Nr. 606
Leitgeist
Auf der Basis des Ersten Zählers
von Hubert Haensel
Hidden-X ist nicht mehr! Und somit haben Atlan und die fast hunderttausend Bewohner der SOL die bislang gefährlichste Situation auf dem an Gefahren reichen Weg des Generationenschiffs fast unbeschadet überstanden.
Doch was ist mit dem weiteren Weg der SOL?
Die Verwirklichung von Atlans Ziel, das schon viele Strapazen und Opfer gekostet hat – das Ziel nämlich, in den Sektor Varnhagher-Ghynnst zu gelangen, um dort den Auftrag der Kosmokraten zu erfüllen –, scheint nun außerhalb der Möglichkeiten des Arkoniden zu liegen. Denn beim entscheidenden Kampf gegen Hidden-X wurde Atlan die Grundlage zur Erfüllung seines Auftrags entzogen: das Wissen um die Koordinaten von Varnhagher-Ghynnst.
Doch Atlan gibt nicht auf! Im Bemühen, sich die verlorenen Koordinaten wieder zu besorgen, folgt der Arkonide einer vagen Spur, die in die Randgebiete der Galaxis Xiinx-Markant führt, wo die SOL in neue, erbitterte Kämpfe verwickelt wird.
Indessen kommt bei Atlan der durch Wöbbeking ausgelöste »temporäre Reinkarnationseffekt« wieder zum Tragen, und der Arkonide und mit ihm die Solaner erfahren, was im Jahr 3587 und danach geschah, als Atlan zu den Kosmokraten gebracht werden sollte.
Der Arkonide landet in der Namenlosen Zone – als Geisel von Anti-ES. Doch er bleibt nicht lange in Gefangenschaft – dafür sorgt LEITGEIST ...
Atlan – Der Arkonide als Gefangener von Anti-ES.
Leitgeist – Ein Miniaturisierer.
Quälgeist – Ein unbequemer Zeitgenosse.
Anti-ES – Atlans großer Gegenspieler.
Born – Ein Fragment von Anti-ES.
Das Glitzern seines Körpers wurde stärker – ein Feuerwerk explodierender Sonnen, die er sich so vorstellte und nicht anders. Wirklich gesehen hatte er allerdings nie einen dieser glühenden Gasbälle, die fremde Räume in gleißende Helligkeit und schier unerträgliche Hitze tauchten.
Tief in seinem Innern lag eine Ahnung verborgen, was es hieß, andere Ebenen zu durchstreifen. Sooft Leitgeist jedoch versuchte, diese Gedanken zu fassen, so oft entzogen sie sich seinem Zugriff.
Es gab nur die Schwärze ringsum ...
Aber obwohl die Finsternis weder Anfang noch Ende kannte, besaß sie Grenzen – Leitgeist und sein Pulk hatten dies deutlich zu spüren bekommen.
Wütend?, fragte einer seiner beiden weiteren Körper mit der lautlosen Stimme.
Leitgeist erwiderte nichts. Dumpf brach die Erinnerung in ihm auf, dass es früher anders gewesen war.
Früher? Wie lange lag das zurück?
Damals hatte es Nahrung in Hülle und Fülle gegeben, auch wenn inzwischen niemand mehr ihren Geschmack kannte.
Damals hatte er sich noch als Einzelwesen gefühlt und keine drei Körper besessen.
Das Glitzern war wie ein Reigen stetig aufflammender Leuchtpunkte, die wirre Schatten warfen und Leitgeists Äußeres zerfurcht erscheinen ließen. Er beobachtete sich selbst dabei, wie er durch die Schwärze trieb, ohne Ziel, aber von einem unwiderstehlichen Verlangen beseelt, das keinen seiner Art verschonte:
Wo gibt es Nahrung?, erklang eine lautlose Stimme aus dem Pulk drängender als je zuvor. Du hast versprochen, uns zu führen.
Tue ich das nicht?, erwiderte Leitgeist gereizt.
Die Begegnung mit dem Grenzwächter hatte ihm zu denken gegeben, weil jenes riesenhafte Geschöpf allen Bemühungen widerstand, den Weg in eine andere Ebene freizukämpfen.
»Eure Aufgabe ist es, bei den Verbannten zu bleiben«, hatte er gesagt und die Miniaturisierer zurückgewiesen. Dabei wussten weder Leitgeist noch ein anderer aus dem Pulk etwas von einer solchen Aufgabe.
Wir sollen Nahrung zu uns nehmen, das ist alles.
Leitgeist verkrampfte sich. Das Braun seines materiellen Körperteils wurde merklich blasser und geriet in wallende Bewegung.
Ich verspüre Hunger!
Das konnte nicht sein. Kein Miniaturisierer kannte dieses Gefühl, obwohl sie die Namenlose Zone unablässig auf der Suche nach etwas durchstreiften, was sie sich einverleiben konnten. Das Dreifachwesen beschloss deshalb, den Einwand zu ignorieren.
Hunger!, erklang es nun weit drängender, begleitet von einer Fülle sensitiver Eindrücke. Viele im Pulk wurden allmählich unruhig. Aber weder änderte Leitgeist seinen Kurs, noch ließ er sich zu einer unbedachten Äußerung hinreißen, die seinem Ansehen geschadet hätte.
Hier gibt es Nahrung, weil es auch früher Nahrung gegeben hat. Alles, was wir brauchen, ist ein fähiger Anführer.
Leitgeist konnte seine mühsam zur Schau gestellte Ruhe nicht länger bewahren. Er schickte eine Flut telepathischer Impulse über den Pulk hinweg.
Halte endlich deine Gedanken im Zaum, Quälgeist, oder ich werde dafür sorgen, dass du kleiner wirst als ein einziger Lichtpunkt deines Körpers.
Der solcherart Gerügte zuckte merklich zusammen. Von da an schwieg er ... Aber sicherlich nicht für lange, denn das hatte er nie getan.
*
Der Begriff Zeit war ihnen fremd. Seit Äonen durchstreiften sie die endlose Schwärze, von der sie nun wussten, dass Grenzen existierten, die zu überwinden ihnen verwehrt wurde.
Es gab nur knapp hundert von ihnen. Ihre Herkunft blieb so dunkel wie ihr Ziel, und sie ahnten nur, dass es nicht immer so gewesen war.
Viele von uns sind verhungert, behauptete Quälgeist.
Wir sollten dich umbenennen, schlug jemand neben ihm vor.
Ja?, machte Quälgeist hoffnungsvoll.
Hungriger Geist wäre weit treffender.
Quälgeist dämpfte seine lautlose Stimme ein wenig zu spät. So blieb niemand verborgen, welch schamlose Erwiderung er dachte. Selbst rasche Flucht konnte ihn nicht vor dem spöttischen Gelächter bewahren.
Als er seine Sinne endlich wieder dem Pulk zuwandte, war dieser in der Düsternis der Namenlosen Zone verschwunden.
Furchtsam zog er sich zusammen – ein Ball leuchtender Energie, der einen braunen Masseklumpen umschloss.
Sollen die anderen bleiben, wo sie wollen, dachte er. Ich weiß mir allein zu helfen. Und ich werde ihnen beweisen, dass ich Nahrung finden kann.
Ein Gedankenstoß versetzte seinen Körper in irrlichternde Bewegung. Und als ein Gewirr flirrender, bunter Leuchterscheinungen trieb Quälgeist immer schneller dahin.
Aber die Einsamkeit holte ihn bald ein. Wem sollte er sich mitteilen, wem seinen Triumph offenbaren, wenn keiner in seiner Nähe weilte, der sich darüber ärgern konnte? Der Miniaturisierer fühlte sich zunehmend elend. Indem er die energetische Komponente seines Ichs umgruppierte, kam er zum Stillstand.
Mit seiner lautlosen Stimme, die ihn auch zum Hören befähigte, lauschte Quälgeist ins Nichts hinaus. Deutlicher als zuvor spürte er eine fremde Strömung, die sein Unbehagen verstärkte. Zweifellos war da etwas, und nicht einmal weit entfernt. Es schien überwiegend aus Masse zu bestehen.
Nahrung!
Was sonst konnte es sein? Und er allein hatte sie gefunden. Quälgeist versetzte sich in die rotierende Bewegung der Freude. Seine Stimme eilte durch den Raum. Erst als Leitgeists leise Antwort ihn erreichte, wurde ihm bewusst, dass er sich mittlerweile sehr weit von den anderen entfernt hatte.
Leitgeist befahl ihm unmissverständlich, zu warten, trotzdem pirschte er sich langsam näher an die Nahrung heran. So weit die Erinnerung aller Miniaturisierer zurückreichte, sie hatten nie welche gefunden, ja, sie wussten nicht einmal, wie diese aussehen sollte. Und obwohl sie ihrer kaum bedurften, befanden sie sich immer auf der Suche.
*
In endloser Reihe trieben große, unregelmäßige Körper durch die Namenlose Zone. Jeder von ihnen mochte gut das hundertfache Volumen von Quälgeist besitzen, doch das war kein Hindernis. Im Gegenteil. Gerade das wies darauf hin, dass er endlich gefunden hatte, wonach die Miniaturisierer seit endlosen Zeiten vergeblich suchten. Es lag in ihrem gemeinsamen Willen, alles fast grenzenlos zu verkleinern, und sie wussten, dass diese Fähigkeit für die Nahrungsaufnahme von besonderer Bedeutung war.
Quälgeists telepathische Fühler tasteten durch den Raum. Vor Begierde heftig pulsierend, wuchs er dabei fast auf das Doppelte seiner vorherigen Größe an, und aus seinen materiellen Bestandteilen formte er einen weit vorgewölbten Trichter, der sich in Richtung Nahrung erstreckte.
In diesem Zustand äußerster Erregung befand er sich noch, als endlich der Pulk bei ihm anlangte.
Das ist mehr als genug für uns alle, jauchzte er. Kommt!
Doch ein engmaschiges Netz versperrte ihm den Weg. Schimpfend formte er seine energetische Komponente um und wollte durch die Maschen schlüpfen, als etwas ihn mit unwiderstehlicher Gewalt zurückzerrte. In Situationen wie dieser erschien ihm sein organischer Leib oft überaus lästig. Zu spät erkannte er, dass Leitgeists drei Bewusstseinsinhalte für das Netz verantwortlich waren.
Mir steht das Recht zu, als erster Nahrung aufzunehmen, protestierte er.
Leitgeists Glitzern wurde um mehrere Nuancen dunkler. Aber Quälgeist achtete nicht auf diese offensichtliche Warnung. Seine Sinne waren nur auf die vorübertreibenden Gebilde gerichtet. Er hatte so etwas nie zuvor gesehen.
Von einem gemeinsamen Mittelpunkt ausgehend, strebten Dutzende durchscheinender Fäden kreisförmig auseinander. Hin und wieder bewegten sich einige, als müssten sie die Flugrichtung korrigieren. In der Mitte verschmolzen diese Fäden zu einer ebenfalls durchsichtigen, pulsierenden Röhre. Dunkle Flüssigkeiten strömten darin, und hin und wieder stiegen schillernde Blasen auf.
Quälgeists Sinne konzentrierten sich auf den von dichten Fransen umgebenen Materieklumpen am unteren Ende der Röhre. Er spürte, dass unter einer unverdaulichen Kruste kosmischen Staubs die meiste Nahrung verborgen lag.
Der fordernde Impuls, er solle sich endlich dem Pulk anschließen, um gemeinsam eine rasche Verkleinerung herbeizuführen, schreckte ihn auf.
Aber er war zu unkonzentriert, und vermutlich waren die anderen es ebenfalls. Die Aussicht, endlich ihre Bestimmungen erfüllen zu können, ließ ihre Fähigkeiten versagen.
Unverändert trieben die bizarren Gebilde durch die Schwärze dieser Ebene.
Du bist der Störfaktor, behauptete Leitgeist. Deine Gier überflügelt alle Vernunft.
Das durfte ihm niemand vorwerfen – schon gar nicht jemand, der sich als unfähig erwiesen hatte, Nahrung aufzuspüren. Indem Quälgeist sein Volumen rasch verkleinerte, entfernte er sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Er beachtete die Rufe der anderen nicht, die ihn davor warnten, den nach wie vor großen Gespinsten zu nahe zu kommen.
Als er sich auf die kreisförmigen Fäden herabsinken ließ, schienen diese vor ihm zurückzuweichen. Es machte ihm nichts aus. Während sein materieller Körper schwankend zur Ruhe kam, umfloss sein energetisches Potenzial einige der Fäden in glitzerndem Reigen.
Er hätte wissen müssen, dass sie sich als unverdaulich erweisen würden. Die Miniaturisierer waren nur dann in der Lage, Nahrung aufzunehmen, wenn sie diese vorher verkleinert hatten.
Das lautlose Gelächter des Pulks ließ Quälgeist noch ablehnender reagieren, als er dies ohnehin getan hätte. Ein flüchtiger Moment der Unachtsamkeit genügte, ihn in dem Gewirr der Fäden zu verstricken.
Wütend auf sich selbst zog Quälgeist sich weiter zusammen.
Zu seinem Entsetzen musste er erkennen, dass nicht eine Ungeschicklichkeit ihn in diese Lage gebracht hatte, sondern dass die Fäden ihn unaufhaltsam mit sich zogen. Alle Anstrengungen, freizukommen, waren vergebens.
Hilfe!, gellte seine lautlose Stimme. Dann war Stille um ihn her, als er in die Röhre hineingezerrt wurde. Eine zähe Flüssigkeit spülte ihn mit sich. Quälgeist konnte verschwommen erkennen, was ihn erwartete. Es schien alles andere als angenehm.
Schlagartig herrschte Dunkelheit, nur aufgehellt vom Glitzern seiner energetischen Komponente. Er wusste, dass er sich nun in dem von Fransen umhüllten Materieklumpen befand. Obwohl er mit aller Kraft gegen die ihn umgebenden weichen Wände anrannte, gab es kein Entkommen.
In regelmäßigen Abständen zog sein Gefängnis sich zusammen und dehnte sich wieder aus. Stets dann wurde eine unangenehm brennende Flüssigkeit freigesetzt. Quälgeist sah kleine Steine verdampfen, und die Erkenntnis durchzuckte ihn mit eisiger Kälte.
Er, der Nahrung suchte, war selbst zur Nahrung für ein unbegreifliches Geschöpf geworden.
Im ersten Anflug von Panik rannte er gegen die Wände an, ohne jedoch das geringste zu erreichen. Erst allmählich wurde er ruhiger und begann, überlegt zu handeln.
Die unregelmäßig geformten Brocken, die einen Teil seines Gefängnisses ausfüllten, erwiesen sich als Klumpen kosmischen Staubes. Obwohl Quälgeist allein keine großen Kräfte besaß, schaffte er es, diese Steine auf ein Minimum zu verkleinern, und er schleuderte sie mit Wucht gegen die ihn umgebende halb organische Materie, in die sie tief eindrangen.
Heftige Erschütterungen wirbelten ihn herum. Trotzdem gab er nicht auf. Das Schicksal, gefressen zu werden, erschien ihm so abscheulich, dass er nicht einmal daran zu denken wagte.
Gasblasen stiegen auf. Von einer von ihnen ließ Quälgeist sich einhüllen, und ehe er es sich versah, wurde er in hohem Bogen ausgespien. Weit unter sich gewahrte er die Reihe der transparenten Organismen, die mit stetig wachsender Geschwindigkeit dahintrieben.
Die lautlose Stimme Leitgeists erreichte ihn.
Das ist keine Nahrung für uns ...
Quälgeist konnte nicht anders, als dem zuzustimmen.
Du wärst wohl für immer von uns gegangen, bemerkte einer aus dem Pulk.
... es sind Lebenssporen, fuhr Leitgeist in seiner Erklärung fort. Niemand weiß, woher sie kommen und wohin sie ziehen, aber sie tragen Leben zu fernen Welten.
Organisches Leben?, machte Quälgeist. Dann sind sie von minderer Qualität. Sie eignen sich nicht einmal als Nahrung, weil sie sich nicht verkleinern lassen.
*
Für eine Weile, herrschte betretenes Schweigen. Natürlich war es Quälgeist, der sich als erster wieder telepathisch meldete.
Ein riesiger, durchlöcherter Materieklumpen ... glaubt ihr, dass dieser besser geeignet wäre?
Leitgeist seufzte.
Und wenn dieser Klumpen sogar von verschiedenen energetischen Erscheinungsformen durchsetzt wäre?, fuhr Quälgeist ungerührt fort.
Hör auf damit!, dachte der Anführer des Pulks scharf.
Da ist tatsächlich etwas, warf ein anderer ein.
Natürlich ist da etwas! Quälgeist verwandelte sich in eine in allen Spektralfarben glitzernde Kugel. Wir werden Nahrung bekommen. Mehr als wir jemals benötigten.
Der Materieklumpen war so riesig, dass selbst alle längst in der Schwärze verschwundenen Lebenssporen zusammengenommen sein Volumen niemals erreicht hätten.
Eine erloschene Sonne, meinte Quälgeist spontan.
Wie kommst du darauf?
Was sollte es sonst sein? Die Oberfläche ist taub und ohne jedes Leben.
Allerdings umgab eine Hülle flüchtiger Moleküle den Klumpen wie eine weitgespannte Haut. Zu dünn, um verwertbar zu sein. Quälgeist war überzeugt davon, dass sämtliche Molekülketten ihren Zusammenhalt verlieren mussten, sobald die begleitende Materie aufgelöst wurde.
Der Pulk änderte seine Richtung. Immer deutlicher verhießen die energetischen Impulse Nahrung.
Kaum merklich ließ Quälgeist sich zurückfallen. Eine schlechte Erfahrung genügte ihm vollauf. Diesmal sollten die anderen sich exponieren.
Gerade weil er sich alle Mühe gab, seine diesbezüglichen Gedanken zu verbergen, zuckte er heftig zusammen, als Leitgeist sich an ihn wandte:
Dem Entdecker gebührt die Ehre der ersten Erkundung.
Quälgeist wehrte sich dagegen. Es gäbe andere, denen das Vertrauen des Pulks eher zustünde als ihm; er fühle sich noch zu schwach nach der Begegnung mit der Lebensspore. Aber alle Ausflüchte halfen wenig. Schließlich kapselte er sich ab, verbarg sich hinter einer schier undurchdringlichen Sphäre aus Energie, die seinen organischen Körperteil den Sinnen der anderen entzog. Doch mit Unterstützung des Pulks gelang es Leitgeist, den Schutzwall aufzubrechen. Quälgeist kam sich nackt und bloß vor, als das Dreiwesen plötzlich unmittelbar neben ihm schwebte.
Du wirst diese Zusammenballung von Materie untersuchen, und Quellgeist und Jenseitsgeist werden dich begleiten.
Er verzichtete auf jede Art von Erwiderung. Vielmehr war er froh, Leitgeists bedrückender Nähe entrinnen zu können.
Die erloschene Sonne, für die er das riesige Gebilde inmitten der endlosen Leere noch immer hielt, war tot. Schroffes, zerklüftetes Gestein, das eine seltsame Kälte verstrahlte – mehr schien es in der Tat nicht zu geben.
Nach drei Umrundungen auf verschiedenen Bahnen war Quälgeist kaum klüger als vorher.
Wir sollten uns mit dieser Erscheinung vertraut machen, schlug Jenseitsgeist vor. Eine Berührung kann durchaus andere Eindrücke erwecken.
Obwohl Quälgeist sich dagegen sträubte, zogen die beiden ihn mit sich. Aber dann war er der erste, der tief in dem lockeren Staub versank.
Wo bist du?, rief Jenseitsgeist aus.
Er antwortete nicht, lauschte vielmehr gebannt dem Flüstern ihrer lautlosen Stimmen. Irgend etwas heckten sie gegen ihn aus, das fühlte er überdeutlich.