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RAV YEHUDA ASHLAG

SHAMATI

(ICH HÖRTE)

RAV YEHUDA ASHLAG

SHAMATI

(ICH HÖRTE)

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Titel der englischen Originalausgabe:
Shamati (I Heard)
© 2012 by Michael Laitman

Laitman Kabbalah Publishers
Rav Yehudah Ashlag
Shamati
(kompiliert von Michael Laitman)
E-Book-Ausgabe 2013

Cover & Design: Morian & Bayer-Eynck
Innensatz: Sabine Schiche, ad department
Kompilation: Rav Michael laitman, PhD
Editor und Übersetzung: Eduard Yusupov
Inhaltliches Lektorat: Christiane Reinstrom, Maureen Schön
Verlagslektorat: Viviane Korn

©Edition Laitman in J. Kamphausen Verlag, Bielefeld 2012
info@j-kamphausen.de | www.weltinnenraum.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN Print       978-3-89901-637-6
ISBN E-Book  978-3-89901-690-1

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

1. Es gibt nichts außer Ihm

2. Shechina im Exil

3. Das Wesen der spirituellen Erkenntnis

4. Was ist der Grund für die Schwere, die der Mensch in der Annullierung vor dem Schöpfer spürt?

5. LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauche wir ein Erwachen von unten?

6. Was „Stütze durch die Tora“ in der Arbeit bedeutet

7. Was es in der spirituellen Arbeit bedeutet, wenn die Gewohnheit zur zweiten Natur wird

8. Was ist der Unterschied zwischen dem Schatten der Heiligkeit (Kedusha) und dem Schatten von Sitra Achra?

9. „Drei Dinge, die den Verstand des Menschen erweitern“

10. Was bedeutet „Mein Freund floh“ in der spirituellen Arbeit?

11. Freude mit einem Erschauern

12. Die hauptsächliche Arbeit des Menschen

13. Ein Granatapfel

14. Was ist die Erhabenheit des Schöpfers?

15. Die Bedeutung „anderer Götter“ in der spirituellen Arbeit“

16. Was ist der „Tag des Schöpfers“ und die „Nacht des Schöpfers“ in der spirituellen Arbeit?

17. Warum wird Sitra Achra „Malchut ohne Krone“ genannt?

18. Was bedeutet „In Verborgenheit weine meine Seele“ in spiritueller Arbeit?

19. Was bedeutet „der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?

20. LiShma (Für Ihren Namen)

21. Wenn der Mensch fühlt, dass er sich in einem spirituellen Aufstieg befindet

22. Tora liShma – Für Ihren Namen

23. Die ihr den Schöpfer liebet, hasset das Böse

24. Aus der Hand der Frevler errettet Er sie

25. Dinge, die vom Herzen kommen

26. Die Zukunft des Menschen hängt von der Dankbarkeit für die Vergangenheit ab

27. Hoch erhaben ist der Schöpfer und der Untere wird sehen

28. Ich werde nicht sterben, sondern leben

29. Wenn dem Menschen Gedanken kommen

30. Das Wichtigste ist, nur geben zu wollen

31. Alles, was dem Geist der Geschöpfe gefällt

32. Das Schicksal ist eine Erweckung von Oben

33. Die Lose von Jom Kippur und bei Haman

34. Der Vorteil des Landes

35. Die Lebenskraft der Kedusha

36. Was sind die drei Körper im Menschen?

37. Ein Artikel für Purim

38. Die Furcht vor dem Schöpfer ist sein Schatz

39. Und sie flickten Feigenlaub

40. In welchem Maß soll man seinem Lehrer vertrauen?

41. Was sind Kleinheit und Größe im Glauben?

42. Was bedeutet das Akronym Elul in der Arbeit?

43. Wahrheit und Glauben

44. Verstand und Herz – Mocha und Liba

45. Zwei Unterscheidungen in der Tora und in der Arbeit

46. Die Herrschaft Israels über die Klipot

47. An dem Ort, wo du Seine Größe findest

48. Das Hauptfundament

49. Am Wichtigsten sind Verstand und Herz

50. Zwei Zustände

51. Wenn dich dieser Bösewicht getroffen hat…

52. Eine Übertretung löscht eine Mizwa nicht aus

53. Die Sache der Begrenzung

54. Das Ziel der spirituellen Arbeit

55. Woher [kommt] Haman aus der Tora?

56. Tora heißt „Hinweis“

57. Er opfere ihn Seinem Willen

58. Die Freude ist der „Spiegel“ guter Taten

59. Der Stab und die Schlange

60. Das Gebot, das durch eine Übertretung kommt

61. Und rings um Ihn stürmt es gewaltig

62. Steigt ab und spornt an; steigt auf und klagt an

63. Mir wurde geliehen, und ich zahle zurück

64. Von lo liShma kommt man zu liShma

65. Über das Offenbarte und das Verborgene

66. Die Gabe der Tora

67. Weiche vom Bösen!

68. Die Verbindung des Menschen zu den Sefirot

69. Zuerst wird die Korrektur der Welt sein

70. Mit starker Hand und mit überströmendem Grimm

71. Im Verborgenen weint meine Seele

72. Vertrauen ist die Kleidung für das Licht

73. Nach dem Zimzum

74. Welt, Jahr und Seele

75. Es gibt eine Unterscheidung von der „nächsten Welt“ und eine Unterscheidung von „dieser Welt“

76. Jede deiner Opfergaben sollst du mit Salz darbringen

77. Die Seele des Menschen wird ihn lehren

78. Die Tora, der Schöpfer und Israel sind eins

79. Azilut und BYA

80. Rücken an Rücken (Achor be Achor)

81. Die Erhebung von MaN

82. Das Gebet, das man immer beten muss

83. Das rechte Waw und das linke Waw

84. Was bedeutet „Er vertrieb den Menschen aus dem Garten Eden, damit er nicht vom Baum des Lebens nehmen würde“?

85. Was ist „die Frucht des prächtigen Baumes“ in der spirituellen Arbeit?

86. Und sie bauten armselige Städte

87. Shabbat Shekalim

88. Die ganze Arbeit ist nur dort, wo es zwei Wege gibt

89. Um die Worte des heiligen Sohar zu verstehen

90. Im Sohar, BeReshit

91. Das Ausgetauschte

92. Erklärung des Aspektes „Glück“

93. Flossen und Schuppen

94. Und ihr sollt eure Seelen bewahren

95. Die Entfernung der Vorhaut

96. Der Abfall des Dreschbodens und des Weinkellers in der spirituellen Arbeit

97. Abfälle des Dreschbodens und der Weinkellerei

98. Als Spiritualität wird das bezeichnet, was niemals verloren geht

99. Er sagte nicht: „Ein Bösewicht oder ein Gerechter“

100. Die schriftliche und die mündliche Tora

101. Ein Kommentar zum Lied „Dem Sangmeister auf Shoshanim“

102. Und ihr sollt Euch nehmen eine Frucht vom Baum Hadar

103. Von jedem Menschen, dessen Herz willig ist

104. Und der Zerstörer saß

105. Ein Bastard und weiser Schüler geht einem ungelehrten Hohepriester voraus

106. Was ist die Bedeutung der 12 Challot (geflochtene Brote) am Shabbat?

107. Die zwei Engel

108. Wenn du mich für einen Tag verlässt, werde Ich dich für zwei verlassen

109. Zwei Arten von Fleisch

110. Ein Feld, das vom Schöpfer gesegnet ist

111. Hauch, Stimme und Rede

112. Die drei Engel

113. Das Gebet der Achtzehn (Segenssprüche)

114. Das Gebet

115. Unbewegt, pflanzlich, lebend und sprechend

116. Warum sagte er, Mizwot bedürften keiner Absicht

117. Du hast dich abgemüht und nicht gefunden – [das] glaube nicht

118. Die Knie, die sich dem Baal beugten

119. Ein Schüler, der insgeheim studierte

120. Der Hintergrund des Brauches, an Rosh HaShana keine Nüsse zu essen

121. Sie ist wie ein Handelsschiff

122. Um zu verstehen, was im Shulchan Aruch erklärt wird

123. Seine Scheidung und Seine Hand sind Eins

124. Der Shabbat von BeReshit und der Shabbat der sechs Jahrtausende

125. Der den Shabbat erfreut

126. Ein Weiser kommt in die Stadt

127. Der Unterschied zwischen dem Wesentlichen, der Essenz und dem zusätzlichen Überfluss

128. Von diesem Galgalta tropft Tau zu Seir Anpin

129. Shechina im Staub

130. Tiberias unserer Weisen, gut ist Deine Sicht

131. Wer sich zu reinigen kommt

132. Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen

133. Lichter des Shabbats

134. Berauschender Wein

135. Den Reinen und den Gerechten sollst du nicht umbringen

136. Der Unterschied zwischen den ersten Briefen und den letzten Briefen

137. Zelofchad sammelte Holz am Shabbat

138. Über Furcht und Angst, die einen Menschen manchmal überkommen

139. Der Unterschied zwischen den sechs Werktagen und Shabbat

140. Wie liebe ich Deine Lehre

141. Das Pessachfest

142. Der hauptsächliche Krieg

143. Der Schöpfer ist gut zu Israel

144. Es gibt ein bestimmtes Volk

145. Was heißt es, dass Er gerade „den Weisen Weisheit gibt“?

146. Ein Kommentar zum Sohar

147. Die spirituelle Arbeit des Empfangens und Gebens

148. Die Klärung von bitter und süß, Wahrheit und Lüge

149. Warum man den Aspekt von Chochma heranziehen muss

150. Singet zum Schöpfer, denn Stolz hat Er geschaffen

151. Und Israel sah die Ägypter

152. Denn die Bestechung lässt die Augen der Weisen erblinden

153. Der Gedanke ist das Ergebnis des Wunsches

154. Es kann keinen unausgefüllten Raum in der Welt geben

155. Reinheit des Körpers

156. Dass er nicht nehme vom Baum des Lebens

157. Ich schlafe, aber mein Herz ist wach

158. Die Bedeutung des Brauchs, an Pessach nicht bei anderen zu speisen

159. Und es geschah während jener vielen Tage

160. Der Grund für das Abdecken der Mazot

161. Die Gabe der Tora

162. Weshalb man nach dem Abschluss eines Buches der Tora chasak sagt

163. Was die Autoren des Sohar sagten

164. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Materiellen und dem Spirituellen

165. Eine Erklärung für Elishas Bitte von Elia

166. Zwei Aspekte im Erlangen

167. Der Grund, warum er Shabbat Teshuwa heißt

168. Die Bräuche Israels

169. Das Konzept des vollkommenen Gerechten

170. In deiner Tasche soll kein großer Stein sein

171. Sohar, Abschnitt Emor

172. Verhinderungen und Verzögerungen

173. Warum man „LeChaim!“ sagt

174. Die Verhüllung

175. Wenn aber des Weges dir zu viel ist …

176. Beim Trinken des Branntweins nach der Hawdala

177. Sühne

178. Drei Partner im Menschen

179. Drei Linien

180. Im Sohar, Abschnitt Emor

181. Ehre

182. Moses und Salomon

183. Der Aspekt von Messias (Mashiach)

184. Der Unterschied zwischen dem Glauben und dem Verstand

185. Auf dem Ungelehrten ruht die Ehrfurcht vor dem Shabbat

186. Mache aus deinem Shabbat einen Werktag und bedürfe der Geschöpfe nicht mehr

187. Im Bemühen überwiegen

188. Die ganze Arbeit ist nur da, wo es zwei Wege gibt

189. Die Handlung beeinflusst den Gedanken

190. Jede Handlung hinterlässt einen Eindruck

191. Die Zeit des Abstiegs

192. Die Lose

193. Eine Wand dient beiden

194. Die vollständigen Sieben

195. Sind sie würdig, dann werde Ich es beschleunigen

196. Ein Halt für die Äußeren

197. Das Buch, der Autor, die Geschichte

198. Freiheit

199. Jeder Mann Israels

200. Die Reinigung des Massach

201. Spiritualität und Materialität

202. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen

203. Die Überheblichkeit des Menschen wird ihn erniedrigen

204. Das Ziel der spirituellen Arbeit

205. Die Weisheit klagt laut draußen

206. Glaube und Genuss

207. Das Empfangen, um zu geben

208. Die Anstrengung

209. Drei Bedingungen beim Gebet

210. Der schöne Makel an dir

211. Der vor dem König steht

212. Umarmung der Rechten und Umarmung der Linken

213. Die Enthüllung des Mangels

214. In den Toren ist bekannt

215. Der Glaube

216. Rechts und Links

217. Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?

218. Die Tora und der Schöpfer sind eins

219. Die Hingabe

220. Die Leiden

221. Gesamtherrschaft

222. Der Teil, den man an die Sitra Achra abtritt, um sie von der Heiligkeit zu trennen

223. Kleidung, Sack, Lüge, Mandel

224. Jessod de Nukwa und Jessod de Dchura

225. Sich selbst erheben

226. Schriftliche und mündliche Tora

227. Die Belohnung für eine Mizwa ist eine Mizwa

228. Fisch kommt vor Fleisch

229. Hamantaschen

230. Erhaben ist der Schöpfer, und der Untere wird es sehen

231. Die Reinheit der Kelim de Kabbala

232. Die Vervollständigung der Anstrengung

233. Vergebung, Verzeihung und Sühne

234. Derjenige, der von den Worten der Tora ablässt und sich in Gespräche verwickelt

235. Erneut in das Buch schauen

236. Meine Feinde verhöhnen mich den ganzen Tag

237. Denn Mich schauet kein Mensch und bleibt leben

238. Glücklich ist der Mann, der Dich nicht vergisst, und der Sohn des Menschen, der sich in Dir müht

239. Der Unterschied zwischen Mochin de Shawuot und jenen von Shabbat Mincha

240. Fordere Deine Bittsteller, wenn sie Dein Angesicht fordern

241. Rufet Ihn an, während Er nahe ist

242. Was bedeutet „die Armen an einem Feiertag zu erfreuen“ in der spirituellen Arbeit?

243. Warum prüft man den Schatten in der Nacht von Hoshana Rabba?

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VORWORT

Shamati ist das wertvollste Buch der Welt, denn es hat die Kraft, einen Menschen zum Sinn seines Lebens zu führen. Shamati ist das Hauptwerk kabbalistischer Quellen. Es beinhaltet alle Grundsätze der spirituellen Arbeit eines Menschen. Die Artikel des Buches fassen alles zusammen, was ein Mensch benötigt, um in die Höhere Welt einzutreten. Sie umspannen die unendliche Tiefe aller 125 Stufen, die ein Mensch auf seinem spirituellen Weg durchlaufen kann und muss, bis er an das Ziel des Schöpfungsplans gelangt. Kein anderes Buch der Menschheitsgeschichte dringt tiefer in die spirituelle Arbeit des Menschen ein.

Woher kommt das Buch Shamati? Hier eine kurze Geschichte dazu: Unter allen Büchern und Manuskripten, die mein Lehrer Rav Baruch Ashlag (Akronym: Rabash) für den Unterricht verwendete, gab es ein spezielles persönliches Notizbuch, auf dessen Einband „Shamati“ – Hebräisch für „Was ich hörte“ – geschrieben stand. Niemals verließ er das Haus, ohne dieses Buch bei sich zu tragen. Er hörte auch nie damit auf, es zu studieren und darin zu lesen.

Eines Tages gab er es mir zu später Stunde mit den Worten: „Nimm dieses Notizbuch und nutze es.“ Ich verstand sofort, dass sein Weg bald zu Ende gehen würde. Und tatsächlich verstarb er am nächsten Morgen. Bei Tagesanbruch stieg seine reine Seele in die unbekannten Höhen auf.

Das Notizbuch war sehr umfangreich und umfasste die Unterrichte seines Vaters, des großen Kabbalisten Yehuda Ashlag (1884 – 1954), der wegen seines Kommentars zum Buch Sohar den Beinamen Baal HaSulam (Herr der Leiter) erhielt.

Über Jahrtausende wurde das kabbalistische Wissen in einem kleinen Kreis, in verhüllter Form, von Lehrer an Schüler und von Generation zu Generation weitergegeben. Baal HaSulam, der wohl größte Kabbalist des zwanzigsten Jahrhunderts, bereitete eine Methode für unsere Generation vor, die uns alle stufenweise zum spirituellen Aufstieg führen kann. Während seiner Unterrichte war das Mitschreiben untersagt. Deshalb schrieb sein Sohn, Rav Baruch Ashlag, nach dem Unterricht die Worte seines Vaters nieder – Wort für Wort.

Aus diesem Grund sollten wir diese Worte genau befolgen und eben die von Baal HaSulam gewählte Form dieser Worte exakt beibehalten. Wir sollten danach streben, in seine Gedanken einzutauchen, damit wir denselben Weg einschlagen, der vom Text vorgegeben ist. So können wir den Gedanken von Baal HaSulam folgen. Es ist wichtiger, sich einem großen Kabbalisten anzuhaften, als auf die Schönheit der linguistischen Feinheiten zu achten. Unser Streben sollte vielmehr auf die Erfassung der inneren Schönheit dieser Texte ausgerichtet sein, wodurch unser Verständnis für die Artikel eine konstante Entwicklung erfahren wird, sodass wir tiefer und tiefer in deren Inhalt eindringen können.

In diesen Artikeln bezieht sich Baal HaSulam oft auf Aussprüche anderer Kabbalisten und deren höchste Erkenntnisse. Diese Zitate geben uns einen Einblick in die Tiefe des Themas. Sie helfen uns auch zu realisieren, dass wir die Methode der Anhaftung an den Schöpfer aus der Abstammungslinie der Kabbalisten erhalten – sie wird uns von dem allerletzten Kabbalisten dieser Linie übermittelt – vom großen Baal HaSulam.

Tatsächlich erläutern diese Texte die Arbeit, die ein Mensch auf sich nehmen muss, um die Gleichheit der Form, die Anhaftung mit dem Schöpfer zu erreichen. Für unsere Existenz gibt es in der gesamten Wirklichkeit keinen anderen Grund als dieses erhabene Ziel. In Übereinstimmung mit diesem Ziel ermöglicht der Mensch der Wirklichkeit, allen Welten und allem darin Existierenden den Aufstieg und die Anhaftung an den Schöpfer.

Daher müssen wir verstehen, dass sich das gesamte Universum, alle Geschöpfe und alle Welten innerhalb eines Menschen befinden. Jeder Mensch muss sich vorstellen, dass er dieser Mensch ist und er frei wählen und handeln kann. Er – und nur er – steht dem Schöpfer gegenüber und hat die Verantwortung und das Privileg, diese notwendige Arbeit zu verrichten, um die Übereinstimmung der Form und Anhaftung an den Schöpfer zu erreichen. Davon handelt das Buch Shamati.

Die Uhr tickt und die Zeit eilt. In allen Teilen der Welt gibt es Menschen, die ein zunehmendes Interesse an spirituellem Fortschritt und Aufstieg in sich spüren und sich fragen: „Was ist der Sinn meines Lebens?“

All diese Texte sollten als ein Gesamtwerk betrachtet werden, weil sie alle nur über das Gleiche sprechen. Sie beschreiben, wie das Geschöpf nach seinem Erschaffer sucht, wie es sich Ihm langsam annähert, um schließlich Ihm anzuhaften.

Dies ließ mich die Einzigartigkeit und Wichtigkeit der Shamati-Artikel erkennen, und daher habe ich mich entschlossen, dieses Buch zu veröffentlichen und es der Welt zu enthüllen.

Die Übersetzung dieses Buches ist eine Gemeinschaftsarbeit vieler meiner langjährigen Schüler, die in ihrer Freizeit über Monate – wenn nicht Jahre – unentgeltlich daran gearbeitet und so dieses Werk ermöglicht haben.

Ich möchte mich für Ihre unermüdlichen Bemühungen, ihren Fleiß und ihre eingebrachte Zeit bedanken.

An Übersetzung und Lektorat haben gearbeitet:

Masha Shayovich, Christiane Reinstrom, Matthias Bornefeld, Angela Contzen, Maureen Schön, Carmela Heilbronner, Elisabeth Prelog-Igler, Yossi Nachman, Susi Rosenberg, Max Nientiedt, Tammy Yusupov, Claudia Buro.

Ganz besonderer Dank gebührt Christiane Reinstrom für die Koordination der Arbeiten und dem inhaltlichen Abgleich an die englische Übersetzung, Eduard Yusupov für die exakte Angleichung der deutschen Übersetzung an das hebräische Original und Charlotte Danieli für Ihre intensive Zusammenarbeit mit dem Kamphausen Verlag.

Dr. Michael Laitman

1. ES GIBT NICHTS AUSSER IHM

Ich hörte zum 1. Teil des Wochenabschnitts Jitro, am 6. Februar 1944

Es steht geschrieben: „Es gibt nichts außer Ihm“, was bedeutet, dass es keine andere Kraft in der Welt gibt, die über eine Möglichkeit verfügen würde, etwas gegen den Schöpfer zu tun. Und wenn der Mensch sieht, dass es in der Welt Dinge und Kräfte gibt, welche die Existenz der Höheren Kräfte verneinen, so ist der Grund dafür, dass so der Wille des Schöpfers ist.

Und dies gilt als eine Methode der Korrektur, die heißt „die linke Hand stößt weg, und die rechte Hand zieht heran“, was bedeutet, dass das, was die Linke wegstößt, als Korrektur erachtet wird. Das heißt, dass es in der Welt Dinge gibt, die von vornherein kommen, um den Menschen vom rechten Weg abzulenken und durch welche er von der Heiligkeit abgestoßen wird.

Und der Nutzen der Zurückweisungen besteht darin, dass mit ihrer Hilfe der Mensch ein Bedürfnis erhält und ein volles Verlangen danach, dass der Schöpfer ihm helfen möge, weil er sieht, dass er nicht mehr weiter weiß. Nicht nur, dass er nicht in der Arbeit vorankommt – er sieht, dass er sich zurückentwickelt, das heißt, er hat nicht einmal die Kraft, Tora und Mizwot1 im Aspekt von lo liShma2 auszuführen. Und [er sieht], dass er nur durch wahre Überwindung aller Hindernisse durch den Glauben über dem Verstand Tora und Mizwot ausführen kann.

Nicht immer hat er jedoch die Überwindungskraft im Glauben über dem Verstand [zu handeln]. Ohne sie müsste er, Gott behüte, vom Weg des Schöpfers abweichen, sogar von lo liShma.

Und derjenige, der immer denkt, das Zerbrochene sei größer als das Ganze, dass es also mehr Abstiege als Aufstiege gäbe, sieht nicht, dass diese Zustände ein Ende nehmen würden. Und er wird immer außerhalb der Heiligkeit verbleiben, weil er sieht, dass es ihm schwerfällt, auch nur die kleinste spirituelle Handlung auszuführen, denn nur durch die Überwindung kraft des Glaubens über dem Verstand wäre dies möglich. Und wie wird das Ende sein?

Dann gelangt er zu dem Entschluss, dass es niemanden gibt, der ihm helfen kann – außer dem Schöpfer Selbst. Das führt dazu, dass in seinem Herzen eine wahre Forderung an den Schöpfer entsteht, dass Er ihm seine Augen und sein Herz öffnen und ihn tatsächlich an eine ewige Anhaftung mit Ihm annähern möge. Folglich stellt sich heraus, dass alle von ihm erfahrenen Zurückweisungen vom Schöpfer kamen.

Das heißt nicht, dass er schlecht war und keine Fähigkeit zur Überwindung hatte. Und nur jemandem, der sich tatsächlich dem Schöpfer nähern will, um sich nicht mit dem Wenigen zufrieden zu geben, das heißt, damit er nicht auf der Stufe eines kleinen, unvernünftigen Jungen bleibt, gibt man Hilfe von Oben, damit er nicht sagen kann, dass er nun Tora und Mizwot und gute Taten habe, und was brauche er noch mehr?

Und es ist genauso, wenn der Mensch tatsächlich ein wahres Verlangen hat. Dann bekommt ein solcher Mensch Hilfe von Oben, und man zeigt ihm immer, wie er im jetzigen Zustand im Unrecht ist, das bedeutet, man sendet ihm Gedanken und Meinungen, die gegen die Arbeit gerichtet sind. All das nur, damit er sieht, dass er nicht Eins ist mit dem Schöpfer.

Und wie sehr er das auch überwinden möge, sieht er doch immer, dass er sich in einem Zustand fern der Heiligkeit befindet, verglichen mit anderen Arbeitenden, welche fühlen, dass sie in voller Einheit mit dem Schöpfer sind. Während er dagegen immer Klagen und Ansprüche hat, und das Verhalten des Schöpfers sich gegenüber nicht rechtfertigen kann. Und es schmerzt ihn, dass er nicht Eins ist mit dem Schöpfer, bis er zu dem Gefühl gelangt, dass er absolut keinen Anteil an der Heiligkeit hat. Und obwohl er eine gewisse Erweckung von Oben erhält, was ihn für eine gewisse Zeit belebt, so fällt er sofort in die Niedrigkeit zurück. Aber gerade dies macht ihm bewusst, dass nur der Schöpfer helfen kann, ihn an Sich anzunähern.

Der Mensch muss sich immer bemühen, den Weg zu gehen, auf dem er sich in Verschmelzung mit dem Schöpfer befindet, dass also alle seine Gedanken beim Schöpfer sind. Und selbst wenn er sich im schlimmsten Zustand befindet, wenn es keinen größeren Abstieg als diesen geben kann, darf er nicht aus der Herrschaft des Schöpfers austreten! Also [er darf nicht] behaupten, es gäbe eine andere Macht, die ihn nicht in die Heiligkeit eintreten lasse, und es in deren Kraft stünde, Gutes oder Böses zu tun. Das bedeutet, man darf nicht denken, dass Sitra Achra3über Kraft verfüge – dass es sie wäre, die den Menschen daran hindere, gute Taten auszuführen und den Weg des Schöpfers zu gehen, sondern im Gegenteil: Alles wurde vom Schöpfer gemacht.

Und wie Baal Shem Tow schrieb: „Derjenige, der sagt, dass es in der Welt eine andere Kraft gibt, also Klipot4, dieser Mensch steht auf der Stufe, und ‚ihr dientet fremden Göttern.‘“ Und nicht durch Gedanken des Unglaubens begeht er ein Verbrechen, sondern er sündigt, indem er denkt, dass es eine andere Macht und Kraft außer der des Schöpfers gibt.

Mehr als das: Derjenige, der sagt, dass der Mensch über eigene Macht verfügt, das heißt, der sagt, dass er gestern selbst nicht den Weg des Schöpfers gehen wollte – auch für ihn gilt, dass er das Verbrechen des Unglaubens begeht; mit anderen Worten, dass er nicht glaubt, dass der Schöpfer allein Herr der Welt ist.

Doch wenn er gesündigt hat, dann muss er natürlich bereuen und bedauern, dass er das Gesetz gebrochen hat. Und hier muss man auch Bedauern und Schmerz ins rechte Licht rücken – in welchem Punkt er den Grund sieht, der ihn zur Sünde führte, denn es ist dieser Punkt, den er bedauern muss. Dann muss der Mensch bereuen und sagen, dass er gesündigt hatte, weil der Schöpfer ihn von der Heiligkeit an einen schmutzigen Ort zurückwarf, in den Schmutz, den Platz von Abfällen. Mit anderen Worten: Der Schöpfer gab dem Menschen das Verlangen und die Sehnsucht, sich zu vergnügen und die Luft des stinkenden Ortes zu atmen.

(Und man kann sagen, dass aus einigen Stellen in Büchern hervorgeht, dass der Mensch manchmal als Schwein in diese Welt wiedergeboren wird. Das Gesagte muss man wie folgt erklären: Der Mensch bekommt das Verlangen, das zu genießen, was er bereits als Abfall bezeichnet hat, doch nun will er sich wieder davon ernähren.)

Und wenn der Mensch spürt, dass er sich gerade in einem Aufstieg befindet und ein wenig den Geschmack an der Arbeit fühlt, dann soll er nicht sagen: „Nun befinde ich mich in einem Zustand, in dem ich verstehe, dass es sich lohnt, Diener des Schöpfers zu sein.“ Vielmehr muss er wissen, dass er jetzt Gnade in den Augen des Schöpfers fand und der Schöpfer ihn deswegen annähert und er deswegen jetzt Geschmack an der Arbeit verspürt. Doch er soll darauf Acht geben, niemals aus der Macht der Heiligkeit auszutreten, indem er sagt, dass es noch jemanden außer dem Schöpfer gibt, der handelt und wirkt.

(Doch daraus folgt, dass Wohlgefallen in den Augen des Schöpfers zu finden oder umgekehrt, nicht vom Menschen selbst abhängt, sondern vom Schöpfer. Und warum er jetzt das Wohlgefallen des Schöpfers hat und dann wieder nicht – das zu verstehen liegt nicht in der Macht des Menschen mit seinem äußerlichen Verstand.)

In der Zeit, in der er bedauert, dass der Schöpfer ihn nicht annähert, soll er sich auch davor hüten, dies sich selbst zuzuschreiben, da er sich dadurch vom Schöpfer entfernt, denn er beginnt, für sich selbst zu empfangen. Und der Empfänger ist entfernt und muss das Exil der Shechina5 bedauern, das heißt, dass er der Shechina Leiden zufügt.

Der Mensch soll es sich so vorstellen, dass, an welchem kleinen Organ es den Menschen auch schmerzt, dieser Schmerz immer vor allem im Verstand und im Herzen wahrgenommen wird; denn das Herz und der Verstand sind das Wesen des Menschen. Natürlich kann man die Kraft der Empfindung eines einzelnen Organs nicht mit der Kraft der Empfindung des menschlichen Organismus als Ganzen vergleichen, in dem hauptsächlich der Schmerz verspürt wird.

Gleiches gilt auch für den Schmerz, den der Mensch empfindet, weil er der Shechina fern ist. Denn der Mensch ist nur ein einzelnes Organ der heiligen Shechina, da die heilige Shechina die Gesamtheit der Seelen Israels darstellt. Daher ist die Empfindung eines Einzelschmerzes nicht zu vergleichen mit der Empfindung des allgemeinen Schmerzes. Das bedeutet, dass es die Shechina schmerzt, wenn ihre Organe von ihr entfernt sind und sie nicht alle ihre Organe versorgen kann.

(Man muss hier erwähnen, dass gerade hierüber die Weisen sagten: „Was sagt die Shechina in der Zeit, da der Mensch bedauert? – Es ist leichter als mein Haupt.“) Und indem er das Bedauern über die Entfernung nicht sich selbst zuschreibt, rettet er sich davor, in die Macht des Willens für sich zu empfangen zu geraten, welcher die Eigenschaft darstellt, die ihn von der Heiligkeit entfernt.

Das gleiche gilt, wenn der Mensch sich der Heiligkeit ein wenig nahe fühlt und er Freude daran hat, des Wohlwollens des Schöpfers würdig geworden zu sein. Auch dann ist ihm die Verpflichtung auferlegt zu sagen, dass das Wichtigste an seiner Freude darin besteht, dass es jetzt Oben, bei der heiligen Shechina Freude darüber gibt, dass sie ihn, ihr Einzelorgan, an sich annähern kann und ihn nicht nach außen wegstoßen muss.

Weil der Mensch würdig wurde, der Shechina Freude zu bereiten, freut auch er sich. Und das folgt der gleichen Weise wie Oben beschrieben, da die Freude des Einzelnen nur ein Teil jener Freude ist, die das Ganze hat. Mit Hilfe dieser Berechnungen verliert er seine Individualität und gerät nicht in die Macht von Sitra Achra, welche den Willen darstellt, für den eigenen Nutzen zu empfangen.

Der Wille zu empfangen stellt eine Notwendigkeit dar, weil das der ganze Mensch ist (denn alles, was es im Menschen außer diesem Wunsch gibt, gehört nicht zum Geschöpf, sondern wir führen es auf den Schöpfer zurück), doch der Wille, Genuss zu empfangen, muss korrigiert, altruistisch, um des Gebens willen sein. Das heißt, der Genuss und die Freude, welche der Wille zu empfangen empfindet, müssen darauf ausgerichtet sein, dass es Genuss im Himmel gibt, weil das Geschöpf genießt, da eben dies das Schöpfungsziel war – den Geschöpfen Genuss zu schenken. Und das wird als Freude der Shechina in der Höheren Welt bezeichnet.

Daher ist dem Menschen die Verpflichtung auferlegt, sich Ratschläge zu holen, wie er dem Schöpfer Genuss bereiten kann, und natürlich, wenn er einen Genuss haben wird, wird auch der Schöpfer diesen fühlen. Daher soll er immer danach streben, im Gemach des Schöpfers zu weilen und die Möglichkeit zu haben, sich in den Schatzkammern des Schöpfers zu vergnügen, wodurch er natürlich auch dem Schöpfer Genuss bereiten wird. Somit müssen all seine Bestrebungen um des Schöpfers willen sein.

1das Empfangen des Lichtes mit Hilfe der Korrektur der Verlangen

2nicht für den Namen der Tora

3die andere, die schlechte Seite, steht der guten Seite gegenüber

4böse Hüllen, unreine Kräfte

5göttliche Gegenwart

2. SHECHINA IM EXIL

Ich hörte im Jahr 1942

Der heilige Sohar sagt: „Er ist Shochen (Bewohner) und sie ist die Shechina (göttliche Gegenwart).“ Wir müssen diese Worte wie folgt interpretieren: Es ist bezüglich des Höheren Lichtes bekannt, dass man sagt, dass es in ihm keine Veränderungen gibt, wie es geschrieben steht: „Ich, der Schöpfer, verändere mich nicht.“ Alle Namen und Bezeichnungen beziehen sich nur auf die Kelim, die den in Malchut enthaltenen Willen zu empfangen darstellen, wobei Malchut die Wurzel der Schöpfung ist. Und von dort geht er aus und steigt er herab bis in diese Welt (Olam haSe), zu den Geschöpfen.

All diese Unterscheidungen, beginnend von Malchut, welche die Wurzel der Schöpfung der Welten ist, bis zu den Geschöpfen, werden Shechina genannt. Die allgemeine Korrektur besteht darin, dass das Höhere Licht in ihnen in äußerster Vollkommenheit scheinen wird.

Und das Licht, welches in den Kelim scheint, heißt Shochen. Die Kelim werden im Allgemeinen Shechina genannt. Das heißt, dass das Licht inmitten der Shechina wohnt (Shochen). Das bedeutet, dass das Licht aus dem Grund Shochen genannt wird, weil es inmitten der Kelim wohnt. Somit wird die Gesamtheit der Kelim als Shechina bezeichnet.

Jene Zeit, bevor das Licht in ihnen in äußerster Vollkommenheit scheint, wird als „Zeit der Korrekturen“ bezeichnet. Das bedeutet, dass wir Korrekturen vollziehen, sodass das Licht in ihnen in Vollkommenheit scheinen kann. Und bis dahin bezeichnet man diesen Zustand als Shechina im Exil.“ Das heißt, dass es in den Höheren Welten noch keine Vollkommenheit gibt. Und unten, in dieser Welt (Olam haSe), sollte der Zustand sein, in dem das Höhere Licht im Willen zu empfangen weilt. Diese Korrektur wird als Empfangen, um zu geben erachtet.

In der Zwischenzeit ist der Wille zu empfangen mit schändlichen und närrischen Dingen gefüllt, die keinen Platz schaffen, an dem die Herrlichkeit des Himmels offenbart werden kann. Das bedeutet, dass dort, wo das Herz zum Zelt der Begegnung mit dem Licht des Schöpfers werden sollte, es zu einem Ort von Abfall und Schmutz wird. Mit anderen Worten: Die Unwürdigkeit ergreift das ganze Herz. Das heißt „Shechina im Staub.“

Das heißt, dass sie zu Staub erniedrigt ist und jeder die Angelegenheiten der Heiligkeit verabscheut, und es besteht keinerlei Verlangen und Lust, sie aus dem Staub zu erheben, sondern im Gegenteil – es werden schändliche Dinge bevorzugt. Und das verursacht das Leiden der Shechina, weil man ihr keinen Platz im Herzen gibt, um ein Zelt der Begegnung für das Licht des Schöpfers zu sein.

3. DAS WESEN DER
SPIRITUELLEN
ERKENNTNIS

Ich hörte

Wir unterscheiden eine Vielzahl von Stufen und Kategorien in den Welten. Man muss wissen, dass immer, wenn die Rede von Stufen und Unterscheidungen ist, es sich um die Standpunkte des Erfassens durch die Seelen in den Welten handelt und dies in Übereinstimmung mit der Regel: „Das, was wir nicht erfassen, können wir nicht beim Namen nennen.“ Somit verweist das Wort „Name“ auf das Erfassen, ähnlich dem, wie der Mensch einer Sache erst dann den Namen gibt, wenn er davon etwas gemäß seines Erfassens begriffen hat.

Infolgedessen teilt sich die gesamte Realität vom Standpunkt des spirituellen Erfassens aus in drei Unterscheidungen:

1. Azmuto (Sein Wesen)

2. Ejn Sof (Unendlichkeit)

3. Die Seelen

1. Über Azmuto sprechen wir überhaupt nicht, da die Wurzel und der Ort der Schöpfung mit dem Schöpfungsgedanken beginnen, in dem sie in der Bedeutung von „Das Ende der Handlung liegt im Ursprungsgedanken“ eingeschlossen sind.

2. Ejn Sof stellt den Schöpfungsgedanken dar, in der Bedeutung „Seines Wunsches, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.“ Dies wird als Ejn Sof bezeichnet, und genau dies ist die Verbindung zwischen Azmuto und den Seelen. Wir verstehen diese Verbindung für uns in dem Geheimnis des „Wunsches, den Geschöpfen Freude und Genuss zu schenken.“ Ejn Sof ist der Anfang des gesamten Prozesses und heißt „Licht ohne Kli.“ Aber darin liegt die Wurzel der Geschöpfe, also die Verbindung zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen, genannt „Sein Wunsch, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.“ Dieser Wunsch beginnt in der Welt Ejn Sof und setzt sich fort bis zur Welt Assija.

3. Die Seelen sind die Empfänger des Guten, welches in Seinem Wunsch Gutes zu tun enthalten ist.

Ejn Sof wird so genannt, weil dies jene Verbindung darstellt, die zwischen Azmuto und den Seelen existiert, und von uns als „Sein Wunsch, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“ verstanden wird. Und alles, was über diesen Wunsch hinausgeht, besprechen wir nicht. Ejn Sof ist der Anfang des gesamten Prozesses, welcher „Licht ohne Kli“ genannt wird. Dort fängt die Wurzel der Geschöpfe an, das heißt die Verbindung zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen, die wir „Sein Wunsch, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“ nennen. Dieser Wunsch beginnt in der Welt Ejn Sof und setzt sich fort bis zur Welt Assija.

Alle Welten an sich werden als „Licht ohne Kli“ definiert, worüber nicht gesprochen werden kann. Sie werden als Azmuto definiert, und man kann dort nichts erfassen.

Staune aber nicht, dass wir dort eine Vielzahl an Unterscheidungen treffen: Diese Unterscheidungen existieren dort potentiell. Und wenn dann die Seelen kommen, werden diese Unterscheidungen von ihnen enthüllt; sie bekommen die Höheren Lichter je nach dem, was sie korrigiert und geordnet haben. Somit haben die Seelen die Möglichkeit, diese zu empfangen – je nach ihrer eigenen Fähigkeit und Eignung. Und dann werden diese Unterscheidungen tatsächlich enthüllt. Aber in der Zeit, in welcher die Seelen das Höhere Licht [noch] nicht erfassen, werden sie noch als Azmuto angesehen.

Hinsichtlich der Seelen, die von den Welten empfangen, werden die Welten als „Ejn Sof“ bezeichnet. Denn die Verbindung, die zwischen den Welten und den Seelen besteht, also das, was die Welten den Seelen geben, stammt vom Schöpfungsgedanken, der die Wechselbeziehung zwischen Azmuto und den Seelen darstellt.

Wie bereits erwähnt wurde, nennen wir diese Verbindung „Ejn Sof.“ Wenn wir beten und den Schöpfer bitten, uns zu helfen und uns das Gewünschte zu geben, so beziehen wir uns auf Ejn Sof. Dort ist die Wurzel der Geschöpfe, die ihnen Freude und Genuss schenken will, genannt „Sein Wunsch, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.“ Das Gebet richtet sich an den Schöpfer, der uns geschaffen hat. Sein Name ist „Sein Wunsch, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun.“ Er wird „Ejn Sof“ genannt, weil die Rede von dem Zustand vor der Einschränkung (Zimzum) ist. Sogar nach der Einschränkung fand in Ihm keinerlei Veränderung statt, so wie sich im Licht nichts verändert, und Er behält diesen Namen für immer.

Die ganze Vielfalt der Namen ergibt sich nur im Bezug auf die Empfänger. Deswegen ist der erste Name, der als die Wurzel der Geschöpfe enthüllt wird, Ejn Sof. Und dieser Name bleibt unverändert. Alle Einschränkungen und die gesamte Vielfalt der Veränderungen erfolgen nur in Bezug auf die Empfänger. Er dagegen leuchtet immer und endlos mit Seinem ersten Namen, welcher „Sein Wunsch, seinen Geschöpfen Gutes zu tun“ ist. Deswegen beten wir zu dem Schöpfer, der Ejn Sof genannt wird, der ohne Einschränkung und ohne Ende leuchtet. Das Ende, welches anschließend gemacht wurde, ist die Korrektur für die Empfänger, damit sie Sein Licht empfangen können.

Das Höhere Licht besteht aus zwei Unterscheidungen: „Erfassender“ und „Erfasstes.“ Alles, was wir über das Licht zu sagen vermögen, geht vom Eindruck des Erfassenden von dem Erfassten aus. Doch keinen von beiden für sich allein – weder den Erfassenden noch das Erfasste – nennt man Ejn Sof. Vielmehr wird das Erfasste „Azmuto“ und der Erfassende als „Seelen“ bezeichnet. Es ist eine erneuerte Unterscheidung, welche ein Teil des Ganzen ist. Die Erneuerung besteht darin, dass in ihr der Wunsch zu empfangen abgedruckt ist. In diesem Sinne nennt man das Geschöpf „Jesh mi Ajn“ (Etwas aus Nichts).

Die Welten an sich werden als einfache Einheit definiert und es gibt keine Veränderung im Göttlichen. Dies ist die tiefe Bedeutung von „Ich, HaWaYaH, der Schöpfer, habe mich nicht verändert.“ In der Göttlichkeit gibt es keine Sefirot und Unterscheidungen.

Sogar die feinsten Bezeichnungen beziehen sich nicht auf das Licht selbst, weil es eine Unterscheidung von Azmuto ist, die nicht erfassbar ist. Sondern alle Sefirot und Unterscheidungen, über die gesprochen wird, beziehen sich auf das, was der Mensch in Ihm enthüllt hat. Denn der Schöpfer wollte, dass wir diese Fülle erfassen und als tiefe Bedeutung „Seines Wunsches, den Geschöpfen Gutes zu tun“ verstehen. Um das erfassen zu können, was Er uns als „Seinen Wunsch, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“ zu erfassen und zu verstehen wünschte, hat Er diese Sinnesorgane geschaffen und uns gegeben, und diese Sinnesorgane erfassen ihre Eindrücke vom Höheren Licht.

Dementsprechend wurden uns viele Unterscheidungen gegeben, weil das allgemeine Sinnesorgan als Wille zu empfangen definiert wird. Er unterteilt sich in viele Einzelheiten, je nachdem, wie viel die Empfänger empfangen können. Daraus resultieren die vielen Unterteilungen und Einzelheiten, genannt Aufstiege und Abstiege, Ausbreitung und Verschwinden usw.

Da der Wunsch zu empfangen als „Geschöpf“ und „neuer Aspekt“ bezeichnet wird, beginnt das Sprechen genau an der Stelle, wo der Wunsch zu empfangen anfängt, Eindrücke zu empfangen. Das Sprechen stellt Unterscheidungen und Teile der Eindrücke dar. Denn hier gibt es bereits eine Wechselwirkung zwischen dem Licht und dem Willen zu empfangen.

Dies wird „Licht und Kli“ genannt. Doch über das Licht ohne Kli kann nicht gesprochen werden, da ein Licht, welches nicht vom Empfänger erfasst wird, als Azmuto