Nr. 736
In den Fängen der Hyptons
Animas geistige Wende
von Peter Griese
Auf Terra schreibt man die Jahreswende 3818/19, als der Arkonide unvermutet in die Galaxis Manam-Turu gelangt. Das Fahrzeug, das dem Arkoniden die Möglichkeit der Fortbewegung im All bietet, ist die STERNSCHNUPPE. Und der neue Begleiter des Arkoniden ist Chipol, der junge Daila. In den rund acht Monaten, die inzwischen verstrichen sind, haben die beiden schon manche Gefahr bestanden – immer auf der Spur jener Kräfte, die schon an anderen Orten des Universums verheerend wirkten. In dieser Zeit hat Atlan neben schmerzlichen Niederlagen auch Erfolge für sich verbuchen können. So sind zum Beispiel die Weichen für eine Zusammenarbeit der verbannten Daila mit den Bewohnern ihrer Ursprungswelt gestellt worden – was sich auf den Freiheitskampf der Daila gegen das Neue Konzil positiv auswirken dürfte.
Doch Atlan ist längst nicht zufrieden mit dem bisher Erreichten. Das gilt auch für Mrothyr, und so haben die beiden mit der »Mission Zyrph« einen neuen Anlauf genommen.
Indessen setzten Anima, Goman-Largo und Neithadl-Off, die drei so ungleichen Persönlichkeiten, die ein seltsames Schicksal zusammengeführt hat, ihre Suche nach Atlan fort. Dabei vollzieht sich Animas geistige Wende IN DEN FÄNGEN DER HYPTONS ...
Traykon – Der Roboter nutzt seine Freiheit.
Goman-Largo und Neithadl-Off – Gefangene des Hyptons.
Anima – Die Orbiterin läuft einem Phantom hinterher.
Chossoph und Questror – Gesandte Gurays.
Chirtoquan – Ein alter Priester von Cairon.
Born der Ruhe – Die Hyptontraube der Quellenplaner.
Es war bedrückend eng in dem winzigen Beiboot. Die vier ungleichen Gestalten, Goman-Largo, der Tigganoi, Neithadl-Off, die Vigpanderin, Anima, die ehemalige Orbiterin Hartmanns vom Silberstern, und Traykon-6, der Roboter, in dem eine positronische Basiskomponente des früheren Blödel von der SOL ebenso steckte, wie etwas von Schwiegermutter und dem Traykon selbst, standen sich nicht im Weg.
Sie lagen sich im Weg!
Allein Neithadl-Off mit ihren 2,30 Metern Länge und 1,60 Metern Breite benötigte die gesamte Freifläche bis auf die winzige Lücke, in die sich der Modulmann gestellt hatte, um die Steuereinrichtungen bedienen zu können. So waren Anima und der Roboter gezwungen, auf dem lederartigen Rücken der Vigpanderin Platz zu suchen.
Die Frau hockte im Schneidersitz da und starrte auf ihre Hände, die sie um die Knie geschlungen hatte. Und Traykon-6 versuchte das ebenfalls, was ihm bei seinem massigen Kopf jedoch nicht gelang.
»Auf mehr als zehnfache LG bekomme ich diese lahme Kiste nicht«, beschwerte sich Goman-Largo. »Wenn wir so weiterschippern, kommen wir bis zum Ende aller Zeiten nicht ans Ziel.«
»Wir haben kein Ziel«, pfiff die Parazeit-Historikerin ärgerlich. »Was erstaunlicherweise der Wahrheit entspricht«, dozierte der Roboter. »Ich habe mal gehört, dass ein kluger Mann immer ein Ziel hat, und wenn es das Ziel ist, ein Ziel zu finden.«
»Ich bin kein Mann!« Neithadl-Off wölbte ihren flachen Rücken, und der Traykon-Roboter stieß scheppernd gegen die Decke.
»Ich auch nicht«, konterte der Roboter. »Aber ich habe ein Ziel. Ich will Atlan finden.«
»Atlan?« Anima blickte gedankenverloren auf. Sie schien mit ihren Sinnen ganz woanders zu sein. »Ist er mein Ritter oder ist er es doch nicht?«
Das kleine Beiboot des zerstörten Traykon-Schiffs machte plötzlich einen Satz, den die schwachen Andruckabsorber nicht zur Gänze kompensieren konnten.
»Ist was?«, fragte Neithadl-Off ihren Partner.
»Es ist mir tatsächlich gelungen, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Das ist doch hypertemporal. Außerdem habe ich ein Planetensystem in der Ortung.«
»Entfernung?«, fragte der Roboter.
»Vier Lichtjahre, Traykon-6.«
»Die Zahl kannst du weglassen, Modulmann«, meinte der Roboter. »Sie hat keine Bedeutung mehr.«
»Von mir aus. Wichtiger ist, dass dieser Sarg weiter beschleunigt.«
»Dann kann ich meinen Plan aufgeben?«, wollte Traykon wissen.
»Welchen Plan?« Neithadl-Off hielt ihr kleines Aufzeichnungsgerät in die Höhe, um ja kein Wort des Roboters zu versäumen.
»Ich wollte schon aussteigen und vorlaufen«, behauptete der Roboter.
Anima sah ihn kurz an und erkannte seine Absicht. Traykon wollte sie aus der Lethargie reißen, die ihr zu schaffen machte. Sie schüttelte den Kopf.
Goman-Largo lehnte sich an die Seitenwand. »Diese Gummidose fliegt jetzt erst einmal allein«, stellte er zufrieden fest. »Das gibt mir Gelegenheit, nach dem hastigen Aufbruch von diesem Ödplaneten das zu klären, Traykon, was du uns bislang verschwiegen hast.«
»Ich?«, fragte der Roboter gedehnt und überrascht.
»Ja, du! Deine Warnung vor diesem Erleuchteten bestand zu Recht, wie wir inzwischen wissen. Mir sind die Zusammenhänge aber noch nicht klar. Woher beziehst du dein Wissen?«
»Aus meiner Positronik«, bekannte Traykon treuherzig.
»Er will dir ausweichen«, pfiff die Vigpanderin aus ihrer schmalen Mundleiste.
»Das stimmt nicht.« Traykon verstand es ausgezeichnet, den Beleidigten zu spielen. »Ich werde euch noch einmal alles erklären, und dann lasst ihr mich hoffentlich in Ruhe.«
»Wir hören!« Der Tigganoi blickte erwartungsvoll aus seinen wasserhellen, stets unruhigen Augen.
»Urko war das Pre-Lo. Ihr habt dieses Instrument des Erleuchteten aus der Jetztzeit befördert, und das ist gut so.«
»Das wissen wir selbst.« Goman-Largos helle Stimme wurde zwingender. »Ich will mehr wissen. Wer bist du? Woher kennst du Atlan, den auch Anima kennt, aber aus einer anderen Galaxis? Wer ist der Erleuchtete? Und ...«
»Stopp, Modulmann! Wenn ich deine Fragen nur speichere, habe ich keine Zeit für die Antworten. Der Erleuchtete, ich kenne ihn nicht. Ich weiß nur, dass es ihn gibt. Er baut etwas, das er oder andere EVOLO genannt haben. Was das ist, weiß ich auch nicht. Aber es ist ziemlich klar, dass der Erleuchtete und sein Produkt nicht zum Vorteil der ordnenden Kräfte des Universums agieren. Sie suchen das Chaos, das, was ich Zerstörung nenne, denn darin sehen sie das Heil.«
»Weiter!«, drängte der Modulmann. »Ich will alles wissen. Wenn ich schon in dieser merkwürdigen Galaxis herumschippere, brauche ich auch gute Kenntnisse über die Kräfteverhältnisse.«
Traykons Gesichtsscheibe leuchtete auf. »Drei Seelen wohnen ach in meiner Brust.«
»Mir genügt die eine, die die Wahrheit sagt«, lockte ihn Goman-Largo. »Lass dir nicht jeden Wurm einzeln aus der Nase ziehen.«
»Ich habe weder eine Nase, und schon gar keine so hässliche Hakennase wie du, noch habe ich Würmer. Das sind Unterstellungen, die sich eine positronische Intelligenz nicht gefallen lässt.«
Der Roboter schwieg empört, aber auch dieses Geplänkel wirkte nicht auf Anima.
Als der Modulmann nichts antwortete, fuhr er aber fort:
»Das Pre-Lo war eine Art Vortester EVOLOS. Das habe ich von Traykon-6 erfahren. Es sollte einen Bruchteil der Eigenschaften EVOLOS testen und die Aufgabe erfüllen.«
»Deine Positronen sind in der falschen Reihenfolge, mein lieber Freund aus Blech.« Jetzt wurde der Tigganoi zornig. »Du bist doch Traykon-6. Und was war die Aufgabe, von der du sprachst?«
»Wenn du deinen Mund halten würdest, du Zeitbastler ohne Bastelkasten«, brummte es aus dem riesigen Kopf, »hätte ich dir längst alles erklären können.«
Goman-Largo nickte einlenkend und schwieg.
»Der Erleuchtete schickte sechs Traykon-Roboter los, um das Pre-Lo zu unterstützen. Sie kamen alle um. Und als ich in die Fänge der Roboter geriet, konnte ich Traykon-6 überlisten und desaktivieren. Meine eigentliche Positronik, die aus zwei Komponenten besteht, konnte den Körper von Sechs übernehmen, ohne dass dies bemerkt wurde. Ich spielte Traykon-6. Da ich nicht genau wusste, was das Pre-Lo, also Urko, mit Anima plante, hielt ich mich bewusst zurück. Die weitere Geschichte kennt ihr. Denkt daran, dass ich euch gewarnt habe. Wenn das nicht geschehen wäre, wärt ihr jetzt Staub zwischen den Sternen. Alle drei!«
»Danke!«, murmelte Anima und bewies damit, dass sie ihm zumindest zuhörte. Sie hatte ihren Schock noch nicht überwunden, und im Augenblick sah es auch nicht so aus, als würde ihr das in nächster Zeit gelingen.
»Das Pre-Lo hatte eine Aufgabe«, fuhr Traykon fort. »Es sollte die beiden größten Feinde des Erleuchteten zerstören. Der Hauptfeind dieses Wesens ist Anima. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber ganz offensichtlich hat er vor ihr eine panische Angst. Er würde lieber fliehen, als sich mit ihr auseinandersetzen. Das ging aus den Anweisungen, die ich als Traykon-6 bruchstückhaft mitbekommen habe, eindeutig hervor. Und dann ist da ein zweiter Feind: Atlan. Auch ihn konnte das Pre-Lo nicht beseitigen, obwohl es annahm, es hätte Erfolg gehabt. So sehe ich die Dinge, Modulmann. Ob alles ganz richtig ist, weiß ich nicht.«
»Es ist richtig.« Anima starrte in die Unendlichkeit. »Es ist mehr als eine Ahnung. Er floh vor mir.«
Sie murmelte eine Reihe von Namen, die den anderen nichts sagten, und die auch kaum hörbar waren.
»... Hartmann vom Silberstern ... Vergalo ... Alkordoom ... Atlan ... Hartmann ...«
»Urko oder das Pre-Lo ahnte nie«, ergriff der Roboter wieder das Wort, »dass sein Traykon-6 innerlich ausgewechselt worden war. In mir sind zwei positronische Bausteine, und einer davon ist das Fragment einer genialen Leistung, eines Mannes namens Hage Nockemann. Der Name wird euch nichts sagen. Ihr könnt ihn vergessen, denn das ist ferne Vergangenheit. Aber der Geist dieses positronischen Wunderwerks steckt noch in mir.«
»Das Pre-Lo traf Anima lange vor dem Versuch, sie zu beseitigen«, meldete sich Neithadl-Off. »Warum hat es sie nicht einfach getötet?«
»Die Frage müsste euch Anima selbst beantworten«, meinte Traykon. »Ich sehe es so, dass sie viel älter und auch ganz anders sein kann, als sie sich uns hier zeigt. Das klang aus der Furcht des Erleuchteten, der sehr mächtig ist, was widersprüchlich erscheint, es aber ganz und gar nicht ist, deutlich heraus. Ich glaube, man kann Anima nicht so einfach beseitigen. Der Erleuchtete weiß das. Und das Pre-Lo hat es auch gewusst.«
Anima sagte nichts. Sie starrte wieder auf ihre Hände und hatte die Augen geschlossen.
»Vielleicht hoffte Urko auch«, überlegte der Roboter laut weiter, »dass er mit seinem Angriff auf Anima Atlan anlocken könnte. Er hatte wohl inzwischen begriffen, dass er in diesem Punkt versagt hatte.«
»Wer ist Atlan? Woher kennst du ihn?« Anima stöhnte bei dieser Frage des Spezialisten der Zeit auf. Aber ihr konnte niemand helfen. Neithadl-Off hoffte, dass die Zeit ihren Seelenschmerz heilen würde.
»Atlan, schon fast eine Legende«, sinnierte Traykon. »Ähnlich wie der Erleuchtete. Beide müssen uralt sein. Eines der Wesen, die ich nicht gesehen habe, als sie an mir herumbastelten, hat mir gesagt, dass ich nur dann meine positronische Erfüllung finden werde, wenn ich Atlan finde.«
»Positronische Erfüllung!«, höhnte der Modulmann. »Das ist doch ultramonotisch und idiotisch!«
»Dann nenne es ein Programm, eine Befehlsdatei«, konterte der Roboter wenig freundlich. »Ich rege mich auch nicht über deinen Modulsalat auf, diesen genotronisch aufgepfropften Wirrwarr!«
»Hört auf, euch zu streiten«, pfiff die Vigpanderin. »Es besteht kein Grund dafür, und es hilft uns auch nicht weiter. Strengt eure Köpfe einmal an, egal, ob sie positronisch oder genotronisch sind, damit wir endlich festen Boden unter die Füße bekommen. In dieser Nussschale bekomme ich ja klaustrophobische Angstzustände.«
»Dann klettere doch nach draußen«, antwortete Traykon ungerührt. »Da ist erheblich mehr Platz.«
Sie hielten zusammen, aber die Stimmung war doch gereizt. Animas Lethargie trug dazu bei, und Traykons Humor kam bei ihr überhaupt nicht an.
Sie schwiegen. Sogar Goman-Largo verzichtete auf weitere Fragen an den großkopfigen Roboter, der ihn doch irgendwie überzeugt hatte. Er kontrollierte die einfachen Systeme des Beiboots und hing dabei seinen persönlichen Gedanken nach.
Über kurz oder lang, so folgerte der Modulmann, würden sich seine Wege und die dieses Erleuchteten und dieses Atlan wohl kreuzen. Er hatte kein Verlangen nach dieser Begegnung, denn seine Ziele lagen an ganz anderer Stelle. Die Situation, in die er seit dem Zusammentreffen mit Neithadl-Off geraten war, erlaubte aber kaum, etwas für die Suche nach den Feinden vom Orden der Zeitchirurgen zu unternehmen. Und dabei war er sich nicht einmal sicher, ob es diese frevelhafte Institution überhaupt noch gab.
Er hatte die meiste Zeit seines Lebens als Gefangener verbracht. Er konnte nicht auf aktive Zeiten zurückblicken wie der Erleuchtete oder Atlan. Diese Erkenntnis erzeugte einen großen Respekt in ihm, und er wusste nach allem, was er bisher gehört hatte, nicht, wem von den beiden die größere Anerkennung gebührte.
Seine ethischen und moralischen Vorstellungen, die er an der Zeitschule von Rhuf angenommen hatte, passten nicht in diese reale Welt, in die er nun getaumelt war. Wenn der Erleuchtete seinen persönlichen Zielen nützen würde, würde er ihn sogar unterstützen. Die Aussagen eines polarisierten Weltbilds, wie sie Traykon offensichtlich vertrat, bedeuteten dem Modulmann wenig.
»Ortung«, sagte jemand.
Aber er hing weiter seinen Gedanken nach. Er hatte Abstriche in dieser Einstellung gemacht. Er hatte auch neue Dinge gelernt. Aber Neithadl-Off bewies doch oft genug mit ihren haarsträubenden Lügen, dass diese auch eine positive Wirkung haben konnten.
Positiv, in seinem Sinn natürlich! In dem Sinn, der ihm half.
»Ortung«, sagte Traykon.
Würde eine Begegnung mit dem Erleuchteten seine Wertvorstellungen verändern? Wohl kaum, denn dieser Typ schien auch nur hart und pragmatisch zu handeln und zu entscheiden. Was ihm nicht in den Kram passte, musste entfernt werden. Eigentlich war das eine Logik, die begeistern konnte.
Sie schaffte Erfolge! So hatte er es gelernt. So hatte er es angenommen und zu einem Bestandteil seines Egos gemacht. Und so hatte er in den vielen Jahren der schier endlosen Gefangenschaft gedacht und gefühlt. Die Lehrer von Rhuf waren weise Instruktoren gewesen. Das wusste er. Das Geschwafel Traykons von Ordnung und Chaos war dessen persönliche Ansicht, nein, dessen eigene Programmstruktur. Für ihn, den Spezialisten der Zeit, beinhalteten diese Worte nichts.
Seine Zweifel verwehten.
»Ortung! Achtzehn Signale!« Traykon schrie.
Dieser Atlan schien auch so eine polarisierte und falsche Denk- und Handelsweise zu beherzigen! Goman-Largo lachte innerlich für einen Moment. Dann wunderte er sich darüber, dass – wenn Traykons Aussagen der Wahrheit entsprachen – dieser Typ uralt sein sollte. Nach seinen Vorstellungen kamen solche Wesen nicht über die Frühpubertät hinaus. Spätestens dann radierte der Existenzkampf sie aus.
Neithadl-Off stöhnte, als Traykon sich in Richtung Goman-Largos bewegte und sie dabei zusammenpresste. Der Roboter schob seinen mächtigen Schädel zum Pilotenstand. Als er mit seinen Armen in Reichweite des Kopfes des Tigganois war, versetzte er diesem eine donnernde Ohrfeige.
»Du pennst, Modulmann!«, dröhnte seine Stimme auf. »Oder du träumst den Schlaf der Egoisten. Sieh auf den Ortungsschirm. Da kommt wer!«
Bevor Goman-Largo antworten konnte, erschütterte eine schwere Explosion das winzige Raumschiff. Ein Glutball entstand vor dem Frontfenster, und die Anzeigen wiesen aus, dass man längst auf Unterlichtgeschwindigkeit abgefallen war und sich im Normalraum befand.
Die Auswirkungen der Explosion klangen schnell ab. Goman-Largo war von einem Herzschlag zum anderen wieder klar bei Sinnen. Seine persönlichen Gedanken wurden hinweggefegt.
Er sah die Lichtpunkte auf dem kleinen Bildschirm der Ortung und stieß einen Fluch aus.
»Hyperultramonotisch! Da hat mir einer einen Knoten in die Zeit gemacht.«
Er wollte nach den Steuerelementen packen, aber da klang die zweite Explosion auf. Das Schiffchen wurde umhergewirbelt. Die Andruckneutralisatoren heulten und gaben ihren Geist auf. Mit knirschenden und scheppernden Geräuschen wurden Teile des Leitwerks für den Flug in Atmosphären abgerissen. Die Trümmer donnerten gegen die Außenwände und wirbelten dann als glühende Brocken vor den Fenstern vorbei.
Ein weiterer Schuss der Unbekannten. Es blitzte in der kleinen Kabine, und das Licht fiel aus. Die nahe Sonne erzeugte aber genügend Helligkeit.
Neithadl-Off wurde gegen den Teil gepresst, der einmal die Decke gewesen war. Oben und Unten existierten nicht mehr, denn mit den Blitzentladungen war die künstliche Gravitation ausgefallen. Anima hatte ihre gekrümmte Stellung beibehalten. Auch waren ihre Augen noch immer geschlossen. Sie lag vor Goman-Largos Füßen.
Es gab weder eine Waffe an Bord, noch Defensivschirme mit großer Kapazität. Und als Traykon die einzige Funkanlage – lichtschneller Normalfunk! – einschalten wollte, erfolgte eine weitere Explosion. Dem Roboter flogen die Trümmer des Senders um den großen Kugelkopf.
Sämtliche Anzeigen fielen auf Null.
Jetzt sah Goman-Largo die Angreifer. Es handelte sich um kleine und wendige Raumer in der Form von Jets. Den Typ kannte er nicht, und auch Traykon wusste nichts damit anzufangen.