Udo Lau

Ein Jahr um die Welt

INHALT

Prolog

Nordamerika

Florida – vom Traum ins Trauma.

New York – WTC und Erdhörnchen

Alaska – zwischen Yukon, Grizzleys und Mc Kinley

Caribous in Kanada

Südamerika – Peru

Wiedersehen

Mit dem Bus durch die Anden

Zweimal besch.ssen

Cuzco - Nabel der Welt

Auf dem „Inca Trail“ zur „Verlorenen Stadt“

Mit der Andenbahn zum Titicacasee

Insel der „Strickenden Männer“

Condore, Nasqualinien, Oasen und „Klein Galapagos“

Amazonasdschungel und Piranhas

Lima – zwischen Elend und Miraflores

Südafrika

Eine Zitterpartie

Klettertour am Tafelberg

Tosende Giganten

Schwarz und Weiß

“Big Five”

Landschaften-Unterkünfte-Wale-Strauße

Graskop-Spaghetti

Tansania / Kenia

Grenzpoker

Kilimanjaro

„Hatari“ und Hotelghetto

Paradise Beach Hotel

Bangkok

„Wat wa Wo“

Tasmanien

Tasmanien?

Australien

David Woodburn…“Seldom Seen Servive Station“

Der Sesselsturz am Mt. Kosciuczko

Küstenfeeling

Polenz – Sydney, Städte und Olympia

„Uluru“ und „Kata Tjuta“

Kakadu NP - „Jumping Crocodile“

Great Barrier Reef

Neuseeland

Königliche Begrüßung

Ein Treffen in der Wildnis

Verrückt in die Tiefe

Gletscher – Seen – Sounds – Verstecke

Von der Lüneburger Heide nach Vietnam

Dramatischer Abschied

Bali

Verstärkung aus der Heimat

Bali hautnah

Die Flossenschlacht

„Padang Bai“

Affentanz und Hahnenkampf

Gauner-Guides und Kraterangst

Epilog

Danksagung

PROLOG

„Udo, träumst Du? Wo bist Du mit Deinen Gedanken?“

Ganz langsam wache ich aus meinem Tagtraum auf.

Wie aus weiter Ferne zwängen sich fremde Bilder und Landschaften durch den schmalen Trichter einer Sanduhr, verdichten sich auf eigenartige Weise zu einer lebendigen Vielfalt bunter Farben und Bewegungen und verflüchtigen sich nach Durchdringen des Nadelöhrs zu der grauen Wirklichkeit eines Klassenzimmers.

Vor mir steht gutmütig und verständnisvoll „Bulle Henkel“, mein Erdkundelehrer. Er hat mich etwas gefragt, aber mich in meinen träumerischen Fantasien nicht erreicht.

Der Atlas liegt aufgeschlagen auf dem Tisch, das Lehrbuch daneben. Afrika steht auf dem Stundenplan der siebten Klasse des Alfelder Gymnasiums.

Noch halb gefangen in den Träumen eines kindlichen Pennälers sehe ich auf der Buchseite den schneebedeckten Gipfel des Kilimanjaros, darunter das Bild einer vollreifen Bananenstaude und die Eingeborenen bei der Kaffeeernte auf den Plantagenfeldern.

„Höhenstufen in den Tropen“ lautet das abstrakte Thema.

Für mich heißt das einfach übersetzt: Abenteuer auf einem unbekannten Kontinent, Menschen mit einer anderen Hautfarbe, Tiere, die man sonst nur im Zoo oder Zirkus sieht, Pflanzen von einem unermesslichen Reichtum… ganz einfach eine neue Welt.

Das alles wollte ich einmal sehen und hautnah erleben…

… auf dem höchsten Punkt eines Kontinents stehen, vielleicht jeden Erdteil einmal mit meinen eigenen Füssen betreten.

Das war mein Traum!

Und mir schien, als würden die aufmerksamen Augen meines Lehrers meine Gedanken erraten haben, als er mich nachsichtig aufforderte, den bildreichen Text des mühsamen Aufstiegs auf den Kilimanjaro vorzulesen.

Vielleicht war das der Augenblick, als sich in mir der Wille festsetzte, es dem Autor irgendwann nachzumachen, den Mut zu haben, den Traum zu wagen.

Doch wie weit war ich in diesem Moment noch davon entfernt, dieses Wunschbild jemals zu realisieren.

Ein kleiner Junge, der gerade seinen Schuhkarton mit den gesammelten Plastikfiguren der afrikanischen Tierwelt an die Seite gestellt hatte und dessen Ferienreisen an die Ostsee oder in den Schwarzwald gingen. Aber das Leben hält viele Überraschungen bereit.