Murdo MacDonald-Bayne
Jenseits des Himalaya
Tibetisches Tagebuch Teil 1
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
Einleitung
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Impressum neobooks
Zu
Beginn dieses Buches möchte ich Sie auf Folgendes hinweisen: Bei diesem Buch handelt es sich weder um ein Tagebuch meiner Reise nach Tibet noch geht es mir um eine Zurschaustellung kluger Worte zur Offenbarung der
Wahrheit
, denn die
Wahrheit
kann nicht mit Worten offenbart werden. Auch habe ich das Buch nicht mit der Absicht geschrieben, dass es der schöngeistigen Erbauung wegen von einem intellektuellen Standpunkt aus gelesen wird; und es geht mir nicht darum, Ihnen eine neue Religion, eine neue Obrigkeit oder Glauben zu liefern.
Es soll Sie aufschließen, soll Ihr inneres
Sein
erwecken, das, nach oben hin verschlossen, schlafend ruht, damit Sie der Kräfte und Möglichkeiten des
wirklichen
Ichs
gewahr werden, so dass Sie nicht länger die kleine Persönlichkeit mit einem begrenzten Leben sind, sondern ein Zentrum
universalen
Handelns in direktem Kontakt mit den
kosmischen Kräften
. Dann werden Sie nicht länger der willenlose Spielball des Schicksals, sondern ein bewusster,
natürlicher
Meister
sein, befreit von der eingekerkerten Geringfügigkeit und den Leiden des gesamten menschlichen Daseins.
Über jede verstandesmäßige, gedanklich-idealistische Ideenkultur und über Ideale hinaus, die nur Halbwahrheiten sind, wird es Sie ergreifen.
Es legt Ihnen dar, wie Sie die supramentale Kraft des
göttlichen Bewusstseins
in Ihren ahnungslosen Geist aufnehmen, wodurch Körper und Geist umwandelt und derart ein
göttliches Leben
in der Materie erschaffen wird.
Dem Kritiker würde ich sagen: Kritisieren Sie nichts, worüber Sie nichts wissen. Wenn Ihre Glaubensvorstellungen Sie davon abhalten zu akzeptieren, was ich sage, werden Sie erfahren, warum das so ist, wenn Sie dieses Buch ohne Vorbehalte lesen.
Dem Dogmatiker: Dieses Buch kann Ihnen nur helfen, wenn Sie verstehen, was ein Dogma ist und wie es Ihnen zu Eigen wurde.
Dem Rezensenten: Rezensieren Sie dieses Buch nicht, falls Sie sich selbst nicht verstehen – sonst wird es Ihren Mangel an Weisheit herausstellen.
Dem ernsthaften Sucher: Ich möchte nicht, dass Sie akzeptieren, was ich sage, dass Sie sich womöglich einen Glauben aneignen.
Ein Glaube behindert nur die Offenbarung der
Wahrheit
. Es wird Ihnen nicht gelingen zu verstehen, indem Sie glauben, nicht glauben, akzeptieren oder ablehnen. Läutern Sie zuerst Ihren Geist, indem Sie aus einer Distanz heraus alles wahrnehmen, was Sie gehört und gelesen haben, und Sie werden eine Stille finden, die nicht aus der Zeit stammt, in der Ihnen die
Wahrheit
offenbart wird.
Dem Atheisten: Sie denken, Sie seien ein Nichtgläubiger, doch Sie pflegen bloß einen anderen Glauben, der Sie am Verstehen hindert. Erforschen Sie Ihren Geist und erkennen Sie, welche Formulierungen Sie darin erschaffen haben; dann werden Sie erkennen, wie unwissend Sie bezüglich der
wirklichen Wahrheit
sind.
Jenen, die in unterschiedlichen Philosophien, in religiösen Organisationen usw. gefangen sind, würde ich sagen: Finden Sie zuerst heraus, worum es dabei geht, bevor Sie dieses Buch lesen, sonst werden Sie bloß Ihre eigene Konditionierung hineinlesen. Befreien Sie Ihr Denken von aller Angst, vom Aberglauben und vom Glauben, dann wird es zu einer augenblicklichen Umwandlung kommen, denn die
Wahrheit
liegt
ewig
und
allgegenwärtig
im
Jetzt
.
Die
Wahrheit
wird sich Ihnen in dem Augenblick offenbaren, wo Sie Ihre gedanklichen Formulierungen und Ihre Nachahmungen loswerden, indem Sie verstehen, was sie bedeuten und wie sie zu Stande gekommen sind. Die
Wahrheit
ist keine Angelegenheit der Zeit oder des Werdens.
Ein Werden zielt immer auf ein Morgen – das bringt Sie ab von der
Wirklichkeits-Wahrheit
.
Jetzt zu sein, ist
Wahrheit
. Wenn die
Wahrheit
nicht
jetzt
ist, wird sie es in keinem Falle morgen sein. Im
Jetzt
zu leben, von Augenblick zu Augenblick, das ist
Wahrheit
.
Es kann weder Erinnerung noch Richtig oder Falsch geben, weder Vergangenheit noch Zukunft, wenn Sie im
Jetzt
leben; es herrschen allein
Liebe
und
Zuneigung
, was
Wahrheit
ist
.
Jetzt
zu
sein ist
wirklich
:
Jetzt
zu
sein, bedeutet zu lieben und wahrlich zu leben:
Jetzt
zu
sein, bedeutet
ewiges Leben
, in dem es keinen Tod gibt. Alles Andere bilden Sie sich ein.
Ihre Reaktionen
werden Ihnen zeigen, wie künstlich Ihre Denkweise ist, weil die
Wahrheit
weder künstlich ist noch reagiert. Es ist der Geist, der entsprechend seiner Konditionierung reagiert; darum beobachten Sie Ihre Reaktionen, wodurch Sie erkennen werden, wie gefangen Sie sind.
Jede(r) reagiert entsprechend seiner bzw. ihrer gedanklichen Verfassung unterschiedlich.
Sei es, dass Sie glauben oder nicht glauben, dass Sie ablehnend oder akzeptierend eingestellt sind, dass Sie merken, dass Ihre Lieblingsideen, ihre religiösen Glaubensvorstellungen erschüttert werden, dass Sie, wie auch immer, gedanklich beunruhigt werden, dann zeigt das, dass Sie nicht frei sind. Ihre Reaktionen kommen möglicherweise wie von selbst, was belegt, dass Sie an Händen und Füßen gefesselt sind.
Beobachten Sie Ihre Reaktionen, dann werden Sie das Ich mit seinen gebündelten Theorien verstehen, mit seinen Formulierungen, seinen Vorlieben, Abneigungen, Glaubensvorstellungen und Ideen, mit seinem Hass, seiner Eifersucht, seiner Feindseligkeit und seinen Wünschen. Derart werden Sie feststellen, wie weit entfernt Sie von der
Wahrheit
sind.
Geshi Rimpoche, der in diesem Buch erwähnt wird, ist aus dem Physischen geschieden und ich habe seitdem mit ihm gesprochen, beweisend, dass es keine Trennung gibt, es sei denn im menschlichen Geist.
Mein Freund weilt physisch noch immer in Tibet, jedoch ist er seitdem viel im Astralen gereist, da er mir bei meinem Werk hilft. Sein Name wird hier auf sein eigenes Bitten hin absichtlich nicht erwähnt, damit er nicht von Neugierigen dies- und jenseits Asiens behelligt werde.
Der Autor
In
der Einleitung meines Buches
„The Higher Power You Can Use“
schrieb ich die folgenden Worte:
„Ich empfinde es als eine große Ehre, der Überbringer dieser Botschaft an die Welt zu sein; aber mir kommt dabei weder ein besonderes Privileg zu noch behaupte ich, geistige Gaben zu besitzen, die mich irgendwie von meinen Mitmenschen unterscheiden.
Viele Jahre lang habe ich gewissenhaft meine Aufgabe erfüllt und die
innerlichen Lehren
studiert, wobei ich die Kranken heilte und weltweit lehrte, was ich von der
Wahrheit
wusste, und ich bin dabei sehr erfolgreich gewesen. Dafür war ich nicht gänzlich allein verantwortlich – wie ich jetzt weiß – weil ich geistigen Beistand empfing und durch all die Jahre der Bewährung geführt wurde.
Ich wusste nicht, was meine wirkliche Aufgabe war, bis mir in einer Nacht ein mysteriöser
Besucher
erschien. Er sprach die Worte: ‚Ich war eine lange Zeit bei dir, aber du wusstest es nicht. Doch jetzt ist die Zeit für mich gekommen, dass ich mich dir zu erkennen gebe. Ich werde dich zum Himalaya in Tibet führen, wo du Unterricht für deine wirkliche Aufgabe erhalten wirst. Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt; bist du bereit, alles zu verlassen und mir zu folgen? Fürchte dich nicht, denn die Welt wird frohlocken – die Botschaft, die du überbringen wirst, wird die Verwirrung in den Köpfen des Volkes löschen; und jene, die dich hören werden, sind mein Volk. Ich werde dir zur Seite stehen und deine Kraft soll nicht in die Leere laufen, denn wen
Gott
auserwählt hat, dem wird
er
helfen.‘
Dann verschwand er so leise wie er gekommen war.
Von jenem Zeitpunkt an wurde ich schrittweise in den großen tibetischen Himalaya geführt; und dort, in den verborgenen Nischen der majestätischen, schneebedeckten Berge, wo die Atmosphäre so klar ist und die Schwingungen so rein sind, dass der Himmel sich der Erde öffnet, in jenem herrlichen Stadium, wo Himmel und Erde wie eins sind, wurde ich angeleitet, was zu tun war und wohin ich zu gehen hatte. Während meines Aufenthaltes wurde ich dort Augenzeuge derart wundervoller, geistiger Manifestationen, dass es Worten ganz und gar nicht gelingt sie zu beschreiben.
Später werde ich der Welt in einem Buch Details dieser Ereignisse schildern – was ich sah und hörte, zudem meine Wanderungen und Erfahrungen, samt Beschreibungen der Route bis in die unzugänglichsten Gebiete des
großen tibetischen Himalaya
. Ich werde gleichfalls die Freude und Ekstase der täglichen Treffen mit den
Meistern
zum Ausdruck bringen, in deren Liebe, Mitgefühl und Einfachheit das Geheimnis ihrer mächtigen
Kraft
liegt. Denn die
Liebe
ist
Gott
und
Gott
ist die
Liebe
. ‚Denn
er
liebte die Welt derart, dass
er seinen
eingeborenen
Sohn
sandte und die, die
ihm
nachfolgen, werden ewige Unsterblichkeit finden.‘
Wenn die
Seele
bereit ist, erscheint der
Meister
, und jene, die bereit sind, werden die Stimme des
Meisters
hören und erkennen, die alle Nationen zu einer Nation, alle Völker zu einem Volk und alles Leben zu einem
Leben
erklärt; ein
Baum
mit vielen Ästen, aber dasselbe
Leben
in allen:
Einer
in allen und alle in
Einem
.
Ich für mich selbst beanspruche nichts; ich bin nur eine Stimme in der Wildnis, die die Söhne und Töchter
Gottes
ruft, der
Wahrheit
zu folgen. Dafür, so sagte man mir, wurde ich geboren.“
Ich habe seitdem neun andere Bücher geschrieben, deren Titel auf dem Cover zu lesen sind. Nun ist die Zeit gekommen, jenes Buch zu schreiben, das ich in der Einleitung meines Buches
„The Higher Power You Can Use“
versprochen habe.
Zuerst werde ich Ihnen etwas über mich erzählen und davon, wie die Sehnsucht nach diesem großen Abenteuer in mein Leben trat.
Dieses ist in gar keinem Falle eine Autobiographie, denn ich würde nur ungern meine eigene Biographie schreiben, das werde ich jemandem Anderen überlassen.
Viele Menschen haben mich gefragt, warum ich nach Tibet ging. Nun, hinter all dem steckt eine faszinierende Geschichte und ich werde sie so knapp und klar wie möglich schildern.
Im Leben der meisten Menschen gibt es eine lebendige Kraft, die selten erkannt wird und sie einem Ziel zusteuert, von dem sie keine Ahnung hatten. Das war in meinem Leben der Fall.
Nun ist dieses Buch weder eine literarische Darstellung noch ein Märchen; auch ist es kein Buch, um die
Wahrheit
zu offenbaren – keinem Buch kann das je gelingen. Während mir die Gedanken und die Geschehnisse in den Sinn kommen, werde ich sie einfach niederschreiben.
Wenn Sie dieses Buch laut lesen, dann wird es Ihnen noch mehr nützen; denn dem Geist allein ist Stimme gegeben.
Geboren
und aufgewachsen bin ich in den schottischen Highlands. Ich erinnere mich, dass ich bereits als Junge im Alter von sieben Jahren viele übersinnliche Erfahrungen machte.
Die unsichtbare Welt, von der uns nur ein Schleier trennt, war für mich so klar wie die physische Welt, denn mir war diese Gabe angeboren, wenn man es eine Gabe nennen kann, weil ich mir sicher bin, dass alle sie besitzen, wenngleich sie es nicht wissen.
Ich wollte einige jener Erfahrungen und was ich wusste meinen Eltern berichten, doch sie bestärkten mich nicht darin – für den Geschmack der meisten Menschen war ich zu präzise in meinen Angaben!
Als ich noch recht jung war und zur Schule ging, gelangten einige Bücher in meinen Besitz, doch bis heute weiß ich nicht wie das geschah. Es waren Bücher des
Ur-Yoga
und Sie mögen es vielleicht seltsam finden, aber ich schien es zu können und mit einer Klarheit zu verstehen, die meine Eltern verblüffte.
Dennoch gab es etwas, was mir diese Bücher nicht sagen konnten. Ich konnte nicht erklären, was es war. Aber ich denke jetzt im Rückblick, dass ich geahnt haben muss, was es war. In jedem Falle vermittelten mir diese Bücher nur eine Idee, aber eine Idee ist nicht die Sache selbst, was ich inzwischen vollkommen begriffen habe.
Das Wort
„Leben“
bzw. die Idee vom
Leben
ist nicht das
Leben
; auch ist das Wort
„Gott“
nicht
Gott
. Jeder Prediger und Lehrer versucht Ihnen zu sagen, was das
Leben
ist, doch können sie Ihnen nur eine Idee von
ihm
vermitteln, aber jene ist nicht das
Leben
. Weil wir so viele verschiedene Ideen hegen, herrschen in unserer heutigen Welt so viele Abschottungen und Konflikte, sei es in der Religion, in Gruppen oder in Nationalitäten.
Ich war ungefähr sieben Jahre alt, als ich das Gesicht des
Meisters Jesus
im Fenster meines Zimmers sah. Es war kein Trugbild aus einem Buch oder von einer anderen Darstellung, das sich vielleicht dort spiegelte, sondern ein mit
Leben
beseeltes, lebendiges Gesicht. Es war am Leben und geradeso lebendig wie Sie und ich.
Dieser Eindruck warf mich um und man verordnete mir eine Bettruhe, während der ich von einer Rum-Milch-Mixtur mit einem aufgeschlagenen Ei darin lebte. Das war meine einzige Nahrung. Der Arzt sagte, mein Herz hätte sich fünf Zentimeter von seinem Platz verschoben.
Diese Bett-Sache langweilte mich zu Tränen, als ich eines Morgens eine Stimme hörte, die sagte: „Steh’ auf! Geh’ hinaus, laufe und springe!“ Das tat ich und war von jenem Moment an wohlauf. Das überzeugte mich mehr denn je, dass es keinen Tod gab, dass andere neben denen im Körper am Leben waren, und ich war fest entschlossen mehr darüber zu erfahren. Die Ärzte waren erstaunt, dass ich von eben jenem Moment an einhundertprozentig fit war.
Hernach fand ich heraus, dass ich aus großer Höhe tief hinabspringen und mich dabei nahezu inmitten der Luft derart halten konnte, dass es mir gelang, sanft auf meinen Zehen zu landen. Ich hatte davon in meinen geschätzten
Yogabüchern
gelesen, wenn ich auch die Bedeutung all dessen noch nicht verstehen konnte.
Ich hatte gelesen, dass
Yogis
frei schweben konnten und muss ohne Kenntnis der angewandten Methode etwas Ähnliches gemacht haben.
Die vielen Dinge, die ich furchtlos tat, bescherten meinen Eltern viele ängstliche Momente. Zwar wussten sie, dass ich mich von den anderen Kindern unterschied, dennoch blieb ihre Sorge um mich bestehen, und ich war mir dieser Tatsache sehr bewusst.
Besonders gefielen mir die Winternächte. Für gewöhnlich saß ich in unserem Stammhaus am großen Holzfeuer, wobei ich stets den rechten Fuß auf das Schutzgeländer der Feuerstelle stützte, derweil meine Jacke hinter mir über die Stuhllehne hing. Bis zum Alter von fünfzehn Jahren trug ich in meinen Kinder- und Jugendtagen von früh bis spät die schottische Nationaltracht, den komfortablen Kilt, den ich ebenso bei den Highlandgames trug, an denen ich teilnahm, wann immer sich mir die Möglichkeit dazu bot.
Über dem Kaminsims hing das große Zweihandschwert, mit dem meine Vorväter in vielen Schlachten gekämpft hatten, einschließlich der Schlacht von Culloden Moor.
Rechts und links des Kaminsimses hingen Schwerter und Pistolen, die der
MacDonald-Clan
bei seinen Angriffen auf die Lowlands und über die englische Grenze hinaus getragen hatte.
Aufmerksam lauschte ich den Geschichten, die mein Vater über die Abenteuer des MacDonald-Clans erzählte. Außerdem berichtete er von seinen eigenen Abenteuern, weil er viele fremde Länder bereist hatte, und wir hörten diese Geschichten wieder und wieder. Ich wurde ihrer nie müde und sie nährten in mir jenes mit meiner Sehnsucht nach Wissen gepaarte Reisefieber, das mich hernach in so viele Ecken der Welt führen sollte. Während ich älter wurde, wuchs diese Leidenschaft immer stärker in mir. Ich begann meine Flügel auszubreiten, um Flüge in fremde Länder zu unternehmen.
Alle schottischen Eltern sind darum bemüht, ihren Kindern eine gute Ausbildung angedeihen zu lassen, deshalb wurde ich auf die Universität geschickt, aber obwohl ich Medizin studierte, hatte das keinen Reiz für mich; es war, als beschäftigte ich mich mit etwas Totem, weil ich wusste, dass das
Leben
die einzige lebendige Kraft war. Dennoch war mir während meines späteren, weltweiten Werkes dieser Hintergrund bei der Heilung vieler Menschen hilfreich. Einige der rätselhaften Ergebnisse werde ich später in einem anderen Buch erklären.
Ich entschloss mich, nach Indien zu gehen, traf dort die
Yogis
und gewann einiges an Weisheit und Wissen, aber ich war dennoch nicht befriedigt, obwohl es mich dem Ziel näher brachte, dem ich sehnsüchtig entgegenstrebte. Obwohl ich Indien mehrmals besucht hatte, war ich noch immer nicht zufrieden.
Ich fuhr mit dem Schiff den persischen Golf bis nach Basra hinauf. Von dort zog ich den Tigris entlang und durchquerte die Wüste bis zum Euphrat. Ich lebte mit den Arabern und durchstreifte die Altstadt Baghdads mit ihren malerischen Moscheen und Minaretten, ich erforschte die babylonischen Ruinen und forschte im altertümlichen Persien und in Palästina nach Überbleibseln alter
Bibel
-Geschichten.
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahre 1914 trat ich einem Highlandregiment bei, wurde Offizier, bekam das Military Cross verliehen und erhielt eine ausländische Auszeichnung für einen lebensrettenden Einsatz unter Beschuss, wobei ich viermal verwundet wurde. Nach dem Krieg ging ich wieder nach Indien, reiste durch China und besuchte Japan. Ich ging ins französische Indochina, wo ich alte kambodschanische Ruinen einer Zivilisation erforschte, die scheinbar von einem auf den anderen Tag verschwunden war und als alleinigen Beweis ihrer Existenz prächtige Reliquien zurückgelassen hatte.
Dann durchquerte ich Kanada von Ost nach West und wieder zurück, motorisiert ging es gute zehntausend Kilometer durch die Vereinigten Staaten und ich besuchte Mexiko und Südamerika. Ich zog durch Afrika und besuchte in Rhodesien die alten Ruinen von Simbabwe, wo vor viertausend Jahren, wie es heißt, eine Zivilisation existierte, über die Rider Haggard seine Bücher
She
und
King Solomon’s Mines
schrieb. Ähnliche Ruinen fand man in Brasilien und ich denke, dass die Ähnlichkeit dieser Ruinen auf etwas Gemeinsames hindeutet. Möglicherweise gelingt es unseren Archäologen, eines Tages Licht auf den Ursprung dieser alten Zivilisation zu werfen.