Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
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Glossar
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 2091
Eine Spur von ES
In der Unterwelt von Ferrol – seltsame Hinweise für Perry Rhodan
von Horst Hoffmann
Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt
Die unter dem Befehl der negativen Superintelligenz SEELENQUELL stehenden Arkoniden haben Terra und die anderen Planeten des Solsystems besetzt. Um eine vernichtende Raumschlacht zu verhindern, die Millionen oder gar Milliarden von Toten gefordert hätte, hat sich Perry Rhodan mit seiner Flotte an einen unbekannten Ort zurückgezogen.
Von dort aus agieren die Terraner im Frühjahr 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Mit Kommandoaktionen gehen sie gegen SEELENQUELL und die arkonidischen Truppen vor. Ein wichtiger Verbündeter dabei ist ausgerechnet Bostich, der ehemalige Imperator des Kristallimperiums, mit dem Perry Rhodan einen heiklen Pakt geschlossen hat.
Zuletzt gelang es einem Kommandotrupp, der aus Agenten der USO und Terranern bestand, auf Terra Schlimmeres zu verhindern: Morkhero Seelenquell, der auf dem Heimatplaneten der Menschheit einen zweiten Sitz für die Superintelligenz »erbauen« sollte, wurde erschossen.
Mittlerweile gibt es eine Gegenbewegung der Arkoniden selbst, die gegen SEELENQUELL kämpfen wollen. Und die Posbis von der Hundertsonnenwelt sind auch auf die Seite der Terraner gewechselt. Das Kräfteverhältnis in der Galaxis hat sich so umgekehrt – und dann erkennt man auf Ferrol EINE SPUR VON ES …
Perry Rhodan – Der Terraner folgt einer seltsamen Spur nach Ferrol.
Sky Charter – Die Panitherin interessiert sich für das Galaktische Rätsel.
Gucky – Der Mausbiber wird langsam richtig wütend.
Jakus – Der Ferrone sieht sich in kosmische Geschehnisse hineingezogen.
Lotho Keraete – Der Mann aus Metall begleitet Perry Rhodan in die Unterwelt des Planeten.
Ferrol; Thortisches Museum Süd
13. Mai 1304 NGZ
Mit einem Ruck blieb Sky Charter stehen. Eine Reflexion in der gläsernen Vitrine? Sie hatte sie nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen. Aber hier ist doch niemand, dachte sie. Sky Charter lauschte, hielt den Atem an, ging vorsichtig einen Schritt zurück – und da war es wieder!
Ein Gesicht. Das Gesicht eines Terraners.
Es war zu einem stummen, qualvollen Schrei verzogen. Der Mann musste Schmerzen leiden. Aber das wirklich Schlimme: Die Reflexion war vorhanden, Sky erkannte sie deutlich. Nur existierte in ihrer Nähe kein Objekt, das den Reflex hätte auslösen können.
Sky sah sich um. In den Vitrinen spiegelte sich das künstliche Licht, das aus indirekten Scheinwerfern fiel. Alte Schriftrollen, die Reste lemurischer Hinterlassenschaften, die Zigtausende von Jahren überdauert hatten, Faustkeile und Streitäxte – ein buntes Sammelsurium, das in diesem Raum die Geschichte einer winzigen Region dokumentierte.
Aber kein Mensch. Niemand. Sie war allein in diesem Raum des Museums.
Es hätte sie auch überrascht, denn die Ferronen hatten derzeit anderes zu tun, als das Museum zu besuchen. In der Hauptstadt Thorta herrschte das Chaos, denn der Thort von Ferrol hatte vor zwei Stunden eine Katastrophenwarnung herausgegeben: In der Folge kauften zahlreiche Ferronen noch Nahrungsmittel ein und besorgten sich wichtige Dinge, die sie für das Leben benötigten. Andere flohen aus der Hauptstadt aufs Land, wo sie sich sicher fühlten.
Es wurde allgemein befürchtet, dass es bereits in den kommenden Stunden zu einer arkonidischen Invasion des Wega-Systems kommen könnte. Und die Erfahrungen, die die galaktische Öffentlichkeit bei den Kämpfen um Ertrus gesammelt hatte, zeigten, dass es bei Kämpfen zu großmaßstäblichen Zerstörungen kommen konnte.
In Skys Augen war dieser Glaube völlig überzogen. Aber sie interessierte sich auch wenig für das aktuelle Tagesgeschehen. Ihre Welt war die Vergangenheit. Die junge Panitherin arbeitete als Archäologin, und Ferrol war für sie das reinste Paradies.
Sie sah das terranische Gesicht, aber es gab keinen einzigen Terraner im Museum, der sich in der Vitrine hätte spiegeln können.
»Ist da jemand?«, rief sie, schalt sich sofort eine Närrin. Hier ist niemand. Wer soll mir also antworten?
Das Museum war komplett leer; auch in den benachbarten Räumen hatte sie bisher keinen Besucher gesehen. Schon zu normalen Zeiten war diese Abteilung nicht besonders gut frequentiert. Es gab nicht mehr viele Terraner und Ferronen, die sich für Ereignisse interessierten, die sich vor rund dreitausend Jahren auf Ferrol zugetragen hatten. Genauer gesagt: alles, was mit Perry Rhodans Suche nach Wanderer und der Unsterblichkeit zu tun gehabt hatte, mit dem Galaktischen Rätsel …
Sky Charter ging langsam drei Schritte nach vorn, dann sprang sie schnell wieder zurück.
Das Gesicht war immer noch da. Es bewegte sich. Sein Mund öffnete und schloss sich, um gleich darauf einen neuen Schrei auszustoßen. Seine Augen waren einmal zusammengepresst, einmal in Entsetzen geweitet.
Sky lief eine Gänsehaut über den Körper. Ein Aufseher … Ich muss einen Aufseher rufen. Aber dann erwachte in ihr die Fachfrau.
»Meine … meine Messgeräte«, murmelte die Panitherin. »Sie werden mir zeigen, ob ich einem Trug aufsitze oder nicht …«
Als streng rational denkende Archäologin glaubte Sky nicht an Spuk. Sie führte stets einige Instrumente mit sich; das war obligatorisch angesichts ihrer Tätigkeit. Archäologie bedeutete letzten Endes auch Umgang mit alten technischen Geräten. Dazu konnten eine verwitterte lemurische Positronik ebenso gehören wie der Thermostrahler eines Terraners oder der Raumanzug eines Topsiders. Eigentlich durfte sie keine Forschungsinstrumente in das Museum tragen, die Aufseher sahen das nicht gern. Aber jetzt konnten sie ihr von Nutzen sein.
Sky Charter fischte nacheinander verschiedene Messgeräte aus den Taschen ihrer Kombination und ihrem großen Umhängebeutel, richtete sie auf das Gesicht aus. Sie mochte es, mit den Händen zu arbeiten, nutzte lieber Geräte, die man von Hand einstellen musste, und verzichtete gerne auf syntronische oder positronische Unterstützung.
Also justierte sie an den Geräten, stellte Optiken scharf und schaltete Polarisationsfilter vor. Nach jedem Versuch war sie enttäuscht. Das Gesicht war noch da, die optischen Instrumente bestätigten es! Sie litt also nicht an einer Täuschung; es gab allerdings auch keinerlei Hinweise darauf, woher das Gesicht kam.
Der Terraner in der Glasscheibe stieß weiterhin seinen stummen Schrei aus. Sky glaubte plötzlich, dieses Gesicht schon einmal gesehen zu haben. Und jetzt erkannte sie sogar ein Schema im Ablauf der Reflexion. Immer nachdem der Mund sich geschlossen hatte, stieß er den gleichen stummen Schrei aus. Es war an den Mundbewegungen deutlich zu sehen, wenn man erst einmal darauf gekommen war.
Es schien sich immer wieder um das gleiche Wort zu handeln. Der erste Buchstabe könnte ein B oder ein P sein; Sky war alles andere als eine Lippenleserin.
Die Archäologin ließ das Aufzeichnungsgerät nun doch positronisch arbeiten. Das Gerät zeichnete den Terraner in der Scheibe dreidimensional auf, aus verschiedenen Perspektiven und mit größtmöglicher Schärfe. So konnte es hinterher hoffentlich eine größere Rechenanlage klarer analysieren.
Schnell verpackte Sky ihre Geräte, dann rief sie laut und deutlich »Thort!« in den Raum.
»Kann ich dir helfen?«, ertönte die Stimme des Servos aus einem Akustikfeld, der für das Museum zuständig war. »Brauchst du weitere Erläuterungen zu den Exponaten?«
Das schon, dachte Sky, aber du wirst mir nicht helfen können. »Nein«, sagte sie. »Ich brauche einen Museumsdiener.«
*
Es dauerte eine Weile, bis der Diener kam. Es war ein typischer Ferrone, rund 1,60 Meter groß und von stämmiger Gestalt, mit hellblauer Haut und kupferfarbenem Haar.
»Was ist geschehen?«, fragte er. Die Panitherin erkannte die Hektik in seiner Stimme. Der Mann hatte kein Interesse, mit ihr zu sprechen. Mit einer nervösen Geste wischte er über das Namensschild an seiner Uniform; er hieß Jakus. »Mach schnell, wir haben nicht viel Zeit!«, drängte er. »Es gibt Wichtigeres auf Ferrol.«
»Ganz ruhig«, bat Sky. »Was derzeit auf der Straße los ist, kann nur zweitrangig sein. Ich habe hier eine unglaubliche Entdeckung ge…«
»Zweitrangig?«, unterbrach sie Jakus. »Die Invasion der Arkoniden?«
»Sind sie schon da?«, fragte die Wissenschaftlerin kühl.
»Das nicht, aber …«
»Also hast du ausreichend Zeit, dir meine Entdeckung anzusehen. Komm mit!«
Sie ergriff den Arm des deutlich kleineren Mannes und führte ihn zu der Vitrine, die ziemlich genau in der Mitte des Raums stand. Von den Schaubildern an den Wänden gab es eindeutige Verbindungen zu der Vitrine, dazu kamen die anderen Vitrinen sowie zahlreiche Displays auf Säulen, über die zusätzliche Informationen über die gezeigten Artefakte abgerufen werden konnten. So entstand ein kleiner Erlebnisraum für denjenigen Besucher, der sich weitergehend informieren wollte.
»Aber das …!«, entfuhr es Sky, als sie vor der Vitrine stand, in exakt demselben Winkel wie vorher. Sie ging einen Schritt nach vorne, zwei nach hinten, wieder drei nach vorne.
Aber das Gesicht in der Glasscheibe war nicht mehr da.
»Und?«, fragte Jakus. »Was ist nun?«
Jetzt bekam Sky erst recht eine Gänsehaut. »Warte!«, rief sie, als sich der Aufseher zum Gehen wenden wollte. »Schau hier, die Aufnahmen. Ich habe sie eben gemacht, und eine Holokamera kann nicht lügen.«
Das Hologramm baute sich über dem Projektor auf. Wieder erblickte sie das verzerrte Gesicht eines Terraners, der seine Qualen in die Welt hinausschrie, die ihn nicht hören konnte. Jakus sah das Holo an, dann die Vitrine. Nun musste er wenigstens akzeptieren, dass es sich um dieselbe Vitrine handelte.
»Nun?«, fragte Sky gespannt.
Der Ferrone schüttelte in menschlicher Geste den Kopf. »Ich sehe zwar ein Gesicht, aber …«
»Aber es hat nirgendwo einen Körper gegeben, einen Besucher! Auch eine Projektionsvorrichtung hätte ich mit meinen Instrumenten entdeckt!«
»Das sagst du«, stellte der Ferrone fest. »Aber du kannst es nicht beweisen, oder?«
»Wo hat es schon soviel Ignoranz auf einmal gegeben?«, schimpfte Sky. »Frag doch nur euren Thort, diesen Servo, oder die Speicher eures Museums. Man wird dir schon berichten, ob heute irgendein Terraner das Museum besucht hat!«
»Tu etwas für deine Nerven«, empfahl der Ferrone im Gehen. »Und erspare mir bitte diese Albernheiten.«
Sky Charter starrte ihm nach. Vor Wut ballte sie die Hände.
Fast hatte sie selbst Zweifel an dem Gesehenen. Sie ließ sich das Holo nochmals vorführen, um sich ihrer selbst und ihrer Beobachtung zu versichern.
Kein Zweifel, da war das Gesicht. Und es schrie.
Dass es jetzt nicht mehr zu sehen war, konnte das bedeuten, dass es … nicht mehr existierte? Dass das Gesicht oder eben sein Körper tot war?
Sky Charter fuhr sich durch die halblangen braunen Haare, setzte sich auf eine Bank und sah sich um. Sie war zwar erst 38 Jahre alt, hatte aber trotz ihrer Jugend schon einige vielbeachtete Aufsätze über das Galaktische Rätsel veröffentlicht. Jetzt hielt sie sich am Ort des damaligen Geschehens auf, wandelte quasi auf den Spuren Perry Rhodans und seiner Freunde, die in Thorta, der Hauptstadt des Planeten Ferrol, so viel erlebt hatten.
Zwei riesenhafte Museumskomplexe widmeten sich den Ereignissen jener Tage, dem Galaktischen Rätsel der Superintelligenz ES, den Kämpfen der Topsider gegen die Ferronen und der daraus ausgelösten Suche der Terraner nach der Unsterblichkeit. Die antiquiert wirkenden Materietransmitter, mit denen sich damals die Ferronen durch ihr System bewegt hatten, waren ebenso in dem Museum ausgestellt wie ein Nachbar jener Zeitgruft unterhalb des Roten Palastes.
In zahlreichen Hologrammen wurde die Geschichte der Ferronen erzählt, von den ersten kulturellen Schöpfungen der humanoiden Lemurer-Nachkommen bis zur Gewährung der Zelldusche an Perry Rhodan und seine Freunde. Sogar eine Nachbildung des Planeten Wanderer schwebte in einer riesenhaften Holographie in einem Saal des Museums; man konnte die gigantische Maschinenstadt ebenso sehen wie die Wälder und Wiesen, die Berge und Flüsse. Wenn die Besucher wollten, konnten sie sogar die Wege Perry Rhodans nachvollziehen, die dieser vor dreitausend Jahren auf Wanderer zurückgelegt hatte.
Die alten Prunkgemächer der Thorts waren nachgebaut worden, luden zu einem Besuch ein. Besucher, die Interesse daran hatten, sich körperlich zu betätigen, konnten Gerätschaften nutzen, die das ferronische Bergvolk der Sichas genutzt hatte. Ein uraltes Unterlichttriebwerk aus ferronischem Eigenbau lud vor allem die Technik-Freunde zu einer Begehung ein. Sogar historische Filme wurden gezeigt, die von den ersten Raumflügen zum Planeten Rofus berichteten.
Einige Räume allerdings waren ausschließlich und allein jenen rätselhaften Botschaften gewidmet, die ES seinerzeit den Suchern nach der Unsterblichkeit im Wega-System hinterlassen hatte. Effektvolle Hologramme flimmerten, ließen die Geschehnisse lebendig werden. Und in jeder nur denkbaren Sprache der Galaxis konnten die klassischen Aussagen jener Tage angehört werden.
Eine Botschaft hatte beispielsweise gelautet: »Es führen viele Wege zum Licht, darunter auch Umwege. Die Spur weist jedoch in die Richtung.«
»Du wirst das Licht finden, wenn dein Geist der oberen Ordnung entspricht«, hatte eine andere Botschaft versprochen.
Manchmal war es fast drohend geworden: »Es verbleiben euch nur noch wenige Augenblicke! Wendet das oberste Wissen an, oder ihr seid verloren …«
Häufig jedoch waren es Prophezeiungen gewesen, die man als Jäger nach der Unsterblichkeit erst mühsam entschlüsseln musste.
»Der, der den Weg finden will, kann noch umkehren. Will er ihn aber gehen, so sei ihm gewiss, dass ihm nicht mehr geholfen wird. Bald wird der Raum erschüttert werden. Achte darauf und sieh nach, aber bedenke, dass diese Welt fremd und riesenhaft ist.«
Das alles war Vergangenheit – die Vergangenheit, mit der sich auseinanderzusetzen es sich Sky Charter zur Berufung gemacht hatte. Aber es kamen weitere Geheimnisse dazu, die sie im Laufe ihrer Erkundigungen in den Thortischen Museen, dem Südmuseum und dem Westmuseum, entdeckt hatte, wo sie ihre Tage verbrachte.
Den Bau des Südmuseums an sich fand sie als Archäologin schon schützenswert; handelte es sich doch um eine ehemalige Sicha-Kaserne der Thorts. Die unterirdischen Kavernen der Kaserne waren schon längst versiegelt, ihre Restauration war immer wieder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden. Die nach wie vor wuchernde ferronische Bürokratie bremste hier stets erfolgreich.
Sky Charter verbrachte fast ausschließlich in den Museen ihre Tage – sie achtete nicht auf die furchtbaren Meldungen aus dem Solsystem und von anderswo. Die Scharmützel zwischen Terra und Arkon gingen jemanden wie sie, die nur ihre Arbeit im Kopf hatte, herzlich wenig an.
Sie fand die Unendlichen Korridore bedeutender, die erst vor vier Jahren tief unter dem Palast des Thorts entdeckt worden waren. Es handelte sich dabei um scheinbar endlose Gänge, die man bisher nur mit technischen Einrichtungen erforscht hatte. Man ging davon aus, dass ein Passant nach Betreten in einer in sich geschlossenen Raumkrümmung hilflos gefangen war. Wer einen solchen Unendlichen Korridor betrat, so hieß es, war rettungslos verloren.
Sky Charter erhob sich seufzend von ihrer Bank und machte sich auf den Weg Richtung Ausgang. Noch einmal warf sie einen Blick auf die Vitrine, aber da war nichts mehr.
Sky wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Woher, zum Teufel, war ihr dieses Gesicht bekannt vorgekommen?
Es musste etwas mit der Vergangenheit zu tun haben, der sie nachjagte. Aber wo in der Vergangenheit? In welchem Zusammenhang?
Sky zermarterte sich das Gehirn, aber es wollte ihr nicht einfallen. Inzwischen hatte sie das Portal des Südmuseums erreicht, als sie der gellende Lärm über der Hauptstadt umfing. Halb Ferrol schien in Gleitern unterwegs zu sein.
Und aus dem Abendhimmel senkten sich Dutzende arkonidische Kugelraumer auf die Stadt herab, deren Bewohner alle in Panik zu verfallen schienen.
Die Arkoniden!, durchfuhr es die Panitherin. Der Thort hatte recht gehabt! Das Kristallimperium war da!
14. Mai 1304 NGZ
Das Wega-System gehörte den Arkoniden.
Es war nicht zu Gefechten gekommen. Der Thort von Ferrol hatte sein System angesichts der vielfachen Übermacht der kristallimperialen Truppen kampflos übergeben. Die aus 750 Schiffen bestehende Heimatflotte Ferrols hatte das System verlassen und sich an unbekanntem Ort in Sicherheit gebracht.
Thorta war seit knapp zwanzig Stunden besetzt. Doch es kam weder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, noch bahnten sich Repressionen sichtbarer Art an.
Sky Charter konnte sich denken, dass dies in den kommenden Tagen anders werden würde – soviel verstand sie immerhin vom Tagesgeschäft und der Realität. Noch aber herrschte Ruhe. Noch hatte sie die Muße, sich ihren eigenen Angelegenheiten zu widmen.
Das Gesicht in der Vitrine!