Nr. 682
Bomben auf New Marion
Zulgea, die Hexe, gibt den Mordbefehl
von H. G. Ewers
Im Jahr 3818 wird Atlan aus seinem Dasein als Orakel von Krandhor herausgerissen. Der Grund für diese Maßnahme der Kosmokraten ist, dass Atlans Dienste an einem anderen Ort des Universums viel dringender benötigt werden als im Reich der Kranen.
Neuer Einsatzort des Arkoniden ist die Galaxis Alkordoom, wo eine Entwicklung im Gang ist, die das weitere Bestehen der Mächte der Ordnung in Frage stellt.
Bereits die ersten Stunden von Atlans Aufenthalt in Alkordoom zeigen auf, wie gefährlich die Situation ist. Jedenfalls muss der Arkonide den gesamten Erfahrungsschatz seines nach Jahrtausenden zählenden Lebens einsetzen, um sich behaupten zu können.
Der bestandene Todestest und der Einsatz im Kristallkommando beweisen Atlans hohes Überlebenspotenzial. Dennoch gerät der Arkonide in die Gewalt der Crynn-Brigadisten – und ihm droht die Auslöschung seiner Persönlichkeit.
Doch Atlan wird rechtzeitig genug von Celestern gerettet, Nachkommen entführter Terraner, die den Arkoniden in ihre Heimat New Marion bringen. Und als Atlan von einer Gefahr erfährt, die den Bewohnern des Planeten droht, greift er ein. Eine ganze Welt soll ausgelöscht werden durch BOMBEN AUF NEW MARION ...
Atlan – Der Arkonide in Gefangenschaft.
Sarah Briggs – Atlans Mitgefangene.
Arien Richardson – Der Celester versucht, Atlan zu befreien.
Ofox – Kommandant des Spielhöllenschiffs.
Das Minu-Cuzz – Die seltsame Weisheit hat großes Interesse an Atlan.
ANIMA – Das lebende Raumschiff greift ein.
Die Anzeigen des Signalgeräts waren eindeutig. Der Celester Ubal Meesters hatte erst kürzlich in Kontakt mit der anderen Hälfte gestanden.
Der Aufruhr der Gefühle, den diese Gewissheit auslöste, verwirrte meine Sinne. Wie lange war es her, dass die Hexe die Wesenheit ermordet hatte, zu der wir beide gehörten? Ich wusste es nicht, denn die Albtraumzeit danach war wie das Durchwandern eines finsteren Tales gewesen. Die Erinnerungen daran waren verblasst oder ganz dahingeschwunden.
Als ich mich allmählich von dem Schock erholte und mir meine Lage halbwegs nüchtern ins Bewusstsein rufen konnte, hatte ich den Entschluss gefasst, nach meiner anderen Hälfte zu suchen und mich mit ihr zu vereinigen. Zwar vermochten wir das Cuzz nicht wiederherzustellen, denn wir beide waren ja nur Anteile der Facette gewesen, vergleichbar mit den Symbionten eines Wesens, aber das Cuzz hatte bei seinem Tode einen Teil seiner physischen und psychischen Fähigkeiten auf uns übertragen, so dass wir nach einer Vereinigung mehr sein würden als nur die Summe zweier Teile.
Wir würden endlich Rache an Zulgea von Mesanthor nehmen können und ihr den Sektor wieder entreißen, über den sie sich durch die Ermordung unserer Facette die Macht angeeignet hatte.
Doch vorher musste ich das Fract-Cuzz wiederfinden, von dem ich so lange Zeit getrennt gewesen war. Ubal Meesters würde mir verraten müssen, wo und unter welchen Umständen er Kontakt mit ihm gehabt hatte. Aber kurz bevor ich ihn fassen konnte, hatte er sich freiwillig in die Gewalt des Kommandanten der ROULETTE begeben. Ich hatte noch versucht, ihn durch einen hypnosuggestiven Befehl zurückzuhalten. Aber das hatte aus unerfindlichen Gründen nicht funktioniert.
»Du hättest mich früher benachrichtigen sollen«, wandte ich mich an den Voorndaner Comerlat, den ich vor einiger Zeit zu meinem Agenten gemacht hatte – wie zahlreiche andere Intelligenzen auch.
»Entschuldige, Herr, aber ich war mir meiner Sache nicht sicher«, erwiderte Comerlat unterwürfig. »Die Emissionen sind nicht rein.«
»Sie sind überlagert, aber für mich dennoch völlig eindeutig«, gab ich zurück. »Das konntest du allerdings nicht beurteilen. Dennoch hättest du dich früher melden müssen, dann befände sich Ubal jetzt in meiner Gewalt.«
»Das sehe ich ein«, gab Comerlat zu. »Wenn du es mir befiehlst, werde ich alles versuchen, um den Celester zu befreien.«
»Du wirst nichts dergleichen unternehmen!«, befahl ich ihm. »Das Risiko für Ubal wäre zu groß. Nein, du verhältst dich vorläufig passiv und beobachtest die Hauptzentrale. Falls Ubal von dort weggebracht wird, stellst du mit dem Signalgerät seine neue Position fest und benachrichtigst mich. Ich werde mich unterdessen auf der ROULETTE umsehen und mich mit den Verhältnissen vertraut machen.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, schwebte ich davon. Meine Aggregateplatte verlieh mir die Beweglichkeit und Schnelligkeit eines hochentwickelten Roboters und erhielt mich am Leben. Er war mehr als nur ein vollwertiger Ersatz für einen organischen Körper. Manche Leute bezeichneten diese Platte und mich als Cyborg, doch das traf nicht den wahren Kern der Sache.
Ich durchquerte die Korridore und Antigravlifts der Hotelsektion. Hier und da gab es Spuren von Explosionen. Zahlreiche Smyrter waren dabei, die Schäden zu beheben. Andere Smyrter standen schwerbewaffnet auf den Kreuzungen. Sie sollten offenbar für Ruhe und Ordnung sorgen. Oberflächlich betrachtet, gelang ihnen das auch. Aber ich wusste, dass das nichts an den Strömungen und Gegenströmungen änderte, die an Bord des Spielhöllenschiffs herrschten. Es gab mehrere Gruppen mit gegensätzlichen Interessen, und jede Gruppe würde weiter ihre eigenen Ziele verfolgen.
Als ich die Kugelsektion mit den Spielkasinos und Vergnügungsräumen erreichte, wusste ich so gut wie alles über die Hotelsektion. Ich schwebte in einen Spielsaal, in dem neununddreißig vollautomatische Spieltische standen, jeder in einer optisch abgeschirmten Nische. Ich erfasste sie nur mit Hilfe der Ortungsgeräte meiner Aggregateplatte – und ich erfasste auch die elektronischen Feinheiten der Spieltische.
Zwei bis sechs Personen saßen an jedem Tisch, die meisten Besucher, die gegeneinander spielten. Es waren Angehörige von neun Völkern der Galaxis Alkordoom vertreten. Ich erregte kein Aufsehen. Wo so viele unterschiedliche Intelligenzen verkehrten, war es selbstverständlich, dass jeder Besucher hin und wieder Vertretern einer Spezies begegnete, die er nicht kannte. Das ging den Smyrtern nicht anders als den Voorndanern und Celestern. Ich war beispielsweise auf Torrynx im Querssa-System mit elf Torrynxanern, vier Gursiitern und zwei Nogalln an Bord eines Nachschubschiffs der ROULETTE gegangen und von Anfang an als normaler Gast behandelt worden.
An einem Spieltisch saßen zwei Thater einem Smyrter gegenüber. Sie spielten Zacch-Drei-Kron, ein kompliziertes und schnelles Würfelspiel mit Magnetwürfeln, die durch einen ganzen Komplex unterschiedlich gepolter Magnetfelder geworfen werden mussten.
Ich sah eine Weile zu und stellte dabei fest, dass einer der Thater physikalisch unmögliche Würfe erzielte. Sie ließen sich eigentlich nur durch telekinetische Fähigkeiten erklären. Natürlich gewann er dadurch jedes Spiel. Mich interessierte es, wie die Spielbank darauf reagieren würde; deshalb blieb ich in der betreffenden Nische. Die Spieler machten von ihrem Recht, Gaffer wegschicken zu dürfen, keinen Gebrauch – und ich verhielt mich still, um ihnen nicht lästig zu werden.
Wie ich vermutet hatte, wurde der Smyrter kurz darauf von einem anderen Angestellten des Kasinos abgelöst, ebenfalls einem Smyrter – und plötzlich wendete sich das Blatt. Die Thater gewannen noch ein Spiel, wenn auch sehr knapp; danach verloren sie jedes Mal. Natürlich war ihr Gegner ein Mutant und ein etwas besserer Telekinet als der eine Thater. Verstimmt gaben die Gäste nach einer Weile auf.
Ich wechselte das Etablissement. Diesmal geriet ich in ein Traumkabinett. Hier schwebten Sphären aus Formenergie in sich überschneidenden künstlichen Gravitationslinien. Elektronische Felder, Duftstoffe und Drogenstaub versetzten die Besucher ganz nach ihren individuellen Wünschen in Trance und gaukelten ihnen eine Scheinwelt mit Scheinerlebnissen vor. Es war widerlich, intelligente Lebewesen in den Sphären idiotisch lachen oder von Weinkrämpfen geschüttelt zu sehen, zu beobachten, wie sie sich eingebildeten Genüssen hingaben oder mit angstverzerrten Gesichtern und strampelnden Extremitäten vor eingebildetem Grauen flohen.
Ich schwebte weiter und gelangte in eine Art Entspannungsraum. Hier wurde nicht gespielt, und es wurden auch keine dekadenten Vergnügungen geboten. Die Gäste standen, lagen oder saßen einfach entspannt herum und unterhielten sich zwanglos. Dieser Eindruck täuschte jedoch. Ich beobachtete eine Gruppe von sechs Voorndanern, die sich im Raum verteilt hatten und andere Gäste ansprachen. Sie redeten so leise, dass ich sie kaum verstehen konnte.
Schon wollte ich ein Richtmikrophon aktivieren, da wandte sich einer der Voorndaner an mich.
»Du hast Probleme, mein Freund«, flüsterte er. »Natürlich willst du es nicht zugeben, aber ich kenne mich aus. Es gibt keinen Cyborg, der keine Probleme hätte. Da ihr nicht organisch entstanden seid, werdet ihr euch oft des Trennenden zwischen Maschine und Lebendigem bewusst. Das führt zu Anfällen, die nicht sein müssten. Probiere etwas von diesem Disorgenan, und du wirst vergessen, dass du ein Cyborg bist!«
Er hielt mir eine fingergroße Ampulle vors Gesicht, in der sich eine gelbliche Flüssigkeit befand.
»Einfach zerbrechen und tief einatmen!«, erklärte er. »Du wirst über die Wirkung entzückt sein.«
»Zerbrich sie für mich; ich habe keine Hände«, erwiderte ich und erteilte ihm den hypnosuggestiven Befehl, die Ampulle vor seinem eigenen Gesicht zu zerbrechen und den Drogendunst einzuatmen.
Er gehorchte.
Als die Ampulle zerbrach, verwandelte sich ihr eben noch flüssiger Inhalt in ein schnell verpuffendes weißes Gas. Der Voorndaner atmete tief ein, dann schwankte er, lehnte sich gegen eine Wand, schloss die Augen und sank langsam zu Boden. Seine Gesichtsmuskeln zuckten konvulsivisch.
Ein älterer Voorndaner hatte die Szene beobachtet. Er kam mit argwöhnischem Blick auf mich zu.
»Was hast du mit Drolyk gemacht?«, erkundigte er sich und beugte sich über den auf dem Boden sitzenden Voorndaner. »Verdammt, er ist bewusstlos!«
»Ich habe überhaupt nichts gemacht«, gab ich zurück. »Er hat mir nur gezeigt, wie Disorgenan eingenommen wird.«
»Das kannst du mir nicht weismachen!«, brauste der ältere Voorndaner auf. »Niemand, der bei Verstand ist, wird dieses Gift selber einatmen.«
»Gift!«, wiederholte ich. »Dachte ich mir's doch. Ihr möchtet also das Ansehen der Konkurrenz untergraben.«
Das Gesicht des Voorndaners verzerrte sich vor Wut. Er zog eine Nadelpistole unter seiner Kleidung hervor. Anscheinend wollte er mir eine Giftnadel ins Fleisch schießen, um zu verhindern, dass ich ihn und seine Gefährten als Agenten von Voorndan entlarvte.
Ich wollte schon hypnosuggestiv zupacken, da tauchte Comerlat überraschend auf. Er sah, was sich anbahnte, eilte auf uns zu, packte den älteren Voorndaner am Arm und redete beschwichtigend auf ihn ein. Dabei erfuhr ich auch den Namen des älteren Mannes. Er hieß Huykers.
Nach einer Weile steckte Huykers die Nadelpistole wieder weg.
»Ich kann mich darauf verlassen, dass du schweigst?«, erkundigte er sich verlegen bei mir.
»Solange meine Interessen nicht gefährdet werden, mische ich mich nie in fremde Angelegenheiten ein«, versicherte ich ihm. »Du solltest aber niemals leichtfertig Fremde angreifen, von deren Mitteln und Fähigkeiten du keine Ahnung hast.«
Ich wandte mich ab und schwebte davon, um Comerlat Gelegenheit zu geben, allein mit mir zu reden. Er hatte seinen Posten verlassen. Dafür musste es einen wichtigen Grund geben.
Als ich den Entspannungsraum verließ, warf ich einen Blick zurück. Huykers kümmerte sich um den Bewusstlosen, und Comerlat folgte mir. Draußen auf dem Korridor wartete ich auf ihn.
»Die beiden Celester sind wieder aufgetaucht«, berichtete er aufgeregt.
»Die dich gefangen genommen hatten, um Ubals Aufenthaltsort zu erfahren?«, fragte ich, denn er hatte mir über diesen Vorfall berichtet, nachdem ich ihn aus der Abstellkammer befreit hatte, in die er von den beiden Celestern eingesperrt worden war.
»Ja, die waren es«, bestätigte Comerlat. »Sie schleichen um die Hauptzentrale herum, als wüssten sie, dass Ubal sich dort befindet. Als sie mich entdeckten, versuchten sie, mich in die Zange zu nehmen. Ich zog mich vorsichtshalber zurück.«
»Das war richtig«, lobte ich ihn. »Diese Burschen sind zu neugierig für meinen Geschmack. Außerdem hätten sie gar nicht wissen dürfen, dass du Ubals Aufenthaltsort kennst, es sei denn, sie wissen, dass du ihn orten kannst. Dann werden sie aber auch vermuten, dass du in fremdem Auftrag handelst. Wir werden den Spieß umdrehen und sie uns vornehmen.«
*
»Da sind sie schon«, flüsterte Comerlat und blickte starr in die Tiefe des Korridors. »Jedenfalls habe ich einen von ihnen gesehen. Es ist der, der sich Traunich nennt.«
»Wo hast du ihn gesehen?«, fragte ich ungehalten, denn meine Ortungssysteme hatten kein fremdes Gehirnwellenmuster angemessen.
»Dort hinten im Korridor«, behauptete Comerlat und blickte weiterhin starr in die gleiche Richtung. »Er kam aus einem Liftschacht und ist in einer Nische verschwunden. Deshalb siehst du ihn nicht, Herr.«
»Ich muss ihn nicht optisch wahrnehmen, um ihn zu sehen«, erinnerte ich ihn an meine Fähigkeiten. »Aber da ist niemand außer uns in diesem Korridor. Du musst dich getäuscht haben.«
»Nein, Herr!«, ereiferte er sich. »Ich weiß, dass ich Traunich gesehen habe.«
»Dann ist Traunich kein Celester«, insistierte ich.
»Aber ich habe doch Augen im Kopf!«, brauste Comerlat auf.
»Vergiss niemals den nötigen Respekt mir gegenüber!«, wies ich ihn scharf zurecht. »Wenn ich sage, dass Traunich kein Celester ist, dann stimmt das. Er ist weder ein Celester noch sonst ein Wesen aus Fleisch und Blut.«
»Aber was ist er dann?«, fragte Comerlat.
Dabei lag es auf der Hand. Nur wollte ich nicht voreilig etwas behaupten. Ich musste meiner Sache sicher sein, und das war unter den gegebenen Umständen nicht so einfach. In den Wänden, Decken und Böden der Kugelsektion waren Tausende von Computern und Servoelementen installiert. Die elektronischen Systeme eines Roboters beziehungsweise deren Emissionen hoben sich gegen diesen Hintergrund ungefähr so ab wie ein Baum vom Wald. Jedenfalls, solange der Roboter auf einem Fleck stand und auch sonst keine besonderen Aktivitäten entwickelte.
Doch es war nur eine Frage der Zeit, ihn dennoch zu lokalisieren. Ich brauchte nur die Bahnen der Impulsübermittlung zwischen Sensoren und Computern lange genug zu registrieren, dann hob sich für meine Ortung die Silhouette des Gesuchten gegen den Hintergrund scharf genug ab.
»Es ist ein als Celester getarnter Roboter«, klärte ich Comerlat auf, nachdem ich meiner Sache sicher war. »Hervorragend durch emissionsschluckende Materialien gegen Ortung geschützt, aber nicht gut genug für die Geräte meiner Aggregateplatte.«
»Ein Roboter?«, wunderte sich Comerlat. »Mit dem Aussehen eines Celesters! Die Celester haben bisher noch nie solche Roboter eingesetzt.«
Die Einfalt dieses jungen Voorndaners regte mich auf, aber ich beherrschte mich.
»Es ist unwahrscheinlich, dass die Celester einen Roboter einsetzen, der wie sie selber aussieht«, erklärte ich. »Du wirst jetzt an ihm vorbeigehen. Dadurch muss er entscheiden, ob er dir folgen oder mich weiter in der Ortung behalten soll. Das wird ihn ausreichend ablenken, um seine Positronik zu überwältigen.«
»Ja, Herr«, erwiderte Comerlat.
Zögernd setzte er sich in Bewegung. Wahrscheinlich fürchtete er sich vor dem Roboter. Doch dann schien er sich darauf zu besinnen, dass er mich mehr zu fürchten hatte als alles andere im Universum, denn er schritt entschlossener vorwärts.
Ich hatte unterdessen verschiedene Schaltungen mit meiner Aggregateplatte vorgenommen, und während der Roboter namens Traunich den größten Teil seiner Sensoren auf Comerlat richtete und die Impulsübermittlungen zwischen ihnen und seiner Positronik hektisch wurden, griff ich fernsteuertechnisch in diese Rückkopplungsprozesse ein und veränderte sie so, dass ich nach einiger Zeit die Sensoren auf mich prägen konnte, das hieß, auf mein organisches Gehirn.
Die Positronik Traunichs begriff erst in diesem Augenblick, was vorgefallen war, doch da war es bereits zu spät für sie, um daran etwas zu ändern oder es gar rückgängig zu machen. Sie war von den Sensoren abgeschnitten und vermochte dadurch auch die Gliedmaßen des Pseudokörpers nicht mehr zu kontrollieren.
Als ich in seine Richtung schwebte, trat er aus der Nische, in der er sich bisher verborgen gehalten hatte.
»Bleib stehen, Comerlat!«, rief ich dem jungen Voorndaner nach. »Traunich ist in meiner Gewalt. Ich habe aber noch etwas mit ihm vor, wobei ich keine Zuschauer haben möchte. Führe mich in einen leeren Raum!«
Comerlat musterte Traunich, als könnte er nicht begreifen, dass der »Celester« nicht mehr er selbst war, sondern von mir kontrolliert wurde, dann machte er eine Geste der Bestätigung und ging uns voran. Jede Bewegung des Roboters wurde von mir gesteuert. Das war natürlich beschwerlich, denn ich musste ja gleichzeitig meinen organisch-mechanischen Komplex steuern und zwar auf andere Art und Weise als den Roboter. Darum wollte ich diesen Zustand so bald wie möglich beenden.