt worden. Überall gab es Monitore, auf denen der Weltraum zu sehen war.

Und was sie zeigten, war phantastisch.

Behutsam wurde das Beiboot von Gravo-Feldern aus dem Hangar gehoben. Die mächtige Hantel der SOL ragte wie eine stählerne Wand hinter ihm auf. Wuzgu und alle anderen Molaaten an Bord aber hatten nur Augen für den Containerträger.

Atlan hatte ihn MOSES getauft, was etwas mit der frühen Geschichte der Menschen zu tun hatte. Ein Mann namens Moses, so der Arkonide, hatte auch ein ganzes Volk in seine Heimat geführt. Er war sein Beschützer gewesen.

»Und dieses Containerschiff wird uns beschützen«, flüsterte Wuzgu.

»Du meinst seine Besatzung«, sagte Nanna, Wuzgus Lebensgefährtin. Die Gefühle, die sie vom ersten Augenblick an füreinander empfanden, hatte auch die geistige Beeinflussung durch Hidden-X nicht völlig unterdrücken können.

»Und den HORT«, kam es von Tolip, neben Nanna Wuzgus zweiter Stellvertreter. »Oggar begleitet uns mit seinem HORT. Mit ihm haben wir keinen Gegner zu fürchten. Er wird erst zur SOL zurückkehren, wenn er davon überzeugt ist, dass wir in Sicherheit leben können.«

Wuzgu teilte diesen Optimismus nicht ganz, aber er schwieg.

Immer größer wurde die MOSES auf den Bildschirmen, ein mächtiger Quader mit insgesamt fünf Containern unter dem eigentlichen Schiff, von denen jeder rund fünfzig Meter Kantenlänge besaß. Die Oberfläche der MOSES wirkte mit ihren vielen Antennen und Aufbauten sinnverwirrend.

Noch berauschender aber war der Anblick der Tausende von Molaaten, die durch den Weltraum auf die MOSES zuschwebten. Wuzgu und seine engsten Mitarbeiter trugen Schutzanzüge wie sie. Dass sie sich von einem solanischen Schiff hinüberbefördern ließen, war nichts anderes als eine Geste, etwas, dass diesem Augenblick symbolhafte Bedeutung verlieh.

Wuzgu brauchte sich nicht auf die Zehenspitzen zu stellen, um alles ganz genau zu verfolgen. Maßen die Molaaten durchschnittlich nur 53 Zentimeter in der Höhe, so durfte er für sich weitere sieben beanspruchen.

Durch ganze Schwärme winzig erscheinender Überwechsler schob sich – die Korvette. Die Molaaten wirkten wie Wolken von leuchtenden Insekten, von denen die ersten sich bereits überall dort an der MOSES festsetzten, wo Schotte und Luken offenstanden. Von Zugstrahlen erfasst, verschwanden sie langsam einer nach dem anderen in den fünf Containern. Sie waren keine leeren Kästen, sondern in eine Vielzahl von Decks eingeteilt wie Raumschiffe. Etwa ein Viertel jedes Containers war mit Rohstoffen gefüllt, die den Molaaten in ihrer neuen Heimat die Schwierigkeiten der ersten Monate zu überbrücken helfen sollten.

Die Korvette dockte an. Die Molaaten drängten zu den Schleusen. Wuzgu wusste, dass er jetzt etwas sagen musste, aber ihm fielen keine Worte ein.

»Nun komm schon!« Nanna stieß ihm die Ellbogen in die Seite und schob ihn auf das vorbereitete Podest. Plötzlich waren Kameras und Mikrophone auf Wuzgu gerichtet. Von vier Bildschirmen blickten ihm Hunderte von Molaaten entgegen, von einem anderen Atlan und Breckcrown Hayes.

»Ich ... ich ...«, begann Wuzgu. Atlan lächelte und zeigte Einsehen in seine Nöte.

»Heb dir die Reden für später auf, Freund«, sagte der Arkonide, dessen Stimme überall in der MOSES und in jedem Helmempfänger der Molaaten im Weltraum zu hören war. »Ich bedaure, dass wir euch nicht unter glücklicheren Umständen begegneten und euch nicht mit der SOL begleiten können. Wenn ihr Sorgen habt, wendet euch an Jard Neru, den Kommandanten der MOSES. Er und seine Besatzung werden immer für euch da sein.« Atlan hob eine Hand zum Gruß. »Nun kommt gut nach Hause, und möge alles in Erfüllung gehen, was ihr euch wünscht.«

Wuzgu spürte einen Kloß im Hals sitzen. Er schluckte mehrmals, bevor er endlich laut ausrief:

»Das werden sie, Atlan, dank eurer Hilfe! Und solltet ihr jemals wieder nach Bumerang kommen, dann ... dann besucht uns einfach!«

Ohrenbetäubender Beifall brandete auf, Hochrufe auf Wuzgu und die Solaner. Mit etwas wackligen Knien stieg der Sechzigzentimetermann vom Podest und beeilte sich, zu einer der offenen Schleusen zu kommen.

Zwei Stunden später nahm der Containerträger Fahrt auf. Jard Neru, als ehemaliger Pyrride einer der erfahrensten Beibootkommandanten der SOL, hatte in erster Linie die Aufgabe, ständiger Ansprechpartner der hunderttausend Molaaten zu sein. Das wirkliche Kommando über die MOSES hatte Oggar, dessen HORT nun neben dem Trägerschiff beschleunigte. Die Bildsprechverbindung mit der SOL blieb bestehen, bis der HORT und die MOSES synchron in den Linear- beziehungsweise Hyperraum gingen. Sie würden nach einer zurückgelegten Strecke von drei Millionen Lichtjahren zugleich in den Einsteinraum zurückfallen und eine erste Orientierung vornehmen.

Alle für den Flug nach Bumerang erforderlichen Daten waren von SENECA in das Mnemodukt gegeben worden. Kurs und die Länge der Überlichtetappen standen fest – doch es sollte alles ganz anders kommen, noch ehe die Hälfte der gewaltigen Entfernung von fast 40 Millionen Lichtjahren zurückgelegt war.

In der Hauptzentrale der SOL starrte Atlan nachdenklich auf die Bildschirme, die nichts mehr zeigten als die Schwärze des Leerraums. Irgendwie fühlte er sich an den Exodus der Bordmutanten erinnert, die die SOL im Mausefalle-System verlassen hatten.

Plötzlich schauderte er unter düsteren Ahnungen.

Er schrieb sie seinen eigenen Problemen zu und rief die Berichte der Gruppen ab, die nach den Bauplänen für das Gerät zur Durchdringung des Hypervakuums suchten. Das Kapitel Molaaten war zugeschlagen, sah man von den drei Verschollenen ab.

Die finstere Stimmung blieb, zumal Atlan von den Suchgruppen wiederum nur negative Berichte erhielt. Wie sollte man nach etwas suchen, von dem man nicht einmal wusste, in welcher Form es gespeichert war?

Fünf Stunden nach dem Aufbruch der Molaaten verließen zwei Leichte Kreuzer die SOL, um auch die rund achthundert gefundenen Roxharen zurück nach Roxha zu bringen.

»Unser Schiff«, versuchte Uster Brick einen Scherz, »gehört damit wieder uns.«

 

*

 

Insider starrte Oggar an wie einen Geist. »Etwas Fremdes?«, fragte er überrascht. »Wer sagt, dass es etwas Fremdes in der MOSES gibt?«

»Sternfeuer. Aber sie ist sich ihrer Sache nicht sicher. Sie glaubt nur, einmal ganz kurz fremdartige Impulse aus der MOSES empfangen zu haben.«

»Und du hast nicht die Absicht, Neru darüber zu informieren? Beim nächsten Orientierungsaustritt, meine ich?«

Das Mischwesen winkte ab.

»Wir werden weiter beobachten. Ein blinder Alarm würde die Besatzung nur unnötig verunsichern.«