Erotika
Iris Berg: Erotika – was ist das eigentlich?
Erotika, das ist so eine Art Verein. Und was macht man in einem solchen Verein? Nun, wie der Name schon sagt... Iris Berg lässt hierzu einmal eine ganz besondere Frau aus dem Vereinsvorstand zu Wort kommen. Diese erzählt ohne jegliches Tabu, wie sie am liebsten kommt – und wie sie überhaupt dazu gekommen ist – zu EROTIKA nämlich...
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Vor vielen Jahren schon stieß ich auf eine Magazinreihe, die es in dieser Form inzwischen leider nicht mehr gibt. Ihr Name war: EROTIKA.
Als ich das Magazin zum ersten Mal in Händen hielt, dachte ich: Blöder Name! Denn irgendwie war ich der Meinung gewesen, ein erotisches Magazin müßte auch einen entsprechend erotisierenden Titel haben.
Dieser Meinung bin ich heute nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Ein erotisches Magazin hat es nicht nötig, sich mit vielverheißenden Titeln zu schmücken. Und der Titel EROTIKA für ein Magazin... Da weiß man doch eigentlich schon, was einen erwartet, oder?
Nun, es war nicht nur einfach Erotik, was hier geboten wurde, sondern eigentlich schon... Hardcore. Also echter Porno. Doch nicht nur: Die Mischung war teils deftig, teils einfühlsam, für jeden Geschmack also das Richtige.
Wieso ich das hier erwähne? Nun, ich habe das Magazin damals mehr oder weniger regelmäßig gelesen. Es gab auch gut geschossene und gestochen scharfe Bilder - wobei das Wort „scharf“ in diesem Fall durchaus zweideutig gemeint sein kann. Aber eines war etwas ganz Besonderes an diesem Magazin: Sämtliche Stories wurden geschrieben von BETEILIGTEN! Ja, richtig gelesen: Es waren sozusagen Erfahrungsberichte.
Nun will ich es dahingestellt lassen, ob sich alles dies wirklich bis ins Detail so abgespielt hat oder ob mit den Schreibenden lediglich die Fantasie durchging, doch immerhin ließen sich die Autorinnen und Autoren der Stories persönlich ablichten, denn die scharfen Fotos... das waren keine professionellen Porno-Modelle, sondern - eben die Autoren der einzelnen Stories und somit die Fotos der Akteure. Im wahrsten Sinne des Wortes sogar!
Aber damit nicht genug: Es stand zwar nicht ausdrücklich drin in diesem Magazin, aber sämtliche Beteiligten gehörten einer Art Verein an. Oder soll ich Interessenverband sagen? Und genau von daher hatte das Magazin ja auch seinen Namen: Der Verband nannte sich EROTIKA!
Vor kurzem, nach all diesen Jahren, als ich eigentlich die Magazinreihe EROTIKA längst vergessen zu haben glaubte... stieß ich rein zufällig im Rahmen von Recherchen ganz anderer Art (ich bin ja von Beruf Journalistin) noch einmal auf diesen Verband, denn er existiert nach wie vor. Er nennt sich EROTIKA genauso wie damals, es gibt eine verbandseigene kleine Zeitung, die natürlich nicht diese kommerzielle Aufmachung des ehemaligen Magazins hat, aber nach dem gleichen Prinzip aufgebaut ist...
Die Beteiligten an dem Magazin und damit gleichzeitig Verbandsmitglieder arbeiten allesamt unter Fantasienamen. Sie kennen sich zwar untereinander bis ins Intime, aber sie wissen voneinander nicht, wer sie im Alltagsleben sind. Außer dem Vorstand natürlich, der alles koordiniert.
So bleibt für jeden eine gewisse Anonymität gewahrt. Das hat gute Gründe, denn es gibt nicht wenige Mitglieder, die öffentliche Ämter bekleiden, also Personen des öffentlichen Lebens sind. Es wäre für sie katastrophal, würde ihr Doppelleben ans Tageslicht kommen. Drum sieht man auch einige Bilder in der Verbandszeitung, auf denen die Gesichter mit Balken überklebt wurden, damit man sie nicht erkennt oder gar mit der Zeitung in der Hand Politik gegen sie machen könnte.
Um allen Anfragen nun vorzubeugen: Ich habe nicht die Erlaubnis bekommen, die Adresse des Vorstands öffentlich zu machen - leider! Wer also Interesse an einer Mitgliedschaft hat, dem kann ich leider nicht weiterhelfen.
Ich kann aber etwas anders tun: Ich kann von einem Mitglied im Vorstand berichten. Es handelt sich um eine junge Frau, die ohne Übertreibung zu den prominentesten Deutschen gezählt werden darf. Selbstredend, daß ich ihre intime Beichte so wiedergebe, daß niemand ihren wahren Namen auch nur errät. Nennen wir sie einfach so, wie ich selber heiße: Iris!
Immer Eure Iris Berg