Sam Watkins
Co. Aytch - Erinnerungen eines Konföderierten an den Bürgerkrieg
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Widmung des Autors
Vorwort des Übersetzers
Kapitel 01: Rückblick
Kapitel 02: Shiloh
Kapitel 03: Corinth
Kapitel 04: Tupelo
Kapitel 05: Kentucky
Kapitel 06: Murfreesboro
Kapitel 07: Shelbyville
Kapitel 08: Chattanooga
Kapitel 09: Chickamauga
Kapitel 10: Missionary Ridge
Kapitel 11: Dalton
Kapitel 12: Hunderttageschlacht
Kapitel 13: Atlanta
Kapitel 14: Jonesboro
Kapitel 15: Vorstoß nach Tennessee
Kapitel 16: Schlachten in Tennessee
Kapitel 17: Die Kapitulation
Anhang
Impressum neobooks
Dem Gedächtnis
an meine toten
Kameraden von
den Maury Grays und dem Ersten Tennessee-
Regiment gewidmet, die bei der Verteidigung
Ihrer südstaatlichen Heimat und deren Freiheits-
rechte ihr Leben verloren.
Ebenso in Gedenken
an meine lebenden
Kameraden, die fast
alle ebenfalls ihr
Blut für die Sache
vergossen. Ihnen
allen widmet der
Autor in Ehrfurcht
dieses Buch.
„Wenn mein Geist sich in jene Zeit und jene Momente zurückversetzt, so scheine ich in einer anderen Ära zu leben und manchmal denke ich, dass 'nach uns das Universum untergeht'. Ich versuche nicht zu moralisieren, ich versuche lediglich, einige Momente und Vorkommnisse zu beschreiben, wie sie in jenen stürmischen Tagen von einem armen alten Soldaten des Fußvolks beobachtet wurden. Die Geschichtsbücher berichten von den großen Zusammenhängen, während ich nur von den unbedeutenden Geschehnissen berichte."
Sam Watkins, 1881.
Als Sam Watkins 20 Jahre nach Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs seine Kriegserinnerungen zu Papier bringt, verwahrt er sich ausdrücklich dagegen, ein weiteres Werk zur allgemeinen Geschichtsschreibung beisteuern zu wollen. Im noch immer unter den Folgen des Krieges leidenden Süden der Vereinigten Staaten besteht zu Beginn der 1880er Jahre kein Bedarf an bloßer, die Fakten wiederkäuender Erinnerungsliteratur. Zu frisch (und schmerzlich) ist der Mehrheit der Bevölkerung das Kriegserlebnis noch präsent. Entsprechend liegt der Fokus in Watkins' Erinnerungen nicht auf den Zahlen und Fakten des Kriegsverlaufs, sondern auf den Gedanken und Gefühlen der den Krieg durchleidenden Menschen. Der Autor schlägt eine emotionale Brücke in eine als besser empfundene Vergangenheit, die sowohl seinem Lesepublikum als auch ihm selbst als temporäre tröstliche Zuflucht dient. Hierbei ist bedeutsam, dass „Co. Aytch" im Kern den Versuch einer Eigentherapie darstellt. Watkins ringt mit widerstreitenden Gefühlen: Der Krieg ist geprägt von traumatisierenden Szenen der Gewalt, aber auch der starken und als äußerst positiv empfundenen emotionalen Bindung zu den Kameraden. Glühender Patriotismus und Liebe zur Heimat stoßen auf scharfe Ablehnung des politischen Konstrukts der Konföderation. Das Gefühl der Demütigung und des Hasses auf die Sieger kollidiert mit der aufkeimenden Akzeptanz eines geeinten Vaterlandes. All dies versucht Watkins in einen sinnwahrenden, in sich schlüssigen Zusammenhang zu bringen und die spürbaren „Stimmungsschwankungen" zwischen den einzelnen Kapiteln legen Zeugnis davon ab, welche Mühe ihm dies bereitet. Das entstehende Konstrukt ist notwendigerweise idealisiert, jedoch in seinen Bestandteilen plausibel. Genau so ist es nicht passiert, aber so hätte es durchaus passieren können und jeder Veteran des Krieges findet seine Erlebnisse irgendwo in den Seiten dieses Buches wieder.
Vor dem inneren Auge des Lesers erscheint, verstärkt durch den einnehmenden bodenständig-ländlichen Schreibstil mit gelegentlichen Einsprengseln eines angelesenen Wissenskanons, der einfache Junge vom Lande, der sich aus Liebe zu seiner Heimat kurz nach Ausbruch des Krieges dem 1. Tennessee-Infanterieregiment anschließt. Vier schreckliche Jahre hindurch tut er stets treu seine Pflicht und bleibt immer einer der „einfachen Jungs", bis im April 1865 das verbliebene Häuflein ausgemergelter Gestalten, das einst sein stolzes Regiment war, seine Waffen niederlegen muss, besiegt aber nicht entehrt. Dies ist eine dankbare Projektionsfläche für den damaligen Leser, aber bei aufmerksamer Lektüre blitzen hie und da beiläufig eingestreute Informationen auf, die sich nicht so recht in das Selbstbildnis, das Watkins zu vermitteln bestrebt ist, fügen möchten, jedoch rasch von der nächsten burlesken oder tragischen Szene „verschluckt" und vom Leser leicht überlesen werden. Etwa, wenn Watkins beiläufig erwähnt, dass er für einige Zeit als Stabsoffizier von General Hood Dienst tat. Watkins, der, folgt man seiner Erzählung, nie höher als bis zum Korporal aufstieg, diente als Offizier? In der Tat wurde er im Verlaufe des Krieges zum Leutnant befördert, eine Tatsache die er wohl ausspart, um die das ganze Buch durchziehende Gegenüberstellung von den gemeinen Soldaten, denen er sich zugehörig fühlt und den „hohen Tieren" nicht zu kompromittieren und die Perspektive des kleinen Mannes aufrechtzuerhalten. Generell versteht es Watkins, die Gedanken des Lesers durch Akzentuierungen und Aussparungen in die gewünschte Richtung zu lenken. So schildert er etwa, wie der einfache Soldat sich wünscht „20 Neger zu besitzen", um vom Wehrdienst entbunden zu sein und der Leser überträgt diesen und die damit implizierten wirtschaftlichen Verhältnisse natürlich auf Watkins selbst. Dem gegenüber stehen die äußerst großzügigen Geldsendungen durch seinen Vater (bei einem Monatssold von elf Dollar stellten 800 Dollar für einen Soldaten einen wahren Geldsegen dar) und tatsächlich war Watkins Familie laut dem landesweiten Zensus von 1860 eine der wohlhabendsten von Maury County, Tennessee; sein Vater verfügte über ausgedehnten Landbesitz und besaß fast 100 Sklaven. Womit eine weitere wesentliche Aussparung angesprochen wäre: die nahezu völlige Ausklammerung der Sklaverei. Nun ließe sich anführen, dass der Soldat im Felde natürlich kaum mit der „peculiar institution" in Berührung kam, allerdings kam es nicht selten vor, dass die jungen Herren einen Leibsklaven mit in den Krieg nahmen, was Watkins an einer Stelle auch einräumt, obgleich er die Bezeichnung „Sklave" tunlichst vermeidet. Geradezu verschämt bezeichnet er Oberst Feilds Sklaven Whit als einen „jungen Afrikaner" und seinen eigenen Sklaven Sanker verschweigt er gleich gänzlich. Erst in einem Artikel für die Zeitschrift „Confederate Veteran" im Jahre 1893 entschlüpft Watkins eine beiläufige Erwähnung seines Sklaven.
Kann sich Watkins in den obigen Fällen noch mit erzählerischen Kniffen behelfen, so führt in einem Punkt für ihn kein Weg an einer glatten Lüge vorbei: der sehr eindringlich geschilderten Kapitulation des Regiments am 26. April 1865 bei Greensboro, North Carolina. Tatsächlich war er bei dieser bitteren Szene nicht mehr als Augenzeuge zugegen. Nachdem die konföderierte Tennessee-Armee nach der schweren Niederlage bei der Schlacht von Nashville als effektive Streitmacht zu existieren aufgehört hatte, war Leutnant Watkins unter den zahlreichen Deserteuren und im April 1865 leistete er der Union in Memphis, Tennessee den Treueid.
Da es niemals Ziel dieses Buches war, eine exakte Geschichtslektion zu vermitteln, vermögen diese Ungereimtheiten, sofern man sich ihrer bewusst ist, den Wert dieses Werks jedoch nicht zu schmälern. Es bietet einen wertvollen und eminent lesbaren Einblick in das alltägliche Leben und den inneren Antrieb eines Soldaten der Konföderierten Staaten von Amerika und gilt zu Recht als eines der Standardwerke der Bürgerkriegsliteratur.
Oberstes Anliegen der vorliegenden Übersetzung war es, Watkins' eigentümlichen Sprachstil bestmöglich zu bewahren, gelegentlich erschien eine Angleichung an die Gepflogenheiten der deutschen Sprache jedoch angeraten; insbesondere einige der südstaatlichen Spruchwörter, deren Sinn sich dem heutige Leser durch eine bloße wortgetreue Übersetzung nicht erschließt, wurden behutsam in eine verständliche Form überführt. Die eingestreuten Liedtexte und Gedichte wurden, sofern es sich lediglich um den Titel eines Liedes handelt, unübersetzt übernommen, zitierte Lied- und Gedichtstrophen wurden unter größtmöglicher Wahrung von Versmaß, Reim und Inhalt des Originals übersetzt.
Einfache Fehler, die nicht zum Wesen des Textes beitragen, wurden stillschweigend korrigiert (etwa, wenn Watkins seinen Oberst Hume R. Feild durchgängig „Field" nennt oder die Begriffe „Coup de grâce" und „Coup d'état" verwechselt). Irrtümer, die der Klärung bedürfen sowie Anspielungen, die nicht mittels einfachster Recherche seitens des Lesers aufzulösen sind, werden unter möglichst geringfügiger Beeinträchtigung des Leseflusses im Text erläutert.
Florian Dexheimer
„Wir sind eins und ungeteilt“
Ich denke, es war vor etwa 20 Jahren (jedoch bin ich mir nicht sicher), dass ein Mann, dessen Name, wenn ich mich recht entsinne, William L. Yancey lautete (ich schreibe dies basierend auf meiner Erinnerung und es war vor langer Zeit), die sonderbare Ansicht vertrat, dass die Sonne im Osten aufgehe und im Westen untergehe und dass der Kompass nach Norden und Süden zeige. Nun, damals wussten alle, dass dies lediglich der Eigentümlichkeit eines verwirrten Geistes entsprang und dass es in den Vereinigten Staaten von Amerika weder einen Norden noch einen Süden, weder einen Osten noch einen Westen gab. Wie dem auch sei, er begann seine seltsame Doktrin zu predigen, dass derlei Dinge existierten und mit der Zeit schlossen sich ihm seine Anhänger an.
Wie du weißt, ist es nicht von Bedeutung, wie absurd, lächerlich oder grotesk eine gepredigte Doktrin ist, sie wird immer einige Anhänger finden. Nun, ein Mann namens (so glaube ich mich zu erinnern) Rhett sprach diese Ansicht laut aus. Er wurde mit einem lauten „Psssst!“ zum Schweigen gebracht. Später wiederholte ein weiterer Bursche namens Toombs (an diesen Namen erinnere ich mich genau, da er nach Friedhof klang) diese Meinung und ihn traf ein noch energischeres „PSSSST!“ Nach einiger Zeit äußerten ganze Gruppen von Leuten die Ansicht, dass es einen Norden und einen Süden gäbe und noch etwas später waren Hunderte, Tausende, gar Millionen überzeugt, es gäbe einen Süden. Dies waren jene Leute, die in der Richtung, in welche die Wasserläufe fließen, lebten.
Nun kamen jene Leute, welche dort lebten, wo die Wasserläufe entsprangen, um sich die Sache anzusehen und sie sagten: „Meine Herren, das sehen sie völlig falsch. Wir sind auf der Mayflower hierhergekommen und früher haben wir Hexen für die Behauptung, die Sonne gehe im Osten auf und im Westen unter, verbrannt, da die Sonne weder auf- noch untergeht; die Erde dreht sich lediglich um ihre Achse und wir wissen, wovon wir reden, denn wir sind Puritaner.“ Der Wortführer dieser Partei (und ich glaube, mich gut an seinen Namen zu erinnern, da seine Erwähnung mich stets in tiefe Trübsal stürzte) hieß Horror [Horace] Greeley und ein weiterer Herr namens Charles Sumner sagte, es gäbe keinen Norden, keinen Süden, keinen Osten und keinen Westen und man solle dergleichen auch nicht behaupten. Nun begannen die Leute, die in der Richtung lebten, wohin die Wasserläufe fließen, sich zu sträuben und weiterhin zu behaupten, es gäbe einen Norden und einen Süden. Jene, die bei den Ursprüngen der Wasserläufe lebten, wurden nun furchtbar wütend und wollten jene, die in Laufrichtung der Wasserläufe lebten, zwingen, ihre Behauptungen zurückzunehmen. Nun, daraufhin begannen sie mit fürchterlicher Vehemenz zu bohren und zu beißen, zu zerren und zu kratzen.
Eine Seite wählte sich einen Häuptling namens Jeff Davis, auch der einäugige Jeff genannt und einen Unterhäuptling namens Aleck Stephens, auch bekannt als der Schlaue Aleck. Die andere Seite erwählte zu ihrem Häuptling den Sohn von Nancy Hanks aus Bowling Green und dem alten Holzhacker Bob Lincoln und der Name des Sohnes war Abe. Nach dessen Wahl zum Häuptling ernannten sie zum Unterhäuptling ein Individuum zweifelhafter Herkunft namens Hannibal Hamlin, einen Spross des Geschlechtes von Ham, dem bösen Sohn des alten Noah, der ihn verfluchen wollte, bis er blass wurde, es jedoch übertrieb und ihn verfluchte, bis er schwarz wurde.
Wie ich bereits erwähnte, begannen die beiden nun also gegeneinander zu kämpfen und die Seite vom alten Abe trug den Sieg davon. Während sie dabei war, die Sache zu gewinnen, zog sie alle Menschen und weisen Männer der anderen Nationen der Erde auf ihre Seite und auch diese sagten, Amerika habe keine Himmelsrichtungen und die Sonne gehe nicht im Osten auf und im Westen unter und der Kompass zeige weder nach Norden noch nach Süden. Also gut, die Seite von Jeff Davis gab also auf, lenkte ein und auch sie sagte nun, es gäbe keinen Norden und keinen Süden, keinen Osten und keinen Westen.
Nun, „wir Jungs“ spielten alle unseren kleinen Part in diesem Aufruhr und der Prophet Shep hat gesagt, der Tag werde kommen, an dem all jene, die einst daran glaubten, der amerikanische Kontinent habe verschiedene Himmelsrichtungen, sich schämen würden, es einzugestehen. [Anm. d. Übers.: Sofern sich Watkins hier nicht auf seinen Kameraden N. B. Shepard bezieht, der im Verlaufe dieser Memoiren lediglich zweimal kurz erwähnt wird, bezieht er sich wohl auf den US-General Isaac Fitzgerald Shepard, der im Jahr 1870 in Missouri eine (nachträglich in Buchform veröffentlichte) Rede vor Kriegsveteranen hielt, in der er die glorreiche Zukunft eines in Freiheit geeinten Landes beschwor.] Dieser Tag ist gekommen. Amerika hat keinen Norden, keinen Süden, keinen Osten, keinen Westen; die Sonne erhebt sich über die Hügel und zieht über die Berge; der Kompass zeigt lediglich nach oben und unten und wir lachen heute über die absurde Vorstellung, es gäbe einen Norden und einen Süden.
Nun, lieber Leser, lass mich dir etwas ins Ohr flüstern. Ich stand in der ersten Reihe und die folgenden Seiten werden berichten, welche Rolle ich in dem kleinen, unangenehmen Trugschluss spielte, es gäbe solche Dinge wie einen Norden und einen Süden.
Die blutige Kluft
In diesen Memoiren versuchen wir, nachdem 20 Jahre vergangen sind, unsere „Schlachten erneut auszufechten“. Dieses Unterfangen dient uns lediglich zum Zeitvertreib und geschieht zu unserem Vergnügen, da es für den alten Soldaten nichts Erfreulicheres gibt als eine Rückkehr zu den Szenen und Schlachtfeldern, die ihm einst so vertraut waren und die Erinnerung an die vergangenen Geschehnisse, so unbedeutend sie zu jener Zeit auch gewesen sein mochten.
Die Geschichten der Verlorenen Sache werden alle von den „hohen Tieren“, Generälen und angesehenen Historikern, geschrieben und ebenso wie jener Bursche, der eine Schildkröte „Cooter“ nannte, dem man daraufhin sagte, dass das Wort „Cooter“ im „Webster’s Dictionary" nicht existiere und der darauf entgegnete, er habe das gleiche Recht, ein Wörterbuch zu schreiben wie Herr Webster oder irgendjemand sonst, so kann auch ich eine Geschichte darüber schreiben. Ich behaupte jedoch nicht, auf diesen Seiten die Geschichte des Krieges zu verfassen. Ich fertige lediglich einige Abrisse und berichte einige Vorkommnisse, wie sie von einem stolzen Soldaten in den unteren Rängen der Rebellenarmee beobachtet wurden. Natürlich haben die Historiker alle Recht. Sie berichten von großen Taten großer Männer, die den Lorbeer des Sieges tragen, die großzügige Gaben erhalten, hohe Ämter im bürgerlichen Leben bekleiden; Präsidenten von Gesellschaften, Gouverneure von Staaten, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens werden, usw. und wenn sie sterben, werden lange Nachrufe veröffentlicht, die von ihren mannhaften Tugenden künden, von ihren ehrenvollen Siegen, usw. und wenn sie beerdigt werden, versinkt das ganze Land in Trauer und ist aufgerufen, ein prächtiges Monument zu erstehen, um es über den sterblichen Überresten eines dermaßen bedeutenden und tapferen Generals usw. zu errichten. Auf den folgenden Seiten möchte ich jedoch von jenen Burschen berichten, welche die Schüsse abgaben, töteten, Befestigungen aufhäuften, Gräben aushoben, die Lagerstraßen kehrten, gedrillt wurden, Wache und Posten standen, dafür elf Dollar im Monat und Verpflegung erhielten (oder zumindest erhalten sollten), den Ladestock zogen und die Patrone aufbissen.
Man möge mir verzeihen, sollte ich das Personalpronomen „ich“ zu häufig verwenden, denn ich möchte nicht als egoistisch gelten, da ich lediglich darüber schreibe, was ich gesehen habe als ein bescheidener Soldat in den unteren Rängen eines Infanterieregiments, gemeinhin auch „Webfoot“ genannt. Auch beabsichtige ich nicht, ein zusammenhängendes Protokoll zu verfassen, denn ich schreibe gänzlich aus dem Gedächtnis und du musst bedenken, geneigter Leser, dass sich diese Dinge vor 20 Jahren ereigneten und 20 Jahre sind eine lange Zeit im Leben eines Menschen. Ich war damals 21 Jahre alt und noch unverheiratet. Heute habe ich ein Haus voller kleiner „Rebellen“, die um meine Knie herumkrabbeln und mir an den Ellenbogen stoßen, während ich diese Erinnerungen an den Sezessionskrieg, die Rebellion, den Krieg um die Rechte der Einzelstaaten, die Sklaverei, unsere Rechte in den Territorien oder wie auch immer man ihn nennen mag, niederschreibe. Diese Dinge gehören jetzt alle der Vergangenheit an, der Norden und der Süden haben sich bereits vor langer Zeit „über die blutige Kluft hinweg die Hände gereicht.“ Die Flagge der Konföderation wurde eingerollt, um nie wieder entrollt zu werden; sie ist Vergangenheit wie ein gestriger Traum und lebt nur in der Erinnerung jener, die diese blutige Zeit durchlebt haben.
Achtzehnhunderteinundsechzig
Geneigter Leser, hast du in dieser stürmischen Zeit gelebt? Im Jahre des Herrn Achtzehnhunderteinundsechzig – entsinnst du dich dieser mitreißenden Zeit? Erinnerst du dich, wie du in diesem Jahr zum ersten Mal in deinem Leben „Dixie“ und „The Bonnie Blue Flag“ gehört hast?
Fort Sumter wurde von Truppen unter General Beauregard von Charleston aus beschossen und Major Anderson von der Unionsarmee kapitulierte. Der Würfel war geworfen, der Krieg war erklärt; Lincoln verlangte nach Truppen aus Tennessee und all den anderen Südstaaten, aber Tennessee, in Treue zu seinen südlichen Schwesterstaaten, verabschiedete die Sezessionserklärung und reihte sich unter dem Banner der Konföderation ein. Von diesem Tage an war beinahe jedermann begierig auf den Krieg und wir alle hatten Angst, er würde vorüber sein, bevor wir die Gelegenheit hatten, zu kämpfen. Kompanien wurden aufgestellt, Regimenter organisiert; von morgens bis abends hörte man: „Links, links, links“. Auch „Rechtsum!“, „Links schwenkt!“ und „Marsch!“ waren allgegenwärtige Kommandos. Überall konnte man von den Damen und unseren Liebchen angefertigte konföderierte Kokarden sehen. Und einige, die später zur Seite der Union überwechselten, hielten die feurigsten Sezessionsreden. Von den Damen gefertigte Flaggen wurden den Kompanien überreicht und wenn wir den jungen Rednern zuhörten, wie sie diese Fahne beschützen würden, dass sie entweder mit der Fahne oder gar nicht mehr zurückkehren wollten und dass sie ihm Falle ihres Todes mit dem Rücken zur Heimaterde und den Füßen zum Feind fallen würden, dann hüpfte unser Herz vor unbändigem Patriotismus und wir wollten sofort losmarschieren und 20 Yankees verdreschen. Wir fanden aber bald heraus, dass der Ruhm des Krieges zuhause bei den Damen blieb und auf dem Felde des Blutes, des Gemetzels und des Todes nicht zu finden war, wo unsere Kameraden verstümmelt und von Kugeln und Granaten zerrissen wurden. Wenn man die erbleichende Wange gesehen und das inbrünstige Gebet gehört hat, so kann man wahrlich sagen, dass die Seelenpein im Felde sich doch sehr von den patriotischen Stunden zuhause unterschied.
Camp Cheatham
Nachdem wir, das Erste, Dritte und Elfte Tennessee-Regiment unter Maney, Brown und Rains, in Camp Cheatham zwei Monate lange unter der fähigen Aufsicht von Hauptmann R.C. Foster III. gedrillt und diszipliniert worden waren, erfuhren wir vom Vormarsch von McClellans Armee nach Virginia in Richtung Harpers Ferry und Bull Run. Die Unionsarmee rückte auf ganzer Linie vor. Sie erwartete, direkt in das Herz des Südens vorzustoßen, die Neger zu befreien, unser Eigentum an sich zu reißen und die Rebellen zurück in die Union zu treiben. Die Yankees merkten aber rasch, dass die Sezession ein größerer Brocken war als sie in einem Schluck herunterwürgen konnten. Sie erkannten, dass es den Leuten im Süden ernst war.
Abstrakt betrachtet mag die Sezession falsch gewesen sein und dies wurde mit dem Schwert und dem Bajonett geprüft und entschieden, aber ich bin noch heute so fest von unserem Sezessionsrecht überzeugt, wie ich es im Jahre 1861 war. Der Süden ist unser Land, der Norden ist das Land derer, die dort leben. Wir sind landwirtschaftlich geprägt, sie sind industriell geprägt. Sie sind die Abkömmlinge des guten alten Puritanergeschlechts von Plymouth Rock und wir Südstaatler entstammen dem stolzen und aristokratischen Geschlecht der Kavaliere. Wir glauben an die Doktrin der Staatenrechte, sie folgen der Doktrin des Zentralismus. John C. Calhoun, Patrick Henry und Randolph of Roanoke erkannten das giftige Element in ihrer Mitte und warnten den Norden vor den Konsequenzen, aber sie wurden ausgelacht. Wir kämpften lediglich für die Rechte der Einzelstaaten, sie kämpften für die Union und die Macht. Der Süden fiel unter dem Banner der Staatenrechte kämpfend, doch selbst im Tode war er noch erhaben und ruhmvoll.
Geneigter Leser, bitte verzeihe die Abschweifung. Es waren dies alle Worte, die wir auf den folgenden Seiten in Bezug auf die Staatenrechte und das Sezessionsrecht vorzubringen gedenken. Der Streitpunkt wurde vor langer Zeit geklärt und liegt auf ewig begraben, um sich in unserer Zeit nie wieder zu erheben.
Im Regiment wurde abgestimmt und wir alle entschieden uns dafür, nach Virginia zu gehen. Die Konföderation der Südstaaten hatte Richmond zu ihrer Hauptstadt erwählt. Ein Mann namens Jackson, der ein Hotel in Maryland betrieb, hatte die Nationalflagge der Konföderation hochgezogen und ein Unionsoffizier namens Ellsworth riss sie herunter, worauf ihn Jackson mit einer Ladung Schrot aus seiner doppelläufigen Flinte durchlöcherte. [Anm. d. Übers.: Jacksons Hotel befand sich in Alexandria, Virginia.] Der Süden hatte das erste Blut vergossen. Überall rückte der Feind vor; allerorten zogen sich die roten Wolken des Krieges zusammen, aber hierfür verweise ich auf die Geschichte dieser Epoche.
Der gemeine Soldat ist nichts als eine Maschine - eine Maschine, die den Anweisungen eines guten, schlechten oder gleichgültigen Maschinisten gehorcht und die von all den größeren Zusammenhängen nichts wissen soll. Die Aufgabe des Soldaten ist es, zu laden und zu feuern, Wache zu stehen usw. während die Offiziere schlafen. Möglicherweise ist es auch die Pflicht des Soldaten, auf dem Felde der Schlachten und der Ehre zu sterben und sein Nachruf und die Grabinschrift erinnern lediglich an „einen Soldaten“ unter all den Gefallenen, aber welcher Kompanie, welchem Regiment, welcher Brigade und welchem Korps er angehörte, das wird nicht berichtet und er wird bald vergessen.
Eines Morgens im Juli stand eine lange Reihe von Eisenbahnwaggons vor Camp Cheatham bereit und das Signal ertönte, die Zelte abzubrechen und alle unsere Sachen auf die Waggons zu verladen. Wir alte Kameraden haben uns seitdem hundertmal getroffen und lachen jedes Mal über die Menge an Plunder und Gegenständen, die wir damals angehäuft hatten (im Gegensatz zu unseren spärlichen Besitztümern im weiteren Verlauf des Krieges). Jeder Soldat hatte genug Decken, Hemden, Hosen und alte Stiefel, um sich ein gesamtes Jahr lang damit einzukleiden und mit all unseren leeren Flaschen und Kannen hätte man eine erstklassige Apotheke einrichten können. Zusätzlich hatte jeder von uns seine Muskete, eine Patronentasche, einen Tornister, Rationen für drei Tage, an jeder Seite eine Pistole und ein langes Bowie-Messer, das uns von William Wood aus Columbia, Tennessee überreicht worden war. Wir stiegen in und auf die Waggons, die Pfeife ertönte und wir winkten mit unseren Hüten, Taschentüchern und Flaggen und entboten dem alten Camp Cheatham unseren endgültigen Abschiedsgruß. Als wir in Nashville ankamen, strömten die Einwohner in Massen herbei, um uns zu empfangen und auch hier wurden wir an die guten alten Zeiten und an unsere zurückgelassenen Liebchen erinnert. Ach, solch ein Empfang macht das Soldatenleben durchaus erstrebenswert. Der Geistliche Elliott lud uns in den Hain seines Kollegiums ein, wo genug von den guten Dingen des Lebens bereit stand, um auch die Ansprüche des verwöhntesten Genießers zu befriedigen. Am ungewöhnlichsten war, dass wir bereits von den hübschesten jungen Damen (Schülerinnen seines Kollegiums) erwartet wurden. Ich kann dir versichern, es war sehr angenehm. Pfarrer C.D. Elliott war den gesamten Krieg hindurch der Feldgeistliche unserer Brigade und Dr. C.T. Quintard der Geistliche des 1. Tennessee – zwei der besten Menschen, die jemals gelebt haben (Quintard ist gegenwärtig der Bischof von Tennessee).
Unterwegs
Wir verließen Nashville und rollten mit 30 bis 50 Kilometern pro Stunde dahin, so schnell der Dampf uns tragen konnte. An jeder Station winkten die Bewohner und die Damen mit ihren Taschentüchern und brachten Hochrufe auf Jeff Davis und die Konföderation aus. Entlang der gesamten Strecke waren herrliche Bankette für uns vorbereitet. Vom Anfang bis zum Ende der Strecke war es ein einziges großes Fest. In Chattanooga, Knoxville, Bristol, Farmville, Lynchburg … überall begrüßten uns dieselben Ausbrüche von Freude und Zuneigung. Ah, das waren großartige Zeiten und du, geneigter Leser, siehst jetzt, warum ein alter Soldat diese glückliche Zeit gerne noch einmal im Geiste durchlebt.
Aber die Yankees rückten nach Manassas vor. Am 21. Juli waren wir noch 160 Kilometer vom Ort dieser furchtbaren Schlacht entfernt. In dieser Nacht, nachdem die Schlacht bereits gewonnen war, hielt unser Zug in Manassas Junction. Nun, was gibt es dazu zu sagen? Alle waren wild, nein, verrückt vor Freude über den Sieg und fühlten sich wie „einer, dem der Goldesel zugelaufen ist“ Wir waren überzeugt, der Krieg sei vorüber und wir müssten nach Hause zurückkehren, ohne auch nur einen Yankee-Soldaten gesehen zu haben. Ach, wie beneideten wir die Verwundeten. In diesem Moment wären wir bereit gewesen, 1.000 Dollar zu bezahlen, um an der Schlacht teilnehmen zu können und einen Arm abgeschossen zu bekommen, damit wir mit einem leeren Ärmel nach Hause zurückkehren könnten. Aber die Schlacht war vorüber und wir hatten sie verpasst.
Staunton
Von Manassas aus fuhr unser Zug weiter nach Staunton, Virginia. Hier schlugen wir wieder ein Lager auf, überprüften unsere Kessel, Töpfe, Eimer, Kannen und Zelte und fanden alles dermaßen durcheinander und verheddert vor, dass wir die einzelnen Dinge nicht mehr voneinander unterscheiden konnten. Wir schlugen unsere Zelte auf und schon spürten die Soldaten wieder jene Beherrschung und Disziplin, welche wir auf dem Weg hierher schon beinahe vergessen hatten. Da der Krieg jetzt aber ja vorbei war, waren die Offiziere und Generäle nicht mehr streng mit den Jungs, tatsächlich waren sie schon auf Stimmenfang für einen Posten im Parlament oder im Kongress. Einige warteten in der Tat schon voller Vorfreude darauf, für den Posten des Gouverneurs von Tennessee zu kandidieren.
Staunton war ein großer Ort; Whisky war billig, guter Virginia-Tabak war reichlich vorhanden und die gängige Währung war Gold und Silber. Die Blinden- und Irrenanstalten des Staates befanden sich hier und wir besuchten all die interessanten Örtlichkeiten. Hier war es auch, wo wir zum ersten Mal auf das Würfelspiel namens „Chuck-a-luck“ trafen, das später so populär in der Armee wurde. Es war jedoch auffallend, dass „chuck“ eigentlich immer gewann und „luck“ immer verlor. Pharo und Roulette waren allgegenwärtig; tatsächlich kam allmählich der Abschaum an die Oberfläche und so mancher Gentleman wurde schäbig. Damit will ich sagen, das Zivilrecht war außer Kraft gesetzt, die Macht der Richter war dem Schwert und dem Bajonett gewichen. In anderen Worten: das Kriegsrecht hatte sich der zivilen Rechtsprechung bemächtigt. Die Glücksspieler standen also in voller Blüte.
Warm Springs, Virginia
Eines Tages, während wir uns gerade untätig im Lager herumtrieben, ließ June Tucker das Signal zum Sammeln ertönen und wir erhielten den Befehl, in die Waggons zu steigen. Wir dampften nach Millboro, von wo aus wir nach Bath Alum und Warm Springs marschierten. Dazu mussten wir über die Allegheny Mountains. Ich war bei jedem Marsch dabei, den das 1. Tennessee-Regiment während des gesamten Krieges unternahm und ich kann mich nicht entsinnen, jemals einen härteren und ermüdenderen Marsch mitgemacht zu haben. Es schien uns, als sei Berg auf Berg getürmt. Kaum hatten wir eine Stelle erreicht, die so aussah, als sei sie die Spitze des Berges, schon sahen wir einen noch höheren Berg, der sich vor uns erhob. Vom Fuße des Berges bis hin zu seiner Spitze säumten zusammengebrochene und erschöpfte Soldaten den Weg. Zuerst warf man eine Decke weg, dann eine weitere, hin und wieder ein gutes Paar Hosen, alte Stiefel und Schuhe, Sonntagshüte, Pistolen und Bowie-Messer; all dies lag über den Weg verstreut. Überall sah man alte Flaschen, Kannen und die verschiedensten anderen Dinge. Höher und höher, drauf und drüber, so schleppten und mühten wir uns vorwärts, bis wir die endgültige Spitze des Berges erreicht hatten. Hier bot sich unseren Augen der Anblick einer Landschaft, wie wir sie schöner und prächtiger noch nirgends sonst gesehen hatten.
Direkt vor uns im Tal schmiegten sich Bath Alum und Warm Springs in die Landschaft. Es schien mir damals, und auch heute noch, wie der Blick in ein besseres und leuchtendes Jenseits für den müden christlichen Pilger, der sich jahrelang auf seiner Wanderschaft abgemüht hat. Ein erfreuter Ausruf entfuhr jenen, die die Spitze erreichten und ermutigte die Folgenden und spornte sie an, durchzuhalten.
Schließlich erreichten wir Warm Springs. Ein warmes Essen erwartete uns bereits. Es gab in Warm Springs ein großes Badehaus und das große Wasserbecken war so angelegt, dass man sich in jede Tiefe begeben konnte, die einem zusagte. Es war kostenlos, also stürzten wir uns hinein. Wir hatten keine Ahnung von der entspannenden Wirkung auf unseren Kreislauf und da das Wasser nur etwas wärmer als lauwarm war, blieben wir ganz schön lange darin. Als wir schließlich herausstiegen, waren wir so schlaff wie Tischtücher. Kurz darauf wurde zum Sammeln geblasen und wir erhielten unsere Marschorder. Aber wir konnten keinen Meter weit marschieren. Also mussten wir bleiben wo wir waren, bis sich unser Kreislauf wieder hinreichend belebt hatte. Wir wunderten uns, wozu die ganze Marschiererei gut sei, da der Krieg ja eh bereits vorüber sei.
Zwei Tage nachdem wir Warm Springs verlassen hatten, erreichten wir Big Springs. Es war August und trotzdem hatte sich Reif gebildet, wie man ihn sonst nur im Winter sah. Die Yankees waren angeblich in unserer unmittelbaren Nähe und Hauptmann Feild wurde mit einer Abteilung von zehn Mann zum Kundschaften vorgeschickt. Ich war in dieser Abteilung und als wir an jenem Abend das Lager verließen war es dunkel und trüb und der Regen nieselte herab. Nach einiger Zeit wurde der Regen heftiger und heftiger und bald waren wir alle bis auf die Knochen durchnässt - einschließlich unserer Musketen, Patronen und des Pulvers. Während ich am nächsten Morgen bei Anbruch des Tageslichts Wache stand, sah ich, wie sich eine Gruppe von 25 bis 30 Yankees näherte, also hob ich meine Muskete, um zu feuern und drückte den Abzug, aber es knallte lediglich das Zündhütchen. Sie entdeckten mich und gaben drei oder vier Schüsse auf mich ab, aber auch bei ihnen knallten nur die Zündhütchen, auch ihr Pulver war nass. Noch bevor ich ein neues Hütchen aufsetzen konnte, kam Hauptmann Feild mit seinem siebenschüssigen Gewehr angerannt und mit seinem ersten Schuss tötete er einen Yankee. Ich habe vergessen, wie viele er genau erwischte, aber wenn ich mich nicht irre, waren es 20 oder 21, denn ich erinnere mich, dass der Vorfall damals in beinahe jeder konföderierten Zeitung stand und der allgemeine Kommentar war, jeder Südstaatler sei so viel wert wie 20 Yankees. Wir blieben dicht an den Flüchtenden dran und ein wirklich tapferer und großmütiger Yankee, den es schwer erwischt hatte, sagte: „Meine Herren, Sie haben mich getötet, aber keine hundert Meter von hier steht unsere Hauptlinie.“ Wir gingen nicht weiter, sondern blieben genau dort, wo wir waren und nachdem wir aus dem verwundeten Yankee möglichst viele Informationen herausgeholt hatten, kehrten wir zum Lager zurück.
Eines Abends kam General Lee in unser Lager. Er war ein gutaussehender Gentleman und trug einen Schnurrbart. Seine Kleidung bestand aus blauem Baumwollstoff und insgesamt sah er aus wie der Großvater eines braven Burschen. Mir war danach, zu ihm hin zu gehen und ihm „einen guten Abend, Onkel Bob!“ zu wünschen. Wenn ich heute so darüber nachdenke, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich es nicht vielleicht sogar getan habe. Ich erinnere mich, dass ich mich in seiner unmittelbaren Nähe hinsetzte und seinem Gespräch mit den Offizieren unseres Regiments lauschte. Sein Auftreten war ruhig und beherrscht, seine Stimme war freundlich und milde und seine Augen waren so sanft wie die einer Taube. Das Gesamtbild seiner Person, seines Aussehens und seines Gebarens ergab eine Art freundlichen und beruhigenden Magnetismus, der jeden zu ihm hin zog und uns ihn lieben, respektieren und verehren ließ. Ich verliebte mich in den alten Herrn und es war mir danach, auf immer in seiner Nähe zu bleiben. Ich weiß, dass ich niemals einen besser aussehenden Mann noch einen Menschen mit freundlicherem und angenehmerem Gebaren getroffen habe. Sein Pferd stand dort und knabberte am Gras herum und als ich sah, dass Lee bereit war, aufzubrechen, rannte ich los, fing das Pferd ein und führte es zu ihm. Er ergriff die Zügel und sagte: „Danke, mein Sohn“ und als er weg ritt, ging mein Herz mit ihm. Er hatte niemanden von seinem Stab mit sich; er trug weder Schwert noch Pistole oder irgendein Abzeichen seines Ranges. Das Einzige, an das ich mich erinnere, war ein Opernglas, das ihm an einem Riemen über die Schulter hing.
Nachdem wir Big Springs verlassen hatten, marschierten wir Tag um Tag weiter, überquerten die Flüsse Greenbrier und Gauley und erreichten schließlich Huntersville, ein kleines, aber munteres Städtchen, das zwischen den Massiven der Berge verborgen lag. Den Menschen in diesen Bergen ging es ausgesprochen gut. Sie hatten reichlich Honig und Buchweizenkekse und sie nannten Buttermilch „Sauermilch“ und Sauermilch war für sie nicht mal gut genug für die Schweine. Sie konnten nicht begreifen, warum Leute Sauermilch tranken. Aber Sauerkraut mochten sie. In den Bergen schien alles zu wachsen: Kartoffeln und Süßkartoffeln, Zwiebeln, grüne Bohnen und Erbsen; trotzdem war das Land sehr dünn besiedelt. Überall begegnete man Hirschen, Bären und Füchsen sowie wilden Truthähnen, Hasen und Eichhörnchen. Äpfel und Pfirsiche waren in Fülle vorhanden und überall aßen die Leute Apfelsirup zu ihren Mahlzeiten. Gelegentlich stolperten wir über eine kleine Destille, die wir dann sofort in Betrieb setzten. Wir tranken das ungefilterte Destillat, während es noch heiß war und es erging uns dabei wie jener alten Dame, die so lange kein Maisbrot essen konnte, bis sie hörte, dass man aus Mais auch Whisky herstellt. Nun schaffte sie es, „einige Bissen hinunterzuwürgen“; so war es auch mit uns und unserem Destillat.
Von nun an waren wir ständig auf dem Marsch – stampf, stampf, stampf – wir marschierten immer weiter. Lees Korps, Stonewall Jacksons Division – für die Märsche dieser Kommandeure verweise ich auf die Geschichtsbücher. Nun, wir folgten ihnen einfach.
Cheat Mountain
Eines Abends gegen 16.00 Uhr begannen die Trommler des Regiments ihre Trommeln so schnell wie möglich zu rühren und ich sah, wie Männer in alle Richtungen umherrannten. Bald bot das Lager einen Anblick der Eile und der Aufregung. Ich fragte jemanden, was dieser Aufruhr bedeuten solle. Er starrte mich mit äußerstem Erstaunen an. Ich sah, wie Soldaten zu ihren Zelten eilten, sich ihre Musketen und Patronentaschen schnappten und wieder davonrannten, während die Trommeln noch immer rasselten und tönten. Ich fragte einige andere Kerle, was zum Teufel all dies bedeuten solle. Schließlich brachte ein Bursche, der beinahe verrückt vor Angst schien, zwischen etlichen Schreien und Klagelauten die Antwort heraus: „Aber so hör doch, sie schlagen den Doppelschlagwirbel!“ Ich antwortete: „Was bedeutet der Doppelschlagwirbel?“ „Der Wirbel, Mann, der Wirbel! Schnapp dir deine Waffe! Sie schlagen den Doppelschlagwirbel!“ Dies war alles, was ich in Erfahrung bringen konnte. Es war der erste, letzte und einzige Doppelschlagwirbel, den ich jemals gehört habe. Aber damals war das alles neu für uns und Oberst Maney, prompt wie immer, ließ uns antreten. Ohne jegliches Kommando oder Signal stand jeder Soldat auf seinem Platz. Zelte, Tornister und alles Übrige wurde ausnahmslos zurückgelassen. Wir waren bald unterwegs und wir marschierten weiter, weiter und immer weiter. Nachts begann es zu regnen. Unsere Decken hatten wir im Lager zurückgelassen, aber wir erwarteten, jederzeit ins Gefecht beordert zu werden. Noch in der Nacht erreichten wir Mingo Flats. Es goss noch immer wie aus Eimern. Wir hatten nichts zu essen bei uns und es gab keine geeigneten Schlafplätze. Einige von uns schafften Zaunlatten heran und wir häuften sie aufeinander und quälten uns durch die Nacht, so gut es eben ging. Am nächsten Morgen marschierten wir weiter, aber wir wurden bald hungrig und dann kamen wir kaum noch voran. Einige von den Jungs begannen Brombeeren zu sammeln. Der Rest des Regiments schlenderte langsam die Straße entlang, als plötzlich mit lautem PENG, PENG, PENGEDIPENG, PENG eine Salve Kugeln und Schrot durch die beiden vordersten Kompanien des Regiments pflügten - die Kompanien "H" und "K". Wir waren in einen Hinterhalt der Yankees geraten. Sofort breiteten sich Bestürzung und Verwirrung aus; niemand schien der Situation gewachsen zu sein. Wir wussten nicht, ob wir wegrennen oder kämpfen sollten, aber Hauptmann Feild gab das Kommando, zu feuern und in die Büsche zu stürmen. Wir stürmten die Büsche, sahen, wie die Yankees wegrannten und feuerten ihnen nach. Ich weiß nicht, wie viele Yankees getötet wurden, falls wir überhaupt welche getroffen haben.
Unsere Kompanie (H) hatte einen Toten zu beklagen: Pat Hanley, einen Iren, der sich unserer Kompanie in Chattanooga angeschlossen hatte. Hugh Padgett, Dr. Hooper und vielleicht noch ein oder zwei weitere waren verwundet.
Aber wo war nach dem Gefecht der ganze prächtige Zierrat geblieben, der zuvor noch unsere Offiziere geschmückt hatte? Er war nirgends mehr zu sehen. Korporale, Feldwebel, Leutnants, Hauptmänner – sie alle hatten sich jegliche Verzierung von den Uniformen gerissen. Es fiel mir sofort auf und ich war erstaunt und auch etwas gekränkt. Ich fragte mehrere von ihnen, warum sie sich ihre Rangabzeichen abgerissen hatten und sie antworteten alle: „Na ja, meinst du etwa, dass ich ein gutes Ziel für die Kugeln der Yankees abgeben wollte?“
Weißt du, mein lieber Leser, es war dies unser erstes Gefecht und den Offizieren war noch nicht klar gewesen, dass Geschosse und Kanonenkugeln blind sind, dass sie keine Augen haben und nichts sehen können. Die Offiziere glaubten, dass sie die Geschosse irgendwie anziehen würden und dass die gemeinen Soldaten nicht getroffen würden. Ich habe immer auf die einfachen Soldaten geschossen. Sie waren es, die auf uns schossen und uns töteten und wenn ich einen feindlichen Soldaten tötete oder verwundete, nun, so waren meine Überlebenschancen umso besser. Offiziere waren für mich stets eher harmlose Figuren. Ich glaube, Oberst Feild war wohl der einzige Oberst während des gesamten Krieges, der genau so oft eine Muskete abfeuerte wie ein gemeiner Soldat. Wenn ich einmal auf einen Offizier schoss, so war es stets auf sehr große Entfernung. Wenn wir jedoch auf kurze Entfernungen kämpften, so war es mir immer wichtiger, jene zu töten, die auch versuchten, mich zu töten.
Sewell Mountain
Von Cheat Mountain aus unternahmen wir mehrere Gewaltmärsche. Am Tag und in der Nacht, über Hügel und majestätische Berge und durch malerische offene Täler. Mal war die Landschaft schön und fruchtbar, mal unwirtlich und kärglich. Wir kamen durch Städtchen und Dörfer, deren Namen ich bereits vergessen habe, wir überquerten Bäche und Flüsse und mit ununterbrochenen, schier endlosen Märschen durchquerten wir das Kanawha-Tal, passierten die Salzwerke und waren fast wieder am Ohio River, als wir schließlich Sewell Mountain erreichten. Hier stießen wir auf General John B. Floyd, der sich eingegraben und seine Stellung stark befestigt hatte, um sich dem Vormarsch der Unionsarmee entgegenzustellen. Zwei Tage vor unserer Ankunft war er gegen eine Linie der feindlichen Stellungen angestürmt und hatte sie eingenommen. Ich weiß nichts über diese Schlacht. Hierfür müsst ihr euch an die Geschichtsbücher wenden. [Anm. d. Übers.: Gefecht bei Kessler's Cross Lanes] Ich schreibe lediglich aus dem Gedächtnis und das alles ist schon 20 Jahre her, aber ich erinnere mich, dass ich damals in den Zeitungen etwas über irgendeinen tapferen Mann las, ich weiß nicht mehr, ob er ein Hauptmann, Oberst oder General war, aber ich weiß noch, dass in den Berichten stand: „Er suchte nur Tand und Ansehen vor den Mündungen der Geschütze, doch er erlangte Ehre auf dem Totenbett des Ruhmes.“ Ich entsinne mich, dass es großartig klang, wenn man es so las.
Nun, mein lieber Leser, dies ist alles, was ich über diese große Schlacht weiß. Ich erinnere mich nur noch an das, was die Zeitungen darüber schrieben, aber du weißt ja, dass die Zeitungen natürlich immer nur die Wahrheit sagen. Ich erinnere mich auch noch daran, dass Rinderleber damals einen Golddollar pro Stück kostete und hier erhielten wir zum ersten Mal unseren Sold in konföderierter Währung. Wir rasteten einige Tage und marschierten schließlich weiter.
Sewell Mountain, Harrisonburg, Lewisburg, die Kanawha-Salzwerke, vor und zurück, das schien damals auf dem Programm zu stehen. Rosecrans, der clevere alte Fuchs, beschäftige sowohl Lee als auch Jackson, die beide versuchten, ihn zu fangen, aber Rosey wollte sich nicht schnappen lassen. Marsch, Marsch, Marsch – stampf, stampf, stampf – zurück durch das Tal nach Huntersville und Warm Springs und das schönste Tal der Welt, das Shenandoah-Tal, hinauf durch Städtchen und prächtige Farmen, vorbei an schönen Herrenhäusern, saftigen Weiden und Feldern mit Getreide im Überfluss, welches später ein Unionsgeneral (der kämpferische Joe Hooker) dermaßen gründlich plündern und niederbrennen ließ, dass selbst „eine Krähe, die über das Tal hinweg fliegt, ihren eigenen Proviant mitnehmen muss.“ [Anm. d. Übers.: Die Verwüstung des Shenandoah-Tals hatte General Philip H. Sheridan zu verantworten, dem auch das von Watkins verwendete Zitat zuzuschreiben ist] Wir marschierten weiter und erreichten Winchester. In der Nacht, in der wir ankamen, blies ein regelrechter Orkan und jedes Zelt und jedes Dach in Lees und Jacksons Armee wurde umgeblasen. Dies war der erste Anblick, den wir von Stonewall Jackson hatten: Er ritt auf seinem alten rotbraunen Pferd, seine Füße waren angezogen, so als seien seine Steigbügel viel zu kurz für ihn und seine alte, schäbige Mütze hing ihm weit über die Stirn. Seine Nase trug er hoch in der Luft und sein rostiger alter Säbel schepperte an seiner Seite. So sah er aus, der große Held von hundert Schlachten. Sein Geist ist im Jenseits bei all den Gesegneten, die vor ihm dahingingen, aber seine Geschichte ist auf ewig der Stolz des ganzen Landes und sein Gedächtnis wird immer geehrt werden von den alten Soldaten, die ihm den Krieg hindurch gefolgt sind.
Romney
Unser Marsch nach Romney und von dort aus weiter fand mitten im Winter, im Januar 1862, statt. Selbst die ältesten Bewohner der Region konnten sich an keinen kälteren Winter erinnern. In der gebirgigsten Landschaft von ganz Virginia und weiter oben an der Grenze zu Maryland und Pennsylvania schien der König der Stürme mit all seiner Macht zu herrschen. Schnee und Regen und Graupel und Stürme jagten dahin und lachten und kreischten und heulten und klagten und ächzten in höchster Wut und bitterstem Zorn. Die Soldaten wurden auf diesem Marsch niedergeschlagen und entmutigt. Während sie marschierten, hingen Eiszapfen von ihrer Kleidung, ihren Musketen und ihren Tornistern; viele hatten ernsthafte Erfrierungen und ich hörte von vielen, die am Wegesrand erfroren. Meine Füße schälten sich auf diesem Marsch wie eine Zwiebel und ich habe mich bis zum heutigen Tag nicht völlig davon erholt. Schnee und Eis auf dem Boden wurden von den Soldaten festgestampft und die Zugpferde der Artillerie rutschten aus und stürzten, verletzten sich und töteten manchmal ihre Reiter. Der Wind heulte laut und hell und es schien, als würde uns das Mark in den Knochen gefrieren. In der ganzen Armee wurden die Soldaten rebellisch – beinahe aufrührerisch – und sie schimpften und verfluchten Stonewall Jackson und sie nannten ihn „alter Narr Tom Jackson“. Sie gaben ihm die Schuld an dem kalten Wetter, sie gaben ihm die Schuld an allem und wenn er an einem Regiment vorbeiritt, so nutzten sie die Gelegenheit, ihn mit gedämpfter Stimme zu verfluchen und sie flüsterten „alter Narr Tom Jackson“, gerade laut genug, dass er es hören konnte. Soldaten aus allen Einheiten verließen die Marschordnung, blieben am Wegesrand stehen und schworen, dass sie solch einem Anführer nicht mehr länger folgen würden. Als Jackson Romney erreichte und schon bereit war, Banks und Meade einen empfindlichen Schlag zu versetzen, der möglicherweise den Verlauf des Krieges und die Geschichte des Südens verändert hätte, gerade da weigerten sich seine Truppen, weiterzumarschieren und so kehrte er um, marschierte zurück nach Winchester und bot der Führung in Richmond seinen Rücktritt an. Aber dem Ersuch des großen Generals wurde nicht stattgegeben. Es war seine Bestimmung, einige der härtesten Schlachten des Krieges auszufechten und dabei seine überragende Feldherrenkunst unter Beweis zu stellen.
Während wir uns noch an diesem Ort (Romney) befanden, wurde ich eines Nachts mit zwei weiteren Soldaten als Wachtposten über eine Hängebrücke geschickt. Einer von den beiden hieß Schwartz, der andere Pfifer – er sprach den Namen „Fifer“ aus, aber er wurde mit einem „P“ geschrieben. Beide waren reinrassige Deutsche und gehörten Kompanie "E", den „German Yagers“ unter Hauptmann Harsch an, der allgemein nur „Gottverdammt“ genannt wurde. Nachdem wir die Brücke überquert und unseren Posten für die Nacht bezogen hatten, sah ich, wie ein weiterer Schneesturm aufzog. Zickzackförmige Blitze begannen aufzuleuchten und es schien, als explodierten mehrere Schichten von wilden Flammen direkt über unseren Köpfen und zischten direkt um uns herum. Die Naturgewalten schienen ein einziges Nordlicht bestehend aus ununterbrochenen Blitzen zu sein. Die Blitze schienen sich gegenseitig zu durchbohren, die einen von Norden, die anderen von Süden. Weiße Wolken zogen auf und sie sahen aus wie riesige weiße, von lebendem Feuer umgebene Schneebälle. Der Boden, die Hügel und die Bäume waren mit Schnee bedeckt und die Blitze schienen „King, King Canico“ auf der rauen Oberfläche zu spielen. Falls es überhaupt donnerte, so war lediglich ein knarrendes bis polterndes Geräusch hörbar. Die Bäume und Hügel schienen von züngelndem Feuer umgeben zu sein. Ich erinnere mich noch heute an diesen Sturm als den Anblick, der in meinem bisherigen Leben den größten Eindruck in meinem Gedächtnis hinterlassen hat. Als die Blitze erstarben, erhob sich der dichteste Schneesturm, den ich jemals gesehen habe. Der Schnee fiel so schnell und so dicht, dass mir davon ganz warm wurde. Mir war danach, meinen Mantel auszuziehen. Ich war am Erfrieren. Der Wind klang wie angenehme Musik. Ich fühlte mich großartig, glorreich und auf seltsame Art besonders; wundervolle Dinge begannen in meinem Kopf herumzutanzen. Ich schätze, ich war eingeschlafen oder etwas in der Art, als ich plötzlich spürte, wie mich Schwartz packte und schüttelte. Gleichzeitig hob er seine Muskete und feuerte sie ab und dabei schrie er aus vollem Halse: „Hier ist dein Maultier!“ [Anm. d. Übers.: "Here's your mule!" war eine verbreitete konföderierte Redewendung von unbestimmter Herkunft, mit der die Soldaten Trotz oder Spott zum Ausdruck brachten.] Es folgte eine Salve von Minié-Geschossen, die den Schnee um uns herum aufwirbelten. Ich versuchte, zu laufen, aber meine Stiefel und Hosen waren steif gefroren und in meinen unteren Gliedmaßen zirkulierte das Blut nicht mehr. Schwartz feuerte weiter und bei jedem Schuss brüllte er mit breitem deutschen Akzent: „Hier ist dein Maultier!“ Pfifer sprach kein Englisch, aber ich glaube, er schrie das gleiche auf Deutsch. Ungefähr zu dieser Zeit wurden wir von drei konföderierten Offizieren, die sich uns in vollem Galopp näherten, angerufen und aufgefordert, nicht zu feuern. Als sie an uns vorbei und über die Brücke stürmten, erkannten wir, dass es sich um Stonewall Jackson und zwei seiner Stabsoffiziere handelte. Nun sahen wir, wie Yankee-Kavallerie auf uns zugestürmt kam und wir flohen ebenfalls über die Brücke.
Postendienst am Potomac
Wir verließen Winchester und marschierten weiter das Tal hinauf. In der Nacht vor dem Angriff auf Bath, auch Berkeley Springs genannt, fielen die größßüäüßüüüüüüüääöüüü