Naturheilpraktischer
Notfallkoffer für Hunde
Ein Ratgeber zur Ersten Hilfe
Kynos Verlag
Naturheilpraktischer
Notfallkoffer für Hunde
Ein Ratgeber zur Ersten Hilfe
Kynos Verlag
© 2008 KYNOS VERLAG Dr. Dieter Fleig GmbH
Konrad-Zuse-Straße 3
D-54552 Nerdlen/Daun
www.kynos-verlag.de
eBook-Ausgabe der Printversion
eBook-ISBN: 978-3-95464-001-0
ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-938071-59-5
Bildnachweis:
S.14 Erika Lang-Büttner, www.deutsche-bachblueten.de
S. 16, 80: Andrea Ecker, www.apotheke-bodenkirchen.de
S. 26 - 27, 49 - 51, 61, 72: Kynos Verlag
S. 21, 30, 32, 34 - 35, 37, 42, 53, 55 - 56, 59, 71: Astrid Förg-Gnadl
Haftungsausschluss:
Dieses Buch soll Informationen über die Anwendung von Erste-Hilfe-Maßnahmen mit der Unterstützung durch Naturheilmittel geben. Dabei wurde größter Wert auf Vollständigkeit und Genauigkeit gelegt. Es versteht sich, dass Autorin und Verlag zu keinem Zeitpunkt für Interpretation und Ausführung jeglicher Methoden und Praktiken verantwortlich gemacht werden können. Verantwortlich für den Behand – lungs erfolg ist ausschließlich die Person, welche das Tier behandelt.
Der Nachdruck, auch einzelner Teile, ist verboten. Das Urheberrecht und sämtliche Rechte sind dem Verlag vorbehalten. Übersetzung, Speicherung, Vervielfältigung und Verbreitung einschließlich Übernahme auf elektronische Datenträger wie CD-ROM, Bildplatte usw. sowie Einspeicherung in elektronische Medien wie Bildschirmtext, Internet etc. ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlags unzulässig und strafbar. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) sind nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Naturheilmittel
Die Geschichte der Homöopathie
Bachblüten
Grundregeln für die Erste Hilfe
Verabreichung und Dosierung homöopathischer Mittel
Notfälle und ihre Behandlung
• Allergien
• Augenverletzungen
• Bissverletzungen
• Blutungen
• Durchfall und Erbrechen
• Fieber
• Gebissverletzungen
• Hitzschlag (Sonnenstich)
• Insektenstich
• Knochenverletzung
• Krampf
• Magendrehung
• Ohrverletzungen
• Schock
• Schwindel oder Ohnmacht
• Unterkühlung
• Verbrennungen
• Vergiftungen
• Wunden
Einzelmittelbeschreibungen
Notfall-Ausrüstung
Unfallverhütung
Literaturverzeichnis und Quellennachweis
Schlusswort
Bezugsquellen
Vorwort
Notfallsituationen entstehen schnell: Plötzlich kommt es auf dem Spaziergang zu einer Rauferei, ein Hund wird verletzt. Alle Hundebesitzer ringsum schauen betreten, aber keiner weiß sich zu helfen oder hat etwas Brauchbares zur Hilfeleistung dabei.
Wie gut wäre es da, wenn man sich mit diesem Thema schon einmal intensiv auseinandergesetzt oder einen Kurs »Erste Hilfe am Tier« besucht hätte. Eine Alternative soll dieser Ratgeber bieten: So können Sie sich vorab zuhause schon ein wenig schlau machen, was man denn im Notfall tun kann. Oder Sie nehmen ihn einfach auf Ihre Hundespaziergänge mit!
Das Besondere dabei: Hier lesen Sie, wie Sie die verschiedensten naturheilkundlichen Mittel von Homöopathie über Bachblüten bis hin zu pflanzlichen Tinkturen unterstützend zur Erstversorgung bei Notfällen und Verletzungen einsetzen können. All diese Einsatzgebiete habe ich jahrelang in meiner eigenen Tierheilpraxis erprobt und erfolgreich damit gearbeitet.
Aber bitte vergessen Sie nie: Erste Hilfe, egal ob mit Naturheilkunde oder ohne, ist eben immer nur erste Hilfe und ersetzt keine tierärztliche Behandlung. Ich hoffe, Sie können nach dem Lesen dieses Ratgebers ein wenig besser einschätzen, wie eilig es mit dem Besuch beim Tierarzt eigentlich ist. Schieben Sie ihn im Zweifelsfalle niemals zu lange auf!
Astrid Förg-Gnadl
Tierheilpraktikerin
Normwerte beim erwachsenen Hund: |
Normalwerte Ihres Hundes: |
Puls: 80 – 120 Schläge pro Minute |
.......... |
Temperatur: 37,5 – 39,0 °C |
.......... |
Atem: ca. 20 Atemzüge pro Minute |
.......... |
Ermitteln Sie die Normalwerte Ihres eigenen Hundes in Ruhe zuhause und notieren sie hier, um sie im Krankheits- oder Notfall damit vergleichen zu können. Die individuellen Werte sind wichtig zu wissen, denn sie können von einem Bernhardiner zu einem Yorkshire Terrier erheblich variieren. |
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Abweichungen nach oben oder unten vom Normalwert Ihres Hundes geben Ihnen einen Hinweis, wie eilig es mit dem Besuch beim Tierarzt ist |
Naturheilmittel
Dass Krankheiten mit Hilfe von Naturheilmitteln behandelt werden, hat auch in der Tiermedizin eine lange Tradition.
Pflanzliche Arzneimittel können bei vielen Notfällen eine wirksame Hilfe sein, denken wir nur an Arnika, unseren ersten Nothelfer. Auch mineralische Stoffe wie zum Beispiel Siliciumpuder als Streuverband finden in Notfallsituationen ihre Anwendung.
Notfalltropfen oder -globuli sind aus der Notfallapotheke nicht mehr wegzudenken. Wer kennt nicht die berühmten »Rescue-Tropfen« als wichtigen Notfallbegleiter.
Die verschiedenen Naturheilmittel, die im Laufe des Buches bei den verschiedenen Notfallsituationen zur Anwendung kommen könnten, werden in Kapitel 7, »Einzelmittelbeschreibungen«, ausführlicher beschrieben. Diese sind apothekenpflichtig, das heißt für jedermann rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Die Geschichte der Homöopathie
Die Geschichte der Homöopathie beginnt schon in der Antike, ihr Neubegründer jedoch war der 1755 in Meißen geborene Arzt Dr. Samuel Hahnemann. Er war ein sehr intelligentes und sprachbegabtes Kind, so dass er neben seiner Muttersprache noch fünf weitere Sprachen erlernte, anschließend Medizin studierte und im Alter von 24 Jahren seine erste Arztpraxis eröffnete. Die Heilmethoden, die zu dieser Zeit praktiziert wurden, so zum Beispiel Therapien mit Brech- und Abführmitteln, stellten den Mediziner Hahnemann nicht zufrieden. Stets war er auf der Suche nach neuen Wegen in der Medizin. Bei einer Übersetzung eines Pharmakologiebuches von William Cullen fielen ihm große Widersprüchlichkeiten in Bezug auf die Arzneimittelwirkung der so genannten Chinarinde auf, die man zur Behandlung von Malaria einsetzte. Um diese Widersprüchlichkeiten aus dem Weg zu räumen, stellte sich Hahnemann dem Selbstversuch und nahm einige Tage Chinarinde ein. Er stellte fest, dass dieses Mittel bei ihm selbst, im gesunden Zustand, alle Symptome des Wechsel- oder Malariafiebers hervorgerufen hatte. Mehrere Versuche folgten, und aus diesen ersten Arzneimittelprüfungen entwickelte Hahnemann das Ähnlichkeitsprinzip:
»Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden.«
1796 erschien ein Artikel von Dr. Hahnemann in einer Fachzeitung mit dem Titel »Versuch über ein neues Heilprinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanz«, und somit war die Homöopathie begründet.
Das Wort Homöopathie stammt aus dem Griechischen:
homoion steht für ähnlich und pathos für Krankheit.
Die Ausgangsstoffe der homöopathischen Arzneimittel sind Pflanzen, tierische Bestandteile, Mineralien und Organpräparate.
Solche Ausgangsstoffe wurden an gesunden Menschen und Tieren auf ihre besonderen Eigenschaften geprüft. Diese so genannten Arzneiprüfungen führen zu den homöopathischen Arzneimittelbildern, die im homöopathischen Arzneibuch erklärt sind.
Arnica C30,
Tiefe oder auch niedrige Potenzen (z. B. D-Potenzen) finden ihr Anwendungsgebiet im akuten Krankheitsverlauf (D1 - D12).
Mittlere Potenzen (ebenfalls D-Potenzen) werden bei bereits länger andauernden Krankheiten eingesetzt (D15 - D23).
Hohe Potenzen (z. B. C-Potenzen) werden bei chronischen Leiden und schon länger bestehenden Krankheitsbildern verabreicht.