Gisela Riff
DU WUNDERST DICH
Erzählungen
projektverlag.
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© projekt verlag, Bochum/Freiburg 2012
www.projektverlag.de
Umschlaggestaltung unter Verwendung eines Stichs von Wenceslaus Hollar (1607 - 1677)
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH
ISBN 9783897333307
Cover
Titel
Impressum
HEINERS ORT ZWISCHEN AH UND ZETT
Zueignung
Dankeschön
Der Barras
St. Josephus
Einfach zu viel
Die Hauptstraße
Unsinn im Sinn
Ah, meine Schwester
Heiß
Armer Zett
Am Brunnen
Darum
Neurott
Drei Reisen
Geschenkt
Du wunderst dich
… MUSS JA NICHT WAHR SEIN
Auf dem Lande
Uzhhorod
Was Neues
Danse hivernale: Mich fröstelt
Otto
Bibliografische Nachweise
Weitere Bücher
Du wunderst Dich über das Päckchen, lieber Zett? Darüber, von wem und woher es kommt? Darüber, dass ich seit drei Monaten nicht mehr im weißen Bungalow wohne? Oder sollte Dir und Elsbeth das am Ende noch nicht einmal aufgefallen sein? Ich habe getan, was ich längst hätte tun sollen, nämlich das Haus mit dem ganzen Zubehör einem Herrn Merckert verkauft. Er ist auch der neue Geschäftsführer vom Café Schweitzer, ein Schwabe, und wahrscheinlich (wie der Großvater August in Deinen „Drei Reisen“) ein schlauer Kerl. Ganz bestimmt ist es ihm gelungen, durch sein mitleiderregendes Gebaren den Preis zu drücken, aber was soll’s. Die anderen Immobilien und Grundstücke, die nach Großmutters Tod „auf uns kamen“, habe ich auch endgültig „versilbert“, wie Du zu spotten pflegst.
Das sollte Dich allerdings nicht weiter interessieren, wurdest Du doch vor vielen Jahren von mir ausbezahlt. Es steht Dir ja weiterhin frei, voller Andacht im „Schweitzer“ Deinen Mokka zu trinken, und auch das Bürgerhaus am Markt als etwas zu würdigen, das unsere Altvorderen väterlicherseits im 18. Jahrhundert errichtet haben.
Mitgenommen habe ich außer dem „schnöden Mammon“ (auch so ein Lieblingswort von Dir!) nur ein paar persönliche Andenken, einige Briefe und Bücher, private Aufzeichnungen und Photographien. Auch Großmutters Granatschmuck und Großvaters Frack und Chapeau claque. Die anderen Dinge liegen in einer Truhe auf dem Speicher vom Café. Du kannst sie dort abholen, wenn Du magst, Merckert ist informiert. Den Schmuck habe ich genommen, weil ich schließlich im Falle einer Verlobung für Heiners Braut ein Geschenk haben müsste. Tausendmal haben wir uns klargemacht, dass dies niemals sein kann, aber Mütter können es nun einmal nicht lassen. Wer weiß, sagen sie, vielleicht doch … Den Frack könnte Heiner bei Premieren oder Kostümbällen tragen, er sitzt ihm wie angegossen. Der Hut war und bleibt ein Lacherfolg für kleine Kinder. Auch das ist so ein wunder Punkt, da spürt man die verhinderte Großmutter heraus. Vielleicht kann ich das Ding aufhalten, falls wir uns eines Tages von Straßenmusik ernähren müssen. Aber im Ernst: Bis auf Weiteres wohne ich in einer Zweizimmerwohnung, die sich Dein Neffe Heiner – nicht ganz ohne mein Zutun – in der Amsterdamer Innenstadt eingerichtet hat. Es hat lange gedauert, bis wir das Richtige gefunden hatten. Beim Makler haben wir endlos mit dem Stadtplan herumgekaspert. Genau wie damals, als Du mit der Idee zu mir kamst, Du wolltest Heiner zum Geburtstag einen Ort schenken, einen ausgedachten Ort! Da haben wir auch tagelang gekichert und nach dem passenden Namen geforscht. In Amsterdam boten sich nur HENDRIKSKADE, HENDRIKSLAAN, HEN-DRIKSPLANTSOEN an. Als Namen wohl, aber leider nicht als standesgemäße Wohnanschrift. Heiner fragte meinetwegen dann nach einer ADELESTRAAT, die es nicht gab. Der Makler, ein besorgt dreinschauender Herr namens Muys, legte einleuchtend dar, dass der Aufwand, den man würde treiben müssen, um bei den Behörden einen neuen Straßennamen in der traditionsreichen Innenstadt durchzusetzen, in keinem Verhältnis zu der Winzigkeit einer Zweizimmerwohnung stünde. So lachten wir noch eine Weile, wurden dann artig und plauderten ein wenig über die Amsterdamer Schule, deren Bauwerke ich etwas leichtfertig kühl und streng nannte. Das lockte Herrn Muys aus der Reserve. Er pries die Architekten von damals in den höchsten Tönen und meinte, im Vergleich zum Bauhaus sei dieser Stil geradezu sinnlich! Dann lud uns Herr Muys spontan zu einer Rundfahrt ein, um uns die Amsterdamer Baugeschichte zu erklären. Heiner vermutet, dass Herr Muys mir nicht nur die hiesige Architektur näherbringen wollte, ich sei ja immerhin das, was man unter einer gepflegten Erscheinung verstünde. Nun, jedenfalls bot uns der Makler am nächsten Tag die schöne Wohnung an, in der dieser Brief geschrieben wird.
Sie ist wirklich angenehm. Küche und Bad sind komfortabel. Die Zimmer sind geräumig, die Decken hoch, die Fenster auch. Vom gegenüberliegenden Ufer strahlen klassisches Backsteinrot und Fensterrahmenweiß herüber. Auch bei Wind und Wetter ein freundliches Bild. Lass es nur erst wieder Frühling und Sommer werden, dann leuchtet uns das hellgrüne Lindenlaub ins Fenster. Heiners Zimmer entspricht seiner gegenwärtigen Vorliebe für Kargheit, klare Formen und Farben. Seine Farben sind das Weiß (Du nennst es die „Unfarbe Nummer eins“, es war meine alte Farbe. Bist Du inzwischen von Unfarbe Nummer zwei abgekommen?) und alle Nuancen vom Grün. Möbel hat und braucht Heiner nicht. Seine wenigen Dinge sind in einem Wandschrank hinter einer weißen Tapetentür verwahrt. Seine Musikanlage ist fast unsichtbar, die Musik wie ein Hauch, die Beleuchtung indirekt. Nachts ruht er, wenn er überhaupt hier ist, auf einer japanischen Matte, die aufgerollt tags als Sitzbank dient. Um ehrlich zu sein, ich habe schon etwas Not, wenn ich da unten kauere und vom dunkelgrünen Lacktablett aus weißen Porzellanschalen hellgrünen Tee schlürfe. So ganz graziös will das noch nicht aussehen. Mir schlafen dabei die Beine ein, das ist ziemlich schmerzhaft. Entschädigt werde ich für die Qual durch das von Heiner einfühlsam gestaltete Ambiente meines eigenen Zimmers. Wolle, Baumwolle, Leder, Holz. Natürliche Materialien und Naturfarben, weißt Du, das mag ich jetzt. Meiner Bettcouch gegenüber hängt ein mir sehr teures Bild, eigentlich der Entwurf zu einem Bild. Es war, unter uns gesagt, auch nicht gerade gratis zu haben. Aber beim Anschauen vergisst man den Kaufpreis. Es scheint als hätte der Maler, der im 15.Jahrhundert lebte, unseren Heiner gekannt und porträtiert! So frappierend ähnlich ist es. Das Bild ist, ich will es Dir nicht beschreiben, es ist von, lass mich Dir nur dies eine Wort ins Ohr flüstern: Botticelli …
Nun zum Umfeld: Wir treten vors Haus, und schon stehen wir in einem Babylon der Sinne: Augen, Ohren, Mund und Nase – wenn man wollte, auch die Haut – werden aufs Schrillste provoziert. Nervöse Weltläufigkeit als Gegengewicht zum einschläfernden Charme einer gewachsenen selbstbewussten Provinzkultur. Es tut mir gut, in einer anderssprachigen Umgebung zu Gast zu sein. Ich kann mich ganz der Musik der unbekannten Sätze hingeben, muss nicht mehr jedes Wort, das ich empfange oder sende, auf die Goldwaage legen. Mangelnde Sprachkenntnisse halten Dich, wie Du mir angedeutet hast, von Auslandsreisen ab. Du fühlst Dich ohnmächtig und bedroht, zum stammelnden Kleinkind reduziert. Ich trage die Unkenntnis wie eine Tarnkappe. Sie macht mich frei und furchtlos. Je mehr ich mich einlebe, desto unfreier fühle ich mich. Aber vielleicht sollte ich nicht schon wieder von den Unterschieden anfangen, die es zweifellos zwischen uns gibt … Soll ich Dir nun von den exotischen Restaurants in unserer Nachbarschaft berichten? Lieber nicht, sonst nimmst Du schon allein vom Lesen zu, und wir mögen Dich doch schlank in Deinem schwarzen Outfit, lieber Zett!
Übrigens wird es Heiner nicht weit zu seinen künftigen Wirkungsorten haben. Das kleine, aber feine Universitätstheater will wohl seine Stücke aufführen, es ist nur einige Schritte von uns entfernt. In entgegengesetzter Richtung, etwa 15 Minuten zu Fuß, kann er im großen Haus seiner Freunde predigen und heilen. Die Freunde sind reizend. Sie haben uns zum Einzug ein zauberhaftes Bukett aus weißen Lilien und Palmzweigen geschickt.
Was ich so tue? Ich bin beschäftigt. Am Tage lasse ich mich in der Stadt treiben und erledige nebenbei, was zu erledigen ist. Zum Beispiel kaufe ich Bücher, die ich, sobald ich sie ausgelesen und Heiner davon erzählt habe, wieder abstoße. Kaufen-lesen-erzählen-verkaufen-verschenken-verlieren-kaufen. Abends denke ich in Heiners Wohnung über den verflossenen Tag nach. Nachts träume ich vom nächsten Tag.
Da gibt es noch etwas, was ich noch habe sagen wollen, jetzt, wo gerade von Büchern und Träumen die Rede ist: Deine sicherlich lieb gemeinten Texte, Du weißt schon, die Geschichten, die Du uns in den letzten Monaten tröpfchenweise und stockend geschenkt hast, die bekommst Du heute mit Dank zurück. Ganz bestimmt wohnt Dir eine epische Begabung inne (so charakterisieren Dich die Verlagslektoren, auch wenn sie sich manchmal zu Absagen gezwungen sehen), und der Ort ist bisher auch gut erzählt. Aber zum Wohnen kommt er für uns so gar nicht infrage. Er ist bedrückend unschön und eng. Erdnah. Heiner fühlt sich dort einfach nicht heimisch. Und wo er ist, da will auch ich sein, wie es bei Ruth so treffend geschrieben steht. Solltest Du übrigens noch weitere Geschichten hinzufügen wollen und auch an eine Veröffentlichung denken, so ginge ich an Deiner Stelle markiert spielerischer mit den Namen der Ortsbewohner um. Der Leser hätte sicherlich ein Aha-Erlebnis, wenn er zwischen Ah und Zett den Rest des Alphabets aufspürte – natürlich vom Autor auf die Fährte gesetzt. Damit Du nicht selbst nachschauen musst: Namen mit den Anfangsbuchstaben A, B, H, J, K, M, R, S und W tummeln sich in den Texten doppelt und dreifach, sind etwas überrepräsentiert. Wer ganz fehlt, sind die brave Christel, die rotbackige Irmtraud, Nickel und Ottel, die feindlichen Brüder. Dann aber auch noch Frau Quant (vielleicht so etwas wie eine zugereiste Völkerkundlerswitwe), Thomas, der Inhaber der Thomas-Apotheke, der lange Volker und das ungleiche Pärchen Xaver und Yvonne.
Sei uns nicht böse. Von den Andenken, die ich aus dem weißen Bungalow mitgenommen habe, will ich Dir mein liebstes schenken, Großmutters Tritonshorn.
Nach dem Sonntagnachmittagskaffee (was für ein Wortkentaur ist denn das wieder?), also nach dem sonntagnachmittäglichen Kaffeetrinken (ist das besser?) in der Stube hielt sie es uns immer feierlich ans Ohr. Zuerst mir, denn ich bin bekanntlich die ältere von uns beiden. Ich lauschte immer derart verzückt hinein, dass Du es mir wegreißen wolltest. Großmutter mahnte, schimpfte, schlichtete. Du bekamst es ans Ohr. Da stampftest Du mit dem Fuß auf und schriest: „Es rauscht ja bloß in einem fort. Ihr lügt, Ihr und euer Wunderhorn!“ Kopfschüttelnd nahm Dir Großmutter die bizarre Muschel aus der Hand und stellte sie behutsam auf ihre Kommode neben die Bilder ihrer in den beiden Kriegen gefallenen Brüder, Söhne und Neffen, neben ihren Mann und unsere Eltern. Leise sagte sie dann immer, man müsse eben wollen, eben hören wollen. Sonntag für Sonntag hörte ich geheimnisvolle Harmonien und Du nur ein Rauschen.
Zett, bitte versuch es doch noch einmal, das Wunderhorn an Dein Ohr zu pressen. Vielleicht verfliegt dann auch bei Dir die lähmende Melancholie, die uns seit Generationen anhängt (ich schließe mich da selbst nicht aus, ich gehe einfach). Sie ist es, die Deine Geschichten beschwert, sie fesselt Dich an Deinen Ort.
Leb wohl, lieber Zacharias, und Dank für alles! Grüße die sanfte Elsbeth! Glück auf Eurem gemeinsamen Weg! (Solltet Ihr auf Deine alten Tage doch noch gesegnet werden, so nennt das Kleine Johanna oder Johannes, das passt!)
Deine Adele
P. S.
Bin in Eile. Alles ist nun doch wieder ganz anders: Musste gerade, was nicht schmerzlos (ich komme wirklich noch nicht leicht genug von Dingen und Menschen los) war, die Wohnung mit dem herrlichen Grachtenblick auflösen. Habe den Botticelli im Spiegelkwartier (natürlich mit Verlust) so gut wie verkauft.
Heiners Seelenfreund, ein Vertrauter des Dalai Lama, rät zu einer Ortsveränderung, die Heiners Entwicklung zuträglich sein könnte. Heiner soll sich nämlich noch einmal sammeln, bevor er sein ganzes Wesen in den Dienst der Menschheit stellt. Wenn er also morgen aus Montevideo zurückkehrt – er ließ dort nach aufrüttelnden Erlebnissen in einem Dorf mit Namen Macondo zur Entspannung einige Tage lang flache Steine auf dem kupferbraunen Rio de la Plata reiten –, geht es per Flugzeug nach Thailand. Dort entledigen wir uns keinesfalls allen weltlichen Besitzes (das hattest Du doch befürchtet, oder?). Heiner zieht sich für einige Zeit in ein Kloster zurück. Und ich miete mich vorerst in seiner Nähe ein und warte.
Ah
Mein Großvater hieß Otto, darum nannte er seinen Sohn Otto.
Jener hatte zwei Schwestern.
Die ältere hieß Ottilie und heiratete einen Otto, dessen Vater ebenfalls Otto hieß.
Die vier Ottos spielten an Sonntagabenden zusammen Skat. Es ging hoch her in der guten Stube. Sie rauchten Zigarren und tranken Molle mit Korn. Meist trennten sie sich im Streit. Warum? Weil Otto schummelte. Welcher, weiß man nicht. Wohl jeweils der Sieger. Am nächsten Sonntag war der Streit wieder vergessen. Das Spiel ging weiter. Zu Weihnachten wurde die Skatkasse geleert und eine fette Gans gekauft und gemeinsam aufgegessen.
Der angeheiratete Otto trank und stritt viel. Außerdem war er fruchtbar und mehrte sich. Jedes Jahr kam ein Kind.
Hier in Berlin wurden es fünf Söhne: Karl Otto, Kurt Otto, Hans Otto, Peter Otto und Albrecht Gotthold.
Nur Albrecht hieß anders. Warum, ist nicht überliefert.
Es war Sommer 1941, da zog Otto mit vielen anderen Ottos nach Russland und ward nie mehr gesehen. Und wenn er nicht gestorben ist, dann hat er ganz bestimmt in Russland noch viele, viele Ottowitsche gezeugt, denn er war, wie gesagt, furchtbar fruchtbar.
Seine Berliner Otto-Söhne fühlen sich noch heute schuldig an seiner Nimmerwiederkehr. Neulich beichteten sie mir beim sonntäglichen Dominospiel, sie hätten ihn bis in die fünfziger Jahre hinein in ihr Abendgebet eingeschlossen. Sie hatten den Lieben Gott angestiftet, Vater Otto nicht zurückkommen zu lassen. Das durfte Mutter Ottilie nicht wissen, denn sie vermisste ihn sehr.
Nur Albrecht Gotthold trifft keine Schuld. Er hatte damals nicht mitgebetet. Er war noch zu klein gewesen, und außerdem hatte er Vater Otto nie kennengelernt.
Heute ist wieder Sonntag. Dritter Advent. Die Ottos rauchen Zigaretten. Sie trinken Molle mit Korn, wie sie es von Großvater Otto gelernt haben. Bei ihm waren sie nach dem Krieg aufgewachsen. Albrecht Gotthold raucht eine Zigarre und schaut in die Dominokasse, ob das Geld schon ausreicht für eine fette Gans. Er zählt und zählt. Am 30. Dezember ist Großvater Ottos Geburtstag. Da will Albrecht wie jedes Jahr sein Grab besuchen und dort eine besonders dicke Zigarre lang seiner gedenken.
Unsinn im Sinn
Erstmals in: FORUM XXI. MIT DEM FREMDEN LEBEN? Erkenntnisse, Träume, Hoffnungen zum 21.Jahrhundert. Hrsg. von Lew Kopelew. Bund-Verlag, Köln 1994
Am Brunnen
Erstmals in: Das achte Weltwunder. Hrsg. von Hans-Joachim Gelberg. Beltz und Gelberg, Weinheim 1979
In tschechischer Übersetzung von Josef Poláček „U Studně“ in der Zeitschrift Hlas revoluce. Praha 17. 10. 1981
Drei Reisen
Erstmals in: Der fliegende Robert. Hrsg. von Hans-Joachim Gelberg. Beltz und Gelberg, Weinheim 1977
Was Neues
Erstmals in: Federleicht. Festschrift zur 70. Wiederkehr des Geburtstages des Moskauer Künstlers Vadim Sidur (1924 - 1926). Museum Bochum, Bochum 1994
Uzhhorod
Erstmals in: „Kniževna reč“ (the literary word … international edition No1.) Review of literature, arts, culture and social issues. Književna omladina Srbije, Beograd September 1980
Die in diesem Buch verwendeten Zeichnungen stammen aus der Feder von Gisela Riff.
Aleksej Varlamov
Michail Bulgakov
Aus dem Russischen von Susanne Rödel
886 Seiten
ISBN 978 - 3-89733 - 216-4
Michail Bulgakov (1891 - 1940) ist dem deutschen Leser durch seinen Roman „Der Meister und Margarita“, seine Bühnenwerke und Feuilletons bekannt. Der Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Aleksej Varlamov (geb. 1963) stützt sich in seiner 2008 in Russland erschienenen Biografie Bulgakovs auf zahlreiches, bislang unbekanntes dokumentarisches Material und gibt ein umfassendes Bild der privaten, politischen und historischen Bedingungen, unter denen Bulgakov lebte und arbeitete. Varlamovs wissenschaftlich fundiertes Werk liest sich so spannend, wie der Lebensweg Bulgakovs war: Der Sohn eines Professors der Kiewer Geistlichen Akademie, Arzt und Schriftsteller wurde in den Strudel sämtlicher historischen Verwerfungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hineingerissen und versuchte dennoch, einen geraden Weg zu gehen und gebührenden Erfolg zu haben.