Nr. 692

 

Die stählerne Horde

 

Yog-Mann-Yogs Schergen schlagen zu

 

von Peter Terrid

 

 

Im Jahr 3818 wird Atlan aus seinem Dasein als Orakel von Krandhor herausgerissen. Sein neuer Einsatzort ist die Galaxis Alkordoom, wo eine Entwicklung im Gang ist, die das weitere Bestehen der Mächte der Ordnung in Frage stellt.

Bereits die ersten Stunden von Atlans Aufenthalt in Alkordoom zeigen auf, wie gefährlich die Situation ist. Der bestandene Todestest und der Einsatz im Kristallkommando beweisen jedoch Atlans hohes Überlebenspotenzial. Dennoch hätte der Arkonide längst seine geistige Gesundheit oder gar sein Leben verloren, hätten die Celester, nach Alkordoom entführte Terra-Abkömmlinge, oder ANIMA, das von den Kosmokraten ausgesandte Raumschiff, nicht zugunsten Atlans eingegriffen.

In seinem Bestreben, mehr über die Zusammenhänge in Alkordoom zu erfahren, speziell im Hinblick auf die so genannten Facetten und deren Lenker, den so genannten Erleuchteten, ist unser Held bereits große Risiken eingegangen, wie beispielsweise die gewagten Unternehmungen in der Sonnensteppe beweisen.

Gegenwärtig operiert Atlan in Janzonborr, dem Sektor der Facette Yog-Mann-Yog. Von der Welt der Bio-Brüter aus fliegt er den Planeten Tauwerk an, der von Purtupf beherrscht wird.

Was dort geschieht, das interessiert DIE STÄHLERNE HORDE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide als Hochstapler.

Sitortode – Ein Bio-Experimentator am Ende seines Weges.

Vindar – Der letzte der Ruyder.

Purtupf – Herr des Planeten Tauwerk.

Kjaer – Er ruft die Stählerne Horde auf den Plan.

1.

 

In wenigen Minuten mussten wir das Ziel erreichen. Tauwerk lag vor dem Bug der GENSTRUKTUR. Was uns dort erwartete, wussten wir nicht, aber für jeden von uns war Tauwerk ein erstrebenswertes Ziel. Alles hing davon ab, dass wir diesen Planeten erreichten und dort unsere Probleme lösen konnten.

Ich warf einen Blick zur Seite. Auf dem Sitz des Kopiloten saß Wasterjajn Kaz und beobachtete die Instrumente. Nur ein paar Schritte von ihm entfernt brütete Detomee still vor sich hin, und hinter mir stand Sitortode.

Für ihn, den Bio-Brüter von Zuynam, war es ganz besonders wichtig, dass wir Tauwerk erreichten. Sein Leben hing davon ab. Man konnte es sogar sehen. Die Flecken in seinem Gesicht waren größer und noch dunkler geworden, sie sahen scheußlich aus. Flechtmoos hatte den Forscher befallen, eine Krankheit, die ihn in kurzer Zeit buchstäblich bei lebendigem Leib auffressen würde. Sitortode war zweifelsfrei ein Schurke, er hatte Detomee und mich mit der Krankheit infizieren wollen, aber ungewollt hatte er diese heimtückische Waffe gegen sich selbst gerichtet. Das Gegenmittel, das er ebenso produziert hatte wie das Virus selbst, hatte nach einem kurzen Anfangserfolg seine Wirksamkeit verloren. Es war mit altem, abgelagertem Plasma hergestellt worden.

Was Sitortode brauchte, um sich vor einem schrecklichen Tod zu retten, war Plasma, frisches Plasma, wie es nur auf Tauwerk zu finden war.

»Wird es noch lange dauern?«, fragte er rau. Seine Stimme war unruhig, sie verriet, wie erregt er war.

»Eine Stunde noch, höchstens«, antwortete ich.

Ich holte aus der GENSTRUKTUR nicht alles heraus, was die Maschinen des modernen Schiffes hergaben. Im Gegenteil, ich hütete mich sogar davor, Sitortode sehen zu lassen, wie leistungsfähig das Schiff war, als dessen unfreiwilliger Pilot ich fungierte. Sitortode selbst konnte mit einem Raumschiff nicht umgehen. Den Forschern von Zuynam war der Weltraum und alles, was damit zu tun hatte, wesensfremd. Sie interessierten sich nicht dafür. Sitortode war auf mich angewiesen, und so sollte es auch bleiben. »Geht es nicht schneller?«, hakte Sitortode nach. Ich schüttelte den Kopf.

»Ich will die Maschinen nicht überlasten«, log ich. »Schließlich wollen wir ja auch irgendwann wieder mit dem Schiff zurückfliegen.«

Sitortode stieß eine Verwünschung aus.

Die Angst saß ihm im Nacken. Unwillkürlich sah ich auf meine Hände. Sie zitterten leicht. Noch hielt die Selbsthypnose an, mit der ich dafür gesorgt hatte, dass Sitortode glaubte, auch ich sei vom Flechtmoos befallen. Bei mir allerdings, dem Fremdlebewesen, äußerte sich die Krankheit in roten Flecken, die ich ebenfalls durch Autosuggestion hervorgerufen hatte. Sitortode sah meine Bewegung und stieß ein höhnisches Lachen aus.

»Du solltest dich in deinem eigenen Interesse beeilen«, sagte er giftig. »Du hast schließlich überhaupt kein Antiserum bekommen.«

»Ich weiß«, gab ich mürrisch zurück. Das gehörte zu meiner Rolle, die ich spielte, um Sitortode zu täuschen.

Die Lage war reichlich kompliziert. Es gab eine Fülle von Problemen, eines schwieriger als das andere. Zunächst einmal musste ich zusehen, dass ich nicht länger in Sitortodes Gewalt war, das gleiche galt für meine Begleiter, Wasterjajn Kaz und die beiden Kjokerinnen, die die Ortungssysteme der GENSTRUKTUR überwachten. Gefährdet war auch Detomees Leben. Und außerdem hatte ich inzwischen erfahren, dass ein gewisser Hunkle-Bha, seines Zeichens Weltraumvagabund, im Doomhirn-System die völlig erschöpfte und daher recht wehrlose ANIMA entdeckt und gekapert hatte. Zusammen mit Dhonat war sie jetzt auf einer Welt des Doomhirn-Systems versteckt, einem Planeten mit dem passenden Namen Gaukler.

Mit Sitortode hatte ich einen Handel abgeschlossen. Wenn ich ihm half, Tauwerk anzufliegen und die Macht des geheimnisvollen Purtupf zu brechen, wollte Sitortode nicht nur mich und meine Begleiter freilassen, sondern auch dafür sorgen, dass ich ANIMA zurückbekam.

Ich glaubte ihm kein Wort davon.

Ich kannte seine Pläne, auch wenn er sie mir nicht des langen und breiten erläutert hatte. Es ging Sitortode nicht nur darum, endlich an frisches Plasma von Tauwerk zu kommen. Seine Ziele waren weitaus höher gesteckt. Er wollte den geheimnisvollen Purtupf auf Tauwerk aufsuchen und vermutlich töten. Danach hätte er dann mit den Bio-Brütern von Zuynam und anderen Welten das gleiche Spiel treiben können wie Purtupf zuvor: die Preise in die Höhe treiben und seine Monopolstellung schamlos ausnutzen. Und mit den Hilfsmitteln Tauwerks musste es einem erstklassigen Fachmann wie Sitortode auch gelingen, endlich ein Kunstgeschöpf herzustellen, mit dem er bei der Facette Yog-Mann-Yog Eindruck schinden konnte.

Wer immer ihm bei diesen Plänen half oder auch nur davon wusste, schwebte in Lebensgefahr. Sitortode würde höchstwahrscheinlich vor nichts zurückschrecken, nicht einmal vor Mord.

Die GENSTRUKTUR fiel in den Normalraum zurück. Tauwerk war erreicht, und der Planet hielt sofort eine Überraschung für uns bereit. Tauwerk hatte keine Sonne!

Der Planet stand völlig allein im Leerraum. Wahrscheinlich hatte er sich vor Urzeiten von seinem Muttergestirn gelöst, in irgendeinem entfernten Sonnensystem, und war durch den Raum gedriftet, bis jemand ihn entdeckt und für seine Zwecke in Besitz genommen hatte. Diese Tatsache gab mir einen ersten Hinweis. Ein Wesen allein, mochte es Purtupf heißen oder anders, brachte es niemals zuwege, einen im Leerraum treibenden Planeten wieder bewohnbar zu machen. Dazu waren Hilfsmittel vonnöten, die nicht jedem zur Verfügung standen. In diesem Sinn repräsentierte Tauwerk eine Macht.

Sitortode starrte verblüfft auf den Schirm, der eine maßstabsgerechte Abbildung des ganzen Systems zeigte. Nur Tauwerk war darauf zu sehen, außerdem eine Fülle größerer und kleinerer Gesteinsbrocken, die wie ein Mückenschwarm ihre Bahnen um Tauwerk zogen. Ein paar dieser Meteore waren beeindruckend groß.

»Ob diese Meteoriten zum Scheitern der anderen Expeditionen geführt haben?«, rätselte Detomee. Ich schüttelte den Kopf.

»Ein leidlich erfahrener Pilot müsste mit einem solchen Problem fertig werden können!«, behauptete ich.

Von Zuynam und anderen Welten des Sektors Janzonborr waren nach meinem Wissen mindestens siebzehn Expeditionen nach Tauwerk aufgebrochen, um mit Purtupf zu reden. Keines dieser Kommandos war zurückgekehrt. Es hatte nicht einen einzigen Überlebenden gegeben, wir waren also gewarnt.

»Schneller«, drängte Sitortode.

»Durch einen solchen Gürtel von Gesteinsbrocken kann man nicht einfach hindurchsausen«, antwortete ich. »Und wenn wir uns anstellen, als säßen uns alle Sternenteufel im Nacken, wird Purtupf das merken und wahrscheinlich sofort auf schlechte Absichten schließen. Wir sollten ihm nicht verraten, was wir vorhaben, also werden wir ganz gemütlich an Tauwerk heranfliegen und so tun, als sei ein Besuch bei Purtupf etwas völlig Normales. Wir wissen nichts von den anderen Expeditionen, wir sind vor nichts gewarnt, also sind wir völlig harmlos.«

»Hoffentlich fällt er darauf herein«, meinte Wasterjajn Kaz düster. Ohne Kommentar spielte Kjok-Almergund auf den Hauptschirm das Datenmaterial ab, das die Energietaster gesammelt hatten. Tauwerk hatte noch eine weitere Überraschung zu bieten. Der gesamte Planet wurde von einem energetischen Schirmfeld umgeben. Die Messdaten zeigten an, dass dieses Feld hoch in den Weltraum hinaufreichte und etliche Kilometer dick war, aber dafür nicht sonderlich energiehaltig. Gegen einen ernsthaft vorgetragenen Angriff mit schweren Energiewaffen hätte dieser Schutz nichts vermocht.

»Das gefällt mir gar nicht«, murmelte Wasterjajn Kaz. »Wo ist der Haken bei der Sache? Irgendeinen Grund muss es doch geben, der zum Scheitern der früheren Expeditionen geführt hat.«

»Wir werden ihn herausfinden«, versprach ich. Sitortode ging in der Zentrale der GENSTRUKTUR unruhig auf und ab. Das Schiff flog vergleichsweise langsam auf Tauwerk zu. Ich musste einige Male Ausweichmanöver fliegen, um den Gesteinsbrocken ausweichen zu können, und dabei verhielt ich mich so, wie ich es vom Start an getan hatte. Ich tat so, als müsste ich mich anstrengen, um das Schiff fliegen zu können und sei dazu ohne die Hilfe meiner Gefährten nicht in der Lage. Nur so hatte ich bisher verhindern können, dass Sitortode meine Freunde für entbehrlich hielt und dementsprechend mit ihnen verfuhr, sie also tötete.

»Ich möchte wissen, wie man auf einem sonnenlosen Planeten Bioplasma in großer Menge züchten will«, sagte Detomee. Wider Willen musste ich lächeln.

Die Forscher von Zuynam waren von ihrer Arbeit besessen, und was ihnen im Augenblick zu schaffen machte, war ein verheerender Mangel an brauchbarem Plasma zum Arbeiten. Schon auf Zuynam war mir aufgefallen, dass das Denken und Reden der Bio-Brüter nahezu ausschließlich um dieses Thema kreiste, und Detomees Kommentar war ein weiterer Beweis dafür.

Der Bildschirm lieferte wenig später die Erklärung.

Tauwerk wurde von einer großen Zahl von Kunstsonnen angestrahlt, die hoch über dem Planeten im Raum kreisten. Es mussten einige hundert sein, schätzte ich, mit zum Teil recht seltsamen Umlaufbahnen.

Unwillkürlich musste ich an eine andere Welt denken. Auch dort gab es lebendes Plasma, auch dort wurden Kunstsonnen eingesetzt, um das Plasma am Leben zu erhalten, aber vermutlich war das die einzige Verbindung zwischen Tauwerk und der Hundertsonnenwelt der Posbis. Ich konnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es eine andere Verbindung zwischen der Galaxis Alkordoom und der heimatlichen Milchstraße geben sollte.

Im Näherkommen konnten wir die Kunstsonnen sehen. Gleißend hell zeichneten sie sich auf unseren Bildschirmen ab. Mit dem planetenumspannenden Schutzschirm schienen sie nichts zu tun zu haben, sie standen in höheren Bahnen.

Ich drosselte die Geschwindigkeit der GENSTRUKTUR. Sitortode registrierte es mit einem Knurren. Schließlich brachte ich das Schiff in eine stabile Umlaufbahn um den Planeten.

Noch immer arbeitete die Fernerkundung, und die beiden Kjokerinnen belieferten mich mit immer neuem Material. Sogar Bilder von der Oberfläche waren zu sehen.

Danach war Tauwerk eine feuchtheiße Welt, wie geschaffen, um darauf biologisches Material zu züchten. Bei diesen klimatischen Bedingungen, wahrscheinlich noch unterstützt von Chemikalien wie Detomees Schnellwuchspräparat, musste es möglich sein, auf Tauwerk riesige Mengen an Plasma zu züchten und zu verarbeiten.

Ich konnte ausgedehnte Dschungelflächen sehen, dazwischen große Meere, aber auch einige recht öde Stellen. Allgemein schien Tauwerk von Leben bis zum Bersten erfüllt zu sein.

Detomee hatte leuchtende Augen, als sie diese Bilder sah, während Sitortode ausgesprochen grimmig dreinblickte. In der künstlichen Beleuchtung der Zentrale der GENSTRUKTUR wirkte sein grauhäutiges Gesicht mit dem greisenhaften Anstrich der Zuynamer und den hässlichen grünen Flecken des Flechtmooses noch entsetzlicher. Er sah aus, als wäre er der Hölle entstiegen.

»Wann werden wir landen?«, fragte er.

»Wir werden zunächst einmal versuchen, mit Purtupf Kontakt aufzunehmen«, entschied ich. »Keine voreiligen Aktionen. Der Herr von Tauwerk weiß sich zur Wehr zu setzen, das haben die anderen Versuche bewiesen.«

»Aber es gibt ihm auch genügend Zeit, für uns eine Falle aufzubauen«, gab Wasterjajn Kaz zu bedenken.

»Sicher, aber das wird er ohnehin tun«, gab ich zurück. »Der Unterschied ist der, dass wir es von vornherein wissen und uns geistig darauf einstellen können. Einen Gewinn haben wir vielleicht, wenn Purtupf uns für ahnungslos hält. Außerdem wird er auf diese Weise vielleicht dazu gezwungen werden, uns aktiv in seine Falle hineinzulocken, und das ändert das Bild der Lage ein weiteres Mal.«

»Du scheinst Erfahrung mit solchen Dingen zu haben«, meinte Detomee. Ich unterdrückte ein Lächeln. In der Tat, auf diesem Gebiet hatte ich meine Erfahrungen. Mein Leben war über lange Zeit hinweg nichts anderes gewesen als ein ununterbrochenes Abenteuer, und mehr als einmal hatte ich es nur mit überaus viel Glück geschafft, ein solches Abenteuer lebend zu überstehen.

Einmal allerdings musste auch der dickste und zäheste Glücksfaden reißen, und selten zuvor in meinem Leben hatte ich mich in einer ähnlich vereinsamten Lage befunden. Mit nur einer Handvoll von Freunden gegen eine Galaxis anzutreten ... Die Kosmokraten mussten wahrhaftig viel Vertrauen zu mir haben, wenn sie ernsthaft glaubten, dass ich dieses Problem lösen konnte.

»Tauwerk antwortet nicht«, sagte Kjok-Duun. »Ich kann feststellen, dass es dort einen Sender gibt, die Impulse sind eindeutig, aber man beantwortet unsere Anrufe nicht.«

»Purtupf will uns zappeln lassen«, sagte Detomee. Sie sah mich sorgenvoll an. Natürlich wusste sie ebenso wenig wie Sitortode oder meine Begleiter, dass ich das Flechtmoos nicht zu fürchten brauchte. Der Zellaktivator half mir, damit fertig zu werden. Aber Detomee hielt mich für infiziert, und die Zeit arbeitete gegen uns. Man brauchte nur Sitortode anzusehen.

Ich hatte, so grausam das auch klang, nichts dagegen, wenn Purtupf sich Zeit ließ. Ich sah meine einzige Chance darin, Sitortode durch das Warten so nervös werden zu lassen, dass wir eine Chance hatten, ihn bei einem entscheidenden Fehler zu ertappen. Angesichts seiner Neigung zur Selbstüberschätzung war diese Hoffnung mehr als berechtigt.

Einmal mehr war es der Zufall, der zu Hilfe kam.

Es gab wahrscheinlich Millionen dieser kleinen Steingeschosse im Weltraum um Tauwerk, aber dieser knapp kopfgroße Brocken war der einzige, der alle Bedingungen erfüllte, die für diesen Zufall gebraucht wurden.

Er kreuzte unseren Kurs und war genügend groß, um die entsprechenden positronischen Alarmsysteme in Gang zu bringen. Er war schnell genug, um als Gefahr eingestuft zu werden, und so wurde sein Kurs auf den Hauptmonitor eingespiegelt. Und es war purer Zufall, dass ich diese Nachricht überhaupt zur Kenntnis nahm.

Ich hatte einen Augenblick lang nichts anderes zu tun, also verfolge ich gelangweilt, wie der Gesteinsbrocken an der GENSTRUKTUR vorbeiraste und in das planetenumspannende Schirmfeld eindrang.

Grellweiß flammte es auf dem Bildschirm auf. Sitortode schlug die Hände vor das Gesicht, Detomee stieß einen Schrei aus.

Im Bruchteil einer Sekunde war der Meteor vernichtet worden.

»Hast du den Vorgang anmessen können?«, fragte ich Kjok-Duun. Sie machte eine Geste der Zustimmung.

»Ziemlich genau«, antwortete sie.

Sie reichte mir den Datenstreifen, den die Positronik auf ihren Befehl hin ausgeworfen hatte.

»Hhmmm«, machte ich.

Der Energietaster hatte den Vorgang genauestens registriert. Der Gesteinsbrocken war verschwunden, es gab nicht die kleinste Spur mehr von ihm.

Den entscheidenden Hinweis gab mir die Messung der Energie, die dabei freigesetzt worden war. Der Wert lag außergewöhnlich hoch. Ein Schirmfeld, das solche Energiemengen zur Zerstörung eines harmlosen Meteors benötigte, war ausgesprochen ineffektiv, es sei denn ...

Ich überlegte weiter.

Aus den zahlreichen Datenspeichern holte ich mir den Wert, der die Masse des zerstörten Meteors angab, und dann brauchte ich nur ein wenig zu rechnen.

Das Ergebnis war verblüffend.

2.