Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

 

Nr. 2094

 

Der Mutant und der Zwilling

 

Bei den Alpha-Ingenieuren – es kommt zum Kampf in ZENTAPHER

 

von Susan Schwartz

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

 

Nach einer unglaublichen Reise durch Raum und Zeit operiert die SOL im Frühjahr 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung im Sektor CLURMERTAKH der Galaxis Dommrath. Der Besatzung der SOL ist klar, dass man nur hier weitere Hinweise über Thoregon erhalten kann. Ebenso weiß jeder, dass diese Informationen für die Bevölkerung der Milchstraße von lebenswichtiger Bedeutung sind.

Mittlerweile ist eine kleine Expedition unter dem Kommando des Arkoniden Atlan in das Innere der Dunklen Null vorgestoßen. Jenes merkwürdige Gebilde, das sich auf dem Planeten Clurmertakh befindet, scheint der Ausgangspunkt für alle seltsamen Phänomene zu sein.

Die Dunkle Null entpuppt sich als eine Art Miniaturuniversum, das ZENTAPHER genannt wird. Was ZENTAPHER genau ist, konnten Atlan und seine Begleiter allerdings noch nicht herausfinden.

Sie erkannten jedoch, dass hier seit langem ein kosmisches Geheimnis wartet. ZENTAPHER birgt zudem zahlreiche Gefahren, die zwar noch niemand genau überblicken kann, die aber imstande wären, die Galaxis Dommrath zu verheeren.

Torr Samaho, der ehemalige Diener der Materie, hat bereits die Kontrolle über das gigantische Gebilde übernommen. Der Feind der Menschheit hegt dunkle Pläne – die einzigen, die sich ihm in den Weg stellen können, sind DER MUTANT UND DER ZWILLING …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Torr Samaho – Der ehemalige Diener der Materie wird mit unerwarteten Gegnern konfrontiert.

Trim Marath – Der Monochrom-Mutant muss in ein entscheidendes Duell gehen.

Startac Schroeder – Der Teleporter geht bis an die Grenzen seiner Kräfte.

Mondra Diamond – Die Terranerin begibt sich allein auf eine lebensgefährliche Mission.

Atlan – Der Arkonide führt sein Einsatzkommando ins Zentrum der Macht.

Prolog

Identifizierung

 

Als die Unsterblichen, die beiden Monochrom-Mutanten und der Ritter von Dommrath in Kintradims Höhe landeten, wussten sie nicht, womit sie rechnen sollten. Es geschah – nichts.

Die Supergondel glitt unbehelligt auf den Arkadengang der einzelnen Plattform der zweiten Ebene zu. Nur ein einziges weiteres Objekt befand sich hier, eine elf Meter durchmessende Zelle, die anscheinend aus reiner Energie bestand. Die Zelle erinnerte an einen Lamellenkäfig. Die Lamellenringe waren schwarz und dunkelblau, und die äußere Struktur schien die Energie der Kugelzelle wie einen Gitterrost zu stabilisieren.

Einer aus der Gruppe erkannte dieses Schiff anhand seines fotografischen Gedächtnisses sofort.

»Ich habe schon einmal Holobilder dieser Zelle gesehen«, sagte Atlan mit krächzender Stimme, die er kaum als seine eigene erkannte, »und da hat sich hinter dem Vorhang aus Energie eine einzige, riesengroße Gestalt schemenhaft bewegt. Das ist nun nicht der Fall, der Schiffseigner befindet sich also außerhalb der Zelle. Aber das hat nicht viel zu bedeuten.«

Der Arkonide hielt inne, erinnerte sich an die Geschehnisse.

»Dieses Schiff«, fuhr er noch immer krächzend fort, »gehörte einmal zu einer Kosmischen Fabrik, einem Gefährt der Kosmokraten also.«

Mohodeh Kascha sah den Arkoniden fragend an.

»Und der Eigner dieses kleinen Schiffes«, sagte Atlan, »ist Torr Samaho. Der Unbekannte, den du beobachtet und über lange Zeit verfolgt hast, ist ein Diener der Materie!«

1.

Erfolgschance: gleich Null

19. März 1304 NGZ

 

Du bist verrückt!

Erinnert euch! Erkennt ihr es denn nicht auch wieder?

Ja, es könnte sein, dass …

Nein! Das kann, das darf einfach nicht sein!

Was sollen wir jetzt nur tun?

Das Stimmengeschwirr drang wie aus weiter Ferne in Startac Schroeders Ohren, ohne ihn in seiner Konzentration zu stören. Mit seiner Orterfähigkeit war er in der zweiten Plattformebene der fliegenden Stadt namens Kintradims Höhe »unterwegs«. Sie mussten rechtzeitig herausfinden, wer sich hier aufhielt.

Kintradims Höhe war modular aufgebaut: Über eine Grundfläche von etwa zehn Quadratkilometern stapelten sich zwölf kreisrunde Plattformen von je 1550 Metern Durchmesser in fünf Ebenen zu einer Höhe von 900 Metern. Auf der obersten Plattform erhob sich ein mysteriöser Torbogen von 720 Metern Höhe. Was das alles bedeutete, wussten sie nicht.

Sie waren dem Geheimnis von ZENTAPHER endlich einen Schritt näher gekommen, die Residenz des legendären Architekten Kintradim Crux war erreicht. Auch wenn Crux bereits vor Jahren umgekommen war, konnte man hier vielleicht Antworten über ZENTAPHERS Bestimmung finden – genauer gesagt: wenn überhaupt, dann hier.

Dass sie allerdings schon nach der Landung eine schockierende Entdeckung machen würden, hatte niemand ahnen können. Wenn Atlans Behauptung zutraf, gab es kaum noch Hoffnung …

Aus diesem Grund konzentrierte Startac Schroeder sich auf seine Paragabe. Vielleicht irrte Atlan sich ja. Vielleicht war noch nicht alles verloren. Vielleicht fand der Monochrom-Mutant den Beweis dafür …

Startac esperte verschiedene Gedankenmuster, die ihm bekannt vorkamen. Vermutlich waren es die echsenhaften, bulligen Keyrettler, die er vom Besuch des Kabinetts Herkoven-Lu her kannte.

Dann empfing er die Emotionen zweier ihm völlig unbekannter Lebensformen und war erschüttert. Ihre Hoffnungslosigkeit legte sich wie eine bleierne Decke über ihn, und er war froh, keine Gedanken lesen zu können. Was wurde diesen armen Geschöpfen nur angetan? Sie mussten wohl schon lange Schreckliches erdulden, denn sie litten unter großen seelischen Qualen.

Ich muss weg davon, schoss es Startac durch den Kopf. Das kann ich nicht lange aushalten, es kostet mich zu viel Kraft … es nimmt mich zu sehr mit …

In dem Moment, als er sich zurückziehen wollte, streifte er jedoch etwas anderes

Es traf ihn mit voller Wucht, wie ein brutaler psychischer und physischer Schlag, und er verlor die Kontrolle über seinen Körper. Der Monochrom-Mutant brach zusammen und krümmte sich vor Schmerz schreiend auf dem Boden, die Fäuste an die Schläfen gepresst.

Nein!, schrie sein Geist voller Pein und Angst auf. Ich ertrag's nicht!

»Haltet ihn fern von mir!«, stöhnte er laut, ohne seine eigene Stimme hören zu können.

Sein Verstand raste durch ein sich ständig veränderndes Labyrinth, auf der Suche nach einem Ausgang. Er hatte seine Gabe nicht mehr unter Kontrolle und konnte sich nicht lösen von dem, was er mental berührt hatte.

Hier entlang. Ein fremder Impuls, von außen.

War es eine Stimme gewesen, deren Nachhall er durch das Chaos seiner Gedanken hörte? Startac kam es so vor, als erblickte er ein Licht am Ende eines langen schwarzen Tunnels, in den er gerade in voller Fahrt hineinraste. War es eine Täuschung? Wartete am Ende eine unüberwindliche Mauer auf ihn, an der er zerschmetterte, wenn er nicht rechtzeitig abbremste?

Komm zurück! Hör einfach auf!

Es machte ihm Mut … es spendete Trost … Hör einfach auf! Ja, das war es, die Lösung! Er war nur so lange ein Gefangener seines Labyrinthes, wie er es zuließ … Wenn er aufhörte, dann …

 

*

 

»Es ist gut«, hörte er eine samtweiche, fast schnurrende Stimme.

Startac Schroeder schlug die Augen auf. Der Mutant erblickte Dao-Lin-H'ays vertrautes Katzengesicht über sich. Die geschlitzten Pupillen der Kartanin dehnten sich, und sie zog die schmalen Lippen über die spitzen weißen Zähne zu einem Lächeln zurück. Sie stützte ihn, als er sich aufrichtete.

»Du bist zu dir gekommen«, sagte sie leise. »Gut.«

Der Klang ihrer Stimme drängte den Schmerz weiter zurück. Das Durcheinander in seinem Kopf legte sich langsam.

»Danke«, sagte er mühsam. »Wie hast du das gemacht?«

»Ich habe Erfahrung in solchen Dingen«, antwortete die Kartanin. »Und ich kenne bestimmte neuralgische Punkte bei euch Menschen und weiß, wie ich sie stimulieren muss. Geht es wieder?«

»Ja. Du hast mich rechtzeitig … befreit, möchte ich sagen. Es hat mich nur deshalb so erwischt, weil ich mich nicht darauf vorbereitet hatte.« Der Monochrom-Mutant stand auf und rieb sich den Nacken. »Ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Aber natürlich kann man ein Problem nicht einfach durch Selbstverleugnung austilgen …«

»Ich kann mir vorstellen, wem du mental begegnet bist«, sagte Atlan aus dem Hintergrund. »Wir stehen ja alle noch geradezu unter Schock. Ich habe recht, nicht wahr?«

»Ich wollte eigentlich das Gegenteil beweisen, und nun bekam ich die Wahrheit wie einen Hammerschlag zu spüren.« Startac grinste schmerzlich. »Ich wollte für uns nach einem Ausweg suchen, aber natürlich hätte ich darauf gefasst sein müssen, über ihn zu stolpern. Einen Diener der Materie übersieht man nicht einfach, ob nun mental oder physisch. Ich hatte mich an die trügerische Hoffnung geklammert, dass du dich irrst, Atlan. Oder dass er gar nicht mehr hier ist … was auch immer.«

»Das kann ich gut nachfühlen«, murmelte Trim. »Man gibt die Hoffnung nicht auf, obwohl man nach Mihelbecks Gesetz unweigerlich vom Regen in die Traufe kommt.«

»Nach meinem damaligen Kontakt zu Ramihyn hatte ich mir eigentlich fest vorgenommen, nicht mehr in Berührung mit Dienern der Materie zu kommen.« Startac seufzte. »Zuvor habe ich einige Keyrettler geortet, dazu zwei Lebewesen, die ich keiner mir bekannten Form zuordnen kann. Sie sind nicht sehr groß, glaube ich, und sehr, sehr traurig. Obwohl ich nur sehr kurzen Kontakt hatte, vermute ich, dass sie für uns wohl keine Gefahr darstellen, obwohl sie sich in unmittelbarer Nähe des Dieners der Materie aufhalten.«

»Vielleicht sind es seine Sklaven, oder sie werden als Spielzeug gehalten«, überlegte Dao-Lin laut.

»Ich kann euch nicht sagen, ob es wirklich Torr Samaho ist …«

»Ich bin sicher«, beharrte Atlan auf seiner zuvor geäußerten Vermutung. »Diese Lamellenzelle ist auf jeden Fall eines dieser Schiffe, die von den Dienern der Materie benutzt werden. Und da es davon nicht so viele im Universum gibt, ist die Wahrscheinlichkeit verdammt hoch, dass das hier die CROZEIRO ist, Torr Samahos Schiff.«

Die CROZEIRO war ein unglaubliches Raumschiff, über das Atlan und seine Begleiter nicht viel wussten. An Bord der SOL hatte man anhand einer Holo-Darstellung seinerzeit eine sagenhafte Beschleunigung von 3500 Kilometern pro Sekundenquadrat festgestellt. Myles Kantor hatte später gemutmaßt, dass man für die Konstruktion exotische Materie benutzt hatte, vielleicht sogar etwas, das er als »gestreckte Psi-Materie« bezeichnet hatte.

Über die Ereignisse in der Milchstraße waren die Zeitreisenden umfassend informiert; für sie waren real ohnehin erst gut drei Monate seit der Schlacht gegen MATERIA vergangen; auch wenn dazwischen nunmehr Jahrmillionen lagen und sie sich durch einen weiteren Zeitsprung nunmehr im Jahr 1304 NGZ statt 1291 befanden.

Ein wenig verwirrend war das bei manchen Gesprächen schon …

Startac fuhr nach dieser kurzen Unterbrechung fort: »Jedenfalls ist er nicht ganz bei sich.« Der Orter machte eine unbestimmte Geste. »Denn er hat mich nicht bemerkt. Glücklicherweise, wie ich hinzufügen möchte. Denn sonst wären wir vermutlich alle schon nicht mehr am Leben …«

»Dann haben wir zumindest noch einen winzigen Vorteil«, meinte Myles Kantor. »Der sich natürlich früher oder später in nichts auflöst, sobald dieser Diener der Materie erwacht. Oder hast du Grund zu der Annahme, dass dieser Zustand fortdauern wird, Startac?«

»Schwer zu sagen, so gut sind meine Kräfte leider nicht, und hier müssen wir ohnehin andere Maßstäbe ansetzen«, antwortete Schroeder. »Es kam mir so vor, als ob er träumte … irgendetwas in der Art. Er war völlig in sich versunken, was seiner furchtbaren Ausstrahlung leider nicht den mindesten Abbruch tat. Jedenfalls steht fest, dass es Torr Samaho mit seiner ungeheuren mentalen Macht ein leichtes sein wird, uns aufzuspüren, sobald er wieder zu sich kommt.«

»Falls er überhaupt auf uns aufmerksam wird«, klammerte Trim Marath sich an einen seidenen Faden.

Atlan machte diese geringe Hoffnung sofort zunichte.

»Er wird«, sagte der Arkonide düster. »So, wie wir uns gewohnheitsmäßig mit unseren Augen umsehen, wird er sich wohl mental umsehen. Er wird sofort merken, dass es Neuankömmlinge in Kintradims Höhe gibt. Und er wird uns erkennen.«

Trim seufzte. »Immer wenn ich denke, jetzt kann es nicht mehr schlimmer werden, wird noch eins draufgesetzt.«

»Man gewöhnt sich daran«, behauptete Mondra. »Eine Galgenfrist ist immerhin besser als nichts … auch wenn sie sehr ungewiss ist.«

»Ich sagte dir auch, Atlan«, erklang auf einmal Mohodeh Kaschas tiefe, melodisch-weiche Stimme, »dass dies das Schiff ist, das ich seit langer Zeit verfolge. Es ist für mich ebenso erschreckend wie für euch, dass es sich um einen Diener der Materie handelt. Denn er ist mit Sicherheit nicht zufällig hier.«

Eine Weile herrschte Stille; über diese Erkenntnis dachte jeder erst einmal nach. Welche Konsequenzen ergaben sich daraus?

Icho Tolot meldete sich als erster wieder zu Wort, wobei er seine Stimme sehr stark dämpfte: »Fest steht, dass wir gegen einen so Mächtigen wie Torr Samaho wehrlos sind. Fest steht aber auch, dass ZENTAPHER nicht in seine Hände fallen darf.«

»Wie wollen wir das verhindern?«, spottete Mondra und schüttelte ihre schwarze Haarmähne. »Er besitzt ZENTAPHER doch bereits! Ich bin sicher, dass einige der Vorgänge der letzten Zeit hier auf Samaho zurückzuführen sind, denn Crux ist tot, und trotzdem werden Befehle aus Kintradims Höhe an die Kabinette geschickt, wie beispielsweise an Rynkor, zwanzig Alpha-Ingenieure zu klonen!«

»Wir sollten daran denken, uns schnellstmöglich zurückzuziehen«, meinte Dao-Lin-H'ay. »Zuerst müssen wir uns in wenigstens relativer Sicherheit befinden, bevor wir weitere Schritte überlegen.«

Myles Kantor nickte. »Vielleicht ist das die beste Idee. Wenn Torr Samaho uns erst mal wahrgenommen hat, können wir gar nichts mehr unternehmen. Wir könnten mit unserer Supergondel in die Entree-Station zurückkehren. Von dort aus teleportiert Startac uns ins Freie auf den Planeten, weit genug von der Dunklen Null entfernt.«

»Und dann kehren wir zur SOL zurück und verlassen Dommrath!«, platzte Trim Marath eifrig mit dem heimlichen Wunsch aller Anwesenden heraus.

Er schien jedoch über sich selbst zu erschrecken, denn nach einem Seitenblick auf den Arkoniden fügte er murmelnd hinzu: »Das ist natürlich nur ein theoretischer Vorschlag.«

Mondra Diamond runzelte die Stirn, sagte aber nichts.

»Es ist zumindest ein guter Vorschlag«, bemerkte die Kartanin. »Und ein vernünftiger noch dazu.«

»Ihr solltet ihn in die Tat umsetzen«, sagte Mohodeh Kascha ruhig. »Aber ich werde bleiben.«

 

*

 

»Wieso habe ich geahnt, dass du das sagen würdest«, seufzte Trim Marath halblaut. Seine Hand tastete zu dem Schwert auf seinem Rücken.

Die anderen schwiegen. Alle schienen darauf zu warten, dass sich Atlan endlich äußerte.

Der Ritter von Dommrath fuhr fort: »Wir wissen, dass ZENTAPHER ein Raumfahrzeug ist. Wenn es Torr Samaho gelingt, dieses Machtmittel hier vollständig zu rekonstruieren, könnte er wahrscheinlich damit das gesamte Land Dommrath vernichten. Zumindest würde er unsere Mediane Gleichung völlig durcheinanderbringen. Obwohl wir bis jetzt nur sehr wenig über ZENTAPHER herausgefunden haben, wissen wir bereits mit Sicherheit, dass ein furchtbares Potenzial darin steckt – und so etwas in den Händen eines Dieners der Materie? Das muss ich verhindern.«

»Das werden wir verhindern«, sagte der weißhaarige Arkonide endlich. In seinen rötlichen Augen glomm ein beunruhigender Funke. »Ich werde dich auf keinen Fall allein hier zurücklassen, Mohodeh Kascha. Du bist von zu großer Bedeutung – für das Land Dommrath, für Thoregon und auch für uns natürlich. Und du hast recht, dass wir Torr Samaho daran hindern müssen, ZENTAPHER zu reparieren und zu starten. Denn nicht nur deine Galaxis, sondern auch unsere Milchstraße ist in größter Gefahr, sobald die Dunkle Null einsatzbereit ist. In der Milchstraße wurde Torr Samahos Kosmische Fabrik MATERIA vernichtet, und das wird er uns nie verzeihen.«

»Immerhin ist die Milchstraße gegen Zugriffe der Kosmokraten abgesichert«, wandte Trim Marath leise ein. »Zumindest haben das angeblich Perry Rhodan und dieser Kosmokrat, dieser Hismoom, vereinbart.«

»Wir wissen nicht einmal, ob sich Torr Samaho daran hält«, meinte Atlan, »wir wissen auch nicht, welche Rolle er für die Kosmokraten noch spielt. Es ist durchaus möglich, dass er zuerst im Land Dommrath einen makabren Testflug durchführt, um alle Möglichkeiten ZENTAPHERS zu testen. Wenn er erfolgreich ist, könnte er anschließend zu einem fürchterlichen Rachefeldzug Richtung Milchstraße aufbrechen. Kosmokraten und Pakt hin und her …«

»Da geht wohl ein schöner Traum dahin …«, murmelte Trim.

»Ich nehme deine Hilfe dankbar an«, sagte der letzte Kimbaner würdevoll. »Wir werden aber noch sehr viel mehr brauchen, denke ich.«

Mondra Diamond stieß ein trockenes Lachen aus. »Habt ihr den Verstand verloren? Ihr wollt euch mit einem Diener der Materie anlegen? Habt ihr nicht Ichos Meinung vorhin gehört? Das ist nicht euer Ernst!«

»Wir werden ihn entmachten oder umbringen, wenn es nicht anders geht«, beharrte Atlan ruhig.

Das rechte Ohr der Kartanin zuckte heftig, wie immer, wenn sie angespannt war. »Wir können Torr Samaho nicht umbringen, dafür besitzen wir nicht genug Macht.«

»Das wissen wir nicht, denn wir haben noch nie versucht, ihn direkt anzugreifen. MATERIA galt auch als unzerstörbar.« Atlans markantes Gesicht zeigte unnachgiebige Entschlossenheit.

nicht