Auch ich kam, wie alle übrigen Menschen, ohne tieferes Verständnis für die Kunst und die zahlreichen Techniken des Grillens zur Welt. Als Kind in einer amerikanischen Vorstadt schnappte ich die Grundlagen von meinem Vater und anderen Wochenendgrillern auf. Als ich mich schließlich selbst an den Grill wagte, ahmte ich nach, was ich gesehen hatte, und entwickelte meinen eigenen Stil, indem ich das tat, was so viele andere Griller tun: improvisieren, experimentieren, Notlösungen finden. Manchmal klappte es und manchmal … eben nicht.
Richtig grillen gelernt habe ich erst mit Anfang dreißig. Damals näherte ich mich dem Thema erstmals etwas systematischer. Ich war fasziniert von gutem Essen und frustriert von den begrenzten Erfolgen meines Experimentierens, also schrieb ich mich beim Culinary Institute of America (eine der renommiertesten Kochschulen Amerikas) ein. Im Rahmen des umfassenden Lehrplans beschäftigte ich mich mit der Fleischerei, mit Lebensmittelchemie, der Herstellung von Saucen und Wurstwaren. Unter der Aufsicht strenger Meisterköche lernte ich, auf welche Weise sich die Struktur von Fleisch und Fett unter dem Einfluss von Hitze verändert, von welchen Kräften Saucen zusammengehalten werden oder warum Marinaden Proteine aufschließen können.
Seit dem Abschluss meines Studiums vor etwa 15 Jahren beschäftige ich mich vor allem mit der Frage, wie die Fortschritte und Errungenschaften der modernen, wissenschaftlichen Kochkunst auf die Grillkunst übertragen werden können. Mit Unterstützung zahlreicher Experten bei Weber habe ich umfassende Untersuchungen auf diesem speziellen Feld der Kulinarik angestellt und fünf Bücher zum Thema verfasst. Jedes Buch war eine Gelegenheit, mehr über die unterschiedlichen Grilltechniken zu lernen und herauszufinden, warum einige von ihnen besser funktionieren als andere. Alles, was ich bisher auf diesem Gebiet gelernt und geschrieben habe, ist in dieses Buch eingeflossen.
Worum geht es also in »Weber's Grillbibel«? Zunächst einmal darum, dass es keinen allein selig machenden Weg zum Grillglück gibt. Bei Fragen wie Gas oder Holzkohle, direkte oder indirekte Hitze, Grillen mit oder ohne Deckel gibt es kein Richtig oder Falsch. Dieses Buch beschreibt und befürwortet jede Methode und Technik des Grillens – solange sie funktioniert. Und wenn etwas funktioniert, das ist mein Fazit aus vielen Lehrjahren, dann liegt es in der Regel am achtsamen Umgang mit den Details. Die Beachtung der Feinheiten macht den Unterschied zwischen Experiment und Können aus.
Ich möchte anhand einiger Beispiele erläutern, was der achtsame Umgang mit Details bewirken kann. Im ersten Beispiel geht es um die Tatsache, dass über direkter starker Hitze die meisten Steaks wunderbar gelingen, Schweinekoteletts jedoch nicht. Warum? Über starker Hitze wird die Oberfläche des Fleisches braun angebraten, bevor es in der Mitte ganz gar ist. Für ein Steak ist das ein wünschenswertes Ergebnis, denn man erhält eine schön karamellisierte, knusprige Außenschicht, während das Fleisch im Innern saftig und rosa bis rot bleibt. Beim Schweinekotelett verhält es sich anders. Wir mögen unsere Koteletts nicht, wenn sie innen roh sind. Würde man aber Koteletts über direkter starker Hitze so lange grillen, bis sie innen gar sind, wären sie außen längst verkohlt. Deshalb muss man ein Schweinekotelett über mittlerer Hitze grillen. So kann es innen perfekt durchgaren, ohne außen zu verbrennen. Eigentlich ganz simpel, oder? Doch als ich mit dem Grillen anfing und dabei improvisierte und Experimente anstellte, legte ich alle möglichen Fleischsorten über dieselbe Hitze. Das ist einer der Gründe, warum es nicht immer nach meinen Wünschen funktionierte.
In »Weber's Grillbibel« geht es um Achtsamkeit gegenüber so wichtigen und grundlegenden Details wie Salz.
Ein zweites Beispiel dafür, wie wichtig es ist, auf Einzelheiten zu achten, ist das Thema Salz, auch wenn viele sich darüber keine großen Gedanken machen. Wenn Sie herkömmliches Speisesalz verwenden anstatt naturbelassenes grobes Meersalz ohne Rieselhilfe und sonstige Zusatzstoffe, wie ich es bei den meisten Rezepten in diesem Buch verlange, dann könnte Ihr Essen wegen des höheren Natriumanteils möglicherweise ziemlich salzig werden (und aufgrund des Kalziumsilikats, das in herkömmlichem Tafelsalz enthalten ist, einen leicht bitteren, metallischen Nachgeschmack bekommen). Lesen Sie also sorgfältig, was auf der Packung steht.
Ja, im Detail liegt der Erfolg! Sie lehren uns, warum man Barbecue-Ribs während der letzten Grillphase in Alufolie einpackt, warum man Fischfilets auf der ersten Seite länger grillen soll als auf der zweiten und warum man einen Truthahn mit der Brustseite nach unten auf den Grill legt.
Darum geht es in »Weber's Grillbibel«. Deshalb enthält das Buch so viele praktische Anleitungen mit Fotos und erläuternden Bildunterschriften sowie ausführlich beschriebene Rezepte. Der Schwerpunkt liegt auf dem achtsamen Umgang mit Details. Man kann daraus lernen, wie und warum bestimmte Dinge funktionieren, sodass man mit zunehmender Erfahrung zu einem freieren Umgang mit den Zutaten und Zubereitungen finden kann.
Wenn Sie auf die Feinheiten achten, erreichen Sie eine neue Dimension des erfolgreichen Grillens.
Das Grillen ist so tief in der amerikanischen Kultur verwurzelt, dass fast alle eine Meinung dazu haben. Sie alle verfügen über Erfahrungswerte, die ihnen als Orientierung dienen. Was meiner Meinung nach die echten Meister von allen anderen Grillfreunden unterscheidet, ist vor allem das Verständnis für die Grundlagen. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Reihe von Fragen, die ich während meiner Grillkurse immer wieder gestellt bekomme. Wer die Antworten kennt, kann seinen eigenen Weg zur Meisterschaft beschreiten.
Antwort: Der Unterschied liegt im Komfort und im Zeitaufwand. Historisch ist das Holzfeuer die ursprünglichere Methode und es verleiht dem Grillgut herrliche Aromen. Aber es hat auch Nachteile. Ein Feuer aus Holzscheiten verursacht häufig große Mengen Rauch und man muss eine Stunde oder länger warten, bis sich die Flammen beruhigen und die Glut genügend Hitze abgibt. Holzkohle dagegen ist im Grunde nichts anderes als vorgebranntes Holz, mit dem eine ausreichend heiße Glut schneller und mit weniger Rauchentwicklung erreicht wird. Holzkohle wird hergestellt, indem man Hartholz in einem Meiler oder Haufen praktisch unter Luftabschluss anzündet. Die flüchtigen Bestandteile im Holz verbrennen, zurück bleibt die Holzkohle, die fast ohne Flammen brennt und höhere Temperaturen entwickelt.
A: Briketts sind gleichförmiger als Holzkohle, das Material ist dichter, weil es gepresst ist. Zumeist bestehen sie aus gepresster Kohle, Bindemittel und einer Anzündhilfe.
Holzkohlebriketts brennen fast so heiß wie Holzkohlestücke. Ihr Vorteil ist die Gleichmäßigkeit ihrer Größe und Form. Mit ihnen lässt sich relativ einfach ein glattes Glutbett herstellen, während dies mit den verschieden geformten und großen Holzkohlestücken kaum möglich ist.
Mit einem Anzündkamin können Sie die benötigte Anzahl an Briketts leicht bestimmen. 90 bis 100 Briketts, der Kamin ist damit bis zum Rand gefüllt, brauchen Sie für eine Lage dicht an dicht liegender Briketts, die zwei Drittel des Rosts eines Kugelgrills von 57 cm Durchmesser einnimmt, was für eine Mahlzeit für 4 bis 6 Personen ausreicht. Falls die Grillzeit länger als 30 Minuten beträgt, müssen Sie wahrscheinlich Briketts nachlegen.
A: Der Vorzug von Weber®-Briketts besteht darin, dass sie die Temperatur über einen langen Zeitraum, bis zu 4 Stunden, halten. Damit lässt sich zum Beispiel eine große Gans ohne weiteres Nachlegen von Briketts grillen. Auch der Temperaturverlauf von Weber®-Briketts ist sehr gleichmäßig, die Hitze der Glut bleibt über einen längeren Zeitraum nahezu konstant und sinkt nur langsam ab. Bitte beachten Sie, dass sich die Hitze in einem Weber®-Kugelgrill mit geschlossenem Deckel besser verteilt als bei einem offenen Grill, zudem werden bei geschlossenem Deckel weniger Briketts benötigt. Über die Menge der verwendeten Briketts können Sie auch die Höhe der Temperatur im Grill beeinflussen.
A: Ich rate dazu, das sichere und zuverlässige Anzünden des Holzkohlegrills mit einem Anzündkamin zu lernen. Dieses einfache Gerät besteht aus einem Metallzylinder mit Löchern in der unteren Hälfte, einem Rost innen und zwei Griffen außen. Die Verwendung ist ganz einfach: Zunächst entfernt man den oberen Rost – den Grillrost – vom Grill und stellt den Anzündkamin auf den darunterliegenden Kohlerost. Dann legt man 2–3 Anzündwürfel unter den Kamin auf den Kohlerost, füllt die obere Kammer des Zylinders mit Holzkohlebriketts und zündet die Anzündwürfel durch ein seitliches Loch an. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Kamin die heiße Luft von unten ansaugt und durch die Kohle schleust. Die Holzkohlebriketts brennen so viel schneller, als wenn man sie sofort auf den Grillrost schüttet, und man spart sich sämtliches Wedeln oder anderweitige Sauerstoffzufuhr.
Holzkohle ist mit dieser Methode nach etwa 15 Minuten heiß genug zum Grillen. Holzkohlebriketts benötigen etwas länger – meist 20 bis 30 Minuten.
Wenn die Briketts rundherum mit einer feinen Ascheschicht überzogen sind (bei Holzkohle reicht es aus, wenn alle Stücke an den Rändern glühen), dann sind sie bereit. Zum Ausleeren der Kohle auf den Rost sollte man aus Sicherheitsgründen immer isolierte Grillhandschuhe tragen. Mit der einen Hand hält man den hitzebeständigen Griff, mit der anderen den beweglichen Griff. Der bewegliche Griff hilft, den Anzündkamin anzuheben und den Inhalt zielgenau auszuschütten. Den leeren Anzündkamin nie auf Gras oder eine hitzeempfindliche Oberfläche abstellen, auch nicht in Reichweite von Kindern oder Haustieren.
Wenn Sie keinen Anzündkamin haben, bauen Sie eine Kohlepyramide um ein paar Paraffinwürfel herum und zünden die Würfel dann an. Sobald die Briketts oder Holzkohlen in der Mitte glühen, werden mit der Grillzange noch nicht glühende Stücke auf den Haufen gelegt. Wenn alle Briketts in hellem Orange leuchten und mit Asche bedeckt sind, verteilt man sie auf dem Grillrost.
A: Genau. Anzündflüssigkeit ist ein Produkt auf Erdölbasis, das den Geschmack Ihrer Lebensmittel regelrecht ruinieren kann. Ich weiß, dass manche Menschen mit dem Stoff groß geworden sind und immer noch glauben, ein Hamburger müsse nach Benzin schmecken. Wir anderen aber denken nicht daran, so etwas zu verwenden.
A: Das hängt von der Größe des Grills und der Menge des Grillguts ab. Nehmen wir an, Sie haben einen klassischen Kugelgrill von etwa 55 cm Durchmesser und grillen für sechs Personen. Das einfachste Hilfsmittel, um die richtige Menge Grillkohle abzumessen, ist der Anzündkamin (ein weiterer guter Grund, einen zu haben!). Verwenden Sie ihn wie einen Messbecher. Bis zum Rand gefüllt (mit 80 bis 100 Standardbriketts) liefert der Anzündkamin genügend Kohlenglut, um etwa zwei Drittel des Kohlerosts mit einer Lage Kohle dicht zu bedecken. Damit kann man in der Regel mehrere Gänge für vier bis sechs Personen grillen. Wenn Sie länger als 45 Minuten grillen möchten, müssen Sie wahrscheinlich Kohle nachlegen.
Weil Holzkohlestücke unterschiedliche Größen und Formen haben, ist es schwerer, diese dicht in einen Anzündkamin zu füllen. Wenn Sie also eine Kaminladung natürliche Holzkohle auf den Grillrost geschüttet haben, sollten Sie auftretende Lücken mit faustgroßen frischen Holzkohlestücken ausfüllen. Das Kohlebett sollte auf jeder Seite mindestens 10 cm breiter sein als das Grillgut auf dem Grillrost darüber, sonst gart dieses nicht gleichmäßig.
A: Wenn der ganze Rost mit Kohle bedeckt ist, steht Ihnen nur direkte Hitze zur Verfügung. Das gesamte Grillgut liegt also direkt über der Glut. Das ist prima für Burger oder Hotdogs, aber viele Speisen werden sowohl über direkter als auch über indirekter Hitze gegrillt, beispielsweise Hähnchenteile mit Knochen. Haben Sie schon einmal gesehen, was mit Hähnchenteilen geschieht, wenn sie nur über direkter Hitze gegrillt werden? Sie verkohlen, sind also außen schwarz, bevor das Fleisch am Knochen richtig gar ist. Richtig gut werden sie, wenn man sie zum Anbraten über direkte Hitze legt und anschließend über indirekter Hitze fertig gart.
Einen zusätzlichen Vorteil bietet die Zwei-Zonen-Methode, wenn sich unter dem Grillgut über direkter Hitze Flammen bilden. Hat man einen Bereich mit indirekter Hitze, kann man das Grillgut zunächst dorthin verschieben, während man sich die weitere Vorgehensweise überlegt. In jedem Fall kann man den Deckel wieder schließen und das Grillgut über indirekter Hitze fertig grillen.
A: Bei direkter Hitze befinden sich die glühenden Kohlen direkt unter dem Grillgut. Bei indirekter Hitze liegt nur auf einer Seite oder außen auf beiden Seiten des Kohlerosts Glut, das Grillgut liegt über dem Bereich ohne Glut.
Direkte Hitze eignet sich hervorragend für kleine, zarte Stücke, die rasch gar werden – Hamburger, Steaks, Lammkoteletts, Hähnchenbrust, Fischfilets, Meeresfrüchte und geschnittenes Gemüse. Die Oberfläche wird scharf angebraten und entwickelt Aromen, Zuckeranteile werden karamellisiert, es bildet sich eine Kruste, während das Grillgut innen gart.
Indirekte Hitze eignet sich besser für größere, weniger zarte Fleischstücke, die langsam gegart werden müssen, also Braten, ganze Hähnchen und Rippen. Wie bereits erwähnt, ist dies auch die richtige Methode, um dickere Fleischstücke oder solche mit Knochen, die zuerst über direkter Hitze angebraten wurden, fertig zu garen.
A: Ja. Bei direkter Hitze wird die Energie durch Wärmestrahlung und Wärmeleitung übertragen. Die Wärmestrahlung, die von der Kohleglut ausgeht, erreicht die äußeren Schichten des Grillguts in ihrer Nähe und gart sie. Gleichzeitig erhitzt das Feuer die Streben des Grillrosts, welche die Wärme zum Grillgut leiten und auf der Oberfläche das typische Grillmuster erzeugen.
Liegt das Grillgut neben und nicht über dem Feuer, spielen Wärmestrahlung und Wärmeleitung zwar auch noch eine Rolle, aber sie sind nicht so intensiv. Schließt man den Deckel – und das sollte man –, tritt durch die Energieströme im Grill vor allem die Konvektion in den Vordergrund. Die Glut gibt Wärmeenergie ab, diese wird vom Deckel und von den Seitenwänden zurückgestrahlt und strömt durch den Kessel und um das Grillgut. Konvektionswärme brät die Oberfläche nicht so scharf an wie Wärmestrahlung oder Wärmeleitung. Das Grillgut wird sanft bis zum Kern gegart, ähnlich wie in einem Backofen. Größere Grillstücke wie Braten oder ganzes Geflügel können gut durchgaren, ohne zu verbrennen.
A: Die beschriebene Basisformation mit der Glut auf der einen Seite des Grills nennt man Zwei-Zonen-Glut (siehe Foto >), weil man eine Zone mit direkter Hitze und eine Zone mit indirekter Hitze hat. Die Temperatur einer Zwei-Zonen-Glut kann hoch, mittel oder niedrig sein, je nachdem, wie viel Holzkohle man verwendet und wie lange sie schon brennt. Sie wissen ja, die Glut verliert mit der Zeit an Heizkraft.
Man kann auch eine Drei-Zonen-Glut (siehe Foto oben links) bilden, die noch mehr Flexibilität erlaubt. Auf der einen Seite häuft man die Holzkohle zwei bis drei Schichten hoch an. Zur Mitte hin fällt der Kohlehaufen schräg zu einer einfachen Kohleschicht ab. Ein Drittel des Kohlerosts bleibt frei. Man schüttet also die vollständig mit Asche bedeckte Grillkohle aus dem Anzündkamin auf den Rost, ordnet sie so an und wartet 10 bis 20 Minuten. Nun stehen drei Hitzezonen zur Verfügung: direkte starke Hitze auf der einen Seite, direkte mittlere Hitze in der Mitte und indirekte Hitze auf der anderen Seite.
Zuweilen empfiehlt sich eine geteilte Drei-Zonen-Glut (siehe Foto oben rechts), bei der die Grillkohle links und rechts gleichmäßig auf dem Kohlerost angeordnet ist, während die Mitte frei bleibt. So hat man zwei Zonen mit direkter Hitze (stark, mittel oder niedrig) und eine Zone mit indirekter Hitze in der Mitte. Diese Anordnung eignet sich besonders gut, um einen Braten über indirekter Hitze zu grillen – etwa Schweine- oder Rinderfilet –, weil er von beiden Seiten gleichmäßige Hitze bekommt.
A: Dies ist eine weitere Möglichkeit, die Glut anzuordnen, um mit direkter und indirekter Hitze zu grillen. Der Kohlering rund um den Kohlerost liefert direkte Hitze, in der freien Mitte befindet sich eine Zone mit indirekter Hitze.
A: Hier ist die Anordnung genau umgekehrt wie beim Glutring. Die glühende Holzkohle wird in der Mitte des Kohlerosts aufgehäuft, man hat also einen kleinen Bereich mit direkter Hitze und einen großen Bereich mit indirekter Hitze rundherum. Das Bullauge eignet sich für langsames Grillen oder wenn kleinere Stücke wie zum Beispiel Hähnchenschenkel aufgewärmt werden müssen.
A: Die Schale fängt heruntertropfendes Fett auf. So bleibt der Grill sauber, was seine Lebensdauer verlängert. Füllt man die Schale mit Wasser, nimmt dieses die Hitze auf und gibt sie langsam wieder ab. Die Luft im Grill wird mit Feuchtigkeit angereichert.
A: Sobald die Grillbriketts mit einer dünnen Ascheschicht überzogen sind (oder alle Holzkohlestücke an den Rändern glühen) und Sie die Holzkohle auf den Kohlerost geschüttet haben, gibt die Glut sehr starke Hitze ab. Diese ist eigentlich für die meisten Lebensmittel zu heiß.
Verteilen Sie die Glut wie gewünscht, setzen Sie den Grillrost auf und schließen Sie den Deckel. Es ist wichtig, den Grill vorzuheizen, am besten während 10 bis 15 Minuten. Dann ist der Grillrost heiß genug, um das Grillgut scharf anzubraten, und lässt sich außerdem leicht reinigen. Die Hitze löst alles, was vom letzten Mal noch am Rost haftet, und man kann es mit der Grillbürste leicht entfernen.
Es gibt zwei zuverlässige Methoden, die Hitze einer Holzkohleglut zu messen. Die eine ist das Ablesen des Thermometers im Grilldeckel, sofern sich dort eines befindet. Bei geschlossenem Deckel sollte die Temperatur zu Beginn über 260 °C steigen. Nachdem sie den Höhepunkt erreicht hat, beginnt sie wieder zu fallen. Sobald die Temperatur auf die gewünschte Stufe abgesunken ist, kann man mit dem Grillen beginnen.
Die zweite Methode ist weniger technisch, aber überraschend zuverlässig. Man streckt dafür die Hand in sicherer Entfernung über dem Grillrost aus. Stellen Sie sich eine Coladose vor, die auf dem Grillrost direkt über der Glut steht. Würden Sie Ihre Handfläche auf die Dose legen, hätte sie etwa 12 cm Abstand vom Grillrost. In dieser Entfernung sollten Sie die Hitze der Glut messen.
Wenn Sie Ihre Hand nach 2 bis 4 Sekunden wegziehen müssen, ist die Hitze stark. Müssen Sie sie nach 5 bis 7 Sekunden wegziehen, hat die Glut mittlere Hitze. Können Sie die Hand 8 bis 10 Sekunden darüberhalten, ist die Hitze niedrig. Machen Sie keine Grillexperimente mit Ihrer Hand und ziehen Sie sie immer weg, bevor es weh tut!
HITZE | TEMPERATURBEREICH | DIE HAND MUSS WEGGEZOGEN WERDEN NACH |
---|---|---|
Stark | 230–290 °C | 2–4 Sekunden |
Mittel | 175–230 °C | 5–7 Sekunden |
Niedrig | 120–175 °C | 8–10 Sekunden |
A: Die Temperatur einer typischen Glut mit Holzkohlebriketts sinkt in der Regel alle 40 bis 60 Minuten um etwa 40 °C. Eine Glut aus Holzkohlestücken verliert die Hitze sogar noch schneller. Um die Temperatur im Grill zu erhalten, muss man während des Grillens nachlegen. Handelsübliche Briketts benötigen etwa 20 Minuten, bis sie die maximale Hitze erreicht haben. Man sollte also vorausschauend nachlegen, das heißt etwa 20 bis 30 Minuten bevor man die Hitze benötigt. Alternativ kann man die Briketts auch an einem sicheren Ort im Anzündkamin vorglühen und zum gewünschten Zeitpunkt hinzufügen. Ich bevorzuge letztere Methode, weil meiner Meinung nach der Geschmack des Grillguts unter dem Rauch leidet, den noch nicht richtig glühende Standardgrillbriketts absondern.
Natürliche Holzkohle und Grillbriketts aus Naturmaterial brennen schneller als herkömmliche Grillbriketts und benötigen weniger Vorlaufzeit. Man fügt sie 5 bis 10 Minuten vor dem gewünschten Zeitpunkt hinzu. Kleinstückige Holzkohle verbrennt sehr schnell, hier muss man öfter nachlegen. Größere Stücke werden langsamer heiß, dafür glühen sie länger. Natürliche Holzkohle und Briketts aus Naturmaterial haben den Vorteil, dass sie in der frühen Brennphase keine unerwünschten Aromen abgeben.
Für eine relativ gleichmäßige Glut sollte man etwa alle 45 bis 60 Minuten 10 bis 15 Briketts oder die entsprechende Menge Holzkohle nachlegen.
A: Die Lüftungsschieber im Boden und Deckel des Grills steuern die Luftzufuhr. Je mehr Luft in den Grill gelangt, desto heißer kann die Glut brennen und desto öfter muss man nachlegen. Um die Brenngeschwindigkeit zu drosseln, kann man den Lüftungsschieber im Deckel zur Hälfte schließen und den Deckel möglichst geschlossen halten. Der Lüftungsschieber im Boden des Grillkessels sollte beim Grillen immer geöffnet sein, damit das Feuer nicht erstickt.
Alle Sorten Holzkohle, besonders mit Füllmaterial gepresste Briketts, hinterlassen beim Verbrennen eine gewisse Menge Asche. Wenn sich zu viel Asche im Grillkessel sammelt, kann sie die Lüftungsschieber verstopfen und die Sauerstoffzufuhr unterbinden. Deshalb sollte man ungefähr jede Stunde die Asche aus den Lüftungsschlitzen entfernen, indem man den Lüftungsschieber mehrmals öffnet und schließt.
A: Das Anzünden eines Gasgrills ist völlig unkompliziert. Die Bedienung der verschiedenen Modelle ist jedoch nicht unbedingt gleich, deshalb sollte man immer zuerst die Gebrauchsanleitung des Herstellers lesen. Zum Anzünden eines Weber® Gasgrills (die Abbildungen entsprechen nicht dem Grill, der im europäischen Weber®-Sortiment erhältlich ist) öffnet man zunächst den Deckel, sodass sich kein ausströmendes Gas im Grillraum sammeln kann. An schließend öffnet man das Ventil der Gasflasche oder des Erdgaszugangs und wartet eine Minute, damit das Gas in die Leitungen strömen kann. Jetzt zündet man die Brenner an und stellt sie alle auf stärkste Stufe. Nun wird der Deckel geschlossen und der Grill 10 bis 15 Minuten vorgeheizt.
A: Dies könnte auf ein Leck an einer Verbindungsstelle oder im Gasschlauch hinweisen. Schalten Sie alle Brenner aus und schließen Sie das Ventil der Gasflasche (oder den Regler der Erdgaszufuhr). Nun können Sie den Gasschlauch abnehmen, nach einigen Minuten den Schlauch wieder anschließen und den Grill wieder wie beschrieben starten. Wenn Sie noch immer Gas riechen, sollten Sie sich an den Hersteller wenden.
A: Bei einem Gasgrill zündet man einfach alle Brenner an und stellt sie auf die gewünschte Hitze ein. Benötigt man beispielsweise direkte mittlere Hitze, stellt man alle Brenner auf mittlere Stufe, schließt den Deckel und wartet, bis das Thermometer eine Temperatur zwischen 175 und 230 °C anzeigt. Dann legt man das Grillgut auf den Grillrost direkt über die Brenner. Wenn Ihr Gasgrill kein Thermometer hat, wenden Sie den auf Seite 15 beschriebenen Handtest an.
A: Bei einem Gasgrill kann man praktisch sofort von direkter auf indirekte Hitze umschalten. Man schaltet einen oder mehrere Brenner aus und legt das Grillgut über die ausgeschalteten Brenner. Verfügt ein Gasgrill nur über zwei Brenner, sollte man den hinteren Brenner ausschalten. Hat der Grill mehr als zwei Brenner, schaltet man den oder die mittleren Brenner aus. Die Brenner, die angeschaltet bleiben, können je nach Bedarf auf hoch, mittel oder niedrig gestellt werden. Wenn das Grillgut über einem nicht eingeschalteten Brenner liegt und der Deckel geschlossen ist, grillen Sie mit indirekter Hitze.
A: Man sollte den Grillrost jedes Mal säubern, nicht nur, weil es schöner aussieht, sondern weil an einem ungereinigten Rost wiederum Grillgut haften bleibt. Vom sauberen Rost löst sich das Grillgut meist sehr leicht und erhält zudem ein hübsches Grillmuster. Am einfachsten lässt sich der Grillrost reinigen, indem man den Grill bei geschlossenem Deckel auf etwa 260 °C erhitzt, dann isolierte Grillhandschuhe anzieht und mit einer langstieligen Grillbürste aus Draht über die Streben fährt und dabei alle Reste und Verunreinigungen abbürstet.
A: Etwa einmal im Monat sollte man den Grill etwas gründlicher reinigen. Halten Sie sich dabei bitte an die Hinweise des Herstellers. Den Grill mit einem Schwamm und warmer Seifenlauge abwaschen. Ruß und Verunreinigungen, die sich im Deckel sammeln, müssen regelmäßig abgekratzt werden. Außerdem sollte man den Grillrost abheben, die Brenner abbürsten und das Grillbecken und die Auffangschale reinigen. Die vollständigen Wartungs- und Reinigungshinweise finden Sie in der Gebrauchsanweisung. Bei einem Holzkohlegrill sollten Sie daran denken, dass Asche Wasser enthält. Wenn sie länger im Grillkessel liegen bleibt, kann sich Rost bilden.
A: Ich empfehle das nicht, obwohl viele Griller dies tun. Denken Sie aber daran, dass das Öl durch den Grillrost tropft und sowohl im Holzkohle- als auch im Gasgrill die Flammenbildung fördert. Man spart Öl und erhöht seine Chancen, das Grillgut problemlos wieder vom Rost zu bekommen, indem man das Grillgut, nicht den Rost ölt.
A: Wenn Öl und Fett in ein heißes Grillbecken tropfen, dann kommt es vor allem beim Holzkohlegrill zu Flammenbildung. Wenn die Flammen kaum bis an das Grillgut heranreichen und wieder abklingen, kann man sie ignorieren. Schlagen die Flammen aber durch den Grillrost und umzüngeln das Grillgut, muss man schnell handeln. Andernfalls wird das Grillgut rußigschwarz – und schmeckt auch so – und kann anbrennen.
Auf einem Holzkohlegrill kommt es meist in den ersten Sekunden nach Auflegen des Grillguts oder aber gleich nach dem Wenden zur Flammenbildung. Als erste Maßnahme sollte man den Deckel auf den Grill setzen und die oberen Lüftungsschlitze zur Hälfte schließen. Dadurch wird dem Feuer Sauerstoff entzogen, was manchmal ausreicht, um die Flammen zu ersticken. Man kann den Zustand der Flammen durch die teilweise geöffneten Lüftungsschlitze beobachten. Züngeln sie weiterhin durch den Rost, muss man den Deckel öffnen und das Grillgut über indirekte Hitze legen. Unter anderem aus diesem Grund sollte man immer auch eine Zone mit indirekter Hitze haben. Nach einigen Sekunden ist das herabtropfende Fett in der Regel verbrannt, die Flammen gehen zurück. Nun kann man das Grillgut wieder über direkte Hitze legen.
Auf einem Gasgrill kommt es seltener zu Flammenbildung, weil die meisten Gasgrills so gebaut sind, dass Fett nicht direkt auf die Brenner tropfen kann. So befinden sich bei den meisten Weber® Gasgrills schräge Stahlstäbe über den Brennern. Sie verhindern nicht nur die Flammenbildung fast vollständig, sondern verwandeln heruntertropfende Flüssigkeit und Fett in herrlich aromatischen Rauch. Die zu ergreifenden Maßnahmen bei Flammenbildung im Gasgrill sind die gleichen wie beim Holzkohlegrill. Zuerst sollte man den Deckel schließen. Wenn das nicht hilft, muss man das Grillgut über indirekte Hitze legen.
A: So oft wie möglich. Ob man mit Holzkohle oder Gas grillt – der Deckel ist wirklich wichtig. Er vermindert die Sauerstoffzufuhr und verhindert dadurch Flammenbildung, und er sorgt dafür, dass das Grillgut sowohl von oben als auch von unten gart. Während die unten liegende Seite des Grillguts intensiver Hitze ausgesetzt ist, wird die Hitze vom Deckel zurückgestrahlt und beschleunigt den Garprozess. Ohne Deckel würde die Glut viel schneller an Hitze verlieren. Das Grillgut müsste also länger auf dem Grill bleiben und würde dadurch auch stärker austrocknen. Außerdem wird der Grillrost bei geschlossenem Deckel heißer, und diese Hitze geht direkt ins Grillgut. Schließlich fängt der Deckel die entstehenden würzigen Raucharomen ein und umhüllt das Grillgut damit.
Ohne Deckel würden sie ungenutzt verfliegen. Die einzige Ausnahme bildet sehr dünnes Grillgut wie Brotscheiben oder Tortillas. Sie werden so schnell heiß, dass es klüger ist, den Deckel offen zu lassen und sie ständig im Auge zu behalten.
A: Wenn Sie gern große Fleischstücke wie Schweinelende, ganze Hähnchen, Truthahn, Ente oder Spareribs auf dem Grill zubereiten, ist ein Drehspieß eine lohnende Investition. All diese Fleischsorten können auch auf dem Grillrost über indirekter Hitze gegrillt werden, doch am Spieß wird das Fleisch durch die Rotation immer wieder mit Fleischsaft befeuchtet und nimmt die Aromen des Feuers besser auf.
Damit das Fleischstück in Form bleibt und gleichmäßig gart, sollte es mit Küchengarn gebunden werden. Das Grillgut möglichst mittig auf dem Spieß befestigen, das entlastet den Motor. Den Grill immer zuerst vorheizen. Wenn alles bereit ist, den Spieß einsetzen und eine Einweg-Aluschale unter den Rost stellen, in der sich herabtropfendes Fett sammeln kann. Dann den Motor anstellen und den Deckel schließen.
A: Diese Entscheidung hängt von Ihren Vorlieben ab. Es gibt Grillfreunde, die vor allem Wert darauf legen, ihr Essen möglichst rasch, sauber und bequem auf dem Teller zu haben. Für sie ist ein Gasgrill am sinnvollsten. Das Feuer ist in 10 bis 15 Minuten bereit. Die Temperatur bleibt so, wie man sie einstellt, und zwar so lange wie gewünscht. Man muss hinterher nichts wegräumen und reinigen. Dann gibt es Grillfreunde, die es genießen, ein Feuer selbst zu entfachen und am Brennen zu halten. Die Freude an glühenden Kohlen und Holzrauch wiegt die erforderliche Geduld und das Entsorgen von Asche und Kohleresten bei Weitem auf. Sie glauben mit jeder Geschmacksknospe daran, dass das Aroma von über echtem Feuer gegrillten Speisen durch nichts zu ersetzten ist. Welche Art von Grill passt zu Ihnen?
A: Gratulation, Sie verdienen einen goldenen Stern. Jeder echte Grillfreund sollte das Heißräuchern mit Hartholz ausprobieren. Wenn man alles richtig macht, bekommt das Fleisch einen unwiderstehlichen Geschmack.
Das Heißräuchern in einem Holzkohle-Kugelgrill ist einfach, besonders wenn Sie ein wenig Erfahrung mit dem Grillen über indirekter Hitze mitbringen. Man beginnt, indem man einen Anzündkamin zu einem Drittel mit Briketts füllt. Wenn sie vollständig brennen, schüttet man sie auf eine Seite des Kohlerosts (man kann auch einen Kohlekorb, im Foto rechts zu sehen, verwenden, der die Briketts zusammenhält, sodass sie langsamer abbrennen) und stellt auf die andere Seite eine Einweg-Aluschale. Dann gießt man vorsichtig 500 bis 750 ml Wasser in die Schale. Das Wasser in der Schale trägt dazu bei, dass die Gartemperatur niedrig gehalten wird. Es bringt außerdem zusätzliche Feuchtigkeit ins Spiel, was vor allem bei mehrstündiger Garzeit wichtig ist. Nun lässt man die Kohle 30 bis 60 Minuten auf die richtige Temperatur herunterbrennen, während das Wasser heiß wird. Anschließend gibt man einige feuchte Holzchips oder trockene Holzstücke direkt auf die Glut. Nun legt man das Grillgut auf den Grillrost direkt über die Wasserschale und schließt den Deckel. Etwa stündlich muss man Kohle nachlegen, damit die Hitze erhalten bleibt.
Selbst wenn sie vorher eingeweicht wurden, entwickeln Holzchips schneller Rauch als ganze Holzstücke, dafür verbrennen sie schneller, manchmal innerhalb weniger Minuten. Holzstücke können eine Stunde oder länger brennen und rauchen. Ich empfehle die Verwendung von Holzstücken. Wenn man sie an den Rand der brennenden Holzkohle legt, verlängert sich ihre Brennzeit sogar noch etwas.
Die Auswahl an Hartholz ist groß. Die beliebtesten Sorten sind Eiche, Hickory und Mesquite. Mesquite-Holz hat das kräftigste Aroma, deshalb sollte man es nur sparsam verwenden. Überhaupt ist beim Räucherholz die vorsichtige Dosierung entscheidend. Ein häufiger Fehler ist, Stunde um Stunde Räucherholz nachzulegen. Die Raucharomen können dann den Fleischgeschmack dominieren. Man sollte also anfangs nur ein paar Handvoll zugeben. Wenn Sie das nächste Mal ein stärkeres Raucharoma wünschen, sollten Sie zwei bis drei Handvoll Holz mehr verwenden.
Meiner Meinung nach passen Eiche und Hickory am besten zu Rind, Lamm und Schwein. Mildere Holzarten ergänzen milde Aromen, beispielsweise Apfelholz, Pekan oder Erle den milden Geschmack von Hähnchen oder Fisch. Man braucht keine Angst zu haben, das »falsche« Holz zu verwenden, denn man kann hier fast keine Fehler machen. Einige Grillfreunde mögen eine bestimmte Holzsorte und räuchern fast alles damit. Das ist prima. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Hölzern sind sehr fein.
Auf keinen Fall sollte man jedoch weiche, harzreiche Holzsorten wie Pinie, Zeder oder Espe zum Grillfeuer geben. Sie erzeugen einen beißenden (oder sogar giftigen) Rauch. Und verwenden Sie niemals Holz, das chemisch behandelt wurde.
A: Viele Fleischsorten werden bei Temperaturen zwischen 120 und 175 °C gleichzeitig geräuchert und gegrillt. Man kann die Hitzestufe mit der Kohlemenge und der Luftzufuhr regeln. Deshalb sollte man das Feuer mit nur einer Drittelfüllung des Anzündkamins beginnen (etwa 30 Briketts). Ungefähr jede Stunde fügt man 10 bis 15 Briketts (oder die entsprechende Menge Holzkohle) zur Glut hinzu, damit die Temperatur erhalten bleibt. Auch mit den Lüftungsschiebern im Deckel kann man die Temperatur regeln. Geöffnete Lüftungsschieber lassen das Feuer schneller und heißer brennen. Schließt man sie teilweise (nicht ganz, sonst kann das Feuer ausgehen), verringert sich die Luftzufuhr, die Temperatur sinkt. Ein Thermometer im Deckel kann hier sehr hilfreich sein.
A: Ja, heutige Gasgrills verfügen zum Teil über eine Räucherbox aus Metall, die sich über einem der Brenner befindet. Man muss nur den entsprechenden Brenner anstellen und die gewünschte Menge Holzchips in die Box füllen. Über den Brenner lässt sich regeln, wie schnell die Holzchips verbrennen sollen. Einige dieser Boxen haben zusätzlich einen Wasserbehälter, der während des Heißräucherns auch Dampf erzeugt.
A: Ein Räuchergrill erlaubt das Heißräuchern von Fleisch über mehrere Stunden bei Temperaturen unter 150 °C. Die Weber-Version besteht aus einem Zylinder mit drei Abteilungen. Im unteren Teil brennt die Holzkohle. Für ein perfektes Barbecue-Aroma fügt man gleich zu Beginn einige faustgroße Stücke Hartholz zur Holzkohle hinzu, denn im rohen Zustand nimmt das Fleisch die Aromen am besten auf.
Das Wasser befindet sich in einer Schale im mittleren Teil und verhindert, dass Fett in die Kohle tropft, sorgt aber vor allem dafür, dass die Temperatur niedrig bleibt. Das Fleisch befindet sich auf einem oder zwei Rosten im oberen Teil.
Ein Räuchergrill hat sowohl im unteren als auch im oberen Teil Lüftungsschieber. Meist ist es von Vorteil, den oberen Lüftungsschieber ganz zu öffnen, damit der Rauch entweichen kann. Zur Regulierung der Temperatur verwendet man hauptsächlich den unteren Regler. Je weniger Luft man in den Grill hineinlässt, desto tiefer sinkt die Grilltemperatur.
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass in einem Räuchergrill, der unten mit glühender Holzkohle gefüllt ist und dessen Wasserschale fast voll ist, über 4 bis 6 Stunden eine Temperatur von 110 bis 120 °C aufrecht erhalten wird. Dies ist der ideale Temperaturbereich für Spareribs, Truthahn und Braten aus der Hochrippe.
Wenn Sie sehen, dass nur sehr wenig Rauch aus den oberen Lüftungsschlitzen kommt, sollten Sie durch die Seitentür noch ein, zwei Stücke Holz in die Brennkammer legen. Holzstücke brennen langsam und gleichmäßig und sind deshalb in diesem Fall den Holzchips vorzuziehen. Für Garzeiten über 6 Stunden müssen Sie wahrscheinlich gelegentlich etwas Holzkohle nachlegen. Das Timing hängt von der Art und der Brenngeschwindigkeit der Holzkohle ab. Wenn Sie Grillbriketts mit künstlichem Füllmaterial verwenden, sollten Sie sie zunächst im Anzündkamin vorglühen. Manche Menschen schmecken im Grillgut die Aromen von nicht durchgeglühter Kohle heraus.
Bei langen Garzeiten ist es ratsam, alle paar Stunden etwas warmes Wasser in den Wasserbehälter nachzugießen. Den Deckel des Räuchergrills sollte man immer nur so kurz wie möglich öffnen, weil es sonst zu unerwünschten Temperaturschwankungen kommt.
Sobald Sie einen guten Grill besitzen, bei dem man die Hitze steuern und über direkter und indirekter Hitze grillen kann, sollten Sie sich mit dem passenden Zubehör ausstatten. Ich habe meine Empfehlungen in zwei Gruppen unterteilt. Die ersten zehn Helfer sind für die meisten Grillvorgänge unerlässlich. Mit den Helfern der zweiten Gruppe kann man sich bei bestimmten Zubereitungsarten vieles erleichtern.
GRILLZANGE
Das mit Abstand meistgebrauchte Zubehör von allen ist die Grillzange. Man benötigt eine, um rohes Grillgut auf den Rost zu legen und darauf zu verschieben. Eine zweite, saubere Zange (die kein rohes Fleisch, Fisch oder Geflügel berührt hat) wird benötigt, um das fertig gegarte Grillgut vom Rost zu heben. Ein drittes Exemplar leistet beim Umplatzieren der Holzkohle gute Dienste.
GRILLBÜRSTE
Entscheiden Sie sich für ein festes, langstieliges Modell mit Borsten aus rostfreiem Stahldraht. Reinigt man den Rost vor und nach dem Grillen mit der Bürste, bleibt das Grillgut nicht am Rost haften. Auch schmeckt nichts mehr nach dem Abendessen von gestern. Die Bürste sollte ersetzt werden, wenn die Borsten nur noch halb so lang sind wie beim Kauf.
GRILLPFANNE
Der Sinn einer Grillpfanne blieb mir lange verborgen, aber ich habe meine Meinung geändert, als ich sah (und schmeckte), wie gut man mit einer gelochten Grillpfanne zarte Fischfilets und kleinteiliges Grillgut wie geschnittenes Gemüse zubereiten kann, das sonst durch den Rost fallen würde. Heizt man eine Grillpfanne aus rostfreiem Stahl ordentlich vor, wird das Grillgut schön braun, während es die Aromen des Grillrauchs aufnimmt.
ANZÜNDKAMIN
Genial einfach! Mit einem Anzündkamin bringt man die Kohle schneller und gleichmäßiger zum Glühen als mit jeder Anzündflüssigkeit (und erspart sich die ganzen Chemikalien). Er sollte ein Fassungsvermögen von mindestens 5 Litern, das heißt 80 bis 100 Briketts, haben. Zwei Griffe sind besser als einer: Der hitzebeständige Seitengriff dient zum Heben, mit dem oberen Scharniergriff lässt sich die Kohle zielgenau auf den Grillrost schütten.
FLEISCHTHERMOMETER
Wer einmal ein saftiges Stück Fleisch zu lange gegrillt hat, ist von der Notwendigkeit eines guten digitalen Fleischthermometers überzeugt. Mit diesem kleinen, relativ preiswerten Helfer lässt sich die Kerntemperatur eines Fleischstücks auf dem Grill rasch und einfach feststellen. Um eine genaue Messung zu erhalten, führt man das Thermometer an der dicksten Stelle ins Fleisch ein, ohne jedoch den wärmeleitenden Knochen zu berühren.
BACKBLECH
Seit ich auf der Kochschule war, weiß ich das robuste Backblech wegen seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zu schätzen. Ein kleines Blech, wie hier abgebildet, eignet sich ideal als tragbare Arbeitsfläche, auf der man Grillgut ölen und würzen kann. Später dient es als Zwischenstation für alles, was vom Grillrost geholt wird.
PINSEL
Früher bestanden Küchenpinsel aus Holz oder Plastik, die Borsten waren aus Naturhaar oder Synthetikfasern. Heute gibt es Stahlpinsel mit Silikonborsten, die am vorderen Ende kleine Noppen haben, damit sie besonders viel Sauce oder Marinade aufnehmen können. Im Gegensatz zu früheren Modellen kann man die heutigen Pinsel auch in der Spülmaschine reinigen. Sehr praktisch!
GRILLHANDSCHUHE
Diese braucht man, um Hände und Unterarme zu schützen, wenn man Kohle umplatziert oder im hinteren Bereich eines heißen Grills hantiert. Man muss sie wahrscheinlich häufig waschen, deshalb lohnt es sich, in etwas teurere Handschuhe aus hochwertigem Material in guter Verarbeitung zu investieren. Grillhandschuhe aus Silikon sind sehr leicht zu pflegen, weil man sie nur feucht abwischen muss, aber griffiger sind Handschuhe aus Textil.
GRILLWENDER
Am besten geeignet sind langstielige Modelle mit einem leichten Knick am Griff, bei denen die Hebefläche tiefer liegt als die Hand, die den Griff hält. Damit kann man Grillgut einfach und gefahrlos vom Rost heben. Die Hebefläche selbst sollte mindestens 10 cm breit sein. Zum Wenden eines ganzen Fischs braucht man jedoch einen breiteren Wender.
SPIESSE
Holzspieße (meist aus Bambus) sind einfach und preiswert, müssen aber, bevor sie auf den Grill kommen, mind. 30 Min. in Wasser eingeweicht werden, damit das Holz nicht anbrennt. Wem das zu umständlich ist, der kann Metallspieße verwenden oder die Holzspieße nach dem Wässern auf Vorrat einfrieren (siehe >). Flache Metallspieße und Doppelspieße haben den Vorteil, dass sich das Grillgut darauf nicht dreht.
TIMER
Auch fürs Grillen gilt: Es ist alles eine Frage des richtigen Zeitpunkts. Ein einfacher runder Küchenwecker reicht aus, doch mit einem modernen digitalen Gerät kann man die unterschiedlichen Garzeiten mehrerer Stücke gleichzeitig überwachen.
FUNKTHERMOMETER
Während ein Fleischthermometer an sich unerlässlich ist, ist ein Funkthermometer ein netter kleiner Luxus. Das Hightech-Gerät überwacht die Temperatur im Fleisch mit einem schnurlosen Messstab. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, piepst der Empfänger, den man in der Tasche oder am Gürtel trägt.
KLEINE SCHAUFEL
Es mag vielleicht überraschen, ein solches Werkzeug in dieser Liste zu finden, aber eine kleine Schaufel ist wirklich sehr hilfreich, um Holzkohle zu bewegen. Man kann eine spezielle Grillkohleschaufel verwenden, aber eine beliebige kleine Schaufel (ohne Plastikteile!) aus dem Heimwerker- oder Gartencenter tut es auch.
DREHSPIESS (ROTISSERIE)
Natürlich kann man ganze Hähnchen, Truthähne oder Schweinelenden auch ohne Drehspieß am Grill zubereiten, doch der Anblick eines rotierenden Fleischspießes über dem Feuer hat etwas archaisch Attraktives. Viele Anhänger behaupten zudem, dass sich das Fleisch, während es sich über dem Feuer dreht, ständig selbst mit Fleischsaft »bestreicht«. Auf jeden Fall wird es saftiger!
EINWEG-ALUSCHALEN
Sie sind in unterschiedlichen Größen erhältlich und vielseitig verwendbar. In ihnen lässt sich das Grillgut von der Küche zum Grill transportieren und nach dem Grillen auf dem Rost warm halten. Man kann sie mit Wasser füllen und Holzchips darin einweichen, und unter den Grillrost gestellt fangen sie heruntertropfendes Fett auf und halten den Grill sauber.
GUSSEISERNE BRATPFANNE
Für einige der besten Rezepte in diesem Buch wie Paella, Gingerbread oder den raffinierten Ananaskuchen benötigt man eine große gusseiserne Bratpfanne. Sobald sie auf dem Grill heiß geworden ist, kann man in ihr braten, sautieren oder dämpfen, ohne dass die Pfanne Schaden nimmt. Eine gusseiserne Pfanne hält ewig.
WIEDERVERSCHLIESSBARE PLASTIKBEUTEL
Mit keiner anderen Methode lässt sich eine Marinade so unkompliziert, effizient und gleichzeitig schonend auf Fleisch und Gemüse verteilen wie in einem Plastikbeutel. Man kann die Marinade dann sogar ins Fleisch massieren. Dadurch verkürzen sich die Marinierzeiten. Außerdem ist alles dicht verpackt und nichts läuft aus.
KOTELETTHALTER
Mit diesem Zubehör aus beschichtetem Stahl lassen sich mehrere Rippenleitern aufrecht auf dem Grill platzieren, sodass die Hitze um das Fleisch zirkuliert und alles gleichmäßig gart. Geschmolzenes Fett kann gut abtropfen, und es bleibt Platz für weiteres Grillgut.
FISCHKORB
Viele Grillfreunde scheuen sich davor, Fisch auf dem Grill zuzubereiten. Vor allem ganze Fische stehen in dem Ruf, leicht am Rost zu haften und auseinanderzufallen. Mit dem Fischkorb kann das nicht passieren, das Zubereiten ganzer Fische wird zum Kinderspiel.
MIKRO-REIBE
Dieses kleine Instrument wirkt Wunder beim Reiben von Knoblauch, Muskatnuss und Hartkäse. Besonders gut lässt sich damit die Schale von Zitrusfrüchten abreiben. Solche Reiben gibt es in allen Formen und Größen. Ich persönlich bevorzuge die lange, schmale Form.