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Anzüge

Ob Sie ihn nun zum 80. Geburtstag der Oma tragen, zu Vorstellungsgesprächen, zu Beerdigungen oder als Ihre tägliche Arbeitskleidung – der Anzug ist und bleibt eines der elegantesten und beeindruckendsten Kleidungsstücke in der Garderobe des Mannes.

——— Grundlagen

Die Jacketts von Anzügen sollten zwei seitliche Rückenschlitze haben, bei Zweireihern in jedem Fall. Ein mittlerer Rückenschlitz ist hingegen bei Sportjacken – und hier im Speziellen bei Tweedjacken – eine Alternative zu seitlichen Rückenschlitzen. Achten Sie darauf, dass die Details nicht zu extrem ausfallen. Zu schmale oder zu weite Revers sind genauso unerwünscht wie zu viele oder zu wenige Knöpfe an den Ärmeln – zwei sind das Minimum, vier das Optimum; mehr als vier sollten es nicht sein.

Hochbundhosen sind beim Anzug meist die bessere Wahl als der zurzeit moderne Tiefbund. Bei einem Jackett mit nur einem Knopf sind sie sogar notwendig, damit das Hemd nicht in dem Dreieck zwischen Hosenbund und der sich nach unten öffnenden Front des Jacketts sichtbar ist. Für schlanke und normal gebaute Männer sind Bundfalten, auch an einer Hochbundhose, überflüssig. Bei beleibteren Männern sorgen diese aber für weicheres Fallen der Hose.

Die meisten Anzughosen werden heute mit Gürtelschlaufen angeboten. Bei einem zweiteiligen sportlichen Anzug mag ein Gürtel eine nette Ergänzung des Outfits sein, die vor allem von italienischen Schneidern angeboten wird. Der Gürtel kann aber auch störend wirken, wenn er zum Beispiel an einem dreiteiligen Anzug unter der Weste getragen wird. Dort trägt der Gürtel und speziell die Schnalle unschön auf. Wenn Sie nicht gerade ein ausgesprochener Fan des Gürtels sind, sollten Sie daher besser zu seitlichen, justierbaren Schnallen oder Hosenträgern greifen. Bei Hochbundhosen ist dies dringend zu empfehlen, da der Gürtel ansonsten Ihren Bauch unangenehm einschnüren würde.

Die Farbe der Knöpfe sollte mit der des Anzuges harmonieren. Knöpfe aus natürlichen Materialien sind zu bevorzugen. Auch hierbei wählen Sie den Farbton mit der größtmöglichen Ähnlichkeit zur Farbe des Stoffes.

Sehr leichte Stoffe werden zwar allenthalben als das Nonplusultra angepriesen, sie sind jedoch, was Passform und Haltbarkeit anbelangt, den mittelschweren bis schweren Stoffqualitäten unterlegen. Auch an warmen Tagen ist ein mittelschwerer Stoff in einer offenporigen Webart durchaus tragbar. Vergessen Sie die viel gepriesene Superzahl. Entscheidend für einen hochwertigen Eindruck sind Textur und Schwere des Materials. Sollten Sie befürchten, in Ihrem Anzug im Sommer zu überhitzen, dann wählen Sie einen nur zur Hälfte oder ungefütterten Anzug, wie Italiener ihn gerne tragen.

Die meisten Anzugträger sitzen heutzutage nicht mehr in schlecht geheizten Büros. Ein Anzug mit einer wärmenden Weste ist daher eigentlich nicht notwendig. Doch ist ein dreiteiliger Anzug einfach sehr elegant. Da die Weste nur einen geringen Anteil an den Gesamtkosten eines Anzuges hat, lohnt sich die Anschaffung in der Regel. Wenn Ihnen die Weste dann doch mal zu viel sein sollte, können Sie das gute Stück auch im Schrank hängen lassen und den Anzug als Zweiteiler tragen. Tragen Sie eine Weste, ist es ein Zeichen guten Stils, deren untersten Knopf nicht zu schließen.

Bei keinem anderen Kleidungsstück Ihrer Garderobe entscheiden die richtigen Proportionen und die Wahl der Details so sehr über den Gesamteindruck wie beim Anzug. Als einfache Regel gilt: Kleine und beleibte Männer sollten versuchen, ihre Figur mit dem Anzug optisch zu strecken, während große und schlanke Männer einen Anzug wählen sollten, dessen Details die Körpergröße nicht noch zusätzlich betonen. Um den gewünschten Effekt zu erreichen, können Sie an verschiedenen „Stellschrauben“ drehen. Die beiden wichtigsten sind die Anzahl der Knöpfe am Jackett, die daraus resultierende Länge der Revers sowie Anzahl und Art der Jacketttaschen. Ein Jackett mit zwei Knöpfen hat ein längeres Revers als ein Dreiknopfjackett und streckt daher die Figur optisch. Schräg angesetzte Taschen betonen ebenfalls die Vertikale. Aufgesetzte und gerade angesetzte Taschen hingegen betonen horizontale Linien, sie sind daher eher für große Männer geeignet. Gleiches gilt auch für das kürzere Revers des Dreiknopfjacketts. Die vorgenannten Regeln können Ihnen als Hilfe beim Kauf des richtigen Anzugs dienen, sollten jedoch nicht Ihre Intuition behindern. Wählen Sie die Details, die Sie mögen und von denen Sie glauben, dass sie authentisch sind, und bemühen Sie die Regeln erst dann, wenn Sie sich beim Blick in den Spiegel nicht wohlfühlen.

Jackett mit zwei seitlichen Rückenschlitzen (Double Vent)

Jackett mit einem mittigen Rückenschlitz (Single Vent)

Einreihiges Jackett mit zwei Knöpfen und gerade angesetzten Taschen

Einreihiges Jackett mit zwei Knöpfen, schräg angesetzten Taschen und zusätzlicher „Ticket-Tasche“

Einreihiges Jackett mit drei Knöpfen und rollenden Revers

Einreihiges Jackett mit einem Knopf, schräg angesetzten Taschen und zusätzlicher „Ticket-Tasche“

Einreihiges Jackett mit drei Knöpfen, schräg angesetzten Taschen und zusätzlicher „Ticket-Tasche“

Doppelreihiges Jackett mit zweimal drei Knöpfen und gerade angesetzten Taschen

Die „roped shoulder“ im englischen Stil

Die natürliche Schulter im italienischen Stil

Fallende Revers (Step Lapel)

Steigende Revers (Peak Lapel)

Schalkragen (Shawl Collar)

Unabhängig von der Form des Revers, sollte der Hemdkragen das Revers stets um drei bis vier Zentimeter überragen.

Das Jackett hat die richtige Länge, wenn der Saum bis zur Daumenmitte reicht bzw. wenn er sich auf halber Länge zwischen dem Kragen und dem Hosensaum befindet. Die Manschette des Hemdes schaut mindestens einen Zentimerter aus dem Ärmel des Jacketts hervor. Die Weste sollte den Hosenbund immer überdecken. Sowohl bei der Weste wie auch beim Jackett bleibt der untere Knopf immer geöffnet.

——— Qualität erkennen

Die Qualität eines Anzuges zeigt sich in den Details. Sie sind für den guten oder eben schlechten Gesamteindruck des Anzuges verantwortlich. Ein maßgeschneiderter Anzug ist daher einem Konfektionsmodell bei weitem vorzuziehen, da sich jedes noch so kleine Detail so lange ändern und anpassen lässt, bis alles stimmig ist.

Ein Anzug von der Stange muss dennoch nicht zwangsläufig von schlechter Qualität sein. Viele Hersteller von Konfektionsanzügen versuchen mittlerweile, ebenjene Details aus der Maßfertigung zu übernehmen, die sich qualitätssteigernd auf das Produkt auswirken.

Damit Sie wissen, worauf es beim Anzugkauf ankommt, sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen.

Die Anzugjacke setzt sich aus mehreren Schichten Stoff zusammen, die der Front der Jacke Form und Stabilität verleihen. Die als Einlagen bezeichneten Stoffteile finden sich in der Brustpartie und den Revers der Jacke. Die Art der Verbindung der Einlagen mit dem Oberstoff ist ein wichtiger Hinweis auf Qualität. Bei einem hochwertigen Anzug werden die Einlagen pikiert; das bezeichnet das lose Vernähen der einzelnen Stofflagen mit dem Oberstoff. Bei einer so konstruierten Anzugjacke bleiben die Einlagen flexibel, sodass die Jacke sich an den Träger anpassen kann. Der englische Begriff „floating canvas“ (treibende Einlage), beschreibt diesen Umstand sehr gut. Bei Massenprodukten werden die Einlagen einfach mit dem Oberstoff verklebt. Dieses Vorgehen ist um ein Vielfaches schneller und senkt die Produktionskosten und damit den Preis des Anzugs, gleichzeitig verliert die Anzugjacke aber ihre wichtigste Eigenschaft, nämlich die Flexibilität. Ein Indiz für gute Handarbeit sind kleine Unebenheiten auf den Innenseiten der Revers, die beim Pikieren der Einlagen entstehen.

Ein mittlerweile zu einiger Bekanntheit gelangtes Detail sind die funktionstüchtigen Knöpfe an den Ärmeln des Jacketts. Historisch gesehen sind diese Köpfe ein Überbleibsel aus der Zeit, als die Jacke noch richtige Manschetten hatte. Ohne diese sind die Knöpfe funktionslos. Sie zu öffnen ist also eigentlich überflüssig, wäre darin nicht der Hinweis auf teure Maßarbeit versteckt. Tatsächlich erhalten Sie von vielen, jedoch nicht allen, Maßschneidern „working cuffs“, also eine funktionstüchtige Knopfleiste. Die Industrie hat auch dieses Detail übernommen, Maßarbeit können Sie daran also nur noch bedingt erkennen. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass das Offenlassen des ersten Knopfes am Ärmel des Jacketts nicht als sonderlich guter Stil interpretiert werden sollte. Damit anzugeben, dass man sich einen Maßanzug leisten kann, ist eher peinlich als stilbewusst.

Wichtiger als das Funktionieren der Knöpfe ist die Frage, ob die Knopflöcher von Hand umsäumt wurden oder ob es sich um Maschinenarbeit handelt. Auch wenn Sie ein solches Detail nur bei den allerwenigsten Konfektionsanzügen finden werden, so ist es doch ein Hinweis auf hohe Sorgfalt. Sollten die Nähte des Anzuges und die Knopflöcher von Hand gesäumt worden sein, so kann man davon ausgehen, dass beim Rest des Anzuges, inklusive der Hose und einer allenfalls vorhandenen Weste, ebenfalls mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Erkennen können Sie eine von Hand erstellte Naht an den kleinen Unregelmäßigkeiten im Abstand der Stiche, wie sie nur bei Handarbeit entstehen.

——— Kaufempfehlung

Ein navyblauer Anzug bestehend aus:

Einem einreihigen Jackett mit zwei Knöpfen (große Männer haben die Wahl zwischen zwei oder drei Knöpfen) und fallendem Revers

Einer Weste (auch die Weste kann fallende Revers und Taschen besitzen)

Einer Hose mit Hochbund ohne Umschläge

Wählen Sie:

Ein mittelschweres Kammgarngewebe mit 280 g bis 340 g Stoffgewicht

Vier Knöpfe am Ärmel

Zwei gerade angesetzte Taschen und eine Ticket-Tasche am Jackett, wenn Sie schlank oder normal gebaut sind

Zwei schräg angesetzte Taschen am Jackett, wenn Sie eine eher untersetzte Statur haben

Tipp: Navyblau ist ein Farbton, den man ohne Probleme als Blau identifizieren sollte. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich nicht vielleicht doch um Schwarz handelt, ist der Ton zu dunkel!

Ein mittelgrauer Anzug bestehend aus:

Einem einreihigen Jackett mit zwei Knöpfen (große Männer haben die Wahl zwischen zwei oder drei Knöpfen) und fallendem Revers

Einer Weste (auch die Weste kann fallende Revers und Taschen besitzen)

Einer Hose mit Hochbund ohne Umschlag (wenn Sie etwas riskieren wollen, dann könnten Sie in diesem Fall auch einen Umschlag von 4,5 cm Höhe wählen)

Wählen Sie:

Einen mittelschweren bis schweren Flanell

Vier Knöpfe am Ärmel

Zwei gerade angesetzte Taschen und eine Ticket-Tasche am Jackett, wenn Sie schlank oder normal gebaut sind

Zwei schräg angesetzte Taschen am Jackett, wenn Sie eine eher untersetzte Statur haben

Ein dunkelgrauer Anzug bestehend aus:

Einem zweireihigen Jackett mit sechs Knöpfen und steigenden Revers

Einer Hose mit Hochbund ohne Umschläge

Wählen Sie:

Einen mittelschweren bis schweren Flanell

Vier Knöpfe am Ärmel

Zwei gerade angesetzte Taschen am Jackett

Tipp: Falls Sie den Zweireiher bis jetzt gemieden haben, weil Sie glauben, dass er Ihrer Statur nicht schmeichelt und Sie unförmig erscheinen lässt, sollten Sie die Jackettknöpfe enger zueinander platzieren lassen, sodass die Vertikale stärker betont wird. Schräg angesetzte Taschen und eher schmale Revers verstärken den Vertikalzug und sorgen so für eine elegantere Silhouette.

Mit diesen drei Anzügen haben Sie eine solide Grundausstattung erworben. Wenn Sie nun auf den Geschmack gekommen sind oder einfach mehr Abwechslung in Ihrer Garderobe bevorzugen, steht Ihnen eine reichhaltige Auswahl an Mustern und Webarten zur Verfügung. Wie immer gilt: Vermeiden Sie Extreme und greifen Sie lieber auf die Klassiker zurück, von denen hier noch einige genannt seien:

Nadel- und Kreidestreifen in Blau- und Grautönen

Nailhead und Sharkskin in Blau- und Grautönen

Dezenten Fischgräten in Blau- und Grautönen

Falls Sie Anzüge in ländlicher Umgebung tragen kommen natürlich auch mittelschwere bis schwere Stoffe in gedeckten Grün- und Brauntönen infrage. Allen voran ist Tweed ein klassischer Stoff für einen Shooting- oder Country-Suit. Je weiter Sie sich von der Stadt entfernen, desto auffälliger können auch die Muster und Webarten sein. Mit großen Überkaros in Kontrastfarben oder breiten Fischgrätengeweben können Sie sich auf dem Land immer sehen lassen.

——— Interessante Adressen

Konfektion & Halbmaß (Made to Measure)

Brioni

www.brioni.com

Ede & Ravenscroft

www.edeandravenscroft.co.uk

Kiton

www.kiton.it

Löwenzahn Menswear

www.loewenzahn-menswear.ch

Canali

www.canali.it

Hackett

www.hackett.com

Loro Piana

www.loropiana.com

Paul Smith

www.paulsmith.co.uk

Vollmaß (Bespoke – Savile Row)

Anderson & Sheppard

www.anderson-sheppard.co.uk

Dege & Skinner

www.dege-skinner.co.uk

Hardy Amies

www.hardyamies.com

H. Huntsman & Sons

www.h-huntsman.com

Norton & Sons

www.nortonandsons.co.uk

Chittleborough & Morgan

www.chittleboroughandmorgan.co.uk

Gieves & Hawkes

www.gievesandhawkes.com

Henry Poole and Co.

www.henrypoole.com

Kilgour

www.kilgour.com

 

 

 


Vollmaß (Bespoke)

Cifonelli

www.cifonelli.com

Choppin & Lodge

www.choppinandlodge.com

Purwin & Radczun

www.purwin-radczun.com

Thom Sweeney

www.thomsweeney.co.uk

Graham Browne

www.grahambrowne.co.uk

Rubinacci

www.marianorubinacci.net

Sartoria Caliendo

www.sartoriacaliendo.com

Timothy Everest

www.timothyeverest.co.uk

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Sportjacken

Dass die Sportjacke das Wort „Sport“ im Namen trägt, mutet aus heutiger Sicht seltsam an. Aus ihrer Geschichte heraus leuchtet es jedoch ein, da sie die Jacke der Wahl bei der Jagd war und ausgehend von dort in alle anderen Bereiche freizeitlicher Aktivitäten vordrang. Spätestens seit den 1920er-Jahren ist die Sportjacke sowohl auf dem Land wie auch in der Stadt eine beliebte Freizeitbegleiterin, die sich kontinuierlich den Bedürfnissen ihres Trägers angepasst hat. Der Archetyp dieser Jacke, das Norfolk Jacket, ist aus Tweed gefertigt, dem Stoff der Wahl für die meisten Sportjacken. Neben Tweed kommen aber auch eine ganze Reihe anderer Gewebe und Stoffe wie etwa Moleskin, Cord oder auch Kaschmir infrage.

——— Grundlagen

Sportjacken stilvoll zu tragen bedeutet vor allem, sie mit den passenden Hosen zu kombinieren. Feine Anzugstoffe bilden einen zu starken Kontrast zu den in der Regel eher schweren und groben Stoffen der Sportjacke. Das führt dazu, dass Ihr Outfit optisch auseinanderfällt. Vermeiden können Sie diesen Effekt, indem Sie Hosen tragen, deren Stoff in Gewicht und Oberflächenstruktur dem der Sportjacke ähnelt. Den notwendigen und gewünschten Kontrast sollten Sie über Muster, Farbe und Webart herstellen.

Es gab Zeiten, in denen die Kombination von Jacke und Hose aus unterschiedlichen Materialien die förmlichste Art der Kleidung war. Abgesehen vom Morning Dress sind diese Zeiten heute vorbei. Bedenken Sie diesen Umstand, wenn Sie die Sportjacke im Beruf tragen wollen. Gerade in Anwaltskanzleien, Banken und Versicherungen gilt in den allermeisten Fällen der Anzug als das korrekte Outfit. Im Zweifel fragen Sie besser vorher nach, um sich die Peinlichkeit, „underdressed“ zu sein zu ersparen.

Der Archetyp der Sportjacke – das Norfolk Jacket

Rückseite des Norfolk Jacket mit umlaufendem Gürtel

Sportjacke mit seitlichen Rückenschlitzen

Sportjacke mit mittigem Rückenschlitz

Balgtaschen sind nicht nur am Norfolk Jacket ein interessantes Detail

Eine Umlegemanschette am Jackett kann genau wie die Balgtasche ein ausergewöhnlicher und dennoch klassischer Blickfang sein

Webstruktur „Prince-of-Wales-Check“

Webstruktur „Windowpane“

——— Qualität erkennen

Die Qualität der Sportjacke steht und fällt mit der Möglichkeit, sie zu kombinieren. Die hochwertigste Sportjacke wird Ihnen keine Freude machen, wenn sich ihr Stoff nicht mit dem der Hose verträgt. Eine solche Jacke wird die meiste Zeit im Schrank hängen. Zu den seltenen Gelegenheiten, an denen Sie sich dazu durchringen, sie zu tragen, wird sie Ihnen das ungute Gefühl geben, „nicht gut gekleidet zu sein“. Bevor Sie sich mit der Verarbeitung und der Passform beschäftigen, gilt es daher, in Gedanken den Kleiderschrank zu öffnen und nach den passenden Kombinationen zu suchen. Wenn Sie dort nicht fündig werden und wenn auch die Regale der Herrenausstatter keine Antworten bereithalten, dann ist die Jacke – sei sie noch so gut gefertigt – von schlechter Qualität. Im Übrigen gilt für die Sportjacke in Sachen Qualität das Gleiche wie für die Anzugjacke.

——— Kaufempfehlung

Für den Anfang sollten Sie auf eher dezente Stoffe setzen. Diese sind leichter zu kombinieren als starke Muster und geben Ihnen bessere Flexibilität vor allem, wenn Sie erst eine kleine Auswahl an Hosen in Ihrer Garderobe haben. Mit weiteren Sportjacken können Sie Ihr Fingerspitzengefühl im richtigen Kombinieren verfeinern, um danach mit etwas gewagteren Mustern und Farben zu experimentieren.

Ein Tweedjacket aus grau-braunem Donegal-Tweed mit zwei Knöpfen, rollendem Revers sowie mittlerem Rückenschlitz

Ein Tweedjacket aus grün-braunem Herringbone-Harris-Tweed mit zwei Knöpfen, rollendem Revers sowie mittlerem Rückenschlitz

Eine mittelgraue oder mittelbraune halb gefütterte Sportjacke aus grob gewebtem Kaschmir oder Angorastoff mit zwei Knöpfen und aufgesetzten Taschen

Für weitere Einkäufe sollten Sie folgende Optionen berücksichtigen:

Große Überkaros auf unifarbenen Grund (engl. Windowpane)

Glen-Urquard-Check oder Prince-of-Wales-Check (POW)

Grob gewebte Leinen-Wolle-Mischgewebe (besonders geeignet für den Sommer)

Mehrfarbige kleine Karomuster

——— Interessante Adressen

Da eine Sportjacke, mal abgesehen vom Stoff und einigen Details wie aufgesetzen Taschen, einer Anzugjacke gleicht, sind die Adressen im Kapitel Anzüge auch für den Erwerb einer Sportjacke hilfreich. Wer nach einer authentischen Tweedjacke von der Stange Ausschau hält, der sollte mal dem Hause Cordings einem Besuch abstatten.

Cordings

www.cordings.co.uk