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Nr. 843

 

Tuschkans Vermächtnis

 

Die Entscheidung im Analogon

 

von Arndt Ellmer

 

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Nach der großen Wende in Manam-Turu ist für Atlan und seine Gefährten die Galaxis Alkordoom von schicksalhafter Bedeutung. Gleiches gilt für Fartuloon, Atlans alten Lehrmeister, der in Alkordoom wieder als Sternentramp Colemayn in Erscheinung tritt.

Bis Ende Januar 3821 operieren die beiden Freunde getrennt. Dann kommen die Dinge in Bewegung, und als Folge davon gelangen Colemayns, Atlans und Spooner Richardsons Raumschiffe durch die Barrieren des Nukleus von Alkordoom, um die Suche nach den Alkordern zu betreiben. Dabei kommt es zur Entführung Atlans, zu entscheidenden Entdeckungen – und zu erbitterten Kämpfen mit den Schwarzen Sternenbrüdern und ihren Helfern.

Nun, im März 3821, beginnt den Beteiligten, allen voran Atlan, klarzuwerden, worauf die unheimlichen Gegner mit ihren tödlichen Attacken eigentlich hinauswollen. Außerdem kommt der Arkonide immer mehr in Zugzwang. Er empfängt Notrufe, als er mit der STERNSCHNUPPE auf dem Weg zu einem Treffpunkt ist. Indessen vollzieht sich in der Zeitfestung und innerhalb des Zeitgruft-Operators unter dem Dom Kesdschan auf dem Planeten Khrat das Schicksal Tuschkans, des jungen Hathors. Es geht um TUSCHKANS VERMÄCHTNIS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Tuschkan – Der Hathor sucht seine Bestimmung.

Raboff – Ein Helfer der Zeitchirurgen.

Ban-Shuddar und Ban-Kabbir – Zwei Nichtzeit-Bewahrer.

Dulugshur – Der Feldherr erscheint.

Terak Terakdschan – Der Wächter des Domes greift ein.

Prolog

 

Raboff pfiff seit der Stunde der letzten Nahrungsaufnahme in einem fort. Er drehte abwechselnd den Körper in alle vier Richtungen, in denen er die runden Gehäuse mit den Spiegelaugen wusste. Er hatte rasch erkannt, dass sie ihn damit beobachteten. Er besaß das Wissen, weil er zu jenen gehörte, die ab und zu Kontakt zu den Schiffen der Rasenden Händler unterhielten, wenn diese auf seiner Heimatwelt landeten. Sie waren an den lupenreinen Steinen interessiert, die Raboff in den steilen Schründen der Lus-Berge fand. Sie bezahlten ihn gut dafür – zumindest bildete er sich ein, dass sie ihn fürstlich entlohnten –, und Raboff war innerhalb einer halben Generation zum wohlhabendsten Mann auf Bardoff geworden. Er besaß etwas, was die übrigen Mitglieder seines Volkes fast ausnahmslos nur vom Hörensagen kannten: Geld. Er hob es in Form ovaler Münzen in dicken, gefütterten Lederbeuteln auf, und er hatte mehrere Verstecke dafür angelegt, damit kein Mitglied seines Volkes in Versuchung kommen konnte, ihn um seinen Besitz zu erleichtern. Die Münzen leuchteten anfangs hell wie der Gips von Orialkis, nach einer Weile und unter dem Einfluss der Luft begannen sie zu oxidieren und eine dunkle, regenbogenschillernde Farbe anzunehmen. Das, wusste Raboff, war kein Wertverlust, sondern eine normale Verschleißerscheinung, und der Wert des Geldes maß sich nicht in Lux, sondern in der Anzahl der Münzen, mit denen der Steinsucher relativ wenig anfangen konnte, solange er sich auf seiner Heimatwelt unter der grellen weißen Sonne befand. Bardoff war der sechste Planet dieses Sterns, und das Volk von Bardoff lebte ruhig und gemächlich vor sich hin, und bedeutende Ereignisse gab es nur alle paar zehntausend Sonnenläufe einmal. Es war die Sache jener Langlebenden unter seinem Volk, das Wissen daran zu bewahren und es jeder Generation zu vermitteln.

Das Wissen um die gehörnten Wesen zum Beispiel, die intelligent waren und aus dem Nichts oder dem Fundament der Berge stiegen und von denen die Rasenden Händler angeblich noch nie etwas gehört hatten. Es verband sich ein Name mit den Gehörnten, der deshalb nach so langer Zeit in aller Munde war, weil er sich leicht aussprechen ließ und den Zungen der Bewohner Bardoffs passte.

Der Name lautete Tuschkan, und Tuschkan war einst von Thendor großgezogen worden. Thendor hatte zu den Langlebigen gehört, die viele hundert Generationen zu überdauern in der Lage waren. Bei ihm war Tuschkan gerade richtig gewesen, denn der fremde Zweibeiner mit seinem exotischen und doch hilflosen und schwachen Aussehen hatte viele tausend Jahre benötigt, um erwachsen zu werden. In all dieser Zeit hatte sich Thendor allein um ihn gekümmert, das übrige Volk hatte wenig Anteil genommen. Nach wenigen Jahren hatten sich alle damit abgefunden, dass der Stammesführer ein Wesen bei sich aufgenommen hatte, das nicht zu ihrem Kulturkreis gehörte. Er hätte sich ebenso gut ein Haustier halten können.

Nach Thendors Tod war auch Tuschkan gegangen. Er hatte an Bord eines Schiffes der Rasenden Händler Bardoff verlassen, und nie mehr hatte man etwas von ihm gehört. Nie bis in die heutige Zeit. Da waren plötzlich Wesen mit einem Horn auf der Stirn und vier Beinen erschienen. Vierbeiner waren den sechsbeinigen Bewohnern Bardoffs sicherlich unterlegen, aber sie wirkten stabiler als der Zweibeiner Tuschkan, und ihr Erscheinen ließ die Alten an die Überlieferungen aus ferner Zeit denken.

Sie nannten sich Metagyrrus, und sie hielten sich nicht lange auf Bardoff auf. Sie besuchten die Siedlungen und wandten sich dann an den Mann, der ihnen der erfahrenste schien. Sie kamen zu Raboff und nahmen ihn mit sich.

Hatte Raboff erwartet, sie würden ihn an Bord eines Raumschiffs schicken, so hatte er sich getäuscht. Sie verschwanden mit ihm im Innern eines abgelegenen Berges, und dort fand sich eine runde, aus Metallblättern bestehende Tür. Durch sie kletterten sie in ein seltsames Labyrinth, in dem Raboff nach einer Weile seinen Augenring verdunkelte, damit er nur noch die Schatten seiner Begleiter wahrzunehmen brauchte. Schließlich hatten sie das Zentrum der wahnwitzigen Umgebung erreicht, und sie hatten ein Gefährt von goldenem Schimmer vorgefunden, das sie bestiegen hatten. Mit ihm hatten sie sich auf die Reise gemacht, und die Metagyrrus hatten sich fröhlich verhalten und über jene Zeiten gescherzt, in denen ihnen noch auf jeder Reise die Spezialisten der Zeit auf den Fersen gewesen waren. Raboff kannte Fersen von seinen eigenen Beinen, aber er vermochte nicht, sie bei den Metagyrrus festzustellen. Die Wesen besaßen höchstens Hufe, und doch redeten sie von Fersen, was den Steinsucher von Bardoff endgültig verwirrte. Den Rest der Reise verbrachte er in einem apathischen Zustand, und als ihm bedeutet wurde, dass er aussteigen sollte, da brauchte er einige Zeit, um in die Wirklichkeit zurückzufinden.

Jetzt befand er sich in diesem Raum, und sie beobachteten ihn und brachten ihm die vorzüglichsten Speisen, die er von seiner Heimat kannte. Sie schickten sie ihm über eine Klappe in der Wand, und Raboff knickte seine Beine ein und ließ den flachen und knochenlosen Kopf herabhängen bei dem Versuch, etwas hinter der Klappe erkennen zu können. Sein Bemühen war jedes Mal von Misserfolg gekrönt, und kurz vor dem endgültigen Verlust seines Zeitgefühls, der seinen Körper so durcheinanderzubringen drohte, dass der Kreislauf versagte, gab er seine Zurückhaltung auf. Er richtete seinen Körper hoch auf, streckte den Rücken gegen die Decke und zeigte anklagend mit allen vier Armen auf die vier Beobachtungskugeln.

»Hört mich an«, sprach er. »Nicht mehr lange wird es dauern, dann werde ich bei den Ältesten versammelt sein, die längst in das weiße Licht jenseits der Planeten eingegangen sind. Dann werdet ihr ratlos vor meiner Leiche stehen und nicht begreifen, was geschehen ist. Ich bin kein Weiser, aber ich kann mir denken, dass ihr zu sehr in eurem eigenen Denken verwurzelt seid, als dass ihr auf den Gedanken kommen könntet, dass mir die Gefangenschaft schadet. Lebt wohl und grüßt mein Volk von mir!«

Er ahnte nicht, wie sehr er seine heimlichen Zuhörer traf. Die Metagyrrus waren nicht nur in dieser Beziehung in alten, verknöcherten Denkweisen verhaftet. Doch sie reagierten unerwartet schnell.

»Wir kommen zu dir«, sagte plötzlich eine Stimme aus der Decke. Sie kam aus der Richtung der einzigen Beleuchtungseinheit, und Raboff suchte verzweifelt und ergebnislos nach dem Mechanismus, der es bewerkstelligte. Von Anfang an hatte er sich daran gewöhnt, dass diese Wesen kleine Geräte besaßen, die ihre eigentlichen Stimmen in die Stimme seines Volkes übertrugen. Diesmal kam diese nüchterne Stimme aus dem Nichts, und wenig später öffnete sich ein Teil der Wand, entstand in den nahtlosen Fugen ein Loch, und ein kleiner, länglicher Maschinenkörper auf endlosen Rollen erwartete ihn und forderte ihn auf, ihm zu folgen.

So schnell wie in diesen Augenblicken war Raboff noch nie aus einem Raum entwichen, nicht einmal in den gefährlichsten Schründen seiner Berge hatte er sich im Gefahrenfall so beeilt.

»Ich muss hinaus«, verlangte er. »Nur der Anblick der Oberfläche und der Sonne kann die Erschütterung meines Körpers rückgängig machen und bewirken, dass sich seine Struktur wieder festigt.«

»Das wird nicht möglich sein«, erwiderte die Maschine und änderte innerhalb eines kreisförmigen Wegsegments abrupt die Richtung. »Aber wir werden versuchen, dir ein wenig Ausgleich zu verschaffen. Siehst du dort dieses Band?«

»Was ist damit?«

»Benutze es. Lass dich bis zu seinem Ende tragen. Dort findest du vielleicht das, was du brauchst!«

Die Maschine begleitete ihn bis zu der Laufbahn. Raboff stieg schwankend auf und zuckte leicht zusammen, als der Untergrund sich in Bewegung setzte. Immer schneller trug ihn das Band vorwärts, und die Maschine verschwand aus seinem Sehring. Sie blieb am Beginn des seltsamen Fortbewegungsmittels zurück.

Raboff wartete geduldig. Das Band wurde langsamer und mündete in eine hohe Halle, deren Lichtfülle ihn blendete. Er stürzte beinahe, als das Band stoppte. Pfeifend wuchtete er seinen Körper auf den Boden hinab, und die Geräusche, die er erzeugte, ähnelten dem Tosen eines Wasserfalls. Er betrachtete die Tür, die sich farblich kaum von der umgebenden Wand unterschied. Sie öffnete sich lautlos, und Raboff erblickte dahinter eine fremde Welt. Es war wie in den Bergen seiner Heimat, wenn er aus einer der Höhlen hinaus an das Tageslicht trat und die grünen Hochtäler unter sich sah. Er blickte auf einen Fluss, dessen Wasser im Licht einer hochstehenden Sonne glänzte. Die Sonne besaß einen blauweißen Schimmer, und der Fluss leuchtete grün bis weiß. Die Ebene an seinen Ufern erstreckte sich bis zum Horizont, der sich in weiter Ferne befand. Ein paar Hügelketten lagen zur Rechten, und irgendwo entdeckte der empfindliche Sehring des Mannes von Bardoff eine kurze Bewegung. Er fixierte jenen Bereich von Büschen und niedrigem Gesträuch, doch er konnte nichts mehr erkennen. Vermutlich war es ein Vogel oder ein kleines Tier gewesen.

Er machte ein paar Schritte hinein in die Welt und beobachtete rückwärts das Schließen der Tür. Solange sie sich bewegte, war sie als metallene Tür zu erkennen. Erst ein paar Augenblicke später verschwand sie. Sie löste sich einfach auf und verschwamm mit dem Hintergrund flussaufwärts, wo das Wasser in Serpentinen aus einem hohen Gebirge herabkam.

Raboff machte die Probe. Er wandte sich zurück und tastete mit den Armen vor sich herum. Tatsächlich spürte er den Widerstand der harten Wand, die dort die Grenze dieser Welt bildete und nicht verschwand. Er tastete sich nach rechts und immer an dem unsichtbaren Hindernis entlang, bis er fast die Büsche erreicht hatte. Es war eine Illusion, erkannte er. Sie gaukelte ihm vor, dass sich die Landschaft bis weit in die Ferne erstreckte.

»Komm zu uns, Raboff«, hörte er eine bekannte Stimme. Die Bewegung hinter den Gebüschen wiederholte sich. Es waren zwei Metagyrrus, die aus der Deckung hervortraten und ihn erwarteten.

»Wer ist Tuschkan?«, fragte die Übersetzerstimme aus dem kleinen Kästchen. »Was weißt du über ihn?«

Die Frage verunsicherte Raboff. Der Überlieferung seines Volkes nach mussten die Metagyrrus genau wissen, wer Tuschkan war. Schließlich hatten sie selbst ihn als kleines Kind nach Bardoff gebracht.

Seine Gedanken jagten sich. Was steckte hinter der Frage? Er vermochte es nicht zu erkennen. Da er sich jedoch frei in einer Landschaft voller Anreiz bewegte und feststellte, dass die Büsche echt waren und das Wasser des Flusses rauschte, gab er sich einen Ruck und deutete auf eine kleine Bodenwelle. Er eilte auf sie zu und ließ sich dort nieder in der Art eines Alten oder eines Stammesführers, der Unterweisungen des Nachwuchses gab.

»Ich will euch sagen, was ich über Tuschkan weiß«, begann er. »Es ist das Wissen meines ganzen Volkes. Alle, die jetzt leben, haben den Fremden nicht selbst erlebt, den Thendor einst wie einen eigenen Sohn in sein Haus aufgenommen hat!«

 

*

 

Während Raboff berichtete, fragte er sich, ob sie ihn aus dem einen Grund zu sich geholt hatten, um ihn nach Tuschkan zu befragen. Das hätten sie auf Bardoff tun können, und sie hätten jeden Angehörigen seines Volkes befragen können. Warum hatten sie sich ausgerechnet an ihn gewandt?

»Tuschkan verließ unsere Welt, und seither hat der sechste Planet nichts mehr von ihm gehört. Lediglich der Name des Schiffseigners ist überliefert, auf dessen Schiff Tuschkan einst seine zweite Heimat verließ. Er lautet Krotzenkray.«

Die beiden Metagyrrus tuschelten miteinander. Sie hatten das Übersetzungsgerät abgeschaltet und sprachen in einer fremden Sprache. Raboff glaubte, dass es ihre Muttersprache war. Er verstand sie nicht, aber er sah nichts Ungewöhnliches darin, dass sie sich in seiner Gegenwart unterhielten, ohne dass er an dem Gespräch beteiligt wurde. Er wusste, dass sie über ihn redeten, und als ihm das Gespräch zu lange dauerte, räusperte er sich zunächst und sagte dann: »Das alles muss euch bekannt sein. Ihr oder Wesen eures Volkes waren es, die Tuschkan nach Bardoff brachten. Sie mussten genau über seine Herkunft informiert sein.«

»Das ist richtig!«

Eines der beiden Wesen antwortete und bewegte sich unruhig. Raboff sah, dass es sich von seinem Artgenossen in einer Kleinigkeit unterschied. Unter der roten Gesichtsmaske besaß es eine Verdickung, einen Wulst, der in heftigem Rhythmus pulsierte. Das Wesen stieß plötzlich einen leisen Schrei aus und brach in allen vieren ein. Es lag zuckend am Boden und fand erst nach etlichen hundert Blutläufen im Augenring des Mannes von Bardoff sein Gleichgewicht wieder. Es erhob sich und schüttelte den Kopf, als wollte es ein lästiges Insekt loswerden.

»Was ist mit dir, kann ich dir helfen?«, lautete die rasche Frage Raboffs. Die beiden Metagyrrus starrten ihn an, als sei er ein Geist. Zumindest empfand er es so. Sie blickten zueinander, dann stampften sie kräftig auf den Boden.

»Du bist einer derer, die über den Horizont des Dorfes hinausgewachsen sind«, sagte der Metagyrru ohne den Wulst. »Liegt es daran, dass du dein Leben aufs Spiel setzt, um wertvolle Steine aus dem Gebirge zu holen? Wir wissen es nicht. Wir haben dein Volk eine Weile beobachtet und uns für dich entschieden. Du solltest uns dankbar sein. Wir haben eine wichtige Aufgabe für dich.«

Der Sehring Raboffs leuchtete hell. Endlich gaben sie ihr Schweigen auf. Endlich rückten sie mit ihren Absichten heraus. Erregung befiel das Wesen mit den sechs Beinen. Es bewegte sich von den Büschen weg in Richtung des Flusses, und die Metagyrrus ließen es geschehen, dass es zum Wasser wanderte und in die glasklaren und weichen Fluten sprang, sich eine Weile treiben ließ und dann in Ufernähe in den warmen Sand sank. Sie folgten ihm und begleiteten es das Stück flussabwärts, bis es wieder in der Lage war, ihnen zuzuhören.

Und sie erzählten. Sie nannten Namen. Einer davon war Atlan. Raboff hatte ihn noch nie gehört. Er wusste auch nicht, was Zeitchirurgen waren. Er kannte keine Tigganoi und keine Zeitschule von Rhuf, und er hatte nie in seinem Leben von den Schwarzen Sternenbrüdern gehört. Niemand auf Bardoff hatte davon gehört. Die Namen von Sterneninseln waren ihm ebenso wenig bekannt wie die ferner Sterne. Er konnte mit Hathorjan nichts anfangen, und auf die Frage nach dem Namen der Sterneninsel, in der ihre eigene Welt lag, antwortete er mit dem vollen Ernst seiner Überzeugung: »Krelquan!«

Die Metagyrrus zeigten nicht, was sie darüber dachten. Sie berieten sich erneut unter Ausschaltung des Geräts, und als sie es wieder in Betrieb nahmen, da hatte Raboff längst seinen Entschluss gefasst, und es hätte der nachfolgenden Worte gar nicht bedurft, die sie zu ihm sprachen.

»Du bist der Richtige für uns«, sagte der Metagyrru mit dem Wulst. »Du bist unvoreingenommen, und du wirst nicht vorschnell eine Meinung fassen und dich einer bestimmten Seite zuordnen. Du sollst für uns einen Kontakt herstellen und versuchen, ihn auf uns aufmerksam zu machen.«

»Tuschkan!«, stellte Raboff fest und zeigte, dass er kein Dummkopf war. »Ihr wisst nicht, wo er sich befindet!«

»Wir wissen es wohl, und wir werden dich dorthin schicken. Aber es geziemt sich nicht, mit der Tür ins Haus zu fallen. Du wirst in seiner Nähe bleiben. Du wirst ihn nicht nach seinen Absichten fragen, aber du kannst sie herausfinden. Sage ihm nichts von deinem Auftrag, dann wird es möglich sein, dass er Vertrauen zu dir fasst.«

Raboff meldete Zweifel an. Tuschkan hatte außer zu Thendor nie enge Kontakte zum Volk von Bardoff unterhalten. Viele damals hatten geargwöhnt, er könnte einst die Position seines Pflegevaters als Stammesführer einnehmen. Dies war nicht geschehen, und spätere Generationen hatten den unterschwelligen Groll gegen Tuschkan vergessen. Raboff konnte sich nicht vorstellen, dass Tuschkan besonders an einer Begegnung mit ihm interessiert war.