Werner Schatten (Hrsg.)
Schopenhauers Politische Dialektik
Die Kunst, die Wähler zu manipulieren
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort des Herausgebers
Schopenhauers Politische Dialektik: Einführung
Der Adressat
Die Behauptung
Die Argumentation
Argumentative Rettungsanker
Spezialfälle
Gegnerspezifische Argumentation
Publikumsgerichtete Argumentation
Gewinner und Verlierer
Der überlegene Disputant
Der unterlegene Disputant
Impressum neobooks
Die vorliegende Abhandlung fand ich vor einigen Jahren im Nachlass eines bedeutenden deutschen Großindustriellen. Er hatte seiner Haushälterin Gonzuela einen antiken Schreibtisch vermacht, der einst zum Inventar der Familie Frauenstädt gehörte, und der dann über einige Umwege, genauere Details darf ich aus rechtlichen Gründen an dieser Stelle nicht nennen, in meinen Besitz gelangt ist. Das Manuskript schlummerte hier in einem Geheimfach verborgen vor sich hin, bis ich es eines Tages, dank eines skurrilen Missgeschicks, der Kugelschreiber war mir zuvor versehentlich aus der Hand und auf den Boden gefallen, zufällig entdeckt habe.
Das Werk ist, zumindest so weit ich weiß, wenigstens die letzten einhundert Jahre in Europa nicht mehr veröffentlicht worden. Ein befreundeter Professor vermutete gar, es könne sich hierbei um eine noch gänzlich unbekannte Schrift des Meisters handeln. Gleichwohl wollte er mir aber, trotz wiederholter, vehementer Nachfrage, kein entsprechend lautendes Wert – und Echtheitsgutachten ausstellen.
Um es den Lesern des Aufsatzes zu ermöglichen, den gedanklichen Spuren des Verfassers folgen zu können, ohne von den sprachlichen Eigenheiten der Zeit seiner Entstehung aus dem Leserhythmus gebracht zu werden, habe ich das Manuskript überarbeitet, die aktuelle deutsche Rechtschreibung angewandt, aus „sey“ beispielsweise ein „sei“ gemacht, diverse lateinische bzw. griechische Floskeln gestrichen und einige der zahlreichen Sätze umgeschrieben, die sogar für meinen elitären Geschmack viel zu kompliziert formuliert gewesen waren. Für meine Eingriffe in die Originalität des Werkes bitte ich an dieser Stelle um Verständnis.
Weniger Einfluss hatte ich hingegen auf den Inhalt der Abhandlung, denn ein gemeinsames Überarbeiten des Textes unter der Mithilfe des Autors war aus bekannten Gründen nicht möglich. Ich habe deshalb lange Zeit gezweifelt, ob es angesichts dieser Einschränkung überhaupt Sinn macht, das Traktat zu publizieren. Vor allem, da sich die darin enthaltenen Beschreibungen des gemeinen Volksvertreters auf heutige Politiker meines Erachtens kaum mehr in Anwendung bringen lassen, weil sich diese in ihren Äußerungen und Handlungen von ihren historischen Vorgängern nur allzu deutlich unterscheiden; im Gegensatz zu jenen ausschließlich von den höchsten Motiven und lediglich von der ehrlichsten, selbstlosesten Absicht getrieben sind, das eigene Ego immerzu beiseite zu schieben und alle Anstrengungen alleine darauf zu richten, das Wohl des Volkes zu mehren. Der Vollständigkeit des Gesamtwerks des großen Philosophen zuliebe, konnte ich mich dann schließlich aber doch zu einer Veröffentlichung durchringen, gebe das Manuskript nun entgegen aller inneren Widerstände heraus und verdiene mir somit meine Nennung als Herausgeber. Als Titel wählte ich dabei „Politische Dialektik“, obwohl es streng genommen „Politische Eristik“ heißen müsste. „Politische Dialektik“ scheint mir jedoch suchmaschinenfreundlicher zu sein, außerdem finde ich die Überschrift wohlklingender.
Bevor ich mich nun in die zweite Reihe verabschiede und mein Vorwort beende, möchte ich abschließend all jene Leser, die meinen Worten immer noch folgen, bitten, die Lektüre dieses Essays nur dann in Angriff zu nehmen, wenn sie sich intellektuell zu hundert Prozent dazu imstande fühlen. Es ist schließlich beschämend, sowohl für den Autor als auch füüüüüäüöäüßäüüüäöüä