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Nr. 740

 

Dreieck der Vernichtung

 

Auf der Fährte EVOLOS

 

von Hans Kneifel

 

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Auf Terra schreibt man die Jahreswende 3818/19, als der Arkonide unvermittelt in die Galaxis Manam-Turu gelangt. Das Fahrzeug, das Atlan die Möglichkeit der Fortbewegung im All bietet, ist die STERNSCHNUPPE. Und die neuen Begleiter des Arkoniden sind Chipol, der junge Daila, und Mrothyr, der Rebell von Zyrph. In den Monaten, die inzwischen verstrichen sind, haben die so ungleichen Partner schon manche Gefahr bestanden – immer auf der Spur jener Kräfte, die schon an anderen Orten des Universums verheerend wirkten.

In dieser Zeit hat Atlan neben schmerzlichen Niederlagen auch Erfolge für sich verbuchen können. So sind zum Beispiel die Weichen für eine Zusammenarbeit der verbannten Daila mit den Bewohnern ihrer Ursprungswelt gestellt worden – was sich auf den Freiheitskampf der Daila gegen das Neue Konzil positiv auswirken dürfte.

Aber Atlan ist längst nicht zufrieden mit dem bisher Erreichten, ebenso wenig wie seine Gefährten. Dann bringt Traykon, der seltsame Roboter, neue Erkenntnisse ein. Die »Brücke zum Erleuchteten« wird auf dem Planeten der Leronen entdeckt.

Nach der spektakulären Zerstörung dieser »Brücke« setzt sich die STERNSCHNUPPE auf die Spur EVOLOS und kommt dabei in das DREIECK DER VERNICHTUNG ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide und seine Gefährten erkennen EVOLOS »Handschrift«.

P-Lankion, Phonell und Omahrc – Kommandanten des ligridischen Dreier-Stützpunkts BYTH.

Gelona und Kampurt – Zwei ligridische Detektive.

Eleteen – Ein zerstörerisches Phantom.

1.

 

Die Traphnaton war in diesem Raum der unauffälligste, aber wichtigste Gegenstand.

Die schlag- und stoßsichere Umhüllung war entfernt worden. Die Mikropositronik entwickelte ein fast geräuschloses Eigenleben. Zuerst klappte der stereoskopisch arbeitende Bildschirm um zweihundertzehn Grad nach oben. An der oberen Vorderkante des kofferförmigen Geräts befanden sich selbsttätig arbeitende Stellmotoren.

Dann faltete sich an einem Teleskoparm ein winziges Rundummikrophon aus der Seitenfläche hervor. Es reckte sich fast senkrecht nach oben und verharrte aktiviert in dieser Stellung. Ein anderes Teil begann sich zu bewegen; aus dem unteren vorderen Teil klappte eine Tastatur herunter und legte sich flach auf die Unterlage. Farbige Tasten in unterschiedlicher Größe begannen aufzuleuchten.

Als die Tastatur von vorn ausgeklappt war, zeigte sich auf der Frontseite rechts eine Anordnung von winzigen Monitoren, links eine Reihe kleiner, farbig markierter Schaltelemente.

Der Ausgabeschlitz für die Mikrofiches öffnete sich klickend. Er befand sich rechts oben an der Schmalseite der Mikropositronik.

Die Kassette mit dem Vorrat des Trägermaterials stand, noch nicht eingeklinkt, links neben dem seltsamen Gerät. Auch der Trägerarm und der Projektorring der Feldlinse war noch nicht ausgeklappt.

Die Traphnaton war bereit, aber noch nicht eingeschaltet.

Ein Impuls erreichte das Innere des höchstempfindlichen Geräts. Die Arbeitsanweisungen waren längst erteilt; eine klar definierte Problemstellung hingegen nicht gespeichert worden.

Die Traphnaton war aktiviert. Die Mikropositronik fing zu arbeiten an. Sie sammelte Informationen. Sie stand in einem zentralen Schaltraum von BYTHA, der Raumtankstelle.

 

*

 

Der Medorobot summte, fuhr seine Diagnosearme vor und zurück und war außerordentlich verwirrt.

»Der Gesundheitszustand ist den Normen entsprechend. Störungen oder Veränderungen sind nicht erkennbar.«

Die Stimme der Maschine ließ keinerlei Unsicherheit erkennen. Die Maschine war das persönliche Eigentum des Stationsleiters. Omahrcs massiger Körper lag ausgestreckt auf einer weißbespannten Liege. Die Untersuchung war fast beendet. Omahrc stöhnte auf und sagte:

»Das kann nicht sein! Ich bin krank! Ich sehe untrügliche Zeichen ...«

Der Roboter senkte ein flaches, tellerförmiges Gerät auf die Haut des Patienten ab. Haarfeine Nadeln bohrten sich in die äußersten Hautschichten. Wieder summte der Untersuchungs- und Behandlungsroboter. In seinem Speicher befand sich jede winzige Einzelheit aller denkbarer und einiger neuer Krankheiten, von denen Ligriden befallen werden konnten. Nach einigen Minuten wiederholte der Sprachteil der Spezialmaschine mit endgültiger Unerbittlichkeit:

»Kein Befund. Testperson ist gesund. Zusätzliche Untersuchungen erübrigen sich.«

Dann klappte der Robot sämtliche Metallglieder ein, schloss die Fächer und begann damit, die eingesetzten Analysatoren zu desinfizieren.

Stöhnend stemmte sich Omahrc hoch. Er warf einen verzweifelten Blick auf den davonschwebenden Roboter. Dann schwang er die Füße vom Lager auf den Teppich und stand auf. Ein Blick in den raumhohen Spiegel zeigte dem Diener des Gwyn, dass die Maschine Unrecht hatte.

Omahrc sah sich zweimal.

Einmal als Mann in fortgeschrittenem Alter, mit gerundeten Gliedern und einem beachtlichen Bauchansatz. Seine Haut war fast gleichmäßig von einem hellen Olivgrün. Die Schuppen an den Außenseiten der Gelenke zeigten nur jene Veränderungen, die dem Alter zuzuschreiben waren. Aber neben dem runden, gutmütigen Gesicht des linken Omahrc schien aus dem Spiegel ein zweites Wesen den Stationsleiter anzugrinsen.

Das schmale, asketische Gesicht mit den übergroßen Augen, die ihn anfunkelten, war deutlich zu sehen. Der Körper überdeckte zum Teil den anderen Körper. Omahrc stöhnte auf, blinzelte mit beiden Lidsystemen und registrierte mit unendlicher Erleichterung, dass das zweite Abbild verschwand und er selbst, in der gewohnten Gestalt, übrigblieb.

»Werde ich verrückt?«, murmelte er, während er sich langsam anzog.

Er hoffte, dass ihn niemand störte in den nächsten Stunden. Er brauchte Ruhe und Abgeschiedenheit. Religion und Philosophie konnten ihm helfen; es war undenkbar, dass er sein Gesicht verlieren durfte.

Nachdenklich betrachtete er die karge Einrichtung des Untersuchungsraums, dessen Beleuchtung sich langsam ausblendete. Der Roboter war hinter dem mikrobensicheren Schott verschwunden und überprüfte seine gespeicherten Krankheitsbilder.

Der Chef von BYTHA, die langsam um den Planeten rotierte und ein wichtiges Glied in den Expansionsbestrebungen der Ligriden darstellte, zog sich in seinen Wohnraum zurück. Auch dieser Raum war dunkel. Durch eine große Platte aus Spezialglas sah Omahrc einen Teil der Planetenkrümmung und darüber die Sterne einer Welteninsel, deren Teile auch den Ligriden fremd waren.

Die Großstation BYTH hingegen war ein Festpunkt des kosmischen Wegenetzes. Das Wichtigste war die Raumtankstelle, die ihrerseits vom planetaren Stützpunkt lebte, und nicht minder wichtig war die Zircumplanetarstation BYTHMAYN.

Es war ein starker, wichtiger Stützpunkt, den viele Raumschiffe anflogen. Hier gab es alles, was sie brauchten: Ersatzmannschaften, Wasser und Bordverpflegung, Treibstoffnachschub und Reparaturmöglichkeiten. Er, Omahrc, war für die Tankstelle verantwortlich, und bis vor kurzer Zeit hatte jeder Teil dieser komplizierten, wichtigen Anlage reibungslos gearbeitet.

Es traf Omahrc ins tiefste Innere, als zum ersten Mal das Wort Sabotage laut ausgesprochen wurde.

»Warum ausgerechnet mir?«, stöhnte der Mann.

Er nahm Platz in einem großen Sessel. Die Armlehnen waren künstlich vergrößert und enthielten Monitore, Hunderte von Schaltern, Mikrophone und Lautsprecher; er war ein mittleres Kommunikationszentrum. In Reichweite befanden sich die Regale mit den gefüllten Fächern zahlloser Lesespulen. Sie enthielten Texte, die jeden Aspekt der Religion und der philosophischen Betrachtung der Zeit vor und nach der Umsiedlung enthielten.

Der Stationsleiter entspannte sich und streckte die langen Beine von sich. Schweigend starrte er die Sterne an. Alle seine Gedanken bewegten sich in einem schwarzen Tunnel der Hoffnungslosigkeit.

Er fühlte geradezu, wie sich neues Unheil zusammenbraute.

Zwischenfälle im Vorverdichter! Auffallende Ungenauigkeiten bei der Energieerzeugung! Stromausfall in der Peripherie der »Batterie«-Anlage!

Das waren die schwersten Pannen. In jedem Fall sah es so aus, als ob ein Ligride Fehlschaltungen bewusst ausgeführt hatte.

»Ich hasse diese Mentalität«, murmelte Omahrc verzweifelt. Widerwille erfüllte ihn, obwohl er definitiv wusste, dass er die Verantwortung hatte und handeln musste.

In seine trostlosen Gedanken hinein summte der Interkom. Ein Lichtsignal sagte ihm, dass ihn sein Sekretär sprechen wollte.

Seufzend griff er nach seinem dünnen, weichen Helm und setzte ihn auf den kahlen Schädel. Die böse Wirklichkeit, der er für eine Stunde entkommen zu sein glaubte, hatte ihn wieder eingeholt.

Er berührte mit einem Finger leicht ein Tastenfeld. Ein Bildschirm zeigte Sorcasion, seinen persönlichen Sekretär.

»Diener des Gwyn«, sagte Sorcasion und führte die Geste der geschäftsmäßigen Höflichkeit auf, »es gibt neuen Ärger.«

»Ich verstehe. Sind wieder diese Verbrecher am Werk? Schaffe mir die Sorgen vom Hals, Diener des Gward.«

Das kapuzenbedeckte Gesicht des jungen, ungewöhnlich tüchtigen Mannes lag halb im Dunkel.

»Ich verstehe«, gab der Sekretär taktvoll und im traditionellen Verhalten zurück, »dass du die Pausen genießen und dich auf große Aufgaben vorbereiten willst. Aber alle, die dir untergeordnet sind ...«

»... und das sind nicht gerade wenige!«, stöhnte Omahrc.

»Alle wollen, dass du eingreifst. Sie meinen, dass sich ein einzelner Verbrecher an Bord befindet. Er schlägt immer dann zu, wenn deine Freizeit beginnt. Also fürchtet er deine Anwesenheit in den Räumen der Zentrale. Das mag ein wichtiger Hinweis sein.«

»Ich bin kein Detektiv«, sagte Omahrc.

»Auch ich habe keine Erfahrungen in solchen Tätigkeiten.«

»Was rätst du?«

»Vermutlich kennt P-Lankion Leute, die uns helfen können. Mit Wahrscheinlichkeit haben sie auf dem Planeten Spezialisten für solche Fälle. Auch wenn es undenkbar erscheint, dass ein Ligride vorsätzlich unverständliche Handlungen vornimmt.«

Sein eigener Zustand gab Omahrc die nächste Antwort ein.

»Es muss ein Kranker sein. Ein Entarteter. Sprich mit P-Lankion. Sage ihm, wir brauchen jemanden, der vorurteilsfrei und geschickt an das Problem herangeht.«

»Danke, Omahrc. Ich leite eine vorbildliche Aktion in die Wege«, antwortete der Sekretär erleichtert.

Der Bildschirm erlosch. Gegenüber den Selbstvorwürfen war Omahrc ebenso hilflos wie gegenüber seiner Entschlusslosigkeit. Noch vor zwei Monaten wäre er mit kalter, zielgerichteter Entschlossenheit vorgegangen und hätte unbequeme Entscheidungen getroffen.

Er schämte sich. Gleichzeitig entschuldigte er sich selbst: er war krank. Er entdeckte seinen eigenen Doppelgänger, und nicht nur im Spiegel. Sein eigenes Ich, dreißig Jahre jünger.

Von seinem Platz aus sah er, wie ein kugelförmiges Raumschiff blinkend und mit arbeitenden Bremstriebwerken näher herandriftete, um Brennstoff zu übernehmen. Er wollte gern mit dem Kommandanten sprechen, wollte die Neuigkeiten aus anderen Gebieten der Galaxis erfahren, aus erster Hand und nicht über die offiziellen, bearbeiteten Nachrichtensendungen von BYTHARK. Er rührte sich aber nicht.

 

*

 

Sorcasion dachte sich, dass P-Lankion noch schwieriger zu erreichen war als sein eigener Vorgesetzter. Er wartete in steigender Ungeduld.

Hier BYTHMAYN. Warten!, blinkte es vom Bildschirm.

Das Sonnensystem bestand aus elf mondlosen Planeten. BYTH-XYLOM, das war die Bezeichnung der Sonne in den Sternkatalogen. Zwei Planeten waren bewohnbar, aber leer; es gab keine beweisbar intelligenten Wesen darauf. Nur auf BYTHARK gab es einen großen Stützpunkt, bewacht und eingeschränkt von den Pionieren durch einen Wall aus Palisaden, die inzwischen fast idyllisch von Schlingpflanzen und Ranken überwachsen waren. Eine Bildfunkverbindung zwischen der Raumtankstelle und der radförmigen Station BYTHMAYN war normalerweise eine Angelegenheit von wenigen Sekunden.

Warten!

P-Lankion war der Ligride, der für das Dreigestirn von Planet, Tankstellen und Station gesamtverantwortlich blieb. Er schien überbeschäftigt zu sein. Oder, so dachte der Sekretär kühn, gab es auch bei ihm ungewöhnliche Aufregung.

Endlich zeigten sich Umrisse auf dem Bildschirm. Aber P-Lankion war nicht zu sehen. Die Linsen zeigten die verwirrende Technik eines Schaltraums.

»Sorcasion spricht«, sagte der Sekretär und fühlte sich unbehaglich; sah ihn P-Lankion, während er ihn nicht sehen konnte?

»Ich möchte im Auftrag von Gwyn Omahrc mit Gwyn P-Lankion sprechen.«

Noch immer zeigte sich der breit gebaute, mittelgroße Ligride nicht. Sorcasion erinnerte sich perfekt an den Mann in heller Kleidung und mit auffallendem Helm, der sich am Anfang der letzten Dekaden seines Lebens befand und alle Probleme mit der Erfahrung eines bedächtigen Ligridenchefs löste. Seine Stimme war identisch mit den Erinnerungen; tief und rau, ein wenig atemlos.

»Du sprichst mit P-Lankion.«

Im Randbereich der Aufnahmeoptiken stand ein Metallrahmen, auf den eine Folie mit rauer Oberfläche straff gespannt war. Farben und Umrisse ließen eine Zeichnung oder eine Malerei erkennen, die unfertig war. Sie schien eine Unterwasserlandschaft zu zeigen oder einen Ausschnitt davon.

»Ich habe eine Bitte weiterzugeben.«

»Privat oder im Zusammenhang mit BYTH?«

»Es ist BYTH, Diener des Gwyn. In unserer Tankstelle häufen sich Vorkommnisse, die möglicherweise von einem kranken Saboteur verschuldet wurden. Omahrc bittet dich, uns Spezialisten zu schicken; wir haben keine Möglichkeit, die Station derart genau zu überwachen. Zu viele Räume, zu wenige Leute. Wir brauchen Agenten oder ausgebildete Prüfer. Du siehst eine Möglichkeit?«

Ein Bild, das bedeutete, dass P-Lankion auf seinem Weg in die neutrale Stellung zwischen Gward und Gwyn schon einen sehr großen Schritt weitergekommen war. Ein gutes Zeichen; der Sekretär freute sich für den verwitterten Alten. Aber warum zeigte er sich nicht?

P-Lankion brauchte überraschend lange Zeit, um zu einem Entschluss zu kommen.

»In Ordnung«, sagte er schließlich. »Ich werde Phonell anrufen und ihm entsprechende Befehle erteilen.«

Der Sekretär senkte den Kopf, wartete die vorgeschriebene Zeit und wagte dann einzuwenden:

»Omahrc bat dich, Chef.«

»Das habe ich verstanden. Meine Probleme sind gegenwärtig zu groß und nehmen ungebührlich viel Zeit in Anspruch. Ich sehe mich gezwungen, den Befehl weiterzuleiten. Phonell wird die Zuverlässigkeit der Tankstelle wieder herstellen. Er kennt die entsprechenden Spezialagenten.«

Das war eine unmissverständliche Entscheidung. Unter der Kapuze verbeugte sich Sorcasion, und P-Lankion trennte die Verbindung.

Einigermaßen ratlos lehnte sich der Sekretär zurück. Er verstand die Welt und die Zeit nicht mehr. Natürlich war Phonell, der Stützpunktleiter auf dem Planeten, eine ebenso gute Alternative. Aber warum gab P-Lankion bei einer so schwerwiegenden Aktion die Verantwortung ab?

 

*

 

P-Lankion erledigte den Auftrag schnell und mit der gewohnten Zuverlässigkeit.

Phonell hatte in den letzten Tagen mehrmals mit P-Lankion gesprochen. Daran, dass sich der Chef nicht zeigte, hatte er sich gewöhnt. Es war kein Verstoß gegen Tradition und Norm; ein derart hochgestellter Ligride war in derlei Kleinigkeiten unabhängig.

Phonell versprach, die beiden einzigen Agenten sofort zu alarmieren und in Marsch zu setzen.

P-Lankion war wieder allein.

Er hob seinen rechten Arm.

Seine Gliedmaßen begannen sich zu verändern. Sie wurden runder und entwickelten eine dicke, fettartig aufgeschwemmte Haut. Von den leichtgeschuppten Gelenkaußenseiten schienen die Schuppen, sich vergrößernd, über die Haut zu wandern. Die Extremitäten blähten sich auf, dafür presste sich der Schädel zusammen. P-Lankion studierte mit kalter Leidenschaftslosigkeit seine Veränderungen und hoffte, dass die Krankheit vorübergehen möge, glaubte aber nicht daran.

Er hasste den Schlaf.

Jedes Mal, wenn er aufwachte, war die Verformung ein Stück weiter fortgeschritten.

Der Verstand, und das war das eigentlich Schlimme, litt nicht. Deshalb war es ihm auch noch immer möglich, Maßnahmen zur Gegensteuerung zu ersinnen und auszuführen.

2.

 

Nach einigen Stunden qualvollen Wartens meldete sich die Stimme des Raumschiffs wieder.

»Ich habe die Psi-Spur endgültig verloren. Ich besitze aber klare Aufzeichnungen der Ortung.«

Wir kannten sie längst.

Die Spur, die wir nach dem Abklingen der überlagernden Effekte in Planetennähe verfolgt hatten, deutete auf die Randzone jenes annähernd kugelförmigen Weltraumsektors, den wir als die Zone des Daila-Einflusses kannten.

»Welche der fünf Sonnen soll ich ansteuern?«, fragte die STERNSCHNUPPE.

»Den Stern im Zentrum«, sagte ich. »Weitab dieser Sonne müssen wir orten und feststellen, ob es dort irgendwelche Aktivitäten gibt. Ich will mich nicht wieder mitten in unberechenbare Auseinandersetzungen stürzen.«