Cover

Über dieses Buch:

Murks ist ein wenig wie die „Memoiren eines alten Arschlochs“ von Roland Topor. Und Jasmin Ramadan lässt allerlei Personal über den Lebensweg ihres Helden Arne Wellenkamp stolpern, der eigentlich ein Selbstmörder und an zweiter Stelle ein erfolgreicher Schriftsteller ist. Eine skurrile, komische Parodie auf das Leben eines Taugenichts.

Der Literatur-Quickie – das schnelle Lesevergnügen für Zwischendurch von Deutschlands besten Autorinnen und Autoren.

Über die Autorin:

Jasmin Ramadan wurde 1974 geboren und lebt in Hamburg-Altona. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater Ägypter. Sie studierte Germanistik und Philosophie. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für Literatur. „Soul Kitchen“, ihr Debütroman, ist im September 2009 erschienen.

Die Autorin im Internet: http://www.jasminramadan.de

Der Literatur-Quickie Verlag im Internet: http://www.literatur-quickie.de

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eBook-Ausgabe April 2014

Die Printversion erschien 2013 bei Literatur-Quickie, Hamburg

Copyright © der Printausgabe Literatur-Quickie, Hamburg

Copyright © der eBook-Ausgabe 2014 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München

Titelbildabbildung: Ali Salehi

ISBN 978-3-95520-363-4

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Jasmin Ramadan

Murks

dotbooks.

Murks

Ich heiße Arne Wellenkamp. Vor kurzer Zeit versuchte ich mich umzubringen. Ich wusste nicht so genau, was mich dazu trieb. Ich wurde zwar verlassen, überdrüssig war ich meines Lebens aber schon vorher. Der Versuch, mir etwas anzutun war überhaupt nicht erfolgreich (ich kam nicht einmal ins Krankenhaus). Ich bin eben in jeder Hinsicht eine Niete. Dass ich auch dieses Vorhaben nur halbherzig in Angriff nahm, entlarvte meinen armseligen Jammer vollends und bewies, dass ich bloß ein Wichtigtuer oder zumindest ein Idiot war.

Und ich gebe es gerne zu (ein Geständnis kann einem schlichten Dasein einen Augenblick von Tiefe verleihen), ich konnte meine hirnverbrannten Einfälle noch nie leiden. Dabei verdiene ich damit einen Haufen Geld.

Sicher, kann man jetzt denken, dann soll er doch einfach seiner Arbeit nachgehen, noch mehr Geld machen, davon schön leben, nach Italien fahren, anstatt sich nicht umzubringen!

Nun, jetzt muss ich schon an dieser Stelle auf das Problem zu sprechen kommen! Mein Beruf ist das Ausdenken von Geschichten im Auftrag anderer. Man überweist mir Geld für etwas, das aus meinem Kopf stammt. Eigentlich ein angenehmes Tauschgeschäft, meine Phantasie gegen eine Italienreise.

Ich hatte bereits mit achtzehn bei einer Agentur namens headyard & phänotypes (HYPT) unterschrieben. Die Agentur vertritt Texte und Models.

Eine richtungweisende Geschäftsidee, sagen Birthe und Birgit, die Agentinnen. Heute müsse man kombinieren, heterogen sein, um sich lange zu halten, den zugefrorenen Teich durchspringen, nicht bloß ins kalte Wasser hüpfen!

Sie vermittelten die Models manchmal an die Produktionen, die aus den Drehbüchern gemacht werden. Meist als Statisten, manchmal spielen sie sich selbst und manchmal springt dabei sogar eine Sprechrolle raus.