Die Zwei von der Parkbank
C.H.Beck
Herr Zacher hatte ein neues Handy. Damit rief er dreimal täglich seine Mailbox an. Er mochte seine Stimme auf der Ansage.
«Hören Sie mal», sagte er stolz und drückte Herrn Knoll das Gerät ans Ohr, «das bin ich.»
«Kriegen Sie denn auch Anrufe?», fragte Herr Knoll.
«Doch», sagte Herr Zacher. «Schon.»
«Von wem?», bohrte Herr Knoll.
«Na von so Anrufern», sagte Herr Zacher mürrisch.
Zacher und Knoll. Der eine wohnt im nahen Altersheim. Der andere lebt allein und glaubt, er sei selbständig. Sie treffen sich täglich. Auf einer Bank im Park. Sie reden miteinander, gegeneinander und aneinander vorbei. Mit Witz und schrägem Humor. Zugespitzt, lakonisch. Zwischen Hellsicht und Wahn. Voller Trauer und voller Verrücktheit. Alltagsgespräche, die sachte aus dem Ruder laufen. Traum und Wirklichkeit vermischen sich, das Normale rutscht ins Groteske, der Mund ist ein Loch im Kopf. Sie lassen nichts anbrennen.
Thomas Bergmann ist Filmemacher und Autor. Er hat für seine Arbeiten zahlreiche Preise erhalten, darunter den Hessischen Kulturpreis, mehrfach den Hessischen Filmpreis und den Grimme Preis, die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt, den Deutschen Sozialpreis und den 1. Preis Jewish Film Festival Berlin. Er ist Autor von Giftzwerge. Wenn der Nachbar zum Feind wird (C.H.Beck, 1992) und (zusammen mit Mischka Popp) Herzfeuer. Berichte von Sex und Liebe (Eichborn 1993, Heyne 1995).
Bomber im Anflug
Offline geht gar nichts
Ich bin die Luise
Die Zeit ist doch kein Wurm
Frau Klein, hier Pieper
Der schläft ja nackt!
Griffnähe ist wichtig
Zu wenig Output angeblich
Dann lachte die Maschine
Ich leide an Gedankenfülle
Herr Zacher und Herr Knoll.
Der eine wohnt im nahen Altersheim.
Der andere glaubt, er sei selbständig.
Sie treffen sich täglich auf einer Bank im Park.
Und reden miteinander, gegeneinander und aneinander vorbei.
Gleichzeitig.
Es knirscht im Gebälk.
Doch die Pumpe arbeitet.
Die Erinnerung fährt Achterbahn.
Im Tunnel rasen die Teilchen.
Das Hirn flackert.
Die Filme laufen.
Der Mund ist ein Loch im Kopf.
Alles verwirrt. Alles klar.
Die Lage stabil.
Der Boden schwankt.
Die Worte kommen von der Rolle.
Manchmal kommt nichts.
Dann ist alles möglich.
«Ich stand heute Nacht im Traum auf einer Rolltreppe», sagte Herr Zacher, «die fuhr mit mir in den Himmel.»
«Nicht sehr originell», sagte Herr Knoll. «Außerdem, das braucht ja ewig.»
«Ja», sagte Herr Zacher, «aber auf halber Strecke hat sie angehalten und ist wieder zurückgefahren. Und unten stand da so eine blonde Zwille und sagte: das macht dreifünfzig.»
«Haben Sie ihr Trinkgeld geben?»
«Für Trinkgeld geb ich kein Geld aus. Das war ja ’ne unvollständige Beförderung.»
«Waren Sie da allein auf der Treppe?»
«Allein?», sagte Herr Zacher. «Rappelvoll war die. Ein Gedränge und Geschiebe wie im Sommerschlussverkauf.»
«Dann war das also ’n Schnäppchen», sagte Herr Knoll.
Herr Zacher kniff ein Auge zu. Dann öffnete er es und kniff das andere zu.
«Haben Sie was am Auge?», sagte Herr Knoll.
«Ich wechsele die Perspektive», sagte Herr Zacher, «das verbessert den Durchblick.
Ist schwer modern im Moment.»
«3-D schaff ich mir nicht an», sagte Herr Knoll.
«Ich gönn’ mir jetzt ’ne Schiffsreise», sagte Herr Knoll.
«Da wär ich jetzt nicht drauf gekommen», sagte Herr Zacher.
«Nächstes Frühjahr. Mit der ‹Eurostar›. All inclusive.»
«Da wär ich jetzt nicht drauf gekommen», sagte Herr Zacher.
«Können Sie essen, was Sie wollen. Die haben ein irres Buffet da. Kriegen Sie schon morgens Schnitzel.»
«Schnitzel», wiederholte Herr Knoll mit Andacht.
«Toll», sagte Herr Zacher.
«Ich ess immer Schnitzel», sagte Herr Knoll.
«Darauf wär ich jetzt nicht gekommen», Herr Zacher gähnte.
«Hab mir das im Internet angekuckt. Die haben da alles.»
Herr Zacher schwieg.
«Alles», sagte Herr Knoll.
Herr Zacher sagte: «Toll.»
«Können Sie joggen und walken, bis Sie umfallen. Immer im Kreis.»
«Walken?»
«Sea-Walken», sagte Herr Knoll. «Und eine irre Einkaufsstraße haben die da. Euro-Mall 24, Verkauf rund um die Uhr. Da kriegen Sie alles. Socken, T-Shirts, Badelatschen, was Sie wollen. Wenn Sie da langgehen, glauben Sie gar nicht, dass Sie auf ’nem Schiff sind.»
«Toll», sagte Herr Zacher.
«Und eine Kletterwand wie in den Alpen. Zehn Stockwerk hoch. Für Wall-Climbing. Und zehn Restaurants, fünf Wäschereien, zwei Kinos, eine Musical-Hall, sieben Discos und sieben Kindergärten. Und sieben Friseur-Salons. Da kann man sich aufpeppen lassen fürs Captains-Dinner.
Wie finden Sie das?»
«Toll», sagte Herr Zacher. «Da wär ich jetzt gar nicht …» Er verstummte.
«Ich hab das mal durchgerechnet», sagte Herr Knoll. «Außen ist mir zu teuer. Nehm ich eben die Innenkabine. Sieht man zwar nichts, wegen der Fenster, also Fenster gibt es da keine, aber sehen kann ich ja zu Hause.»
«Genau», sagte Herr Zacher. Er tastete mit der Zunge seine Vorderzähne ab. Sein Gebiss quietschte leicht.
«Ich will noch mal raus», sagte Herr Knoll. «Die Welt sehen. Alles angucken. Und was gibt es Schöneres als eine Seereise. Das ganze …»
Er zögerte.
«Das ganze?», sagte Herr Zacher.
«Das ganze Wasser», sagte Herr Knoll.
«Ich bin früher auch zur See gefahren», sagte Herr Zacher und vergaß sein Gebiss, «auf der Weser. Mit dem großen Klepper-Zweier.»
«Toll», sagte Herr Knoll, «also da wär ich jetzt gar nicht drauf …»
Er stutzte: «Wissen Sie, was ich glaube? Die Schnitzel sind alle eingeschweißt. Oder meinen Sie, die haben da ’n Stall auf dem Schiff.»
«Meine Schwägerin hat sich den Arsch absaugen lassen. Für ein Schweinegeld.»
«Heißt das», fragte Herr Knoll interessiert, «Ihre Schwägerin hat jetzt keinen Hintern mehr?»
«Doch, schon», sagte Herr Zacher, «jetzt fehlt aber was. Ein paar Stücke. Ist alles in den Gully gegangen, sagt mein Bruder. Ich hab mal gelesen, aus den Resten kann man noch Nasen machen oder Ohren, aber das lag wohl nicht an, in dem Fall.»
«Warum trennen sich Frauen von ihrem Hintern? Das ist doch die Frage.»
«Weil sie ihn satt haben», sagte Herr Zacher. «Sie haben ihn dicke.»
Herr Knoll dachte darüber nach. Aber er kam nicht weit.
Sein Hirn dachte ohne ihn.
Brühwürfel, dachte es. Kabelsalat. Heißes Wasser.
Und aus Herrn Knoll erscholl eine Stimme, die sagte: «Ich für mein Teil würde mir gern eine kleine kompakte Heimzapfanlage anschaffen.»
Stimmt haargenau, dachte Herr Knoll.
Woher weiß es das?
Dieses Ding in seinem Kopf.
«Der Peters ist heute morgen vom Stuhl gekippt», sagte Herr Knoll.
«Tot?», sagte Herr Zacher.
«Nein nein. Der ist ja quietschfidel, für seine 90. Kamen gleich die Pfleger angerannt, haben ihn aufgehoben und wieder auf den Stuhl gesetzt.»
«Das kenn ich», sagte Herr Zacher. «Bei mir dreht sich auch schon alles»
«Kaum sind sie weg, da fällt er vom Stuhl.»
«Noch mal?», sagte Herr Zacher. «Kann er nicht sitzen?»
«Kommen wieder die Pfleger, wieder aufgesetzt, wieder weggegangen. Und rums, fällt der Peters wieder vom Stuhl. Und lacht wie ’ne Ziege.»
«Das hab ich noch nie gehört», sagte Herr Zacher, «Ziegen, die lachen.»
«Das wiederholt sich so zehnmal, wie ’n Film, der ’n Sprung hat. Aufgesetzt, runtergeplumpst. Aufgesetzt, runtergeplumpst. Und lacht sich scheckig dabei.»
«Haben sie den mal gefragt, den Peters? Warum er das macht? So direkt normal ist das nicht.»
«Reden tut der seit Jahren nicht mehr», sagte Herr Knoll. «Das Reden hat er eingestellt. Ich glaube, er hat seine Freude daran. Hat mir immer zugezwinkert, bevor er weggekippt ist.»
«Aus Jux? Der fällt vom Stuhl aus Spaß?»
«Nicht Spaß. Aus Freude. Aus reiner Freude.»
«Was er sich wohl dabei gedacht hat», grübelte Herr Zacher.
«Viel», sagte Herr Knoll, «bin ich sicher.»
«Und jetzt?»
«Haben sie ihn festgebunden. Mit ’m Strick. Jetzt hockt er da verschnürt wie ’n Päckchen. Aber der Peters gibt nicht auf. Fing gleich an zu kippeln und zu ruckeln mit dem Stuhl. So richtig hingehauen hat es noch nicht. Aber das wird schon. Der trainiert.
Der Peters», sagte Herr Knoll, «ist ’n echtes Stehaufmännchen. In der Form wird er 100. Locker.»
«Ich möchte nicht die nächsten zehn Jahre vom Stuhl fallen», sagte Herr Zacher.
«Nicht?» Herr Knoll wirkte überrascht. «Sagen Sie bloß, Sie haben was Besseres vor.»
«Ich finde es manchmal schwierig», sagte Herr Zacher, «im Kopf umzudenken. Im Supermarkt, wenn im Süßwarenregal zum Beispiel die Schokoriegel aus sind, bin ich zuweilen völlig ratlos. Ich stehe dann vor diesem Regal und kann und kann mich nicht von ihm trennen. Und kaum reiße ich mich los, werde ich wie von Geisterhand wieder an dieses Regal zurückgezogen. Ich starre auf die Lücke, wo meine Schokoriegel sein sollten, aber jetzt sind sie nicht da, als hätte es sie nie gegeben. Und mir wird ganz schwer im Kopf.
Verstehen Sie eigentlich, wovon ich rede?»
«Ohne weiteres», sagte Herr Knoll.
«Achtung», sagte Herr Zacher, «Bomber im Anflug.»
Eine dicke Frau auf einem Elektrorollstuhl kam den Kiesweg entlang, stoppte direkt vor der Bank und sagte: «Tachchen die Herren, eine Frage nur: Ist hier gerade was vorbeigelaufen, so vor fünf Minuten?»
«Vorbeigelaufen?», sagte Herr Knoll.
«Ja», sagte die Dame, «so ’n Kerl, Mitte achtzig, gut erhalten, in ’nem beigen Anzug mit Slippern, hinkt ’n bisschen.»
«In Slippern?», sagte Herr Zacher.
«Herbie», erklärte die Dame, «mein Herbie. Der Gatte meiner Wahl. Haut immer ab. Hat die Unruhe. Ab durch die Büsche.»
«Ihr Mann hat Reißaus genommen?», sagte Herr Knoll, «alle Achtung.»
«Und ich kann ihn dann wieder einfangen, ja?» empörte sich die Dame, «Gottverdammich Herbie, was tust du mir an.»
«Ein Herbie ist mir nicht bekannt, diesbezüglich», sagte Herr Zacher.
«Letzte Woche ist er bis zum Nordfriedhof gekommen», sagte die Dame, «kennen Sie den Nordfriedhof?»
«Noch nicht», sagte Herr Knoll, «die Sache ist in Planung.»
«Sollten Sie mal hin», empfahl die Dame, «ein herrliches Plätzchen. Fahr ich immer wieder gern spazieren. Man fühlt sich so lebendig da.
Da liegt mein Erster. Mein erster Mann. Der hieß … Gottverdammich, wie hieß er doch gleich. Irgendwas mit H.»
Herr Knoll sah Herrn Zacher an. Herr Zacher sah die Dame an.
«Peter», sagte die Dame, «mein Peterchen. Wusste ich’s doch.
Wir hatten diesen Laden in der Schiller 52, Kaminski Damen und Herren Oberbekleidung, kennen Sie bestimmt noch. Später sind wir dann ja auf Fisch umgestiegen. Mögen Sie Fisch?»
Herr Knoll schüttelte den Kopf, Herr Zacher nickte.
«Ich hasse Fisch», sagte die Dame, «den ganzen Tag in dieser Fischbude. Den Gestank kriegen Sie nie raus. Ich hab mich jeden Abend mit Kernseife geschrubbt.
Und wie sie dich angeglotzt haben mit ihren toten Augen.
Ich sag Ihnen, als die Stäbchen kamen, war das für mich die reinste Erlösung.»
«Und Herbie?», sagte Herr Knoll, als die Pause zu lang wurde.
«Herbie?»
«Der Beige», sagte Herr Zacher.
«Ach so, ja», sagte die Dame, «da seh ich jetzt hinter der Kapelle meinen Herbie stehen.
Steht da und raucht seinen Stumpen. Ich sag, mein Gott Herbie, bin ich froh, dass ich dich gefunden habe, ich wollt schon die Polizei rufen, das ist jetzt schon das dritte Mal in dieser Woche, was tust du mir nur an, du böser böser Junge.»
«Er raucht noch, der Schlingel», sagte Herr Knoll.
«Und er», sagte die Dame mit steigender Entrüstung, «er nimmt den Stumpen raus, schaut mich lange an und sagt: bitte belästigen Sie mich nicht ständig, gnädige Frau, und verfolgen Sie mich nicht andauernd, sonst sehe ich mich gezwungen, meinerseits die Polizei zu rufen.
Ich bin nicht, ich war nicht, und ich werde nie Ihr Herbie sein.
Und wissen Sie, was mich am meisten davon getroffen hat? Das Letzte, dieses ‹Nie›. Nie werde ich Ihr Herbie sein. Das hat mich regelrecht vom Stuhl gehauen. Der Mann macht mich noch wahnsinnig.»
«Da haben Sie ja ganz schön was am Bein», sagte Herr Knoll versuchsweise.
Herr Zacher sagte nichts. Er hatte das Gefühl: gleich fällt dir die Nase ab.
«Die Ärzte sagen, er ist schon plemplem», sagte die Dame. «Aber mir macht das nichts. Wenn wir zu Hause vorm Fernseher sitzen, macht mir das nichts. Vorm Fernseher ist es am schönsten. Wir beide. Und diese Ruhe, einmalig.»
«Alles klar», sagte Herr Knoll und stieß Herrn Zacher mit dem Ellenbogen in die Seite. «Jawohl», sagte Herr Zacher hastig, «alles klar.»
Die Dame legte den Gang ein. «Ich muss dann mal. Tachchen die Herren, muss ihn noch kriegen, bevor es dunkel wird.»
Und surrte davon.
«Verdammte Hacke», sagte Herr Knoll, «fünfundachtzig und raucht. Ich fang auch wieder an.»
«Achtung», sagte Herr Zacher, «leichte Artillerie von rechts.»
Eine weitere Dame nahte, nicht mehr ganz jung, hager, mit einem Käppi vom Roten Kreuz.
Sie stellte sich vor der Bank in Positur und schnarrte:
«Haben Sie ihr Geld gegeben?»
«Ich?», sagte Herr Zacher. «Ich geb nix», sagte Herr Knoll.
«Sie schnorrt wie ein Rabe», sagte das Käppi, «das geht schon seit Jahren so. Geben Sie ihr nie was. Hinter der nächsten Kurve schmeißt sie es gleich wieder weg.»
«Frau Kaminski ist zum Nordfriedhof», sagte Herr Zacher. «Wegen Herbie.»
«Wie war das?», sagte das Käppi, «wegen was?»
«Herbie», sagte Herr Zacher, «ihr zweiter Mann.»
«Der mit den Slippern», sagte Herr Knoll.
«Einen zweiten hatte die nie», sagte das Käppi, «gerade mal einen ersten. Aber das ist schon lang her, zwanzig Jahre. Autounfall. Der Mann tot, sie im Rollstuhl seit der Zeit.»
«Und ihr Mann liegt auf dem Nordfriedhof», sagte Herr Zacher, «Herr Kaminski.»
«Da haben sie ihn zu Grabe gelassen», sagte Herr Knoll. Bei Friedhöfen überfiel ihn leicht der Kitsch.
«Von wegen zu Grabe», schnappte das Käppi. «War ja nichts mehr übrig nach dem Brand. War ja alles verkokelt. Keine Ahnung, wo sie den verbuddelt haben.
Und was sagen Sie eigentlich immer Kaminski.
Das ist die Schröder, die alte Else Schröder, Rolli-Else. Hausfrau, keine Kinder. Immer haut sie ab. Hat die Unruhe. Immer querbeet, ab durch die Büsche. Und ich kann sie dann wieder suchen, ja?
Es ist zum Auswachsen. Seit fünf Jahren hör ich mir ihr Gequatsche an, es wird schlimmer von Tag zu Tag. Aber ich hör gar nicht mehr hin, wird man ja ganz plemplem davon. Wo, sagten Sie, ist sie hin, Nordfriedhof?
Gottverdammich, warum muss sie denn immer wieder auf diesen Scheißfriedhof, kommt sie doch noch früh genug hin.»
Sie drehte ab und stob davon. Das Käppi wippte.
Vorsichtig fasste sich Herr Zacher an die Nase. Alles da, alles an seinem Platz, gelobt sei der Herr.
«Erste Sahne», sagte Herr Knoll, «herzlichen Glückwunsch, Herr Doktor.»
«Ich hatte mal Slipper», sagte Herr Zacher träumerisch, «ganz weiche. Aus Schweinsleder.»
Und Herr Knoll sagte laut und in den leeren Park hinein: «Alles Gute, Herbie».
Der Park schwieg.
«Bei uns im Büro», sagte Herr Zacher, «mein lieber Scholli, die Weiber werden immer spitzer.»
«Aber Sie sind doch gar nicht mehr im Büro.»
«Äußerlich nicht. Innerlich schon. Und zwar von neun bis siebzehn Uhr dreißig, halbe Stunde Mittag, fünfzehn Minuten Kaffeepause.»
«Vielleicht sollten Sie auf Gleitzeit gehen», sagte Herr Knoll.