Chaos im Weißen Haus
Erste Auflage
© 2014 Louisoder Verlagsgesellschaft mbH
Müllerstraße 27, 80469 München
Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten
www.louisoder-verlag.de
© Christopher Buckley, 1986
Originaltitel: The White House Mess
Übersetzung: Joachim Körber
Korrektorat: Ilona Buth
Covergestaltung: Zero München
ISBN: 978-3-944153-17-9
Für meine Frau – in aller Liebe
Prolog
Erstes Buch
FLITTERWOCHEN
1 Im Oval Office
2 Der Stab
3 First Family
4 Offene Tür
5 Zitadelle
Zweites Buch
DER ERSTE SÜSSE DUFT DER MACHT
6 Auftrag: Havanna
7 Leslie
8 24 Nord, 82 West, Abmarsch
Drittes Buch
LEGISLATURPERIODENMITTE-BLUES
9 Am Morgen danach
10 Der Brötchen-Zwischenfall
11 Im Abseits
12 Die Fallstricke der Macht
13 Tage des Zorns
14 Flotusblüte
15 Beste Freunde
Viertes Buch
UNORDNUNG
16 Pfau und Petunie
17 Schleudern und Pfeile
18 Der Frieden bricht aus
19 Ein Spaziergang
20 Edward VIII.
21 Schatzsuche
22 Die Suche nach Theodore
23 Zwischenfall
24 Strategische Wahlkampfauftritt-Begrenzungsgespräche
Fünftes Buch
STOLPERFALLEN
25 Verletzung
26 Ruhe und Erholung
27 Samariter
Sechstes Buch
KRISE
28 Wir haben eine Situation
29 GB-322
30 Die Lage ist erNST
31 Verzweifelter Backenzahn
32 Dringende Wäsche
33 Amerika zieht in den Krieg
Epilog
Danksagung
Am Freitag, dem 20. Januar 1989 öffnete sich um 11.48 Uhr das schwere schmiedeeiserne Tor zum Gelände des Weißen Hauses; Sekunden später kam der motorisierte Konvoi des gewählten Präsidenten unter dem nördlichen Vordach zum Stillstand. Der gewählte Präsident und Mrs Tucker wurden, wie es das Zeremoniell vorsah, ins Innere geleitet, von wo sie den amtierenden Präsidenten und die First Lady ihrerseits für die kurze Fahrt auf den Capitol Hill zu dem Konvoi begleiten würden.
Es war ein klarer und kalter Wintertag in Washington, ein schöner Tag für die Feierlichkeiten einer Amtseinführung. Ein Hauch von Aufregung und Geschichtsträchtigkeit lagen in der Luft. Für das Team Tucker bedeutete dies nicht das Ende einer zweiundzwanzig Monate langen Straße, sondern die Erfüllung eines Traumes.
Mike Feeley, der Pressesprecher des gewählten Präsidenten, saß mit mir in einer eigenen Limousine mehrere Secret-Service-Autos hinter dem Wagen des gewählten Präsidenten. Feeley qualmte die Fahrgastzelle derartig voll, dass ich befürchtete, ich könnte einen Bronchialkrampf erleiden.
Zehn Minuten vergingen. Feeley wurde zappelig. Dann machte ich mir Sorgen. Der Terminplan von Präsidenten ist auf die Minute festgelegt. Es war ungewöhnlich, dass man eine ganze Nation wegen einer derartigen Verzögerung warten ließ.
Ein Agent auf dem Vordersitz der Limousine drückte den Empfänger ans Ohr und sprach dann in das an seiner Manschette befestigte Mikrofon. „Echo One Tango. Bitte wiederholen, Einsatzleitung.“ Er hörte sich die Botschaft in der Wiederholung aufmerksam an und drehte sich zu mir um.
„Mr Wadlough, Firebird möchte Sie augenblicklich im Roosevelt-Zimmer sprechen.“ Firebird war der Codename des Secret Service für den gewählten Präsidenten Tucker.
„Herrgott“, sagte Feeley und sah auf die Uhr. „Das ist eine Ungeheuerlichkeit.“
„Ganz ruhig, Feels“, sagte ich vergnügt, denn ich fühlte mich an diesem Vormittag ausgesprochen fröhlich. „Vermutlich geht es nur um ein Abschiedsfoto.“
Sie führten mich durch die Westdiele direkt ins Roosevelt-Zimmer. Der gewählte Präsident, Mrs Tucker sowie mehrere Staatssekretäre Reagans und Kabinettsmitglieder, die den scheidenden Präsidenten auf den Capitol Hill begleiten sollten, drängten sich am anderen Ende des Raumes. Mit ausnahmslos ernsten Mienen. Der gewählte Präsident winkte mich zu sich. Als ich näher kam, spürte ich die aufgepeitschte Atmosphäre der Dramatik; allerdings kann es auch nur an der indirekten Beleuchtung gelegen haben.
„Herb“, sagte der gewählte Präsident mit Flüsterstimme, „anscheinend haben wir hier eine Situation.“ Er holte tief Luft. „Der Präsident will nicht gehen.“
Zuerst begriff ich gar nicht.
„Pardon, Sir?“
„Sein Arzt ist jetzt bei ihm. Sie unterhalten sich darüber, ob sie ihm möglicherweise eine Ampulle Adrenalin geben sollen.“
Während der Übergangsphase hatte mich Reagans innerster Kreis diskret und vertraulich wissen lassen, dass man dem Präsidenten sein hohes Alter in zunehmendem Maße anmerkte. (Da waren es nur noch wenige Tage bis zu seinem achtundsiebzigsten Geburtstag.) Das Verteidigungsministerium hatte unlängst schon einen Notfallplan erarbeitet, um eine, wie es in ihrem unverblümten Sprachgebrauch hieß, „kontinuierliche Befehlskette“ zu gewährleisten.
Meine unmittelbare Sorge galt indessen nicht der Integrität unserer atomaren Verteidigung, sondern den rund hundertzwanzigtausend Zuschauern, VIPs, Medienleuten, Wachmännern, Flugkontrolleuren (ich hatte sogar veranlasst, dass keine Flugzeuge vom National Airport starten und landen durften, während der Präsident seine Antrittsrede hielt) und anderen, die darauf warteten, dass eine Amtseinführung über die Bühne ging, die mehr und mehr zum logistischen Albtraum zu werden schien.
„Haben Sie mit ihm gesprochen?“, fragte ich.
„Ja, habe ich“, antwortete der gewählte Präsident. „Er sagte mir, dass ihm sein Rücken Probleme macht, dass er müde sei, dass es draußen kalt wäre und er heute schlicht und einfach nicht ausziehen wolle.“
„Oh“, sagte ich, da mir nichts anderes einfiel.
„Er war ausgesprochen höflich. Hoffentlich würde er mir damit keine Unannehmlichkeiten machen, sagte er.“
„Verstehe. Hat er gesagt, wann er ausziehen möchte?“
„Ja. Im Frühling.“
„Frühling.“
Ich hatte Wochen damit verbracht, für einfach alles Terminpläne aufzustellen, einschließlich der Entsorgung von rund neunhundert Kilo Pferdedung, die während der Parade „anfallen“ würden. Aber damit hatte ich nicht gerechnet.
Mrs Reagan und Jim Knott, Präsident Reagans stellvertretender Stabschef, befanden sich im Oval Office und wollten ihn überreden, dass er sich ankleidete. Offenbar hatte er heute Vormittag den Pyjama noch nicht abgelegt.
Der angehende Präsident Tucker wandte sich an die Schar seiner Attachés. „Meine Herren“, sagte er leise, „vielleicht sollten wir uns vertraulich darüber unterhalten. Begeben wir uns doch alle in das Krisenzimmer.“
„Der tut gerade so, als wäre er schon Präsident“, hörten wir alle den Staatssekretär im Verteidigungsministerium R. Hannibal Bowditch vernehmlich knurren, während wir uns im Westflügel ins Erdgeschoss begaben.
Schöne Einstellung, dachte ich. Die Amtsübernahme war auch so schon schwierig genug.
Wir, Reagans und Tuckers Attachés, setzten uns zu acht an den klobigen Tisch aus Weißesche im Krisenzimmer. Man fühlt sich dort wie im Tresorraum einer Bank. Vom Boden geht ein zischendes Geräusch aus, das es unmöglich macht, das Zimmer elektronisch zu überwachen. Jedes Mal, wenn die Tür aufgeht, leuchtet grell eine rote Anzeige auf: ZIMMERSTATUS: NICHT SICHER FÜR HEIKLE DISKUSSIONEN. Sieben Telefone standen vor uns, sechs weiße und ein rotes.
Ruhig, Wadlough, sagte ich zu mir. Ich muss gestehen, dass rote Telefone mich nervös machen.
Vom gewählten Präsidenten und mir abgesehen, gehörten alle anderen Reagans innerem Kreis an: Bowditch; Knott; Mortimer „Skip“ Billington vom Nationalen Sicherheitsrat; Virgil „Der Schlächter“ Hooper, Office of Management and Budget; Generalbundesanwalt Atticus Simpson; Commander William Crimmins, der Arzt des Präsidenten. Vizepräsident Bush hatte sich tags zuvor beim Racketballspielen verletzt und befand sich noch im Krankenhaus. Ich vermisste Bush. Er hätte das Durchschnittsalter der Versammlung deutlich nach unten gedrückt.
Es war jetzt jetzt 12.06 Uhr.
„Meine Herren“, begann der gewählte Präsident, „ich weiß, dies ist peinlich, dennoch sollten wir versuchen, schnellstens eine Lösung zu finden. Da oben warten eine Menge Leute auf uns. Sie kennen den amtierenden Präsidenten viel besser als ich. Haben Sie irgendwelche Vorschläge?“
Bowditch gab seinen freiwillig zum Besten. „Gehen wir auf DefCon Drei.“
Def(ense) Con(dition) oder Verteidigungszustand Zwei ist die Bezeichnung für den Alarmzustand im Falle einer atomaren Bedrohung. Die unterste Stufe ist DefCon Fünf, die höchste DefCon Eins. DefCon Zwei versetzt die amerikanischen Truppen weltweit quasi in einen Zustand der Mobilmachung. So gesehen kam der Vorschlag des Staatssekretärs etwas, na ja, überraschend.
„Verstehe“, antwortete der angehende Präsident in einem, wie ich fand, durchaus vernünftigen Tonfall. „Und mit welcher Begründung?“
„Zukünftiger Mr President“, sagte Bowditch sorgenschwer, „wir haben hier eine extrem“ – er legte eine deutliche Betonung auf das Wort – „kritische Situation. In meinen vier Jahren beim Verteidigungsministerium sind wir nie höher als DefCon Vier gekommen.“
„Wofür wir alle außerordentlich dankbar sind, Sir“, warf der angehende Präsident ein.
Bowditch runzelte die Stirn. „Das spricht für die Besonnenheit des Präsidenten ebenso wie für meine, obwohl“ – und an dieser Stelle räusperte er sich lautstark – „im Verlauf des Wahlkampfs diesbezüglich übertriebene Vorwürfe geäußert wurden.“
Jetzt kommt es, dachte ich.
„Ihre Freunde in Moskau –“
„Meine was?“, sagte Tucker. Sie bildeten zwei interessante Gegensätze, der achtundvierzigjährige gewählte Präsident und der grauhaarige Bowditch.
Bowditch ging über die Frage hinweg. Er setzte zu einer Tirade an, deren wesentlicher Punkt – soweit ich es verstand – darin bestand, dass die Sowjetunion in diesem Augenblick bereits versuchte, Kapital aus unserem aktuellen Dilemma zu schlagen. Als der gewählte Präsident ihn fragte, wie er zu dieser Einschätzung käme, grummelte Bowditch lediglich etwas von „Instinkt“ und schwadronierte danach minutenlang über seine lange Laufbahn im öffentlichen Dienst. Es ließ sich nicht vermeiden, diesem Wortschwall Einhalt zu gebieten, was ihn überaus zu verärgern schien.
Im Angesicht dieser doch recht peinlichen Situation, die zunehmend außer Kontrolle geriet, wandte sich der gewählte Präsident Tucker an Mr Billington, den neunundsiebzigjährigen Direktor des Nationalen Sicherheitsrates, und bat ihn um seine Meinung. Bedauerlicherweise hatte Billington der Diskussion aufgrund seiner Schwerhörigkeit nicht folgen können.
Der gewählte Präsident rieb sich die Stirn mit den Fingerspitzen. „Schon gut, Sir“, sagte er resigniert.
Er wandte sich an den Leibarzt des amtierenden Präsidenten. „Commander“, sagte er, „können Sie etwas tun?“
Der Commander sagte, dass der Präsident möglicherweise auf zwei Kubikzentimeter Adrenalin ansprechen würde, was in seinem Alter allerdings zu einer „unerwünschten Nebenwirkung“ führen könnte. Als der gewählte Präsident nachhakte, zu was für einer unerwünschten Nebenwirkung, antwortete der Commander: „Tod.“
Ich sah eine Schlagzeile vor meinem geistigen Auge:
REAGAN AUF ANWEISUNG TUCKERS
DURCH GIFTSPRITZE GETÖTET
Normalerweise trete ich bei Zusammenkünften niemals herrisch auf, doch da meldete ich mich zu Wort und äußerte unverblümt, dass dies für mich keine gangbare Lösung wäre.
Virgil Hooper vom OMB sprach über versicherungsmathematische Tabellen und die Rücklagen für Deckung und Pensionen des Secret Service im Falle eines Dahinscheidens von Präsident Reagan. Ich begriff allmählich, wie Hooper zu seinem Spitznamen kam, konnte aber verstehen, dass das OMB eine starke Führung benötigt.
Eines der weißen Telefone läutete und unterbrach Mr Hoopers düsteren Diskurs. Jim Knott nahm ab.
„Probleme“, sagte er. „Die Fernsehsender berichten schon über eine ‚Nachrichtensperre‘ des Weißen Hauses. Es gibt erste Auswirkungen auf den Aktienmarkt.“
„Mr Tucker“, sagte Bowditch und räusperte sich. „Ich finde, es wird Zeit für meinen Anruf.“
„Einen Augenblick noch“, sagte Tucker mit einem leicht gereizten Unterton. „Einen Augenblick noch.“
Atticus Simpson, Bundesanwalt und mit einundachtzig das zweitälteste Mitglied von Reagans Kabinett, gab krächzend von sich, seiner Meinung nach müsse Tucker sich auf Paragraf vier des fünfundzwanzigsten Verfassungszusatzes beziehen, nach dem ein Präsident für unfähig erklärt werden kann, seine Amtszeit bis zum Ende abzuleisten.
Der gewählte Präsident schwieg einen Moment. „Ich möchte nicht, dass er so abtritt“, sagte er dann.
Bowditch schnaubte. „Hätte nicht gedacht, dass Sie das Wie interessiert.“
Einen Moment dachte ich, der zukünftige Präsident würde dieses alte Rhinozeros anbrüllen, doch er legte eine bemerkenswerte Beherrschung an den Tag.
Ich sah auf die Uhr. 12.25. Wir waren beängstigend spät dran. Ich bat einen Bediensteten, er möge einen der Fernseher einschalten. Die Kamera schwenkte über die erste Reihe an der Westseite des Capitols, wo Richter des Obersten Gerichtshofes unauffällig auf die Ihren sahen. Ich sah ganz kurz meine Frau Joan, die im Schatten einer der Säulen saß. In ihrem neuen Mantel mit dem Biberpelz sah sie höchst vorzeigbar aus. Es wurde viel getuschelt; alle sahen auf die Uhren und schüttelten die Köpfe.
Denk nach, Wadlough, sagte ich zu mir. Aber mir fiel keine Lösung ein. Die Situation war verzwickt.
Ein Telefon läutete … zu meinem größten Missfallen das rote. Der gewählte Präsident und Bowditch griffen beide danach. Bowditch riss es ihm regelrecht aus der Hand. Höchst ungehörig.
Bowditch hörte zu, grunzte und legte den Hörer auf das Schlüsselbein.
„Mr angehender Präsident“, sagte er sehr ernst, „soeben erfahren wir, dass eine Staffel Blackjacks den sowjetischen Luftraum verlassen hat.“
Bei diesen Worten verspürte ich einen frisson – Französisch für „Kribbeln“ – im Rückenmark. Einen Augenblick war außer dem zischenden Geräusch nichts zu hören.
Der gewählte Präsident war unverkennbar bestürzt. „Verstehe“, sagte er. „Gibt es Anzeichen für feindseliges Verhalten?“
Bowditch reagierte voller Ungeduld auf diese Frage. „Betrachten Sie vierzig Megatonnen als feindselig?“
Darüber dachte der angehende Präsident nach. „Wenn man sie mir auf den Kopf fallen lässt, dann ja“, sagte er.
Er streckte den Arm aus und nahm Bowditch den Hörer ab. Er erkundigte sich, ob das Flugmuster Abweichungen von der Routine erkennen ließe. Ein Lächeln erhellte sein Gesicht. „Danke“, sagte er. „Haben Sie vielen Dank. Sie halten uns weiter auf dem Laufenden? Danke.“ Er legte auf und warf Bowditch einen giftigen Blick zu. Bowditchs Unterlippe stand auf abstoßende Weise vor.
„Wo waren wir stehengeblieben, meine Herren?“, sagte Tucker.
Eines der weißen Telefone klingelte. Knott nahm den Anruf entgegen.
„Das war die First Lady“, sagte er, als er aufgelegt hatte. „Es hat keinen Zweck. Er will den Pyjama nicht ablegen. Und ich muss berichten, dass er gerade sein Mittagessen bestellt hat.“
Murmeln ertönte am Tisch. Ich beugte mich zur Seite und sprach den gewählten Präsidenten mit gedämpfter Stimme an. „Wir müssen in fünf Minuten zum Capitol aufbrechen. Mit oder ohne ihn. Wir können nicht länger warten.“
Wir steckten die Köpfe zusammen. „Betrachten wir es vernünftig“, flüsterte er. „Wir haben einen Arzt, der ihn töten könnte, einen Bundesanwalt, der ihn für gaga erklären lassen möchte, und einen Staatssekretär des Verteidigungsministeriums, der will, dass ich den Dritten Weltkrieg anfange.“
Ich stimmte ihm zu. Keine ermutigenden Aussichten. Als Erstes schlossen wir den Dritten Weltkrieg aus. Wir überlegten gerade, ob wir den amtierenden Präsidenten ermorden oder von den Männern in Weiß abholen lassen sollten, als das Telefon läutete. Ein Bediensteter reichte es mir.
„Was zum Teufel ist da los?“ Es war Feeley. Ich erklärte ihm die Situation hastig und mit leiser Stimme.
„Herrgott noch mal“, sagte er. „Die Fernsehleute drehen durch. Sagen Sie ihm, dass die Russen angreifen und er schnellstens dort rausmuss.“
Ich flüsterte Tucker Feeleys Vorschlag ins präsidiale Ohr. Er nickte. Und ich merkte mir, dass ich mit Feeley über seine Ausdrucksweise sprechen müsste.
„Meine Herren“, verkündete der gewählte Präsident, „ich glaube, wir haben eine Lösung. Mr Bowditch, bitte informieren Sie den scheidenden Präsidenten, dass die Sowjetunion uns angreift und er unverzüglich die Befehlsgewalt übernehmen muss.“
Mit der Miene einer Dogge, der man gerade fünfhundert Gramm rotes, blutiges Fleisch vorgesetzt hat, griff Bowditch nach dem Telefon. Dem roten.
„Hier spricht Cäsar“, sagte er. „DefCon Zwei. Bitte warten Sie.“ Er legte eine Hand auf die Sprechmuschel und sagte zu Tucker: „Kluge Entscheidung, Sir. Mein Kompliment.“
Der gewählte Präsident brauchte einen Moment, bis er begriffen hatte, was gerade geschehen war. „Mr Secretary“, sagte er, „was haben Sie getan?“
„Ich rufe den Präsidenten an. Er muss informiert werden.“
„Einen Augenblick, bitte. Habe ich richtig verstanden, dass Sie gerade den atomaren Notstand ausgerufen haben?“
„Wie Sie befohlen haben, Sir“, sagte Bowditch.
„Widerrufen Sie den Befehl, Bowditch. Sofort.“
Bowditch runzelte die Stirn. „Wenn es überzeugend sein soll –“
„Widerrufen Sie den Befehl, Bowditch.“
Unter der Meeresoberfläche baten die Kommandanten der Unterseeboote um Bestätigung. Von Guam bis South Dakota rannten Bomberpiloten zu ihren Maschinen.
„Mir scheint, Mr zukünftiger Präsident –“
„Mir scheint, Mr Secretary, dass Sie den Verstand verloren haben. Widerrufen Sie den Befehl!“
Mit einem Räuspern, das in die Annalen eingehen würde, gab Staatssekretär Bowditch widerwillig den Befehl und hob den Atomalarm auf, den er Augenblicke zuvor angeordnet hatte. Überall auf der Welt kamen die amerikanischen Streitkräfte wieder zur Ruhe. Der gewählte Präsident lockerte die Krawatte.
Der gewählte Präsident begab sich vom Krisenzimmer zum Oval Office. Dort unterrichtete er Präsident Reagan darüber, dass NORAD bestätigte, es würden mehr als zwei Dutzend SS-28-Marschflugkörper im Anflug ihre Ziele an der Ostküste binnen einundzwanzig Minuten erreichen. Er sagte dem Präsidenten, im Interesse der nationalen Sicherheit wäre es unerlässlich, dass er sich, wie es das Notfallprotokoll des Weißen Hauses vorsah, unverzüglich mit seinem Helikopter Marine One zum Luftwaffenstützpunkt Andrews begab. In Andrews würde er sich an Bord des NEACP begeben (des National Emergency Airborne Command Post oder Nationaler Notfall-Luftraum-Kommandoposten, eine umgebaute 747 mit dem Spitznamen „Kneecap“), um von dort den Dritten Weltkrieg zu lenken. Diese Aussicht schien den scheidenden Präsidenten in einen Zustand der Erregung zu versetzen; er entledigte sich unverzüglich seines Pyjamas.
Danach traf man in Windeseile alle erforderlichen Maßnahmen. Fünf Minuten später war Marine One auf dem Weg zur Rasenfläche auf der Südseite des Weißen Hauses. Wenn der Helikopter des scheidenden Präsidenten in Andrews ankam, würde man ihn nicht in den NEACP umquartieren, sondern in die Air Force One.
Allerdings stellte sich dabei ein Problem. Was, wenn er den Befehl zu einem atomaren Vergeltungsschlag gab? Immerhin war er noch der Präsident. Man entschied, sollte der Präsident befehlen, sowjetische Städte von der Landkarte zu radieren, sollte sein Militärattaché einfach so tun, als würde er den Anweisungen Folge leisten. Auf diese Weise könnte der scheidende Präsident auf dem Weg zu seiner Ranch sogar noch einen Heidenspaß haben.
Um 12.41 Uhr stiegen der gewählte Präsident und Mrs Tucker endlich in ihre Limousine. Er gab mir die Anweisung, zusammen mit Feeley eine kurze Ansprache auszuarbeiten, die die Verzögerung erklärte. Wir hatten sieben Minuten, um uns etwas einfallen zu lassen.
Ich schlug vor, wir sollten publik machen, dass man entlang der Route des Konvois einen Gewehrlauf gesehen hätte und der Secret Service ihn aufhielt, bis das Gebiet „geräumt“ war, wie die es nannten.
Feeley meinte, die Washington Post würde spitzkriegen, dass es sich um eine Ente handelte, und uns an den Pranger stellen, weil wir die amerikanische Öffentlichkeit schon am ersten Tag unserer Amtszeit belogen hatten. „Hören Sie“, sagte er, „ich finde, wir sollten allen erzählen, dass der Mann den Verstand verloren, die Vorhänge vollgepisst und versucht hat, einen Krieg anzufangen. Es ist nicht unsere Schuld, dass wir uns verspätet haben, Herrgott noch mal.“
„Nein“, antwortete ich. „Ich glaube, diese Vorgehensweise wäre nicht in seinem Sinne.“
Feeley machte sich murmelnd Notizen auf einem Kanzleiblock. Er war gerade fertig, als der Konvoi vor dem Capitol hielt.
Es wimmelte von Presse, allerdings in sicherer Entfernung. Der Secret Service hielt sie auf Distanz. Dennoch hörten wir die Rufe. „Wo ist der Präsident? Was ist hier los?“
Der gewählte Präsident winkte den Presseleuten lediglich zu, obwohl er bekanntermaßen dazu neigte, stets zu dem abgeteilten Bereich zu spazieren und jede Frage zu beantworten, die sie ihm stellten – meiner Meinung nach eine bedauerliche Angewohnheit, die im Verlauf des Wahlkampfes zu einigen spontanen und unglücklichen Entgleisungen geführt hatte.
Feeley und ich schlossen hastig zum gewählten Präsidenten auf, der durch die Marmorflure des Capitol geführt wurde. Feeley reichte ihm ein Blatt Kanzleipapier.
Er las es hastig durch und runzelte die Stirn.
„‚Emotional gestört‘? Feeley, das ist furchtbar. Was haben Sie sich nur dabei gedacht?“ Er knüllte das Blatt Papier zusammen. „Jetzt muss ich mir selbst etwas ausdenken.“
Danach ging alles sehr schnell. Ich erinnere mich, wie wir durch eine Tür in den kalten Januar hinaustraten, an den blauen Himmel, die Scheinwerfer der Fernsehteams und die Militärkapelle, die die Titelmelodie von Die glorreichen Sieben spielte, die Hymne unseres Wahlkampfes.
„Wo um alles in der Welt habt ihr gesteckt?“, zischte Joan. „Die Leute schäumen vor Wut.“
„Wir haben eine Katastrophe abgewendet“, sagte ich dunkeldeutig.
Ein Blick von der Bühne zeigte mir, dass Joan recht hatte. Sie sahen nicht glücklich aus. Einige sogar regelrecht aufgebracht. Und die fünfundzwanzig Grad minus trugen anscheinend auch nicht zu einer Verbesserung der Stimmung bei. Richter Marshall war kobaltblau angelaufen und hatte offenbar Herzprobleme. Meine Bauchmuskeln zogen sich zu einem gordischen Knoten zusammen. Ich suchte in den Taschen nach meinen Magnesiummilchtabletten, aber die waren zerbröselt. Ich ertastete nur einen pappigen Puder.
Der gewählte Präsident trat an das Rednerpult. Ein Raunen ging durch die Menge, als sie diesen beispiellosen Verstoß gegen die Etikette registrierte: der gewählte Präsident wollte eine Rede halten, bevor er offiziell den Amtseid abgelegt hatte.
„Oberster Richter, Senator Hastings, ehrenwerte Mitglieder des Kongresses, Freunde und amerikanische Mitbürger“, begann er. „Ich finde, ich schulde Ihnen eine Erklärung.“
Ach je, diese Worte sollten zum Leitmotiv der Präsidentschaft Tuckers werden.
„Der Präsident ist leider zu diesem feierlichen Anlass nicht bei uns. Er … kann nicht bei uns sein. Er verlässt gerade das Haus und die Stadt, wo er acht Jahre lang gelebt hat. Ich soll Ihnen ausrichten, dass er um Verzeihung bittet und auf ihr Verständnis hofft. Er ist nicht sicher, ob seine Gefühle ihn nicht überwältigen würden. Und daher bat er mich, Ihnen an seiner statt Lebewohl zu sagen.“
Das Publikum schwieg.
„Und dieser Bitte wollen wir entsprechen. Wohl wissend, dass er uns jetzt verlassen muss, begleiten ihn unsere Gebete und unsere Dankbarkeit.“
Aus der Ferne ertönte der Klang von Rotorblättern die Mall herab, anfangs kaum hörbar, dann immer lauter. Der gewählte Präsident machte eine Pause. Zehntausende drehten die Köpfe. Nur wenige Amerikaner kennen die dramatischen Fernsehbilder dieses entscheidenden Augenblicks nicht, als Marine One die Rotorblätter neigte, was jeder als eine Geste des Abschieds interpretierte, und hinter dem Capitol verschwand. Ich hörte Schniefen rings um mich herum, während der Lärm des Helikopters im Südosten verklang, danach das bewegte, fast ehrfürchtige Schweigen, das folgte. Ich weiß noch, dass ich dachte: Wie rührend. Aber vielleicht waren es auch nur die ersten Anzeichen der Erkältung, die sich so viele Leute an diesem historischen Tag zuzogen.
Der Präsident scheint den Ernst der Lage nicht zu begreifen. Ist es unser Schicksal, dass wir die Sternstunden seiner Präsidentschaft auf engstem Raum in den Toiletten verbringen? Das frage ich mich.
Ich habe nicht die Absicht, wie so viele aus dem Weißen Haus, die ihre Memoiren zu Papier bringen, die letzten vierhundert Jahre meines Stammbaumes aufzulisten. Aber da man mir hin und wieder die Frage stellt, weshalb genau ich mich so und so ausdrücke, möchte ich wenigstens das erklären.
Ich kam während des Zweiten Weltkriegs in England zur Welt. Mein Vater war durch die Fehlfunktion eines Krans verwundet worden, als er seinen Dienst beim Ingenieurskorps ableistete. Er verbrachte seine Rekonvaleszenz in einem Lazarett der Britischen Armee, wo er meine Mutter kennenlernte, eine Krankenschwester. Sie heirateten und ich wurde geboren. Nach Kriegsende kehrte mein Vater nach Boise, Idaho, zurück, wo er seinen früheren Job als Leiter einer Papierfabrik wieder übernahm. Meiner Mutter gefiel es zwar in Idaho, dennoch hatte sie Heimweh nach England und machte mir meine Heimat mütterlicherseits gebührend schmackhaft. Sie schickte mich dort zur Schule und dort entdeckte ich meine Leidenschaft für die Buchhaltung. Doch als Einzelkind kehrte ich nach Boise zurück, damit ich im Herbst ihres Lebens bei meinen Eltern sein konnte.
Ich arbeitete für die Buchhaltungsfirma Dewey, Skruem & Howe und dort lernte ich Thomas Nelson Tucker kennen. Er war schon damals kein Unbekannter unter den oberen Zehntausend von Boise, Nachkomme von Thomas Oglethorpe Tucker, einem Holz- und Dosenforellenmagnaten. Meine Frau Joan und ich mieden Glitzer und Glamour von le tout Boise, wie die Franzosen sagen, daher kannte ich ihn nur aus den Klatschspalten, die ich hin und wieder las. Mr Tucker, wie ich ihn bis zum Tag seiner Amtseinführung nannte, hatte ein wenig Ärger mit dem Internal Revenue Service, der Steuerfahndung, weil seine Steuerunterlagen unzureichend vorbereitet waren. DS&H erledigte die Buchhaltung für den alten Tucker, daher rief man mich hinzu, um die Sache aus der Welt zu schaffen. Ich half nur zu gerne.
So begann eine Freundschaft, die mein Leben wie nichts anderes bereicherte – abgesehen von der Religion und meiner Familie. Ich wusste vom ersten Augenblick an, dass ich es mit einem jungen Mann zu tun hatte, der für Großes bestimmt war. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich unterstützte ihn als Finanzverwalter seiner erfolgreichen lokalpolitischen Wahlkämpfe. Und ich wurde zu einer Art von persönlichem Adjutanten ohne offizielles Mandat, kümmerte mich um die persönlichen Angelegenheiten wie Reisen und Unterkunft und sorgte dafür, dass der Haushalt reibungslos lief. Hätte ich einen Waffenrock getragen, so hätte darauf gestanden: SEMPER IBI. Für immer da.
Und ich war da, von Anfang an – im Gegensatz zu manch anderen, zum Beispiel Stabschef Bamford Lleland IV oder Marvin Edelstein, der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates. Als Gouverneur Tucker seiner Angebeteten Jessica Heath den Hof machte, war ich derjenige, der sie im Heck seines Ford Kombi ins Haus des Gouverneurs schmuggelte. Und während ihrer Verlobungszeit wirkte ich auf sie ein, damit sie bei der Hochzeit seinen Namen annehmen sollte. Als sein Sohn Thomas zur Welt kam, stand ich als Pate neben dem Taufbecken.
Und ich hatte auch in der Politik die Finger im Spiel. Ich erinnere mich noch gut an den Abend, als der Gouverneur mich darüber informierte, dass er mit seiner kontroversen Forderung an die Öffentlichkeit zu gehen gedachte, die Bundesregierung habe sämtliche Muscleman-Raketensilos aus Idaho zu entfernen und den Bundesstaat zur atomwaffenfreien Zone zu erklären. Ich persönlich hätte eine etwas bedachtere Gangart vorgeschlagen, doch dann sagte ich zu mir: Mut, Wadlough. Dies ist die Geschichte einer kühnen Initiative, die Thomas Tucker eines Tages ins Weiße Haus bringen wird. Damit lag ich nicht falsch.
Als der große Tag endlich da war und Ohio den Ausschlag für uns gab, da machte ich mir sofort Gedanken über den Umzug nach Washington. Welchen Einfluss würde der Ortswechsel auf Joan haben, die nie weiter östlich als Denver gewesen war; und auf unsere Kinder Herb jr. und Joan? Ich entschied, dass der Umzug möglichst stressfrei über die Bühne gehen sollte, daher mietete ich kein Haus im schicken Georgetown oder Maclean, sondern fand ein hübsches, bescheidenes Häuschen in Arlington, das einen kleinen Garten und eine Kirche in der unmittelbaren Nachbarschaft hatte.
Ich hatte dem Weißen Haus während der Übergangsphase mehrere Besuche abgestattet, war aber dennoch nicht auf das Gefühl der Ehrfurcht vor der Historie vorbereitet, das mich überkam, als ich um 6.48 Uhr mit dem Auto vor dem Südwesttor hielt und ein uniformierter Wachmann mich salutierend begrüßte. Auf dem Weg zu meinem geräumigen Büro im Erdgeschoss des Westflügels schallte mir allerorten ein schneidiges „Guten Morgen, Mr Wadlough!“ entgegen. Ja, dachte ich, daran kann ich mich gewöhnen.
Als ich eintrat, reichte mir meine Sekretärin Barbara, eine loyale, saubere und tüchtige Staatsdienerin, ein Stück Papier. Einen dieser rosafarbenen „In Ihrer Abwesenheit“-Zettel. Sie hatte ein Kreuz in das „Bitte zurückrufen“-Kästchen gemacht. Unter „Anmerkungen“ standen nur zwei Worte: „Der Präsident.“
Der Präsident. Ich müsste lügen, würde ich sagen, dass mir bei diesen Worten nicht ein frisson über den Rücken lief. Ich steckte den Zettel ein. Vielleicht würde mich eines Tages einer meiner Enkel bitten, ob er ihn mit in die Schule nehmen und seinen Klassenkameraden zeigen dürfte.
Die vergangenen zweiundzwanzig Monate zogen wie ein Zeitrafferfilm vor meinem inneren Auge vorüber, und plötzlich fühlte ich mich ein wenig erschöpft. Demokratie kann verdammt anstrengend sein, müssen Sie wissen. Ich hatte zugenommen. Mein Haaransatz war einen oder zwei Zentimeter weiter nach oben gerückt. Meine Brillengläser beschlugen in letzter Zeit immer öfter, wenn ich eine oder zwei Treppen hinaufgegangen war, und bei nasskaltem Wetter pochten meine Knie. Ich ging auf die fünfzig zu und spürte es. War ich fit genug, fragte ich mich, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu beraten?
Aber hatte ich es so weit gebracht, fragte ich mich gleich darauf, um an der Schwelle der Macht einen Rückzieher zu machen?
„Mr Wadlough?“
Barbaras Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
„Geht es Ihnen gut?“, fragte sie mich.
„Ja, Barbara“, witzelte ich. „Fit wie ein Turnschuh.“
Sie kannte mich besser.
„Soll ich Ihnen heißes Wasser bringen?“
Ich trinke weder Kaffee noch Tee, finde aber, dass mich am Morgen eine schöne Tasse heißes Wasser beruhigt und die Verdauung anregt.
Zum ersten Mal nahm ich in meinem neuen Büro Platz. Ich hatte August Hardesty, den Sachwalter des Weißen Hauses, darum gebeten, dass er es im Stil der Amtszeit von Rutherford Hayes renovieren ließ, einem meiner Lieblingspräsidenten.1
Hardesty und ich waren uns in dieser Frage heftig in die Haare geraten. Er war ein pingeliger kleiner Pfennigfuchser und meiner Meinung nach höchstwahrscheinlich Republikaner. Als wir in das Weiße Haus einzogen, begegnete er uns mit dem unverhohlenen Misstrauen eines Gralshüters, der zusammen mit seinem Märchenschloss verkauft worden ist und jetzt dabei mithelfen soll, es zu entweihen. Er teilte mir hochnäsig mit, dass er kein „Innenarchitekt“ wäre.
Aber er hatte mein Büro tatsächlich im Stil der 1870er-Jahre einrichten lassen. Neben meinem Schreibtisch stand ein riesiger Spucknapf aus Messing, der vermutlich noch zu Lebzeiten von Hayes gegossen worden war. Der Schreibtisch wies an acht Stellen Risse auf. Das Eichenholz der Tischplatte war derart verzogen, dass sie an ein Meer bei mittlerem Seegang erinnerte. Doch die Krönung der Impertinenz war das Telefon. Es handelte sich um einen dieser antiken Standapparate mit Hörmuschel. Um den Schabernack auf die Spitze zu treiben, hatte der alte Bock ein zweites Telefon derselben Bauart aufstellen, in einem abscheulichen Knallrot anmalen und mit der Aufschrift SICHER versehen lassen.
Als ich versuchte, mich mit dem Bürostuhl zu drehen, zog ich mir um ein Haar eine Verkrümmung der Wirbelsäule zu. Als ich den Stuhl einer eingehenderen Betrachtung unterzog, stellte ich fest, dass er auf einer Mahagonikommode auflag.
„Barbara!“, schäumte ich. „Schaffen Sie mir Hardesty her!“
In dem Moment läutete das vermaledeite Telefon. Rrrrring, rrrrring.
Es war der Präsident. Es hörte sich an, als würde er durch eine lange Röhre mit mir sprechen.
„Herb? Ich kann Sie kaum hören. Wo zum Geier stecken Sie?“
Starr vor Angst versicherte ich ihm, dass es sich um eine technische Störung handelte. Dafür würde Hardesty teuer bezahlen.
Der Präsident saß hemdsärmelig, mit hochgelegten Füßen, gelockerter Krawatte und von einer Wolke Zigarettenrauch eingehüllt an dem Schreibtisch, der einst Franklin D. Roosevelt gehört hatte. Mich erstaunte es nicht, ihn so zwanglos zu sehen, aber der Zigarettenrauch kam überraschend. Dass er rauchte, gehörte zu den bestgehüteten Geheimnissen unseres Wahlkampfes.
Seit Nixon hatte kein Präsidentschaftskandidat mehr geraucht, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Wir achteten darauf, dass er nie mit einer Zigarette im Mund fotografiert wurde, aber ein oder zwei Fotos, wie er rauchte, waren dennoch in die Presse gelangt.
Als dann diese nichtsnutzige elfjährige Grundschülerin in Ames, Iowa, ihn vor laufenden Kameras fragte, ob er es nicht bitte, bitte aufgeben könnte, „für mich“, da steckten wir in einer Klemme.
Hinterher saß er abends vor dem Fernseher, rauchte eine Zigarette nach der anderen, und mit jeder Bekräftigung, was für eine gute und bewundernswerte Entscheidung er getroffen hätte, verschlechterte sich seine Laune.
„Was sollen wir nur tun, Herb?“, fragte er mit betroffener Miene.
Ich sagte ihm, dass es am besten für „uns“ wäre, wenn „wir“ das gegebene Versprechen einhalten würden.
„Verlangen Sie das nicht von mir. Nicht mitten im Wahlkampf.“
Ich erinnerte ihn daran, dass ich gar nichts von ihm verlangt hatte. Das war die kleine Mary McInnis gewesen.
Ich zog Spezialisten für die Nikotinentwöhnung hinzu; ich zog einen Hypnotiseur hinzu. Sie machten den Präsidentschaftskandidaten nur übellaunig. Einmal hielt er achtzehn Stunden ohne eine durch.
Doch da es unabsehbare negative Auswirkungen haben könnte, wenn er das öffentliche Versprechen brach, das er einem elfjährigen Mädchen gegeben hatte, einigten wir uns darauf, dass er nur auf Toiletten rauchen würde. Als Gegenleistung für unsere Zustimmung schwor er, dass er am Tag, nachdem er die Wahl gewonnen hatte, damit aufhören würde.
Wir brachten den gesamten Wahlkampf hinter uns, ohne dass wir aufflogen, eine nicht unerhebliche Leistung. Ich hatte stets eine Flasche Mundwasser dabei. Vor jedem Interview trank er heimlich einen Schluck aus dieser Flasche.
Am Wahlabend versicherte er mir, dass er am Tag nach der Amtseinführung damit aufhören würde, „komme, was da wolle“. Und jetzt waren wir hier, am ersten Tag seiner Amtszeit, mitten in einer Qualmwolke.
„Mr President, darf ich offen sprechen?“, sagte ich, als ich zum ersten Mal auf dem Teppichboden des Oval Office stand.
„Nein“, sagte er.
„Das geht einfach nicht.“ Es fiel mir nicht leicht, so mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten zu reden. Aber ich sah es als meine Pflicht an. „Soll ich Feeley hereinbitten, damit er Ihnen die Schlagzeilen ausmalt? ‚TUCKER BRICHT VERSPRECHEN, DAS ER ELFJÄHRIGEM MÄDCHEN GAB. DIE GANZE NATION …‘“
„Feeley raucht zwei Packungen am Tag.“
„Feeley ist nicht Präsident. Außerdem hustet er den halben Vormittag kleine Fetzen seiner Lunge aus“, sagte ich. „Ein abstoßender Anblick.“
„FDR hat geraucht. Er war ein großer Präsident. Habe ich da nicht einen Präzedenzfall?“
Ich versicherte ihm, dass ein Präzedenzfall das Problem nicht lösen würde. Aber es nützte nichts. Ich brachte ihn nur dazu, dass er den Bedingungen unseres Wahlkampfes zustimmte. Etwas später bat ich die Hausverwaltung, dass sie spezielle, von der NASA entwickelte Lufterfrischer im Oval Office einbauen lassen sollte. Da der Präsident an Heuschnupfen litt, ließ ich mitteilen.
Major Arnold von der Luftwaffe, der Leibarzt, missbilligte die Angewohnheit des Präsidenten über die Maßen. Ich war eines Tages, kurz danach, anwesend, als er zu einer seiner Moralpredigten ansetzte. Offenbar gingen dem Präsidenten diese Belehrungen auf die Nerven. Als Arnold fertig war, fragte ihn der Präsident, ob er je in Grönland gewesen sei. Als der Major seiner Verwirrung angesichts dieser Frage Ausdruck verlieh, erinnerte ihn der Präsident an eine Einrichtung zur Ortung von Marschflugkörpern dort und versicherte ihm, er würde ihn mit dem allergrößten Vergnügen dorthin versetzen lassen. „In den Norden von Grönland, Arnold“, sagte er.
Der Major sprach das Thema nie wieder an. Höchstpersönlich beschaffte er sogar die hautfarbene Schminke, mit denen wir die gelben Nikotinflecken an Zeige- und Mittelfinger des Präsidenten verbargen.
Im weiteren Verlauf des Tages hielten Feeley und ich uns im Oval Office auf und ich bemerkte einen Stapel Bücher auf dem Schreibtisch. Da fiel mir auf, dass ich zwar schon viele Fotos von Tischen im Oval Office gesehen hatte, aber niemals Bücher auf einem davon. Feeley entgingen sie ebenfalls nicht, und er sagte, er wolle einen Fotografen des Weißen Hauses holen, damit er eine Fotoserie des Präsidenten machte, der hinter dem Schreibtisch saß und las.
„Das dürfte die Bildungsbürger ansprechen“, sagte Feeley. Er hielt nicht viel von Intellektuellen; er war ein hemdsärmeliger Volkspolitiker. Das erklärt teilweise seine Abneigung gegen Marvin Edelstein, den Vorsitzenden des NSR. Da er in einer Stahlstadt in Pennsylvania aufgewachsen war, misstraute er unserem Stabschef.
„Suchen Sie Lektüre?“, fragte Feeley.
„Nein“, sagte der Präsident. „Ich überlege mir vielmehr gerade, wie ich Lektüre meiden kann.“
Bei den Büchern handelte es sich ausschließlich um Memoiren aus dem Weißen Haus. Hamilton Jordans Crisis, John Ehrlichmans Witness of Power, Emmet Hughes’ The Ordeal of Power, A Thousand Days With Kennedy, Blind Ambition, Breaking Cover. Es müssen insgesamt fünfzehn gewesen sein.
„Wissen Sie, was Oscar Wilde gesagt hat?“, fragte der Präsident.
„Wer?“, sagte Feeley.
„Herrgott, Feeley. Oscar Wilde.“
„Scheiße, kenn ich nicht.“
Das Oval Office ist wohl kaum der Ort für solche Kraftausdrücke, aber Feeley und der Präsident verstanden sich gut. Er pflegte einen saloppen Umgangston, und das gefiel dem Präsidenten, da im Umfeld der Macht nicht gerade Mangel an Jasagern und Speichelleckern herrscht. Abgesehen von mir, stand Feels dem Präsidenten am nächsten.
„Überraschen Sie mich eines Tages, Feeley. Lesen Sie ein Buch. Oscar Wilde sagte, jeder große Mann hat seine Jünger, aber es ist stets Judas, der seine Biografie schreibt.“
„Hm-hmm. Haben Sie schon den von dem Mann gehört, der zum Fitnesstraining geht –“
„Feeley, Sie verstehen nicht, worauf ich hinauswill.“
„Und worauf wollen Sie hinaus?“
„Diese Memoiren, Feeley. Sie machen mich unglücklich. Es macht mich unglücklich, wenn ich daran denke, dass Sie und Herb und Edelstein, Bam Lleland und alle anderen eines Tages Bücher schreiben.“
„Dann denken Sie eben nicht daran.“ Feeley hatte stets für alles eine Lösung.
„Sogar die Kammerdiener. Haben Sie das von Fords Diener gelesen?“2
„Ja“, sagte Feeley. „Das ganze Geschwätz über Hautcreme. Großer Gott.“
Während wir uns über Donald Nixons halbseidene Geschäfte unterhielten und Lyndon Johnsons Vorliebe, wichtige Entscheidungen auf der Toilettenschüssel zu fällen, sah ich, wie sehr es den Präsidenten beunruhigte, dass sein gesamtes Privatleben eines Tages in den Taschenbuchregalen der Flughafenbuchhandlungen ausgebreitet werden würde. Aber noch etwas anderes beschäftigte ihn.
„Heute Nachmittag habe ich einen Witz erzählt“, sagte der Präsident. „Es waren acht Personen anwesend. Alle haben gelacht.“
„Und?“, sagte Feeley.
„Er war nicht komisch. Darum habe ich ihn erzählt. Ich wollte wissen, ob sie lachen. Alle haben gelacht.“
Am späten Nachmittag trieb das Sonnenlicht seine Spiele mit den kahlen Ästen der Bäume draußen; vielleicht geriet der Präsident deshalb in philosophische Stimmung.
„Wer weiß?“, sagte er und blickte sich im Oval Office um. Ich spürte, dass es sich um einen historischen Augenblick handelte: ein Mann grübelte über seine ungeheure Machtfülle und die Kräfte, die in den kommenden Jahren auf ihn einwirken würden. „Dieses Haus könnte aus uns allen Arschlöcher machen.“
Das Telefon läutete. Der Präsident nahm ab. „Oh.“ Er wandte sich an uns. „Es ist Jimmy Carter.“
„Was will denn der?“, fragte Feeley.
„Ich habe das Gefühl, er will mir einen Rat geben.“
„Großer Gott“, sagte Feeley. „Sagen Sie ihm, Sie sind nicht da.“
„An meinem ersten Tag im Amt?“
Habe einen satirischen Brief an die New York Times geschrieben, weil sie mich in einer Kolumne als den „Schuhputzer“ des Präsidenten bezeichnet haben. Joan ist außer sich.
Ich muss gestehen, dass Bamford Lleland IV und ich einen schlechten Start hatten. Sig Beller, unser Wahlkampfmanager, holte ihn nach der Vorwahl in New Hampshire ins Boot, als uns klar wurde, dass der Gouverneur eine echte Chance hatte, zum Präsidenten gewählt zu werden. Nach seinem Eintreffen veränderte sich die Atmosphäre schlagartig. Er feuerte in den ersten zwei Tagen fünfzehn Leute. Als ich erfuhr, dass er mich auch loswerden wollte, stellte ich ihn zur Rede und nahm kein Blatt vor den Mund. Er entschuldigte sich, aber ich glaube, auch nur deshalb, weil ihm klar wurde, dass ich aufgrund meiner langjährigen Freundschaft mit der Ersten Familie zu den „Unantastbaren“ gehörte.
Bam Lleland war ein eingefleischter Bostoner mit nicht unerheblichem (ererbtem) Reichtum, aber vielleicht ein klein wenig zu hochwohlgeboren. Er war ein Konglomerat an typischen Ostküstenvorlieben: straff nach hinten gekämmtes, pomadisiertes Haar, Sockenhalter, Brieftasche aus Eidechsenleder, Fliege, Manschettenknöpfe des Porcellian Club, randlose Brille und eine Kenntnis französischer Speisekarten, die er bei jeder Gelegenheit raushängen ließ. Er hatte seinen Reichtum vermehrt, indem er reich heiratete, weswegen er sich auch solche Kleinigkeiten wie seine 130-Meter-Jacht, die Compassion, leisten konnte. Diese übertriebene Zurschaustellung von Prunksucht hatte er in Norfolk, Virginia, vor Anker liegen, da das Wasser in der nahe gelegenen Chesapeake Bay nicht tief genug dafür war. Es handelte sich um ein höchst taktloses politisches Symbol, wenn man Präsident Tuckers egalitäre Philosophie bedachte. Lleland bezeichnete es stets als „das Boot meiner Frau“. Feeley und ich redeten dem Präsidenten mehr als einmal zu, dass er Lleland überreden sollte, das elende Ding abzustoßen.
Marvin Edelstein gehörte ebenfalls zu den Hochwohlgeborenen, ein Yale-Professor der Politikwissenschaften, dessen Buch Für ein Körnchen Salz enormen Eindruck auf den Gouverneur gemacht hatte. Marvin war erst neununddreißig, ausgesprochen jung für einen so wichtigen Posten wie den des Vorsitzenden des Nationalen Sicherheitsrates. Er war brillant, neigte aber zur Arroganz; das erklärt vielleicht, warum er sich so gut mit Lleland verstand. Sie sprachen offenbar dieselbe Sprache. Trotz alledem mochte ich Marvin. In gewisser Weise tat er mir sogar ein wenig leid. Er wollte respektiert werden; mehr noch, ich glaube, er wollte gemocht werden.
Marvin war überaus angetan von der Geheimhaltung, die sein Job mit sich brachte. Allerdings übertrieb er seine Neigung zur Heimlichtuerei. Wenn er über eine nicht sichere Telefonleitung telefonierte, sprach er in einem Code, den außer ihm niemand verstand, sofern er kein versierter Dechiffrierexperte war. Bevor er zu einem seiner geheimen Einsätze aufbrach, gab er uns allen Schlüssel zu seiner eigens für den betreffenden Einsatz ausgewählten Chiffrierung, die über eine ganze Seite gingen. Kein Mensch schenkte ihnen jemals Beachtung.
Als er es bei mir zum ersten Mal versuchte, funktionierte das System gar nicht gut. Eines Tages teilte mir meine Sekretärin mit, sie habe einen Anruf von einem „Maximum Effect“. Ich nahm an, es handle sich um einen dieser derangierten Typen, die es hin und wieder doch einmal schaffen, ins Weiße Haus durchgestellt zu werden. Ich sagte ihr, dass sie einfach auflegen sollte. Sie gehorchte, aber Sekunden später war „Maximum Effect“ wieder in der Leitung. „Er sagt, es sei dringend“, sagte Barbara. Ich sagte ihr, dass ich nicht zu sprechen sei und sie ihm erklären sollte, was für ernste Konsequenzen es haben könnte, wenn man wichtige Regierungstelefone blockierte. Etwa eine Minute später meldete sich Barbara wieder bei mir.
„Was ist denn, Barbara?“ Das war höchst nervtötend.
„Mr Edelstein ruft aus Cincinnati an“, sagte sie.
Ich ging ran. Marvin befand sich in einem Zustand der Hysterie. „Was geht denn da vor? Ist Ihre Sekretärin nicht ganz bei Trost? Ich bin es!“
„Oh, ja“, sagte ich. „Wie geht es denn so, Marvin?“
„Nennen Sie mich nicht so!“ Er hyperventilierte. „Der Code. Sie vergessen den Code.“
„Tut mir leid“, sagte ich. „Ich war sehr beschäftigt.“
Er war auf dem Weg nach Havanna, um sich mit Fidel Castro zu treffen. Aus Gründen der Geheimhaltung hatte er darauf bestanden, über Cincinnati dorthin zu fliegen, obwohl mir das ein Umweg zu sein schien.
„Also, wie geht es?“, wiederholte ich.
„Ich habe mich mit Gurke getroffen“, sagte er. „Das Dressing war köstlich.“
Ich suchte in meiner Schublade nach seinem Schlüssel. Aber ich fand den Schlüssel nicht.
„Gut“, sagte ich zögernd. „Es war also ein gutes Mittagessen?“
Eine Pause. „Sie haben keine Ahnung, wovon ich rede. Oder?“
„Ich habe offenbar den Schlüssel verlegt, Marvin. Er muss aber hier irgendwo sein. Bleiben Sie dran, Marvin, ich finde ihn schon.“
„Vergessen Sie es“, sagte er. „Vergessen Sie es. Ich setze mich über Krone mit Ihnen in Verbindung. Ende und aus.“
„Roger“, antwortete ich in der Überzeugung, dass das hilfreich wäre.
Ich will mich nicht über Marvins Geheimdiplomatie oder den Zwang zur Geheimhaltung lustig machen. Letzteres ist ein wichtiger Teil des Ersteren. Aber Marvins System stiftete nicht unerhebliche Verwirrung.
Nach mir begleitete Mike Feeley den Präsidenten am längsten, da er sich dem Wahlkampfteam schon lange vor allen anderen Spätberufenen angeschlossen hatte. Feels, wie wir ihn nannten, kam sozusagen durch die Hintertür zu uns, nachdem er kurze Zeit – vier Tage – als Pressesprecher von Geraldine Ferraro gedient hatte. (Anscheinend plagten ihn unangenehme Erinnerungen an dieses Erlebnis.) Er war ein kampfeslustiger Geselle irischer Abstammung mit blasser Gesichtsfarbe und widerborstigem Haar. (Ich musste ihn vor Pressekonferenzen nicht selten bitten, es zu kämmen.) Feels gehörte nicht eben zu den Zartbesaiteten. Vermutlich können sich Pressesprecher das nicht leisten. Sein Markenzeichen war, dass er ständig seinen Rücktritt anbot. Sein Ausruf „Das ist eine verdammte Ungeheuerlichkeit!“ schallte oft durch die Spirit of Greatness, unsere umgebaute Boeing 707. An einem Tag trat er sogar gleich zweimal zurück. Seine Schwächen amüsierten den Gouverneur und er konnte ausgezeichnet mit der Meute von Schakalen und skrupellosen Schweinen umgehen, aus denen das Pressekorps des Weißen Hauses besteht; Damen selbstredend ausgenommen.