Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

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Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

 

Nr. 1895

 

Kampf um KONNEX A

 

Perry Rhodan und die Mönche – im Machtzentrum des Traal

 

von Arndt Ellmer

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

 

Wie es aussieht, sind alle Heliotischen Bollwerke zerstört worden. Die wabenförmigen Raumstationen, die verschiedene Galaxien unter dem Dach der Koalition Thoregon miteinander verbinden sollten, existieren nicht mehr. Das hat für die Menschheit zur Folge, dass zwei Teile der Erde durch hyperphysikalische Vorgänge in andere Galaxien »verschlagen« worden sind. An ihrer Stelle erheben sich in zwei Regionen Terras nun sogenannte Faktorelemente.

Eines davon steht bei Kalkutta, in seinem Innern befinden sich Gebäude der Nonggo. Das andere steht in Terrania – und aus seinem Innern heraus haben die barbarischen Dscherro die Hauptstadt der Erde mit ihrem Terror überzogen. Wo sich die »ausgetauschten« Menschen aus Terrania derzeit aufhalten, weiß niemand. Der verschwundene Teil Kalkuttas jedenfalls hat sich im Bereich des Teuller-Systems materialisiert, im Herzen der Nonggo-Zivilisation.

Von dort aus bricht Perry Rhodan zu einer großen Expedition auf. Er will zur Galaxis Shaogen-Himmelreich, zu den mysteriösen Baolin-Nda. Bei diesen Konstrukteuren der Heliotischen Bollwerke will er weitere Informationen über Thoregon-Zusammenhänge erlangen.

Doch in Shaogen-Himmelreich weiß anscheinend niemand etwas von den Baolin-Nda. Zudem herrscht in den Randbereichen der Galaxis Krieg. Die Truppen des Traal-Gegenkults planen die Zerschlagung des religiösen Systems der Galaxis. Es kommt zum verheerenden KAMPF UM KONNEX A …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Bontereigg – Der Agent der Außenwächter stößt ins Zentrum des Traal vor.

Fleissnerrg – Der Fothok hilft nicht nur einmal dem Mönch.

Houcho Maull – Die Jedouine wird von den Geistern der Vergangenheit geplagt.

Perry Rhodan – Der Terraner möchte hinter das Geheimnis der Baolin-Nda kommen.

Siebenton – Der Seelenhirte sucht die endgültige Entscheidung.

1.

 

Sie glänzte in mattem Perlweiß und besaß ein marmoriertes Muster. Das wäre an sich nichts Verwunderliches gewesen. Der eigentliche Reichtum von Bontereiggs neuer Dozz-Pfeife lag in ihrem Klang. Mit zwei Fingerspitzen hielt der Mönch sie vorsichtig fest und schlug sie leicht gegen die Ecke des kleinen Tisches.

Verträumt schloss er die Augen. Nur ein einziges Mal in seinem Leben hatte er die Glocken von Toun läuten gehört. Sie klangen dunkler, aber ihr Ton war ebenso rein und klar wie der dieser Dozz-Pfeife.

Für den Außenwächter in geheimer Mission gab es keinen Zweifel: Es handelte sich um eine Pfeife aus Timen. Das schaumähnliche Weichgestein wuchs in den vertrockneten Meeren des Planeten Hogschuer und erzielte auf den Märkten in Shaogen-Himmelreich Phantasiepreise. Ein einfacher Mönch wie Bontereigg hätte nie in seinem Leben den Gegenwert einer solchen Pfeife aufbringen können.

Und sie war ungeraucht, also nagelneu.

Bei diesem Gedanken kam dem Agenten der Außenwächter die merkwürdige Nervosität des Fothok-Händlers wieder in den Sinn. Der hatte sich ununterbrochen bewegt und ein beständiges Sirren und Klacken erzeugt, das Bontereigg erst auf ihn aufmerksam werden ließ.

Du hast Diebesgut erworben, durchzuckte ihn der Gedanke. Der Fothok hat die Pfeife vermutlich auf Tavigo gestohlen und wollte sie so schnell wie möglich loswerden. Nicht anders ist der Schleuderpreis zu erklären, zu dem er dir die Pfeife verkauft hat.

Wenn die Behörden des Planeten ihn als Dieb verfolgten, war es aus mit ihm. Sie würden ihn aus dem Schiff herausholen, und der Traal konnte nichts dagegen unternehmen. Schaffte er es jedoch, Tavigo unbehelligt zu verlassen, hatte er so gut wie gewonnen. Der Ruf der meisten Traal-Anhänger war inzwischen so schlecht, dass Bontereigg der Diebstahl nur von Nutzen sein konnte. Als Alibi sozusagen.

Er lauschte dem klaren Nachhall der Pfeife und begann sie genüsslich zu stopfen. Eine Timen-Pfeife musste man mit Bedacht einrauchen. Zunächst eine Viertelfüllung warm rauchen, dann eine halbe. Bei der dritten Füllung erst durfte die Pfeife richtig heiß werden. Nur so blieb der Wert der Pfeife über Generationen erhalten. Eine zu heiß eingerauchte Pfeife bekam Risse und brach schnell auseinander. Sie besaß keinen Wert mehr, denn der Bruch-Timen ließ sich nicht mehr weiterverarbeiten.

Bontereigg rauchte nacheinander zwei Pfeifen. Das Hochgefühl des Neuerwerbs und die geistige Klarheit durch das Dozz-Kraut verschafften ihm für kurze Zeit ein völlig neues Lebensgefühl, das ihn die Gefahren seines Auftrags vergessen ließ und ihm einen angenehmen Nachmittag bescherte. Als sich der Kabinenautomat aktivierte und ihm mitteilte, dass das Schiff demnächst sein Ziel erreichen würde, wollte er es nicht wahrhaben.

»Das kann nicht sein! Und außerdem bin ich beschäftigt.« Nach diesem Zwischenruf überlegte es sich jedoch anders. »Aktiviere den Bildschirm! Ich möchte den Anflug beobachten.«

»Tut mir leid«, entgegnete die monotone Stimme und produzierte altersbedingte Artikulationsstörungen. »Alle Systeme für die Außenbeobachtung sind blockiert. Anweisung vom Kommandanten.«

»Na schön. Dann eben nicht.«

Er beschloss, eine weitere Füllung Dozz-Kraut zu rauchen. Auf Tomend hatte er seine alte Pfeife und das Kraut verloren und auch beinahe sein Leben. Diesmal wollte er umsichtiger sein und es nicht so weit kommen lassen.

Es klopfte an der Tür. Bontereigg erhob sich und öffnete.

»Du …«

Es war der Fothok vom Raumhafen auf Tavigo. Die mittleren Arme des Insektenwesens schnellten nach vorn und stießen den Mönch in die Kabine zurück.

»Damit hast du nicht gerechnet, oder?«

Bontereigg prallte gegen den Sessel und fing den Sturz umständlich ab.

»Was willst du?«, keuchte er. Die Finger der linken Hand klammerten sich um die Pfeife.

»Das fragst du noch? Gib mir die Pfeife zurück!«

»Ich denke nicht daran. Gekauft ist gekauft.«

Der Fothok schien Probleme mit der Logik dieser Äußerung zu haben. Er überlegte und überlegte.

»Du konntest am Preis erkennen, dass es sich nur um eine Leihgebühr handeln kann«, behauptete er schließlich. »Die Zeit ist um. Die Pfeife gehört wieder mir.«

»Du hast sie gestohlen!«, rief Bontereigg laut. »Mir hast du sie verkauft, damit dir die Behörden nichts nachweisen können.«

»Korrekt, völlig korrekt! Mich haben sie vor dem Betreten des Schiffes kontrolliert, denn ich bin auf Tavigo bekannt. Du aber bist unbehelligt durch die Kontrollen geschlüpft. Und jetzt gib mir die Pfeife.«

»Trage dein Anliegen dem Kommandanten vor«, versuchte der Mönch das Wesen hinzuhalten.

Warum sollte er dem Drängen eines gemeinen Diebs nachgeben? Nach den Gesetzen, die auf den meisten Welten von Shaogen-Himmelreich galten, hatte Bontereigg die Pfeife in gutem Glauben erworben. Niemand konnte sie ihm wieder wegnehmen.

Der Fothok reagierte blitzartig. Er spitzte seine Klauen und stach auf Bontereigg ein. Der Mönch wich hastig zurück, warf den Sessel um und verfolgte, wie der Dieb, vom eigenen Schwung getragen, über den Sessel stürzte und auf den Boden prallte.

»Das soll dir eine Lehre sein!« Der Mönch strich mit der freien Hand die Schärpen auf seinem Körper glatt. »Verschwinde, oder ich lasse dich abführen.«

Der Fothok dachte nicht daran. Bontereigg unterschätzte die Schnelligkeit und Gelenkigkeit des Insektenwesens. Und irgendwie steckte die Hochachtung vor den ausgestorbenen Tessma anscheinend zu tief in ihm fest, als dass er einen Vertreter der abstammenden Völker als Bedrohung für sich selbst angesehen hätte.

Der Fothok belehrte ihn eines Besseren. Noch im Liegen zog er die Gliedmaßen an den Körper. Es knirschte und kreischte, als er sich abstieß und erneut angriff.

Bontereigg war viel zu überrascht, um sich gezielt zu wehren. Er wollte die Arme ausstrecken, aber die Bewegung kam viel zu spät. Ein Schlag traf die linke Hand und stauchte sie zusammen. Stechender Schmerz raste durch die Finger bis in den Arm und in die Schulter hinauf. Die Klauen des Fothoks zuckten knapp an seinem Kopf vorbei, schlugen gegen die Wand. Ein Sirren und Ächzen erklang in voller Lautstärke, dann stürzte der Insektenkörper zwischen Sessel und Tisch; die Wucht des schweren Körpers riss dem Mönch die Pfeife aus der schmerzgelähmten Hand.

Fassungslos stand Bontereigg da und starrte auf den Fothok. Der Insektoide lag zu seinen Füßen, er schien keiner Bewegung mehr fähig. Er stammelte etwas, dann ging eine Art elektrischer Schlag durch den Körper. Das Wesen streckte sich und blieb liegen.

Noch immer begriff der Außenwächter in geheimer Mission nicht, was geschehen war. Erst langsam klärte sich sein Blick.

Der Stiel der Pfeife steckte im Kopf des Fothoks. Er hatte ein Auge durchschlagen und war ins Gehirn eingedrungen. Klebrige, grünblaue Flüssigkeit sickerte auf den Fußboden. Das Wesen war tot.

Bontereigg machte einen großen Bogen um den Dieb und trat zum Kabinenautomaten. Er gab den Direktrufkode der Zentrale ein.

»Es lebe der Traal«, sagte er, als sich der Service meldete. »Hier spricht Bontereigg. Ich bin in meiner Kabine überfallen worden.«

»Es lebe der Traal«, lautete die Antwort. »Unser Schiff erreicht soeben sein Ziel. Der Landevorgang wird in wenigen Minuten abgeschlossen sein. Bitte gedulde dich ein wenig.«

»Na gut.«

Entschlossen trat er zu dem Toten und zog mit einem Ruck die wertvolle Pfeife aus dem Auge. Er steckte sie in den Reinigungsautomaten und war froh, als er sie unbeschädigt und im alten Zustand zurückerhielt.

Bontereigg wartete die Landung nicht ab. Er floh hinaus auf den Korridor.

 

*

 

Hunderte von Gleitern kreisten am Himmel. Vom Raumhafen bewegte sich eine Schlange aus Fahrzeugen in Richtung der Stadt, deren flache, wuchtige Quaderbauten sich geradezu in den Schatten des Dschungels duckten.

»Thenhalen ist die dritte Stadt«, verkündete eine Stimme im Rücken der Hundertschaft. Die Angehörigen verschiedener Völker richteten ihre Sinnesorgane nach hinten aus.

Ein Wesen mit schwarzer Lederhaut und kahlem Kugelkopf näherte sich. Vier Augen ermöglichten ihm Rundumsicht. Am tonnenförmigen Körper baumelten vier dünne Arme mit jeweils zwei Gelenken. Das Wesen bewegte sich auf einem kräftigen Säulenbein in hüpfender Weise vorwärts. Zwei Arme sorgten für die Balance, die beiden anderen hielten zwei Teleskopkrücken.

Es gab keinen Zweifel. Das war der Caligure Otterwein. Und er machte mit seinem nächsten Satz keinen Hehl daraus, dass er sich nicht nur als Anführer der Technikergruppe sah, sondern als ihr Herr und Gebieter.

»Ihr werdet mir gehorchen«, fuhr der Caligure fort, und Bontereigg fragte sich, ob er überhaupt wusste, was Gehorsam war.

Vermutlich hat er es bei Houcho Maull gelernt, sagte sich der Außenwächter.

Die Hundertschaft setzte sich in Bewegung. Bontereigg steckte mittendrin und ließ sich davonschieben. Ein einzelner Fothok in seiner Nähe richtete nervös die Fühler auf ihn aus. Konnte das ein Komplize des Diebes sein, der in seiner Kabine gestorben war? Möglich war es, und Bontereigg war auf der Hut. Diebe arbeiteten meist nicht auf eigene Rechnung. Sie organisierten sich in Zünften, und diese wiederum führten dreißig Prozent ihrer Gewinne an Unterorganisationen des Traal ab. Dafür gewährte Houcho Maull ihnen Unterschlupf in ihren geheimen Stützpunkten und hier auf der Hauptwelt des Traal.

Sie lag im Sternhaufen GK und trug die Bezeichnung GK 876. Die Zahlenfolge bezeichnete den roten Zwergstern, um den der Planet mit dem Hauptquartier kreiste. Dass es überhaupt einen Planeten im Reigen der alten Zwergsterne gab, war verwunderlich. Eine Laune der Natur vermutlich, und Bontereigg empfand eine gewisse Achtung für jenes ihm namentlich nicht bekannte Wesen, das die Entscheidung getroffen hatte, das Hauptquartier des Traal auf dieser einsamen Welt zu errichten.

Houcho Maull war es nicht gewesen. In ihrer bisher kurzen Amtszeit hätte sie niemals derartiges aus dem Boden stampfen können.

Der Außenwächter-Agent schaute unauffällig zum gleiterübersäten Himmel empor. Um diese Tageszeit leuchtete er in einem dunklen Orange, und über dem Dschungel zogen violette Wolkenbänke vorbei. Außer der dunkelroten Scheibe des wärmenden Sterns ließ die Atmosphäre kein Fremdlicht durch.

Bontereigg lenkte seine Aufmerksamkeit zum hinteren Ende des Raumhafens. Dort standen drei Dutzend bunt zusammengewürfelte Schiffe. Keines ähnelte dem anderen. Eines hatten sie jedoch alle gemeinsam: Mehr als den Schrottpreis hätten ihre Eigentümer nirgends für eine solche Zumutung erhalten. Aber das war es nicht allein. Ohne Ausnahme wiesen die Schiffe Spuren einer Auseinandersetzung auf. Teilweise hatten Energiestrahlen große Teile der Oberfläche und der kompletten Außensektionen weggefräst.

Der Außenwächter-Agent beherrschte sich mühsam. Für das, was er sah, gab es nach seinem Wissen nur eine Erklärung. Die Schlacht im Mourmalin-System hatte stattgefunden, und er konnte nur hoffen, dass Korter und seine Flotte rechtzeitig eingetroffen waren, um die Vernichtung des KREUZMONDS VON WOLKENORT zu verhindern.

Auf Gismer hatte Ledenfalt ihm eingeschärft, dass er an seinem Ziel auch Geunpach antreffen würde. Der Anführer des Ordens auf Gismer hatte ihm untersagt, von sich aus den Agentenführer zu kontaktieren. Bontereigg ahnte aber bereits, dass sich dieses Verbot angesichts der Entwicklung der Situation nicht lange würde aufrechterhalten lassen.

Geunpach zählte zu den Mitarbeitern des Traal-Sekretärs Tiu Agutt, eines der engsten Mitarbeiter der Jedouine. Und Agutts Raumfahrzeug gehörte zu den Trägerschiffen mit Sonnenfeuer-Geschützen. Geunpach hatte vom Vorhandensein dieser Geschütze gewusst und Korter offensichtlich nicht darüber verständigt.

Schon allein aus diesem Grund hatte Bontereigg mehrere Fragen an den Agentenführer, der ihn damals vom neunten Phasenhügel auf Phasenberg weggeholt hatte. Wäre der Werber damals nicht erschienen, hätte die Mönchin Bontereigg das Liebeswerben Höft Mahrenbachs erhört und wäre in sein Haus gezogen. Sie hätte ihm ein paar Kinder geboren, und zusammen wären sie bestimmt glücklich gewesen.

So aber hatten ein paar Augenblicke gereicht, Bontereigg ein anderes Schicksal zu bescheren. Den Ruf der Außenwächter konnte kein Mönch ablehnen. Es handelte sich um eine Auszeichnung. Bontereigg war in den Orden eingetreten, und früher als erwartet hatte sie ihr Geschlecht gewechselt und war als Mann in der Hierarchie aufgestiegen. Seit drei Jahren arbeitete er als Agent für den Orden und lebte unter der schweren Belastung, auf Grund der vielen Kontakte mit anderen Lebewesen nie mehr in den eigentlichen Ordensverband zurückkehren zu können.

Otterwein führte die Gruppe zu einem Informationsterminal. Die Automaten waren außer Betrieb, und der einzige Angestellte, ein Mourmale, bekam es angesichts der Hundertschaft mit der Angst zu tun.

»Ich weiß nichts, ich kann nichts!«, rief er ihnen entgegen. »Die Auskunft ist geschlossen.«

Der Caligure überhörte es.

»Wir sollten abgeholt werden«, sagte er mit Nachdruck. »Kannst du uns darüber etwas sagen?«

»Nichts, gar nichts.«

Otterwein holte mit den freien Armen aus und versetzte dem Mourmalen zwei Ohrfeigen. Es klatschte links und rechts, und der mächtige Kopf flog hin und her.

»Hört auf! Lasst mich in Ruhe!«, kreischte das Wesen. »Nichts funktioniert mehr. Alles ist durcheinander. Die Programme sind gestört.«

»Was ist geschehen?«

»Weiß ich es? Wir waren fort. Jetzt herrscht hier das Chaos. Hoffentlich kehrt Houcho bald zurück.«

Der Caligure schien wenigstens in Ansätzen zu wissen, was die Anführerin des Traal geplant hatte, bevor seine Gruppe nach Tavigo verlegt worden war.

»Wie sieht es in deiner Heimat aus?«, pfiff er. »Antworte, oder ich werde ernsthaft wütend. Was ist über Mourmalin geschehen?«

»Wir waren so nah am Sieg. Aber dann griff der fremde Raumer ein und zerstörte zwei Trägerschiffe. Ein drittes explodierte von innen heraus. Bevor die übrigen zehn ihre Geschütze neu synchronisiert hatten, tauchte die Flotte der Außenwächter auf. Wir sind geflohen. Auf den üblichen Schleichwegen kehrten wir hierher zurück.«

Der Mourmale klammerte sich am metallenen Tresen fest und riss ihn beinahe um. Vor Erregung zitterte er am ganzen Körper.

»Damit der Traal siegreich bleibt«, sagte Otterwein und versetzte ihm einen dritten Schlag. Der Mourmale ging zu Boden.

»Damit der Traal siegreich bleibt«, murmelte es hinter dem Tresen. »Derzeit sieht es gar nicht gut aus.«

»Verräter bestraft Houcho Maull persönlich!«, rief der Caligure zornig. »Soll ich dich in die Folterkammer zerren, oder gehst du freiwillig?«

»Ich bin nicht da. Ich existiere nicht«, hörten sie den hysterischen Mourmalen ächzen.

Normalerweise waren Mourmalen ruhige Wesen, sie neigten nicht zum Wahnsinn.

Dieser hier schien eine klare Ausnahme zu sein, wahrscheinlich hatten ihn die Ereignisse der letzten Tage völlig verstört.