Nr. 666
Duell der Unerbittlichen
Chybrains Weg zu den Zyrtoniern
von Peter Griese
Es geschah im April 3808. Die entscheidende Auseinandersetzung zwischen Atlan und seinen Helfern auf der einen und Anti-ES mit seinen zwangsrekrutierten Streitkräften auf der anderen Seite ging überraschend aus. Die von den Kosmokraten veranlasste Verbannung von Anti-ES wurde gegenstandslos, denn aus Wöbbeking und Anti-ES entstand ein neues Superwesen, das hinfort auf der Seite des Positiven agiert.
Die neue Sachlage ist äußerst tröstlich, zumal die Chance besteht, dass auch in der künstlichen Doppelgalaxis Bars-2-Bars nun endgültig der Friede einkehrt. Für Atlan jedoch ist die Situation alles andere als rosig. Der Besitz der Koordinaten von Varnhagher-Ghynnst, ohne die er nicht den Auftrag der Kosmokraten erfüllen kann, wird ihm nun durch Chybrain vorenthalten. Ob er es will oder nicht, der Arkonide wird verpflichtet, die Namenlose Zone aufzusuchen.
Dann, mit knapper Mühe dem »Kerker der Ewigkeit« entronnen, kehrt Atlan mit seinen Kreuzern im Juli 3808 wieder in das Normaluniversum zurück, – gerade rechtzeitig, um die Solaner und die Vulnurer vor dem Untergang zu bewahren.
Indessen ist Chybrain in der Namenlosen Zone aktiv. Er stellt sich dem DUELL DER UNERBITTLICHEN ...
Chybrain – Das Wesen aus Jenseitsmaterie wird zum Gejagten.
Katzulla – Page und Wissenschaftler der Zyrtonier.
Milorah – Katzullas Lebensgefährtin.
Parfran – Emulator der Jukkas.
Kennery – Ein alter Jukka.
666-Page Katzulla:
Ich war müde und niedergeschlagen, denn ich hatte nun zwei Nächte ohne größere Pause durchgearbeitet. Milorah, die Gute, hatte mich nicht einmal gestört. Dafür war ich ihr dankbar.
Nun trug mich der Antigravlift aus den unterirdischen Labors nach oben in mein Wohnhaus. Die robotischen Einrichtungen würden die begonnenen Experimente überwachen. Sie würden mich alarmieren, wenn etwas Ungewöhnliches geschehen sollte. Dinge, die nicht der Norm entsprachen, gab es nur bei meinen Forschungsarbeiten, nie aber mehr im Alltagsleben. Auf den Welten des Zyrton-Systems ging alles seinen geregelten Gang. Dafür sorgten die Pagen, die auf Zyrton selbst weilten.
Auch ich gehörte eigentlich zu diesem auserwählten Kreis der 1000 Berufenen, die den Gesamtrat bildeten. Mich beorderte man aber nicht zu den Sitzungen, denn es gab nichts, wofür man mich gebraucht hätte. Die hohe Politik bestimmte das Geschehen in der Namenlosen Zone. Wissenschaftler wurden nur selten in den Rat gerufen.
Als 666-Page war ich zum letzten Mal vor über 20 Persijigg-Jahren auf Zyrton gewesen. Damals waren die letzten Maßnahmen zur endgültigen Stabilisierung der Schockfronten getroffen worden. Da hatte man mich noch benötigt. Inzwischen lief alles seinen geregelten Gang. Normale Zyrtonier versahen die Arbeiten.
Und das war gut so, denn ich sehnte mich nicht nach den geheimen Orten, an denen die Anlagen aufgestellt worden waren. Wer dort seine Aufgabe versah, kehrte nie zurück. Die obersten Pagen wollten das so, denn nie sollten die Geheimnisse ihrer Macht an die Öffentlichkeit gelangen.
Eigentlich war mein Leben eintönig geworden. Meine Studien und Untersuchungen über neue Energieformen füllten mich zwar aus, und in Milorah besaß ich eine Lebenspartnerin, wie ich sie mir immer erträumt hatte. Aber eigentlich fehlte etwas in meinem Leben. Ich war noch zu jung, um schon in die Eintönigkeit zu verfallen.
Als ich die Oberfläche erreichte, warf ich einen Blick aus dem Fenster. Die Sonne ging über dem fernen Horizont von Persijigg auf. Es war früh morgens, aber ich hatte das Gefühl, es wäre abends. Das musste an meiner Müdigkeit liegen.
Persijigg war eine schöne Welt, der siebte Planet unseres Heimatsystems. Bestimmt war er attraktiver als die anderen Wohnwelten, Gautan und Munntson, die die Nummern fünf und acht des Zyrton-Systems waren. Ich hatte diese Welten oft besucht, und jedes Mal hatte ich große Sehnsucht nach Persijigg entwickelt. Hier war ich zu Hause, auch wenn ich mit Gewissheit sagen konnte, dass Persijigg nicht meine eigentliche Heimat sein konnte. Nur wenige Zyrtonier waren sich darüber im Klaren, dass auch Zyrton, der sechste und damit der zentrale Planet des Sonnensystems, nicht unser Ursprungsort war. Das lehrte man zwar in den Schulen, aber als 666-Page wusste ich, dass es nicht stimmte.
Keiner der Planeten, die die Sonne Zyrton umkreisten, war unsere Heimat. Der Regierungsplanet Zyrton, der den gleichen Namen trug wie unser Zentralgestirn, war in ein Geheimnis gehüllt. Eigentlich betraf dieses Geheimnis alle elf Planeten. Worin es bestand, wusste fast niemand. Ich war mir sicher, dass 1-Page bis 32-Page über diese Dinge Bescheid wussten. Oder gar der Null-Page, dessen Existenz mehr ein Gerücht war.
Ich glitt durch die unteren Etagen meines Hauses und blickte dabei in die andere Richtung, wo der Raumhafen lag. Es herrschte eine große Aktivität auf der Landefläche. Mindestens ein halbes Dutzend Schiffe schwebte in der Luft. Das mochte Zufall sein, und so schenkte ich diesem Umstand keine weitere Aufmerksamkeit.
Wir Zyrtonier besaßen keine eigentliche Heimat, das wusste ich von einem früheren Pagen mit sehr kleiner Zahl. Er war ein entfernter Verwandter von mir gewesen, und er hatte es mir gesagt, als ich noch ein Heranwachsender gewesen war. Die Erinnerung daran war verblasst. Sie lebte aber noch in mir.
Woher unser mächtiges Volk wirklich kam, hatte auch er mir nicht verraten können. In mir lebte der Traum, dass es irgendwo in den Weiten des Kosmos, in der Namenlosen Zone oder außerhalb davon, ein wirkliches Heimatsystem geben würde. Vielleicht war das nur ein Traum. Es war nicht auszuschließen, dass unsere Herkunft eine ganz andere Quelle besaß.
Noch bevor ich die Wohnetage erreichte, schlug der Alarmsensor an, der zwischen den Nackenschuppen befestigt war. Ich tastete ohne Erregung mit einem Arm nach oben und stellte den Summer ab. Es kam von Zeit zu Zeit vor, dass es einen Fehlalarm gab. Gelegentlich würde ich das Gerät durch ein neueres ersetzen müssen.
Der Alarm wiederholte sich sofort. Das war ungewöhnlich, denn es konnte tatsächlich bedeuten, dass ein echter Anruf vorlag. Da dies in den letzten 25 Persijigg-Jahren nicht einmal geschehen war, vermochte ich es nicht zu glauben. Daher schaltete ich den Empfänger endgültig ab.
Durch den schlauchförmigen Korridor verließ ich den Lift und steuerte direkt den mittleren Wohnraum an. Meine Gedanken wechselten von dem Nachsinnen über unsere wirkliche Herkunft hin zu Milorah und einem ausgiebigen Mahl. Hier war die Wirklichkeit meines Lebens. Die Träumereien über Zyrton, die Pagen mit den niedrigen Zahlen oder eine vermeintliche Heimatwelt brachten mich nicht weiter. Und doch, so fiel mir ein, wir besaßen keine wirkliche Geschichte unserer Vergangenheit. Wir besaßen keine Evolution, wie wir sie bei allen anderen Völkern beobachten konnten. Wir waren einfach da. Wir veränderten uns nicht, wir entwickelten uns nicht. Es hatte den Anschein, dass wir schon immer so waren wie heute. Und das konnte nicht stimmen, denn es widersprach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Milorah kam mir aufgeregt entgegen. Ich spürte, dass sie etwas bedrückte. Dennoch nahm sie sich die Zeit, um sich auf dem hinteren Beinpaar aufzurichten und ihre Kopfstacheln zärtlich an den meinen zu reiben. Ein unruhiges Flackern lag in ihren schönen Facettenaugen.
»Du hast mich vermisst?«, fragte ich.
»Ja.« Sie sank wieder zu Boden. »Aber das ist nicht der Grund meiner Erregung. Hast du den Alarmruf nicht vernommen?«
»Alarmruf? Ich hielt das für den üblichen Fehlalarm. Du willst doch nicht sagen, dass ich tatsächlich ...«
»Doch«, unterbrach sie mich. »Ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat, aber der Ruf kam von 209-Page, also von Zyrton.«
»209?«, rätselte ich laut. »Du hast Recht. Er ist ein Aktiver. Was will er von mir?«
Sie lief wortlos zum Stollen, der in das Mehrzweckzimmer führte, in dem auch die Kommunikationsanlagen installiert waren. Ich folgte ihr. Innerlich lag ich im Widerstreit. Einerseits freute ich mich über die Abwechslung aus dem täglichen Trott, die der Alarm bewirkt hatte. Andererseits beschlich mich ein ungutes Gefühl, denn ich hatte keine Ahnung, was dieser Ruf zu bedeuten hatte.
Die Signale zeigten an, dass die Verbindung nach Zyrton noch geschaltet war. Nun bestand endgültig die Gewissheit für mich, dass ich gebraucht wurde. Meine Müdigkeit und mein Hunger waren verflogen. Daran änderte sich auch nichts, als Milorah auf das Tablett deutete, auf dem sie die leckersten Happen zubereitet hatte.
Mein alter zyrtonischer Stolz brach durch. Erst mussten die Pflichten erledigt werden. Wenn es galt, der Erfüllung des großen Planes zu dienen, der uns die Herrschaft über das Universum bringen würde, hatten alle anderen Dinge zu warten. Das musste auch Milorah einsehen.
Sie tat das nicht, wie ihrer Miene zu entnehmen war. Für sie zählten diese Dinge wenig. Sie beugte sich aber schweigend meinem Verhalten.
Ich gab meinen persönlichen Kode in das Gerät ein, und sofort darauf erschien das Bild eines Pagen.
»Katzulla, gut, dass du dich so schnell meldest«, begann er ohne Begrüßungsformel.
»Du bist nicht 209-Page«, antwortete ich mit einem plötzlich erwachenden Unwillen. »Ich kenne Lydt.«
»Natürlich, natürlich.« Er gab sich leutselig, dieser junge Fant. Manchmal war es mir ein Rätsel, was für Typen zu Pagen berufen wurden. »Lydt hat schon vor einer ganzen Weile das Zeitliche gesegnet. Ich bin der neue 209, und mein Name ist Corder. Finde dich damit ab.«
»Muss ich wohl«, brummte ich. Milorah machte außerhalb der Aufnahmeoptik eine Geste, die meinen Unwillen gegenüber diesem Corder nur noch verstärkte.
»Du erinnerst dich sicher, Katzulla«, fuhr 209-Page unbeirrt fort, »dass sich schon Lydt mit undefinierbaren Energieechos der Namenlosen Zone befasst hat.«
»Ja, und?« Ich verbarg meine Unlust nicht, aber Corder schien das entweder nicht zu spüren oder er ignorierte diese Tatsache einfach.
»Sie sind in jüngster Zeit wieder verstärkt in der Namenlosen Zone aufgetreten. Einmal konnten wir die Quelle sogar ausmachen, aber unsere Kräfte wurden abgeschlagen.«
»Abgeschlagen?«, höhnte und zweifelte ich. »Welcher Narr führte das Kommando?«
»Das spielt keine Rolle mehr.« Nun wurde auch 209-Page ärgerlich. Seine Geduld war von mir wohl schon genügend strapaziert worden. »Die Tatsache allein zählt. Damit wurde nämlich bewiesen, dass die alten Legenden richtig sind. Dieser Störfaktor richtet sich eindeutig gegen die Zyrtonier. Und er ist mächtig. Er hat eine halbe Ewigkeit geruht, aber er ist noch da.«
Nun wurde mein Interesse tatsächlich geweckt. Es gab eine alte Sage. In ihr hieß es, dass unsere Vorfahren ein Erbe hinterlassen hatten, das unsere Macht eines Tages brechen würde. Natürlich glaubte keiner der Pagen wirklich an diesen Unsinn, denn wer wollte unserer hochstehenden Technik und der fortgeschrittenen Kultur etwas anhaben? Niemand war dazu in der Lage.
Zugegeben, unsere Macht reichte noch nicht aus, um den Überfall auf das äußere Universum zu wagen. Das war aber nur eine Frage der Zeit.
»Ich kenne die Sage über das böse Erbe«, erklärte ich 209-Page.
»Gut.« Er wirkte tatsächlich nervös. »Wir haben einiges über den Störfaktor in Erfahrung bringen können. Er befindet sich in der Namenlosen Zone, aber er verbirgt sich in der Regel der Ortung. Er hat einen Platz auf einem raumschiffsähnlichen Körper, den man ›Basis des Ersten Zählers‹ nennt. Und er ist in der Lage, dank seiner Körper-Materie-Form, Jenseitsmaterie herzustellen. Unsere Berechnungen haben ergeben, dass wir diesem Störfaktor noch nichts anhaben können. Ein Rat arbeitet bereits an einer Lösung.«
»Dann ist ja alles in Ordnung«, wiegelte ich ab. »Ich werde nicht benötigt, wenn man sich der Sache schon angenommen hat.«
»Falsch, Katzulla. Diese Störquelle besitzt mindestens einen Ableger. Das steht fest. Ein zweiter Ableger, der allerdings relativ harmlos zu sein scheint, wird vermutet. Der erste Faktor ist jedoch gefährlich. Um ihn sollst du dich kümmern.«
»Ich verspüre wenig Lust dazu«, erklärte ich offen. »Es gibt fähigere Zyrtonier als mich. 51-Page ist ein ausgezeichneter Wissenschaftler. Und er hat eine viel niedrigere Nummer als ich.«
»51-Page sitzt im Rat, der sich um die eigentliche Störquelle auf der Basis kümmert. Du wirst gebraucht.«
»Was wisst ihr über den Ableger?«, heuchelte ich Interesse. Zu frech durfte ich nicht werden. Andererseits hätte man mir höchstens meinen Status als Page aberkennen können, und das wäre auch nicht weiter von Bedeutung gewesen. Ich konnte auch als Nicht-Page mit Milorah ein ausgefülltes Leben führen.
»Er wird angeblich Chybrain genannt. Was das bedeutet, wissen wir nicht. Seine Energiebahnen durchziehen die Namenlose Zone. Er sucht uns. Er verfügt über ungewöhnliche Kräfte, denn seine Körpersubstanz besteht aus der Jenseitsmaterie der Quelle von der Basis.«
»Jenseitsmaterie kann man bändigen oder stumpf machen«, antwortete ich.
»Natürlich, Katzulla.« Corder wippte unruhig mit seinem Kopf. »Aber wer beherrscht diese Energien vollkommen? Es sind nur wenige, und du bist einer davon.«
Alles klang irgendwie verlockend. Es entsprach auch meinem Wunsch nach Abwechslung, den ich mir jahrelang nicht hatte erfüllen können. Und doch zögerte ich. Dabei wusste ich nicht einmal, warum ich nicht sofort zusagte. Waren es Milorahs flehende Blicke? Sie war sich darüber im Klaren, dass ich sie für unbestimmte Zeit allein lassen würde. Und das wollte sie nicht.
Die Pagen mit den niedrigen Nummern konnten mich zwingen, den Auftrag zu übernehmen. Das wusste ich. Ein solches Verfahren war jedoch die Ausnahme.
»Ich setze mich nicht gern mit riesigen Mächten auseinander«, sagte ich zu 209-Page.
»Riesig?« Corder lachte zwischen seinen kräftigen Zähnen. »Zugegeben, Chybrain verfügt über Macht, aber riesig ist er nicht. Er ist kleiner als dein Kopf.«
»Du scherzt.«
»Durchaus nicht. Er besitzt wahrscheinlich die Form eines Eies, und sein größter Durchmesser entspricht der Länge deiner Kopffühler.«
»Dann genügt eine kleine automatisierte Raumzecke, um ihn aufzuspüren und zu vernichten«, behauptete ich.
»Das haben wir auch einmal gedacht. Aber da haben wir uns getäuscht. Mit solchen Dingen wird der Ableger der alten Quelle spielend fertig. Mehr noch. Er benutzt die Spur der auf ihn angesetzten Sonden, um ihren Weg zurück zu uns zu verfolgen. Wir mussten gewagte Täuschungsmanöver einleiten, um ihn vom Zyrton-System abzulenken.«
»Der undurchdringliche Wall unseres Heimatsystems ist auch für ihn ein ewiges Hindernis«, behauptete ich. »Anders kann es nicht sein, denn noch nie gelangte ein lebendes Wesen ohne den Willen des Rates der Pagen nach Zyrton.«
»Wir sind uns in diesem Punkt nicht mehr so sicher.« 209-Page wiegte besorgt seinen schuppigen Leib. »Chybrain entzieht sich ständig wieder unseren Ortungen. Die Quelle kann das auch. Also müssen beide mit Energien arbeiten, die den unseren gleichen oder ihnen gleichwertig sind.«
»Oder überlegen«, folgerte ich emotionslos.
»Vielleicht«, gab 209-Page zu.
»Wo steckt dieser Bursche jetzt?«
»Wir wissen es nicht.« Corder streckte alle Fühler von sich.
»Dann hat die Suche nach ihm keine Eile«, meinte ich.
»Das glaube ich nicht. Er tummelt sich wahrscheinlich schon seit mehr als 150 Zyrton-Jahren in der Namenlosen Zone. Und er kann diese verlassen und betreten, wie er will. Er stellt eine Gefahr dar.«
»Ich brauche zehn Tage für meine Entscheidung«, erklärte ich hart. »Ich habe eine wissenschaftliche Exkursion nach Gautan eingeplant, um meine derzeitigen Arbeiten erfolgreich abzuschließen. Diese Arbeit muss beendet werden. Danach werde ich dir mitteilen, wie ich mich entschieden habe.«
»Ich bedaure diese Verzögerung«, antwortete 209-Page unwillig. »Aber ich beuge mich ihr. Solltest du eher zu einem Entschluss kommen, dann lass es mich wissen. Inzwischen lasse ich das KRAFTEI startklar machen.«
»In Ordnung.« Ich unterbrach die Verbindung und begab mich zu der Platte mit den Nahrungsmitteln, die Milorah zubereitet hatte.
Herzhaft biss ich den Schneckensalat.
Meine Gefährtin schenkte mir zu trinken ein.
»Ich wusste nichts von einer Reise nach Gautan«, bemerkte sie wenig später. »Du wirst mich also so oder so verlassen?«
»Nein.« Ich stellte den Becher ab und lächelte ihr zu. »Von der Exkursion wusste ich bis jetzt auch noch nichts. Sie wird jedoch stattfinden. Allerdings beabsichtige ich nicht, Gautan aufzusuchen, sondern Zyrton selbst. Und außerdem möchte ich, dass du mich begleitest.«
Das Knirschen ihrer Kiefer war die schönste Zustimmung und der netteste Ausdruck der Zufriedenheit, die sie mir schenken konnte.
Wir aßen in Ruhe die leckeren Bissen. Dann legte ich mich zur Ruhe, während Milorah die Reisevorbereitungen traf. Sie war ein guter und zuverlässiger Partner.
Mit dem Gedanken, was ich wohl ohne sie wäre, schlief ich ein.
Chybrain: