Nr. 835
Die Barrieren des Nukleats
Der Angriff auf das DEFENDOOM
von Hans Kneifel
Nach der großen Wende in Manam-Turu haben sich Atlan und seine engsten Gefährten anderen Zielen zuwenden können, die sie in die Galaxis Alkordoom führen, in der der Arkonide bekanntlich schon zugange war.
Fartuloon, Lehrmeister des Kristallprinzen Atlan, gelangt zusammen mit Geselle, seinem neuen »Robotsohn«, ebenfalls nach Alkordoom. Der Calurier wird dabei nicht nur räumlich versetzt, sondern auch körperlich verändert, indem er in Alkordoom, wo er schon als Colemayn gewirkt hatte, wieder die Gestalt des Sternentramps annimmt und sich zuerst an der Suche nach der Welt des ewigen Lebens beteiligt.
Bis Ende Januar 3821 operieren die beiden uralten Freunde zwangsläufig getrennt. Atlan und Co. bestehen ihre gefahrvollen Abenteuer zumeist in der Zeitfestung mit dem Intern-Kosmos und den Zeitgrüften, und Colemayn mit seinen Gefährten ist speziell in der Sonnensteppe und im Nukleus von Alkordoom zugange.
Nun, im Februar 3821, tut Chybrain, der eben erst unsere Helden aus dem Zeitsumpf herausgeholt hat, ein übriges: Er bringt die Dinge in Bewegung, indem er einige Schaltungen der Zeitfestung veranlasst.
Als Folge davon geht es gegen DIE BARRIEREN DES NUKLEATS ...
Atlan – Der Arkonide im Gefühlskonflikt.
Colemayn und Geselle – Sie starten einen Angriff gegen das DEFENDOOM.
Sarah Briggs – Eine alte Freundin taucht wieder auf.
Anima – Eine Gefangene wird befreit.
Feizel und Feizat – Zwei Alkorder werden gekidnappt.
»Das Chaos«, sagt der Sternentramp höchst zutreffend, »hat unzählige Gesichter!« Eine Menge, die für mehrere Jahrzehnte von Albträumen ausreicht, haben wir hinter uns – mein Scheinvater hat wieder einmal mit einer seiner fragmentarisch-kryptischen Bemerkungen völlig Recht. Ich, Geselle, kenne seine Schwierigkeiten und habe meine eigenen. Wir sind alle erschöpft und verwirrt, aber immerhin in der scheinbaren Sicherheit der Zeitfestung. Unbegreifliche und schwer nachvollziehbare Sprünge und Versetzungen durch Zeiten und Räume liegen hinter uns. Einflüsse aus anderen Galaxien und unvorstellbar fremden Wirklichkeiten und Unwahrscheinlichkeiten haben unser Leben bestimmt. Ist das nun endlich vorbei?
Eine schwache Wahrscheinlichkeit gibt es bei all diesem unfassbaren Durcheinander: die Ereignisse können nicht ganz sinnlos gewesen sein. Man wird später vielleicht erkennen, dass die Geschicke von Manam-Turu und Alkordoom, die uns Sorge bereiten, von Mächten mitbestimmt werden, die sich noch völlig unserem Verstehen entziehen.
(Geselle: Colemayns Sternentagebuch, stellvertretend und vorübergehend geführt.)
*
Colemayn schüttelte schweigend den Kopf und hielt die Augen geschlossen. Er dachte lange und tief nach.
»Immerhin scheinen wir in Sicherheit zu sein. Zwar in fragwürdiger Sicherheit, die sich jeden Augenblick wieder auflösen kann ... zumindest ist die Ruhe wohltuend.«
»Und die Paddler-Plattform bietet uns einen gewissen Schutz!«, behauptete Hage Nockemann. »Was Atlan über die Situation denkt, haben wir ja erfahren.«
Die Teilnehmer der verwirrenden Aktionen, Kämpfe, Fluchten, Zeitsprünge und Raumfahrten befanden sich zwar auf Raanaks Plattform, aber innerhalb eines gedanklichen Systems totaler Verwirrung. Chybrain blieb verschwunden und unsichtbar. Von Raanak hatten sie immerhin die optimistische Nachricht, dass er es für technisch durchaus möglich hielt, einen Nullzeit-Transfer nach Alkordoom zu schalten.
Nockemann zwirbelte seinen Bart und brummte verdrossen:
»Ich werde mir ein ruhiges Plätzchen suchen und mich aufs Ohr legen. Vielleicht befinden wir uns morgen plötzlich auf einem idyllischen Planeten, auf dem Milch, Honig und Rotwein fließen.«
»Oder an einer Stelle, die niemand von uns kennt – was ich für wahrscheinlicher halte!«, schränkte Geselle ein.
Der Sternentramp nickte und machte eine verzweifelte Geste.
»Das ist ebenso gut oder besser schlecht möglich«, sagte er. »Es gibt in diesem Spiel der Mächtigen offensichtlich keine Regeln. Ich versuche verzweifelt, ein paar Dutzend Begriffe in die richtige Ordnung zu bringen: Mikrokosmos, Metagyrrus, Perlians und Herren von M 87. Mir ist, als habe ich ein Drama aus einer anderen gedanklichen Ebene gesehen. Zeit in allen Varianten: Zeitchirurgen, Zeitkorrektur, Zeitfestung, Schwarze Sternenbrüder – wohin, außer in eine erwünschenswerte Gegenwart, werden wir gedanklich noch verschlagen?«
»Beruhige dich, Väterchen!«, sagte Geselle besänftigend. »Ich arbeite bereits daran, ein leicht fassliches Abbild aller dieser Aktivitäten zu entwickeln, aus dem hervorgeht, was wirklich passiert ist. Wir sollten uns der Gastfreundschaft der Paddler hingeben.«
»Einverstanden.«
Colemayn hob grüßend die Hand, als Geselle ging. Dann registrierte er zufrieden, dass er in dem mittelgroßen Raum, den er zufällig als Aufenthaltsort gefunden hatte, allein war. Sollte er versuchen, mit Atlan oder mit jemandem an Bord der STERNSCHNUPPE zu reden? Da sich der Arkonide vermutlich in derselben schlechten Form befand, verschob der Sternentramp diesen Versuch auf später. Sie hatten ohnehin schon fast alle Informationen ausgetauscht.
»Ach!«, seufzte der Evroner und fuhr mit beiden Händen durch sein Haar. Es war mittlerweile unkontrolliert gewachsen und bedurfte dringend einer zielgerichteten Pflege. »Wäre ich doch wieder an Bord der guten alten HORNISSE. Selbst die markerschütternden Dialoge mit dem Vermes wären eine Verbesserung des Zustands.«
Langsam kippte er den schweren Sessel, der für den Körper eines Paddlers gemacht war, in die waagerechte Lage und versuchte, seine Müdigkeit nicht länger zu bekämpfen.
Minuten später ertönte heftiges Schnarchen. Niemand hörte es. Aber der Sternentramp bewies dadurch, dass er schnell eingeschlafen war, dass sein kühler Verstand nicht gelitten hatte.
*
»Wir warten, Raanak!«, sagte der Arkonide halblaut. »Kannst du uns etwas sagen, das uns aufmuntert?«
Zwischen dem geradezu luxuriös eingerichteten, hallenartig großen Zimmer, in dem sich Atlan mit Anima aufhielt, und einer der vielen Schaltstationen der RA-perfekt-Plattform bestand eine Bildschirmverbindung. Sie war vor Stunden geschaltet worden. Der Paddler wandte Atlan sein flaches, schwarzes Gesicht zu und erwiderte:
»Es sieht nicht so aus, als würden wir beide jubeln können, mein weißhaariger Freund.«
»Hast du Schwierigkeiten?«
»Nicht ich. Die technischen Einrichtungen der Zeitfestung verweigern, so könnte man es formulieren, die klare Annahme meiner Schaltbefehle.«
»Also erneutes Unheil?«, wollte der Arkonide wissen.
»Rechne nicht mit dem Gegenteil«, warnte der Paddler.
Atlan zeigte keine erkennbare Reaktion. Er beherrschte sich mustergültig. Aber der Blick, den Anima und er wechselten, sagte genug. Es gab also noch kein grünes Licht für den Nullzeit-Transfer.
»Dass Chybrain plötzlich auftaucht und uns wieder aus der Verlegenheit hilft, ist wohl auch nicht zu erwarten?«, flüsterte Anima.
»Kaum, und das Warten zerrt mehr an meinen Nerven, als ich gern zugeben würde«, antwortete Atlan.
»Wir haben kein erkennbares Ziel!«, meinte Anima.
»Und offensichtlich zu wenig Geduld.«
Vor kurzer Zeit hatte sich Atlan mit dem Hathor Tuschkan unterhalten, der sich mit Goman-Largo einig war. Sie wollten weiter die Zeitchirurgen und deren gefährliche Vermächtnisse suchen und jagen. Neithadl-Offs Begeisterung war nicht so offenkundig, aber sie würde ihren Freund unterstützen. Der Tigganoi wusste, dass seine Ziele nicht die Ziele Atlans waren; Atlan war an diesem Unternehmen nur so weit interessiert, dass er die Erfahrungen und Informationen des Zeitforscher-Teams in seine Überlegungen mit einbezog.
Vielleicht liegt der Schlüssel vieler Lösungsmöglichkeiten wirklich im Nukleus, wisperte der Logiksektor.
»Vielleicht!«
Der Umstand, dass er und seine Freunde eine seltsame, aber wirkungsvolle Lektion in galaktischer Geschichte erhalten hatten, bestimmte die Stoßrichtung seiner Gedanken. Zudem bestärkten ihn Colemayn und Geselle auch darin, die Schwarzen Sternenbrüder und die Alkorder für wichtiger als vieles andere zu halten. Es gab keine neuen, dringenden Informationen. Und jetzt saßen sie alle hier fest, zur Untätigkeit verdammt, in einer Zone, die höchstwahrscheinlich nichts anderes als ein Mikrokosmos aus sublimen, technischen Strukturen war.
»Warum sind wir alle nur so ungeduldig?«
Anima warf ihr schwarzes Haar in den Nacken und fasste es mit beiden Händen zusammen.
»Weil wir nicht einmal den Ansatz sahen, klar motiviert und zielgerichtet zu handeln.«
»Jeder von uns sollte im Lauf seines Lebens zumindest das Warten gelernt haben«, seufzte Anima. »Du, Liebster, auf jeden Fall.«
»Ich weiß.«
Der Nullzeit-Transfer sollte sie in die Nähe des Nukleus von Alkordoom bringen. Vielleicht hatten sie noch nicht gelernt, in philosophischer Ruhe zu warten – aber sie alle waren skeptisch und rechneten mit Pannen, Kämpfen, Rückschlägen und Enttäuschungen.
»Ob Richardson noch auf uns beim Nukleus wartet?«, fragte Anima eine Weile später. Auch sie hatte schweigend auf Raanak gestarrt, der im Zentrum der Schaltungen seiner Technik-Zentrale saß und unentwegt versuchte, mit Probeschaltungen ein sicheres Resultat zu erbringen.
»Niemand kann das wissen.«
»Aber sie sollten doch wissen, dass Geselle und sein Team versuchten, uns zurückzubringen.«
»Sie wissen nicht, was uns passiert ist, und umgekehrt würde ich auch nicht fest damit rechnen, dass sie unverändert auf uns warten«, gab der Arkonide zurück.
»Das ist wohl so etwas wie die unangenehme Wahrheit.«
Atlan ahnte, dass der scheinbar allmächtige Chybrain zwar seine eigenen Ziele verfolgte – das stand außer Zweifel! –, diese aber etwas damit zu tun hatten, dass Atlan und seine Helfer besser in Alkordoom eingesetzt waren. Wenn von dort die eigentliche Gefahr drohte, war es wohl sinnvoll, auch dort zu kämpfen.
»Ich bin müde!«, sagte Anima schließlich, aber ein Misstrauen, dessen Grund sie nicht ahnte, hielt sie davon ab, zu duschen und sich umzuziehen. Sie winkte dem Paddler kurz zu und schloss das Schott zum angrenzenden Raum hinter sich. Atlan hob die Schultern und kippte dann auch den Sessel in Ruhestellung.
Raanak würde ihn wecken, wenn sich Entscheidendes tat.
*
Sechs Stunden später fuhr Atlan aus einem unruhigen Schlaf hoch.
Sein erster Blick galt dem riesigen holografischen Bildschirm.
Noch immer, oder schon wieder, arbeitete der Spezialist der Paddler an seinen Pulten. Sie waren so groß, so vielfältig und verwirrend, dass selbst Atlan nur Teile der Anordnungen begriff.
Atlan dachte an die Schwarzen Sternenbrüder.
Ob sich hinter ihnen, wie es mehrfach behauptet oder gerätselt worden war, tatsächlich die zwei Psionischen Pakete verbargen – Atlan zweifelte daran.
Aytakur und Zattzykur waren zweifellos existent und mächtig. Aber als ehemalige EVOLO-Teile würden sie, das sagte sich der Arkonide nach aller logischen Wahrscheinlichkeit, wohl auf andere Weise kämpfen oder handeln. Es gab, wie die letzten Tage erschreckend deutlich bewiesen hatten, noch andere, ebenso gefährliche Gegner ...
»Atlan!«
Die Stimme Raanaks klang gepresst. Er wirkte verwirrt und hektisch. Auf seinen Monitoren und einer Vielfalt von Bildschirmen und Instrumenten bot sich Atlans Blick ein farbiges, zuckendes und blitzendes Chaos. Der Paddler rief über die Schulter:
»Jemand oder etwas ... eine fremde Kraft ... sie macht sich an den technischen Anlagen der Zeitfestung zu schaffen!«
Seine Hand schoss nach vorn und tippte auf einen Schalter, auf ein flackerndes rotes Leuchtfeld. Alarm wurde ausgelöst.
»Wer ist es?«
Atlan war mit einem Satz aus dem Sessel und rannte auf das Kommunikationspult zu.
»Ich kann das nicht erkennen. Ich weiß es nicht. Nichts zu sehen, es gibt keine Erklärung.«
»Was können wir tun? Hast du die Schaltung ausgelöst?«
»Nein. Habe versucht, sie zu justieren.«
Die Signale wurden aufgeregter, die zuckenden Farbenspiele begannen wild zu wirbeln. Sämtliche Gegenstände in beiden Räumen schienen ein blinkendes Eigenleben zu entwickeln. In Atlan wuchs das Gefühl des bevorstehenden Verhängnisses. Der Paddler dröhnte:
»Ich riskiere es nicht, Atlan!«
»Ist besser! Mache alles rückgängig!«
Eine fremde Macht manipulierte wieder die Schaltungen der Zeitfestung. Der Mikrokosmos war unter der Kontrolle von etwas, das sich nicht zu erkennen geben wollte. Wenn der Paddler sagte, dass ein Transfer unmöglich war, stimmte es. Mittlerweile schaltete sich ein Monitor nach dem anderen ein. Aus allen Bezirken, in denen die Paddler ihre Gäste untergebracht hatten, meldeten sich die Überlebenden.
Atlan rief ihnen zu, was geschehen war. Auf seinem Monitor sah er, wie Raanak eine Sektion nach der anderen mit entschlossenen Bewegungen abschaltete.
Dann sprang er auf und rannte auf eine Wand zu. Er glitt durch sie hindurch und tauchte einige Sekunden später in Atlans Aufenthaltsraum auf.
»Ist es Chybrain?«, rief Anima, die im selben Augenblick ihr Zimmer verließ.
»Halte ich für ausgeschlossen«, gab Atlan schnell zurück. »Es ist wohl jemand aus der reichhaltigen Palette derjenigen, die wir kennen lernen durften.«
»Beziehungsweise deren Wirken«, rief Raanak. Er schaltete den Alarm ab, als er sah, dass offensichtlich jeder Insasse der Plattform aufgewacht war und sich fragte, was denn nun schon wieder los sei.
Raanak zeigte auf den Monitor, der die Vorgänge in der Zentrale perfekt spiegelte, mitsamt den aufgeregten Geräuschen.
»Die Anlagen! Die Schaltungen der Zeitfestung. Seht ihr es? Sie sind aktiviert worden. Ich schwöre euch, dass ich nichts ausgelöst haben kann!«
»Ich weiß. Ich glaube dir!«, brummte der Arkonide. Er versuchte, irgendein Signal zu entdecken, das er verstehen und das ihm Hinweise auf den unbekannten Mächtigen geben konnte. Alle denkbaren Möglichkeiten liefen wie ein flimmerndes Band mit Buchstaben und Namen durch Atlans Überlegungen. Er hatte die Auswahl zwischen rund einem Dutzend von Namen und Begriffen, und jeder war für ihn gleich unangenehm.
»Kannst du was tun?«
Atlan wandte sich in wachsender Besorgnis an den Paddler.
»Absolut nichts.«
Atlan war sicher, dass sie alle wieder in einer scheußlichen Falle saßen. Er streckte den Arm aus, fasste Anima um die Schultern und zog sie fest an sich. Für ein paar unbedeutende Augenblicke hielten sie sich aneinander fest und schöpften trügerische Sicherheit aus diesem engen körperlichen Kontakt.
Zufällig blickte Atlan über Kopf und Schultern des Paddlers hinweg auf einen Monitor.
Er zeigte Chipol, der nervös dastand und mit hastigen Bewegungen die Jacke seiner Bordkleidung schloss.
Chipol verschwand.
Eine unwiderstehliche Kraft fuhr zwischen Atlan und die Frau. Anima und er stolperten ein paar Schritte in verschiedene Richtungen auseinander. Fassungslos sah der Paddler zu, wie Atlan verschwand, und dass sich dann der Monitor scheinbar leerte, auf dem Colemayn zu sehen gewesen war.
Geselle löste sich in Nichts auf.
Gleichzeitig ertönten von fern schmetternde, dröhnende Laute, von denen anscheinend die gesamte riesige Konstruktion der Plattform erschüttert wurde.
Die nächste krachende, metallische Detonation!
Hage Nockemann wurde unsichtbar.
Und Colemayn!
Etwa eine Sekunde verging. Anima hatte sich an einem Sessel festgehalten, drehte den Kopf hin und her und versuchte zu reagieren. Sie war nicht von dem Geheimnisvollen versetzt worden.
Noch während sie versuchte, mit ihren eigenen Möglichkeiten eine Bewegung durchzuführen, erkannte sie, dass sie das Ziel dieser Versetzung, dieses Verschwindens, nicht einmal ahnte.
Innerhalb von Sekundenbruchteilen wurden die Freunde weggerissen und an einem Platz abgesetzt, den sie alle sofort wiedererkannten; schon während der winzigen Zeitspanne, in der sie bemüht waren, ihr Gleichgewicht nicht zu verlieren, erkannten sie den Kommandoraum der STERNSCHNUPPE.
Obwohl es physikalisch kaum möglich war, ertönte auch hier ein schmetterndes Dröhnen.
Auf den Bildschirmen der STERNSCHNUPPE vollzog sich die optische Auflösung einer ebenso rasanten Änderung.
Auch das Raumschiff wurde – im Nullzeit-Transfer? – in einen Weltraum besonderer Art versetzt.
Er war völlig sternenlos.
Atlan wirbelte herum. Sein Blick ging von einem Gesicht zum anderen. Er vermisste Anima. Der Verdacht, der sich vor erstaunlich kurzer Zeit aufgebaut hatte, bewahrheitete sich. Anima war nicht bei ihnen.
Der Arkonide fluchte und brüllte:
»STERNSCHNUPPE! Wo sind wir?«
Keine Antwort.
Das Raumschiff vibrierte. Die Bildschirme der direkten Außenraumbetrachtung waren voll aktiviert, aber sie zeigten nichts anderes als sternenlose Schwärze ohne jede Helligkeitsunterschiede und ohne Auffälligkeiten. Atlan tastete sich zu einem Sessel und ließ sich hineingleiten. Aus dem Augenwinkel nahm er ein hellgrünes und hellrotes Glitzern wahr, das sich verstärkte.