Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
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10.
Glossar
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 2389
Die Opal-Station
Friedensfahrer im Einsatz – Mondra Diamond ruft verborgenes Wissen ab
Uwe Anton
Wir schreiben das Jahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – dies entspricht dem Jahr 4933 alter Zeitrechnung. Seit Monaten stehen die Erde und die anderen Planeten des Solsystems unter Belagerung. Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR haben das System abgeriegelt, während sich die Menschen hinter den sogenannten TERRANOVA-Schirm zurückgezogen haben.
Währenddessen hat die Armada der Chaosmächte die komplette Milchstraße unter ihre Kontrolle gebracht. Nur in einigen Verstecken der Galaxis hält sich weiterhin zäher Widerstand. Dazu zählen der Kugelsternhaufen Omega Centauri mit seinen uralten Hinterlassenschaften und die Charon-Wolke. Wenn die Galaktiker aber eine Chance gegen TRAITOR haben wollen, müssen sie mächtige Instrumente entwickeln.
Die neuen Verbündeten von Perry Rhodans Terranern, die Friedensfahrer, begeben sich unterdessen nach Hangay: Dort stoßen sie auf einen Kosmischen Messenger, dem es so wenig wie ihnen selbst möglich zu sein scheint, in diese Galaxis vorzudringen. Allerdings finden sie auch eine havarierte Einheit, die sehr wahrscheinlich TRAITOR zugehört: DIE OPAL-STATION …
Alaska Saedelaere – Der Mann mit der Maske erkundet die Opal-Station.
Mondra Diamond – Die ehemalige Zirkusartistin, TLD-Agentin und »Mutter von ES« dringt in die Tiefen der Erinnerung vor.
Kintradim Crux – Ein Architekt meldet sich zu Wort.
Als vor rund 100 Millionen Jahren das Kosmonukleotid TRIICLE-9 mutierte und von seinem angestammten Platz verschwand, entstand jene Negasphäre, die für sehr lange Zeit ein über die Maßen wichtiges Machtmittel der Mächte des Chaos sein würde. Diese Zone des Chaos stellte eine Bedrohung der benachbarten Kosmonukleotide und des Moralischen Kodes als Ganzes dar. Darüber hinaus war sie beispielsweise Herkunftsort der Nekrophoren, von Teilen der Chaotender und nicht zuletzt Aufenthaltsbereich für den aus den V’Aupertir entstandenen Herrn der Elemente selbst …
Johucabitus Voss, Kosmologische Grundlagen,
Vorlesung an der Universität von Terrania im Erstsemester des Jahrgangs 1340 NGZ
Mondra Diamond
Erinnerungen
»Neurologisch ist alles in Ordnung mit dir«, sagte Doktor Milano Henderkott. »Die Gehirnscans haben keinerlei Anhaltspunkte ergeben. Keinerlei Auffälligkeiten. Es liegen keine organischen Veränderungen vor.«
Mondra Diamond betrachtete den Mediker skeptisch. Der Hundertjährige machte durchaus einen kompetenten Eindruck, doch nichts ließ darauf schließen, dass er die neurologische Kapazität im Solsystem, wenn nicht sogar in der gesamten LFT war.
»Es gibt natürlich keine Präzedenzfälle.« Henderkott rief mehrere Datenholos auf und ließ den Blick über sie schweifen. »Du trägst Teile der Erinnerungen von Kintradim Crux in dir, dem verstorbenen Architekten des Chaotenders ZENTAPHER.
Der Vorgang datiert aus dem Jahr 1304 NGZ, aus dem Kampf um den havarierten Chaotender in der Galaxis Dommrath. Damals kam es zu einem Zweikampf zwischen dir und dem sterbenden Diener der Materie Torr Samaho, bei dem du von einem Bewusstseinssplitter des toten Chaotender-Architekten Kintradim Crux unterstützt wurdest.«
»Das hört sich so unwirklich an«, gestand Mondra ein, »trifft die Sache aber ziemlich gut.«
»Welcher Art der Bewusstseinssplitter ist, wie viele Informationen darin verborgen sind und vor allem, wie du Zugriff auf die enthaltenen Informationen erlangen kannst, ist uns völlig unbekannt.«
Mondra nickte. »Das kann mir niemand sagen. Die bisherigen Untersuchungen haben nicht den geringsten Erfolg gehabt.«
Der Mediker lächelte schwach. »Ich sehe derzeit keinen Anlass zur Beunruhigung. Wir stehen ganz am Anfang. Und falls ich dir nicht weiterhelfen kann … ich empfehle dir, die Waringer-Akademie und die Universität von Terrania zu konsultieren. Dort werden Wissenschaftler der verschiedensten Fachrichtungen versuchen, diese Erinnerungen zu reaktivieren. Sie können sogar neue, speziell auf dich abgestimmte Versuchsanordnungen entwickeln, und die spezifischen Labors der Universität …«
»Das ist mir bekannt«, unterbrach Mondra ihn.
»Und sollten medizinische Methoden kein Ergebnis bringen«, relativierte Henderkott sofort, »kannst du immer noch auf psychologische sowie parapsychische zurückgreifen.«
Das ist das Problem, dachte Mondra. Alle Mediker, mit denen ich bislang gesprochen habe, sehen mich als Fall. Sie sind nur an Ergebnissen interessiert: Die Erinnerungen des Kintradim Crux sind für mich auf keine bekannte Weise erreichbar. Und die Mediker setzen alles daran, diese Erinnerungen zugänglich zu machen. Wie ich mich dabei fühle, was ich davon halte, interessiert sie nur sekundär. Versuchsanordnungen entwickeln … Labors … Mittlerweile hatte sie den Eindruck, dass es allen anderen bloß um diese Erinnerungen ging und nicht mehr um sie. Würde irgendein Wissenschaftler zweifelsfrei nachweisen können, dass man lediglich ihr Gehirn in Scheibchen schneiden müsste, um an Kintradim Crux’ Erinnerungen heranzukommen, würde man ihr nahelegen, diese radikale, aber Erfolg versprechende Methode in Angriff zu nehmen.
»Vielleicht hilft es weiter, wenn wir erneut rekapitulieren, was genau damals geschehen ist«, sagte Henderkott.
»Darüber liegen zahlreiche Dossiers vor.« Mondra bemerkte, dass ihre Abwehrhaltung immer stärker wurde. Sie war es mittlerweile einfach nur leid. »Das habe ich tausendmal geschildert, in allen Einzelheiten.«
Henderkott lächelte; entwaffnend, hoffte er vermutlich. »Aber nicht mir. Es würde mir helfen, wenn ich es direkt von dir hörte.«
Mondra seufzte resigniert.
»Torr Samaho, der ehemalige Crozeirenprinz, verfügte also über Kintradim Crux’ Architektenstab?«
»Ja. Nur der und ein Armbandfunkgerät waren ihm noch als Ausrüstung geblieben.«
»Was hat es mit diesem Architektenstab auf sich?«, fuhr der Mediker fort.
Mondra schloss die Augen. Sie sah es wieder ganz genau vor sich.
Die Spitze des Werkzeugs berührt einen Punkt, und ich glaube, ein Geräusch in der Nekrophore zu hören, ein leises Klicken.
Der nächste Punkt, das nächste Klicken.
Und die ganze Zeit über ist das fremde Etwas in meinem Verstand.
Das ist die eigentliche Kontrollfunktion. Außerhalb von STERN kann nur Kintradim Crux eine Nekrophore öffnen. Sein Geist muss dazu anwesend sein.
Und sein Geist ist noch vorhanden. In Torr Samaho.
»Außerhalb von STERN konnte nur Kintradim Crux eine Nekrophore öffnen«, sagte sie. »Sein Geist musste dazu anwesend sein.«
»Und sein Geist war in diesem Stab? Oder bereits in dir?«
»Wie soll ich dir das erklären …«
»Genau deshalb möchte ich es ja einmal von Anfang an hören«, sagte Dr. Henderkott. »Aus deinem Mund, mit deinen eigenen Worten. Es war im März 1304.« Er sah von dem Datenholo auf. »Im Land Dommrath. Atlan, Icho Tolot, Myles Kantor, Dao-Lin-H’ay, Trim Marath, Startac Schroeder, Mohodeh Kascha und du befindet euch im Chaotender ZENTAPHER.«
Mondra nickte. »Am 19. März.«
»Euch ist bewusst, welche Gefahr ZENTAPHER in den Händen Torr Samahos für das Universum darstellt. Die mentale Ausstrahlung des einstigen Dieners der Materie wirft euch nieder. Den Schwarzen Zwilling, den Trim Marath in Todesangst hervorbringt, wischt der Gigant achtlos beiseite. Mohodeh Kascha schafft es jedoch, sein Xan-Katapult auf Samaho abzufeuern. Der Schuss verbrennt den Anzug der Macht bis auf den Gürtel und verletzt den Zyklopenkörper schwer an Schulter und Hüfte. Geschwächt entlässt Torr Samaho euch aus seinem mentalen Zwang und zieht sich zurück. So weit richtig?«
»So weit richtig«, bestätigte Mondra.
»Ihr erfahrt, dass ZENTAPHER ein havarierter Chaotender ist und eine todbringende Nekrophoren-Ladung mit sich führt und Torr Samaho aus dem Kreis der Diener der Materie ausgestoßen wurde …«
»Damit erschien es uns noch dringlicher, die Reparatur ZENTAPHERS zu unterbinden und den Chaotender der Kontrolle des unberechenbaren Riesen zu entziehen«, sagte Mondra leise. Sie spürte, dass sie sich der Kraft der Erinnerungen nicht entziehen konnte. Zumindest ihrer eigenen Erinnerungen …
»Du tarnst dich als Alpha-Ingenieur, um Energiespeicherkugeln im Werkstatt-Prisma des Chaotenders zu zünden, wirst jedoch von Torr Samaho entdeckt und überwältigt. Trim Marath greift den einstigen Beauftragten der Kosmokraten erneut mit seinem Schwarzen Zwilling an …«
»… und hat diesmal Erfolg.« Mondra erkannte kaum ihre eigene Stimme; eine andere Person schien Henderkotts Satz zu beenden. »Mit zerschmettertem Körper und zerquetschtem Kopf schwebt Samaho auf einem Antigravfeld davon …«
»Trotz seines Zustands verlässt der ehemalige Diener der Materie Kintradims Höhe zusammen mit dir als Geisel. Der Mörderprinz weiß, dass er bald sterben wird, und will eine Nekrophore öffnen, um die Bewohner ZENTAPHERS und des Landes Dommrath mit in den Untergang zu reißen. Da seine Hände dazu zu klobig sind, zwingt er dich mental, den Öffnungsmechanismus zu bedienen.«
»Ich …« Mondra schluckte. Es war, als wäre es gestern gewesen. Ach was, als würde sie es jetzt, in diesem Augenblick, erneut erleben. »Ich schaute an dem Zyklopen hoch und sah, dass er schwer verletzt war …«
*
Ich schaue an dem Zyklopen hoch und sehe, dass er schwer verletzt ist. Flüssigkeit tropft aus einer hässlichen Bauchwunde, die offensichtlich verödet worden ist, sich jetzt aber wieder geöffnet hat. Der rechte Arm ist zerquetscht, der Kopf des riesigen Geschöpfs nur noch eine formlose Masse.
Aber das ist nicht alles. Der Mörderprinz ist nicht nur körperlich schwer mitgenommen.
Meine geistige Verbindung mit dem Riesen ist annähernd absolut, viel enger, als ich es mir wünsche, und völlig einseitig.
Mir ist klar, dass ich den mentalen Fähigkeiten Samahos nichts entgegenzusetzen habe. Er kann mit mir verfahren, wie ihm beliebt.
Aber ich spüre aufgrund dieser geistigen Nähe auch, dass der Riese im Begriff ist, den Verstand zu verlieren …
Torr Samaho liegt im Sterben! Es wird sehr lange dauern, es wird sehr qualvoll werden, doch er wird dem Tod nicht entgehen können.
Und der kleine freie Teil von meinem Geist erkennt in diesem Augenblick noch etwas.
Torr Samaho wird mich nicht mehr loslassen, nicht mehr freigeben. Ich werde den ehemaligen Diener der Materie in den Tod begleiten.
Ich bezweifele, dass der Zyklop langsam hinüberdämmert. Dass er gemächlich in die Kälte eintaucht, die nach ihm greift, oder in das Nichts oder was auch immer. Nein, das sähe ihm nicht ähnlich. Außerdem hat er ja nicht die geringsten Zweifel an seinen Absichten gelassen.
Die suggestiven Impulse des Zyklopen halten mich weiterhin in ihrem Bann. Ich bewege mich automatisch, wie ein Roboter, erledige Tätigkeiten, deren Sinn und Zweck ich nicht verstehe.
Ich bin eins mit seinem Geist, und ich erkenne im selben Augenblick wie er selbst, dass der ehemalige Diener der Materie angegriffen wird. Attackiert von den letzten Bewusstseinsresten des Architekten Kintradim Crux!
Der Angriff ist wie ein Feuerspeer, der tief ins sowieso schon geschundene Innere Torr Samahos fährt, der blutiges Seelenfleisch zusätzlich aufreißt und versengt, der wühlt und gräbt und nagt und frisst und zerrt.
Ich erlebe ihn mit, als würde der letzte Bewusstseinsrest des Architekten Kintradim Crux mit brennender Gewalt auch in meinen Geist eindringen, das Überraschungsmoment nutzen, sich wieder zurückziehen und mit Widerhaken noch schrecklichere, klaffendere Wunden reißen, nur um sofort darauf an einer anderen Stelle erneut in Samahos Ich zu preschen und ihn dort auf dieselbe Weise zu verheeren.
Torr Samaho konzentriert den letzten Rest seiner Kraft und leistet erbitterten Widerstand, nimmt den Kampf gegen den Bewusstseinssplitter auf …
2. Februar 1346 NGZ
Die Klaue mit den Krallenfingern
Die Station war ihr unheimlich.
Sie erinnerte Mondra Diamond an eine entspannt geöffnete Klaue mit drei Fingern und einem kürzeren Daumen. Nein, korrigierte sie sich. Keine Finger, sondern Krallen. Spitze, scharfe Sporne, die nur darauf zu warten schienen, tief in das Fleisch eines Opfers eindringen zu können. Körpereigene Waffen, geschaffen zum Beuteschlagen und Töten.
In etwa zwei Lichtsekunden Entfernung schwebte sie im Halo der Galaxis Hangay im Leerraum. Die bläulich weiße, fast transparent wirkende Opaleszenz der Außenwandungen ließ sie kalt wirken und erhöhte damit, zumindest für die Horrikos-Geborene, das Gefühl der Bedrohung, das von dem Gebilde ausging.
Wie irdischer Feueropal, dachte Mondra. Nur eine bestimmte Art von Frauen kann sich damit schmücken. Unwillkürlich entstand vor ihrem geistigen Auge das Bild eines jungen Mädchens von blassem, unnahbarem, fast sphärischem Liebreiz. Nein, keine Arkonidin, auch keine jüngere Ausgabe ihrer selbst, sondern der Schönheits-Archetyp einer längst vergangenen Kunstepoche.
Sie verdrängte den Gedanken, konzentrierte sich wieder auf die rätselhafte Station, die das Holo vor ihr zeigte, die Opal-Station, wie sie für sich benannt hatte. Sie war riesig; ihr größter Durchmesser lag bei fast 20 Kilometern, ein gewaltiger Brocken von Raumstation.
Ihre Ankunft hier, im Sektor D-MODA, am Rand der Aufmarschzone des Chaos, war anscheinend unbemerkt von anderen Beobachtern geblieben. Kein Wunder, dachte Mondra, angesichts der hyperenergetischen Eruptionen, die der Kosmische Messenger rings um den Halo von Hangay nach wie vor hervorbringt.
»Keine Veränderung«, sagte Alaska Saedelaere hinter ihr.
Mondra zuckte zusammen, als sie unvermittelt seine Stimme hörte. Sicher, sie war nur Gast an Bord der FORSCHER, seiner OREON-Kapsel, doch manchmal schien er ihre Anwesenheit einfach zu vergessen. Er bewegte sich wie ein Geist, tauchte lautlos in ihrer Nähe auf, ohne ihr, vielleicht mit einem einfachen Räuspern, Gelegenheit zu geben, seine Annäherung zu bemerken. Er wollte sie keineswegs bewusst erschrecken, ihr auch nicht deutlich machen, dass sie hier nicht willkommen war. Sie hatte vielmehr den Eindruck, dass er sie die meiste Zeit über einfach nicht zur Kenntnis nahm – oder nicht imstande war, sein Verhalten darauf umzustellen, nicht mehr allein an Bord zu sein.
Vielleicht war er schlicht und einfach zu lange allein gewesen, um sich noch an Gesellschaft gewöhnen zu können. Vor allem an weibliche.
»Nein«, bestätigte Mondra. »Keine Veränderung.«
Die Opal-Station war offensichtlich hier am Rand von Hangay havariert. Sie gab keinerlei Funksignale von sich. Die energetischen Emissionen, die die Instrumente der FORSCHER empfingen, waren so gering, dass der Maskenträger die Vermutung geäußert hatte, die Aggregate dort würden nur »auf Sparflamme« laufen; Analysen des Bordrechners MIRKET ließen auf weitreichende maschinelle Probleme im Inneren der Station schließen, und eine Reihe von Energieausbrüchen – vermutlich kleineren Explosionen – zeigte an, dass dort drüben die Dinge gehörig aus den Fugen geraten waren.
Mondra und die Friedensfahrer hatten nicht die geringste Ahnung, worum es sich bei der Station handelte. Eins war jedoch klar: Ein Gigant dieser Sorte, ein bislang nie beobachteter Typ im Gerätepark der Terminalen Kolonne TRAITOR, konnte nur von großer Wichtigkeit sein.
Zumindest hatte Alaska vermutet, dass die Station zur Terminalen Kolonne gehörte. »Sie hat die UHF-Eruption des Kosmischen Messengers mit den Leuchtfeuern im Sektor D-MODA verwechselt«, hatte er gesagt. »Ihr eigentliches Ziel wäre D-MODA gewesen, genau wie das Ziel all der anderen Einheiten. Stattdessen ist sie unmittelbar neben Objekt Ultra in den Normalraum zurückgefallen, was sie außer Gefecht gesetzt hat. Die Konfrontation mit dem Messenger wurde der Station zum Verhängnis.«
Kantiran hatte ihm recht gegeben und mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg gehalten: »Wir müssen sofort handeln. Vor uns liegt eine wehrlose, havarierte Station der Chaostruppen. Das ist eine einmalige Chance. Wir werden eindringen, sie unter unsere Kontrolle bringen und an einen sicheren Ort schaffen, um sie weiter zu erforschen.«
Markige Worte, die wieder einmal bewiesen, dass er der Sohn seines Vaters war. Eine Gelegenheit ohne langes Zögern beim Schopf ergreifen – die Gunst der Stunde nutzen. Mondra gab ihm darin vollkommen recht: Sie wären dumm, würden sie die Chance nicht nutzen.
Nur – wie sollten sie das anstellen? Die Friedensfahrer verfügten nicht über Raumfahrzeuge, mit denen sie einen solchen Brocken abtransportieren konnten. Ihnen blieb im Prinzip also nur eine Wahl: die Station unter Kontrolle bringen, deren Triebwerke aktivieren, falls sie überhaupt über welche verfügte und diese intakt waren, und dann den Fund zur genaueren Erforschung in Sicherheit schaffen. Am besten an einen Ort, wie zum Beispiel die Charon-Wolke.
Und sollte das nicht möglich sein, mussten sie zumindest versuchen, so viele Informationen wie möglich zu sammeln.
Genau damit würden die Friedensfahrer in Kürze beginnen.
»Alles bereit?«, fragte Mondra. »Auch die Kapsel?«
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