Nr. 729
Der Omirgos-Kristall
Der Handel mit den Weyngolen
von Hans Kneifel
Auf Terra schreibt man die Jahreswende 3818/19, als der Arkonide eine plötzliche Ortsversetzung erlebt. Atlans neue Umgebung ist die Galaxis Manam-Turu. Und das Fahrzeug, das dem Arkoniden die Möglichkeit der Fortbewegung im All bietet, ist die STERNSCHNUPPE. Und der neue Begleiter des Arkoniden ist Chipol, der junge Daila. In den sieben Monaten, die inzwischen verstrichen sind, haben die beiden schon manche Gefahr bestanden – immer auf der Spur jener Kräfte, die schon an anderen Orten des Universums verheerend wirkten.
In dieser Zeit hat Atlan neben schmerzlichen Niederlagen auch Erfolge für sich verbuchen können. So sind zum Beispiel die Weichen für eine Zusammenarbeit der verbannten Daila mit den Bewohnern ihrer Ursprungswelt gestellt worden – was sich auf den Freiheitskampf der Daila gegen das Neue Konzil positiv auswirken dürfte.
Nach den dramatischen Ereignissen um das Pre-Lo, das vom Erleuchteten, Atlans altem Feind aus Alkordoom, ausgeschickt wurde, um den Arkoniden zur Strecke zu bringen, hat dieser neue Probleme zu bewältigen.
Da ist vor allem die Sache mit Colemayn, dem Weltraumtramp, der sich zur größten Überraschung als Fartuloon, der alte Lehrmeister Atlans, des Kristallprinzen, entpuppt. Eine weitere Riesenüberraschung bereitet DER OMIRGOS-KRISTALL ...
Atlan – Der Arkonide auf der Suche nach Guray.
Chipol und Mrothyr – Atlans Begleiter in der STERNSCHNUPPE.
Colemayn/Fartuloon – Der Calurier setzt sich ab.
Shann und Shyzz-Korm – Anführer der Weyngolen.
Hoffentlich werde ich so alt, wie ich mich fühle. Ich habe niemals das Abenteuer gesucht, aber es hat mich stets gefunden. Es gibt so viele Dinge in meinem Leben, die ich bereute, ehe ich sie wagte – und ich riskierte sie trotzdem. Mir scheint, dass ein guter Teil meiner skeptischen Überlegungen zum Thema Atlan drohende Wirklichkeit wird. Schließlich war Fartuloon der Erzieher des jungen Atlan. Das ist schon eine geraume Weile her, salopp ausgedrückt. Aber Colemayn, der selbst unter den Folgen allzu aufreibender kosmischer Reisen leidet, kann nicht der Ratgeber eines knapp 12.000 Jahre alten Atlan sein. Die Lage ist ernst und arm an fröhlich stimmenden Zwischenfällen.
(Aus Colemayns Sternentagebuch)
*
Ich hatte mich schon wieder in einen dunklen Winkel zurückgezogen, in diesem Fall in ein gemütliches Kabinchen der tüchtigen STERNSCHNUPPE.
Wieder hatte die rätselhafte Krankheit zugeschlagen. Die Frist seit dem letzten Anfall war kurz gewesen. Ich lag im Halbdunkel, fühlte mich elend und versuchte, mit den Medikamenten der Medorobots eine Besserung herbeizuführen. Weder das Skarg noch der Kristallbrocken schienen mir heute zu helfen.
Die STERNSCHNUPPE war wieder unterwegs. Sie flog ohne Ziel durch Manam-Turu. Ein Ziel würde sich nach kurzer Zeit finden, trotz oder gerade wegen der überstandenen Abenteuer mit dem rätselvollen Pre-Lo. Der Summer ertönte, das Schott öffnete sich. Ich erkannte die hochgewachsene Gestalt des Arkoniden.
»Wie fühlst du dich, Bauchaufschneider?«, fragte er in echter Besorgnis. Ich hörte aus seiner Stimme klar heraus, dass auch er keineswegs in Spitzenform war.
»Miserabel«, antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. »Und wie ist selbst das werte Befinden, Kristallprinz?« Er lachte gequält.
»Ich versuche immer noch herauszufinden, was mich ärgert und belastet. Ich bin deswegen unruhiger als wegen dieser Anfälle von Unzufriedenheit und Melancholie selbst. Und weißt du inzwischen, was deine Krankheit hervorruft?«
»Ich habe nur eine einzige plausible Erklärung«, antwortete ich. »Es ist das Geflecht der Nachwirkungen des viel zu schnellen, kräftezehrenden Sprunges nach Manam-Turu.«
Das Sprechen schmerzte. Der Kopf schmerzte. Jeder einzelne Muskel tat weh. Ich kannte jede verdammte Einzelheit dieser Anfälle. Also sagte ich:
»Das ist die Wahrheit, Atlan. Es gibt keinen Virus, keinen anderen Hinweis. Es war dieser Transfer. Es ist sinnlos, mich zu fragen.«
Ich hoffte, trotz meiner Schwäche genügend Entschlusskraft in meine Stimme gelegt zu haben. Natürlich glaubte mir Atlan nicht.
*
Fast wütend dröhnte der Logiksektor:
Colemayn ist Fartuloon! Das ist absolut sicher, Atlan! Deine Zweifel sind sinnlos.
Inzwischen hatten Fartuloon und ich so oft über die ferne Vergangenheit gesprochen, so viele gemeinsame Erinnerungen ausgetauscht, dass jeder Zweifel tatsächlich auszuschalten war.
Fartuloons Erinnerungen waren ebenso perfekt und genau wie meine. Ich konnte meinem fotografischen Gedächtnis voll vertrauen. Aber es blieben noch viele Fragen offen. Sie alle waren in der jüngsten Vergangenheit angesiedelt.
Dort befleißigte sich Fartuloon-Colemayn einer sehr großen Zurückhaltung.
Ich meinte:
»Dass wir dir baldige Genesung wünschen, ist klar. Wenn du etwas von uns brauchst, mache dich bitte sofort bemerkbar. Wir hoffen natürlich, dass du bald wieder umherspringst wie eine Gazelle.«
Er murmelte etwas Unverständliches und drehte sich zur Wand. Ich schloss leise das Schott und ging in den Zentralraum zurück.
Ich selbst fühlte mich nicht nur niedergeschlagen, sondern meine Gesundheit schien überdies nicht die beste zu sein. Eigentlich hätte der Zellschwingungsaktivator mich völlig kurieren sollen; aber ein Teil des Giftes jener seltsamen Blüte auf Kraupper schien noch immer in meinem Körper zu kreisen. Aber war dieses Gift auch für meine Niedergeschlagenheit verantwortlich?
Ich blieb vor den Pulten und Bildschirmen stehen und fragte laut:
»Wohin fliegen wir eigentlich?«
Die STERNSCHNUPPE zögerte mit der Antwort, dann aber sagte das Schiff:
»Ich höre den Hyperfunk ab. Hunderte verschiedene Sprüche, die ich zu analysieren versuche. Ich scheine eine interessante Spur gefunden zu haben.«
»Du meldest dich, wenn du einen Anhaltspunkt hast?«
»Ohne Verzögerung.«
Ich setzte mich und ließ Rückenteil und Fußstütze des Sessels ausfahren. Wieder einmal war die Lage ziemlich undurchsichtig und bot keine Möglichkeit zu entschlossenem, vielversprechendem Handeln. Guray, jener vermeintliche Schutzpatron der Piraten, war also doch schwerlich eine mythologische Gestalt. Nach dem Zusammentreffen mit seinen rätselhaften Abgesandten hätte ich, von der Meinung der dailanischen Mutanten unterstützt, die Suche nach ihm anfangen müssen.
»Diese Daila!«, stöhnte ich. Dieser Problemkreis trug ebenfalls zu meiner schlechten Verfassung bei, das ahnte ich. »Sie sind derart mit sich und ihrer Gegenwart beschäftigt, mit dem Neuen Konzil ganz besonders. Sie sind mir keine Hilfe. Abgesehen von Chipol.«
Als wichtige Verbündete schieden sie für mich aus. Mein Kampf gegen den Erleuchteten war und blieb wohl eine einsame Sache. Dennoch war jeder Verbündete wichtig und wertvoll. Wo sollte ich Helfer finden?
Die Piraten!, sagte kurz der Logiksektor.
Es war ein Hinweis, der äußerste Beachtung erforderte. Die Absicht dieser Gruppe konnte sein, dass sie sich mit dem Erleuchteten gegen das Neue Konzil verbündeten. Aber das war für mich, als wolle man einen Brand mit Öl löschen. Die unbekannte Macht, die hinter den Piraten stand, hatte unter Umständen ganz andere Absichten.
Also auch hier: Unsicherheit auf der ganzen Linie. Die Suche nach Guray hätte schon durchgeführt werden können, denn ich hatte drei gute Freunde und die unersetzliche STERNSCHNUPPE, aber von diesem Ziel war ich abgelenkt worden – die letzten Abenteuer waren schuld daran.
»Funksprüche schwirren durch die Galaxis wie Mücken das Schilf«, ließ sich STERNSCHNUPPE unvermittelt hören.
»Du wirst überraschend lyrisch«, teilte ich dem Raumschiff mit. »Hast du die Metaphern im Hyperfunkverkehr aufgefischt?«
»Nein. Ich finde nichts Brauchbares – bisher.«
»Weitermachen, werteste Freundin«, sagte ich und dachte an Anima. Dann fiel mir wieder Colemayn ein, der den Rebellen Mrothyr auf überzeugende Weise gesundgepflegt hatte. Colemayn, der Fartuloon war, mein geheimnisvoller Lehrmeister. Was nützte es im gegenwärtigen Kampf, wenn wir die Erlebnisse aus der fernen Vergangenheit austauschten und uns gegenseitig versicherten, wie gut unser Gedächtnis sei?
Zu viele Fragen blieben offen. Sie veränderten zwar nicht die kleinste Einzelheit unserer augenblicklichen Lage, aber sie belasteten das Verhältnis zwischen Fartuloon und mir. Das wusste Fartuloon so gut wie ich. Aber zwei kranke, geschwächte Männer ... warum sollten wir uns streiten?
Ich schob meine Hand unter das Hemd und berührte den Zellaktivator. Er hing körperwarm an meinem Hals. Warum konnte er mir nicht helfen, die letzten Nachwirkungen des Giftes zu überwinden?
»Schiff? Mrothyr und Chipol? Schlafen sie?«
»Sie befinden sich in ihren Kabinen«, erwiderte das Schiff. »Aber ich scheine eine Spur gefunden zu haben.«
»Sprich!«
»Ich weiß damit nichts Rechtes anzufangen. Ich habe eine Störung im Hyperfunkverkehr angemessen. Sie war nur kurz, zeigte dafür ein eigentümliches Muster.«
»Du hast schon zweimal solche Störungen registriert.«
»Zutreffend. Cairon und Mutanten-Treffpunkt.«
Ich überlegte kurz. Beim Anflug auf den Treffpunkt der Mutanten war die Störung gleich mehrmals hintereinander aufgetreten. Es stand irgend ein System hinter diesen Unterbrechungen. Jetzt schon wieder!
»Ist es denkbar«, fragte ich, »dass es sich bei den vermeintlichen Störungen um ein Signal handeln kann?«
»Durchaus möglich.«
»Dann versuche herauszufinden, woher das Signal oder die Störung kam. Damit hast du auch schon unser Flugziel gefunden.«
»Verstanden, Atlan.«
Signal oder nicht. Um eine Störung zu verursachen, brauchte es eine starke Energiequelle. Diese wiederum würde sich aufspüren lassen. Besonders mit den hervorragenden Geräten des Raumschiffs.
Ich ging in die Pantry und mischte mir einen großen Becher voller aufmunternder Getränke. Sie würden auch nicht viel helfen, aber den Durst stillten sie sicherlich. In den Arbeitsprozess des Schiffes konnte ich nicht einmal durch gezielte Hinweise eingreifen. Die STERNSCHNUPPE war in diesem Punkt ebenso schwer zu durchschauen wie die Kosmokraten.
Aber das Signal war vermutlich derartig verschlüsselt oder auf bestimmte Empfänger abgestellt, dass wir die Bedeutung nicht verstehen würden. Falls wir es doch verstanden, so handelte es sich um einen Glücksfall.
Eine gewisse Erregung machte sich bemerkbar. Ich versuchte, sie zu beherrschen, denn wir waren schon zu oft enttäuscht und in nahezu tödliche Fallen gelockt worden.
Stammte dieses Signal auf eine geheimnisvolle Weise von Guray? Eine Mitteilung an seine Gesandten?
Alles war denkbar, vieles war möglich.
Diese »Gesandten« sahen wie Lasquen aus, aber es waren keine Lasquen. Vielleicht hatte ich schon auf Cairon ein solches Rätselwesen getroffen, ohne es wirklich zu erkennen.
Chossoph, der unechte Nomade.
Unschlüssig hob ich die Schultern. Chossoph hatte die Hyptons angegriffen und war dann mit einem Raumschiff geflüchtet. War er tatsächlich ein »Pirat«, obwohl er ganz im Gegensatz zu den Piraten als Einzelkämpfer aufgetreten war? Auch hatten die Piraten über Chossoph nichts aussagen können, nichts anderes, als ich selbst feststellte oder mutmaßte.
Mitten in meine Überlegungen meldete sich das Schiff.
»Ich habe eine grobe Messung durchführen können. Die folgenden Berechnungen lassen erkennen, aus welcher Richtung die Unterbrechungen oder Störungen ausgestrahlt wurden.«
»Fein!«, sagte ich ohne rechte Begeisterung. »Nichts wie hin!«
»Im Lauf des weiteren Fluges werde ich vielleicht genauere Berechnungen vornehmen können.«
»Das wäre extrem hilfreich«, murmelte ich.
Wie viel Mühe das Schiff aufwandte, und auf welche Weise es das genauere Ziel herausfand, war mir ziemlich gleichgültig. Ich war nicht optimistisch, was diese neue Spur betraf. Wahrscheinlich würde sie sich wieder als unbrauchbar erweisen oder bestenfalls ein weiteres winziges Mosaiksteinchen des Gesamtbilds ergeben.
Nach einer Stunde, die ich in einem Dämmerschlaf verbrachte, schreckte mich die Stimme des Raumschiffs wieder auf.
»Atlan! Bist du wach?«
»Leidlich.«
»Neue Informationen.«
»Ich höre.«
»Die Störung stammt mit einiger Sicherheit von einem Raumschiffssender. Ich glaube, dass er zerstört wurde. Aber das ist unsicher. Jedenfalls liegt voraus der Planet Weyngol. Diese Bezeichnung fand ich in meinen Speichern.«
»Gut.«
»Dort sollte sich ein Raumschiff befinden, höchstwahrscheinlich ein Wrack oder ein beschädigtes Schiff. Ich werde diesen Planeten ansteuern.«
»Benachrichtige mich«, sagte ich. »Und dann kannst du mir mitteilen, was vor der Landung zu beachten ist, und was du über die Planetarier weißt.«
»Ich weiß nichts. Der Planet ist als für deinen Metabolismus geeignet klassifiziert.«
»Also auch für Fartuloon, Mrothyr und Chipol«, murmelte ich. Ich gähnte, schloss die Augen und streckte mich aus. Rücksichtsvoll drosselte die STERNSCHNUPPE die Beleuchtungsstärke. Ich fühlte mich nicht eine Spur besser. Die Depressionen wollten nicht vergehen. Immerhin schlief ich tief und fest.
Weyngol schien eine unberührte junge Welt zu sein. Der Planet hing auf dem riesigen Teppich der Sterne wie eine riesige Kugel. Wir waren mit der Sonne im Rücken auf diese Welt zugeflogen. Ihr Bild füllte die riesigen Schirme: schneeweiße Wolken, Dunst über dem dunkelblauen Wasser der Ozeane und Seen, die verschiedenen Farben der Landmassen. Eis glitzerte auf den Gipfeln eines Gebirgszugs, der sich schräg über diese Hemisphäre zog und an beiden Enden aus dem Meer auftauchte und wieder im Wasser verschwand. Auf den ersten Blick waren keinerlei technische Aktivitäten zu erkennen.
Die Abbildungen von zwei Nebenmonitoren schalteten sich auf andere Linsensysteme. Vergrößerungen glitten langsam vor unseren Augen vorbei.
»Direkt unter uns, etwa im ersten oberen Drittel des Kontinents mit den fingerartigen Ausläufern, müsste ein bewegungsloses Raumschiff liegen. Jedenfalls habe ich dort eine größere Metallmasse orten können«, erklärte übergangslos die STERNSCHNUPPE.
»Kam von dort das Störsignal?«, fragte Chipol aufmerksam.
»Genau dorther. Es gibt keine anderen Energiequellen.«
Die stark vergrößerten Bilder, über die hin und wieder die Schleier von Wolken drifteten, ließen nichts erkennen. Es gab keine auffallenden Straßen oder größeren Bauwerke. Wir sahen nichts, so sehr wir uns auch anstrengten. Fartuloon war aus seiner Kabine gekommen, saß zusammengekrümmt auf dem Rand eines schweren Sessels und blickte mit blutunterlaufenen Augen auf die Schirme.
»Keine Gefahr für uns?«, murmelte er.
»Ich kann nichts feststellen«, erklärte das Raumschiff.
Weyngol wirkte auf jeden von uns vieren ungefährlich. Der Planet schien unbewohnt zu sein; zumindest konnten wir einigermaßen sicher sein, dass uns nicht ein heißer Empfang mit Hochenergiewaffen bereitet wurde. Ich entschloss mich, nachdem ich das Für und Wider lange genug geprüft hatte, den Befehl zu erteilen.
»STERNSCHNUPPE! Leite einen vorsichtigen Landeanflug ein, und wenn es möglich ist, bleib in der Nähe des Wracks, in einer geschützten Position selbstverständlich.«
»Überlasse mir die Auswahl.«
»Mit erheblicher Skepsis«, sagte ich. »Ein Teil unserer Landeversuche endete, wie erinnerlich, halbwegs im Desaster.«
»Das ist niemals auszuschließen«, schloss die STERNSCHNUPPE und setzte sich in Bewegung.
Mrothyr näherte sich dem hakennasigen Sternentramp und legte ihm kameradschaftlich die Hand auf die Schulter. Er schob seine auffällige Mütze ins Genick und fragte mitfühlend:
»Dir geht es nicht besonders, wie?«
Schweigend schüttelte Fartuloon den Kopf.
»Es wird schon wieder«, murmelte er nach einer Weile. »Es dauert erfahrungsgemäß ein paar Tage.«
Das Schiff näherte sich der Tagseite des Planeten mit ungewohnter Vorsicht und Langsamkeit.
Wir konnten sicher sein, dass die STERNSCHNUPPE aus vorangegangenen Pannen und Gefahren gelernt hatte. Sämtliche Systeme, mit deren Hilfe Informationen über die Planetenoberfläche eingeholt werden konnten, wurden zweifellos eingesetzt. Trotzdem war es möglich, dass wir etwas übersahen. Jetzt tauchte der erste Sonnenreflex auf dem großen Metallkörper des fremden Schiffes funkelnd die Bäume der näheren Umgebung in grelles Licht. Die Einzelheiten des Fremdkörpers wurden schärfer und deutlicher.
»Offensichtlich ein Wrack«, sagte Chipol unschlüssig. »Ein Typ, den ich nicht erkenne.«
Das Wrack lag am Ende einer fast geraden Schleifspur. Bäume waren zerbrochen, entwurzelt und nach beiden Seiten der Spur gewirbelt worden. Einige Trümmerstücke des Schiffes waren wahllos verstreut. Für eine Notlandung war das Gelände denkbar ungeeignet.
»Es ist ziemlich deformiert«, brummte Mrothyr.