Dies ist ein Buch über Freude, über Wunder, über die Weisheit der Natur und den Glauben an die Zukunft. Es ist aber vor allem ein Buch, das Sie als werdende Mutter und werdende Eltern auf dem Weg durch Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und die erste Zeit mit Ihrem Baby begleiten möchte.
Jede Frau, jedes Kind ist anders
Was Sie in diesem Buch nicht finden werden, sind verbindliche Ratschläge, die für alle Schwangeren, Mütter und Väter als die einzig richtigen gelten. Es ist aus unserer Sicht wunderbar, dass Sie in unserem Teil der Welt die Möglichkeit haben, Ihr Baby zu Hause mit der begleitenden Unterstützung Ihrer Familie und einer Hebamme zur Welt zu bringen. Genauso wunderbar ist es, dass Ihnen große Kliniken zur Verfügung stehen, die darauf eingerichtet und vorbereitet sind, Ihnen und Ihrem Baby bei fast allen medizinischen Problemen rasch zu helfen.
Erfahrungsschatz und aktuelle medizinische Erkenntnisse
Um dieses Buch zu schreiben, haben wir aus unseren langjährigen Erfahrungen als Hebamme und Ärztin im In- und Ausland und aus unserer täglichen Praxis geschöpft. Zusätzlich haben wir wissenschaftliche Publikationen, Fachzeitschriften und Datenbanken im deutschen und englischen Sprachraum gesichtet, um Ihnen die aktuellsten Erkenntnisse der Wissenschaft zu präsentieren. Zudem lassen wir vier Fachexpertinnen, allesamt auch Hebammen, in Interviews zu brandheißen Themen zu Wort kommen. Wir danken Anja Constance Gaca, Prof. Rainhild Schäfers, Dorothee Wezler und Prof. Friederike zu Sayn-Wittgenstein ganz herzlich für diese Mitarbeit.
Nicht vergessen: Die meisten Schwangerschaften verlaufen gesund!
Auch wenn medizinische Aspekte wichtig sind, haben wir uns nicht nur auf diese konzentriert. Schließlich sind Sie schwanger und nicht krank! Sie sind eine Frau, die durch einen natürlichen Lebensprozess geht: Sie werden Mutter. Das bedeutet neben den körperlichen Veränderungen auch, dass sich Ihre Einstellung und das soziale Gefüge, in dem Sie leben, wandeln. Daher richtet sich unser Buch genauso an alle Männer, die Väter, sowie an alle Partnerinnen und Partner, die Co-Mütter beziehungsweise Co-Väter werden.
Auf einigen Seiten beschreiben wir die häufigsten schwangerschafts-, geburts- sowie wochenbettspezifischen Komplikationen. Aber glauben Sie uns, Sie werden nicht alle durchmachen müssen. Einige davon werden höchstens eine Handvoll Leserinnen betreffen. Wir wollten diese Themen nur nicht weglassen, um auch diesen wenigen Frauen und ihren Familien die für sie notwendigen Informationen zu geben.
Schließen Sie unseren »Giftschrank« ruhig wieder, und denken Sie daran, dass in unserer Region die meisten Frauen eine gesunde Schwangerschaft und Geburt erleben und danach ein wundervolles, energiegeladenes Baby im Arm halten. Dafür wünschen wir Ihnen von Herzen alles Gute!
Hebamme mit Leib und Seele
Silvia Höfer: »Ich habe den schönsten Beruf der Welt.«
Als Jugendliche wollte ich Reisejournalistin werden. Ein Beruf, der in meiner Vorstellung Abenteuer versprach.
So war ich nach dem Abitur glücklich über die Chance, neben und nach der Universität beim BBC und WDR zu arbeiten. Eine meiner ersten selbst recherchierten Reportagen beschrieb die Arbeit einer freiberuflichen Hebamme in Köln. Von meinem ersten Honorar unternahm ich eine Reise in den Südosten Indiens, die als »Nebenprodukt« eine Sendung über die dortige Frauengesundheit bringen sollte. Den Zugang zum Leben der in Tamil Nadu lebenden Frauen bekam ich durch Amisha, eine der traditionellen Hebammen. Da hat es mich »erwischt«. Ich war einem Beruf begegnet, der alle meine Träume von Abenteuer erfüllte, der mich dem Wunder des Menschseins deutlich näher brachte, als meine Berichte darüber es je hätten tun können. So fing mein Hebammenleben an, das mich bis auf den heutigen Tag behaupten lässt: Ich habe den schönsten Beruf der Welt!
Als junge Mutter begann ich 1981 meine Ausbildung zur Hebamme in Berlin. Gemeinsam mit Nora Szász und anderen Frauen gründeten wir 1982 den ersten Geburtshausverein in Deutschland. Wir wollten dafür arbeiten, dass junge Familien eine selbstbestimmte Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft erleben dürfen – was zu diesem Zeitpunkt noch alles andere als selbstverständlich war.
Und so ist seit meinem Examen zur Hebamme die Begleitung von Eltern und Babys entsprechend ihrer Bedürfnisse und Wünsche ein treibender Motor für meine Arbeit. Das Erforschen von wissenschaftlichen Zusammenhängen um das Elternwerden und -sein, Arbeitsaufenthalte in anderen Ländern und das Erarbeiten von Qualitätskriterien mit Kolleginnen folgten.
Und so sind nach einer über 40-jährigen Erfahrung als freiberufliche Hebamme sowohl das überlieferte Wissen und Handwerk als auch die neueren »Werkzeuge« der Wissenschaft das, was meinen Berufsalltag spannend macht. Ich habe das große Glück, jeden Tag Babys bewundern zu dürfen, und bin dankbar für die große Offenheit der Menschen, die ich bei der »Hebammerei« begleiten darf.
Als Abenteuerin, die nie genug wissen kann, liegt mir die Vernetzung in die ganze Welt am Herzen. Gemeinsam mit Eltern werden wichtige Fragen gestellt und Antworten gefunden.
Antworten, die helfen, dass wir Hebammen Sie gut informiert und sicher auf Ihrem Weg begleiten können.
Von der Hebamme zur Frauenärztin
Nora Szász: »Die Frauen stehen im Mittelpunkt meines beruflichen Handelns.«
Während meines ersten Praktikums in einem kleinen Belegkrankenhaus auf dem Land lernte ich die Arbeit einer schon hochbetagten Hebamme kennen. Mich faszinierte ihre Erfahrung und Kompetenz. Die Verhältnisse waren ganz einfache und ich mochte es, wie versiert und unaufgeregt sie den Frauen in ihrer täglichen Arbeit begegnete. Als ich dann Anfang der 80er-Jahre selbst den Beruf der Hebamme erlernte, fand ich mich wieder in einem der modernen, auf neueste Technik ausgerichteten geburtsmedizinischen Zentren Deutschlands.
Der Kontrast hätte nicht größer sein können.
Unter den Hebammen brodelte es allerdings schon längst und so schloss ich mich der aufkommenden Bewegung für eine selbstbestimmte Geburt an. Mir gefiel es, zusammen mit anderen engagierten Frauen an einer Alternative zur technisierten Klinikentbindung zu arbeiten. Die Gründung eines nur von Hebammen geleiteten Geburtshauses in Berlin-Charlottenburg, das 1987 eröffnete, war die logische Konsequenz. Uns alle verband da mals und verbindet noch heute die Idee, dass Schwangerschaft und Geburt ganz natürliche Vorgänge im Leben einer Frau sind.
Als ich dann später Medizin an der Freien Universität in Berlin studierte, tat ich das unter der festen Vorstellung, mich lediglich als Hebamme weiterbilden zu wollen. Denn längst war ich Teil eines Netzwerkes – die Zusammenarbeit mit Silvia Höfer geht auf diese Zeit zurück – geworden, das sich im Laufe des Studiums und der darauffolgenden Berufsjahre von der Geburtshilfe auf den Bereich der Frauengesundheit ausdehnen sollte.
Außerdem fing ich an, motiviert durch meine Liebe zum Hebammenberuf zur Hebammengeschichte zu forschen, wodurch ich viel über Traditionen und Entwicklungen dieses alten Frauenberufes erlernen konnte.
Der berufliche Wechsel von der Hebamme zur Ärztin fiel mir schlussendlich leichter als vermutet. Vielleicht lag dies auch daran, dass ich über all die Jahre begriffen hatte, dass im Mittelpunkt unseres beruflichen Handelns immer die Frau stehen wird, ob als Schwangere, Gebärende oder Wöchnerin, und unsere gemeinsame professionelle Begleitung und Unterstützung braucht.
Uns gegenseitig immer ein bisschen klüger zu machen, uns stetig zu entwickeln, unser Wissen und unsere Erfahrung weiterzugeben und voneinander zu lernen ist das Konzept, das meiner Arbeit als Frauenärztin zugrunde liegt. Genau aus diesem Ansatz heraus ist der vorliegende Ratgeber entstanden.
Herzlichen Glückwunsch – Sie bekommen ein Baby!
Gibt es eine schönere Nachricht?
Die nächsten Monate werden recht aufregend für Sie.
Genießen Sie diese besondere Zeit, denn jede Woche bringt
Sie näher zu Ihrem Kind.
Der Wunsch, ein Kind zu bekommen, bietet eine wunderbare Motivation, sich körperlich und seelisch in Bestform zu bringen. Wenn Sie fit sind, erfüllen Sie die wichtigste Voraussetzung für eine glückliche Schwangerschaft.
Eine ausgewogene Ernährung hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
Während der Schwangerschaft sichert sie Ihnen und Ihrem Kind eine optimale Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen.
Bevor Sie sich dazu entscheiden, Ihren Speiseplan mit Vitamin- und Aufbaupräparaten anzureichern, betrachten Sie erst einmal Ihre Essgewohnheiten. Denn nicht nur für Sie selbst ist es von Bedeutung, welche Nahrungsmittel Sie täglich zu sich nehmen. Eine ausgewogene Ernährung ist auch für die gesunde Entwicklung Ihres Babys ein wichtiger Beitrag.
In einem besonderen Kapitel (>) geben wir Ihnen hierzu ausführliche Hinweise.
Gehen Sie viel raus! Frische Luft und Bewegung fördern das Wohlbefinden, stärken das Immunsystem und helfen, ein Normalgewicht zu halten. Die beste Vorbereitung für eine geplante Schwangerschaft. Das bestätigt auch die Forschung: In neueren Untersuchungen wurde immer wieder belegt, dass der Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des Babys günstig beeinflusst werden, wenn die Mutter normalgewichtig ist.
Folsäure ist ein synthetisch hergestelltes wasserlösliches B-Vitamin. Wie auch die natürlich vorkommenden Folate in der Nahrung ist sie für zahlreiche Stoffwechselvorgänge in unserem Körper unerlässlich. Ein Mangel an Folaten kann Frühgeburten, Wachstumsverzögerungen und die Entstehung von Neuralrohrdefekten (das sind Spaltbildungen an der Wirbelsäule, wie etwa die Spina bifida) bei Ihrem Kind begünstigen. Da sich das Neuralrohr bereits um den 19. Tag der Schwangerschaft bildet und sich in der vierten Woche schließt, ist es sinnvoll, mit der Einnahme von Folsäure bereits vor einer geplanten Schwangerschaft zu beginnen und mindestens während der ersten zwölf Wochen fortzusetzen. Empfohlen wird eine Dosis von 0,4 Milligramm täglich.
Darüber hinaus ist eine folatreiche Ernährung (Blattgemüse, Salate, Weißkohl, Leber, Tomaten, Orangen, Getreide) wichtig.
In der Regel sind die zu den Kinderkrankheiten zählenden Röteln keine gefährliche Erkrankung. In den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft kann diese Viruserkrankung aber bei Ihrem Kind schwere Organschäden sowie körperliche und geistige Entwicklungsstörungen hervorrufen. Deshalb ist es wichtig, zu klären, ob eine Immunität vorliegt.
Gegebenenfalls können Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, wenn Sie nicht ausreichend geschützt sind.
Machen Sie sich aber keine unnötigen Sorgen: Viele Frauen haben diese Infektionskrankheit ohnehin als Kind durchgemacht oder sind bereits im Kindes- oder Teenageralter dagegen geimpft worden. Wenn Sie nicht als Kind oder später zweimal gegen Röteln geimpft worden sind, ist es sinnvoll, vor einer geplanten Schwangerschaft einen Bluttest vornehmen zu lassen. Dabei wird festgestellt, ob Sie genügend Antikörper gegen eine Rötelninfektion haben. Optimal ist dabei ein Wert über 15 IU/ml (früher 1:32). Wenn Ihre Immunität nicht ausreichend ist, können Sie sich vor einer Schwangerschaft impfen lassen. In den drei darauffolgenden Monaten sollten Sie dann allerdings nicht schwanger werden.
Wenn Sie das Gefühl haben, Ihren Körper gesundheitlich gut vorbereitet zu haben, können Sie sich auch psychisch und organisatorisch auf die Veränderung in Ihrem Leben einstimmen.
Folgende grundsätzlichen Fragen beschäftigen dabei die meisten:
Beantworten Sie diese Fragen nicht für sich allein, sondern nehmen Sie sie als Leitfaden für gemeinsame Gespräche mit Ihrem Partner. Klären Sie auch, ob Antworten und Perspektiven von Ihnen beiden geteilt werden.
Dies beugt Missverständnissen vor und ist ein wichtiger Teil im Prozess des Elternwerdens.
Denken Sie gemeinsam über die möglichen Veränderungen in Ihrem Zusammenleben nach. So werden Sie bereit für die Schwangerschaft und durchleben sie positiv gestimmt.
In einer Studie zeigte sich, dass sich deutlich haltbarere Familienbande knüpften, wenn der Partner auch in der Schwangerschaft Aufgaben übernehmen konnte.
Bei vielen chronischen Erkrankungen ist es möglich, ein gesundes Kind zu bekommen.
Wenn Sie von Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Immunerkrankungen betroffen sind, sollten Sie sich am besten schon vor der Schwangerschaft darüber informieren, wie Sie und Ihr Baby gesund durch diese Zeit kommen.
Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, sprechen Sie mit Ihren behandelnden Ärzten über Ihren Kinderwunsch. Oft ist eine Umstellung auf Medikamente möglich, die die Entwicklung Ihres Kindes kaum oder gar nicht beeinträchtigen.
Die moderne Medizin bietet Ihnen in den meisten Fällen Perspektiven für eine gesunde Schwangerschaft. Holen Sie sich eine Zweitmeinung bei einem erfahrenen Spezialisten oder bei einer Selbsthilfegruppe ein, wenn Ihre behandelnde Ärztin Bedenken gegen eine (weitere) Schwangerschaft äußert.
Für Frauen mit Behinderungen und deren Lebenspartner kann es wichtig sein, bereits vor einer Schwangerschaft zu klären, wie viel Unterstützung sie bei einem Leben mit Kind benötigen. Sollten Sie vor Ort keine kompetente Beratung finden, gibt es überregionale Organisationen, die Hilfe für behinderte Eltern anbieten (>).
Rauchen stellt für Sie selbst und Ihr ungeborenes Kind ein schwerwiegendes Risiko dar.
Mittlerweile haben viele Studien belegt, dass Rauchen während der Schwangerschaft der Entwicklung des Kindes erheblichen Schaden zufügen kann und das Risiko für Fehl-, Früh- und sogar Totgeburten deutlich erhöht. Mit jeder Zigarette gelangen über Plazenta und Nabelschnur unzählige Schadstoffe direkt zu Ihrem Baby und behindern sein gesundes Wachstum. Das Beste, was Sie für Ihr Kind (und sich selbst) also tun können, ist so schnell wie möglich damit aufzuhören.
Bitten Sie Ihre Freunde und Verwandte in Ihrer Gegenwart nicht zu rauchen. Auch Ihr Arbeitsplatz sollte nicht verqualmt sein. Nach dem Mutterschutzgesetz ist Ihr Arbeitgeber dazu verpflichtet, Ihnen eine rauchfreie Umgebung zur Verfügung zu stellen. Falls Sie als werdender Vater oder Co-Mutter rauchen, versuchen auch Sie, das Rauchen einzustellen.
Häufig wird unterschätzt, welches Risiko der Genuss von Alkohol in der Schwangerschaft wirklich bedeutet. Tatsächlich wird davon ausgegangen, dass in Deutschland jährlich etwa 10 000 Kinder durch Alkohol geschädigt werden. Verantwortlich dafür ist nicht nur intensiver Alkoholkonsum. Auch geringere Alkoholmengen oder vereinzelte Trinkexzesse können die Gesundheit Ihres Babys bereits erheblich beeinträchtigen. Eine Grenze, unterhalb derer Alkohol in der Schwangerschaft unbedenklich ist, gibt es nicht.
Regelmäßiger Genuss von Alkohol kann die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen deutlich senken und bereits in einem sehr frühen Stadium zu Fehlgeburten führen. Wie das Rauchen senkt auch Alkohol den Folatspiegel.
Nehmen Sie Ihre Trinkgewohnheiten also am besten zusammen mit Ihrem Partner kritisch unter die Lupe. Unser Rat: Verzichten Sie während der Schwangerschaft ganz auf Alkohol, trinken Sie einfach Wasser oder suchen Sie sich schmackhafte Trinkalternativen – wie Tees und Säfte.
Selbstverständlich sollten Sie während der Schwangerschaft auf den Konsum von Drogen verzichten. Dieser wirkt sich negativ auf die Schwangerschaft aus und beeinträchtigt die gesunde Entwicklung Ihres Kindes.
Wenn Sie betroffen sind, sollten Sie gleich zu Beginn Ihrer Schwangerschaft mit einer Ärztin Ihres Vertrauens sprechen. Sie wird gemeinsam mit Ihnen nach Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten suchen, damit Sie einen erfolgreichen Ausstieg finden. Wenn vor Ort möglich, suchen Sie eine Suchtberatungsstelle und zusätzlich auch einen Arzt mit suchtmedizinischer Qualifikation auf, der Sie bestenfalls auch durch die Schwangerschaft begleitet. Drogen wie Marihuana, LSD und Kokain sollten jetzt unter allen Umständen vermieden werden. Ein Heroinentzug während der Schwangerschaft kann vorzeitige Wehen auslösen oder sogar zum Kindstod im Mutterleib führen. Eine Umstellung auf Methadon unter ärztlicher Kontrolle ist daher zu empfehlen und hilft am besten, Rückfälle oder auch den Gebrauch anderer Drogen zu vermeiden.
Strategien zum Abgewöhnen
Rauchen ist zu jeder Zeit schädlich für den Körper. Während der Schwangerschaft können die Folgen jedoch auch für Ihr Baby gravierend sein. Folgende Tipps können helfen, von dieser Abhängigkeit loszukommen:
In unseren Sprechstunden haben wir immer wieder Kontakt zu Paaren, die Schwierigkeiten haben, ein Baby zu bekommen, und darüber sehr unglücklich sind. Wie verbreitet ungewollte Kinderlosigkeit ist, lässt sich nur eingeschränkt erfassen. Glauben wir den veröffentlichten Zahlen, bleiben allein in Deutschland 1,5 Millionen Paare ungewollt kinderlos.
Der nicht erfüllte Wunsch nach einem Kind kann zu einer schmerzvollen Erfahrung werden, stellt er doch den Verlust eines Lebensplanes oder eines erwünschten Lebensziels dar.
Diese Erkenntnis kann Trauer, Hilflosigkeit, Wut, Neid oder Gefühle der Minderwertigkeit und des Ausgeschlossenseins auslösen.
Manchmal braucht es auch Zeit, diesen Zustand überhaupt als Problem zu akzeptieren.
Sprachlosigkeit, Scham, aber auch offen ausgetragene Konflikte mit Schuldzuweisungen und Rückzug voneinander können innerhalb der Partnerschaft die Folge sein. In dieser Situation sind es oft die Frauen, die ihre Frauenärztin aufsuchen, sich ihr anvertrauen und um Rat und Hilfe bitten.
Wann zum Arzt?
Vom Wunsch nach einem Kind bis zur Schwangerschaft vergeht oft etwas Zeit. Mehr als 30 Prozent aller Frauen erleben eine mehr als zwölfmonatige Wartezeit, bevor die gewünschte Schwangerschaft eintritt. Wenn Sie also nicht gleich schwanger werden, bedeutet das nicht, dass bei Ihnen ein Problem besteht.
Die Empfehlung über die Zeitspanne, die abgewartet werden sollte, bis Untersuchungen und eine Behandlung sinnvoll werden, liegt ungefähr bei einem Jahr. Wenn Sie jünger als 28 Jahre und gesund sind, sollten Sie sogar 18 Monate abwarten, wenn Sie 33 Jahre und älter sind, ist es aber sinnvoll, sich bereits nach sechs Monaten Hilfe zu suchen.
Die fruchtbaren Jahre
Zwar ist momentan die Geburtenhäufigkeit in der Altersgruppe zwischen 30 bis 34 Jahren am höchsten, dennoch gilt: Mit steigendem Lebensalter nimmt die Fruchtbarkeit bei Frauen und Männern ab. Jenseits der 40 sinkt die Chance auf eine Schwangerschaft bei Frauen dramatisch. Bei Männern verschlechtert sich die Spermienqualität ab dem Alter von 35 Jahren kontinuierlich und ist ab 55 Jahren in der Regel deutlich reduziert. Ein Urologe sollte aufgesucht werden, wenn innerhalb eines Jahres trotz ungeschützten Geschlechtsverkehrs keine Schwangerschaft eingetreten ist.
Das schwächt die Fruchtbarkeit:
Bei der Entstehung, dem Verlauf und der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit spielen sowohl psychologische, biologische als auch soziale Faktoren eine Rolle. Wenn Sie sich auf dem Weg zum Kind machen und sich entschieden haben, herausfinden zu lassen, warum Sie nicht schwanger werden, stehen meist medizinischen Untersuchungen an. Je nach Ergebnis können sich dann verschiedene Behandlungswege ergeben.
Behandlungsmöglichkeiten
Die ersten Ansprechpartner sind in der Regel die Frauenärztin oder für die Männer der Urologe. In den größeren Städten gibt es zudem Kinderwunschzentren oder oft auch Schwerpunktpraxen, die sich auf die Behandlung von unerfülltem Kinderwunsch spezialisiert haben.
Zentren für Reproduktionsmedizin oder Fertilitätskliniken arbeiten oft auch mit Psychologinnen zusammen, die Ihnen in Gesprächen Zeit und Raum bieten, über all das Gehörte zu den verschiedenen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten nachzudenken.
Wenn Sie sich entweder allein oder gemeinsam als Paar in ärztliche Behandlung begeben, besteht der erste Termin zunächst aus einem ausführlichen Gespräch. Es werden auch Ihre Lebensgewohnheiten, wie Rauchen und Alkoholkonsum, die beide die Fruchtbarkeit senken, sowie Ihre sexuellen Gewohnheiten thematisiert. Nach der ausführlichen Erforschung Ihrer bisherigen Geschichte werden Ihnen Untersuchungsmöglichkeiten zur Diagnose der eventuellen Fruchtbarkeitsstörung vorgeschlagen. Es ist wichtig, den Nutzen und die eventuellen Risiken der Untersuchungen zu verstehen, damit Sie sich mit einem guten Gefühl für oder auch gegen eine vorgeschlagene Behandlung entscheiden können.
Kostenerstattung in Deutschland
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Basisuntersuchungen in voller Höhe. Zu den angewandten Untersuchungsmethoden zählen unter anderem Hormonbestimmungen, Ultraschalluntersuchungen, die Eileiterabklärung und das Spermiogramm. Die Kosten für die Therapie hingegen werden nur zum Teil übernommen.
Seit 2004 müssen folgende Voraussetzungen für eine anteilige Kostenerstattung durch die Krankenkassen erfüllt sein: Die Frau muss im Alter zwischen 25 und 40 Jahren, der Mann im Alter zwischen 25 und 50 Jahren und beide müssen miteinander verheiratet sein. Ehepaare können die Kosten einer Fruchtbarkeitsbehandlung steuerlich geltend machen.
Die häufigsten Therapien
Na klar, Sie haben das alles schon in der Schule gehört. Trotzdem: Jetzt sollten Sie noch einmal darüber nachdenken, was passiert, wenn tatsächlich Leben entsteht. Schließlich handelt es sich nun nicht länger um graue Theorie.
Die rasanten Vorgänge auf kleinster zellulärer Ebene werden Ihr Leben schon bald gewaltig auf den Kopf stellen. Halten Sie also einen Moment inne, um zu begreifen, dass in Ihrem Bauch ein neuer Mensch heranwächst.
Wenn die Spermien eines Mannes um den Eisprung herum zu Ihrer Eizelle gelangen, kann eine Befruchtung stattfinden. Dies kann entweder nach dem Liebesspiel in Ihrem Eileiter geschehen oder, etwas weniger gefühlvoll, in einer Schale im Labor.
Entscheidend ist, dass eine Samenzelle durch die Wand der Eizelle gelassen wird. Dabei hilft das weibliche Sexualhormon Progesteron, das einen Kanal in der Zellhülle der Spermien öffnet. Durch diesen Kanal strömt Kalzium, das die Aktivität der Spermien verstärkt und sie Richtung Eizelle steuert. Das Progesteron wird in Zellen produziert, die in einer wolkenartigen Form die Eizelle umgeben und die sich an die Rezeptoren der Spermien binden. Die Eizelle legt nach diesem Vorgang so schnell wie möglich eine chemische Barriere an und verhindert so den Eintritt weiterer Spermien.
Damit haben Sie jetzt eine Zelle mit zwei Zellkernen, die die Erbinformationen von Ihnen und Ihrem Partner enthalten. Aus der Verschmelzung der Zellkerne entsteht die Zygote.
Auf dem Weg durch den letzten Abschnitt des Eileiters teilt sich die Zygote in mehrere Zellen und erreicht nach ungefähr vier Tagen die Gebärmutter (Uterus). Sie besteht jetzt aus 64 Zellen und heißt von nun an Keimblase oder Blastozyt. Aus dieser kleinen Zellansammlung entwickeln sich Ihr Baby, die Plazenta und die Fruchthöhle. Zwillinge entstehen entweder dadurch, dass sich die Zygote in ihrer Teilungsphase in zwei gleiche Fruchtanlagen spaltet (eineiig) oder aber ihr Körper in einem Zyklus gleich zwei Eizellen freigegeben hat, die von zwei verschiedenen Spermien befruchtet wurden (zweieiig).
Ungefähr neun Tage nach der Befruchtung nistet sich die Keimblase in der inneren Auskleidung der Gebärmutter (im Endometrium) ein. Dieser Vorgang kann manchmal von einer leichten Blutung begleitet werden. Ihr Ausfluss sieht dann rosa oder bräunlich aus, und Sie haben möglicherweise leichte Bauchkrämpfe.
Zwölf Tage nach der Befruchtung entwickeln sich Fruchthöhle und Plazenta. Die Fruchthöhle ist von zwei Membranhäuten (Amnion und Chorion) umgeben, die Ihr Kind vor negativen Einflüssen schützen. Die Plazenta bildet die Verbindungsstelle zwischen Ihnen und Ihrem Kind, zwischen Ihrem Stoffwechsel und dem des Babys. Plazenta und Nabelschnur versorgen Ihr Baby mit allem, was es zum Leben braucht. Auch der Rückfluss unbenötigter Stoffe findet über die Plazenta statt. Sie spielt damit eine zentrale Rolle dabei, das Leben Ihres Babys zu erhalten. Sobald Ihr Baby sich in der Gebärmutter eingenistet hat und die Plazenta wächst, verändert sich auch der Hormonhaushalt. Die ersten Schwangerschaftsanzeichen werden spürbar (>).
Wenige, aber dafür entscheidende Merkmale Ihres Kindes werden bereits bei der Befruchtung bestimmt. Zum Beispiel steht das Geschlecht Ihres Babys von Anfang an fest. Da die weiblichen Eizellen immer ein X-Chromosom enthalten, hängt das Geschlecht Ihres Babys davon ab, ob die männliche Samenzelle ein X- oder ein Y-Chromosom in sich birgt. Aus einer XX-Kombination entwickelt sich ein Mädchen. Wenn ein X- und ein Y-Chromosom zusammenkommen, entsteht ein Junge. Die meisten übrigen Merkmale Ihres Kindes werden erst etwas später festgelegt, wenn die Erbinformationen zusammengehen, wobei sich nur wenige in jedem Fall durchsetzen.
Geht es Ihnen wie manchen Eltern, denen es wichtig ist, das Geschlecht ihres Babys so früh wie möglich zu erfahren? Meist ist das bei der zweiten Ultraschalluntersuchung um die 20.
Woche möglich. Falls Sie erst mit der Geburt wissen möchten, ob Sie ein Mädchen oder einen Jungen bekommen, sagen Sie das Ihrer betreuenden Ärztin vor der Ultraschalluntersuchung. Falls Sie sich für pränatale Untersuchungen entscheiden (>), wird unter anderem auch das Geschlecht Ihres Kindes bestimmt. Frühestens nach der 14. Schwangerschaftswoche dürfen Sie das Ergebnis erfahren.
Der Geburtstermin: Wann kommt mein Baby zur Welt?
Wenn Sie Ihren Körper aufmerksam wahrnehmen, können Sie schon nach kurzer Zeit erste Anzeichen der Schwangerschaft bemerken. Es ist nicht nur die viel zitierte Übelkeit, die Ihren Zustand verrät, es sind auch Zeichen wie:
Die wirkliche Bestätigung ergibt meistens ein Urintest, der das bei einer Schwangerschaft gebildete Hormon Humanes Choriongonadotropin (HCG) nachweist.
Ab wann ist ein Test zuverlässig?
Schon wenige Tage nach Ausbleiben der Regelblutung können Sie Ihren Verdacht mithilfe unterschiedlicher Methoden überprüfen:
Ein Urintest zeigt schon zwei Tage nach Ausbleiben der Regelblutung, ob Sie sich über eine Schwangerschaft freuen dürfen.
Ausgehend von durchschnittlich 280 Tagen (aus Gründen der Vereinheitlichung verzichten wir auf die Angabe von 283 Tagen), benötigt ein Baby von der Befruchtung bis zur Geburt 267 Tage zum Wachsen. Das sind 38 Wochen. Hebammen und Ärzte unterteilen die Schwangerschaft in zehn Mondmonate, entsprechend einem durchschnittlichen 28-tägigen weiblichen Menstruationszyklus.
Die Ultraschalluntersuchung in der frühen Schwangerschaft gehört heute zur Routine.
Gerade wenn der Zyklus unregelmäßig oder der Tag der letzten Regel nicht bekannt ist, kann mit der Größenmessung der Fruchthöhle und des Embryos der voraussichtliche Geburtstermin genau berechnet werden.
Ergeben sich bei den Ultraschalluntersuchungen in der Frühschwangerschaft Abweichungen in der Größenmessung des Embryos, so sollte der berechnete Geburtstermin entsprechend geändert werden. Auf diese Weise lassen sich unnötig frühe oder auch zu späte Einleitungen im Falle einer späteren Terminüberschreitung verhindern.
Der berechnete Geburtstermin wird im Mutterpass eingetragen und ist ausschlaggebend für die Festlegung der Mutterschutzfristen.
Fixieren Sie sich aber nicht auf dieses Datum, denn nur drei bis vier Prozent der Kinder kommen an diesem Tag auf die Welt.
Der Geburtstermin wird festgelegt
Sie können Ihren wahrscheinlichsten Geburtstermin mithilfe der Naegele-Regel selbst berechnen. Bei einem 28-tägigen Zyklus sieht das so aus:
Der erste Tag Ihrer letzten Regelblutung war am 19.6.2020, plus ein Jahr ergibt den 19.6.2021, minus drei Monate ergibt den 19.3.2021, plus sieben Tage ergibt den 26.3.2021. Ihr errechneter Geburtsstermin ist also der 26.3.2021.
Wenn Ihr üblicher Zyklus kürzer ist, ziehen Sie diese »fehlenden« Tage einfach vom Ergebnis ab. Das sind bei einem 25-tägigen Zyklus drei Tage. Wenn der Abstand zwischen Ihrer Regel länger ist (etwa 32 Tage), addieren Sie die entsprechende Anzahl von Tagen (bei 32 Tagen macht das vier Tage). Und wenn Sie genau wissen, an welchem Tag Ihr Baby gezeugt wurde, spielt die Zykluslänge bei der Berechnung überhaupt keine Rolle. In diesem Fall ziehen Sie die sieben Tage ab, anstatt sie dazuzurechnen.
Die einfach anzuwendende Naegele-Regel ist durch die Ergebnisse mehrerer Studien zunehmend in Frage zu stellen. Während Naegele noch von der Vorstellung ausging, dass eine Schwangerschaft genau 280 Tage dauere, zeigen neuere Studien, dass Schwangerschaften im Durchschnitt drei Tage länger bestehen. In Großbritannien wird mittlerweile empfohlen, grundsätzlich 282 Tage zum ersten Tag der letzten Periode zu addieren, um den Geburtstermin festzulegen. Geburtseinleitungen erfolgen entsprechend später.
In diesem ersten Trimester entwickelt sich Ihr Baby von einer winzigen Zellansammlung zu einem kleinen Wesen mit menschlicher Gestalt und der Anlage aller wichtigen Organe.
In der 13. Schwangerschaftswoche misst Ihr Baby vom Scheitel bis zum Steiß 65 bis 78 Millimeter und wiegt zwischen 13 und 20 Gramm.
Wenn Sie noch nicht allen Menschen in Ihrer Umgebung von Ihrer Schwangerschaft berichten wollen, ist das nicht immer einfach. Schließlich ist die Schwangerschaft nun das bestimmende Thema in Ihrem Leben, um das viele Gedanken und Gefühle kreisen. Auch physisch macht die neue Erfahrung sich bemerkbar: Viele Frauen kämpfen jetzt mit Übelkeit und Erschöpfung – beides häufige Begleiterscheinungen der ersten Wochen.
Nach dem dritten Monat können Sie jedoch aufatmen: Das Risiko für eine Fehlgeburt sinkt drastisch, und auch die Beschwerden lassen deutlich nach. Jetzt können Sie Ihre große Neuigkeit endlich bekannt geben und sich zusammen mit Familie und Freunden auf das Baby freuen.
Im zweiten Trimester kommen bei vielen Frauen Kraft und Energie zurück. Die anfänglichen Beschwerden lassen nach, und der Bauch rundet sich allmählich. Die aufregendste Erfahrung in diesem Zeitraum ist sicherlich die erste Bewegung Ihres Babys.
Wenn Sie zum ersten Mal Mutter werden, spüren Sie Ihr Kind wahrscheinlich ab der 20. bis 22. Woche. Mehrfache Mütter können das Kleine schon ab der 16. Woche wahrnehmen. Nach einer vorangegangenen Schwangerschaft und Geburt ist die Gebärmuttermuskulatur weicher geworden, und Sie wissen schon genauer, woran Sie die Tritte und Purzelbäume Ihres Babys erkennen.
Sie werden in diesem Trimester ungefähr fünf bis sechs Kilo zunehmen, und Ihr Baby wird vom Scheitel bis zur Sohle ca. 37 Zentimeter messen. Am Ende der 27. Schwangerschaftswoche wiegt es bereits etwa ein Kilo.
Schwangerschaftsgymnastik, Yoga oder auch Schwimmen sind jetzt angenehm. Wissen Sie schon, wo Sie Ihr Baby zur Welt bringen werden? Lassen Sie sich von Hebammen oder Ärzten zu den Möglichkeiten in Ihrer Umgebung beraten. Melden Sie sich rechtzeitig zum Geburtsvorbereitungskurs an!
Das Highlight im zweiten Trimester: die ersten spürbaren Bewegungen Ihres Babys.
Dieses letzte Trimester ist die Zeit, in der Ihr Baby noch einmal kräftig wächst und zunimmt. Bei der Geburt wird es etwa 50 Zentimeter lang sein und zwischen 3000 und 3500 Gramm wiegen. Das heißt, dass es in den letzten drei Monaten sein Gewicht noch einmal mehr als verdoppeln wird. Bis zur Geburt wächst es 12 bis 15 Zentimeter. Natürlich wissen wir nicht genau, wie schwer Ihr Kind bei der Geburt sein wird (>).
Unsere Erfahrung hat uns aber gelehrt, dass Jungen bei der Geburt im Durchschnitt etwas mehr wiegen als Mädchen und zweite oder weitere Babys schwerer sind als das erste. Sie selbst nehmen in dieser Zeit ungefähr 4,5 bis 6 Kilogramm zu.
Nutzen Sie diese letzten Wochen, um in Ruhe die Erstausstattung für Ihr Baby (>) zu besorgen und ein möglichst entspanntes Wochenbett vorzubereiten.
1. Woche: Ihre Schwangerschaft wird ausgehend vom ersten Tag der letzten Regel berechnet.Sie dauert im Durchschnitt 280 Tage oder 40 Wochen.
2. Woche: Eine oder mehrere Eizellen reifen im Eierstock und werden normalerweise zwischen dem 12. und 16. Tag nach der letzten Menstruation in den Eileiter entlassen. Diesen Eisprung spüren manche Frauen als kurzen stechenden oder dumpfen Schmerz auf einer Seite im Unterbauch. Um den Eisprung herum kommt es vermehrt zu klarem, flüssigem Ausfluss.
Tipp: Schon wenn Sie eine Schwangerschaft planen, ist die Einnahme von Folsäure sinnvoll.
3. Woche: Ihr Baby entsteht durch die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle.
4. Woche: Die befruchtete Eizelle nistet sich in die Gebärmutterschleimhaut ein, die schon deutlich höher aufgebaut ist. Manchmal tritt zu diesem Zeitpunkt eine leichte, rosa bis bräunliche Blutung auf. Meist wissen Sie noch nichts von der freudigen Nachricht. Ausgenommen natürlich, Ihr Kinderwunsch hat sich im Rahmen einer künstlichen Befruchtung erfüllt. Die ersten körperlichen Anzeichen (>) werden noch einige Wochen auf sich warten lassen.
In den ersten Wochen ist von außen nichts zu erkennen. Aber in Ihrem Inneren vollziehen sich rasante Entwicklungen. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich aus einer einzigen Zelle ein Embryo, der bald schon mit allen Attributen des Menschseins ausgestattet ist. Und all das passiert völlig unbemerkt von außen!
1. Woche und 2. Woche: Die Zeugung findet ungefähr zwei Wochen nach dem Beginn der letzten Regel statt. Da die meisten Frauen den genauen Zeitpunkt nicht wissen, wird die Schwangerschaft immer vom ersten Tag der letzten Regel berechnet. Danach ist auch in dieser Übersicht die Einteilung vorgenommen. Wenn der Beginn der letzten Regel also vor acht Wochen war, sind Sie nun in der achten Woche schwanger, und Ihr Baby ist sechs Wochen alt. Babys, die vor der abgeschlossenen 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, bezeichnet man als Frühgeborene, während nach der 42. Schwangerschaftswoche geborene Babys als »übertragen« gelten.
3. Woche und 4. Woche: Am Ende der dritten Schwangerschaftswoche ist Ihr Baby als eine mit Flüssigkeit gefüllte Kugel erkennbar. Diese aus mehreren hundert Zellen bestehende Kugel heißt Blastozyt und teilt sich in zwei Teile. Der an der Gebärmutter haftende Teil entwickelt sich zu Plazenta, Nabelschnur, Dottersack sowie zu Amnion und Chorion, den schützenden Eihäuten. Aus dem anderen Teil entsteht Ihr Baby. Dieser Teil besteht aus drei Zelllagen. Die innere Zelllage bildet Schilddrüse, Leber, Bauchspeicheldrüse, Harnblase und Verdauungstrakt, die mittlere Knochen, Muskeln, Blutgefäße und Nieren und die äußere Nervensystem, Gehirn, Haut und Haare.
Tipp: Wenn Sie von Ihrer Schwangerschaft wissen, ist die Einnahme von Folsäure mindestens bis zur zwölften Woche sinnvoll.
Dritter Tag nach der Zeugung: Die Zygote, die befruchtete Eizelle, beginnt durch Zellteilung zu wachsen. Noch handelt es sich »nur« um einen Zellhaufen. Aber schon bald werden sich ein Gesicht, ein kleiner Körper mit Armen und Beinen unterscheiden lassen.
5. Woche: Ihre Periode ist ausgeblieben, und ein Schwangerschaftstest bestätigt, dass Sie schwanger sind. Die Bänder in Ihrem Körper werden weicher, und der Geruchssinn kann sich verändern.
Vielleicht wird Ihnen manchmal übel. Beschwerden wie absonderliche Gelüste, Aversionen gegen bestimmte Nahrungsmittel und ein metallischer Geschmack im Mund mit starker Speichelbildung sind möglich.
Tipp: Stimmungsschwankungen sind am Anfang normal. Verwöhnen Sie sich mit einer romantischen Wochenendreise oder Massageterminen bei professionellen Therapeuten.
6. Woche: Bedingt durch die hormonelle Stimulation der Milchdrüsen werden Ihre Brüste größer und empfindlicher. Auch der Warzenhof verändert sein Aussehen. Er wird dunkler, und auf den Brüsten sind bei vielen Schwangeren die Adern unter der Haut deutlicher zu sehen. Wenn Ihnen übel ist, können Sie etwas an Gewicht verlieren. Die Gebärmutter kann jetzt auch von außen getastet werden.
7. Woche: Spätestens jetzt entwickeln sich die ersten Beschwerden. Es sei denn, Sie gehören zu der Minderheit von 15 Prozent aller werdenden Mütter, denen diese erspart bleiben. Morgendliche Übelkeit, Erbrechen und extreme Müdigkeit sind die üblichen Begleiter. Ihr Stoffwechsel nimmt um 25 Prozent zu und Ihre Herzfrequenz beschleunigt sich um fünf bis zehn Schläge pro Minute.
Tipp: Planen Sie den ersten Termin zur Schwangerenvorsorge. Wie soll Ihr Wunschbetreuungsteam aussehen? Frauenarzt, Hebamme oder beide gemeinsam? Reden Sie mit anderen über deren Erfahrungen.
8. Woche: Die Gebärmutter hat nun die Größe einer kleinen Orange und drückt auf Ihre Blase. Sie müssen häufig Wasser lassen. Das begleitet Sie bis zwei Wochen nach der Geburt. Die Dehnung der sogenannten Mutterbänder, die die Gebärmutter an ihrem Platz halten, kann leichte Schmerzen im Unterbauch verursachen.
Auch in dieser Woche werden Sie sich oft müde und schnell erschöpft fühlen. Versuchen Sie, alles etwas langsamer angehen zu lassen.
9. Woche: Bei vielen Schwangeren lässt die Erschöpfung etwas nach. Sie sehen zwar noch nicht schwanger aus, aber der Bauchumfang kann sich schon leicht verändern. Denken Sie an die guten alten Einmachgummis: Die können in dieser Zeit als Erweiterungsstücke für Hosen- und Rockbund dienen. Auch Ihr BH braucht nun eine neue Größe.
Ihre Gebärmutter hat sich seit der Zeugung verdoppelt.
Tipp: Bei Ihrem ersten Termin zur Vorsorge werden alle Routineblutuntersuchungen durchgeführt.
Frühstücken Sie auf jeden Fall vor dem Termin und nehmen Sie ein Getränk mit.
5. Woche: Das Baby ist noch winzig klein und misst vom Scheitel bis zum Steiß 1,25 mm. In dieser Woche entwickeln sich Gehirn und Wirbelsäule sowie die Anfänge des Magen-Darm-Traktes. Augen und Ohren werden angelegt. Muskeln und weiche Knochen entstehen. Die Wände des Herzens beginnen zu wachsen. Es bilden sich Blutzellen und Blutgefäße.
Tipp: Vorsicht mit Alkohol und Medikamenten! Gerade in den ersten Wochen ist Ihr Baby sehr empfindlich und kann durch negative Einflüsse leicht Schaden nehmen.
6. Woche: Ihr Baby ist 2 bis 4 mm groß und sein kleines Herz, das noch einem Wulst gleicht, beginnt zu schlagen. Wichtige Organe wie die Leber bilden sich weiter aus.
Das Neuralrohr schließt sich und bildet Gehirn und Wirbelsäule, die sich so ausformt, dass das Baby die für diesen Zeitraum charakteristische C-Form annimmt.
7. Woche: Nun sieht Ihr Baby fast schon aus wie ein kleiner Mensch. Der Kopf ist zwar noch verhältnismäßig groß, aber durch das Pigmentieren der Netzhäute, das Entstehen von zwei Nasenlöchern, Lippen und Zunge ist schon ein kleines Gesicht erkennbar. Arme und Beine werden länger. Hand- und Fußknospen formen sich. Das Herz verfügt über zwei Kammern und schlägt mit etwa 150 Schlägen pro Minute. Das Gehirn teilt sich in die rechte und linke Hemisphäre. Die Ausbildung von Leber, Lungen, Nieren, Darm und inneren Sexualorganen ist fast abgeschlossen. Nerven und Muskeln verbinden sich.
8. Woche: Ihr Baby ist nun so groß wie eine kleine Bohne (14 bis 20 mm). In dieser Woche bildet sich die Nasenspitze. Augenlider, Augen und Innenohr, wichtig fürs Hören und den Gleichgewichtssinn, entwickeln sich weiter. Unter der dünnen Haut sind feine rote Blutgefäße erkennbar. Arme und Beine wachsen und werden stabiler. Es bilden sich Gelenke. Ihr Baby beginnt, sich zu bewegen. Das können Sie aber erst in etwa zehn bis zwölf Wochen spüren.
9. Woche: Der Körper Ihres Babys streckt sich in dieser Woche. Der Nacken entsteht, und Ihr Baby wirkt noch menschlicher. Die Augenlider bedecken nahezu die Augen. Eine erste Nervenverbindung zwischen Augen und Gehirn entsteht.
Die Hände sind im Handgelenk gebeugt, Finger und Zehen wachsen, und die Ellbogen sind zu sehen. Auch das Zwerchfell bildet sich nun.
In dieser Woche misst Ihr Baby vom Scheitel bis zum Steiß 22 bis 30 mm.
10. Woche: Viele Schwangere spüren jetzt die Auswirkungen der Hormonveränderungen und der seelischen Arbeit. Die Sorge um den glücklichen Verlauf der Schwangerschaft und das Nachdenken darüber, wie sich das Leben mit dem Baby gestalten wird, stehen nun im Mittelpunkt. Dinge, die Sie normalerweise nie stören würden, können jetzt unvermittelt zu Gefühlsausbrüchen führen.
Tipp: Bemühen Sie sich um Informationen zu Sinn und Methoden weitergehender vorgeburtlicher Untersuchungen (>). Wenn Sie 35 Jahre oder älter sind, werden Sie unter Umständen massiv dazu gedrängt. Bilden Sie sich eine eigene Meinung, und haben Sie gegebenenfalls den Mut, Angebote auch abzulehnen.
11. Woche: Durchschnittlich nehmen Sie während des ersten Trimesters ein bis drei Kilo zu. Wenn Ihnen jedoch oft übel ist, kann es auch sein, dass Sie etwas Gewicht verlieren. Sie haben wahrscheinlich häufiger Durst, das Blutvolumen steigt, und als nette »Nebenwirkung« Ihres beschleunigten Kreislaufs fühlen Sie sich wärmer, vor allen Dingen an Händen und Füßen.
Tipp: Wenn Sie sich noch nicht so wohl in Ihrer Haut fühlen, kann der Beginn von Kursen nur für Schwangere Spaß machen. Dazu gehören Yoga, Gymnastik im Wasser oder an Land. Suchen Sie spätestens jetzt Ihre Hebamme, wenn Sie bisher nur ärztlich betreut wurden. So bekommen Sie eine weitere Ansprechpartnerin.
12. Woche: Die Übelkeit lässt bei den meisten deutlich nach. Die Gebärmutter ist schon so groß, dass sie direkt über dem Schambein von außen gefühlt werden kann. Wenn Sie schon ein Kind geboren haben, rundet sich Ihr Bauch, und Sie brauchen lockere Kleidung. Bei einem ersten Baby wird dies noch etwas dauern. In dieser Woche findet oft die zweite Vorsorgeuntersuchung statt.
Info: Falls Sie sich dazu entschieden haben, über die übliche Mutterschaftsvorsorge hinaus vorgeburtliche Untersuchungen in Anspruch zu nehmen, wäre jetzt der Zeitpunkt für Nackenfaltenmessung, Ersttrimestertest oder Chorionzottenentnahme (>).
Tipp: Gehen Sie nicht in diese Untersuchungen, ohne sich vorher ausreichend Gedanken zu machen, mit welchen Konsequenzen Sie möglicherweise konfrontiert werden.
13. Woche: Das Ende des ersten Trimesters ist erreicht. Die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt reduziert sich um 65 Prozent. Sie können aufatmen, wenn Sie sich Sorgen gemacht haben, dass Sie Ihr Baby verlieren könnten.
Tipp: Jetzt können Sie die Welt über das freudige Ereignis informieren! Dazu gehört auch der Arbeitgeber. Ihre Hebamme oder Ihre Ärztin stellt Ihnen eine Bescheinigung über Ihre Schwangerschaft aus, die Sie an den Arbeitgeber weiterleiten können.
10. Woche: Ihr Baby wird in dieser Woche vom Embryo zum Fetus. Mit dem Beginn der fetalen Zeit ist der sehr kritische Zeitraum abgeschlossen. Von nun an werden sich die Organe weiter ausbilden, und Ihr Baby wird wachsen, wachsen und weiter wachsen. Momentan ist es 31 bis 42 mm lang.
11. Woche: Am Ende dieser Woche wird Ihr Baby seine Länge auf 44 bis 60 mm verdoppelt haben, und der Kopf wird die Hälfte davon ausmachen. Die Augenlider sind so weit gewachsen, dass sie die Augen schließen, diese bleiben dann bis zur 27. Woche geschlossen. Die Plazenta wächst und ihr Feinbau ermöglicht nun die Blutzirkulation über Gebärmutterwand und Mutterkuchen, der die Versorgung des Babys sichert. Das Herz Ihres Babys pumpt Blut zu allen wichtigen Organen, die langsam ihre Funktionen aufnehmen.
12. Woche: Ihr Baby kann am Finger saugen, lächeln und die Stirn runzeln. Alles ist an seinem Platz.
20 Zahnwurzeln bilden sich, die Knochen werden härter und die Haare beginnen zu wachsen. Die Nägel an Fingern und Zehen werden sichtbar. Ihr Baby bewegt sich viel, und das Verdauungssystem kann Zucker ins Blut aufnehmen. Das kleine Herz schlägt 120- bis 160-mal pro Minute. Ihr Baby ist nun bereits rund fünf Zentimeter groß.
13. Woche: