All denen, die Kraft und Hoffnung brauchen.

Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft –
vielmehr aus einem unbeugsamen Willen.

(Mahatma Gandhi)

Resilienz – die Widerstandskraft unserer Seele

Stellen Sie sich vor, es ist Winter. Draußen ist es kalt und dunkel und die Menschen um Sie herum schnupfen, husten und niesen.

Um all diesen Einflüssen etwas entgegenzusetzen, läuft unsere körpereigene Abwehr sozusagen auf Hochtouren. Ein gutes Immunsystem ist gerade in der kalten Jahreszeit Gold wert. Um unsere Abwehr im Winter zu stärken, tun wir die unterschiedlichsten Dinge: Die einen nehmen besonders viel Vitamin C zu sich und ziehen sich sehr warm an, andere waschen sich jederzeit und überall die Hände, um sich nicht anzustecken und wiederum andere schwören auf tägliche Spazier- und Saunagänge.

Und wenn es uns trotz aller Maßnahmen dann doch einmal „erwischt“ hat: Bei einem guten Immunsystem werden wir sehr wahrscheinlich schneller wieder auf die Beine kommen als bei einer bereits geschwächten Abwehr.

Ähnlich wie wir unser körpereigenes Abwehrsystem stärken können, können wir auch unsere seelische Widerstandskraft kräftigen. Eine starke Seele kann uns dabei helfen, auch mit den dunkleren Stunden in unserem Leben besser zurechtzukommen, uns schneller davon zu erholen und wieder aufzustehen und weiterzugehen. Dieses Bild der Stärkung des „seelischen Immunsystems“ umreißt im Kern den Grundgedanken des Resilienzkonzepts.

Begriffsklärung

Das Wort „Resilienz“ kommt von dem lateinischen Wort „resilire“ und bedeutet übersetzt so viel wie „zurückspringen“ oder „abprallen“. Im Deutschen gibt es kein Wort, das die Bedeutung von Resilienz 1:1 wiedergibt. In verschiedenen Kontexten wird Resilienz mit Begriffen wie Flexibilität und Belastbarkeit in Verbindung gebracht. Frei formuliert kann man sagen, dass ein resilientes System in der Lage ist, inneren und äußeren Einflüssen dergestalt zu begegnen, dass es davon nicht „zerstört“ wird.

Resilienz im psychologischen Kontext

Übertragen auf die psychologische Ebene bezeichnet Resilienz die Fähigkeit eines Menschen, Krisen zu meistern und an ihnen zu wachsen.

In der Entwicklungspsychologie fand man heraus, dass es gewisse seelische „Schutzfaktoren“ gibt, die Menschen trotz erheblicher psychosozialer Stressfaktoren dabei helfen, zu einem gesunden Leben zu finden. Bei diesen Schutzfaktoren handelt es sich zum einen um bestimmte innere Einstellungen und zum anderen um ganz praktische soziale Fähigkeiten. Diese Einstellungen und Fertigkeiten sind nichts Abstraktes oder „Hochtrabendes“, sondern für jeden Menschen erlern- und übbar.

Trauma und Resilienz – die Seele stärken lernen ... vom Trauma heilen

Ich weiß es aus erster Hand: Um traumatische Erfahrungen zu bewältigen, braucht es sehr viel Kraft. Einen starken Willen, sehr viel Ausdauer und ein Stück weit körperliche Regenerationsfähigkeit, da seelische Belastungen häufig auch körperlich Spuren hinterlassen. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie „fertig“ ich seelisch und körperlich während und auch noch eine ganze Zeit nach meiner Traumabewältigung war. Alles, was mir in dieser Zeit zusätzlich Kraft gab, hat mir dabei geholfen, diese Zeit zu überstehen.

Resilienz zu üben bedeutet, gezielt Techniken zu entwickeln, um Schwierigkeiten positiv gegenüberzutreten, an ein gutes Ende zu glauben und alles daranzusetzen, dieses gute Ende auch bewusst herbeizuführen. Die eigene seelische Widerstandskraft zu stärken, kann den Heilungsprozess somit in großem Maße positiv unterstützen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Resilienz ist erlernbar. Ich weiß aber auch, dass es nicht ausreicht, „nur“ darüber zu reden oder zu lesen. Dinge zu wissen, ist sehr wichtig. Doch damit sich wirklich etwas ändert, braucht es die Tat. Erst durch das praktische Ausprobieren und Umsetzen des Wissens verbinden wir uns konkret damit. Das Wissen bekommt, bildlich gesprochen, durch die praktische Umsetzung die Möglichkeit, „vom Kopf ins Herz bzw. in die Seele zu rutschen“ – und dadurch konkret für uns abrufbar zu werden.

Ich vergleiche das ganz gerne mit dem Erlernen einer Fremdsprache. Es ist schön, sich möglichst viele Vokabeln und grammatische Strukturen anzulesen, doch um eine Sprache wirklich zu beherrschen, müssen wir sie anwenden. Und das nach Möglichkeit immer und immer wieder. Und genau wie beim Sprachenlernen wird es, wenn Sie sich mit Resilienz beschäftigen, Phasen geben, in denen Sie sofort positive Erfolge sehen. Ebenso wird es aber auch Themen geben, wo sich erst etwas setzen muss, bevor es wirklich klappt. Lassen Sie sich also nicht entmutigen, wenn Sie für bestimmte Themen länger benötigen als für andere. Das ist ein ganz natürlicher Prozess, der für alles gilt, was wir neu lernen.

1. Optimismus

Im Allgemeinen gebrauchen wir das Wort „optimistisch“, wenn wir glauben, eine wirklich gute (eine optimale) Lösung für ein Problem gefunden zu haben oder wenn wir den Dingen gegenüber positiv gestimmt sind. Kurz: wenn wir von einer Sache glauben, dass sie ganz bestimmt funktionieren wird.

All das ist sicherlich richtig, aber längst nicht alles, was Optimismus bedeuten kann. Das Wort geht zurück auf das lateinische „optimus“, den Superlativ von „bonus“ bzw. „bene“, was übersetzt so viel wie „gut“, „wohl“ und sogar „glücklich“ heißt. Das aus der höchsten Steigerungsform abgeleitete Wort Optimismus bedeutet aber mehr als nur gut, wohl und glücklich zu sein. Ein Optimist zu sein heißt, für sich und das eigene Leben das Optimum, das Beste, Wohligste und Glücklichste zu wollen.

Es geht hier also um weit mehr als nur darum, zweckmäßige Lösungen zu finden oder um die Ansicht, dass etwas schon irgendwie klappen wird. Es geht vor allem um ein tiefes Bedürfnis nach Glück und Zufriedenheit. Das ist etwas ganz Existenzielles und Menschliches, nach dem die meisten Menschen bewusst oder unbewusst streben. Und gerade weil diese Bedürfnisse so elementar sind, steckt in diesem Wunsch nach innerem Frieden und Glücklich-Sein ein enormes Kraftpotenzial, welches wir uns zunutze machen können, wenn wir uns mit diesem Wunsch verbinden.

Inwieweit kann eine optimistische Lebenseinstellung bei der Bewältigung von traumatischen Erfahrungen helfen?

Dem Leben gegenüber eine optimistische Haltung zu haben beinhaltet die tiefe Überzeugung, dass sich alles wieder zum Guten, ja sogar zum Besten wenden kann, selbst wenn die momentane Situation als eher schwierig anzusehen ist. Optimismus ist die Fähigkeit, auch in problematischen Zeiten ein Gefühl der Zuversicht und der Hoffnung zu behalten und gilt somit als einer der ganz zentralen Resilienzfaktoren.

Optimismus ist die Zuversicht auf ein Licht in und auch nach der Dunkelheit. Und so kann uns eine optimistische Lebenseinstellung auch in traurigen und schwierigen Momenten Halt geben, uns wärmen und uns ein Stück weit durch diese Zeiten hindurchtragen.

Dabei geht es nicht darum, vorhandene Probleme zu verneinen oder zu verharmlosen, sondern es geht um die bewusste Entscheidung, sich den Schwierigkeiten zu stellen, in dem festen Glauben daran, dass es danach positiv weitergehen kann. Es ist unsere Entscheidung, für uns das Beste und Glücklichste zu wollen – trotz widriger Umstände. Denn gerade dann, wenn es tatsächlich „hart auf hart kommt“, kann die Entscheidung für den Glauben an das Gute wirklich hilfreich sein.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Bewältigung von traumatischen Erfahrungen extrem anstrengend und belastend und häufig von Gefühlen der Angst, der Trauer und der Verzweiflung begleitet ist. Und das meistens über einen längeren Zeitraum.

Von daher kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn Menschen in einer schwierigen Lebensphase – und das besonders vor dem Hintergrund der traumatischen Erfahrungen von früher – an der positiven Seite des Lebens zweifeln. Und dennoch: Genau dann kann es wirklich helfen, dem Glück und dem Frieden eine Chance zu geben. Die Heilung der schlimmen Erlebnisse geschieht zwar nicht von allein durch eine positive Einstellung und wird dadurch auch nicht schmerzlos vonstatten gehen, aber sie ist getragen von der Hoffnung auf ein gutes Ende. Und dieses Gefühl kann uns zusätzlich Kraft geben und manche harten Momente etwas „weicher“ erleben lassen. Wir werden schneller wieder aufstehen und weitermachen, wenn wir daran glauben, dass es sich lohnt.

Hierzu ein kleines Bild:

Vielleicht haben Sie ja auch schon einmal von dem Vergleich unserer Seele mit einer CD-ROM gehört? Natürlich ist unsere Seele nicht wirklich mit etwas Technischem zu vergleichen, aber die Idee, die hinter dem Vergleich steht, ist ganz eindrücklich.

Stellen Sie sich vor, dass Ihre Seele – so ähnlich wie eine CD-ROM – alles speichert, was Sie erleben, was Sie sehen, was Sie fühlen. Ihr ganzes Leben ist in Tausenden von Dateien dort für immer gespeichert. Nichts lässt sich löschen; das geht auch bei einer CD-ROM nicht. Aber man kann immer neue Dateien hinzufügen. Dateien des Glücks und der schönen Momente. Ganze Ordner voll mit Hoffnung und Zuversicht. Nach und nach füllen Sie Ihre CD-ROM mit dem Positiven. Das Schlimme verschwindet davon zwar nicht, aber es verblasst mit der Zeit und verliert so an Einfluss auf Ihr Leben. Und wenn Sie dann irgendwann auf „Eigenschaften“ klicken und Sie sich vorstellen, dass die Verteilung des Speicherplatzes in „Alt“ und „Neu“ farblich unterschiedlich dargestellt wird, werden Sie feststellen, dass Ihr Glück um ein Vielfaches größer geworden ist als die schlimmen Erfahrungen von damals.

Die folgenden Übungen möchten Ihnen genau dabei helfen. Sie möchten Sie dabei unterstützen, noch sensibler zu werden für die schönen und glücklichen Momente in Ihrem Leben; sodass Sie, wenn Sie dies möchten, ganz bewusst mehr und mehr positive Dateien erstellen und diese Ihrem Leben hinzufügen können.

ÜBUNG 1: Bestandsaufnahme: Wie optimistisch bin ich?

Bevor Sie mit den eigentlichen Übungen beginnen, möchte ich Sie bitten, sich kurz vor Augen zu führen, welche Einstellungen und Erfahrungswerte Sie zum Thema Optimismus mitbringen. Dazu stelle ich Ihnen im Folgenden einige Fragen. Es ist nicht notwendig, alle Fragen der Reihe nach zu beantworten. Vielmehr geht es darum, sich für das Thema zu öffnen und dabei ganz ehrlich zu sich selbst zu sein. Beantworten Sie am besten zuerst die Fragen, die Sie spontan ansprechen und zu denen Ihnen etwas einfällt. Wenn Sie mögen, können Sie meinen „Fragenkatalog“ auch um eigene Fragen und Anregungen zum Thema ergänzen. Versuchen Sie nach Möglichkeit, diese Übung schriftlich zu machen.

  1. Würden Sie von sich sagen, dass Sie ein zuversichtlicher Mensch sind? Falls ja, wie drückt sich diese Haltung konkret bei Ihnen aus?
  2. Falls Sie die Dinge häufig eher schwarzsehen, was glauben Sie damit für sich zu erreichen? Denken Sie beispielsweise: „Wenn ich mit dem Schlimmsten rechne, bin ich später nicht so enttäuscht?“
  3. Haben Sie sich in Ihrer Vergangenheit schon einmal mit dem Thema Optimismus auseinandergesetzt? Falls ja, in welchem Zusammenhang, auf welche Art und mit welchem Ergebnis?
  4. Welche Bedeutung hat „Hoffnung“ in Ihrem Leben?
  5. Welche Vorstellung verbinden Sie mit „einem guten Leben“?
  6. Glauben Sie daran, dass man das „Schlimme“ mit dem „Guten“ heilen kann?
  7. Welche Dinge machen Ihnen besonders Freude? Welche Aktivitäten vermitteln Ihnen ein stärkendes und schönes Gefühl?
  8. Falls Ihnen zu Frage 7 nichts eingefallen sein sollte, versuchen Sie sich in Ihrer Fantasie vorzustellen, was Ihnen Kraft und Freude schenken könnte.
  9. Wenn Sie drei gute Wünsche für sich frei hätten, wie würden diese lauten?

ÜBUNG 2: Sonnen-Tagebuch schreiben

Ein Sonnen-Tagebuch zu führen ist meines Wissens eine sehr weit verbreitete therapeutische Übung und hat schon vielen Menschen geholfen, sich der positiven Momente ihres Lebens bewusster zu werden.

Doch was ist eigentlich mit einem Sonnen-Tagebuch gemeint? Und was unterscheidet es von einem „gewöhnlichen“ Tagebuch?

Im Grunde funktioniert ein Sonnen-Tagebuch fast genauso wie ein „normales“ Tagebuch, in das Sie die Ereignisse des vergangenen Tages oder der letzten Zeit und Ihre damit verbundenen Gedanken und Gefühle eintragen.

Mit einem Unterschied: In einem Sonnen-Tagebuch schreiben Sie ganz bewusst ausschließlich über schöne Momente. Es ist ein Sammelsurium positiver Erfahrungen, freudiger und schöner Erlebnisse. Das können ganz kleine Dinge sein wie z. B. das Beobachten eines Eichhörnchens oder das Glitzern des Schnees in der Sonne. Und natürlich auch die „größeren“ schönen Augenblicke im Alltag wie z. B. ein nettes Telefonat mit einer Freundin oder ein Lob auf der Arbeit. Man kann, wenn man dies möchte, dem Sonnen-Tagebuch natürlich auch Fotos und Eintrittskarten, getrocknete Blumen oder Ähnliches beifügen und es so für einen selbst zu einem ganz persönlichen Buch des Lichts und der Sonne und der schönen Erinnerungen werden lassen.

Welchen Zweck verfolgt diese Übung?
Was bringt es, ein Sonnen-Tagebuch zu führen?

Ein Sonnen-Tagebuch zu führen kann ganz Unterschiedliches bewirken. Zunächst einmal hat es einen ähnlichen Effekt wie das ganz gewöhnliche Tagebuch-Schreiben: Sie können zu jedem beliebigen Zeitpunkt nachvollziehen, was Sie wann erlebt, gemacht und dabei gefühlt und gedacht haben.

Darüber hinaus können das Schreiben eines Sonnen-Tagebuches und vor allem auch das Nachlesen darin Ihnen vielleicht in folgenden Punkten eine Hilfe sein:

Das Schöne würdigen

Das Führen eines Sonnen-Tagebuches kann uns dabei helfen, uns für das Schöne um uns herum zu sensibilisieren. Es kann uns helfen, mehr auf das Positive zu achten und diese Momente zu würdigen.

Wieder vorwärtsgehen

Wenn es ihnen gerade schlecht geht, neigen viele Menschen dazu, zu verallgemeinern und das ganze Leben negativ zu sehen, selbst wenn in diesen Momenten „nur“ bestimmte Lebensbereiche berührt sind. Natürlich ist es wichtig, auch den schmerzhaften Empfindungen ihren Raum zu geben, damit diese angemessen gehört werden können und damit konkrete Hilfe erfolgen kann. Vielleicht kann uns aber das Sonnen-Tagebuch in solchen Momenten dabei helfen, nicht zu sehr in den negativen Erinnerungen und Gefühlen zu „versumpfen“, sondern irgendwann auch wieder vorwärtszugehen. Gerade wenn es einem schlecht geht, kann es helfen, nachzublättern und sich die schönen Momente wieder vors innere Auge und ins Herz zu holen.

Balance zwischen Schönem und Schlimmem erkennen

Ein Sonnen-Tagebuch zu führen, kann uns dabei helfen zu erkennen, wie viele schöne Momente das Leben jeden Tag für uns bereit hält – vollkommen unabhängig davon, wie viel Schwieriges gleichzeitig passiert und wie viele Probleme wir zu bewältigen haben. Dass nicht alles nur düster und hoffnungslos ist, sondern dass es trotzdem immer auch etwas Schönes gibt.

Innere Einstellung zugunsten des Positiven verändern

Und möglicherweise kann es sogar etwas an unserer Einstellung ändern. Wenn wir mehr offenen Auges und Herzens für das Positive sind, kann sich das auf unsere allgemeine Stimmung und Erwartungshaltung dem Leben gegenüber auswirken. Vielleicht stellt sich ja sogar ein Effekt in der Art der sich selbst erfüllenden Prophezeiung ein. Wer offen ist für das Schöne, nimmt auch das Schöne wahr und wird wiederum darin bestärkt, dass es sehr viel Positives im Leben gibt – und wird dadurch noch ein Stück weit offener für das Schöne … usw.

Sich mit der Kraft des Positiven verbinden

In einer positiven Lebenseinstellung steckt ein enormes Kraftpotenzial. Sich selbst mit dem ureigenen Wunsch nach Glück und Zufriedenheit zu verbinden, kann dabei helfen, besser mit den verschiedenen Witterungen des Lebens fertig zu werden und auch die Stürme der eigenen Biografie als Anlass zur persönlichen Entwicklung zu nehmen[1] und nicht aufzugeben.

Bewusstes Herbeiführen des Schönen

Vielleicht wird Ihnen durch das Nachlesen im Sonnenbuch auch bewusster,

All diese Effekte entspringen sowohl meiner persönlichen Erfahrung mit dem Schreiben eines Sonnen-Tagebuches als auch der Erfahrung anderer Menschen, mit denen ich mich darüber ausgetauscht habe. Sollten Sie diese Übung machen wollen, kann es sehr gut sein, dass Sie beim Schreiben Ihres Sonnen-Tagebuches noch ganz andere Dinge für sich entdecken.

Wenn Sie diese Übung anspricht: Versuchen Sie es, probieren Sie es einfach aus. Kaufen Sie sich ein schönes Notizbuch und gestalten Sie auf Ihre Weise Ihr persönliches Sonnen-Tagebuch. Sie müssen auch nicht jeden einzelnen Tag darin festhalten. Finden Sie Ihren eigenen Rhythmus – so wie es sich für Sie gut anfühlt. Und auch ansonsten gilt: Machen Sie das, womit Sie sich wohl fühlen. Sollte Ihnen diese Übung nicht entsprechen, dann zwingen Sie sich bitte nicht dazu. Dann passt eine andere Übung wahrscheinlich besser zu Ihnen.

ÜBUNG 3: Imagination „Im Mantel des Lichts“

Diese Übung besteht aus zwei Teilen. Bitte lesen Sie sich dafür die Imagination durch und lassen Sie den Text in seiner Gesamtheit auf sich wirken. Danach lesen Sie den Text ein zweites Mal und achten Sie diesmal auf die Abfolge der Bilder: z. B. Truhe ansehen, Truhe öffnen, Mantel ansehen, Mantel anprobieren, Gefühl der Wärme spüren usw. Im Anschluss versuchen Sie diese Abfolge ohne den Text im Kopf durchzuspielen. Wichtig ist hier in erster Linie, dass Sie sich dabei wohl fühlen und das Gesamtbild stimmig ist.

Durch das vorherige Lesen haben Sie noch die Geschichte im Hinterkopf, wie der Mantel zu Ihnen kam. Führen Sie den nun folgenden zweiten Teil der Imagination bitte durch, ohne die Geschichte erneut zu lesen. Üben Sie jetzt, den Mantel in Gedanken anzuziehen und eine positive innere Verknüpfung damit herzustellen.

Zum Beispiel:
Inneres Bild: Ich ziehe meinen „Mantel des Lichts“ an.
Verknüpfung: Mir wird angenehm warm, ich fühle mich geborgen und beschützt.

Wenn Sie das ein paar Mal gemacht haben, können Sie üben, die Verknüpfung auch in anderen Situationen abzurufen.

Sie können sich die Imagination auch unter http://www.junfermann.de/titel-1-1/uebungsbuch_resilienz-10191/ anhören, um sie für Ihre eigene Übungspraxis wie oben beschrieben zu verinnerlichen.