Marianne Williamson
Das Gesetz des
göttlichen
Ausgleichs
Ein spiritueller Kurs für
ein reicheres Leben
Aus dem Amerikanischen übertragen von
Diane von Weltzien
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel » THE LAW OF DIVINE COMPENSATION. On Work, Money and Miracles.« bei HarperCollins Publishers, New York, USA.
Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Ansata Verlag
Ansata ist ein Verlag der Verlagsgruppe Random House GmbH.
ISBN 978-3-641-13633-8
Erste Auflage 2014
Copyright © 2012 by Marianne Williamson
Published by arrangement with HarperOne, an imprint of HarperCollins Publishers, LLC.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014 by Ansata Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Alle Rechte sind vorbehalten.
Redaktion: Herbert Scheubner
Einbandgestaltung: Guter Punkt, München, unter Verwendung von Ornamenten von julijamilaja / Shutterstock
Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering
www.ansata-verlag.de
Unsere wichtigste Entscheidung im Leben treffen wir,
wenn wir für uns definieren, ob wir in einem
freundlichen oder in einem feindlichen
Universum existieren.
Albert Einstein
Inhalt
Vorwort
1. Das Gesetz göttlichen Ausgleichs
2. Die Macht des Glaubens
3. Liebe als Ausgangspunkt
4. Ein negatives Selbstgefühl umwandeln
5. Sich von Wut befreien
6. Jenseits von Schuldgefühlen
7. Sich den eigenen Vorurteilen stellen
8. Spirituelle Ergebung
9. Angst transzendieren
10. Positive Einstellung
11. Beruf und Berufung
12. Fülle wahrnehmen
13. Meditation
14. Gebet
15. Wohlstand schaffen durch die Reinheit des Herzens
16. Wunder wirken
Danksagung
Vorwort
Kaum einen Bereich unseres Denkens oder unserer Lebensumstände bringen wir mehr mit Stress in Verbindung als Arbeit und Geldverdienen. Von der verstorbenen Schauspielerin Sophie Tucker stammt, so heißt es, der Satz: »Ich war reich und ich war arm, und glaube mir Schätzchen, reich sein war besser.« Dem würden die meisten Menschen zustimmen.
In Zeiten, in denen die institutionalisierten Prozesse, auf die wir uns normalerweise bei der Finanzierung unseres Lebensunterhalts stützen, scheinbar verrückt spielen, suchen die meisten Menschen nach alternativen Wegen für ihre wirtschaftliche Sicherheit. Wir wollen arbeiten, finden aber keine Anstellung. Wir möchten unser Geld investieren, finden aber keine sicheren Möglichkeiten. Wir hätten gerne eine ausreichende Reserve auf dem Bankkonto, aber die Vorstellung, es könnte nicht reichen, versetzt uns in Angst und Schrecken.
Sobald unser einmal eingeschlagener Weg uns nicht mehr zum Ziel führt, müssen wir innehalten und uns etwas Neues einfallen lassen. Das liebe Geld ist nur einer der Bereiche, in dem sich eine zunehmend überholte rein materielle Weltsicht als mit den Herausforderungen unserer Zeit überfordert erweist. Deshalb suchen immer mehr Menschen praktische Weisheit in spirituellen Erkenntnissen. Religiöse wie wirtschaftliche Dogmen und Doktrinen, werden von immer mehr Menschen aufgegeben, je mehr sich die Erkenntnis von der Macht des Bewusstseins und seines Primats beim Zustandekommen menschlicher Angelegenheiten als Weg zum Glück durchsetzt.
Spirituelle Wahrheit kennt viele Ausdrucksformen, sowohl religiöse als auch weltliche. Ich beschäftige mich seit fünfunddreißig Jahren mit dem mehrbändigen Werk Ein Kurs in Wundern – ein psychotherapeutisches Werkzeug für das Selbststudium auf der Basis universeller spiritueller Themen, das keine Religion ist und ohne Dogma und Doktrin auskommt. Als Vermittlerin der Inhalte des Kurses hatte ich Gelegenheit, seine praktische Anwendbarkeit zu erproben und zu bezeugen. Kernpunkt des Kurses ist es, sich von der Angst in unseren Herzen zu befreien und sie durch Liebe zu ersetzen. Ich habe wunderbare Verwandlungen miterlebt, die eine natürliche Folge sind, wenn wir unser Denken von Angst und Begrenzung befreien und zu Vertrauen und Liebe zurückkehren.
Von der metaphysischen Perspektive aus betrachtet, beginnt jede Erfahrung mit einem Gedanken, und unsere Erfahrungen verändern sich, wenn wir unsere Gedanken verändern. Haben wir in irgendeinem Lebensbereich Schwierigkeiten – gleichgültig, ob es sich um Beziehungen, Gesundheit, Geld oder irgendetwas anderes handelt –, dann sollten wir als Erstes unser Denken einer Überprüfung unterziehen. Das gilt bei Geldfragen nicht weniger als bei irgendwelchen anderen Belangen.
Dieses Buch ist ein Führer zu spirituellen Prinzipien, die den Weg zu materieller Unabhängigkeit ebnen. Diese Prinzipien beruhen auf meinem Verständnis von Ein Kurs in Wundern. Theorie allein vermag unser Leben nicht zu verändern, doch eine Theorie, die durch mentale Veränderungen aktiviert und durch die Umsetzung im Verhalten fortgesetzt wird, verwandelt sich sogar in den sorgenschwersten Zeiten in wundersame Hilfe.
Das Grundprinzip von Ein Kurs in Wundern und der Schlüssel zum Frieden Gottes lautet: »Nichts Wirkliches kann jemals in Gefahr sein. Nichts Unwirkliches existiert tatsächlich.« Liebe ist die allumfassende Wirklichkeit Gottes, zu ihr kann es kein Gegenteil geben. Das Fehlen von Liebe – also Angst – ist lediglich eine Illusion. Liebe ist die einzige ewige Wahrheit, Angst hingegen ist lediglich eine Halluzination des sterblichen Geistes. Im Verlauf dieses Buches werde ich von dem von Angst bestimmten Geist als vom Ego sprechen.
Jeder Gedanke ist eine Ursache, die eine Wirkung hervorbringt. Gemäß dem Kurs in Wundern materialisiert sich jeder von uns produzierte Gedanke auf irgendeiner Ebene in der Form. Befindest du dich in einer liebevollen Geistesverfassung – wenn deine Gedanken von hoher göttlicher Schwingung sind –, dann wird sich dies in deinen Lebenserfahrungen widerspiegeln. Befindest du dich jedoch in einer angstvollen Geistesverfassung – wenn deine Gedanken von geringer dichter Schwingung sind –, dann werden deine Erfahrungen auch dies zum Ausdruck bringen. Das Wesen deiner Erfahrungen kannst du verändern, indem du auf die Art deiner Gedanken Einfluss nimmst.
Wer die Lösung für ein Problem allein auf der Ebene der Wirkung sucht, der gibt sich mit einer Scheinlösung zufrieden. Erst wenn wir uns mit der Ebene der Ursachen beschäftigen, mit den Gedanken, die uns ursprünglich vom Weg der Liebe abgebracht haben – erst dann bringen wir wunderbare und grundlegende Ergebnisse hervor. Indem wir uns in der Gegenwart des Unwirklichen daran erinnern, was wirklich ist, transformieren wir auf wunderbare Weise ein Problem auf der Ebene seiner Ursache. Ein Wunder ist eine Wahrnehmungsverlagerung von der Angst zur Liebe – vom Glauben an das, was nicht wirklich ist, hin zum Vertrauen auf das, was wirklich ist. Diese Wahrnehmungsverlagerung verändert alles.
Unsere Fähigkeit, unserem Denken über etwas eine neue Richtung zu geben, gibt uns die Macht, es zu verändern. Wundergläubiges Denken bedeutet nicht leugnen, jedenfalls nicht im traditionellen Sinn. Wundergläubiges Denken heißt nicht, dass man den Blick von etwas Schrecklichem abwendet und so tut, als existiere es nicht. Wenn überhaupt, dann ist wundergläubiges Denken ein Zustand positiven Leugnens: eine Sache wahrnehmen und wissen, dass, da nur die Liebe wirklich ist, letztlich nichts sonst Wirkung haben kann. Wer Wunder wirkt, wendet nicht den Blick ab von den Illusionen der vergänglichen Welt, vielmehr blickt er durch sie hindurch und erweckt damit die Welt jenseits der Illusion zum Leben. In diesem Buch geht es nicht darum, unsere wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu leugnen; unser Ziel ist es, sie zu transzendieren. Es geht um die Erkenntnis, dass Illusion – gleichgültig, wie sehr sie auch in der dreidimensionalen Welt verwurzelt sein mag – in der Gegenwart der Liebe keinen Bestand hat.
Liebevolle Gedanken ermächtigen uns, jede Situation, die nicht Liebe ist, in Liebe zurückzuverwandeln, indem wir sie gedanklich anders einordnen. Dies gelingt uns, indem wir unsere eigene Lieblosigkeit identifizieren und bereit sind, sie aufzugeben. Diese Art des Denkens – die manchmal leicht und manchmal schwerfällt – ist die Geistesgewohnheit des für Wunder offenen Menschen.
Gott hat unseren Geist um einen inneren Lehrer bereichert, der uns immer dann hilft, die Brücke zwischen Angst und Liebe zu überqueren, wenn wir meinen, alleine nicht zurechtzukommen. Der innere Lehrer trägt verschiedene Namen wie Tröster, Jesus, Heiliger Geist. Für welchen Namen wir uns auch entscheiden, wir rufen ihn niemals vergeblich. Wunder sind eine göttliche Vermittlung durch ein Gedankensystem, das weit jenseits unseres eigenen liegt. Sie tragen Licht in eine verdunkelte Welt.
Wunder ruft man herbei aus Überzeugung. Überzeugung kann man als den Muskel unserer inneren Einstellung betrachten, der uns die Kraft gibt, über die äußeren Erscheinungen hinauszublicken und die dort verborgenen Möglichkeiten zu nutzen. Mit Gottes Hilfe gelingt es uns, unseren ganz persönlichen, weltlichen Schleier der Illusion zu heben – gleichgültig ob er die Form eines Bankrotts, der Rezession oder irgendeiner anderen Angst annimmt – und zu sehen, was sich dahinter verbirgt. Welches Problem wir auch haben, welche Form oder Größe es annimmt, ein unendlich großes Feld wunderbarer Möglichkeiten erwartet unsere Aufgeschlossenheit und Liebe. »Wunder ereignen sich als natürliche Ausdrucksform der Liebe«, heißt es in Ein Kurs in Wundern. Dieses Buch handelt von Geld, Wundern und Liebe.
Manche lesen dieses Buch und denken vielleicht: »Ach wirklich? Und was ist mit den Kindern, die in Afrika verhungern? Sind die etwa auch nur deshalb arm, weil ihr Bewusstsein nicht auf die Liebe ausgerichtet ist?« Ich möchte in diesem Buch die Gelegenheit nutzen, um auf diese Fragen zu antworten.
Hungernde Kinder in Afrika sind nicht arm, weil ihr Bewusstsein nicht auf die Liebe ausgerichtet ist; sie sind arm, weil das unsere es nicht ist. Eine Milliarde Menschen auf der Welt leben in »tiefster Armut«, sie müssen mit weniger als einem Dollar und fünfundzwanzig Cent am Tag auskommen. Eine weitere Milliarde Menschen leben von weniger als zwei Dollar am Tag. Doch es ist keine Ausnahme von der Regel, dass Liebe Angst vertreibt. Vielmehr ist es die kollektive Lieblosigkeit der entwickelten Nationen, die uns dazu veranlasst, die existierende tiefe Armut hinzunehmen und auf diese Weise wunderbare Lösungen zu verhindern. Wenn wir alle gemeinsam Liebe zu unserem Fundament und humanitäre Werte statt kurzfristiger Ökonomie zum Maßstab unserer menschlichen Zivilisation machen, dann wird sich auch die Situation in Afrika wirklich auf wunderbare Weise verändern. Der Ökonom Jeffrey Sachs vertritt die Auffassung, dass eine Milliarde Dollar (ein Siebentel des jährlichen Militärbudgets der Vereinigten Staaten von Amerika) innerhalb von zehn Jahren tiefe Armut beheben könnte.
Diejenigen, die sich dafür interessieren, die politische Willensbildung voranzubringen, um die verheerenden Auswirkungen von Hunger und Armut zu beenden, können sich auf der Webseite www.results.org informieren. Möge die Liebe zwischen uns allen obwalten.