Mag. Abdel Rahman Al Machtouly
Der Fundamentalismus
als Feind der Zivilisation
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Inhaltsverzeichnis
Titel
1. Einleitung
1.1. Bedeutung und Ziele des sogenannten islamischenFundamentalismus
1.2. Quellen des ägyptischen Fundamentalismus
1.3. Bedeutende Islamisten
1.4. Grundlagen der Attraktivität islamischer Bewegungen
1.5. Der islamische Fundamentalismus als politische Kraft
2. Zum Islam
2.1. Die Geschichte des Korans
2.2. Formen der Dokumentation des Korans
2.3. Das HADITH
2.4. Übersetzung des Koran
2.5. Die geschichtliche Entwicklung des Islam im18./19./20. Jahrhundert.
Impressum neobooks
In dieser Arbeit werde ich mich mit der fundamentalistischen Bewegung in Ägypten auseinandersetzen. Nicht nur, weil ich aus Ägypten stamme, sondern auch, weil ich die sozialen, ökonomischen, religiösen und politischen Verhältnisse in der ägyptischen Gesellschaft kenne.
Ich habe diese Kenntnisse einerseits dadurch erworben, daß ich in Ägypten aufgewachsen bin und mich mit der Materie dieser Thematik auseinandergesetzt habe und andererseits durch mein Studium in Österreich, das mir ermöglicht hat, wissenschaftliche Literatur über den Islam, den Fundamentalismus und die sozialen, ökonomischen Verhältnisse in Ägypten ausführlicher aus der Sicht der europäischen Wissenschaftler kennenzulernen.
Im Laufe meiner Arbeit werde ich versuchen zu zeigen, inwieweit soziale Probleme und politische Repressionen zur Radikalisierung bestimmter Bevölkerungsschichten in Ägypten geführt haben. Gleichzeitig habe ich die folgende Frage für meine Arbeit gestellt, warum und wie können die ägyptischen Fundamentalisten eine beachtliche Machtstellung in der ägyptischen Gesellschaft einnehmen und inwieweit werden die Quellen des Islams von ihnen benutzt, um ihre politischen Ziele zu realisieren?
Das Phänomen des Fundamentalismus wird in den Medien in Europa oft fälschlicherweise mit dem Islam gleichgesetzt. Sicher ist es schwierig zu verstehen, wie die verschiedenen Formen der Glaubensbekenntnisse, Auffassungen von rechtlichen Regelungen, Interpretationen über die Art der Lebensweise, die sich aus dem Koran ergeben, alle gleichermaßen unter „Islam“ subsumiert werden können.
So gibt es z.B. Staaten und Regionen in der islamischen Welt, in denen die Mystik eine viel stärkere Rolle spielt als die offizielle Theologie, aber auch andere, in denen die Mystik verboten ist. Wenn im folgenden von „dem Islam“ gesprochen wird, so wird dies auch nur unter Anerkennung der Differenzen innerhalb des Islams geschehen, die sich nicht nur in verschiedenen Ländern zeigen, sondern auch in unterschiedlichen Schichten der Bevölkerungen.
Die Gleichsetzung des Islams mit dem „Fundamentalismus“ stellt klarerweise eine „Erklärung“ dieser zu analysierenden Phänomene dar, die aus der europäischen und orientalischen Sicht erklärungsbedürftig sind. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, daß der Ausdruck „Fundamentalismus“ in den europäischen Medien eine andere Bedeutung hat als in der islamischen Welt. So sind z.B. in weiten Teilen der islamischen Welt die blutigen Aktionen gegen Touristen in Ägypten als bloßer „Terrorismus“ bezeichnet worden, während in der europäischen Presse dieser Terrorismus als Resultat des Islams kommentiert worden ist und damit eine besonders direkte Verbindung von Islam und Terrorismus behauptet worden ist.
Solche Pauschalurteile erscheinen schon prima vista als Ausdruck von Ignoranz. Denn keine Religion ist davor gefeit, daß ihre normativen Fundamente die Grundlage für militantes Verhalten bilden. Und umgekehrt ist bei einigen militanten Fundamentalisten zu bemerken, daß sie keineswegs immer aus religiöser Überzeugung heraus handeln. Demgegenüber ist aber auch festzuhalten, daß die Fundamentalisten mit ihrer Propaganda „Die Lösung ist im Islam“ ihre Aktionen mit der Forderung zur Rückbesinnung auf den wahren, ursprünglichen Islam zu legitimieren versucht haben. Es steht aber in Frage, ob diese Praxis der Legitimation auch eine solche Rückkehr zu den Ursprüngen des Islams ist.
Daher ist es wichtig auf die Bedeutung des Islams einzugehen. Denn „Islam“ bedeutet Frieden finden indem man sich Gott unterwirft, also die Hingabe an Gott, Ergebung in seinen Willen.( Vgl. HADAYATULLA Hübsch: Islam und Politik; Frankfurt am Main 1997;)
Mit diesem Frieden sollen die Muslime dafür sorgen, daß dieser Friede für alle Menschen zu realisieren ist. Die Muslime müssen beachten, daß mit Haß, Feindschaft und ungerechtem Krieg jede Form von Frieden zerstört werden kann und damit auch das Gottesgesetz nicht befolgt wird.(Ebenda) Dazu äußert sich der QURAN auf folgende Weise „Wehre das Böse ab mit dem, was das Beste ist.“ (41,35)(Ebenda)
Die islamisch fundamentalistische Bewegung in Ägypten hat aber durch ihre Terroranschläge und der Ermordung unschuldiger Menschen gezeigt, daß sie sich nicht an die Gesetze und Prinzipien des Islams gehalten hat.
Diese Bewegung versuchte seit der iranischen Revolution im Jahre 1979 und seit der Ermordung des ägyptischen Präsidenten Anwar Al Sadat im Jahre 1981 ihre Entschlossenheit und ihre Stärke zu demonstrieren. Die politische Korruption, die soziale Ungerechtigkeit und die steigende Arbeitslosigkeit und somit die steigende Unzufriedenheit war für einen großen Teil der ägyptischen Bevölkerung ausschlaggebend sich dieser Bewegung anzuschliessen und dadurch war die beste Möglichkeit für die Fundamentalisten gegeben, um einen starken Einfluß auf viele Gesellschaftsschichten auszuüben. Gleichzeitig hat diese Bewegung an großer Attraktivität gewonnen, vor allem in den verarmten Schichten der städtischen Zentren bis in die unteren Ränge der sozial aufstrebenden Mittelschicht mit traditionellem Hintergrund.
Als weitere Argumente zur Verstärkung und Etablierung der fundamentalistischen Bewegung in der ägyptischen Gesellschaft wurde auch die katastrophale militärische Niederlage der ägyptischen Armee im Sechs-Tage-Krieg von 1967 benutzt. Sie hat zum Verlust der ägyptischen Führungsrolle in der arabischen Welt und zur Verelendung der breiten Masse des ägyptischen Volkes geführt, z.B. wurde ein großer Teil der Staatsausgaben für Kriegsmaterial verwendet und es kam zu einer Verteuerung der wichtigsten Lebensmittelprodukte, welches für einen großen Teil des ägyptischen Volkes zu einer starken Herabsetzung ihres Lebensstandards zur Folge hatte. Gleichzeitig war dieser Krieg ein wichtiger Anlaß für die Fundamentalisten, zahlreiche Aussagen zu formulieren, mit denen sie einen großen Teil der Bevölkerung manipulieren konnten.
Zu diesen Aussagen gehören folgende Äußerungen des Fundamentalisten Yusuf Al-Qaradawi mit dem Titel „Al hall al-Islame wa al-aulul a Mustawrada“.( Yusuf al-Qaradawi, Al-Hulul al-Mustawrada wa kaif ganat ala Umatuna
Die importierten Lösungen und wie sie unserer Gemeinschaft geschadet haben; Band 1; Beirut 1982; S. 66)
Die islamische Lösung und die „importierten Lösungen“, mit dem Hinweis darauf, daß die Israelis nicht nur religiös, sondern auch politisch zu ihrer Religion stehen. Die Muslime hätten versagt, weil sie die politische Seite des Islams nicht beachtet hätten. Die Muslime müssen durch die Rückkehr zum Islam bewirken, daß der Islam nicht nur als Religion betrachtet und beachtet, sondern auch als politisches System praktiziert wird.( YUSUF al-Qaradawi: a.a.O.; 68)
Weiters betrachten die Fundamentalisten die sozialen Veränderungen der Sadat-Ära im Zeichen der Politik der wirtschaftlichen Öffnung (Infitah) als wichtiges Argument für ihre Propaganda gegen das ägyptische Regime. Denn im Jahre 1975 hat sich eine neue Schicht von Industriellen, Händlern und Dienstleistungsanbietern als INFITAH-Klasse gebildet. Durch diese Klasse hat sich auch das Problem der Korruption verschärft und die Unterschiede in Einkommen und Lebensstandard bei einem großen Teil der ägyptischen Bevölkerung drastisch und generell verstärkt.( Vgl. IMAM, ABALLAH: QADIYYAT ISMAT AS-SADAT „Der Fall des Halbbruders
von Präsident Sadat“; Kairo 1983; S. 68-88)
Auch der Golfkrieg im Jahre 1991 und seine negativen Auswirkungen auf die islamische Welt wurde zur Verstärkung der Argumentation der Fundamentalisten in Ägypten benutzt. Ebenfalls hat die Kritik durch viele islamische Intellektuelle in Ägypten und die Tatsache, daß mehr als 150.000 Menschen dem Krieg zum Opfer fielen sowie das offenkundige Interesse des Westens an einer Sicherung der Stabilität der Fürstenhäuser am Golf zur Absicherung der dortigen Erdölreserven eine klare antiwestliche Stimmung aufkommen lassen.( Reinhard Schulze: Geschichte der islamischen Welt im 20. Jahrhundert; München 1994; S. 333)
Dazu kam der amerikanische Einfluß in der ägyptischen Politik sehr deutlich zum Ausdruck, sodaß sich viele gemäßigte Muslime in Ägypten von der westlichen Politik distanzieren wollten. Der ägyptische Präsident MUBARAK und seine Regierung haben jede Form der Auseinandersetzung über die Ereignisse im Golfkrieg wegen dem freundschaftlichen Verhältnis des Präsidenten zum Westen und besonders zu den Amerikanern verhindert. MUBARAK als ehemaliger General der Luftwaffe, zugleich Präsident und Vorsitzender der National-Demokratischen Partei konnte während der 80er und 90er Jahre die Präsidentschaftswahlen ohne Gegenkandidat immer wieder gewinnen.( Vgl. Tibi: Das arabische Staatensystem; Wien 1996; S. 114)
Infolge dieser Ereignisse versuchte der Fundamentalismus seine Botschaft des vereinfachenden, optimistischen und zukunftssicheren Weltbildes zu verkünden, welches alle Probleme lösen sollte.
Dieser Fundamentalismus ist ein Bestandteil dieses Entwicklungsprozeßes in Ägypten geworden, der sich aus unterschiedlichen Defiziten im politischen, sozialen und kulturellen Bereich ergeben hat.
Es gibt in Ägypten drei fundamentalistische Gruppierungen, die unterschiedliche Ziele haben. Die erste Gruppe ist AL JAMAAT AL ISLAMIA (Islamische Vereinigung), deren Anführer Scheich OMAR ABD AL RAHMAN ist, welcher ca. 20.000 Anhänger zu seinem Kreis zählt. Ihr Hauptziel ist Gewalt und Anschläge gegen Touristen auszuüben, um die Wirtschaftslage des Landes und somit die Regierungsposition in Ägypten zu destabilisieren.( Vgl. Harenberg Länderlexikon; Dortmund 1998; S. 20)
Die zweite Gruppe AL JIHAD (Heiliger Kampf) wird von AIMAN AS SAWAHRI mit ca. 20.000 Anhängern geführt, mit dem Ziel Gewalt in der ägyptischen Gesellschaft anzuwenden, um die Errichtung eines islamischen Gottesstaates zu erreichen.( Vgl. Ebenda)
Die dritte Gruppe IKHWAN AL MUSLIMIN (Muslimbruderschaft) wird geführt von MAHMUN AL HUDAIBI, die ca. 200.000 Anhänger hat. Deren Ziel ist die Anwendung des islamischen Rechtes (die Scharia) und die Errichtung von sozialen Organisationen zur Unterstützung der ärmeren Bevölkerungsschichten durchzusetzen.( Vgl. Ebenda)
Das wesentliche Ziel dieser Arbeit ist es, einerseits die Ursache für die Entstehung der Fundamentalisten in Ägypten im Laufe meiner Arbeit zu analysieren und andererseits das Bild des Islams, das vor allem in europäischen Ländern gegenwärtig ist, richtigzustellen.
Indem die Unterschiede innerhalb der „islamischen Welt“ aufgezeigt werden, kann von einer vorurteilsfreien Grundlage heraus das Verhältnis von Islam und Fundamentalismus verdeutlicht werden. Die Auseinandersetzung mit dieser komplexen Thematik erfordert eine gewisse Sensibilität und ist infolgedessen kein leichtes Vorhaben.
Jedoch ist es meine Überzeugung, daß die aus verkehrten Bildern resultierenden Vorurteile und Mißverständnisse zwischen den unterschiedlichen Weltanschauungen zu beseitigen sind und damit nicht nur einen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung zu leisten, sondern auch die Möglichkeit zu schaffen, zwischen der islamischen und europäischen Kultur mehr Toleranz und Verständnis zu erreichen.
Der Begriff „Fundamentalismus“ bedeutet im allgemeinen ein Zurückgreifen auf die Fundamente, die bei vielen Menschen durch unterschiedliche Lebensstile und Entwürfe, eigene Ideen, weltanschauliche, politische oder religiöse Systeme erprobt und auf ihre Brauchbarkeit für das eigene Leben überprüft worden sind.
Das zeigt uns, wie wichtig es ist, ein Fundament zu haben, etwas Festes, an das man sich halten, auf das man bauen kann. Die Suche nach alten Fundamenten, die nicht menschenfeindlich sind, ist etwas Positives, denn solange ich suche, bin ich offen für Neues.( Hubertus Mynarek: Denkverbot „Fundamentalismus in Christentum und Islam“; München 1992; S. 22)
Dieses Suchen ist für die Menschen sinnvoll, weil es zu einer Erweiterung ihrer Lebensanschauung und Vertiefung ihres Bewußtseins führt.
Der Fundamentalismus im engeren Sinn beginnt dann, wenn man vorschnell bei einer Einsicht, einer Überzeugung oder einem Weltbild stehenbleibt und dieses für ewig unerschütterlich und unveränderlich hält.( Ebenda)
Der Begriff Fundamentalismus stammt aus der innerchristlichen Auseinandersetzung in den USA im 19. und 20. Jahrhundert.( Jäggi, Christian / Krieger, David: Fundamentalismus, ein Phänomen der Gegenwart; Zürich 1991; S. 19)
Am Beginn des 20. Jahrhunderts kam es in den protestantischen Kirchen der USA zu einer evangeliaren Erweck-
ungsbewegung, mit dem Versuch, eine Theologie und Lebensführung zu praktizieren, die sich streng an die empfundenen Fundamente der christlich-protestantischen Religion halten wollte, ebenfalls in der Hoffnung und subjektiven Gewißheit, daß eine solche Lebensführung das Heil für den einzelnen und seine Gemeinschaft bringe.(Ebenda)
Der Fundamentalismus existiert in allen monotheistischen Religionen, wie z.B. die Heile-Welt-Ideologie der neuen christlichen Fundamentalisten der USA, welche den Patriotismus, die strenge Moral, den Antikommunismus, das Schulgebet, die Ablehnung von Verfassungsbestimmungen über die Gleichberechtigung von Mann und Frau, das Verbot des Schwangerschaftsabbruchs und die Abschaffung der sexuellen Aufklärung in der Schule propagieren.( Vgl. Jäggi, Christian / Krieger, David; Fundamentalismus, ein Phäno-
men der Gegenwart; Zürich 1991; S. 10)
Die Ähnlichkeit zwischen dem christlichen und islamischen Fundamentalismus liegt darin, daß beide ihre Ideologie darauf aufbauen, daß sie sich an die als solche verstandenen Fundamente ihrer Religion halten wollen und den Glauben hegen, die genaue Befolgung der in diesen Fundamenten enthaltenen Vorschriften sowie der wortwörtlich exakte Glaube an die in ihnen gegebenen Glaubenssätze würden das Heil bringen.( Hottinger, Arnold: a.a.O.; S. 7)
Genauso agieren die jüdisch-fundamentalistischen Gruppen wie z.B. die „Gush Emunim – Aktivisten“ und „Rabbi Kahane“, der bei einer Beerdigung von Opfern eines palästinensischen Terroranschlages öffentliche Rache predigte. Er sagte dabei wörtlich, daß „alle Nicht-Juden in Israel mit dem berühmten biblischen Feind, den Amalekiten, gleichzusetzen und durch die von Gott Erwählten zu dezimieren seien“.( Jäggi, Christian / Krieger, David; a.a.O.; S. 13)
Weiters möchte ich den Begriff Fundamentalismus aus den unterschiedlichen islamischen und europäischen Perspektiven darstellen, wie etwa aus der Sicht des ägyptischen Politologen Refat el Said der meint, daß jede Art von Fundamentalismus eine radikale Antwort auf eine als bedrohlich empfundene, existentielle Verunsicherung ist.( ASFUR, Mohammas: al-Islam assiyasi wa al-Irhab; Kairo 1995; S. 23-28) Diese resultiert aus der Unfähigkeit eines bestehenden sozialpolitischen Systems, Sinn, Identität, Motivation, Orientierung, Geborgenheit, Lebenswärme und Heimat zu vermitteln. Deshalb ist die Fundamentalismusfrage primär eine Systemfrage.(Ebenda) Und jeder Fundamentalismus ist radikal, insofern er sich vermeintlich zu den Wurzeln hinabgräbt, zu einem theoretischen Anfang, den er verabsolutiert und als einzig tragfähiges Fundament menschlicher Existenz anbietet. Diese Verabsolutierung, die von einer Erlösungshoffnung geleitet ist und die Condition humaine aufheben möchte, hat auch die Funktion einer Immunisierung des Ursprung-Fundaments gegen jedes kritische Denken.(Ebenda)
Aus der Sicht des Politologen Tibi ist der islamische Fundamentalismus nicht homo religiosus, sondern politische
Ideologie und eine Aktivität, der durch den Rückgriff auf die Religion Millionen von verzweifelten Menschen in einer desperaten Situation mobilisieren kann.( Bassam, Tibi: Der Islam und die Weltpolitik; München 1992; S. 11)
Tibi meint, daß der Islam die Zivilisation einer monotheistischen Religion und zugleich das kulturelle System von 1,2 Milliarden Menschen ist. Es besteht kein Widerspruch darin, für einen Dialog mit dem Islam einzutreten und gleichzeitig vor den Bestrebungen der Fundamentalisten zu warnen. Denn es sind unterschiedliche Gegenstände, die nicht miteinander identisch sind.
In der arabischen Literatur wird der Begriff „Alusuliyya“ mit dem westlichen Begriff Fundamentalismus gleichgesetzt. Alusuliyya ist für die Muslime im allgemeinen die Sprache des Islam, damit ist gemeint, daß die islamischen Vorschriften beachtet und angewendet werden, aber die spezifi-
sche Bedeutung dieses Wortes im Islam wird als „din wa daula“ (Religion und Staat) definiert. Damit ist gemeint, daß alle Lebensbereiche politisch, sozial und wirtschaftlich für die Muslime im absoluten Einklang mit den religiösen Vorschriften des Islam stehen.(Ebenda)
In der vorliegenden Arbeit wird sehr häääß