Nr. 675
Hexenkessel Alkordoom
Die neue Mission des Arkoniden
von Peter Griese
Nur unter großen Mühen schaffte es Atlan im Jahre 3808, die verlorengegangenen Koordinaten von Varnhagher-Ghynnst wieder in seinen Besitz zu bringen und danach das Generationenschiff SOL seiner Bestimmung als Spoodiesammler bei den Kranen zuzuführen.
Anschließend trat Atlan im Jahre 3811 gemäß den Wünschen der Kosmokraten seine Aufgabe als Orakel von Krandhor an, um an der Entwicklung der Pufferzone zwischen den im Konflikt liegenden Superintelligenzen ES und Seth-Apophis mitzuwirken.
Im Jahr 3818 benötigen die Kosmokraten die Dienste des Arkoniden auf andere Art und Weise. Atlan wird jäh aus seinem Orakeldasein gerissen und aufgefordert, eine gefahrvolle Mission in unbekannter kosmischer Umgebung zu übernehmen.
Atlan akzeptiert den Auftrag, obwohl er die Informationen, die ihm vermittelt werden, für unzureichend hält. Er weiß im Grunde nur, dass es wieder ein Kräftemessen im ewigen Kampf der ordnenden Mächte mit denen des Chaos geben wird und dass diesmal vom Erfolg oder Misserfolg seiner Mission das weitere Schicksal der Kosmokraten abhängen kann.
Und so wird Atlan quasi in Nullzeit über weite Sternenräume transportiert und mitten hinein versetzt in den HEXENKESSEL ALKORDOOM ...
Atlan – Die Kosmokraten erteilen dem Arkoniden einen neuen Auftrag.
Pazzon – Man nennt ihn den Vielarmigen.
Holkuk – Ein Handlanger der Psi-Jäger.
Korazza – Verweser von Puurk.
Das Leben ist keine gerade Linie. Die meisten Menschen müssen umgepflanzt werden wie Bäume, bevor sie Blüten tragen.
Louise Nevelson, Objektkünstlerin, geboren 1900 in Kiew.
Prolog
Höre!
Höre, Atlan!
Dies ist dein Auftrag!
In einem Gebiet des Universums, in das du schon bald gelangen wirst, geschieht Schreckliches. Im immerwährenden Kampf der Mächte des Chaos mit den ordnenden Kräften ist ein entscheidender Faktor im Entstehen begriffen, dessen Ungeheuerlichkeit alles Dagewesene übertrifft. Wenn diese Entwicklung zu dem Ziel gelangt, das der Erleuchtete sich gesetzt hat, ist auch unsere Existenz bedroht.
Die Sonnensteppe, ein Raumgebiet des Schreckens, ist Teil der Galaxis Alkordoom. In deren Kern, dem Nukleus, herrscht der Erleuchtete, der sich das Juwel nennt, mit seinen Leuchtenden, den Facetten.
Wir wissen nicht genau, wie die Gefahr aussieht, die hier entsteht, aber wir wissen, dass sie alles übertrifft, was die Mächte des Chaos in diesem Raumsektor je erschaffen haben. Und wir kennen den Namen dieser Gefahr. Er lautet EVOLO.
Wir schicken dich nun, da du der freiwilligen Übernahme dieser Aufgabe zugestimmt hast, nach Alkordoom, damit du die Macht des Juwels und seiner Facetten zerschlägst, die Ordnung wiederherstellst und das Rätsel von EVOLO löst. Das alles muss geschehen, bevor EVOLO ein Teil der Mächte des Chaos wird und diese verstärkt.
Vor Zeiten haben wir ANIMA in die Sonnensteppe von Alkordoom geschickt, um diesen Auftrag zu erfüllen. Aber wir haben den Kontakt zu ihr verloren und befürchten, dass sie dem Erleuchteten oder seinen Facetten in die Hände gefallen ist. In Alkordoom wirst du eine zweite Versetzung erfahren, die dich in die Nähe ANIMAS bringen soll. Du musst sie finden und Kontakt mit ihr aufnehmen, denn du wirst ihre Hilfe brauchen, so wie sie dich braucht und erwartet. Sie wird dich erkennen.
Andere Hilfsmittel wirst du nicht besitzen. Du wirst also auf dich allein gestellt sein. Dein Leben wird nicht viel zählen.
Von drei verschiedenen Seiten hämmerte es in meinem Kopf. Ich konnte vor Schmerzen kaum die Augen öffnen und torkelte verwirrt umher. Endlich fand ich einen Halt. Vielleicht war es eine Wand oder ein Baum. Der feste Gegenstand lud mich zum Anlehnen und Ausruhen ein.
Ich versuchte, Klarheit in meine Gedanken zu bringen, aber das unerbittliche Hämmern dauerte an. Es vergingen Minuten, bis ich merkte, dass es aus mir selbst heraus kam.
Das erste Hämmern war ein peinigender Kopfschmerz, der mit dem Erwachen aus der Besinnungslosigkeit mein unfreiwilliger Begleiter geworden war. Es musste sich um eine Folgeerscheinung der jüngsten Ereignisse handeln. Die Schmerzen klangen nur langsam ab. Sie waren das hauptsächliche Hindernis für ein klares Denken.
Das zweite Hämmern war nicht minder stark, aber dafür beruhigend. Das Pochen war mir seit Jahrtausenden bekannt, aber in dieser Stärke hatte ich es noch nie vernommen. Es stammte von meinem Zellschwingungsaktivator, den ich vor Äonen von ES erhalten hatte und der mich relativ unsterblich machte. Seine Impulse regenerierten ständig die Zellen meines Körpers. In Zeiten hoher Anstrengung wurden sie spürbar, und wenn ich in eine körperliche Krise geriet, konnten sie noch weiter an Stärke zunehmen.
Ich musste Furchtbares erlitten haben, dass das eigroße Gerät zu solch extremer Aktivität angeregt worden war. Noch waren meine Sinne zu benommen, um die Geschehnisse zu rekapitulieren.
Das dritte Hämmern war rein geistiger Natur, dafür aber nicht minder deutlich. Worte einer fernen Stimme dröhnten durch mein Bewusstsein, fraßen sich in jede Faser meines Gehirns und hinterließen dort eine Spur, wie ein Brandeisen auf dem Fell eines Kalbes. Alle Begriffe waren gleichzeitig gegenwärtig. Sie überlagerten sich gegenseitig und verdrängten fast jede andere Überlegung. Sie stritten miteinander um die besten Plätze in meinem Bewusstsein, brüllten sich vielstimmig an, modulierten das Pochen des Zellaktivators und das Hämmern der Kopfschmerzen zu einem von Dissonanzen durchsetzten musikalischen Inferno.
Endlich fand ich eine ruhige Sekunde, in der ich einen Gedanken formulieren konnte.
DER AUFTRAG!
Sofort beruhigten sich die teils unbekannten Begriffe. Sie fassten sich an den Händen, bildeten eine Kette, griffen fester zu, so dass ich schon einzelne Sätze erkannte und boten sich dar.
DER AUFTRAG!
Die Worte und Begriffe bildeten den Auftrag. Sie waren der Auftrag!
MEIN AUFTRAG!
Der Auftrag der Kosmokraten!
Die unbekannten Begriffe schälten sich heraus und drangen sanfter als zuvor in die Bereiche meines Bewusstseins, die am wenigsten von den Belastungen betroffen worden waren.
... Sonnensteppe ... Alkordoom ... EVOLO ... der Erleuchtete ... seine acht Facetten ... ANIMA ... DER AUFTRAG!
Wo waren sie, die Kosmokraten? Ich hatte sie weder gesehen, noch konnte ich mich erinnern, sie bewusst gehört zu haben. Und doch war all das da, was sie mir mit auf den Weg gegeben hatten.
Die Gefahr, deren Ungeheuerlichkeit alles Dagewesene übertraf ... EVOLO! Der Ort des Schreckens ... die Sonnensteppe!
Allmählich konnte ich einzelne Begriffe ihren Sachverhalten zuordnen. Noch immer tobte aber der Zellaktivator, und die Schmerzen der Überanstrengung widersetzten sich mit ihrem Hämmern, das meinen ganzen Körper erfüllte, den lebenspendenden Impulsen.
»Können wir den gebrauchen?«, hörte ich eine singende Stimme.
Dann klatschte etwas Feuchtes in mein Gesicht.
Unter äußerster Anstrengung gelang es mir, die Augen zu öffnen. Zuerst stellte ich fest, dass ich nicht an eine Wand gelehnt stand. Vielmehr lag ich ausgestreckt auf einem schlammigen Boden. Meine Hände waren zu Fäusten verkrampft. Die Fingernägel pressten sich schmerzhaft in die Handflächen, als wollten sie etwas festhalten, was längst nicht mehr da war.
Zwei Gestalten beugten sich über mich. Sie sprachen miteinander. Ich konnte die Worte zwar verstehen, aber mein lädiertes Bewusstsein weigerte sich, diese in bewusste Gedanken umzusetzen. Es streikte, weil die Beanspruchung zu groß war.
Der mit der singenden Stimme erinnerte mich entfernt an die ausgestorbenen Moas von Australien. Nur war der gebogene Schnabel wesentlich länger, und um den Leib trug er einen breiten reich verzierten Gürtel, an dem unbekannte Gegenstände hingen.
Der andere besaß zwei Rüssel, aber keine Arme. Ich erkannte, dass einer der feuchten Rüssel mir ins Gesicht geschlagen haben musste. Jetzt packte mich der Kerl und stellte mich auf die Beine.
»Drogen wahrscheinlich«, knurrte er aus beiden Rüsselöffnungen gleichzeitig. »Unbrauchbar für dieses und jenes.«
Er ließ mich wieder los. Ich knickte zusammen. Als ich fiel, lösten sich reflexartig die Verkrampfungen in meinen Händen. So konnte ich den Stoß abfangen. Kniend sah ich die beiden Gestalten davoneilen.
Wo, bei allen guten Geistern von Arkon, war ich?
Das dreiseitige Hämmern hielt unvermindert an. Mein Verstand versuchte dagegen zu bestehen und in die Wirklichkeit zu finden, aber das gelang nicht. Zu verworren war noch alles in mir, und zu fremd waren die Eindrücke, die ich aufnahm. Dabei waren es nur Bruchteile der neuen und fremden Wirklichkeit, die ich verarbeiten konnte.
Ich taumelte in die Höhe. Meine Hände suchten einen Halt und fanden keinen. Wieder stürzte ich zu Boden, diesmal in eine Lache von lehmig brauner Farbe. Übler Gestank drang in meine Nase. Ich kroch auf allen vieren aus der Pfütze, bis ich wieder trockenen Boden spürte. Die Augen hielt ich geschlossen, denn mein Verstand weigerte sich nach den Strapazen, eine fremde Umgebung zu akzeptieren.
Alles in mir rebellierte. Gedanken der Vergangenheit rasten durch meinen Kopf. Ich wollte sie festhalten, aber sie entschlüpften mir geschwind.
Ich war hilflos, verwirrt und fast ein körperliches Wrack. Und genau das wollte ich nicht sein! Ein Teil von mir rebellierte gegen die realen Bilder, der unbedingte Überlebenswille.
DER AUFTRAG, er brach wieder in meine unvollständigen Gedanken wie ein ungereimtes und unlogisches Geschwätz. Aber es entsprach der Wahrheit. Wenn ich an ihn zu denken versuchte, linderten sich die Schmerzen. Die Trinität der Schmerzen, das dreifache Hämmern in mein Bewusstsein, arbeiteten Hand in Hand. Dachte ich an den Auftrag, so wurde der Zellaktivator ruhiger, und die Pein in meinem Schädel ließ nach.
Ich merkte kaum, dass jemand über mich stolperte und einen Fluch ausstieß. Meine Hand tastete zu der Rippe, in die ein Stiefel getreten worden war. Sie spürte die Schwellung an der Brust, aber ich vernahm keinen Schmerz. Das Dröhnen in meinem Kopf überlagerte alles.
Was war geschehen?
Ich wusste es nicht, hoffentlich noch nicht.
Alkordoom, presste sich ein Wort in mein Bewusstsein. Alkordoom!
Der Name eines ... ich wusste es nicht.
Der Schauplatz!
Ich öffnete wieder die Augen. Links und rechts von mir reihten sich einfache Holzhütten aneinander. Die lehmige Straße war uneben und voller Schmutz. Auf ihr bewegten sich viele Gestalten, ein wahres Völkergemisch, skurrile Typen, schreiende Vielbeiner und lethargische Kriecher mit trägen Schritten.
Wieder traf mich ein Tritt. Diesmal war es im Rücken. Jemand schritt über mich hinweg und bedachte mich keines Blickes, so als ob ich ein Stück Dreck wäre, der diesen Weg verunzierte.
Ich kroch auf die nächste Hauswand zu. Ein glasloses Fenster grinste mich höhnisch aus seiner dunklen Höhle an.
Bunte, unwirkliche Lichter tanzten mir vor den Augen. Es musste sich um Trugbilder handeln, die mir mein gemartertes Hirn vorgaukelte. Ich wischte sie mit einer Handbewegung weg und griff nach dem Fenstersims, um erneut zu versuchen aufzustehen.
Das misslang. Meine Finger waren steif. Ich besaß keine Kraft. Als sie von dem kleinen Podest abrutschten und ich zu Boden zu fallen drohte, fühlte ich mich unter den Armen gepackt und in die Höhe gehoben. Etwas Weiches legte sich um meinen Oberkörper und hielt mich fest. Es drehte mich um.
Ich erblickte eine mindestens drei Meter durchmessende hellblaue Kugel, die fast durchsichtig war. Aus ihrem Körper wuchs ein Arm, der mich stützte. Die wabbelige Gestalt bildete in Höhe meines Kopfes eine Blase, aus der weiche Worte kamen.
»Freund, erschrick nicht! Ich bin die Barmherzige, die gekommen ist, dir und allen Gefallenen zu helfen.«
»Hilfe kann ich gebrauchen«, antwortete ich und benutzte dabei automatisch das gewohnte Interkosmo.
»Ich weiß nicht«, blubberte es aus der Sprechblase, »was du gesagt hast.« Ich verstand diese Sprache! »Und ich denke, dass auch du mich verstehst, denn das Alkordische versteht ja wohl jeder.«
Ich nickte automatisch und war mir dabei dieser Geste nicht bewusst.
Alkordisch ... Alkordoom ... die Szene ... DER AUFTRAG!
Meine Schmerzen ließen etwas nach, aber sie nebelten mich noch immer ein und zerstörten jeden längeren Gedanken.
Wieso verstand ich diese Sprache, die anders klang als alles, was ich in meinem langen Leben gehört hatte? Ich fand keine Antwort.
Aber bald, flüsterte es in mir. Ich habe auch überlebt.
Ich hatte keine Ahnung, wer sich da in meine zerfetzten Gedanken mischte. Ein weiteres Problem war mir auch höchst unliebsam und verdammt unangenehm.
»Ich verstehe dich, Barmherzige«, antwortete ich auf Alkordisch. Die Sprache kam so leicht über meine Lippen wie Interkosmo, Arkonidisch oder das alte Hebräisch der Erde.
»Du siehst aus, als ob du der personifizierte Dreck wärst«, kam es mitfühlend aus der Sprechblase. »Sicher hast du nichts dagegen, wenn ich dich ein wenig säubere.«
Ich war zu keiner Antwort fähig. Das Kugelwesen lehnte mich an die Hauswand. In meinem Rücken knarrten morsche Bretter.
»Schließ deine Öffnungen«, bat mich die Barmherzige.
Ich verstand nichts, aber meine Augenlider klappten zu. Dann fühlte ich mich wie in einer Nasszelle eines terranischen Luxusappartements. Warmes Wasser spülte über mich hinweg. Angenehme Düfte begleiteten die Prozedur, und zum Schluss ergoss sich warme Luft über mich und trocknete die restliche Feuchtigkeit hinweg. Der Vorgang belebte zugleich meine Sinne. Ich öffnete wieder die Augen und kämpfte gegen das dreifache Hämmern.
Täuschte ich mich oder setzte sich allmählich ein Signal durch? Die Worte des Auftrags wurden deutlich, wärmer und angenehmer. Der Zellaktivator pulsierte verhaltener, und der Schmerz in meinem Kopf ließ weiter nach.
»Zufrieden?«, fragte die halbtransparente Kugel.
»Ja, danke«, quälte ich mir über die Lippen. »Wie komme ich zu dieser Ehre?«
»In einer Welt, in der nur das Überleben zählt, in einer Welt, in der tausend verschiedene Interessen miteinander ringen, zählt das Barmherzige wenig, Fremder. Und doch gibt es noch ein paar lausige Gestalten, die diesen Werten folgen und sich nicht an die allgemeinen Spielregeln halten. Ich bin eine davon.«
»Wo bin ich?« Trotz der verwirrenden Situation und der peinigenden Schmerzen hatte ich mich schnell an die alkordische Sprache gewöhnt. Woher ich sie kannte und konnte, war zwar unklar, aber vielleicht würde ich es noch erfahren.
Du weißt es, flüsterte die seltsame Stimme in mir. Sie schien ein Teil von mir zu sein. Und du bist in Alkordoom, das ist doch logisch, oder?
»Du bist auf Puurk«, sagte die Barmherzige, »auf Puurk, dem Sammelbecken all jener, die nichts erreicht haben und die nicht einmal Gentile Kaz gebrauchen kann.«
»Gentile Kaz«, echote ich, obwohl mir diese Worte absolut nichts bedeuteten.
»Kann ich dich jetzt allein lassen?«, fragte die Kugelqualle. »Es gibt noch andere, die meiner Hilfe bedürfen.«
»Geh nur«, quetschte ich heraus. »Ich komm schon zurecht.«
Idiot!
In diesem Augenblick lichtete sich ein Teil des Schleiers über meinem Bewusstsein. Erinnerungen sprangen hin und her, bis sie sich zu einem klaren Bild zusammensetzten. Ich wusste wieder, wer da mit mir geredet hatte.
Der Extrasinn, mein Logiksektor.
Eine uralte Erinnerung flammte durch mein Bewusstsein. Largamenia, die Prüfungswelt. Fartuloon, mein Lehrmeister, der mich im Alter von achtzehn Jahren der ARK SUMMIA unterzogen hatte, der Aktivierung eines zweiten Bewusstseins, des Extrasinns oder Logiksektors.
Ich besaß ein zweites Ich in mir, eines, das unnachgiebig und konsequent mit mir sprach, ein Teilbewusstsein, das von meinem Willen unabhängig war. Es war erweckt worden aus den Instinktrelikten meines biologischen Urvorfahren, und es war logisch.
Nutze die Gelegenheit, um mehr zu erfahren!
Mein Wille war noch zu schwach, um zu widersprechen.
»Puurk, Barmherzige«, wollte ich wissen, »wo ist das?«
»Du machst einen reichlich verstörten Eindruck, Zweibeiner«, hörte ich. Sie wechselte die Farbe in ein dunkles Grün, was ich als Zeichen der Verärgerung oder der Verwunderung wertete. »Aber Informationen sind das Einfachste, was ich dir geben kann.«
»Dann rede endlich!« Meine Aufforderung klang zu schroff. Ich bedauerte sie in dem Moment, als sie über meine Lippen gekommen war, aber ich konnte sie nicht rückgängig machen.
Die Barmherzige ignorierte mein Verhalten.
»Puurk ist eine Welt im Sektor Ordardor, der von der Facette Gentile Kaz regiert wird.«
»Alkordoom?«, fragte ich automatisch.
»Natürlich.« Die Sprechblase lachte verflixt menschlich. »Alles ist Alkordoom.«
»Sonnensteppe?« Wieder kam das Wort gegen meinen eigentlichen Willen aus meinem Mund.
Blitzschnell zuckte der Pseudoarm zurück, der mich bis dahin gehalten hatte. Ich hing schlaff an der knarrenden Holzwand.