Borwin Bandelow
Wer hat Angst vorm bösen Mann?
Warum uns Täter faszinieren
Rowohlt Digitalbuch
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Borwin Bandelow arbeitet an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen. Er zählt zu den weltweit führenden Angstforschern und hat zahlreiche Fachbücher und -aufsätze veröffentlicht. Für Rowohlt schrieb er die Bücher «Das Angstbuch» (rororo 61949), «Celebrities» (rororo 62275), «Das Buch für Schüchterne» (rororo 62254) und «Wenn die Seele leidet» (rororo 62573).
Unsere Medien sind immer wieder voll von Berichten über schier unfassbare Verbrechen. Und wir fragen uns, was sich abspielt im Gehirn von Menschen, die andere Menschen entführen, foltern, vergewaltigen oder ermorden. Die Geiseln nehmen, um politische Ziele durchzusetzen. Oder die ihre Kinder jahrzehntelang einsperren, um sie zu missbrauchen und zu quälen. Wie entsteht «das Böse», und wodurch könnte man es vielleicht verhindern?
In diesem Buch geht es um eine besondere Dimension solcher Verbrechen – nämlich um die erstaunliche Faszination, die das Böse hervorruft. Denn obwohl die Taten schrecklich sind, üben sie oft eine faszinierende Wirkung auf andere Menschen aus. Sogar die Opfer selbst werden nicht selten davon erfasst. Welche bizarren Kapriolen vollzieht das Gehirn, wenn sich eine Allianz zwischen Tätern und Opfern bildet? Wie lässt es sich erklären, dass normale Menschen zu brutalen Vergewaltigern, Mördern, Entführern oder Hochstaplern eine positive Bindung entwickeln?
Borwin Bandelow, der seit Jahrzehnten als Psychiater tätig ist und sich auskennt mit den Abgründen der menschlichen Seele, untersucht an zahlreichen Beispielen die merkwürdige Faszination des Bösen. Er beschreibt Fälle, die er selbst behandelt hat, und berichtet über Täter, Opfer und Zeitzeugen, die er interviewt hat, darunter
– eine frühere Geliebte des Serienmörders Jack Unterweger,
– den Vergewaltiger und Mörder Frank Schmökel, der von zahlreichen Frauen im Hochsicherheitstrakt Besuch bekommt,
– eine Frau, die acht Jahre lang von einem Sexgangster gefangen gehalten wurde,
– eine Frau, die monatelang in der Dschungelhölle Nicaraguas gefangen war und über die Beziehungen zu ihren Entführern spricht,
– ein überlebendes Opfer des Kannibalen Jeffrey Dahmer,
– einen ehemaligen Mitstreiter des Terroristen Andreas Baader,
– Deutschlands berühmtesten Hochstapler Gert Postel,
– die Frau, nach der das Stockholm-Syndrom benannt wurde,
– eine Krankenschwester, die fünf ihrer Patienten tötete.
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, März 2013
Copyright © 2013 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Lektorat Regina Carstensen
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
Umschlaggestaltung Anzinger | Wüschner | Rasp, München
(Umschlagabbildung: plainpicture/Arcangel)
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved.
Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
ISBN Buchausgabe 978-3-498-00666-2 (1. Auflage 2013)
ISBN Digitalbuch 978-3-644-02671-1
www.rowohlt-digitalbuch.de
Hinweis: Die Seitenzahlen im Register beziehen sich auf die Printausgabe.
Querweise beziehen sich zwar im Wortlaut auf die Seitenangabe der Printausgabe, führen Sie jedoch per Klick auch im E-Book an die korrekte Stelle.
ISBN 978-3-644-02671-1
Eine amerikanische Studentin, die verdächtigt wurde, ihre Mitbewohnerin in der italienischen Uni-Stadt Perugia misshandelt und die Kehle durchgeschnitten zu haben. Sie wurde 2009 zunächst verurteilt, dann aber in einem Revisionsprozess freigesprochen.
Name geändert.
Name geändert.
Heute wird zunehmend der Begriff «pädosexuell» verwendet, da «pädophil» übersetzt «kinderfreundlich» heißt und somit verharmlosend wirkt.
Name geändert.
Name geändert.
Alle Namen geändert.
Bei einer Geiselnahme am 23. Oktober 2002 durch vierzig bis fünfzig tschetschenische Terroristen im Moskauer Dubrowka-Theater kamen während der Aufführung des Stückes Nord-Ost mindestens 130 Menschen ums Leben, die meisten durch ein unbekanntes Gas, das die Polizei eingeleitet hatte.
Militärisch: Zug.
Mit zwei Affen, die er importierte und verkaufte.
Name geändert.
Name geändert.
Name geändert.
Vor einem Bild, das ihn mit Papst Johannes Paul II. zeigt.
Friedrichsen, G.: Reportagen vom Strich? Der Spiegel, 17/1994
Unterweger, J.: Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus. München, Heyne 1992
Haller, R.: Die Seele des Verbrechers. Wie Menschen zu Mördern werden. Reinbek, Rowohlt 2012
Ebenda, S. 276
Ebenda, S. 263
Wagner, A.: Mörder Dichter Frauenheld. Der Fall Jack Unterweger. Leipzig, Militzke 2004
Hellwig, S., und Lindemann, P.: Die Psychiatrie Ochsenzoll wäre den gefaßten Sexualmörder am liebsten schnell wieder los. Focus, 2/1996
Friedrichsen, G.: Schweinenett zu den Frauen. Der Spiegel, 15/1993
Friedrichsen, G.: Auf frauenfängerische Art. Der Spiegel, 41/1995
Wandelnde Zeitbombe. Der Spiegel, 41/1995
Roggenkamp, V.: Prozess gegen die Retterin des Heidemörders. Die Zeit, 17. Mai 1996
Fluchthelferin will «Heidemörder» heiraten. Psychotherapeutin S. fühlt sich zu Holst hingezogen. Die Welt, 4. November 1996
Bandelow, B.: Celebrities. Vom schwierigen Glück, berühmt zu sein. Reinbek, Rowohlt 2006, 2. Aufl.
Black, D. W., und Larson, L.: Bad Boys, Bad Men. Confronting Antisocial Personality Disorder. New York, Oxford University Press 1999
Fazel, S., und Danesh, J.: Serious mental disorder in 23000 prisoners: A systematic review of 62 surveys. Lancet 359, S. 545–550, 2002
Kopp, D., u.a.: Psychische Störungen und Kindheitstraumata bei Strafgefangenen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung. Fortschritte der Neurologie-Psychiatrie 77, S. 152–159, 2009
Beaver, K. M., u.a.: Genetic risks and ADHD symptomatology: Exploring the effects of parental antisocial behaviors in an adoption-based study. Child Psychiatry and Human Development 43, S. 293–305, 2012
Hare, R. D.: Hare Psychopathy Checklist – Revised. Toronto, Ontario, Multi Health Systems 2003, 2. Aufl.
Murder Suspect’s Stepmother Recalls Bones, Chemicals. The Seattle Times, 25. Juli 1991
The Seattle Times, 2. August 1991
The Smoking Gun. Siehe: www.thesmokinggun.com
Intended Dahmer Victim Recounts Night of Terror. The Los Angeles Times, 1. Februar 1992
The Smoking Gun. Siehe: www.thesmokinggun.com
Lippman, M.: Contemporary Criminal Law: Concepts, Cases, and Controversies. Los Angeles, Sage 2009, S. 290
Milwaukee’s Finest: Jeffrey Dahmer. 1993; www.milwaukeesfinest.net/JeffreyDahmer.html
Stone Phillips’ Interview with Jeffrey Dahmer. Siehe: www.youtube.com
Stone Phillips’ Interview with Jeffrey Dahmer. Siehe: www.youtube.com
The Smoking Gun. Siehe: www.thesmokinggun.com
Stone Phillips’ Interview with Jeffrey Dahmer. Siehe: www.youtube.com
Chan, H. C., und Heide, K. M.: Sexual homicide: A synthesis of the literature. Trauma Violence Abuse 10, S. 31–54, 2009
Harris, J. R.: Where is the child’s environment – A group socialization theory of development. Psychological Review 102, S. 458–489, 1995
United States General Accounting Office: Cycle of sexual abuse. Research inconclusive about whether child victims become adult abusers. Washington, DC, 1996
Jespersen, A. F., Lalumiere, M. L., und Seto, M. C.: Sexual abuse history among adult sex offenders and non-sex offenders: A meta-analysis. Child Abuse and Neglect 33, S. 179–192, 2009
The Smoking Gun. Siehe: www.thesmokinggun.com
Stone Phillips’ Interview with Jeffrey Dahmer. Siehe: www.youtube.com
Rhee, S. H., und Waldman, I. D.: Genetic and environmental influences on antisocial behavior: A meta-analysis of twin and adoption studies. Psychological Bulletin 128, S. 490–529, 2002
Ferguson, C. J.: Genetic contributions to antisocial personality and behavior: A meta-analytic review from an evolutionary perspective. Journal of Social Psychology 150, S. 160–180, 2010
Schorsch, E., und Becker, N.: Angst, Lust, Zerstörung. Reinbek, Rowohlt 1977
Schorsch, E., und Becker, N.: Angst, Lust, Zerstörung. Reinbek, Rowohlt 1977
Bandelow, B., u.a.: Borderline personality disorder: A dysregulation of the endogenous opioid system? Psychological Reviews 117, S. 623–636, 2010
Bandelow, B., u.a.: Borderline personality disorder: A dysregulation of the endogenous opioid system? Psychological Reviews 117, S. 623–636, 2010
Brody, S., u.a.: Psychiatric and characterological factors relevant to excess mortality in a long-term cohort of prostitute women. Journal of Sex and Marital Therapy 31, S. 97–112, 2005
Chen, E. Y., u.a.: Sexually transmitted disease rates and high-risk sexual behaviors in borderline personality disorder versus borderline personality disorder with substance use disorder. Journal of Nervous and Mental Disease 195, S. 125–129, 2007
Russ, M. J., u.a.: Pain perception in self-injurious patients with borderline personality disorder. Biological Psychiatry 32, S. 501–511, 1992
Kemperman, I., u.a.: Pain assessment in self-injurious patients with borderline personality disorder using signal detection theory. Psychiatry Research 70, S. 175–183, 1997
Bohus, M., u.a.: Pain perception during self-reported distress and calmness in patients with borderline personality disorder and self-mutilating behavior. Psychiatry Research 95, S. 251–260, 2000
Komaki, G., u.a.: Plasma beta-endorphin during fasting in man. Hormone Research 33, S. 239–243, 1990
Kaye, W.: Neurobiology of anorexia and bulimia nervosa. Physiology and Behavior 94, S. 121–135, 2008
Bandelow, B., u.a.: Borderline personality disorder: A dysregulation of the endogenous opioid system? Psychological Reviews 117, S. 623–636, 2010
Prossin, A. R., u.a.: Dysregulation of regional endogenous opioid function in borderline personality disorder. American Journal of Psychiatry 167, S. 925–933, 2010
Binks, C. A., u.a.: Pharmacological interventions for people with borderline personality disorder. Cochrane Database of Systematic Reviews, S. CD005653, 2006
Binks, C. A., u.a.: Psychological therapies for people with borderline personality disorder. Cochrane Database of Systematic Reviews, S. CD005652, 2006
Curtin, F., und Niveau, G.: Psychosocial profile of Swiss sexual offenders. Journal of Forensic Sciences 43, S. 755–759, 1998
Hill, A., u.a.: Psychiatric disorders in single and multiple sexual murderers. Psychopathology 40, S. 22–28, 2007
Statistisches Bundesamt. Siehe: www.destatis.de
Elbert, T., Weierstall, R., und Schauer, M.: Fascination violence: On mind and brain of man hunters. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience 260, S. S100–S105, 2010
Buckholtz, J. W., u.a.: Mesolimbic dopamine reward system hypersensitivity in individuals with psychopathic traits. Nature Neurosciences 13, S. 419–421, 2010
Semiz, U. B., u.a.: Effects of diagnostic comorbidity and dimensional symptoms of attention-deficit-hyperactivity disorder in men with antisocial personality disorder. Australian and New Zealand Journal of Psychiatry 42, S. 405–413, 2008
Black, D. W., u.a.: Antisocial personality disorder in incarcerated offenders: Psychiatric comorbidity and quality of life. Annals of Clinical Psychiatry 22, S. 113–120, 2010
Beaver, K. M., u.a.: Genetic risks and ADHD symptomatology: Exploring the effects of parental antisocial behaviors in an adoption-based study. Child Psychiatry and Human Development 43, S. 293–305, 2012
Fossati, A., u.a.: History of childhood attention deficit/hyperactivity disorder symptoms and borderline personality disorder: A controlled study. Comprehensive Psychiatry 43, S. 369–377, 2002
Zhu, J., u.a.: Methylphenidate and mu opioid receptor interactions: A pharmacological target for prevention of stimulant abuse. Neuropharmacology 61, S. 283–292, 2011
Grant, J. E., und Kim, S. W.: A case of kleptomania and compulsive sexual behavior treated with naltrexone. Annals of Clinical Psychiatry 13, S. 229–231, 2001
Raymond, N. C., u.a.: Treatment of compulsive sexual behaviour with naltrexone and serotonin reuptake inhibitors: Two case studies. International Clinical Psychopharmacology 17, S. 201–205, 2002
Hutchinson, M. R., u.a.: Opioid activation of toll-like receptor 4 contributes to drug reinforcement. Journal of Neurosciences 32, S. 11187–11200, 2012
Damasio, H., u.a.: The return of Phineas Gage: Clues about the brain from the skull of a famous patient. Science 264, S. 1102–1105, 1994
Harenski, C. L., u.a.: Aberrant neural processing of moral violations in criminal psychopaths. Journal of Abnormal Psychology 119, S. 863–874, 2010
Wahlund, K., und Kristiansson, M.: Aggression, psychopathy and brain imaging. Review and future recommendations. International Journal of Law Psychiatry 32, S. 266–271, 2009
von Schönfeld, C. E., u.a.: Prävalenz psychischer Störungen, Psychopathologie und Behandlungsbedarf bei weiblichen und männlichen Gefangenen. Nervenarzt 77, S. 830–841, 2006
Måseide, P. H.: The battle about Breivik’s mind. The Lancet 379, S. 2413, 2012
Knoch, D., u.a.: Diminishing reciprocal fairness by disrupting the right prefrontal cortex. Science 314, S. 829–832, 2006
Bandelow, B.: Das Buch für Schüchterne. Reinbek, Rowohlt 2007
Bieneck, S., Stadler, L., und Pfeiffer, C.: Erster Forschungsbericht zur Repräsentativbefragung Sexueller Missbrauch 2011. Siehe: www.bmbf.de/pubRD/Erster_Forschungsbericht_sexueller_Missbrauch_2011%281%29.pdf
Home Office: DNA Expansion Programme 2000–2005: Reporting Achievement. London, UK, The Home Office 2006
Das Fluchttagebuch des Frank Schmökel. Die Welt, 8. November 2000
Friedrichsen, G.: Noch gefährlicher durch Therapie. Der Spiegel, 44/2002
Friedrichsen, G.: Noch gefährlicher durch Therapie. Der Spiegel, 44/2002
Faszinierende Macht über Mädchen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. November 2002
Bayer, W., Berg, S., und Winter, S.: Ein Stück Sterben. Der Spiegel, 46/2000
Lukaschewitsch, M., und Engel, M.: Sex-Verbrecher sucht Frau per Kontaktanzeige. Bild, 28. Februar 2010
Esch, T., und Stefano, G. B.: The Neurobiology of Love. Neuro-Endocrinology Letters 26, S. 175–192, 2005
Younger, J., u.a.: Viewing pictures of a romantic partner reduces experimental pain: involvement of neural reward systems. PLoS One 5, S. e13309, 2010
Zeki, S.: The neurobiology of love. FEBS Letters 581, S. 2575–2579, 2007
Hare, R. D.: Without Conscience. The Disturbing World of Psychopaths. New York The Guilford Press 1999
Harris, G., und Rice, M. E.: Treatment of psychopathy: A review of empirical findings. In: Patrick, C. J. (Hg.): Handbook of Psychopathy. New York, Guilford, S. 555–572, 2006
Khalifa, N., u.a.: Pharmacological interventions for antisocial personality disorder. Cochrane Database of Systematic Reviews, S. CD007667, 2010
Gibbon, S., u.a.: Psychological interventions for antisocial personality disorder. Cochrane Database of Systematic Reviews, S. CD007668, 2010
Hill, A., u.a.: Criminal recidivism in sexual homicide perpetrators. International Journal of Offender Therapy and Comparative Criminology 52, S. 5–20, 2008
Berger, P., u.a.: Sadistic personality disorder in sex offenders: Relationship to antisocial personality disorder and sexual sadism. Journal of Personality Disorders 13, S. 175–186, 1999
Dardenne, S., und Cuny, M. T.: Ihm in die Augen sehen. 80 Tage in der Gewalt von Marc Dutroux. München, Droemer/Knaur 2004, S. 14
Schmucker, M., und Lösel, F.: Does sexual offender treatment work? A systematic review of outcome evaluations. Psicothema 20, S. 10–19, 2008
Marques, J. K., u.a.: Effects of a relapse prevention program on sexual recidivism: Final results from California’s sex offender treatment and evaluation project (SOTEP). Sexual Abuse: A Journal of Research and Treatment 17, S. 79–107, 2005
Hanson, R. K., u.a.: First report of the collaborative outcome data project on the effectiveness of psychological treatment for sex offenders. Sexual Abuse: A Journal of Research and Treatment 14, S. 169–194, 2002
Harris, G., und Rice, M. E.: Treatment of psychopathy: A review of empirical findings. In: Patrick, C. J. (Hg.): Handbook of Psychopathy. New York, Guilford, S. 555–572, 2006
Furby, L., Weinrott, M. R., und Blackshaw, L.: Sex offender recidivism: A review. Psychological Bulletin 105, S. 3–30, 1989
Quinsey, V. L., u.a.: Assessing treatment efficacy in outcome studies of sex offenders. Journal of Interpersonal Violence 8, S. 512–523, 1993
Rice, M. E., und Harris, G. T.: The size and sign of treatment effects in sex offender therapy. Annals of the New York Academy of Sciences 989, S. 428–440, 2003
Maletzky, B. M., und Steinhauser, C.: A 25-year follow-up of cognitive/behavioral therapy with 7,275 sexual offenders. Behavior Modification 26, S. 123–147, 2002
Doren, D. M., und Yates, P. M.: Effectiveness of sex offender treatment for psychopathic sexual offenders. International Journal of Offender Therapy and Comparative Criminology 52, S. 234–245, 2008
Maletzky, B. M., und Steinhauser, C.: A 25-year follow-up of cognitive/behavioral therapy with 7,275 sexual offenders. Behavior Modification 26, S. 123–147, 2002
Rath, C.: Entlassen, aber gefährlich. taz, 18. Juli 2011
Berger, P., u.a.: Sadistic personality disorder in sex offenders: Relationship to antisocial personality disorder and sexual sadism. Journal of Personality Disorders 13, S. 175–186, 1999
Dardenne, S., und Cuny, M. T.: Ihm in die Augen sehen. 80 Tage in der Gewalt von Marc Dutroux. München, Droemer/Knaur 2004, S. 14
Hollstein, M., Jungholt, T., und Lutz, M.: Europarat rügt Kastration von Sexualstraftätern. Welt Online, 22. Februar 2012
Wille, R., und Beier, K. M.: Castration in Germany. Sexual Abuse: A Journal of Research and Treatment 2, S. 103–133, 1989
Weinberger, L. E., u.a.: The impact of surgical castration on sexual recidivism risk among sexually violent predatory offenders. Journal of the American Academy of Psychiatry and Law 33, S. 16–36, 2005
Ryback, R. S.: Naltrexone in the treatment of adolescent sexual offenders. Journal of Clinical Psychiatry 65, S. 982–986, 2004
Schmucker, M., und Lösel, F.: Does sexual offender treatment work? A systematic review of outcome evaluations. Psicothema 20, S. 10–19, 2008
Das Böse nebenan. Spiegel-TV-Dokumentation, VOX, 2011
Bundesamt für Statistik: Rechtspflege. Strafvollzug. Demographische und kriminologische Merkmale der Strafgefangenen zum Stichtag 31. März 2011. Siehe www.destatis.de
Rath, C.: Entlassen, aber gefährlich. taz, 18. Juli 2011
Kampusch, N.: 3096 Tage. Berlin, List 2010
Ebenda, S. 147
Holzapfel, E.: Erklärung von Ernst Holzapfel im Wortlaut. 30. August 2006. Siehe: www.news.at
Hicker, O.: Priklopils Freund: «Sie wirkte damals so höflich und glücklich». Siehe: wienheute.at, 26. August 2009
Kampusch, N.: a.a.O., S. 92
Ebenda, S. 152
Ebenda, S. 175
Ebenda, S. 124
Ebenda, S. 147
Holzapfel, E.: Erklärung von Ernst Holzapfel im Wortlaut. 30. August 2006. Siehe: www.news.at
Kampusch, N.: a.a.O., S. 219
Ebenda, S. 181
Ebenda, S. 175
Kampusch, N.: a.a.O., S. 121
Ebenda
Ebenda
Stockholm-Syndrom: Die «netten» Kidnapper. Kölner Stadt-Anzeiger, 28. August 2003
Ebenda
Siegfried, S., und Siegfried, P.: Entführung in Costa Rica. Eine minutiöse Dokumentation. Egstorf, Schmitz 2010
Ebenda
Julio, der Verrückte. Spiegel, 34/1996
Siegfried, S., und Siegfried, P.: a.a.O., S. 50
Ebenda, S. 207
Green, J.: Colleen Stan: The Simple Gifts of Life: Dubbed by the Media «The Girl in the Box» and «The Sex Slave». Bloomington, Indiana, iUniverse 2009
McGuire, C., und Norton, C.: Perfect Victim: The True Story of «The Girl in the Box» by the D. A. That Prosecuted Her Captor. New York, NY, Dell 1989
McGuire, C., und Norton, C.: Die Leibeigene. Entführung – Verführung – Gehirnwäsche. Die sieben Jahre Qual der Colleen Stan. Bergisch Gladbach, Bastei Lübbe 1989, S. 318
Psychic Sylvia Browne Wrongly Tells Missing Boy’s Parents He’s Dead. Siehe: www.youtube.com
Boy tries to reconnect with old life after 4 years. CNN, 18. Januar 2007
O’Neill, A.: Elizabeth Smart’s story: Nine months of what ifs and near misses. CNN, 17. November 2010
Dobner, J.: Elizabeth Smart ends testimony, says alleged abductor used religion to justify repeated rapes. Star Tribune, 10. November 2010
Fuselier, D.: Placing the Stockholm Syndrome in perspective. FBI Law Enforcement Bulletin, 1999
Cantor, C., und Price, J.: Traumatic entrapment, appeasement and complex post-traumatic stress disorder: Evolutionary perspectives of hostage reactions, domestic abuse and the Stockholm syndrome. Australian and New Zealand Journal of Psychiatry 41, S. 377–384, 2007
Chance, M. R. A.: Introduction. In: Chance, M. R. A. (Hg.): Social Fabrics of the Mind. Hove, Lawrence Erlbaum Associates, S. 1–35, 1988
Hearst, P., und Moscow, A.: Patty Hearst: Her Own Story. New York, Avon 1982
Panksepp, J., u.a.: The biology of social attachments: Opiates alleviate separation distress. Biological Psychiatry 13, S. 607–618, 1978
Shayit, M., u.a.: Establishment of a preference by the newborn lamb for its mother: The role of opioids. Behavioral Neurosciences 117, S. 446–454, 2003
Keverne, E. B.: Psychopharmacology of maternal behaviour. Journal of Psychopharmacology 10, S. 16–22, 1996
Machin, A. J., und Dunbar, R. I. M.: The brain opioid theory of social attachment: A review of the evidence. Behaviour 148, S. 985–1025, 2011
Younger, J., u.a.: Viewing pictures of a romantic partner reduces experimental pain: involvement of neural reward systems. PLoS One 5, S. e13309, 2010
Kampusch, N.: a.a.O., S. 121
Dardenne, S., und Cuny, M. T.: a.a.O., S. 160
Ebenda, S. 86
Ebenda, S. 137
Abduction victim of 1933 kills self. The Montreal Gazette, 22. Januar 1940
Siehe: www.policeone.com, 22. Mai 2012
Ebenda
Dugard, J.: A Stolen Life. New York, Simon & Schuster 2011, S. 207
Ebenda, S. 43
Ebenda, S. 47
Ebenda, S. 53
Ebenda, S. 55
Ebenda, S. 53
Ebenda, S. 71
Ebenda, S. 49
Ebenda, S. 139
Ebenda, S. 143
Ebenda
Jaycee Dugard’s aunt: ‹This is a joyful time›. CNN, 3. September 2009
Ebenda
Dugard, J.: a.a.O., S. 239
Favaro, A., u.a.: The effects of trauma among kidnap victims in Sardinia, Italy. Psychological Medicine 30, S. 975–980, 2000
Dardenne, S., und Cuny, M. T.: a.a.O., S. 189
Weber, R., und Wiedemann, E.: Ich möchte gern die ganze Welt übernehmen. Der Spiegel, 32/1985
Bharti, M. S.: Death Comes Dancing: Celebrating Life With Bhagwan Shree Rajneesh. 1981, S. 18
Parodie eines Gottesstaates in Oregon. Der Spiegel, 32/1985
Dörfler, B.: Gottes Liebessklaven. In: Nannen, H. (Hg.): Die himmlischen Verführer. München, Gruner + Jahr, S. 21–46, 1979
Fuchs, E.: Jugendsekten. München, Goldmann 1979
Homosexuals and fornicators are like dirty dung eating dogs. Rev. Sun Myung Moon, «The Family Federation for Cosmic Peace and Unification and the Cosmic Era of Blessed Family», 4. Mai 1997
Parliamentary debates: Official report, Great Britain. Parliament. House of Commons. The Unification Church. 926, S. 1593, 23. Februar 1977
Fraser, D. M.: Investigation of Korean-American Relations. Report of the Subcommittee on International Organisations of the Committee on International Relations. U. S. House of Representatives. 1978
Miller, R.: Bare-Faced Messiah. The True Story of L. Ron Hubbard. Harmondsworth, Michael Joseph Ltd. 1987
Lane, J. M., und Kent, S. A.: Politiques de rage et narcissisme malin. Criminologie 41, S. 117–155, 2008
Atack, J.: A Piece of Blue Sky. New York, Lyle Stuart Books, Carol Publishing Group 1990, S. 54
Gardner, M.: Fads and Fallacies in the Name of Science Mineola, NY, Dover Publications 1957
Prescott, B.: L. Ron Hubbard’s Son Says His Father ‹Destroys› Foes. Clearwater Sun, 6. Mai 1982
Lane, J. M., und Kent, S. A.: Politiques de rage et narcissisme malin. Criminologie 41, S. 117–155, 2008
Matthews, D. A., u.a.: Religious commitment and health status: A review of the research and implications for family medicine. Archives of Family Medicine 7, S. 118–124, 1998
McCullough, M. E., u.a.: Religious involvement and mortality: A meta-analytic review. Health Psychology 19, S. 211–222, 2000
Komaki, G., u.a.: Plasma beta-endorphin during fasting in man. Hormone Research 33, S. 239–243, 1990
Newberg, A.: The brain and the biology of belief: An interview with Andrew Newberg, MD. Interview by Nancy Nachman-Hunt. Advances in Mind-Body Medicine 24, S. 32–36, 2009
Anastasi, M. W., und Newberg, A. B.: A preliminary study of the acute effects of religious ritual on anxiety. Journal of Alternative and Complementary Medicine 14, S. 163–165, 2008
Moll, J., u.a.: Human fronto-mesolimbic networks guide decisions about charitable donation. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 103, S. 15623–15628, 2006
Fuchs, E.: Jugendsekten. München, Goldmann 1979
Layton Blakey, D.: Affidavit (Eidesstattliche Erklärung) 1978; Siehe: http://jonestown.sdsu.edu/AboutJonestown/PrimarySources/04-24-BlakeyAffidavit.pdf
The Jonestown Institute: Transcript of Recovered FBI tape Q 042. Alternative Considerations of Jonestown and Peoples Temple. Jonestown Project: San Diego State University. San Diego, CA, 2001
Wessinger, C.: How the Millennium Comes Violently: From Jonestown to Heaven’s Gate. New York, NY, Seven Bridges Press, 2000
The Jonestown Institute: Transcript of Recovered FBI tape Q 042. Alternative Considerations of Jonestown and Peoples Temple. Jonestown Project: San Diego State University. San Diego, CA, 2001
Stahlhut, M.: Wer war Andreas Baader wirklich? Die Welt, 3. Januar 2007
Proll, T., und Dubbe, D.: Wir kamen vom anderen Stern. Hamburg, Nautilus 2003
Ebenda
Proll, T., und Dubbe, D.: Wir kamen vom anderen Stern. Hamburg, Nautilus 2003
Kober, H.: «Wir verlangten Auskunft». Interview mit Peter-Jürgen Boock. taz, 2. November 2011
Stern, K., und Hermann, J.: a.a.O., S. 87
Sartre spricht von Folter. Besuch des französischen Philosophen bei Andreas Baader. Die Zeit, 13. Dezember 1974
Proll, T., und Dubbe, D.: Wir kamen vom anderen Stern. Hamburg, Nautilus 2003
Stern, K., und Hermann, J.: Andreas Baader. Das Leben eines Staatsfeindes. München, Deutscher Taschenbuch Verlag 2007
Sontheimer, M.: High sein, frei sein. Der Spiegel, 39/2007
Stern, K., und Hermann, J.: a.a.O., S. 33
Ebenda
Ebenda, S. 68
Ebenda, S. 64
Ebenda, S. 63
Proll, T., und Dubbe, D.: a.a.O., S. 15
Aust, S.: Der Baader-Meinhof-Komplex. Hamburg, Hoffmann und Campe, 2008, S. 375
Aust, S.: Der Baader-Meinhof-Komplex, a.a.O.
Handlögten, G., Mathes, W., und Nübel, R.: Die Nacht von Stammheim. stern, 9. Oktober 2002
Aust, S.: a.a.O., S. 839
Stern, K., und Hermann, J.: a.a.O., S. 320
Handlögten, G., Mathes, W., und Nübel, R.: Die Nacht von Stammheim. stern, 9. Oktober 2002
Bogerts, B.: Gehirn und Verbrechen: Neurobiologie von Gewalttaten. In: Schneider, F. (Hg.): Entwicklungen in der Psychiatrie. Heidelberg, Springer, S. 335–347, 2006
Dahlkamp, J.: Das Gehirn des Terrors. Spiegel Online, 8. November 2002
Aust, S.: Der Baader-Meinhof-Komplex, a.a.O.
Bogerts, B.: Gehirn und Verbrechen: Neurobiologie von Gewalttaten. In: Schneider, F. (Hg.): Entwicklungen in der Psychiatrie. Heidelberg, Springer, S. 335–347, 2006
Merari, A.: The readiness to kill and die: Suicidal terrorism in the Middle East. In: Reich, W. (Hg.): Origins of Terrorism: Psychologies, Ideologies, Theologies and States of Mind. Cambridge University Press, S. 1990
Atran, S.: Genesis of suicide terrorism. Science 299, S. 1534–1539, 2003
Merari, A.: The readiness to kill and die: Suicidal terrorism in the Middle East. In: Reich, W. (Hg.): Origins of Terrorism: Psychologies, Ideologies, Theologies and States of Mind. Cambridge University Press, S. 1990
Atran, S.: Genesis of suicide terrorism. Science 299, S. 1534–1539, 2003
Borum, R.: Psychology of Terrorism. Tampa, Florida, University of South Florida, 2007
Pape, R.: Dying to Win. Australian Army Journal 3, S. 25–38, 2006
Miller, L.: The terrorist mind: II. Typologies, psychopathologies, and practical guidelines for investigation. International Journal of Offender Therapy and Comparative Criminology 50, S. 255–268, 2006
Finn, P.: A Turkmen Tome Gets Foreign Aid. The Washington Post, 23. Februar 2005
Schulz, S.: «Mama hat immer Angst, dass ich verhaftet werde». Spiegel Online, 21. Dezember 2011
Coolidge, F. L., Davis, F. L., und Segal, D. L.: Understanding madmen: A DSM-IV assessment of Adolf Hitler. Individual Differences Research 5, S. 30–43, 2007
Matussek, P., Matussek, P., und Marbach, J.: Hitler, Karriere eines Wahns. München, Herbig 2000
Schwaab, E.: Hitler’s Mind: A Plunge Into Madness. New York, NY, Praeger Frederick 1972
Rosenbaum, R.: Explaining Hitler: The Search for the Origins of his Evil. New York, NY, Harper Perennial 1998
Mayer, J. D.: The emotional madness of the dangerous leader. Journal of Psychohistory 20, S. 331–348, 1993
Coolidge, F. L., Davis, F. L., und Segal, D. L.: Understanding madmen: A DSM-IV assessment of Adolf Hitler. Individual Differences Research 5, S. 30–43, 2007
Ebenda
Arlt, J.: Entlassen nach Tod. Todesfalle Krankenhaus. Eine wahre Geschichte. Heidelberg, MVG Verlag 2008
Ebenda, S. 115
Friedrichsen, G.: Nur ein «absurder Irrtum»? Der Spiegel, 27/2007
Arlt, J.: a.a.O., S. 120ff.
Friedrichsen, G.: Nur ein «absurder Irrtum»? Der Spiegel, 27/2007
Heissmeyer, A.: Schlimmer Verdacht gegen Altenpflegerin. Focus, 31. Januar 2006
Klein, R.: Erstickte der Todesengel auch den Großvater? General-Anzeiger, 26. Juni 2006
Altenpflegerin vor Gericht. Kölnische Rundschau, 24. Januar 2006
Klein, R.: Erstickte der Todesengel auch den Großvater? General-Anzeiger, 26. Juni 2006
«Todesengel von Wachtberg» vor Gericht. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Januar 2006
Franck, M.: Die Todesengel. Wenn Pfleger morden. Film von Matthias Franck (Buch und Regie). ARD, 9. Februar 2006
Sturm, C.: «Wie am Fließband getötet». Focus, 17. November 2006
Davies, B.: The first picture of the woman who forced her healthy son into a wheelchair and convinced doctors he was sick. Daily Mail, 23. Oktober 2009
Meadow, R.: Munchausen syndrome by proxy. The hinterland of child abuse. Lancet 2, S. 343–345, 1977
Galvin, H. K., Newton, A. W., und Vandeven, A. M.: Update on Munchausen syndrome by proxy. Current Opinions Pediatry 17, S. 252 – 257, 2005
Galvin, H. K., Newton, A. W., und Vandeven, A. M.: Update on Munchausen syndrome by proxy. Current Opinions Pediatry 17, S. 252 – 257, 2005
Saad, G.: Munchausen by proxy: The dark side of parental investment theory? Medical Hypotheses 75, S. 479–481, 2010
Southall, D. P., u.a.: Covert video recordings of life-threatening child abuse: Lessons for child protection. Pediatrics 100, S. 735–760, 1997
Schreier, H.: Munchausen by proxy. Current Problems in Pediatric and Adolescent Health Care 34, S. 126–143, 2004
Day, D. O., und Moseley, R. L.: Munchausen by Proxy Syndrome. Journal of Forensic Psychology Practice 10, S. 13–36, 2010
Southall, D. P., u.a.: Covert video recordings of life-threatening child abuse: Lessons for child protection. Pediatrics 100, S. 735–760, 1997
Shaw, R. J., u.a.: Factitious disorder by proxy: Pediatric condition falsification. Harvard Reviews of Psychiatry 16, S. 215–224, 2008
Saad, G.: Munchausen by proxy: The dark side of parental investment theory? Medical Hypotheses 75, S. 479–481, 2010
Sheridan, M. S.: The deceit continues: An updated literature review of Munchausen Syndrome by Proxy. Child Abuse and Neglect 27, S. 431–451, 2003
Firstman, R., und Talen, J.: The Death of Innocents: A True Story of Murder, Medicine and High Stakes Science. New York, Bantam Books 1997
McClure, R. J., u.a.: Epidemiology of Munchausen syndrome by proxy, non-accidental poisoning, and non-accidental suffocation. Archives of Diseases in Childhood 75, S. 57–61, 1996
Schreier, H.: Munchausen by proxy. Current Problems in Pediatric and Adolescent Health Care 34, S. 126–143, 2004
Bools, C. N., Neale, B. A., und Meadow, S. R.: Follow up of victims of fabricated illness (Munchausen syndrome by proxy). Archives of Diseases in Childhood 69, S. 625–630, 1993
Galvin, H. K., Newton, A. W., und Vandeven, A. M.: Update on Munchausen syndrome by proxy. Current Opinions Pediatry 17, S. 252 – 257, 2005
Ayoub, C.: Munchausen by proxy: Definition, Assessment and Integrative Treatment. 14th International Congress for the prevention of Child Abuse and Neglect. Denver, Colorado, 2002
Postel, G.: Die Abenteuer des Dr. Dr. Bartholdy. Ein falscher Amtsarzt packt aus. Bremen, Brockkamp Verlag 1985
Postel, G.: Doktorspiele. Geständnisse eines Hochstaplers. Frankfurt am Main, Eichborn 2001
Thies, H.: Blender. Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. April 2006
Die Doktorspiele des Hochstaplers Postel. Die Welt, 20. Januar 1999
Für Linda, Leon, Juri und Gabi
Marietta bringt Gottfried Kuchen, Wollsocken, eine CD von den Amigos und ein Buch über Heilfasten mit. Gottfried lächelt Marietta liebevoll an. In der nächsten Stunde reden sie viel. Genauer gesagt, klagt Gottfried die meiste Zeit, wie schlecht es ihm geht, und Marietta hört ihm zu. Dann sprechen sie darüber, wann sie sich das nächste Mal wiedersehen. Das wird erst in einem Monat sein. Denn Gottfried sitzt im Gefängnis.
Marietta hat keine Angst vor Gottfried. Dabei gab es mal eine Zeit, in der Gottfried schlimme Dinge gemacht hatte.
Er hat eine Frau getötet, mit der er mehrere Wochen zusammen war. Renate war zehn Jahre älter als er. Heute kann er sich nicht mehr erklären, warum er so wütend auf Renate werden konnte, dass er angeblich vierzehnmal mit dem Messer auf sie einstach, wie der Gerichtsmediziner behauptet hatte. Auch schon früher war Gottfried wegen Vergewaltigung und Körperverletzung im Gefängnis gewesen. Aber Marietta ist sich sicher, dass so etwas nie wieder passieren wird. Denn sie wird ihm Halt geben. Menschen können sich ändern.
Wie ist es möglich, dass ein Mensch, der abgrundtief böse und verachtenswert erscheint, von einer Frau wie Marietta aufopfernd geliebt wird? Immer wieder kann man beobachten, dass kriminelle, eigensüchtige und brutale Personen andere wohlmeinende Menschen täuschen, ausnutzen und in ihren Bann ziehen.
Eine Religionslehrerin setzt sich für einen mehrfachen Frauenmörder in der Todeszelle ein und glaubt an seine Unschuld. Eine Frau kann es nicht über das Herz bringen, sich von ihrem Ehemann zu trennen, obwohl er ständig fremdgeht, nicht arbeitet, das Haushaltsgeld verspielt und sie einmal im Monat verprügelt. Ein Politiker, der sich in mitreißenden Reden für christliche Werte, Ehrlichkeit und Fleiß einsetzt und gegen den Sittenverfall wettert, der aber auf der anderen Seite mit der Mafia kooperiert, Kokain schnupft, Steuern hinterzieht und seine Frau betrügt, wird immer wieder vom Volk gewählt. Ein windiger Hochstapler umgarnt Damen mittleren Alters und erschleicht sich ihr Vertrauen, um ihre wohlgefüllten Konten zu plündern. Ein Guru predigt Enthaltsamkeit, Askese, Treue, Frieden und Respekt – aber er schläft mit seinen jugendlichen Anhängerinnen, lässt sich Luxuslimousinen von seinen Fans finanzieren, liebt französischen Cognac und Black Jack im Casino und bezahlt eine kriminelle Schlägertruppe, die Abtrünnige am Aussteigen aus seiner Sekte hindern soll.
Immer wieder hören wir von Fällen, in denen gefährliche und infame Menschen andere dazu bringen, sie zu bewundern, zu verehren, ihnen zu dienen und Dinge zu tun, die sie nicht tun wollen.
Oft reagieren wir mit Fassungslosigkeit, wenn wir erfahren, wie sich Menschen gegen alle Vernunft solchen offensichtlich niederträchtigen Egoisten ausliefern. Ist es Naivität, Willenlosigkeit oder psychische Labilität, die manche Personen anfällig für gefährliche Verführer macht?
Ist es Manipulation, Hypnose oder Gehirnwäsche, wenn intelligente, lebenserfahrene und ausgeglichene Menschen von Übeltätern getäuscht werden?
Und wie ist es zu erklären, wenn sich ganze Völker von gewissenlosen Diktatoren irreleiten, erniedrigen und unterjochen lassen? Nicht selten bekommen politische oder religiöse Führer, die es mit den Menschen nicht wirklich gut meinen, von uns die große Bühne geschenkt.
All diesen geschickten Verführern ist gemeinsam, dass sie, obwohl sie schlecht, erbärmlich, unheilbringend, niederträchtig, hassenswert, abscheulich oder diabolisch erscheinen, die Fähigkeit haben, andere Menschen zu vereinnahmen, sie auszunutzen und sie Dinge tun zu lassen, die sie nicht wollen. Wir fallen leichtgläubig auf ihre Tricks herein, verehren sie mit aufopfernder Liebe, Begeisterung, Ekstase und leidenschaftlicher Zuneigung. Wir sind folgsame Opfer ihrer Manipulation und ihrer Kunst der Willenslenkung. Und genau darum geht es in diesem Buch: um die Faszination des Bösen. Es geht um der Menschen Hörigkeit.
Und was spielt sich im Kopf von Individuen ab, die Spaß daran finden, andere Menschen zu entführen und zu foltern, oder die Kinder jahrzehntelang in einen Keller sperren, um sie zu missbrauchen und zu quälen? Welche bizarren Kapriolen vollzieht das Gehirn, wenn sich eine unheimliche Allianz zwischen den manipulativen Tätern und ihren hypnotisierten Opfern bildet? Vielleicht können wir dieses Rätsel mit Hilfe der Hirnforschung lösen, denn unverständliche Verhaltensweisen von Menschen lassen sich auf archaische Anteile unseres Denkorgans zurückführen.
Um dieses Geheimnis zu ergründen, analysierte ich Berichte von Gewaltopfern in Hinblick auf offene und versteckte Hinweise, die mir helfen konnten, dem Mysterium auf die Spur zu kommen, warum Menschen zu brutalen Vergewaltigern, Mördern oder Hochstaplern eine unerklärliche Bindung entwickeln. Ich kontaktierte Menschen in mehreren Ländern der Erde, die Betroffene von Entführungen und anderen Verbrechen waren. Ich redete mit Mördern und Hochstaplern und interviewte Zeitzeugen.
Auf der Suche nach dem Ursprung der merkwürdigen Beziehung, die sich zwischen Kidnappern und Geiseln bildet, stieß ich auf unglaubliche Geschehnisse, unaussprechliche Dinge und tiefe Abgründe der menschlichen Seele. Diese Gespräche führte ich nicht in meiner Rolle als Arzt – denn dann hätten sie meine Schweigepflicht berührt –, aber dennoch mit dem Hintergrundwissen eines Psychiaters.
Nicht immer war die Recherche einfach. Viele Opfer berühmter Kriminalfälle schotten sich verständlicherweise ab, da sie leidvolle Erfahrungen mit aufdringlichen und neugierigen Journalisten gemacht und sich entschlossen haben, ihre Privatsphäre zu schützen. Und manche von ihnen möchten nicht wieder an ihre früheren schmerzlichen Erlebnisse erinnert werden.
Um dem Phänomen der menschlichen Hörigkeit näher auf den Grund zu kommen, habe ich mit Menschen gesprochen, die mich zutiefst beeindruckt haben. Meine Reise in die Katakomben der menschlichen Seele hat nicht immer zum Ziel geführt. Fragen blieben unbeantwortet, Rätsel ungelöst. Aber vielleicht bin ich am Ende ein klein wenig einem Geheimnis auf die Spur gekommen, das sich tief in den verschlungenen Nervensträngen unseres Gehirns verbirgt. Wenn wir auch weit davon entfernt sind, das Böse im Menschen zu ergründen, hoffe ich, meinen Lesern ein wenig näherbringen zu können, warum wir uns durch Satans sympathische Seiten verführen lassen.
Please allow me to introduce myself
I’m a man of wealth and taste
I’ve been around for a long, long year
Stole many a man’s soul and faith
The Rolling Stones, «Sympathy For The Devil»
Eine neue Packung Rasierklingen liegt bereit.
Auch eine lange, starke Lederschnur.
Ich habe vorgesorgt für die Minute
der letzten Entscheidung.
Jack Unterweger, Fegefeuer
Während im Jahr 1991 in den Lichtspieltheatern Das Schweigen der Lämmer läuft, geht im Wienerwald ein Prostituiertenmörder um. Die Frauen, die nervös auf dem Straßenstrich in Wien ihrem Geschäft nachgehen, werden von einem Reporter des österreichischen Rundfunks ORF gefragt, was sie dabei empfinden, wenn immer wieder eine ihrer Kolleginnen ermordet aufgefunden wird. Dem kleinen, aber gutaussehenden Jack Unterweger vertrauen sie ihre Ängste an. Er spricht ihre Sprache und hat Verständnis für sie, denn seine Tante war ebenfalls eine Hure gewesen, die von einem Freier getötet worden war. Auch interviewt er den Leiter der Kriminalpolizei, der mit der Ermittlung dieser Prostituiertenmorde beauftragt ist, zu den neuesten Erkenntnissen der Spurensicherung.
Er weiß tatsächlich, wovon er redet. Vor einem Jahr war er aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er wegen Mordes gesessen hatte.
1974 wird die achtzehnjährige Prostituierte Margaret Schäfer in Hessen tot aufgefunden. Der Österreicher Johann «Jack» Unterweger hatte das Mädchen in einer frostigen Winternacht in einen Wald gelockt und gezwungen, sich trotz Schneefalls und eisiger Kälte nackt auszuziehen. Dann schlug er über Stunden vierzigmal mit einer Teleskop-Stahlrute auf Margaret Schäfer ein, um sie schließlich mit ihrem Büstenhalter zu erdrosseln. Motiv? Das Opfer habe ihn an seine Mutter erinnert. Psychiatrische Gerichtsgutachter hielten ihn für einen «unverbesserlichen Gewohnheitsverbrecher, bei dem mit Sicherheit Rückfälle zu erwarten sind», bei dem eine «enorme Aggressivität» sowie eine «sexuelle Perversion mit einer sadistischen Komponente» bestehe.[1]
Unterweger wird zu lebenslanger Haft verurteilt, die er 1976 antritt. Ein Jahr vor dem Mord an der Deutschen war Unterweger zudem verdächtigt worden, eine Salzburgerin getötet zu haben. Nachdem die polizeilichen Untersucher von dem Fall abgezogen wurden, weil er ja ohnehin schon lebenslang bekommen hatte, konnte ihm die Tat nicht mehr nachgewiesen werden.
Unterweger fängt im Gefängnis an, Bücher zu schreiben. Seine Autobiographie Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus[2] wird ein Bestseller, der auf seine Weise durchaus literarische Qualitäten hat und den Leser betroffen macht, auch wenn man den Autor nach der Lektüre nicht gerade als Sympathieträger empfindet.
In diesem Buch kommt seine traurige Kindheit zur Sprache: Die Mutter war eine kriminelle Prostituierte, und von seinem Vater weiß man nur, dass er ein amerikanischer Soldat war. Jack hatte ihn nie kennengelernt. Die Mutter gibt ihr «Hurenbankerl» weg, an den Großvater, einen versoffenen, ordinären, sexbesessenen ehemaligen Zuchthäusler. Dann wird das Kind zwischen verschiedenen Personen hin und her geschoben, in Heimen für schwererziehbare Kinder aufbewahrt oder von Prostituierten aufgezogen. Mit zehn Jahren sieht er seine Mutter zum ersten Mal für kurze Zeit – danach nicht wieder.
Jack Unterweger
Der Knastpoet
Seiner Autobiographie folgend, ist Jack bereits als Heranwachsender von einem übermächtigen Sextrieb befallen. Er begeht Autodiebstähle und Einbrüche, wird amphetaminsüchtig und schickt eine Freundin auf den Strich. Mit sechzehn wird er zum ersten Mal wegen eines Angriffs auf eine Prostituierte verhaftet. Seine zahlreichen Straftaten kumulieren schließlich in dem Mord an Margaret Schäfer.
FegefeuerTatort150IQ124[3]Endstation Zuchthaus1990Fegefeuer