Cover

Zum Buch:

Sommer in Stockholm. Die Nächte hell, die Temperaturen ungewöhnlich hoch. Für Siri Bergman ist es der erste Tag in ihrem neuen Job. Nachdem ihre Praxis schließen musste, arbeitet die Psychotherapeutin nun bei der Polizei – als Profilerin soll sie psychologische Täterprofile erstellen. Gleich ihr erster Fall ist von großer Brisanz: Ein Mörder hat es auf attraktive, gut situierte Männer abgesehen – homosexuelle Männer. Er tötet sie und schneidet ihnen das Herz heraus. Ist der Mörder ein verrückter Schwulenhasser? Oder deutet die Grausamkeit der Tat auf einen ganz anderen Zusammenhang hin?

Zu den Autoren:

CAMILLA GREBE und ÅSA TRÄFF sind Schwestern, aufgewachsen in Älvsjö in der Nähe von Stockholm. Der Roman »Die Therapeutin« – Auftakt der erfolgreichen Reihe um die Stockholmer Psychotherapeutin Siri Bergman – war ihr erstes Gemeinschaftsprojekt, entstanden aus ihrer Liebe zur Kriminalliteratur.

Camilla lebt mit ihrer Familie in Stockholm. Sie hat den Hörbuchverlag »StorySide« gegründet und betreibt ein Beratungsunternehmen.

Åsa arbeitet als Psychologin mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie und betreibt in Stockholm mit drei Kollegen eine Gemeinschaftspraxis. Mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt sie in Gnesta.

CAMILLA GREBE & ÅSA TRÄFF BEI BTB

Die Therapeutin. Roman

Das Trauma. Roman

Bevor du stirbst. Roman

CAMILLA GREBE
ÅSA TRÄFF

Mann
ohne Herz

Psychothriller

Aus dem Schwedischen
von Gabriele Haefs

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.
Die schwedische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel
Mannen utan hjärta bei Damm förlag, Stockholm.
Copyright © 2013 by Camilla Grebe & Åsa Träff
Published by arrangement with Nordin Agency, Sweden
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2015 by btb Verlag
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München
Umschlaggestaltung: semper smile, München
Umschlagmotiv: © Arcangel Images / Elisabeth Ansley;
© Shutterstock / HardheadMonster; HorenkO
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN 978-3-641-12399-4
V002
www.btb-verlag.de
www.facebook.com/btbverlag
Besuchen Sie unseren LiteraturBlog www.transatlantik.de!

Wenn Leben, Freude, Hoffnung, Kräfte kranken,
denkst unter Freunden du, ach, niemand hat mich gern.
Dann weine ich und herz dich in Gedanken,
und seufze, denn du bist von mir so fern.

Das traurige Herz. Volkslied.

Miguel

Miguel Alemany lässt sich auf dem kühlen Ledersitz zurücksinken und schließt die Augen. Er ist schweißnass und merkt, dass sein T-Shirt an der Rücklehne klebt. Der Wagen riecht nach Leder, Wunderbaum und Tabakrauch. Der dicke Taxifahrer mit den üppigen grauen Koteletten und der Nickelbrille raucht offenbar heimlich in seinem Wagen, denn an mehreren Stellen teilen kleine Schilder mit, dass das Rauchen hier verboten ist. Miguel sehnt sich ebenfalls nach einer Zigarette und einer Tasse Filterkaffee. Eine schlechte Angewohnheit, die er sich nach all den Jahren in Schweden zugelegt hat. Der Kaffee in Spanien mag rein objektiv gesehen vielleicht besser sein, aber Miguel hat sich an den seltsamen schwedischen Kaffee gewöhnt. Er sehnt sich danach, mit Jussi in der Küche zu sitzen, Dagens Nyheter zu lesen und Kaffee Marke Gevalia zu trinken. In diesen Momenten geht ihm auf, dass Schweden für ihn zum neuen Zuhause geworden ist. Barcelona ist Kindheit und Jugend, Eltern und Brüder, Schulkameraden und alte Kollegen. Aber sein Zuhause, das ist in der Küche mit Jussi, wenn sie über alles und nichts reden und dabei in der Morgenzeitung blättern und aus diesen lächerlich dünnen Tässchen aus Knochenporzellan Kaffee trinken, weil Jussi eben unbedingt diese Tassen nehmen will.

Am Wagenfenster ziehen Birken und grüne Wiesen mit einem klarblauen Himmel als Hintergrund vorüber. Die E4 weist nur wenig Verkehr auf, und der Fahrer fährt sicher zwanzig Stundenkilometer zu schnell, aber Miguel ist das nur recht. Jetzt will er nur noch nach Hause, zu Jussi.

Er zieht wieder sein Mobiltelefon hervor und stellt fest, dass Jussi nicht auf die SMS geantwortet hat. Vielleicht schläft er noch. Es ist zwar Nachmittag, aber Jussi war angetrunken, als sie letzte Nacht miteinander telefoniert hatten. Miguel hatte geflüstert, um seinen Bruder und seine Schwägerin im Nebenzimmer nicht zu wecken. Jussi dagegen hatte mit lauter Stimme und in seinem finnlandschwedischen Singsang geredet und alles kommentiert, was ihm auf seinem Heimweg vom Fest bei Alexander und Carl eben auffiel: dass die Sonne schon aufging, obwohl es doch erst drei Uhr morgens war, dass die Vögel zwitscherten. Dass das Wasser bei Slussen glitzerte. Und Miguel hatte seine Sehnsucht geflüstert. Dass er Jussi umarmen wolle, ihn küssen, seine blonden Haare streicheln.

Sie lebten inzwischen seit drei Jahren zusammen. Drei glückliche Jahre. Drei Jahre und kaum ein einziger Streit, keine wirklichen Meinungsverschiedenheiten. Miguel hätte es kaum für möglich gehalten, dass es so etwas wirklich gab. Bisher hatte er nur stürmische Beziehungen mit heftigen Streitereien und dramatischen Szenen erlebt. Eifersucht. Lügen. Er hatte die Hoffnung auf ein normales Verhältnis schon fast aufgegeben. Irgendwo im tiefsten Herzen glaubte er, dass es vielleicht die Strafe für sein Schwulsein sei. Wenn er eine Frau geheiratet und Kinder bekommen hätte, wäre alles möglicherweise leichter gewesen. Nicht so spannend, vielleicht. Keine Leidenschaft. Aber einfach. Ein Leben, das funktionierte. Aber dann war Jussi gekommen. Auf den ersten Blick eine extrovertierte Schlagertunte, die sich ab und zu im Fernsehen über Antiquitäten ausließ. Aber hinter diesem Medienbild steckte so viel mehr. Ein einsamer Mann, der nach dem Tod seiner Eltern Helsinki verlassen hatte, um sich in Schweden ein neues Leben aufzubauen. Ein Mann mit einer Leidenschaft für Kunst und Antiquitäten, aber auch für Philosophie und Psychologie. Klug, ruhig, gebildet. Attraktiv. Und er wollte Miguel. Ein Wunder. Keins von der aufsehenerregenden religiösen Sorte. Aber ein echtes Wunder eben doch. Mitten in der Wirklichkeit.

Miguel spürt, wie seine Wangen glühen und wie er hart wird, wenn er an Jussi denkt. An Jussis durchtrainierten Körper, die graublonden Haare und diese gottbegnadeten Hände. Er schaut abermals aus dem Fenster und stellt fest, dass sie fast am Ziel sind. Als das Taxi vor dem Haus hält, vergisst er fast zu bezahlen, und er muss mehrmals um Entschuldigung bitten, während der Fettsack seine Karte durch den Scanner zieht und Miguel gleichzeitig skeptisch mustert, als frage er sich, ob er gerade betrogen wird.

Als er aus dem klimatisierten Taxi steigt, staunt er, wie heiß es ist. Eher wie in Spanien als wie in Schweden, denkt er. In der Nachmittagssonne sehen die grünen Bäume im Stig Claessons Park staubig aus. Der Rasen streckt seine spärlichen gelben Halme gen Himmel und scheint um Regen zu flehen. Miguel zieht seinen funkelnden Samsonite-Koffer hinter sich her und fährt mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock. Er will zuerst klingeln, überlegt es sich dann aber anders. Wenn Jussi noch immer schläft, will er sich zu ihm legen. Kaffee und Zeitung können warten.

Das Erste, was ihm auffällt, ist der Gestank. So etwas hat er noch nie gerochen. Er überlegt, ob der Kühlschrank defekt ist oder ob Jussi Essen herumstehen lassen hat. Es riecht nach rohem Fleisch, nach Eisen und nach etwas anderem, das er nicht identifizieren kann, ihn aber an verdorbene Lebensmittel und Körperausdünstungen erinnert. Die Wohnung ist still. Er hört nur das schwache Brummen eines Flugzeugs, das vermutlich auf dem Weg nach Bromma über das Haus fliegt, und das rhythmische Ticken der alten Küchenuhr. Er ruft, seine Stimme hallt von den Wänden wider. Keine Antwort. Nur die Stille und dieser widerliche Geruch, der immer aufdringlicher wird. Miguel schaut sich in der Diele um. Jussis Schuhe stehen ordentlich aufgereiht im Regal, jedes Paar mit einem Schuhspanner versehen. Auf dem alten Sekretär liegt die Post auf einem ordentlichen Stapel, daneben die Dagens Nyheter. Er wirft einen Blick auf die Zeitung, stellt fest, dass es die vom selben Tag ist. Jussi müsste also zu Hause sein. Er ruft wieder. Diesmal lauter. Noch immer keine Antwort. Nur die tickende Uhr misst die Sekunden, die spurlos in der Ewigkeit verschwinden. Miguel spürt, wie sich sein Magen zusammenzieht. Es fühlt sich an wie ein Krampf. Etwas stimmt hier nicht. Er weiß nicht, was, aber etwas stimmt hier nicht. Bilder von Jussi, ohnmächtig, tot vielleicht, erstickt an seinem eigenen Erbrochenen, jagen durch sein Bewusstsein, und er muss sich an die Wand lehnen, um nicht zusammenzubrechen. Aus Jussis Arbeitszimmer kommt Licht. Miguel macht einige schnelle Schritte durch den Gang und läuft hinein. Jussi ist nicht dort, aber die Schreibtischlampe brennt. Eine klassische Bibliothekslampe mit grünem Glasschirm und Messingfuß. Auf dem Schreibtisch herrscht dieselbe Ordnung wie in der Diele – mit einer Ausnahme: Auf dem Schreibtisch steht eine ovale Silberschale. Sie füllen sie zu Weihnachten mit Nüssen, und es kommt vor, dass Jussi bunte Smarties hineinschüttet. Miguel staunt, wie arrangiert das alles aussieht, wie ein Stillleben, aufgestellt, um den Blick des Betrachters einzufangen und festzuhalten. Er begreift nicht, was er da sieht. Einen Klumpen aus Fleisch und Häuten in einer schwarzen Flüssigkeit. Miguel steht ganz still. Betrachtet. Denkt, dass es aussieht wie die Innereien eines Tiers. Ihm fällt ein, wie seine Mutter für die Hunde Schweineherzen gekocht hat, als er noch klein war. Genau so sieht es aus. Ihm wird schlecht und schwindlig. Warum sollte irgendwer ein Schweineherz in ihre Silberschale legen? Miguel macht kehrt und geht zum Schlafzimmer. Der Geruch wird immer überwältigender, und das Ticken der Küchenuhr verwandelt sich in der Stille in hallende Hammerschläge. Er will nicht sehen, was sich im Schlafzimmer befindet, aber er muss doch nachschauen.

Das große Doppelbett ist ungemacht. Jussi liegt auf dem Rücken, die Decke bis zum Hals hochgezogen. Dort, wo sein linkes Auge sein müsste, gibt es nur eine rotschwarze Masse, und um den Kopf herum haben sich Blut und etwas, bei dem es sich um Gehirn und Knochensplitter handeln muss, wie ein klebriger Heiligenschein ausgebreitet. Die Haut sieht vor dem roten Hintergrund graubleich aus. Miguel möchte ihn berühren, obwohl er weiß, dass er das nicht tun darf. Langsam geht er zum Bett und streckt die Hand aus, zieht vorsichtig die Decke weg, einen Zentimeter nach dem anderen, bis er das freigelegt hat, was ein Brustkorb sein sollte, jetzt aber nur noch ein klaffendes Loch ist.

Dann erst schreit er.

Siri

Der Mann an der Rezeption vertieft sich in meinen Führerschein und betrachtet skeptisch das Bild einer fast zehn Jahre jüngeren Version meiner selbst. Dann nickt er und reicht mir das rosa Plastikteil zusammen mit einem Besucherausweis, den ich gut sichtbar an meiner Kleidung befestigen soll, zurück.

»Sie wollen also zur TP, der Täterprofilgruppe? Ich ruf mal eben bei Vijay Kumar an, der kann Sie dann abholen.«

Ich nicke ebenfalls und kehre dem Glaskasten den Rücken zu. Vor den großen Türen brennt die Sonne, und obwohl es erst neun Uhr morgens ist, vermute ich, dass die Temperatur schon auf fünfundzwanzig Grad zugeht. Der Sommer in diesem Jahr ist großzügig, Ströme von Licht, Wärme und Pflanzengrün. Es ist zwar erst Anfang Juli, aber die Bucht vor unserem kleinen Haus ist bereits aufgewärmt, und Erik und ich üben fast jeden Abend am Strand Schwimmen, während Markus in den Wellen hin- und herkrault.

»Siri!«

Warme Arme schließen sich um mich, und ich lache, drehe mich um und lächele.

»Willkommen zu deinem ersten Tag hier im Haus. Ich besorg dir dann später eine feste Zugangskarte.« Vijay nickt vage zu meinem Besucherausweis hinüber. Er sieht großartig aus. Seine üppige grau melierte Mähne ist zu einer Art wilden Schmalztolle gekämmt, und seine Haut ist von einem hellen Zimtbraun. Er duftet ein wenig nach Tabak und Rasierwasser.

»Rauchst du wieder?« Ich hebe in übertriebenem Staunen die Augenbrauen.

»Verdammt. Ich hätte nicht gedacht, dass du das merkst.« Er lacht, lässt mich durch die Tür gehen und lotst mich weiter zu einer Treppe. »Bist du nervös? Erster Tag und überhaupt?«

Ich denke über seine Frage nach. Bin ich nervös? Ja und nein. Einerseits überlege ich, worauf ich mich da eingelassen habe. Ich habe mich noch nie mit dem Erstellen von Täterprofilen beschäftigt. Ich bin klinische Psychologin und arbeite seit mehr als zehn Jahren als Psychotherapeutin. Jetzt habe ich das Gefühl, einen großen Schritt ins Unbekannte zu machen. Bei der Polizei zu arbeiten, ist so weit entfernt von meiner alten Wirklichkeit wie überhaupt nur möglich. Zugleich hat sich in meiner Wirklichkeit so viel verändert, so vieles ist auf den Kopf gestellt worden, dass ich das Gefühl habe, dass mich nichts mehr erschüttern kann. Die Dinge in meinem Leben, die ich für konstant gehalten hatte, haben sich in Luft aufgelöst, und die Arbeit zu wechseln, kommt mir im Vergleich dazu fast belanglos vor. Auf eine paradoxe Weise finde ich es fast beruhigend, mich in eine Situation zu begeben, in der ich überhaupt keine Kontrolle über das habe, was passieren kann. Hier rechne ich jedenfalls damit, überrascht und verblüfft zu werden.

Zugleich habe ich Angst. Angst vor dem, was ich hier sehen und hören werde. Ich werde zusammen mit einer Gruppe von Psychologen, Polizisten, Rechtsmedizinern und Kriminaltechnikern bei schweren Gewaltverbrechen Täterprofile erarbeiten. Und ich werde Dinge sehen, die ich vielleicht nicht sehen, mit denen ich nichts zu tun haben will. Ich weiß, dass Vijay ein Risiko eingegangen ist, als er mich als neue Mitarbeiterin für das Team ausgesucht hat. Ich bin ein unbeschriebenes Blatt, habe keine Forschungserfahrung und kenne mich mit der Materie nicht sonderlich gut aus, aber Vijay hat mich und die Gruppe davon überzeugt, dass meine Qualifikationen ausreichen. Er hat mit mir über Intuition und Menschenkenntnis gesprochen, über Kreativität und die Fähigkeit zu unkonventionellen Gedankengängen.

Trotzdem weiß ich nicht so recht, ob er mir die Stelle wirklich wegen meiner Kompetenzen angeboten hat, oder ob es eine Art Rettungsaktion seinerseits ist. Eine Möglichkeit, ein waches Auge auf mich zu haben, dafür zu sorgen, dass ich nicht in einem Nebel aus Alkohol und Depression versinke. Ich bringe es nicht über mich, ihm zu erklären, dass er sich um mich keine Sorgen zu machen braucht, dass in mir eine fundamentale Veränderung stattgefunden hat und dass ich nicht mehr dieselbe Siri bin. Obwohl sich mein ganzes Leben verändert hat, bin ich in einem Punkt sicher: dass ich nie wieder dort enden werde. Ein kleiner Teil von mir scheint stumm geworden zu sein, ohne Resonanz. Dort gibt es keine Gefühle mehr, keine Trauer und keinen Schmerz. Nur Gleichgültigkeit.

»Doch, ich bin nervös.« Ich lächele kurz und nicke. Ich will nicht, dass Vijay auch nur ahnt, was in mir vorgeht.

»Gut, richtig so, finde ich.« Er grinst, und eine Menge weißer Zähne leuchtet in seinem Gesicht auf.

Ich ertappe mich bei der Überlegung, ob er sich die Zähne wohl bleichen lässt. Vijay ist eine seltsame Mischung aus Bohemien und Modegeck. Er spielt gern den zerstreuten Professor, der sich nicht weiter um Äußerlichkeiten kümmert, aber wenn man genauer hinschaut, stellt man meistens fest, dass die abgenutzten Jeans von einer teuren Designermarke sind und dass er über die neuesten Modetrends genauestens informiert ist.

»Komm jetzt, die anderen warten schon.« Er zeigt auf eine angelehnte Tür, und wir betreten einen kleinen Besprechungsraum mit großen Fenstern, die das Sonnenlicht hereinlassen, und mit typischen Büromöbeln aus hellem Holz.

Carin Stolpe steht vor dem Tisch. Hinter ihr an der Wand hängt eine große weiße Tafel voller chaotischer Aufzeichnungen. Blonde Haare rahmen Carins sonnengebräuntes Gesicht ein. Sie sieht auf und erwidert meinen Blick. Ihr Lächeln ist warm, und ich staune darüber, wie jung sie aussieht. Ich weiß, dass Carin um die fünfzig ist, aber sie wirkt mindestens zehn Jahre jünger. Ich frage mich, wie man so gelassen aussehen kann, wenn man dauernd mit Gewalt und Tragik zu tun hat.

»Willkommen bei der Täterprofilgruppe – oder der TP, wie alle hier im Haus sagen. Schön, dass du da bist. Jetzt kannst du endlich auch die anderen aus der Gruppe kennenlernen.« Sie nickt zu den drei anderen hinüber, die am Tisch sitzen.

Ein älterer Mann erhebt sich und nimmt meine Hand. »Hallo, Siri. Willkommen. Örjan Bruse, Polizist und Kriminaltechniker.«

Sein Händedruck ist fest, aber sein Blick landet irgendwo im leeren Raum, als ob er eigentlich nicht mich ansieht, sondern etwas, das sich hinter mir abspielt. Ich mustere ihn. Er ist sicher an die sechzig, groß und schlank. Er trägt ein kariertes Hemd und Jeans, die tatsächlich aussehen, als seien sie gebügelt worden – sie haben vorn eine Bügelfalte. Ich frage mich, ob er vielleicht zu Hause eine übereifrige Frau hat, die sich um die Wäsche kümmert, oder ob er seine Hosen in die chemische Reinigung gibt. Er hat schüttere Haare, und seine goldgerahmte Brille ist hoch auf die Nase geschoben. Ich begrüße ihn, lächele und wende mich dem Nächsten aus der Gruppe zu. Es ist ein Mann in meinem Alter, der so auffällig aussieht, dass ich glauben könnte, er hätte sich in der Tür geirrt, wenn Vijay mich nicht vorgewarnt hätte.

»Hallo. Jimmy Stålfors, Polizist hier in der Gruppe.«

Er trägt ein weißes T-Shirt. Muster von etwas, bei dem es sich um eine riesige Tätowierung handeln muss, lugen aus dem Halsausschnitt hervor und ziehen sich über die Arme wie die Ranken einer Schlingpflanze. Sein glatt rasierter Kopf glänzt im Sonnenlicht, das durch das Fenster strömt. Ich ertappe mich dabei, wie ich seinen Bizeps anstarre, der von einem Totenkopf geschmückt wird. Aus Augenhöhlen und Mund windet sich eine giftgrüne Schlange. Jimmy sieht meinen Blick und lächelt. Er sieht beinahe stolz aus. Wie ein Kind, das durch einen Streich die Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte. Ich nehme an, er ist es gewohnt, dass Menschen ihn anstarren, und genießt es.

»Hallo, Mann!« Jimmy entdeckt Vijay, springt auf, und sie führen eine Art kompliziertes Begrüßungsritual durch, bei dem sich Fingerknöchel und Handflächen berühren. Die Art von Gruß, die ich eigentlich nur von halbwüchsigen Jungs in der U-Bahn kenne. Ich verkneife mir ein Lächeln. Vijay Kumar und Jimmy Stålfors, eine Allianz, die Lust auf mehr macht.

»Willkommen, Siri.« Ein älterer Mann, der eigentlich schon das Pensionsalter erreicht haben müsste, erhebt sich mit einer Geschmeidigkeit, die meinen Neid erregt. Er hat eine schneeweiße Mähne und einen spitzen Bart. Etwas an ihm erinnert mich an eine Figur aus einer Tintin-Geschichte. Er wirkt wie jemand aus einer anderen Welt, einer anderen Zeit. Er trägt, trotz der Hochsommerhitze, Hemd und ein elegantes Leinensakko. Seine langen, schmalen Finger enden in sorgfältig polierten Nägeln. Er hebt meine Hand, fasst sie mit seinen beiden, verbeugt sich ein wenig und stellt sich als Juan Martina, Rechtsmediziner, vor. Fast erwarte ich, dass er meinen Handrücken küsst.

»Ich glaube, wir machen am besten da weiter, wo wir eben stehen geblieben sind.« Carin lächelt wieder.

Ich setze mich neben Vijay und ziehe Block und Stift hervor, um Notizen machen zu können. Ich komme mir ein bisschen vor wie am ersten Schultag, umgeben von neuen Mitschülern und Lehrern, und ich will unbedingt einen guten Eindruck machen. Ich schaue zur Tafel hinüber. Dort steht in blauer Schrift ein Name: Jussi Ståhl. Ich weiß, wer Jussi Ståhl ist. Wer Zeitung liest oder Fernsehnachrichten sieht, kann den Mord an Jussi Ståhl einfach nicht übersehen haben.

Carin zeigt auf den Namen und tippt danach mit dem Stift auf die Tafel, wie um der Geste besonderen Nachdruck zu verleihen. »Jussi Ståhl, neunundvierzig. Antiquitätenhändler mit eigenem Laden auf Östermalm. Eine Art Promi, der gern Premieren und Empfänge besucht hat. Lebensgefährte von Miguel Alemany, spanischer Künstler, der seit drei Jahren in Schweden lebt.« Carin legt eine Pause ein, trinkt einen Schluck Kaffee aus einem Mumin-Becher und spricht dann weiter: »Am fünften Juni wurde Jussi Ståhl in seiner Wohnung am Beckbrännarbacken auf Södermalm tot aufgefunden. Der Leichnam wurde von Jussis Partner Miguel entdeckt, der gerade von einer Reise zurückgekehrt war. Ihm hat sich da wahrlich kein schöner Anblick geboten.«

Carin beugt sich vor und blättert zwischen den Papieren, die vor ihr auf dem Tisch liegen. Sie zieht ein Bild im A4-Format hervor und befestigt es mit einem Magneten an der Tafel. Auf dem Bild ist ein Mann zu sehen, der in einem Bett liegt. Um seinen Kopf herum hat sich ein rotschwarzer Fleck über Kissen und Laken ausgebreitet, sein nackter Körper sieht unnatürlich weiß aus. Mit einer Ausnahme. Sein Brustkorb hat sich in einen riesigen rotschwarzen Krater verwandelt. Ich kann mir nur mit Mühe klarmachen, was ich da sehe. Alles kommt mir unwirklich vor, fast arrangiert.

»Jussi Ståhl wurde mit einer Neunmillimeter-Waffe in den Kopf geschossen, und zwar aus nächster Nähe«, sagt Carin. »Danach hat der Täter das Herz entfernt. Das wurde später im Arbeitszimmer in seiner Wohnung in einer antiken Silberschale auf Jussi Ståhls Schreibtisch gefunden.«

Ich spüre, wie sich mein Magen zusammenzieht. Dieses Detail haben die Zeitungen nicht erwähnt.

»Juan, kannst du vielleicht etwas mehr darüber erzählen, das fällt doch in dein Ressort«, sagt Carin und weist mit der Hand auf den Rechtsmediziner mit dem spitzen Bart.

Juan Martina nickt, erhebt sich und tritt vor die Tafel. Sehr sorgfältig bringt er unter dem ersten noch weitere Bilder an. Eines ist eine Großaufnahme von etwas, bei dem es sich um ein Einschussloch handeln muss, dazu zeigt es einen skizzierten Körper.

Juan zeigt auf das Einschussloch. »Hier seht ihr das Einschussloch, mitten im linken Auge. So schlimm sieht es gar nicht aus, aber der Hinterkopf bietet einen grauenhaften Anblick, das könnt ihr mir glauben. Was ihr hier seht, ist eine Schussverletzung, die von einer Neunmillimeter-Waffe verursacht worden ist. Wir haben es vermutlich mit einer Pistole zu tun. Um das Einschussloch im Auge wurden eine Menge Pulverfragmente gefunden, das Opfer wurde also aller Wahrscheinlichkeit nach aus allernächster Nähe erschossen. Ich vermute, dass es sich um einen Nahschuss, aber keinen aufgesetzten Schuss handelt. Vermutlich wurde er aus einem halben Meter Entfernung abgegeben. Ich glaube, dass Ståhl im Schlaf erschossen worden ist. Der Tod ist dann sofort eingetreten. Es sieht wie eine typische Hinrichtung aus. Was weniger typisch ist, sind die anderen Verletzungen, die ihr hier am Körper seht.« Er zeigt mit seinem goldenen Füllfederhalter auf das Rote, das einmal Jussi Ståhls Brustkorb war, und fügt hinzu: »Wie ihr seht, ist aus der Wunde im Brustkorb nicht sonderlich viel Blut ausgetreten. Damit wissen wir, dass Jussi Ståhl bereits tot gewesen ist, als der Täter sein Herz aus dem Körper entfernte. Er hat den Brustkorb durch den Brustkasten geöffnet. Das heißt, er hat ihn in Längsrichtung aufgeschnitten. Es sieht aus, als ob er zuerst ein Messer und dann irgendeine Art Schere verwendet hätte, vermutlich eine Baumschere. Danach hat er den Herzbeutel freigelegt und abgeschnitten. Zum Schluss wurden sämtliche Blutgefäße, die zum Herzen führen, gekappt: Aorta, Lungenstamm, Lungenvenen und obere und untere Hohlvenen. Bei der ganzen Sache wurde überaus methodisch vorgegangen. Ich vermute, dass der Täter ein Laie ist, aber ein relativ gut informierter Laie, denn er wusste anscheinend, war er da tat. Ihm ging es alleine um das Herz, die restlichen Organe sind intakt. Ich würde außerdem sagen, dass er offenbar gut vorbereitet gewesen ist. Man öffnet einen Brustkorb nicht mit einer Nagelschere, um das mal so zu sagen. Er muss das hier genau geplant, die nötige Ausrüstung besorgt und sich die Vorgehensweise angelesen haben. Und als er dann so weit war, hat er das Herz in …« Juan bringt ein weiteres Bild an, auf dem ein blutiger Klumpen, ähnlich einem Stück roher Leber, in einer großen verzierten Silberschale mit Fuß zu sehen ist.

Niemand sagt etwas.

Juan deutet ein Lächeln an, und Carin ergreift abermals das Wort. »Irgendwelche Spuren von sexuellen Übergriffen am Leichnam?«

Martina schüttelt den Kopf. »Nichts. Und wenn ich die Techniker richtig verstanden habe, dann wurden am Tatort auch nirgendwo anders biologische Spuren, wie beispielsweise Sperma, gefunden.«

»Das stimmt«, sagt Örjan. »Nichts am Tatort weist auf irgendeine Art von Sexualverbrechen hin, was aber nicht ausschließt, dass es sich nicht trotzdem um ein sexuell gefärbtes Motiv handeln könnte. Überhaupt wurden überraschend wenige Spuren gesichert. Wer immer Ståhl ermordet hat, hat sorgfältig hinter sich aufgeräumt. Hülsen, Fasern, Haare, Fingerabdrücke – wenn ich das richtig verstanden habe, haben die Techniker vor Ort nichts Brauchbares gefunden. Aber Reste der Kugel steckten im Körper und in der Wand hinter dem Bett. Der Täter hat vermutlich ein Neunmillimeter-Vollmantelgeschoss verwendet. Aber er hatte die Spitze abgefeilt, um dieselben Verletzungen zu verursachen wie mit einem Halbmantelgeschoss – oder mit Hohlspitzmunition.«

Carin nickt und übernimmt. »Wir warten noch immer auf den endgültigen Bericht der Ballistiker des SKLs. Wenn wir uns nun der Vorgehensweise des Täters zuwenden, dann vertreten wir die Hypothese, dass Ståhl im Schlaf erschossen wurde, genau wie du gesagt hast, Juan. Was wir nicht wissen, ist, ob er den Täter gekannt und ihn selbst hereingelassen hat, ob der in die Wohnung eingebrochen ist und darauf gewartet hat, dass Ståhl einschläft, oder ob er erst aufgetaucht ist, als sein Opfer schon geschlafen hat. Wir wissen, dass Ståhl am frühen Morgen nach Hause gekommen ist, nachdem er ein Fest bei Bekannten in Gamla Stan besucht hatte. Ein Zeitungsbote hat Jussi um kurz vor vier am Morgen des fünfzehnten Juni allein das Haus betreten sehen, und wir wissen, dass Jussi das Fest gegen drei Uhr verlassen hat, weil er zu Fuß nach Hause gehen wollte. Sein Freund kam am fünfzehnten Juni um drei Uhr nachmittags nach Hause, und da war Jussi seit ungefähr zehn Stunden tot. Die Obduktion hat ergeben, dass der Tod irgendwann zwischen vier und fünf Uhr morgens eingetreten ist. Ein Nachbar erinnert sich, dass er um kurz nach halb fünf von einem Knall geweckt worden ist. Er ist aufgestanden, hat die Zeitung gesehen und gedacht, das Geräusch des Briefkastens habe ihn geweckt. Wir können wohl davon ausgehen, dass er in Wirklichkeit den Schuss gehört hatte.«

Carin trinkt den letzten Rest Kaffee. Auf dem Becher sitzen eng aneinandergeschmiegt Mumin und das Snorkfräulein und schauen in den Sonnenuntergang. Plötzlich kommt mir die ganze Situation unwirklich vor, und einen Moment lang habe ich das Gefühl, zu träumen. Ich denke, dass das hier unter gar keinen Umständen die wirkliche Welt sein kann.

»Der Beckbrännarbacken liegt ein wenig abseits auf Södermalm, und der einzige Augenzeuge ist der Zeitungsbote, der versichert, Jussi gesehen zu haben. Wir haben bisher ungewöhnlich wenige Tipps erhalten, vor allem, wenn wir bedenken, dass es sich hierbei um einen hochprofilierten Fall handelt. Die Kollegen suchen nach einem Motiv, haben bisher aber nichts gefunden, was ihnen interessant vorkommt. Ståhl ist nicht ausgeraubt worden, Geld und andere Wertsachen lagen ganz offen in der Wohnung. Er hatte keine geheimen Affären und scheint auch keine direkten Feinde gehabt zu haben. Sein Partner hat sich zum Zeitpunkt des Mordes in Barcelona aufgehalten, er wirkt aufrichtig erschüttert. Es gibt kein deutliches Motiv, keine Verdächtigen, nichts, was das Verbrechen erklären könnte.«

»Und warum wollen sie uns dabeihaben?« Jimmy Stålfors macht keine Notizen mehr und schaut Carin an.

»Sehr gute Frage. Weil dieser Mord … eigenartig ist. Es gibt Besonderheiten, die wir bei anderen Tötungsdelikten normalerweise nicht finden. Einerseits sieht es aus wie eine regelrechte Hinrichtung. Andererseits hat es etwas zutiefst Persönliches, mit einer Baumschere oder was immer das gewesen sein mag, einen Brustkorb aufzuschneiden. Dass das Opfer erschossen wurde, kann auf den Wunsch des Mörders hindeuten, Distanz zu halten. Aber ein Herz herauszureißen …« Carin schüttelt den Kopf, und Jimmy nickt. Er ist mit dieser Antwort zufrieden.

»Sten Lindell vom Dezernat für Gewaltverbrechen hat um unsere Hilfe gebeten, das Profil eines denkbaren Täters zu erstellen«, sagt Carin. »Also können wir einfach loslegen. Wir fangen damit an, das alles zu lesen«, sie zeigt nach rechts auf die Papierstapel auf dem Besprechungstisch, »und dann müssen wir mehr über unser Opfer in Erfahrung bringen.«

»Wer leitet die Voruntersuchung?«, fragt Örjan.

»Shirin Tahami. Die meisten von euch kennen sie sicher schon?«

Alle nicken.

»Die ist gut«, sagt Jimmy und erwidert meinen Blick.

Carin fängt an, die Unterlagen herumzureichen, und ich nehme mir einen Stapel. Obenauf liegt eine Aktennotiz vom Dezernat für Gewaltverbrechen, aus der hervorgeht, dass um Hilfe durch die TP-Gruppe gebeten wird. Ich nehme das Blatt in die Hand auf und schaue Jussi Ståhl in die Augen. Es ist ein anderes Bild als das, das in der Zeitung zu sehen war. Auf dem Bild lächelt er in die Kamera und hält eine große getigerte Katze im Arm, die er hinter dem Ohr krault. Ich lege die Aktennotiz darüber, um das Bild nicht länger sehen zu müssen.

»Örjan, du und Jimmy, ihr geht den Tatort durch, wir brauchen unsere eigene kriminaltechnische Analyse. Lest alles, was die Kollegen gefunden haben, und dann fahrt ihr zum Beckbrännarbacken.« Carin schaut zu Örjan, der nickt und sich in einem kleinen in schwarzes Leder gebundenen Buch eine Notiz macht.

»Juan, du gehst noch einmal das Obduktionsprotokoll durch. Vielleicht muss da noch etwas vervollständigt werden.« Carin sieht den silberhaarigen Mann fragend an, und der lächelt, fast erwartungsvoll. »Du weißt, dass ich lieber meine eigenen Obduktionen vornehme. Was in diesem Fall ja kein Problem sein dürfte. Unser Freund Jussi geht in der nächsten Zeit nirgendwohin, sondern liegt sicher verwahrt bei uns in Solna.«

»Hervorragend.« Carin macht ein zufriedenes Gesicht und wendet sich mir und Vijay zu. »Ihr macht euch an die Opferanalyse. Wir müssen mehr über Jussi Ståhl wissen. Wer war er? Womit hat er sich beschäftigt? Gibt es Hinweise darauf, dass er vor dem Mord bedroht oder verfolgt wurde? Hatte er wirklich keine Geheimnisse, die ans Licht kommen könnten?«

Ich schreibe Carins Fragen auf, gebe mir alle Mühe, nichts zu verpassen. Vijay hat mir erklärt, dass das Wissen über das Opfer zu den wichtigsten Teilen der Analyse gehört, die die Grundlage für ein Täterprofil bilden.

»Ich werde mir das Verhalten des Täters und seine Interaktion mit dem Opfer ansehen«, sagt Carin. »Noch Fragen?«

Wir schütteln den Kopf, und ich komme mir wieder vor wie in der Schule, mit Carin als netter, aber doch entschiedener Lehrerin.

»Na also. Dann geht’s los.«