Nr. 590
Exkursion in die Vergangenheit
Das Logbuch der SOL – 6. Bericht
von Horst Hoffmann
In den mehr als 200 Jahren ihres ziellosen Fluges durch die Tiefen des Alls haben die Besatzungsmitglieder des Generationenschiffs SOL schon viele gefährliche Abenteuer bestanden. Doch im Vergleich zu den schicksalhaften Auseinandersetzungen, die sich seit dem Tag ereignen, da Atlan, der Arkonide, auf geheimnisvolle Weise an Bord gelangte, verblassen die vorangegangenen Geschehnisse zur Bedeutungslosigkeit. Denn jetzt, im Jahre 3804 Solzeit, geht es bei den Solanern um Dinge von wahrhaft kosmischer Bedeutung.
Da geht es um den Aufbau von Friedenszellen im All und um eine neue Bestimmung, die die Kosmokraten, die Herrscher jenseits der Materiequellen, für die Solaner parat haben. Und es geht um den Kampf gegen Hidden-X – einen mächtigen Widersacher, der es auf die SOL abgesehen hat.
Nach der Vernichtung des »schlafenden Heeres«, der wohl letzten Aktivwaffe des Gegners, herrscht trügerische Ruhe im All. Während die Reparaturen an der SOL und am Hypervakuum-Verzerrer voranschreiten, findet Breckcrown Hayes, der High Sideryt, Zeit, sich mit dem Logbuch der SOL zu beschäftigen. Hayes will Licht in die im Dunkel der Geheimnisse liegenden Jahre seiner frühesten Kindheit bringen und macht eine EXKURSION IN DIE VERGANGENHEIT ...
Breckcrown Hayes – Der High Sideryt macht eine Exkursion in die Vergangenheit.
Idilpraheitbha Daraw – Breckcrowns Mutter.
Tineidbha Daraw – Idilpraheitbhas mörderische Schwester.
Chart Deccon – Ein ehrgeiziger Solaner.
Fliege, Hallito und Laro – Idilpraheitbhas Freunde.
Die Katastrophe
Der breite Korridor und alles, was sich darin bewegte, wurden in kurzen Intervallen in das blutrote Licht der Warnanlagen getaucht. Ein konstanter Sirenenton quälte die Ohren der Solaner, die im Laufschritt das letzte Stück bis zum abgeriegelten Bereich zurücklegten.
Stellt das ab!, dachte Idilpraheitbha Daraw. Irgend jemand stelle endlich das Geheul ab!
Die Technikerin rannte an der Spitze eines Trupps aus zehn Ferraten und einer Handvoll Roboter. Vor ihr räumten Vystiden Menschen, Extras und Monster aus dem Weg, die hier an der Peripherie des Schiffes unter härtesten Umständen ihr Leben fristeten und nun in Panik durcheinanderliefen wie Ameisen, in deren Haufen man einen Spaten gestoßen hatte. Die Offiziere und Soldaten gingen dabei nicht zimperlich vor.
Rotalarm!
Idilpraheitbha trug, wie die Ferraten, einen schweren Strahlenschutzanzug. Sie hatte nicht lange gefragt, als der Befehl kam, das Kommando über die Rostjäger zu übernehmen und die undichte Stelle am Kraftwerk zu flicken. Es erschien ihr nur logisch, dass man auf sie zurückgegriffen hatte, denn sie gehörte zu den wenigen Solanern, die die Technik an Bord nicht nur handhaben konnten, sondern zu einem guten Teil auch noch begriffen. Idilpraheitbha gehörte der SOLAG an, ohne jedoch in eine Kaste direkt eingegliedert zu sein. Sie trug die schlichte, dunkelblaue Uniform einer Ferratin, allerdings nicht mit dem gelben Atomsymbol aus Stoff auf den Schultern, sondern mit dem bronzefarbenen der Ahlnaten auf der linken Brustseite. Dies gab in etwa ihre Stellung wieder. Auch darauf hätte sie verzichten können, denn wesentlich für sie und ihr Ansehen war es vielmehr, die Schwester einer Magnidin zu sein.
Ein Ansehen, auf das Idilpraheitbha oft genug gerne verzichtet hätte. Die Vystiden bahnten den Weg und blieben vor dem Schott zurück, über dem die rote Warnleuchte so grell blinkte, dass ihr Licht in den Augen schmerzte. Eine Computerstimme warnte monoton:
»Hier beginnt der verseuchte Bereich! Kehrt um, behindert die Evakuierungsmaßnahmen nicht oder beteiligt euch daran! Hier beginnt der ...«
Idilpraheitbha murmelte eine Verwünschung. Von Evakuierungsmaßnahmen sah sie weit und breit nichts, und hinter dem Schott war es für jede Hilfe zu spät. Für die Unglücklichen, die sich nicht rechtzeitig vor dem Abriegeln der Strahlungszone hatten in Sicherheit bringen können, konnte niemand mehr etwas tun.
»Wir brauchen euch jetzt nicht mehr«, sagte sie über die Schulter zu den Vystiden. Sie wartete, bis die Soldaten sich weit genug zurückgezogen hatten, und steckte erst dann den Kodegeber in die dafür vorgesehene Vertiefung.
Für einen Moment hielt sie den Atem an.
Es ist ein Wunder, dass die SOL überhaupt noch fliegt! Das Chaos an Bord greift von Tag zu Tag weiter um sich! Heute dieser Unfall, gestern ein anderer, und morgen ...?
Idilpraheitbha hatte nie andere Zustände kennen gelernt. Wie lange war es her, dass Perry Rhodan endlich eingesehen hatte, wem das Schiff wirklich gehörte, und es an die Solgeborenen übergab? Man schrieb das Jahr 3749, das gerade erst wenige Tage alt war. Also 163 Jahre zielloses Durchkreuzen des Kosmos. Jeder, der seine fünf Sinne beieinander hatte, konnte sich ausrechnen, dass es zu Beginn dieser langen Reise einmal ein intaktes Bordleben und eine intakte Technik gegeben haben musste. Tineidbha hatte einige Male von den alten Zeiten geredet. Sie war eine der zehn Brüder und Schwestern der ersten Wertigkeit und wusste vieles, was allen anderen vorenthalten blieb. Und selbst ihrer Schwester gegenüber tat Tineidbha so, als wäre sie an eine Schweigepflicht gebunden.
Das Logbuch, dachte die Technikerin. In ihm ist alles festgehalten, doch Amalmann II hütet es wie seinen Augapfel. Es gibt ihm Macht, und das weiß er.
Alles wäre anders, wenn SENECA noch funktionieren würde!
Das Schott fuhr auf. Idilpraheitbha vergaß augenblicklich ihre Gedanken und trat mit festem Schritt in die Schleuse. Die Ferraten und Roboter mussten sich eng aneinander drängen, als das Schott sich wieder schloss und sie darauf warteten, dass sich das gegenüberliegende öffnete.
Dann waren sie in der verseuchten Zone.
Ein Blick auf die Anzeigen des Armbandgeräts machte der Technikerin klar, wie stark die Strahlungsintensität schon war. Sie schauderte. Wenn es ihr nicht gelang, die undichte Stelle rasch zu finden und den Schaden zu beheben, würde in spätestens einer Stunde diese ganze SOL-Zelle evakuiert werden müssen!
Ein Gleitband trug sie weiter. Der Scanner in ihrer Hand wies ihr die Richtung, die sie und ihr Trupp einzuschlagen hatten. Die Korridore verbreiterten sich. Weitere Schleusen mussten passiert werden, Schleusen, in denen wie in den Gängen tote oder sterbende Solaner lagen, die von der ausdringenden Strahlung überrascht worden waren. Idilpraheitbha war nahe daran, sich zu übergeben. Sie zwang sich dazu, weiterzugehen und die Bilder des Grauens zu ignorieren, rief sich immer und immer wieder ins Bewusstsein, dass es bald überall in der SOL so aussehen könnte wie hier, wenn sie versagte.
Von den Männern und Frauen des Wartungspersonals, die sich schnell genug in Schutzanzüge hatten retten können, konnte sie keine große Hilfe erwarten. Immerhin brachten sie sie zum Strahlungsleck.
Das gigantische Kraftwerk versorgte ein Viertel der SZ-2 mit Energie, dazu einen Teil der Protonenstrahltriebwerke. Idilpraheitbha fand sich relativ gut zurecht. Die Ferraten folgten ihr durch die Torbögen und Tunnel zwischen den einzelnen Kammern wie Herdentiere.
Selbst die Roboter sind intelligenter!
Idilpraheitbha hatte Angst und wusste nicht, ob sie sie gut genug verbergen konnte. Ihr Herz schlug bis zum Hals, je näher sie der Strahlungsquelle kam. Als sie dann davorstand, zitterten ihre Hände.
Sie verschaffte sich unter Aufbietung all ihrer Willenskraft einen Überblick über die entstandenen Schäden, und die aufkommende Panik wich kaltem Zorn, als sie erkannte, dass die Katastrophe hätte vermieden werden können, wenn nicht Idioten für die Wartung der Anlage verantwortlich gewesen wären.
Verschleiß! Die zehn- und zwanzigfachen Absicherungen und Abdichtungen im äußeren Brennkammermantel wären niemals durchlässig geworden, hätte es qualifiziertes technisches Personal gegeben!
Wie lange noch, und die ganze SOL fliegt uns um die Ohren!
Idilpraheitbha gab ihre Anweisungen. Ferraten und Roboter rannten los, um neues Abdichtungsmaterial zu holen – falls sie überhaupt das Depot fanden. Die Technikerin versuchte inzwischen, mit Hilfe des Wartungspersonals Feldschirme zu errichten, um wenigstens für kurze Zeit, bevor sie überlastet wurden, die Strahlung räumlich zu begrenzen.
Selbst auf den Gedanken sind sie nicht gekommen!
Das Heulen des Alarms und das rote Warnlicht machten sie fast verrückt. Sie schwitzte trotz der Temperaturregulierung im Innern der Schutzmontur. Die Zeit rannte ihr davon. Sie konnte nichts mehr tun, bis die Ferraten mit den benötigten Materialien zurück waren. Und wenn sie nicht bald kamen, musste sie von der Hauptzentrale fordern, das Kraftwerk abzuschalten – mit allen verheerenden Konsequenzen für diesen Teil der SOL.
Die Feldschirme vor dem Leck flackerten bereits bedrohlich.
»Beeilt euch!«, schrie Idilpraheitbha ins Helmmikro. »Verdammt, Stan, Ceelia, Tanner!«
Keiner der Ferraten antwortete.
»Hört ihr mich nicht? Stan!«
Einer der Schirme fiel aus, dann der zweite.
Wieder griff die Panik mit eisigen Klauen nach der Technikerin. Sie aktivierte den eigenen Körperschutzschirm, als die Belastungsanzeige der Montur die kritische Marke rapide überschritt. Und kaum hatte sie das getan, als sie sich von hinten gepackt fühlte. Nicht mehr Herrin ihrer Sinne, schlug und trat sie aus, doch die Arme, die sie hielten, waren aus Stahl.
Sie vergaß den Reaktor. Sie vergaß die Gefahr für die SOL. Als sie von dem Wartungsroboter hochgehoben und auf die flackernden restlichen Feldschirme zugeschoben wurde, jagten sich die Gedanken, ohne dass sie sich dessen wirklich bewusst wurde, was ihr Gehirn da durchzuckte:
Der Einsatzbefehl! Von wem? Die Ferraten schweigen, doch sie müssen mich hören!
Die anderen fliehen! Nur noch ich und dieser gottverdammte Roboter!
Das war kein Unfall! Das war kein Zufall!
Die stählernen Gliedmaßen des Robots stießen sie in das blendende Flackern hinein. Unbewusst nur nahm sie noch wahr, wie er neben ihr in einer Explosion verging.
Dann erlosch ihre Umwelt in einem einzigen grellen Blitz. Idilpraheitbhas letzter Gedanke galt Chart, Chart Deccon, dem Ahlnaten, der sie liebte und den sie liebte.
Wir hatten noch so viel vorgehabt, Chart ...
*
Derjenige, dem dieses letzte verzweifelte Aufflackern eines menschlichen Geistes galt, ahnte nichts von dem Unheil, bis ihn Tineidbhas Anruf erreichte.
Chart Deccon war ein Ahlnate, ein Bruder der dritten Wertigkeit in Diensten der SOL-Arbeitsgemeinschaft, SOLAG, und als solcher ehrgeiziger, als für manch anderen seiner Kaste gut war.
Deccon, geboren 3707, war 41 Jahre alt und maß von Kopf bis Fuß stolze 1,94 Meter. Die Haare waren ihm schon frühzeitig ausgefallen. Sein Kahlkopf mit dem massigen Gesicht, den wulstigen Lippen und den unter den Tränensäcken kaum zu sehenden hellgrauen Augen, passte in das Klischeebild, das sich Menschen früherer Jahrhunderte von einem äußerlich trägen, jedoch von krankhaftem Ehrgeiz besessenen Diktator gemacht hatten.
Den Ehrgeiz besaß er. Was die Macht betraf, so hoffte Deccon, eines Tages die ihm aufgrund seiner Fähigkeiten gebührende Anerkennung zu finden und eine weitere Sprosse in der SOLAG-Hierarchie zu erklimmen. Er ging nicht über Leichen. Er wusste, was in ihm steckte, und wollte um jeden Schritt die Leiter hinaufkämpfen.
Doch nicht so, dass er seine tiefe Beziehung zu Idilpraheitbha dazu ausgenützt hätte. Dazu liebte er das Mädchen zu sehr, das die Schwester der Magnidin war.
Und eben jene Magnidin sah er nun auf einem der Bildschirme des Kontrollstands abgebildet, von dem aus er die ersten Raumflüge eines Dutzends angehender Pyrriden beobachtete. Die SOL stand fahrtlos am Rand einer unbekannten Galaxis. Ausgebildete Raumfahrer waren mit Kreuzern unterwegs, um von den Planeten einer nahen Sonne dringend benötigte Rohstoffe zu beschaffen.
Allein der Gedanke daran, dass die Pyrriden das Schiff verlassen hatten, machte ihn schaudern. Es war nicht die Angst vor der grenzenlosen Leere jenseits der Hangarschotte, nicht die allen Solanern angeborene Furcht vor dem Betreten eines dachlosen Planeten. Deccon hatte früh gelernt, Notwendigkeiten zu begreifen.
Wovor er Furcht empfand, war die Aussicht auf das Zusammentreffen mit anderen raumfahrenden Völkern. Er erinnerte sich noch zu gut an ein Treffen von Terra-Idealisten, in das er mehr zufällig als beabsichtigt geraten war und auf dem verbotene Filme von jener finsteren Zeit gezeigt wurden, als die SOL noch von einem Mann namens Rhodan geführt wurde und zum Spielball fürchterlicher Mächte geworden war.
»Tineidbha?«, fragte er überrascht. Es kam nicht oft vor, dass sie Kontakt miteinander hatten. Im Gegenteil schien sich die Magnidin vor ihm zu verschließen wie vor einem Mann, für den sie ihre Schwester zu schade fand.
Ihr Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt. Der Hintergrund war nicht zu erkennen, so dass Chart nicht wusste, ob sie aus der Zentrale anrief oder von einem anderen Anschluss des Interkomnetzes.
»Ich muss dir etwas sagen, Chart.«
Warum tat sie so geheimnisvoll? Er nickte ihr abwartend zu.
»Es hat einen Reaktorunfall gegeben, an der Peripherie der SZ-2.« Sie nannte ihm die genauen Koordinaten, und er fragte sich, was ihn das zu interessieren habe.
»Wir mussten einen Rostjäger-Trupp hinschicken«, fuhr sie fort, mit einer Stimme, die es Deccon kalt den Rücken hinablaufen ließ.
»Tineidbha, ich verstehe nicht ganz ...«
So, wie sie redete, so, wie sie ihn ansah – als ob sie ihm eine Schreckensnachricht zu überbringen hätte!
Er sprang auf, als ihm einfiel, wo Idilpraheitbha sich zur Zeit aufhielt. Er hatte sich nach Ablauf seiner Schicht dort mit ihr treffen wollen, um danach dem Raumbegräbnis einer befreundeten Ahlnatin beizuwohnen, die von einer Horde verwilderter Solaner hinterrücks ermordet worden war.
Das war ganz in der Nähe des defekten Reaktors!
Sag es nicht! Bitte, sag es nicht!
Doch unbarmherzig kam es über ihre Lippen. Unbarmherzig waren die Worte, von denen jedes wie ein Stich in Charts Herz wirkte:
»Ich verspreche dir, Chart, dass ich den Bastard ausfindig machen werde, der meine Schwester und deine Frau aufforderte, mit den Rostjägern in die verseuchte Zone zu gehen und das Strahlungsleck abzudichten. Ich schwöre dir, er wird dafür bezahlen. Zwei Ferraten konnten sich retten, bevor es zur Explosion kam, bei der so viel Strahlung frei wurde, dass ...«
Sie biss sich auf die Lippen und überließ das Weitere seiner Phantasie.
Chart sank in den Kontursitz zurück. Seine Augen starrten ins Leere. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders, als er flüsternd fragte:
»Sie ist tot, oder?«
Meine Schwester und deine Frau! Deine Frau! Das aus Tineidbhas Mund, aus dem Mund der so mächtigen und so unnahbaren Magnidin!
»Wir haben den Schaden behoben, Chart. Die zurückgekehrten Ferraten, zwei von zehn, konnten nur noch aussagen, dass sie Idil in einem Überladungsblitz der von ihr aktivierten Feldschirme umkommen sahen. Ich schwöre, ich prüfe das nach! Und sollten sie verrückt vor Angst gewesen sein, sollte es nur eine Spur von Hoffnung geben ...«
Deccons Hand stieß vor, als ob sie nicht mehr seinem willentlichen Einfluss gehorchte. Seine Finger drückten den Knopf nieder, der die Verbindung unterbrach.
Was redete Tineidbha da von Hoffnungen! Idilpraheitbha war tot! Was trösteten ihn ihre salbungsvollen Worte! Dass die Magnidin wie er unter dem Schmerz litt, rührte ihn nicht an. Idilpraheitbha tot!
... und deine Frau!
Deccon legte den Kopf in die Hände, saß vornübergebeugt, dass sein Fetthals einen Wulst über der Brust bildete.
Er vergoss keine Träne, doch etwas in ihm starb.
Chart Deccon wusste, dass ihm der eigentliche Schock noch bevorstand. Die Nachricht war zu überraschend, zu überfallartig gekommen.
Er musste jetzt stark sein. Niemand, der in der SOL nicht untergehen wollte, durfte sich Blößen geben. Stärke, um zu überleben; Stärke, um weiterzukommen.
Stärke, um Idilpraheitbhas Tod zu rächen, am Schiff, an diesem ganzen elenden Haufen, der sich aus Menschen, Extras, Monstern und Buhrlos zusammensetzte.
Deccon war nach einer Prise Mystos zumute.
Er ballte die Hände. Nein!
Ein Rausch brachte ihm Idil nicht zurück. Deccon ballte die Hände und starrte wütend auf die dunklen Schirme.
Eine nie gekannte Verbitterung ergriff von ihm Besitz, als vor seinem geistigen Auge Szenen vorbeizogen, in denen er sich mit Idilpraheitbha sah. Wie sie gelacht und geliebt hatten, ausgelassen gewesen waren und unbeschwert.
In ihrer Nähe hatte er das Schiff vergessen können, und nie mehr wieder würde es so sein.
Das Schiff hatte ihm die Geliebte genommen.
Chart Deccon erschrak noch vor dem Gedanken, der sich ihm so vehement aufdrängte.
Er würde das Schiff für Idil nehmen!
Er würde nie mehr Ruhe finden, bis er dieses Ziel erreicht hatte.
Er schalt sich einen verdammten Narren, als ihm klar wurde, an was er da dachte. Hatte Tineidbha nicht von einer Hoffnung gesprochen? Vielleicht lebte Idil wahrhaftig noch, und er schrieb ihr eine Grabrede!
Als der Interkommelder erneut summte und das Gesicht der Magnidin abermals auf dem Bildschirm war, schaltete Deccon nicht aus. Er sah Tineidbha an und stellte sich vor, ihre Schwester vor sich zu haben. Sie glichen sich wie Zwillinge –