Nr. 1397
Der Sänger und die Mörder
Juatafu, Benguel und Galaktiker – sie erwarten den Angriff des Feuerfürsten
von Robert Feldhoff
Eine neue Bedrohung für die Menschheit beginnt sich in dem Moment abzuzeichnen, als Teile der Galaxis Hangay aus dem sterbenden Universum Tarkan in unseren eigenen Kosmos gelangen.
Das Jahr 448 NGZ ist angebrochen, was dem Jahr 4035 alter Zeitrechnung entspricht, und der Transfer zwei weiterer Hangay-Viertel in unsere Lokale Gruppe hat stattgefunden. Somit hat sich die Gefahr, die vom Hexameron droht, ebenfalls verstärkt in unser Universum verlagert
Unterdessen setzt sich neben Perry Rhodan und Atlan auch Reginald Bull, Rhodans ältester Freund, vor Ort mit dem Hexameron und seinen Dienern auseinander. Denn mit der umgerüsteten CIMARRON und dank der Hilfe mysteriöser Wesenheiten ist Bully in das letzte Hangay-Viertel vorgestoßen und kommt gerade rechtzeitig, um gemeinsam mit den anderen in Tarkan befindlichen Galaktikern Perry Rhodan, der in der Klemme steckt, zu unterstützen und Afu-Metem, dem Fürsten des Feuers, ein Schnippchen zu schlagen.
Doch dieser gibt nicht so leicht auf. Das zeigt sich, sobald die vereinigte Flotte der Benguel und Juatafu, begleitet vom Galaktischen Expeditionskorps und von der CIMARRON, sich dem 4. Hangay-Viertel nähert, das in Kürze in unser Universum versetzt werden soll.
Afu-Metem schickt seine Schergen aus – und es kommt zur mentalen Konfrontation: DER SÄNGER UND DIE MÖRDER ...
Perry Rhodan – Ein Terraner im Brennpunkt der Geschehnisse.
Atlan – Der Arkonide hat eine Erleuchtung.
Salaam Siin – Der Meistersinger benötigt Hilfe.
Poster tol Jhiakk – Ein Hauri mit einem tödlichen Auftrag.
Die Attentäter
Ich bin ein Bote des Spielers. Kein Handlanger, sondern ein verlängerter Arm im übertragenen Sinn. Der erste meiner Art im Universum Tarkan bin ich nicht – aber ich habe etwas gemein mit meinem Vorgänger, der Perry Rhodan vor einem Jahr auf Ylon gerettet hat. Wir beeinflussen die Dinge aus dem Hintergrund, und hinter unserer Handlungsweise steht das Bestreben, keine Spuren zu hinterlassen.
Der Spieler hat mächtige Feinde.
Sie zu täuschen gilt es, weil Feinde solcher Art auch den geringsten Anhalt zu nutzen wissen. Ich bin ein Bote des Spielers, ein verlängerter Arm, der nicht zugreift.
Nein, alles, was ich tun will, ist ein sachtes Streichen mit der Fingerkuppe. Zu wenig, um Abdrücke zu hinterlassen, aber genug, viele Dinge im Interesse meines Herrn zu lenken. Die Träger des Lebens dürfen nicht sterben. Dafür will ich sogar singen lernen.
*
Die Fähre sank auf einen düsteren Planeten hinab. Poster tol Jhiakk störte sich nicht daran, denn auch Talluur, seine Heimatwelt, war eine Welt des Zwielichts, eine Wüstenwelt ohne Vegetation und mit geringer Bevölkerungsdichte. Aber Poster hätte seine Aufgabe unter jeder denkbaren Erschwernis erfüllt – schließlich stand ihm zur Erfüllung seiner Aufgabe bestes technisches Gerät zur Verfügung.
Der Name des Planeten war Konigk. Schon seit einigen Jahrtausenden gehörte er zu den Geheimnissen des haurischen Volkes. Auf Konigk hatte man eine halbautomatische Forschungswerft angelegt, und wann immer die Gelegenheit dazu erkannt war, hatten haurische Enterkommandos Juatafu-Schiffe aufgebracht. Gewiss nur solche Einheiten ohne den Kontakt mit ihresgleichen, Schiffe also, die keine Notsignale mehr hatten ausschicken können – denn niemand in der Galaxis Maghruu Maghaa sollte vom Forschungsprojekt der Hauri wissen.
Und aus diesem Grund also beherbergte Konigk die ausgeschlachteten Wracks von ungefähr dreißig Juatafu-Einheiten. Poster tol Jhiakk wusste, dass die Werft nur wenige neue Erkenntnisse über jene Roboter und ihre Schiffe geliefert hatte, doch nun war die einmalige Gelegenheit da, alle Mühe indirekt zum Erfolg zu führen.
»Ich erbitte Landeanweisung.«
Die Leitstelle am Boden übernahm seine Fähre kurzerhand in Fernsteuerung. Der Hauri verließ den winzigen Führerstand, betrat die Frachträume und weckte dort seine schlafenden Gehilfen.
»Wir fliegen soeben Konigk an«, erklärte er. »Macht euch fertig zum Ausschiffen.«
Mehrere hundert Körper, die bis vor einigen Sekunden in tiefem Schlaf gelegen hatten, bewegten sich. Poster überließ alles Notwendige den Gruppenleitern und suchte erneut den Führerstand auf. Nur dort konnte er noch ein paar Sekunden Ruhe genießen; er hörte förmlich das unterdrückte, nie verstummende Knistern des Berges Jhiakk, und in seiner Nase war ein irrealer Eindruck von frischem Urkhiitu und Ponaa.
Nur wenige Tage blieben ihm noch.
Es wird Not herrschen unter den Völkern der Zwanzigstätten und der anderen Stätten bis hin an die Grenzen des Alls. Aber die Not ist der Vorbote der Vollkommenheit, und die Gläubigen werden sie geduldig ertragen, wissend, dass die Neugeburt sie erwartet.
So klangen ihm noch die Worte des Herrn Heptamer im Ohr, das Lied des Sechsten Tages aus dem Buch Hexameron. Er würde sterben, gewiss. Aber ihm und seinen Gehilfen war Aufnahme im Land Shamuu sicher, Poster hegte keinerlei Zweifel daran.
Mit einem Signallicht zeigte die Fähre Bodenkontakt an. Draußen existierte eine atembare, wenngleich etwas dünne Atmosphäre, und der Hauri ließ mit einem Handgriff die Laderaumschotte beiseitegleiten. Wer von seiner Mannschaft noch im Halbschlaf lag, würde von der eindringenden Kaltluft aufgeschreckt.
Er selbst nahm die Mannschleuse des Führerstands. Poster trat an die Kante und ließ sich die dreieinhalb Meter bis zum Boden fallen. Angenehm war die Schwerkraft des Planeten, sie bereitete keinerlei Schwierigkeiten und sollte mithelfen, während der beiden nächsten Tage alle Strapazen zu ertragen. Den Hauri stand eine schwierige Schulungsphase bevor. Sicher, dachte Poster tol Jhiakk, der Spiegel des Feuers hatte ihn zum Leiter eines Todeskommandos bestimmt, aber ohne ausgefeilte Taktik würden sie nicht einmal die Nähe des Ziels erreichen.
Die Techniker der Forschungswerft hatten bereits drei Juatafu-Schiffe vorbereitet, ihre Rümpfe lagen der Länge nach aufgeschnitten und weitgehend leer in offenen Docks. Drei kleine Hauri-Einheiten wurden im Orbit umgebaut. Deren Lastkapazität nahmen jetzt zusätzliche Syntroniken und Energieerzeuger verschiedenster Art ein, und ein kleines Heer von Fachleuten besorgte die Feinabstimmung zwischen neuen und alten Bauteilen.
»Poster tol Jhiakk!«
Die Stimme klang dünn und entfernt. Er wandte sich um und bemerkte am Rand der Werftanlagen einen khaki-beige gekleideten Artgenossen, der auf Konigk offenbar die Befehlsgewalt innehatte. Außerdem trug der andere silbrig schimmernde Ranginsignien; sie wiesen ihn als besonders hochstehend aus.
Poster tol Jhiakk schloss zum Befehlshaber auf.
»Ich stehe zur Verfügung.«
»Das habe ich nicht anders erwartet«, hörte er. Sein Gegenüber starrte ihn sekundenlang misstrauisch an und sagte: »Mein Name ist Kel vok Zenga. Solange du dich mit deinen Helfern auf Konigk befindest, unterstehst du meiner Verfügungsgewalt. Der Spiegel des Feuers hat mich persönlich unterrichtet. Deine Leute werden bereits in Quartiere eingewiesen, du selbst folgst mir jetzt.«
Kel vok Zenga wandte sich ab und schritt quer über das Hafenareal auf einen kleinen Bau am Rand der Landefelder zu. Poster blieb gehorsam hinter ihm.
Sein Führer stieß die einzige Tür des Baus auf und deutete ins Innere. »Drinnen findest du ein Terminal und sämtliche Daten, die uns über die Imagosucher und die fremde Flotte zur Verfügung stehen. Mache dich gründlich damit vertraut. Du hast einen Tag Zeit, dann musst du am Schulungsprogramm teilnehmen. Urkhiitu und Ponaa stehen zur Verfügung.«
Mit diesen Worten ließ Kel vok Zenga ihn allein stehen.
Poster trat ein und zog gleichzeitig die Tür zu, wobei ein automatischer Kontakt künstliches Licht aufflackern ließ. Viele Anlagen auf Konigk machten einen primitiven Eindruck; trotzdem war technisch all das, worauf es ankam, auf dem neuesten Stand.
Ein Handgriff ließ das Terminal Bereit-Zeichen geben. Poster nahm auf dem Sitzgestell davor Platz und durchsuchte kurz die schriftlichen Unterlagen, die irgendjemand auf dem Tisch daneben abgelegt hatte. Sie enthielten Datenmaterial über die Zusammensetzung der Flottenverbände, die der Spiegel als Ziel genannt hatte. Kurz entschlossen desaktivierte Poster das Terminal wieder und nahm vor dem Tisch seine Arbeit auf.
Derzeit befand sich der Verband auf dem Weg vom Nachod as Qoor zum vierten, noch verbliebenen Hangay-Viertel. Poster wusste nicht, was das Nachod as Qoor war – darüber hatte ihn der Spiegel des Feuers nicht unterrichtet, und somit war klar, dass von dieser Kenntnis seine Aufgabe nicht abhing. Über den Plan der Kansahariyya wusste er allerdings genau Bescheid. Die verhassten Kartanin und ihre Helfervölker hatten einen verwerflichen Plan entwickelt. Entwickelt und durchgeführt, fügte er in Gedanken hinzu, denn inzwischen befand sich nur noch ein Viertel dieser Galaxis an seinem Platz. Die übrigen Teile hatte die Kansahariyya gegen allen Widerstand in ein benachbartes Universum namens Meekorah transferiert.
Der Transfer des vierten Viertels stand offenbar bevor. Poster wusste es nicht genau, doch die Vermutung lag nahe. Deshalb drängte die Zeit: Noch vor Erreichen der ersten Sterngruppen sollte er seine Aufgabe erfüllt und den Tod gefunden haben.
Das größte Flottenkontingent stellten die Benguel, die Parias der Galaxis Maghruu Maghaa, die im Sprachgebrauch anderer Völker Hangay hieß. Sie verteilten sich auf ungefähr 50.000 kleine Schiffe, deren Durchmesser jeweils zwischen 50 und 200 Metern lag, und dreißig Großraumschiffe. Der kleinste der »Riesen« bestand aus 10.000 Einzelraumern, der größte namens JUNAGASH aus der zehnfachen Anzahl. Insgesamt kam so eine Milliarde Benguel zusammen ... Aus welchem Grund? Aber Poster tol Jhiakk schob die Frage beiseite, weil sie seine Aufgabe nicht unmittelbar berührte.
Weiterhin gehörten 100.000 Flügelraumschiffe der Juatafu zum Flottenverband. Alle waren von gleich geringer Größe, wie sie auch die dreißig Einheiten aufwiesen, die auf Konigk zur Verfügung standen. Auf dieser Voraussetzung basierte der Plan des Spiegels.
Nun erst kam der Hauri zu den wirklich interessanten Details, nämlich zum Verband der Fremden. Die beiden Humanoiden, denen das Attentat galt, wurden von den Juatafu und Benguel Imago genannt, ohne dass sich Poster unter diesem Begriff etwas vorzustellen vermochte. Ihre Eigennamen lauteten Atlan und Perry Rhodan. Eines der Blätter enthielt eine grobe Zeichnung. Sie waren hauriähnlich, durchaus, aber dieses Detail weckte keinerlei Sympathie in Poster tol Jhiakk. Denn wer den Truppen des Herrn Heptamer im Weg stand, verdiente keine Sympathie. Der beschleunigte Ablauf des Sechsten Tages stand über allem.
In diesem großen Zusammenhang stellte der Tod zweier Fremder nur einen Schritt unter vielen dar. Aber es war ein Schritt, den er, Poster tol Jhiakk, selbst unternehmen musste, und sein Lohn sollte die Aufnahme im Land Shamuu sein.
*
Als sich der Hauri auch per Datenterminal mit der Flotte der Benguel und Juatafu vertraut gemacht hatte, kam die Reihe an den fremden Verband. Er bestand aus insgesamt vierzehn Schiffen. Das Gros bildete dabei ein Kugeltyp von zweihundert Metern Durchmesser und unbekannter Kampfkraft; man hatte zehn Einheiten dieser Art gezählt. Nummer elf war ein vergrößertes Abbild dieses Typs. Das Schiff durchmaß fünfhundert Meter und wurde im internen Funkverkehr der Flotte TS-CORDOBA genannt. Der zwölfte Raumer hieß CIMARRON. Seine Form war ein konisch zulaufendes Trapezoid mit zweihundert Metern Länge und einer unteren Grundfläche von hundertzwanzig mal achtzig Metern. Er war erst spät zur Flotte gestoßen.
Blieben zwei Einheiten übrig: ein unregelmäßig gebautes Schiff namens KARMINA und ein anderes, scheibenförmiges mit Namen HARMONIE. Beide waren so klein, dass Poster tol Jhiakk beschloss, sie zu vernachlässigen.
Gegen Abend holte Kel vok Zenga ihn ab. Poster merkte erst jetzt, wie sehr er in Konzentration versunken war. Er hatte nicht einmal das Urkhiitu und Ponaa angerührt, das der Befehlshaber der Anlagen hatte bereitstellen lassen. Mit einem schuldbewussten Blick auf den Krug und die Schüssel erhob er sich, und er spürte, dass die Unterlassung seine Leistungsfähigkeit beeinträchtigt hatte.
»Folge mir, Poster tol Jhiakk! Du nimmst an unserer gemeinsamen Mahlzeit teil.«
Kel führte ihn wiederum zu Fuß in einen langgestreckten, niedrigen Gebäudekomplex nahebei. Es handelte sich um Schlaf- und Versorgungsräume, das erkannte der Hauri an der kaum technisierten Ausstattung. Endlich erreichten sie einen weitläufigen Raum mit Plastikbänken und langen Tischen. Ungefähr hundert Hauri hatten hier Platz genommen und warteten den Beginn der rituellen, gemeinsamen Mahlzeit ab.
Kel und Poster setzten sich zusammen an den Rand der letzten freien Bank. Die Ponaabecher waren gefüllt, wenn auch mit synthetischem Inhalt, und vor jedem Platz stand eine Schüssel mit ausreichend Urkhiitu. Daneben lag eine zweizinkige Gabel.
»Vanu allam«, sagte Kel, »lasst uns beginnen.«
Poster schlang in möglichst kurzer Zeit so viel Nahrungssubstanz in sich hinein, wie er bekommen konnte, und spürte förmlich, wie sich seine körpereigenen Speicher aufluden. Als neben ihm Kel seine Mahlzeit beendet hatte, warf er zum Zeichen für die anderen seine Gabel auf den Tisch. Die anderen folgten dem Beispiel, gleichgültig, ob sie ihre Gefäße geleert hatten oder nicht.
»Ein paar Worte noch«, sprach Kel vok Zenga in die Stille. »Wir haben in diesen Tagen eine wichtige Aufgabe. Es kommt darauf an, in möglichst kurzer Zeit ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Aber der Erfolg ist uns sicher, weil wir unter Aufsicht des Herrn Heptamer arbeiten. Seid euch dessen bewusst. Gesegnet sei der Herr Siebentag, Sohn der Götter und Herrscher der Zwanzigstätten, dass er uns weiterhin zum Wohl der Vollendung arbeiten lässt. Getreu seinem Wort wollen wir unsere Arbeit verrichten. Wir trotzen den Ungläubigen und tragen unseren Teil dazu bei, dass der Sechste Tag sich seinem Ende zuneigt. Und nun geht an eure Arbeit.«
Der Raum leerte sich ziemlich schnell.
»Und du, Poster tol Jhiakk, hast ebenfalls noch zu tun. Kümmere dich um deine Mannschaft.«
Während der beiden nächsten Tage erhielt er intensive Hypnoseschulungen. Die Zeit zwischen zwei Einheiten verwandte er darauf, seine frisch erworbenen Kenntnisse im Simulator zu testen, weil der Unterschied zwischen Theorie und Praxis sonst einen enormen Risikofaktor bedeutet hätte.
Am dritten Tag waren alle Vorbereitungen abgeschlossen. Gemeinsam mit Kel vok Zenga besuchte er den eigentlichen Werftbereich, wo drei Schwingenschiffe der Juatafu aufgeschnitten in energetischen Stützgerüsten lagen. Die Raumer zählten zu den sonderbarsten Konstruktionen, die man in der Galaxis Maghruu Maghaa finden konnte. Sie bestanden aus zwei Quadern, ungefähr rechtwinklig aneinandergesetzt, und zwei flügelartigen Aufbauten oberhalb der längeren Seite, die mit einer Höhe von je siebzig Metern das Bild dominierten. Dagegen maßen die beiden winkligen Rumpfstücke nur zwanzig mal fünfzig und zwanzig mal sechzig Meter.
Poster wusste, dass einige technische Geheimnisse der Juatafu-Schiffe noch immer nicht geklärt waren. Die Roboter hatten vor Eintreffen der Enterkommandos viele Aggregate und Programmierungen zerstören können. Das allerdings war kein wesentliches Hindernis. Was zur Durchführung ihrer Mission nötig war, befand sich in bestem Zustand, und den Rest würden ihre eigenen Anlagen erledigen.
»Ist alles bereit?«, fragte Kel vok Zenga einen Techniker in khaki-beiger Kombination, der gerade vorbeihuschen wollte.
»Nur noch wenige Sekunden«, antwortete der andere. »Gleich muss das Dach zur Seite.«
Wie um seine Worte zu bestätigen, ertönten von oben seltsame Geräusche. Es hörte sich an, als würden zwei Steinquader aneinander gerieben. Poster sah unwillkürlich auf und beobachtete das Dach, das in ganzer Breite über der zentralen Werfthalle beiseiteglitt. Der Himmel darüber war grau verhangen. Aber weit oben erkannte der Hauri drei winzige Punkte, die wuchsen und dabei eine langgestreckte, unsymmetrische Form annahmen. Offenbar handelte es sich um die vorbereiteten Raumboote, rechtzeitig fertiggestellt und aus dem Orbit nach unten geflogen.
Ein leitender Techniker betätigte die Signalanlage. Durchdringende Huptöne brachten weitere Bewegung in die Werftanlagen. Wie gebannt starrte Poster auf ein Dutzend Antigravblöcke, die sich schwebend auf die drei Juatafu-Einheiten verteilten und dort an vorberechneten Punkten ansetzten. Ganze Rumpfpartien lösten sich aus dem Gefüge der Flügelschiffe, die Stücke wurden angehoben und nach Plan abgelegt.
Mit dem nächsten Arbeitsgang lösten sich entbehrliche Aggregate und Trennwände. So entstand in jedem der drei Rümpfe ein längliches Loch von genau austariertem Format; einzig sichtbares Resultat fieberhafter Arbeit.
»Beobachte es genau, Poster tol Jhiakk. In diesem Versteck wirst du sterben.«
Er warf Kel einen versteckten Blick von der Seite zu. Sprach aus den Worten des anderen Schadenfreude oder Neid? Poster wusste es nicht.