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Wir freuen uns, von Dir zu hören!
Simon
Debora („Debi“)
Raffaela („Raffi“)
Nina
Julia
Manuel
Raul
Felipe
Der Polizist schreibt mit: Für seine Jugendkrimis setzt Carlo Meier auf die Mithilfe von Fachleuten. Deshalb sind seine Geschichten so spannend – genau wie die Realität.
«Es ist mir wichtig, aufzuzeigen, wieso jemand auf die schiefe Bahn gerät.» Carlo Meier
Für seine Recherchen verbringt Carlo Meier Stunden mit Kriminalbeamten und anderen Fachleuten. «Oft sind gewisse Dinge in der Realität ganz anders, als man sich das vorstellt», sagt Carlo Meier. So musste er beispielsweise sein Bild revidieren, das er von Anführern von Jugendbanden hatte. «Ich dachte, wie wohl die meisten Leute, diese seien groß und stark. Doch in unserer Stadt gab es eine Bande, deren Anführer klein und dünn war.» Für seinen Jugendkrimi «Gefahr in Amsterdam» ließ sich Carlo Meier von einem Amsterdamer Polizei-Inspektor herumführen, der ihm sogar die Gefängniszellen zeigte. Meier legt jedes Manuskript den Fachleuten vor, die den Text auf die Realitätsnähe überprüfen. Schließlich gehe es darum, den Kindern möglichst viel Hintergrundwissen über aktuelle Probleme zu vermitteln.
Aus: «Neue Luzerner Zeitung», Oktober 2008
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«Oh-oh!»
Aufgeregt deutete Raffi zur Tankanzeige. «Wir haben fast kein Benzin mehr!»
«Kein Problem», lächelte Silvia und machte den Blinker an. Ohne Umschweife steuerte die Haushälterin den alten VW-Kombi bei der nächsten Tankstelle ausgangs der Stadt vor eine der Zapfsäulen.
«Aber beeil dich bitte», drängte Simon. «Bald kommt doch dieser Junge zu uns – da wollen wir unbedingt dabei sein, wenn er zu Hause eintrifft!»
Raffi stieg ebenfalls aus. «Ich geh schnell in den Laden rein.»
«Warum denn?», fragte Debora erstaunt. «Wir waren doch gerade eben groß einkaufen.»
«Ja, schon, aber …» Ungeduldig trat die Kleine von einem Bein aufs andere. «Ich muss Pipi.»
«Oh nein!» Simon verdrehte die Augen. «Muss das denn jedes Mal sein?»
«Dann kommen wir wohl besser mit rein, Raffi», meinte Debora lachend. «Sonst gehst du uns am Ende noch verloren!»
Simon schob sich hinter seiner Schwester aus dem Auto. Bevor er ganz rauskletterte, drehte er sich zu dem Collie um, der hinter der Rückbank saß und leise vor sich hin hechelte: «Zwockel, du bleibst kurz hier, Hunde dürfen da nicht rein.»
Damit wandte sich der Junge ab und folgte Raffi, die bereits zum Tankstellen-Shop hinüberrannte.
Die Luft unter dem Vordach roch nach Benzin und Motorenöl und flimmerte in der Hitze dieses brütend heißen Mittwochnachmittages Ende August.
Drinnen im gekühlten Shop verschwand Raffi schnurstracks zu den Toiletten. Debora blätterte am Zeitschriftenstand in einem Pferdemagazin, und Simon sah sich am Musik-Regal nach brauchbaren CDs um, während Silvia draußen tankte.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand ein paar hundert Meter stadteinwärts ein schmuckloses graues Gebäude. Die Aufschrift FÜRSORGEAMT/JUGENDAMT prangte auf dem Messingschild neben der schweren Holzprangte auf dem Messingschild neben der schweren Holztür, die in diesem Moment aufging.
Ein blonder Mann um die vierzig trat heraus.
Ihm folgte ein gutaussehender Junge, der etwas älter als Simon war und dichte schwarze Locken hatte. Er trug ein weißes, enges T-Shirt, das seine braune Haut gut zur Geltung brachte, dazu Jeans mit coolem Gürtel und weiße Turnschuhe. Seine Klamotten machten sich ausgezeichnet an seinem sportlichen, wendigen Körper.
Der Junge ging mit dem Mann auf einen roten Fiat zu, der am Straßenrand geparkt war.
«Schade, dass dein Vater nicht kommen konnte, Manuel», sagte der Mann.
Manuel zuckte nur die Schultern. «Ist es weit bis dorthin?»
«Nein, ein Dorf ziemlich in der Nähe.» Er schaute den Jungen an, während er das Auto aufschloss. «Du weißt, das ist jetzt deine letzte Chance. Es liegt alleine an dir, sie zu packen.»
Teilnahmslos stieg Manuel ein. Nach einem Blick zu seinem Koffer, der auf dem Rücksitz lag, sagte der Junge: «Ich muss noch rasch was zu trinken kaufen da vorne an der Tankstelle, ich habe Durst.»
«Okay.» Der Mann ließ den Motor an und gab Gas.
Als der rote Fiat losfuhr, lösten sich aus dem Schatten eines Hauseingangs in der Nähe zwei junge Männer. Trotz der Hitze hatten sie dünne Baumwollmützen auf. Unter den hellgrauen Käppchen mit dem Aufdruck eines kleinen, rechteckigen Zeichens in Blau-Rot-Weiß schauten dunkle Haarsträhnen hervor.
Die beiden beobachteten das wegfahrende Auto.
«Wie können wir ihm jetzt folgen, wenn er mit einem Wagen davongondelt, Raul?», fragte der Jüngere und hob seine Sonnenbrille.
«Hast recht, wir brauchen auch eine Karre, Felipe!» Raul strich sich über sein Kinnbärtchen und ließ dabei den Wagen mit dem Mann und dem Jungen nicht aus den Augen.
Eben hielt der rote Fiat vorne bei der Tankstelle an. Manuel stieg aus und ging in den Shop, während der blonde Mann am Steuer sitzenblieb.
«Los», rief Raul, «Beeilung!»
Die zwei Beobachter rannten über die Straße und eilten drüben den Gehsteig entlang zur Tankstelle.
Dort sahen sie sich unter dem Vordach bei den Zapfsäulen aufmerksam um.
Dabei fiel ihr Blick auf Silvia, die gerade den Tankdeckel ihres Kombis zuschraubte und zum Laden hinüberging, um zu zahlen.
Die beiden jungen Männer huschten zu Silvias Wagen und linsten durchs Fahrerfenster hinein. Unterhalb des Lenkrads steckte der Schlüssel im Zündschloss.
Raul hob den Kopf und ließ seinen Blick prüfend rundum schweifen.
Niemand schaute her. Keiner beachtete sie.
Mit einer schnellen Bewegung griff er oben in sein T-Shirt, führte den Anhänger seines Halskettchens an die Lippen und küsste ihn, bevor er die Autotür öffnete.
Felipe tat es ihm gleich. Dann ließ er sich auf den Beifahrersitz fallen und senkte seine Sonnenbrille wieder auf die Nase hinab.
Über Rauls Gesicht strich ein Lächeln, als er den Zündschlüssel drehte.
Im Tankstellen-Shop warf der gutaussehende Junge an der Kasse einen Kontrollblick durchs Schaufenster zu seinem Begleiter draußen im roten Auto. Der blonde Mann am Steuer sah gerade nicht her. Deshalb nahm Manuel rasch den Gegenstand von der Theke, den er sich eben gekauft hatte – kein Getränk, sondern eine Schachtel Zigaretten. Zufrieden schlenderte er damit Richtung Ausgang.
Dabei fiel ihm das Mädchen am Zeitschriftenstand auf. Interessiert blieb er stehen und musterte Debora aufmerksam – er hatte ein Auge für hübsche Mädchen …
Am anderen Ende des Ladens trat Raffi aus dem Klo und hüpfte beschwingt zu Silvia, die eben am Zahlen war.
Plötzlich hielt die Kleine jedoch an und zeigte nach draußen. «He, da fährt ja unser Auto weg!»
Erschrocken wandten die anderen sich um und konnten eben noch sehen, wie Silvias Kombi auf die Straße einbog.
Sofort rannten die Kids zur Tür. Dort stand ihnen allerdings Manuel im Weg.
«Achtung, zur Seite!», rief Simon, doch als er sich an dem schwarzlockigen Jungen vorbeidrängen wollte, wurde Manuel gegen ein Gestell geschubst. Kaugummis und Schokoriegel rappelten zu Boden.
«Hey, sachte, sachte!», fauchte Manuel gereizt. «Nur nicht so hektisch hier!»
«Lass mich durch! Wir müssen raus!»
«Was soll der Stress?»
Simon hatte keine Zeit für lange Erklärungen. Entschlossen wand er sich an dem Jungen vorbei, und seine Schwestern folgten ihm.
Draußen schauten die drei Kaminski-Kids dem Kombi auf der Straße hinterher. Vorne drin waren zwei Gestalten mit hellen Mützen zu erkennen, und durch die Rückscheibe sah Zwockel jaulend zu ihnen heraus.
Rasch nahmen die Kids die Verfolgung auf und rannten quer über das Tankstellen-Gelände.
Sie waren schnell, doch sie hatten keine Chance – das Auto hängte sie locker ab.
«Zwockel!», rief Raffi geschockt.
Aus dem Shop kamen Kunden und die Kassiererin, und alle starrten dem Wagen nach.
Verzweifelt schrie Raffi: «Zwockel wird entführt! So haltet doch das Auto auf!»
«Der ist so gut wie weg», meinte ein Kunde. «Das gibt’s ja nicht!»
In dem Moment bemerkten die Kids, dass der Kombi an der nächsten Kreuzung in der Kolonne vor einer roten Ampel anhalten musste.
Und schon stürmten sie wieder los, in vollem Tempo den Gehsteig entlang.
Zwockel bellte im Kombi hinten drin wie wild.
«Bring den Köter zum Schweigen!», rief Raul am Steuer seinem Beifahrer zu. «Wir biegen bei der nächsten Straße rechts rein und warten, bis Manuel in dem roten Fiat vorbeifährt – und dann folgen wir ihm!»
«Wenn ich gesehen hätte, dass da so ein Kläffer drin ist, hätten wir bestimmt nicht diese Karre genommen!» Genervt drehte Felipe sich um und brüllte den Collie an: «Jetzt halt endlich mal die Schnauze!»
Doch Zwockel dachte nicht daran. Stattdessen quetschte er sich zwischen den hinteren Kopfstützen hindurch vom Laderaum nach vorn auf die Rückbank und knurrte von da aus den Beifahrer zähnefletschend an.
«Schnauze!», wiederholte Felipe.
Das brachte überhaupt nichts. Im Gegenteil.
Als der Wagen bei Grün wieder losfahren konnte, schnappte Zwockel nach Felipe und kriegte ihn am Arm zu fassen. Verzweifelt versuchte der junge Mann den Hund abzuschütteln, bedrängte dabei aber den Fahrer.
Das Auto geriet ins Schlingern. Nach den letzten Stadthäusern schrammte es bedrohlich nahe an einem Kartoffelacker entlang.
«Raul!» Panisch zerrte Felipe an dem Ärmel zwischen Zwockels Zähnen. «So hilf mir doch!»
Raul langte mit einer Hand hinüber, um Zwockels Halsband zu erwischen, doch der Collie wich ihm aus und griff nun ihn selbst an.
In voller Fahrt versuchte Raul, den Hund abzuwehren und gleichzeitig den Wagen zu steuern. Dabei geriet das Auto endgültig außer Kontrolle und schleuderte auf die Gegenfahrbahn.
«Pass auf, Raul!» Mit angstgeweiteten Augen starrte Felipe nach vorne auf die Straße.
Ein Lastwagen kam genau auf sie zu. Das riesige Gefährt hupte und blendete drohend die Scheinwerfer auf. Donnernd nahte das blinkende Ungetüm, Bremsen kreischten, nun fehlten nur noch ein paar Meter …
Im letzten Moment riss Raul das Lenkrad herum.
Mit einem heftigen Ruck wurde Zwockel zur Seite geworfen und durch das Wageninnere geschleudert.
Die Reifen des Kombis quietschten ohrenbetäubend, seitlich donnerte der Lastwagen haarscharf an ihnen vorbei, und sie schlitterten von der Straße.
Dort landeten sie am Rand des Kartoffelfelds und blieben holpernd stehen.
Eine unheimliche Stille breitete sich aus.
Zwockel lag reglos auf dem Rücksitz.
Felipe fasste sich als Erster. «Los, Raul, gib Gas!»
Der Motor heulte auf, doch die Räder drehten durch. «Mist, ich krieg die Karre nicht mehr raus!»
«Dann nichts wie weg hier!»
Die beiden jungen Männer rissen die Türen auf und flüchteten zu Fuß quer über den Acker.
Den Collie ließen sie einfach liegen.
Als die Kaminski-Kids keuchend beim Kombi ankamen, sahen sie gerade noch zwei Gestalten am Ende des Kartoffelfelds im nahen Wald verschwinden.
«Zwecklos, sie zu verfolgen», schnaufte Simon. «Ihr Vorsprung ist zu groß. Habt ihr gesehen, wer’s war?»
Debora stützte schwer atmend die Hände auf ihre Knie. «Nicht wirklich … Ich glaube, sie waren ziemlich jung, und sie trugen so helle Mützen – aber mehr konnte ich auch nicht erkennen.»
«Zwockel!», schrie Raffi plötzlich.
Bleich riss sie die hintere Tür des Kombis auf und starrte den Hund an.
Zwockel lag mit schlaffen Gliedern auf der Rückbank.
Er rührte sich nicht. Seine Zunge hing seitlich aus der Schnauze. Ein Auge war halb geöffnet und schaute ins Leere.
«Zwockel», presste Raffi mit erstickter Stimme hervor. «Du bist doch nicht etwa … Wach wieder auf! Bitte wach wieder auf!»
Sie warf sich in den Wagen und schlang die Arme um den Collie. «Zwockel! Bitte, bitte wach wieder auf!»
Aber es nützte nichts.
Der Hund machte keine Bewegung.
Es sah ganz so aus, als wären die Kids zu spät gekommen.
Raffi begann zu schluchzen.
Tröstend legte ihr Debora die Hand auf den Rücken. «Nicht weinen, Raffi», versuchte sie die Kleine zu beruhigen. Doch es klang nicht sehr überzeugend …
Auf einmal ertönte im Wageninnern ein leises Wimmern. Ein schwaches Winseln, so leise, dass es fast nicht hörbar war.
«Was war das?» Angespannt betrachteten die Kids den Collie.
Zuerst geschah nichts. Dann, nach einer Weile, tat sich was.
Zwockel öffnete die Augen. Langsam, ganz langsam kam er zu sich.
Endlich!
Zaghaft hob der Hund den Kopf und schüttelte das Fell, als wäre er gerade aus dem Wasser gestiegen.
Und dann schlabberte er gleich als Erstes Raffi übers ganze Gesicht.
Obwohl sie das sonst gar nicht mochte, ließ sie es diesmal gerne geschehen. «Zwockel!», strahlte sie überglücklich. «Lieber, lieber Zwockel!»
«Hoffentlich ist nichts gebrochen», murmelte Simon.
Wie zur Antwort richtete sich der Hund auf, sprang aus dem Wagen und guckte die Kinder abwartend an.
«Da scheint ja alles in Ordnung zu sein», seufzte Simon erleichtert.
Und Debora wischte sich verstohlen eine Freudenträne aus dem Auge.
Die Kids umringten den Collie und knuddelten ihn stürmisch.
Nachdem er das ausgiebig genossen hatte, hopste er in den Wagen zurück und steckte den Kopf hinten unter den Beifahrersitz.
Als er wieder herauskam, hatte Zwockel einen Gegenstand zwischen den Zähnen.
Eine dünne hellgraue Strickmütze mit einem kleinen bunten Aufdruck, der aussah wie ein Landeswappen.
«Die ist bestimmt von einem der Diebe!», stieß Debora hervor.
«Super, Zwockel», lobte Simon. «Das hast du toll gemacht!»
Er nahm das Käppchen und schaute es sich genauer an. «Damit haben wir schon mal eine wichtige Spur.»
Debora nickte. «Scheint eine recht seltene Mütze mit diesem Aufdruck zu sein – vielleicht können wir die Täter dadurch finden!»
«Genau!» Raffi rieb sich die Hände. Sie war schon jetzt aufgeregt.
Simons Lächeln verging jedoch rasch wieder. «Hätte uns dieser Typ im Shop vorhin nicht den Weg versperrt, dann hätten wir die Diebe vielleicht gerade noch erwischt!»
«Mannomann», lächelte Silvia, während sie am Kartoffelfeld entlang näher kam. «Bei der Tankstelle staunten wir alle nicht schlecht, als wir sahen, dass ihr den Wagen noch erwischt habt! Ich hätte selbst nie gedacht, dass ihr das schafft!»
«Eigentlich», meinte Debora, «waren’s auch nicht wir, die das geschafft haben.» Stolz wies sie auf den Collie. «Das muss Zwockel gewesen sein. Ohne ihn wär das Auto sicher weg – die Diebe sind ja bestimmt nicht von selbst in den Straßengraben gefahren.»
«Tja», grinste Raffi, «mit Zwockel sollte man sich eben nicht anlegen!»
«Genau!» Anerkennend klopfte Silvia dem Collie auf den Rücken. «Guter Hund! Damit hast du dir eine Riesenpackung Kräcker verdient. Eine Familienpackung!»
Zwockel wedelte freudig mit dem Schwanz und guckte sie erwartungsvoll an.
Schmunzelnd setzte sich die Haushälterin ans Steuer ihres Wagens. Sie versuchte, den Motor anzulassen, doch unter der Kühlerhaube ertönte bloß ein tiefes Grummeln.
Beim zweiten Versuch brummte und keuchte es heiser. Das klang nicht gut.
Doch dann sprang der Motor stotternd an.
«Cool!», riefen die Kids, während Silvia Gas gab.
Das Auto bewegte sich allerdings nicht von der Stelle. Die Räder drehten durch und spritzten Erdbrocken nach hinten.
«Anschieben!», rief Simon. «Vielleicht kriegen wir ihn so raus.»
«Okay, versuchen wir’s mal.»
Die Kids gingen zum Heck des Kombis und drückten sich mit ihrem Gewicht dagegen.
Es gab einen Ruck … Und mit vereinten Kräften brachten sie das Auto tatsächlich auf den Seitenstreifen neben der Straße zurück.
Dort bremste Silvia gleich wieder ab und zog die Handbremse an. «Gut gemacht, Kinder!»
Den Motor ließ sie vorsichtshalber laufen, als sie ausstieg und den Kombi von allen Seiten betrachtete.
«Auf den ersten Blick scheint nichts kaputtgegangen zu sein», meinte sie und musterte dann das Kartoffelfeld. «Auch kein Landschaden im Acker, nur am Rand des Feldes ein paar Furchen, die werden den Besitzer wohl nicht weiter stören … Zur Sicherheit sollten wir vielleicht trotzdem die Polizei rufen …»
«Das wird aber dauern», wandte Simon ein. «Und dann ist der Junge längst bei uns zu Hause eingetroffen, und wir waren nicht dabei.»
«Oooch!», seufzte Raffi.
Die Haushaltshilfe legte den Finger an die Lippen und überlegte.
«In Ordnung», sagte sie nach einer Weile. «Wenn sich am Wagen später ein Schaden rausstellen sollte, können wir die Polizei immer noch benachrichtigen. Ich sage nur noch rasch bei der Tankstelle Bescheid, dass wir vorläufig nichts unternehmen, und hinterlasse unsere Adresse, falls der Landbesitzer wegen der Erdfurchen doch was will. Und dann kann’s gleich losgehen.»
«Ja Pingu!» Grinsend warf sich Raffi auf den Rücksitz. «Na, dann mal nichts wie weg hier, Leute!»