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Impressum

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Verlag Neues Leben –

eine Marke der Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage

ISBN E-Book 978-3-355-50014-2

ISBN Print 978-3-355-01903-3

2., aktualisierte Auflage 2021

© 2014 Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage GmbH, Berlin

mit freundlicher Genehmigung der

henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin GmbH

Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin, unter Verwendung eines Fotos von picture-alliance/ZB

www.eulenspiegel.com

Inhaltsverzeichnis

Laudatio für Wolfgang Kohlhaase

von Andreas Dresen

ÜBER EIGENE UND ANDERE FILME

Hilfe Filme! Ein Volontär geht ins Kino

BERLIN – ECKE SCHÖNHAUSER

Eine Erinnerung

DER FALL GLEIWITZ

Eine Erinnerung

DIE BESTEN JAHRE

Sowjetische Filme

ICH WAR NEUNZEHN

Der deutsch-sowjetische Leutnant

Ein Brief

DER NACKTE MANN AUF DEM SPORTPLATZ

Filmmotiv

MAMA, ICH LEBE

Weder Nippfigur noch Kieselstein

Interview zu den Dreharbeiten

SOLO SUNNY

Ein glückliches Ende ist doch unser aller Hoffnung

Werkstattgespräch vor der Uraufführung

DER AUFENTHALT

Zwei Briefe

Auszug aus einer Diskussion mit Schülern

DIE STILLE NACH DEM SCHUSS

Zwei Interviews

SOMMER VORM BALKON

Zwei Interviews

MENSCHEN AM SONNTAG

Bei Ansicht eines alten Films

ALS WIR TRÄUMTEN

Interview mit Wolfgang Kohlhaase und Clemens Meyer

IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS

Gespräch mit Wolfgang Kohlhaase und Matti Geschonneck

ÜBER FILM UND LEBEN, KUNST UND GESCHICHTE

Aus dem verbotenen Heft

Antwort auf eine Umfrage

Das Einzige, was uns hilft: Realismus!

Diskussionsbeitrag auf dem II. Kongress des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden

Vergnügen stiller Art

Wie ich lesen lernte

Ortszeit ist immer auch Weltzeit

Diskussionsbeitrag auf dem VII. Kongress des Schriftstellerverbandes

Filme, die von uns selbst handeln

Diskussionsbeitrag auf dem III. Kongress des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden

Das Bedürfnis nach Emanzipation richtet sich an alle Kunst

Diskussionsbeitrag auf dem VIII. Kongress des Schriftstellerverbandes

Dass man das Publikum nicht aus dem Auge verliert und das Handwerk nicht missachtet …

Werkstattgespräch für Sinn und Form

In den eigenen Fragen die gemeinsamen suchen

Diskussionsbeitrag auf dem IV. Kongress des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden

Poesie meint immer die größere menschliche Möglichkeit

Zwei Beiträge zum Thema Technologie und Humanismus heute

Dank für den Helmut-Käutner-Preis der Stadt Düsseldorf

Ich will nicht ohne Spur leben

Interview mit Rosemarie Rehahn für die Wochenpost

Zur Person

Interview mit Günter Gaus

Blicke auf die deutsche Geschichte

SOLO SUNNY und die Schwierigkeit, heute Filme zu machen

Interview mit Arno Widmann

Die sinnliche Erfindung des filmischen Augenblicks

Gespräch in »Schreiben für den Film«

Ermutigung ist angenehm in jedem Alter

Dank für den Preis der DEFA-Stiftung

Schreiben in zwei Systemen

Werkstattgespräch für den »Drehbuch-Almanach scenario«

»Auf Wiedersehen« war mehr als eine Redensart

Gespräch über Berlinale-Besuche

Dank für die Verleihung des Goldenen Ehren-Bären

Poesie und Gebrauchsanweisung

Dank für den Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises

Nachrichten aus der Welt – Das Kino in der DDR

ÜBER KOLLEGEN UND FREUNDE

Edith Hancke

Slatan Dudow

Gerhard Klein

Walter Gorrish

Bruno Apitz

Wieland Herzfelde

Günther Rücker

Für Koni

Rosemarie Rehahn

Ludwig Turek

Konrad Wolf

Wieland Herzfelde

Werner Bergmann

Walter Beltz

Karl Kohlhaase

Konrad Wolf

Alfred Hirschmeier

Renate Krößner

Ulrich Schamoni

Bernhard Wicki

Ludwig Engelhardt

Günter Reisch

Klaus Wischnewski

Peter Hacks

Eberhard Esche

Frank Beyer

Hermann Kant

Willy Moese

Ulrich Plenzdorf

Werner Stötzer

Jutta Hoffmann

Kurt Maetzig

Horst Pehnert

Andreas Dresen

Doris Borkmann

Ortszeit ist immer auch Weltzeit

Nachwort des Herausgebers

Filmografie

Danksagung

Laudatio für Wolfgang Kohlhaase

von Andreas Dresen

»In den folgenden drei Tagen werde ich Ihnen erklären, wie man ein Drehbuch schreibt. Am vierten Tag bin ich weg, denn dann würden Sie merken, dass ich es selbst nicht weiß.« So spricht Wolfgang Kohlhaase gerne, wenn er beispielsweise Studenten etwas über seine Arbeit erzählen soll.

Das ist keine Koketterie, sondern die Klugheit eines Mannes, der weiß, auf welch rätselhaftem, unerklärlichem Gelände man sich von Zeit zu Zeit bewegt, wenn man Filme erfindet …

Ich bin mit Wolfgangs Geschichten aufgewachsen. Manche zielten auf die Jahre, in denen er noch ein Kind war, den Krieg, die Nazizeit, andere mitten in die Gegenwart: ICH WAR 19, DER NACKTE MANN AUF DEM SPORTPLATZ, SOLO SUNNY, DER AUFENTHALT. Filme, die Wolfgang geschrieben hat. Sie haben meine Sicht auf die Welt und das Kino nachdrücklich geprägt.

Die Kunst von Wolfgang ist Poesie in Kurzform. Pathos oder Sentimentalität sind ihm fremd. Er beschreibt komplizierte Dinge mit einfachen Worten. Seine Texte sind klar und direkt. In ihrem Lakonismus treffen sie trotzdem mitten ins Herz. Das hat damit zu tun, dass er die Menschen und seine Figuren mit Liebe betrachtet.

Kleine Leute und ihre großen Träume. Bei Wolfgang ist das lustig, aber nie lächerlich. Er wirkt mit seinen vielen Jahren manchmal wie ein großer Junge, der sich gerade einen neuen Streich ausgedacht hat. Im Gespräch reibt er sich bisweilen die Hände an der Brust, so wie andere sich an der Stirn kratzen. Es ist eine unbewusste Geste, als wolle er sich im Gedankenflug seiner Körperlichkeit versichern, sich konzentrieren, ohne grüblerisch zu sein. So bleibt er im Nachdenken offen.

Die gemeinsame Arbeit ist wunderbar unkompliziert. Es geht darum, eine Sache so gut wie möglich zu machen, da ist Wolfgang pragmatisch und vollkommen uneitel. »Dramaturgie ist ein System von Regeln gegen die permanente Bereitschaft eines Publikums, sich zu langweilen.«, sagt er. Sätze wie dieser führen einen in Versuchung, ständig mitzuschreiben.

Wolfgang hat ein unglaubliches Gedächtnis für besondere Dialoge, besondere Begebenheiten. Manchmal scheinen sie Jahrzehnte bewahrt, bis er die passende Szene für sie gefunden hat …

Jede Art von Künstlerattitüde ist ihm fremd, intellektuelle Phrasendrescherei sowieso. Seine Kunst hat immer etwas mit Partnerschaft, Freundschaft zu tun. Wolfgang trifft sich nicht nur mit Menschen, um mit ihnen zu arbeiten. Er möchte mit ihnen das Leben teilen. Er ist treu. Gerhard Klein, Konrad Wolf, Frank Beyer hießen einige seiner wichtigsten Weggefährten.

Große historische Brüche haben sein Leben geprägt. Das Ende der Nazizeit, der Bau und Fall der Mauer. Alles auch in seiner Stadt, hier in Berlin. Dass er sich immer für Menschen interessiert hat und nicht für Ideologien, machte die Übergänge in Bezug auf die künstlerische Arbeit leichter …

In unserem Film WHISKY MIT WODKA wird der Regisseur von einem Bühnenarbeiter gefragt, was denn nun eigentlich die Botschaft seines Drehbuchs wäre. Wolfgang lässt ihn antworten: »Die Botschaft, wie Sie es meinen, gibt es vielleicht nicht. Man macht einen Film ja nicht, weil man Bescheid weiß, sondern um etwas zu entdecken. Film ist Vermutung, verstehen Sie? Es geht um immer neue Bilder für die Dinge, die sich immer wiederholen. Wie soll ich es ausdrücken? Die großen Phänomene. Die Liebe, der Tod und das Wetter.«

Wolfgang Kohlhaase sagt: »Ein Drehbuch schreiben ist das Notieren einer Geschichte zum Zwecke ihrer Verfilmung.« So einfach ist das. Und doch so schwer.

2014