ISBN: 978-3-944257-29-7
1. Auflage 2013, Altenau (Deutschland)
© 2013 Hallenberger Media GmbH
Umschlagabbildung unter Verwendung des Bildes 141436726 von Shutterstock (© razihusin).
Für Tammy
„Was Sie heute in den Köpfen der Menschen finden,
ist oft gar nicht mehr die Realität,
sondern eine von den Medien konstruierte,
hergestellte Wirklichkeit.“
(Prof. Dr. Elisabeth Noelle-Neumann)
Manipuliert, verfälscht und erfunden. So sind viele unserer „Nachrichten“. Reißerische „Nachrichten“ bringen Quote, steigern die Auflage, stillen den Durst der Öffentlichkeit nach „Information“. Doch oft genug sind die „Fakten“ manipuliert, verfälscht oder gar erfunden. Was steckt hinter den Lügenmärchen? Wem nützen sie? In diesem Buch finden Sie eine brisante Bestandsaufnahme der aktuellen Medienlandschaft, mit großem Insiderwissen und hintergründiger Ironie.
Ich habe 17 Jahre als Journalist bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) gearbeitet, einige weitere Jahre für den Hamburger Verlag Gruner + Jahr, für Zeitungen und Zeitschriften wie Die Welt und Cicero geschrieben. Und ich habe bei meinen berufsbedingten Reisen in mehr als sechzig Länder unendlich viele Journalisten kennengelernt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus diesen Erfahrungen: Traue keinem Journalisten. Wenn man selbst interviewt wird, dann hat man als Befragter häufig den Eindruck, dass einem das Wort im Mund herumgedreht wird, wenn man später fassungslos betrachtet, was in den Berichten daraus geworden ist. Offenkundig wird das, was nicht passt, von Journalisten gern passend gemacht. Das gilt für fast alle Arten der Berichterstattung.
Da warnte der Dortmunder Wirtschaftsprofessor Walter Krämer die Deutschen in Hinblick auf die angebliche Euro-Rettung im Oktober 2013 vor den Medien. Er sagt: „Die Leute werden systematisch für dumm verkauft. Von der Politik, aber auch durch Ihre Kollegen Journalisten. Was Spiegel, Süddeutsche Zeitung bis hin zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk für Unsinn in Sachen Euro-Rettung verbreiten, ist erschreckend. Dort wird einseitig über die angeblichen Vorteile der Gemeinschaftswährung berichtet. Ich glaube, den genannten Medien sind die Probleme zu komplex.“ Die Wahrheit ist nun einmal oftmals mehr als unschön. Sie ist brutal und wird den Menschen da draußen von den Medien häufig verschwiegen. Bleiben wir doch kurz im Oktober 2013. Da forderte der Internationale Währungsfonds (IWF) eine Abgabe von zehn Prozent auf unser privates Vermögen. Haben Sie auch nur ein Wort davon in den Nachrichten gehört? Und zeitgleich bereitete die Bundeswehr schon einmal angehende Generalstabsoffiziere auf die Niederschlagung von Bevölkerungsunruhen in Deutschland vor. In den deutschen Medien gab es in jenen Tagen keine Nachricht dazu. Dabei gab es einen entsprechenden „Informationslehrgang“ für den militärischen Führungsnachwuchs zum „Kampf gegen Aufständische in städtischen Ballungsgebieten“ mit 3500 Soldaten und mehr als 700 Land- und Luftfahrzeugen. Trainiert wurde bis zum 10. Oktober 2013 auf den Truppenübungsplätzen Bergen und Munster in der Lüneburger Heide. Und zwar mit scharfer Munition. Schließlich wurde für den Fall der angesprochenen Enteignungen der Bürger erwartet, dass sich diese nicht so einfach Teile ihrer Ersparnisse wegnehmen lassen werden. Getarnt wurde der erwähnte Lehrgang für Generalstabsoffiziere als Einmarsch in den fiktiven Staat „Obsidia“, bei dem die Kriegführung „im urbanen Umfeld“ im Vordergrund steht. Man kann nun viel darüber spekulieren, ob es solche Enteignungen geben wird (das ist schließlich eine Entscheidung der Politiker), klar wurde bei den beschriebenen militärischen Übungen jedenfalls, dass die deutsche Militärpolizei schon jetzt über Spezialeinheiten zur Bekämpfung von inneren Unruhen verfügt („Crowd Riot Control“), die mit Schild, Schlagstock und Schutzanzügen ausgestattet sind und beispielsweise Greiftrupps und Hundeführer mit Diensthund umfassen. Diese sogenannten CRC-Kräfte haben auch schwere gepanzerte Wasserwerfer des Typs „YAK“, die neben der Wasserkanone auch mit einer Waffenstation ausgestatte sind. Das alles lässt nichts Gutes erahnen. Dummerweise haben die Medien uns das schlicht verschwiegen. Warum nur? Was beim Thema Zwangsweise Enteignung im Frühjahr 2013 erst ganz vorsichtig in Zypern getestet wurde, das will man irgendwann später offenbar auch europaweit vollstrecken. Der weiter oben schon erwähnte neue IWF-Report liest sich jedenfalls streckenweise wie ein Handbuch zur Ausplünderung der Bürger, um marode Banken und verschuldete Staaten zu retten.
Im Oktober 2013 war also die Katze aus dem Sack. Da veröffentlichte der Internationale Währungsfonds (IWF) in Washington seinen „Fiscal monitor“. Was ziemlich langweilig klingen mag, hatte es in sich. Doch die Bürger bekamen es nicht mit, weil die Medien es verschwiegen: Auf Seite 49 plädieren die IWF-Ökonomen ganz klar für eine Zwangsabgabe auf Vermögen („capital levy“). Und vermögend ist jeder, der mindestens einen Euro hat. Es geht hier wohlgemerkt nicht etwa um Millionäre. Zur Rettung des maroden Papiergeldsystems und damit der Finanzelite schlagen die Washingtoner Abzocker eine Steuer „von etwa 10 Prozent für Haushalte mit einem positiven Vermögensstand“ vor. Wer also zum Beispiel ein entschuldetes Häuschen im Verkehrswert von 300.000 Euro, Spareinlagen und Aktien in Höhe von 80.000 Euro und Ansprüche aus Lebensversicherungen von 120.000 Euro besitzt, würde dann mit 50.000 Euro zur Kasse gebeten. Außerdem könnte der Spitzensteuersatz in Deutschland nach Einschätzung der IWF-Abzocker auf bis zu 70 Prozent erhöht werden.
Bleibt die Frage, warum die Medien uns das vorenthalten haben. Eine kleine Lüge nennt man „Notlüge“, große Lügen „Wahlkampf“ und viele Lügen „Politik“. In Deutschland haben Politiker in den vergangenen Jahren viel Politik gemacht und entsprechend viel gelogen. Sie haben behauptet, die aus unseren Steuergeldern nach Athen überwiesenen Euro-Rettungsmilliarden seien nicht verloren. Und sie haben behauptet, die Ersparnisse der Bürger seien sicher. Und die Medien haben das genauso weiterverbreitet. Aber warum? Die Antwort lautet ganz einfach: Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die deutschen Medien dazu aufgefordert, die Bevölkerung nicht über die wahre Lage und über den bevorstehenden Crash zu unterrichten. Das ist unstrittig und wurde mittlerweile sogar von Systemmedien am Rande erwähnt. Die Fakten: Merkel hat schon vor längerer Zeit die wichtigsten Chefredakteure Deutschlands dazu aufgefordert, nicht länger wahrheitsgemäß über die Lage im Land zu berichten. Schon am 8. Oktober 2008, einem herbstlich-sonnigen Mittwoch, hatte sie die wichtigsten Medienvertreter und Verlagsleiter zu einem abendlichen Treffen eingeladen. Drei Tage zuvor hatte die Kanzlerin vor den Fernsehkameras dreist behauptet: „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung ein.“ Doch in Wahrheit war und ist die Lage für die Ersparnisse der Bundesbürger alles andere als sicher. Und deshalb sollten Journalisten und Verlagsleiter im Auftrag unserer Kanzlerin in den deutschen Medien die Unwahrheit verbreiten. Merkel sagte den vor ihr aufmarschierten Journalisten, die deutschen Medien hätten bei der Wirtschafts- und Finanzkrise eine „wichtige Rolle“. Und aus Gründen der Staatsraison dürften die Bürger nicht die volle Wahrheit über die schlimme Lage der Staatsfinanzen und der sich entwickelnden Wirtschaftskrise erfahren. Die Medien sollten sich zurückhalten, lieber positive Nachrichten unters Volk bringen. Angela Merkel forderte die Journalisten dazu auf, zurückhaltend über die tatsächliche Lage zu berichten. Sonst gerate das Land möglicherweise außer Kontrolle. Es liege jetzt in der Macht der Journalisten, eine Panik zu vermeiden. Die Aufforderung zur Ablenkung von der Realität war eindeutig. Die Zeit, die Süddeutsche und die taz haben ganz klein am Rande über dieses Treffen und über die Aufforderung zur Ablenkung der Bevölkerung von der Realität berichtet. In der Zeit wurde der entsprechende Bericht etwa am 29. Januar 2009 unter der Überschrift „Jetzt mal ehrlich“ veröffentlicht. Nochmals im Klartext: Politiker wie Angela Merkel fordern die wichtigsten Medienvertreter in der Bundesrepublik Deutschland ganz offen zum Lügen auf. Im angeblichen Staatsinteresse. Und die Journalisten machen brav mit. Was unterscheidet unsere Journalisten da eigentlich noch von jenen in Nordkorea?
Um der politischen Ausgewogenheit Willen sollen Sie wissen, dass dieses Fernhalten der Bevölkerung von der Realität keineswegs eine Spezialität der Regierung von Angela Merkel ist. Schon der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wusste um die schlimme finanzielle Lage dieses Landes – und schob sie weit von sich weg. Die Fakten: Schon im Februar 2003 (!) gab es im Kanzleramt ein erstes geheimes Spitzengespräch zwischen Bankenvertretern und der Bundesregierung über die wachsende Zahl fauler Kredite. Niemand in dieser Gesprächsrunde zweifelte damals daran, dass faule Kredite die Banken irgendwann in der Zukunft in den Abgrund reißen würden. Man sprach hinter verschlossenen Türen über „angeschlagene Banken“. Schon damals – das heißt 2003 (!) – hatte man die Idee zur Gründung einer „bad bank“ zur Rettung der Finanzwelt. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der damalige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) und führende Vertreter der deutschen Kreditwirtschaft haben nachweislich im Kanzleramt darüber gesprochen. Nochmals – das war im Jahre 2003. Nur bekannt werden sollte das auf keinen Fall. Denn man hatte zu jenem Zeitpunkt im Kanzleramt beschlossen, den Crash einfach auf die Bevölkerung zukommen zu lassen. Volldampf voraus in die Krise. Noch ‘ne Zigarre und noch ‘ne Flasche Wein! Schaden abwenden vom deutschen Volke? Wozu denn? Nach uns die Sintflut! Sie glauben das nicht? Das renommierte Handelsblatt berichtete damals gleich in einer ganzen Serie von Artikeln über die geheimen Finanzkrisen-Treffen im Kanzleramt, etwa unter der Überschrift „Erfolge beim Management fauler Kredite“. Viele renommierte Führungskräfte erwarteten eben schon damals künftige Zusammenbrüche von Banken – das war für jene, die die Basisfakten kannten, abzusehen. Nur das dumme Volk sollte davon nichts mitbekommen. Man blieb damals auf Seiten der Bundesregierung faul und untätig. Es gab noch ein weiteres Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) im Frühjahr 2003 mit Bankenvertretern. Wieder sprach man hinter geschlossenen Türen über Auffanggesellschaften für faule Bankenkredite. Doch die damalige Bundesregierung hat die Idee verworfen, weil die Bevölkerung um keinen Preis die Wahrheit über die irgendwann bevorstehende Finanzkrise erfahren sollte. Das hätte ja Wählerstimmen bei der Bundestagswahl 2005 gekostet. Man wusste also, dass die Spekulations- und Immobilienblasen an den Finanzmärkten eines Tages platzen würden. Es war eine reine Frage der Zeit. Sollte es passieren, dann würde man sich völlig überrascht zeigen … Als der Knall dann 2009 eintrat, da war Kanzler Gerd Schröder längst in gut bezahlten Diensten des russischen Gaskonzerns Gazprom. Und deutsche Medien konnten sich angeblich nicht mehr daran erinnern, dass die Schröder-Regierung vor Jahren schon um die sich abzeichnenden Gefahren der vielen faulen Kredite gewusst hatte. Jeder Wirtschaftsjournalist gab sich völlig überrascht. So läuft das da draußen bei unseren Journalisten. Immer schön die von der Politik vorformulierten Pressemitteilungen abschreiben, die Bürger für dumm verkaufen und sich dabei noch gaaaanz wichtig vorkommen. Das ist Journalismus in Deutschland. Sie haben das alles nicht gewusst?
Wussten Sie eigentlich, dass fast alle Journalisten, die angeblich über Korruption in Unternehmen aufklären wollen, selbst korrupt sind und dreist bis zu 50 Prozent „Journalistenrabatt“ von Unternehmen einfordern? Wussten Sie, dass nur noch 35 Prozent der Bürger deutschen Journalisten glauben? Wussten Sie, dass deutsche Medien zu faul zur Recherche sind und ständig die Titelgeschichten großer amerikanischer Medien abschreiben und als eigene „Berichte“ verkaufen? Wussten Sie, dass Zeitschriften wie der SPIEGEL manchmal Werbetexte Wort für Wort abschreiben und im redaktionellen Text unkritisch übernehmen? Wussten Sie, dass führende deutsche Journalisten nach der „Friedman-Affäre“ ebenfalls als Kunden eines Netzes von Prostituierten und Kokain-Händlern enttarnt wurden? Wussten Sie, dass der SPIEGEL in den siebziger Jahren vor einer kommenden neuen Eiszeit auf der Erde warnte? Wussten Sie, dass alle großen deutschen Zeitungen hysterisch prognostizierten, im Jahre 2000 werde es in Deutschland keinen Wald mehr geben? Und wissen Sie, welche Nebeneinkünfte bekannte Fernsehmoderatoren haben oder welche deutschen Journalisten in den vergangenen Monaten als Straftäter verurteilt wurden? Wenn Sie das alles gelesen haben, dann wissen Sie, warum schon Konrad Adenauer, der erste deutsche Bundeskanzler, über Journalisten sagte: „Mit kleinen Jungen und Journalisten soll man vorsichtig sein. Die schmeißen immer noch einen Stein hinterher.“
In einer einzigen Tageszeitung stehen heute weitaus mehr Informationen als ein durchschnittlicher Mensch im Mittelalter während seines ganzen Lebens erfahren hat. Die Reizüberflutung an ständig neuen Informationen ist gigantisch. Niemand ist heute in der Lage, all die Informationen da draußen komplett zu verarbeiten. Im Klartext: Information ist mehr denn je Vertrauenssache. Doch wem vertrauen wir? Wenn es nach Auflagenhöhe, Quoten und Reichweite geht, dann sind es Bild-Zeitung und Privatsender wie RTL. Das aber sind ganz sicher nicht eben die seriösesten Quellen für Informationen. Wo also bekommt man Informationen, denen man bedingungslos vertrauen kann?
Wie wir in diesem Buch sehen werden, gibt es wahrscheinlich keinen renommierten Anbieter, der nicht schon einmal eine Falschmeldung veröffentlicht hat. Da berichtete die Deutsche Welle im Juni 2013, dass der frühere südafrikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela verstorben sei. Der war zwar immerhin 94 Jahre alt, aber er lebte. Solche Fehler passieren Journalisten jeden Tag. Im Dezember 2012 berichtete die Nachrichtenagentur AFP etwa: „Flugzeug mit Dutzenden Menschen an Bord in Sambia abgestürzt“. Die Wahrheit? AFP hatte eine Übung mit einem realen Absturz verwechselt.
Mitunter haben Falschmeldungen verheerende Folgen. So berichteten ausnahmslos alle deutschen Medien 2013 über einen Organspende-Skandal, bei dem ein Arzt angeblich zahlungskräftige Patienten bei der Organspende bevorzugt hatte. Die Folge? Schlagartig ging die Zahl jener zurück, welche noch Organe spenden wollten. Dabei stimmte die Falschmeldung so gar nicht. Die Verdachtsberichterstattung, wonach Geld für die Bevorzugung gezahlt worden sei, wurde später von der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen. Doch sie hat sich wahrscheinlich tief in das Gedächtnis von Millionen Menschen eingegraben. Und es wird viele Jahre dauern, das Vertrauen der Bürger in die Organspende zurückzugewinnen.
Falschmeldungen können auch grauenvolle finanzielle Folgen haben. So berichtete die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press (AP) Ende April 2013 über einen Anschlag auf das Weiße Haus in Washington. Da hieß es: „Eilmeldung: Zwei Explosionen im Weißen Haus und Barack Obama ist verletzt“. Verbreitet wurde das von AP über den Kurznachrichtendienst Twitter. In Wahrheit war der Twitter-Zugang von AP gehackt worden. AP stellte das kurz darauf klar und schaltete das Konto vorübergehend ab. Doch an den Finanzmärkten sorgte die Nachricht für kräftigen Wirbel. Der Dow Jones Index stürzte um 143 Punkte ab, innerhalb von nur drei Minuten wurden knapp 136 Milliarden Dollar (etwa 100 Milliarden Euro) an Börsenwerten vernichtet. Man sieht an diesem winzigen Beispiel, welchen ungeheuren Einfluss Informationen haben.
Weil Informationen nicht nur Wirtschaftskurse, sondern vor allem auch das Auf und Ab der Wählergunst von Politikern beeinflussen, gibt es Fachleute, die uns Bürgern die Welt schönreden sollen. In der Politik nennt man diese Medien- und Image-Berater „Spin Doktors“. Sie sollen jedem Medienereignis einen bestimmten „Dreh“ (englisch „spin“) geben. Politik wird also inszeniert, etwa bei Fototerminen, Interviews und den vielen anderen Ereignissen, bei denen Politiker auftreten. Das, was wir allabendlich in den Nachrichtensendungen sehen, sind besonders schöne Illusionen. Wenn unsere Politiker ins Ausland fliegen, eine Veranstaltung eröffnen oder eine Schule besuchen, dann wird das bis ins kleinste Detail vorbereitet. Die Kameraleute bekommen Anweisungen, wann sie wo Fotos machen dürfen, weil nur dann das Licht besonders gut auf den zu Fotografierenden fällt. Mit Demokratie hat das alles nicht mehr zu tun. Es ist die Illusion von Demokratie. Letztlich sind Fototermine in Nordkorea nicht anders als im deutschen Bundeskanzleramt. Als Bundeskanzlerin Angela Merkel 2009 zur Eröffnung einer Veranstaltung ein helles Sommerkleid trug und sich unter ihrer Achsel ein deutlicher Schweißfleck abzeichnete, da machten die anwesenden Fotografen natürlich Fotos. Doch die staatstragenden Medien – etwa der Bayerische Rundfunk – retuschierten den unschönen Schweißfleck einfach weg. In Nordkorea wäre das nicht anders.
Und wo in einer Demokratie frei und ungehindert berichtet werden dürfte, da setzt bei uns längst die Zensur ein. Es fing an in den 1970er-Jahren, als der damalige CSU-Spitzenpolitiker Franz-Josef Strauß 1971 in New York von drei Prostituierten, die er dort aufgesucht hatte, bestohlen wurde. Der damalige Bundeskanzler Willy Brandt (SPD), der sich seine Gespielinnen im Kanzleramt vom Berliner Bordellbetreiber Steffen Jakob zuführen ließ, verhängte einfach eine Nachrichtensperre. Das ist bis heute so geblieben. Jedenfalls schreibt man die Namen von Politikern in Zusammenhang mit pikanten Vorfällen nicht mehr. Egal, ob sich 2009 in Berlin-Kreuzberg ein 44 Jahre alter CDU-Politiker morgens um 4:20 Uhr mit einem Transvestiten prügelt, weil man sich nicht auf den Lohn einigen konnte, oder der adelige FDP-Politiker und Mittfünfziger J. Freiherr von H. die 26 Jahre alte Transvestitin L. aufgabelt – man berichtet nicht oder kaum darüber.
Schnell wird klar: Das, was wir im Fernsehen präsentiert bekommen, im Radio hören oder in den Zeitungen lesen, das ist vielleicht ein Teil der Realität. Aber eben nur ein Teil. Oft werden uns Informationen (bewusst) vorenthalten, unterdrückt oder verfälscht. Nehmen wir nur den 20. Oktober 2012. Da besuchte die ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda, Angela Merkel, den Stuttgarter Marktplatz. Ihre Mission war es, das Blatt für den parteilosen Oberbürgermeister-Kandidaten Sebastian Turner (CDU) im Wahlkampf gegen den Grünen Fritz Kuhn zu wenden. Tausende Menschen buhten Frau Merkel und Sebastian Turner aus. Und die staatlichen Sender? Sie mischten einfach Jubel auf die Tonspur. Sie haben richtig gelesen: Aus dem Pfeifkonzert gegen Merkel wurde in den Nachrichtensendungen Jubel. Erich Honecker wäre gewiss stolz auf seine frühere Propagandasekretärin.
Man erkennt da schnell, dass Information ganz sicher nichts mit Wahrheit oder Wahrhaftigkeit zu tun haben muss. Denn mit Nachrichten werden vor allem Meinungen gemacht. Erinnern Sie sich an den tiefen Fall des Limburger Bischofs Tebartz-van-Elst, der im Herbst 2013 in allen Medien als Verschwender dargestellt wurde, weil er 30 Millionen Euro für seinen neuen Verwaltungssitz ausgegeben hatte? Der Mann wurde Tag für Tag auf den Titelseiten als Inbegriff eines Geldverschwenders präsentiert und von der ihn hetzenden Medienmeute dem Volke zum Fraß vorgeworfen. Zeitgleich kostete das neue Bischöfliche Ordinariat in Rottenburg mit 40 Millionen Euro und 22.500 Quadratmetern Wohnfläche immerhin zehn Millionen mehr, als jenes in Limburg. Doch mit Ausnahme des Schwarzwälder Boten berichtete keine Zeitung darüber, der Rottenburger Bischof wurde nicht von den Medien gehetzt.
Aus dem Land der Dichter und Denker ist inzwischen in Hinblick auf die Medien ein Volk von Feiglingen geworden. Das freie Nachdenken, die Voraussetzung für unseren einstigen Wohlstand, gilt inzwischen als unanständig. Da erschütterte im Spätherbst 2013 eine Nachricht den deutschsprachigen Raum, in der es hieß, die Deutschen könnten kaum noch lesen und schreiben. Fast jeder Nachrichtensender berichtete darüber. Auch eine Studie der deutschen Kultusminister über die Kompetenzen der Neuntklässler bestätigte das Ergebnis. Einzig die Stuttgarter Zeitung berichtete wahrheitsgemäß, woran das lag. Das hieß es, Deutsche „zeigten in allen untersuchten Fächern bessere Leistungen als Schüler mit Migrationshintergrund. Dabei gibt es große Unterschiede je nach Herkunftsland. Während Schüler, deren Eltern aus der ehemaligen Sowjetunion gekommen sind, deutlich höhere Werte erzielten, hatten türkische Jugendliche die schlechtesten Kompetenzwerte“. Im Klartext bedeuten die schlechten „Kompetenzwerte“ der Türken: Diese Zuwanderung macht Deutschland ganz sicher nicht schlauer. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte schon 2012 unter der Überschrift „Die Zuwanderung macht die Differenz“ darüber berichtet. Das schlechte Abschneiden Deutschlands bei der Bildung werde erklärbar, „wenn man den Anteil der Migranten aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika in den Blick nimmt (in Bayern 5 Prozent, in Bremen 11,7 Prozent). Hier ist der Zusammenhang zwischen Schülerleistungen und Migrantenanteil hochsignifikant negativ“. Nur sprechen sollten wir besser nicht darüber. Aus Gründen der politischen Korrektheit. Denn hinter „schlechten Kompetenzwerten“ und „hochsignifikant negativen Schülerleistungen“ verbirgt sich schließlich nichts anderes geringe Klugheit.
Diese schlechten „Kompetenzwerte“ haben inzwischen viele Bürger. Wie sonst ist es erklärlich, dass sie Politikern und Medien glauben, wenn diese über die großen Erfolge der „Energiewende“ berichten. In Wahrheit werden die Bürger da draußen – Pardon – verarscht. Die Deutschen zahlen ja inzwischen weltweit mit die höchsten Energiepreise. Und dafür leben sie in der Gewissheit, politisch korrekt aus der Atomenergie auszusteigen. Das jedenfalls ist die Botschaft, welche uns Politik und Medien beständig vermitteln. Für die hohen Preise erkaufen wir uns also zumindest ein ruhiges Gewissen. Dummerweise ist das nicht die Wahrheit. Denn die EU ließ im Dezember 2012 verlauten, dass Deutschland nicht nur auch in 40 Jahren noch Atomstrom haben wird – sondern sogar auch noch neue Kernkraftwerke bauen wird. Kein Wort davon in den Fernsehnachrichten. Der entsprechende Bericht dazu im Handelsblatt vom 31. Dezember 2012 trug die Überschrift „Noch 40 Jahre Atomstrom in Deutschland“. Haben Sie das gewusst? Man kann von der Energiewende halten, was man will – die Wahrheit bekommen wir Bürger ganz sicher nicht präsentiert. Verweilen wir kurz beim Thema Energiewende und bringen ein typisches Beispiel dafür, wie sehr uns Medien und Politik dabei an der Nase herumführen.
Die damals im Bundestag vertretenen Parteien wollten es sich vor den Bundestagswahlen 2013 mit den Wählern nicht verderben. Und deshalb versprachen sie ihnen stets das, was die einzelnen Bevölkerungsgruppen gern hören wollten. Es war wie Weihnachten: Die Energiepreise sollten nicht weiter steigen, die Mieterhöhungen sollten angeblich begrenzt werden und Familien sollten mehr entlastet werden. Kurz: Das ganze Leben sollte noch bunter und noch viel schöner werden. Man musste dafür nur die Partei A, B oder C wählen. Es gab keine Partei und kein journalistisches Medium, welche uns auf harte Zeiten, auf sinkenden Lebensstandard und auf steigende Preise vorbereitete. Doch ausgerechnet da wurde vor der Bundestagswahl 2013 in Frankreich ein Geheimdienstbericht bekannt, welcher einige Lügen der deutschen Bundesregierung enthüllte. Und zwar zu einem höchst unpassenden Zeitpunkt. Die Fakten: Der französische Auslandsgeheimdienst Direction Générale de la Sécurité Extérieure (DGSE, übersetzt „Generaldirektion für Äußere Sicherheit“) hatte einen Bericht über die Energiesicherheit in Europa erstellt. In diesem finden sich viele Prognosen für den Energieverbrauch einzelner europäischer Staaten. Das ist der – aus deutscher Sicht – langweilige Teil. Wirklich spannend sind vielmehr die Aussagen zu den deutschen Stromnetzen. Denn auf diesem Gebiet schien die Bundesregierung die Bürger nach Kräften zu belügen, wenn man den Franzosen Glauben schenken darf. Auf den Punkt gebracht berichtet die DGSE, die Bundesregierung lasse unter dem Vorwand der Einspeisung von Windstrom tausende Kilometer neuer Trassen gegen den Willen der Bevölkerung durchs Land bauen, um dann tatsächlich russischen Atomstrom einspeisen zu können. Es ist bekannt, dass die Bundesregierung den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen hat. Und ebenso will sie den Ausbau von Stromtrassen („Stromautobahnen“) vorantreiben, mit denen der im Norden erzeugte Windstrom zu den Verbrauchern im Westen und Süden geleitet werden kann. Es geht, je nach Modell, um 2.800 bis 3.800 Kilometer neue Stromleitungen, die meist gegen den Willen der Anwohner quer durch Deutschland gebaut werden sollen. Nach Angaben des Berichts „énergie 2020“ des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE täuscht die Bundesregierung die Bürger vorsätzlich, weil über die neu zu bauenden Trassen vor allem russischer Atomstrom in die deutschen Netze eingespeist werden soll. Das Geheimprojekt trägt demnach den Namen „Interconnection Kaliningrad Region Power System – German Power System“. Bis zum Jahr 2018 werden demnach von der russischen Enklave Kaliningrad 560 Kilometer Unterseekabel und zwanzig Kilometer Landkabel durch die Ostsee gebaut, welche dann an die der Öffentlichkeit schon bekannten neu geplanten Stromautobahnen angeschlossen werden sollen. In Kaliningrad wird 2016 der erste Reaktorblock des neu gebauten Kernkraftwerks AKW Baltijskaja ans Netz gehen, 2018 der zweite Block (die Baukosten werden auf etwa 12 Milliarden Euro geschätzt, die Gesamtleistung beträgt 2.300 Megawatt). Deutschland bekommt dann durch die Leitungen etwa 1.300 Megawatt Atomstrom. Die insgeheim gebauten Leitungen für den russischen Atomstrom enden im Mecklenburg-Vorpommerschen Lubmin, wo es noch die Netzinfrastruktur des 1995 stillgelegten Atomkraftwerks „Bruno Leuschner“ gibt. Die Stromautobahnen von Mecklenburg-Vorpommern in Richtung Westen und Süden Deutschlands werden derzeit unter dem Hinweis auf die teuren Erneuerbaren Energie ausgebaut. Dafür zahlen die deutschen Stromverbraucher die höchsten Strompreise in Europa. Und wenn sie gebaut sind, dann wird am Ende russischer Atomstrom in sie eingespeist. Der französische Geheimdienstbericht kam der Bundesregierung höchst ungelegen. Denn er enthüllte, dass noch viele weitere östliche Atomkraftwerke an die neuen deutschen Stromautobahnen angeschlossen werden sollen, etwa das im Bau befindliche AKW Astravjeca in Weißrussland und das litauische AKW Visagina. Die Blöcke von Visagina werden ab etwa 2018 jährlich 3.400 Megawatt Strom produzieren. Die Baukosten in Höhe von fünf Milliarden Euro werden vom deutschen Steuerzahler bezuschusst, weil die Technik von Siemens mitentwickelt wurde. Der französische Auslandsgeheimdienst weiß auch zu berichten, warum das deutsch-russische Atomstrom-Geheimprojekt bislang in Deutschland nicht die geringste Aufmerksamkeit gefunden hat: die Stromleitungen werden parallel zur Trasse der Nord-Straem-Gas-Pipeline gebaut, die russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland liefert. So braucht man kein neues Raumordnungsverfahren und kann die schon existierende Pipeline-Baugenehmigung gleich noch für die Stromtrassen mitnutzen. Die Deutschen zahlen also die hohen finanziellen Sonderabgaben für die Erneuerbaren Energie völlig umsonst, weil parallel dazu der Import von Atomstrom vorangetrieben wird – und zwar abermals mit deutschen Geldern. Der französische Geheimdienstbericht hebt dann auch noch hervor, dass die Bundesregierung die Deutschen beim Thema Energie wie eine Diktatur in der Dritten Welt betrügt. Da heißt es, dass die großen Energiekonzerne in Deutschland kostenlos Braunkohle abbauen und den daraus gewonnenen Strom teuer an die Bürger verkaufen dürfen, obwohl gesetzlich vorgeschrieben sei, dass die Konzerne eine „Förderabgabe“ in die Kasse des jeweiligen Bundeslandes in Höhe von zehn Prozent des Marktwertes zahlen müssen. Allen Bundesländern, in denen Braunkohle gefördert wird, steht das Wasser finanziell bis zum Hals. Doch sie alle verzichten auf viele Millionen Euro „Förderabgabe“: Allein Nordrhein-Westfalen könnte durch eine gesetzlich mögliche „Förderabgabe“ mindestens 149 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich einnehmen. Brandenburg brächte die Abgabe mindestens 78 Millionen Euro. Und auch Sachsen und Sachsen-Anhalt verzichten demnach auf viele Millionen Euro. Der Grund? Die so vom Steuerzahler geförderten Konzerne bieten den politischen Parteien regelmäßig gut dotierte Versorgungsjobs (etwa Beratungs- oder Aufsichtsratsposten) für jene Politiker an, die aus der Politik ausscheiden oder abgewählt wurden. Man versteht jetzt, warum der auf den ersten Blick völlig unverfängliche Bericht des französischen Auslandsgeheimdienstes zum Thema Energie der Zukunft der deutschen Bundesregierung höchst ungelegen kam. Weil es dazu keine vorformulierte Pressemitteilung gab, die man einfach nur per copy & paste kopieren oder abschreiben konnte, fand der französische Geheimdienstbericht kaum Eingang in die Berichterstattung deutscher Medien. Außerdem hätte er schließlich den Vorgaben der Politischen Korrektheit widersprochen. Für viele Journalisten ist das inzwischen mit das Wichtigste: Hauptsache politisch korrekt! Bloß nicht auffallen und schön im Strom mitschwimmen. Das alles habe ich auch schon in meinem Buch „Der Krieg im Dunkeln – die wahre Macht der Geheimdienste“ dargestellt, aber eine Berichterstattung in den Medien hat es dazu bislang nicht gegeben. Journalisten tun sich offenkundig sehr schwer damit, Fehler einzugestehen.
So war es ja auch bei den jahrelangen medialen Falschmeldungen über das Waldsterben. Wir widmen dem Thema in diesem Buch ein eigenes Kapitel, wollen aber hier schon einmal kurz auf dieses für alle Journalisten extrem peinliche Thema eingehen. Vor drei Jahrzehnten schienen die Tage des deutschen Waldes gezählt. Im Schwarzwald und in anderen Mittelgebirgen fiel Spaziergängern eine Häufung vergilbter Tannen und Fichten auf. Und dann begann die große mediale Panikmache. Weil damals bekannte Ursachen der Austrocknung von Baumkronen wie etwa die Verbreitung des Borkenkäfers auszuscheiden schienen, belegten unsere Medien das Syndrom kurzerhand mit dem wenig phantasievollen Begriff „neuartige Waldschäden“. Umso mehr Phantasie entwickelte dagegen die seit der Gründung der Partei „Die Grünen“ im Jahre 1980 erstarkte Öko-Bewegung. „Erst stirbt der Wald, dann der Mensch“, sagt ein Sprichwort. Man weiß nicht genau, ob es schon älter ist oder eigens erfunden wurde, um auf das „Waldsterben“ als vermeintlich objektive Begründung der sich damals in Deutschland ausbreitenden Endzeitstimmung aufmerksam zu machen. Naturschutzverbände und Bürgerinitiativen hatten diesen Spruch im Herbst 1983 auf einer „Aktionskonferenz gegen das Waldsterben“ in Freudenstadt im Schwarzwald aufgegriffen und dafür gesorgt, dass die behauptete Gefahr eines „ökologischen Holocaust“ zum beherrschenden Thema des damals gerade laufenden Bundestagswahlkampfes wurde. Schon im Herbst 1981 hatte der Göttinger Bodenkundler Bernhard Ulrich im Spiegel prophezeit, in spätestens fünf Jahren würden die Wälder absterben. Der Hauptgrund dafür sei der „saure Regen“ infolge des massiven Ausstoßes von giftigem Schwefeldioxid (SO2) durch die Kohlekraftwerke. Das Schreckensbild kahler deutscher Mittelgebirge, bedeckt von eintönigen Grasflächen, in der kein Baum mehr Wurzeln fasst und kaum noch ein Vogel singt, schien in rasendem Tempo von der Wirklichkeit eingeholt zu werden. In den Kammlagen des Erzgebirges, an der Grenze zwischen den heute schon beinahe vergessenen sozialistischen Volksrepubliken DDR und ČSSR, konnten die wenigen, die damals dorthin kamen, diese Zukunft besichtigen. Doch das Absterben ganzer Baumbestände hatte dort greifbare Ursachen. Sozialistische Mangelwirtschaft hatte dazu geführt, dass große Kohlekraftwerke ihren Rauch völlig ungefiltert in Rübezahls Heimat bliesen.
Die im Westen beobachteten Symptome erwiesen sich dagegen als vorübergehend und hatten mit der großflächigen Waldzerstörung im Osten nichts zu tun. Das belegten in den folgenden Jahren vor allem schweizerische und französische Fortwissenschaftler. Sie wiesen nach, dass die Nadelverluste auf die Trockenjahre 1976 und 1983 zurückgingen und die Vergilbung auf Magnesiummangel zurückzuführen war. Nach einer Düngung mit Kalk und Magnesiumsalz (Kieserit) wurden die Bäume wieder grün. Die deutschen Forstbehörden fuhren derweil mit der bürokratischen Zeremonie der jährlichen Waldschadenserhebung fort. Eine Initiative von privaten Waldbesitzern und Umweltverbänden forderte vom Staat Schadensersatz für forstwirtschaftliche Ertragsausfälle durch das „Waldsterben“. Sie konnte allerdings nicht belegen, dass sich der Zuwachs der Holzvorräte in Deutschland verlangsamte. Wie auch? Die in größeren Abständen durchgeführten Bundeswaldinventuren zeigten, dass sich das Baumwachstum im Gegenteil beinahe explosionsartig beschleunigte. Die Förster mussten die ihren Planungen zugrunde liegenden Ertragstafeln deutlich nach oben korrigieren, während die Medien vom Waldsterben sprachen. Die Gründe für das damalige explosionsartige Baumwachstum sind bis heute nicht bekannt. Botaniker und Forstwissenschaftler vermuten eine bessere Düngung der Bäume durch Automobil- und Industrieabgase oder einen positiven Einfluss der Klimaerwärmung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die letzte große Bundeswaldinventur von 2003/2004 hat ergeben, dass Deutschland schon damals mit fast 3,4 Milliarden Kubikmetern über die mit Abstand größten Holzvorräte in Europa verfügte. Es stellt damit selbst die „klassischen“ Waldländer Finnland und Schweden in den Schatten. Seit 1960 hat die Waldfläche in Deutschland im Schnitt in jedem Jahr um 10.000 Hektar zugenommen. Ob die Ende Februar 1983 eilig verabschiedete Großfeuerungsanlagen-Verordnung und der darin vorgeschriebene Bau riesiger Rachgasentschwefelungsanlagen dazu nennenswert beigetragen hat, bleibt umstritten. Der Waldertrag hat sich in Deutschland seit dem Jahre 1950 um den Faktor 1,3 erhöht. So wachsen bei uns heute in jedem Jahr auf jedem Hektar Wald mehr als 12 Kubikmeter Holz nach (auf den 31 Prozent Waldfläche Deutschlands also insgesamt über 120 Millionen Kubikmeter).
Offiziell ist das „Waldsterben“ in Deutschland bis heute nicht für beendet erklärt worden. Weiterhin legen die zuständigen Länderministerien Jahr für Jahr ihre Waldzustandsberichte vor, welche die Journalisten begierig in sich aufsaugen. Im Angsthaushalt der Deutschen spielen aber nun andere Themen wie die Eurokrise eine wichtigere Rolle. Selbst vor einer drohenden „Klimakatastrophe“ fürchten sich die Deutschen, schenkt man neuesten Meinungsumfragen Glauben, immer weniger. Daraus hätte man lernen können, dass Gelassenheit ein besserer Ratgeber ist als Angst. Aber wer lernt schon hinzu, ohne erst einmal teures Lehrgeld zu zahlen? Es ist nun einmal politisch korrekt, an das Waldsterben zu glauben. Auch wenn der Waldbestand da draußen immer größer wird.
Noch deutlicher wird die Verlogenheit unserer Journalisten beim Thema Umwelt, wenn man sich die Eisbären näher anschaut. Unsere Klimawandel-Journalisten haben schließlich ein Standardfotomotiv: Den verzweifelten Eisbären, der angeblich aussterben muss. Doch das Lieblingstier der Umweltaktivisten denkt in der Realität nicht daran, medienwirksam auszusterben. Nur die wenigsten Menschen haben in der Vergangenheit die vielen Öko-Geschichten über das angebliche Abschmelzen der Polkappen in Frage gestellt. Man glaubte parallel zu den früheren Horrorgeschichten über das Waldsterben, das Eis werde in wenigen Jahren schon getaut sein. Die Eisbären müssen dann verhungern oder ertrinken, jedenfalls elendig sterben. Knut, das knuddlige Berliner Pelzknäuel, musste als Sympathieträger und Aufhänger für unzählige aufrüttelnde Reportagen herhalten. Grundschulkinder, die nicht einmal wussten, wo auf dem Klassenglobus Grönland oder die Arktis zu finden ist, schlachteten ihre Sparschweine, um all die süßen kleinen Knuts vor dem Aussterben zu retten. Wie kam das alles? Die „Polar bear specialist Group“ (PBSG) hatte gute Drähte zu den internationalen Massenmedien. Nach den Darstellungen dieser von Spendengeldern lebenden Gruppe ist der Bestand der Eisbären angeblich äußerst gefährdet. Von 19 Eisbärenpopulationen wachse nur noch eine, drei hielten sich (noch) stabil und acht stürben aus. Für die restlichen sieben Populationen stehe nicht genügend Datenmaterial zur Verfügung. Die Eisbärenexperten schätzen die Gesamtzahl der heute lebenden Eisbären auf zwanzig- und fünfundzwanzigtausend Exemplare. Man muss nun erst einmal wissen, dass die Gesamtzahl der Eisbären zwischen 1950 und 1960 auf fünftausend bis zehntausend Tiere geschätzt wurde. Das sagt die auf Spenden hoffende Gruppe natürlich nicht.
Fachkundige haben sich also immer wieder erstaunt über die von PBSG veröffentlichen Zahlen geäußert. Und so gestand die Gruppe PBSG erst einmal ein, dass die ihnen vorliegenden Informationen „sehr unterschiedlicher Art“ seien. Man erfasse die verschiedenen Unterpopulationen eben „ungenau“, so dass sich hier „viel Raum für Irrtümer ergeben“ habe. Natürlich sind die Spendenjäger nur dann optimistisch, dass die Menschheit „die Effekte der globalen Erwärmung und andere Bedrohungen gegen die Eisbären mildern“ könnte, wenn sie finanziell unterstützt wird. Die Schreckensszenarien des großen Eisbärensterbens stammen aus einem Computerprogramm der PBSG, das mit ein paar eingegeben Daten eine Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte erstellt. Wissenschaftlern und Zukunftsforscher zweifeln an den Angaben. Die Eisbärenpopulation werde bis 2050 etwa um zwei Drittel reduziert werden, hat das Programm errechnet. Sofort war das Aussterben der schönen Tiere für die Massenmedien eine beschlossene Sache. Auch die einstmals renommierte Süddeutsche Zeitung schlug im Februar 2006 Alarm: „Klimawandel gefährdet Eisbären - Warum die Raubtiere demnächst auf der Liste der bedrohten Arten verzeichnet werden könnten“ und fabulierte munter los: „Wissenschaftler fürchten, die Eisbären könnten bis Ende des Jahrhunderts ausgestorben sein“. Wer auch immer dem Redakteur von der Süddeutschen diesen Eisbären aufgebunden haben mag, er hat es brav verbreitet: „Eisbären verbringen nur die Sommermonate auf dem Festland, wo sie von Fettreserven leben.“ Klar. Die Tiere sind demnach so dumm, die lassen das Futter ratlos an sich vorbeilaufen und verhungern, nur weil die Beute nicht auf Eisschollen herumturnt. Die Nunavut, Kanadas nördliche Ureinwohner, finden die Prognosen der Wissenschaftler über das angebliche Eisbärensterben weniger witzig und eher befremdlich. Sie müssen die angeblich vom Aussterben bedrohten Tiere nämlich ständig aus ihren Städten und Dörfern verjagen, wo die Bären sich gern aus den Abfällen bedienen. Die Nunavut kennen die Eisbärenbestände sehr genau. Sie bejagen die Tiere. Und sie beobachten, dass deren Zahl deutlich zunimmt. Sie sehen auch, dass die Bärinnen in den letzten Jahren oft drei Junge haben, was ungewöhnlich ist. Eine Eisbärin wirft im Normalfall ein bis zwei Junge. Aber das reichhaltige Angebot an Jungrobben ermöglicht es den Bärinnen, auch einen größeren Wurf problemlos zu versorgen. Auch der Vorsitzende des „Nunavut Wildlife Management Boards“ in Igaluit, Harry Flaherty, bestätigt, dass die Eisbärenbevölkerung sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt habe. Die Wissenschaftler, die hier zu Zählungen angereist kämen, hätten keine Ahnung, sagt er. Die Herren Wissenschaftler fliegen mit den Hubschraubern herum, gucken und zählen aus der Luft, was sie sehen, erzählt er. „Sie kommen schnell mal her, fliegen eine oder zwei Wochen mit dem temperierten Hubschrauber herum und sehen die Eisbären ja gar nicht alle. Wir bekommen täglich von den Jägern und unseren Leuten ganz andere Sachen zu hören“. Der Biologe Dr. Mitchell Taylor, der seit 35 Jahren im Nunavut-Territorium die Eisbären erforscht, bestätigt diese Angaben. Was er an Zahlen ermittelt hat, stimmt mit den Erzählungen der Jäger überein. Auch Gabriel Nirlungayuk, der Direktor der „Nunavut Tuungavik Gesellschaft“ für Wild- und Naturschutz, hält nicht viel von den Hubschrauber-Zählungen. Er kennt die Vorgehensweise: „Hubschrauber sind sehr beschränkt in ihren Einsatzmöglichkeiten. Schon durch die Treibstoffbeschränkung. Die können nicht weit auf die offene See rausfliegen“, erzählt er. „Aber die Jäger, die mit ihren Schneemobilen mit Hundemeuten oder auf Booten kreuz und quer übers Land ziehen, finden die Eisbären da, wo Wissenschaftler in Hubschraubern überhaupt nicht hinkommen“. Unterdessen breiten die Eisbären sich immer weiter nach Süden aus. Alteingesessene in der Hudson Bay erinnern sich, dass man vor vierzig Jahren dort selten mal einen Eisbär zu Gesicht bekam. Heutzutage ist es normal, sie in der Gegend der James Bay anzutreffen. Mittlerweile wird die wachsende Zahl an Eisbären mancherorts zum echten Problem. Im Sommer und Herbst ist es für Familien gefährlich, die Freizeit draußen bei Sport und Spiel oder Wanderungen zu verbringen. Man muss ständig auf der Hut vor den Bären sein. Bei Outdoor-Aktivitäten benötigt man heute Jäger zum Schutz. In der westlichen Hudson Bay wurde die Abschussquote um 80 Prozent gesenkt. Jetzt beschweren sich die Anwohner und die Kommunalverwaltung über die Eisbärenplage. „Nicht selten kann man bis zu 20 Eisbären entlang der Treibeisgrenze herumlungern sehen, wenn man aus dem Fenster guckt“ erzählt Harry Flaherty. Und Gabriel Nirlungayuk berichtet, dass alle Bären, die im Vorjahr eingefangen werden mussten, innerhalb des Stadtgebietes aufgegriffen wurden. Die Tiere brechen in die Holzhütten ein und verwüsten dort alles. Von einer Klimakatastrophe wollen die Menschen dort nichts wissen. Die Eisbären beeinträchtige das Klima nicht, meint Flaherty. Sie jagen in den Buchten und auf dem frischen Treibeis, nicht in den alten Gletschern im Landesinneren. „Wir sehen keine negativen Auswirkungen auf die Eisbärenpopulation durch den so genannten Klimawandel“. Er ist überzeugt davon, dass einige Wissenschaftler diese Eisbärengeschichte ganz bewusst benutzen, um den Menschen Angst vor der „globalen Erwärmung“ einzujagen. Und er sagt, dass auch die meisten Nunavut das so sehen.
Der Norden Kanadas ist nicht die einzige Region, in der die Eisbären auf dem Vormarsch in die Städte sind. In Russland - in Jakutien - musste gerade erst wieder ein großes Rudel Eisbären mit lärmenden Hubschraubern aus der Nähe menschlicher Ansiedlungen vertrieben werden. Das Bärenrudel von 14 Tieren war (nachdem es zum ersten Mal entdeckt worden war) schnell auf dreiundzwanzig Tiere angewachsen. Weil in Russland Eisbären nicht abgeschossen werden dürfen, wurden sie nur mit dem Lärm der Hubschrauber vertrieben, um Gefahr von den Bewohnern der umliegenden Dörfer abzuwenden. Wenn die Entwicklung so weitergeht, dann müssen die Eisbärenschützer demnächst ihre Spendengelder nicht mehr dafür ausgeben, um Eisbären vom Hubschrauber aus zu zählen, sondern um diese aus der Nähe der Menschen zu vertreiben. Auch das könnte ein einträgliches Spendengeschäft werden.
Immer mehr Medien folgen vorgefertigten und politisch korrekten Denkschablonen. Und in denen gibt es immer mehr Tabus. Haben Sie als Journalist etwa Zweifel am „Klimawandel“? Bloß nicht darüber sprechen. Das ist so schlimm, als ob Sie dreist leugnen, dass der erstarkende Islam eine große Bereicherung für den deutschsprachigen Raum ist. Haben Sie vielleicht auch Zweifel daran, dass der Euro stabiler ist als D-Mark und Schilling es je waren? Und glauben Sie tief im Innern, dass jene Milliarden, mit denen wir südliche Pleitestaaten „retten“, rausgeworfenes Geld sind? Pssst! Behalten Sie auch das besser für sich. Denn das ist mindestens ebenso schlimm als ob Sie in Ihrem Wohnviertel kein Asylbewerberheim für diskriminierte Roma haben wollen. Unsere Medien sind umzingelt von einem engmaschigen Netz der Tabus und politischen Korrektheiten. Durchbrechen wir also die Tabus. Und schauen wir einmal, wie weit die Berichterstattung unserer Journalisten und die Realität auseinanderklaffen.