Über dieses Buch:
Die junge Prinzessin Lynn ist auf der Flucht vor einer grauenhaften Bestie, die sie mit unheimlicher Beharrlichkeit verfolgt. Gleichzeitig sucht sie verzweifelt nach dem »Wahren König«, von dem sie sich die Heilung ihres sterbenskranken Vaters erhofft. Ein Fremder mit seltsamen Wolfsaugen hat sich ihr als schwer zu durchschauender Begleiter aufgedrängt. Mit ihm zusammen durchstreift sie ein Land, das weitgehend verödet ist und dessen Einwohner in Angst und Schrecken vor der Herrscherfamilie leben – Lynns Familie. Mittlerweile werden die beiden von Soldatentrupps im Auftrag der Regierung regelrecht gejagt. Spät erst wird Lynn bewusst, dass sich ausgerechnet ihr Verlobter Lord Duncan unter den Verfolgern befindet, und sie weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann.
Über die Autorin:
Kaitlyn Abington ist das Pseudonym einer erfolgreichen Autorin. Nach ihrem Studium der Germanistik, Pädagogik, Theologie und Kunstgeschichte hat sie unter ihrem Klarnamen mehrere erfolgreiche Krimis, historische Romane und Kinderbücher veröffentlicht.
Bei dotbooks erscheint Kaitlyn Abingtons Romantic-Fantasy-Reihe »Wolfsbraut«, die folgende Bände umfasst:
»Der Traum« – Erster Roman
»Der Fluch« – Zweiter Roman
»Die Entscheidung« – Dritter Roman
»Das Geheimnis« – Vierter Roman
»Die Erfüllung« – Fünfter Roman
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Originalausgabe März 2015
Copyright © 2014 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Yuri Zhuravov
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-95824-037-7
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Kaitlyn Abington
Wolfsbraut
Der Fluch
Zweiter Roman
dotbooks.
Lynn
Vor uns bog ein Karren, gezogen von einer alten Mähre, von einem Feldweg in die Straße ein, die zur Stadt führte, aber bis dahin waren es noch etliche Meilen. Der Besuch im Bauernhaus lag nun einen Tag zurück. Wir wollten nach Edradour, genauer gesagt, Ulf wollte, er war nicht davon abzubringen. Mir war es inzwischen völlig egal, wohin es ging, ich schleppte mich nur noch Schritt für Schritt vorwärts und erwartete, irgendwann hinzufallen und liegenzubleiben. Dieser Karren hatte nur eine Achse, auf die ein hoher Holzkasten mit verwaschener Bemalung montiert war, von dessen Seitenwand allerhand herunterhing und klapperte, was mich fast in den Wahnsinn trieb. Es schepperte, dröhnte, klingelte, jeder Ton hallte in meinen Ohren wider und verstärkte den dumpfen Kopfschmerz, an dem ich wieder einmal litt.
»Können wir warten, bis sich dieser Karren ein bisschen entfernt hat? Mich bringt das Geklapper um den Verstand«, erklärte ich mit flacher Stimme.
»Dann hast du’s ja gleich überstanden«, sagte Ulf ungalant.
Es ging auf Mittag zu.
Ich fand, dass ich genug ertragen und genug von diesem Kerl eingesteckt hatte. »Findest du es witzig, wenn ich durchdrehe?«, schrie ich ihn an und griff mir aufjaulend an den Kopf.
Auf einmal lagen seine Hände an meinen Schläfen. »Scht! Beruhige dich, ein paar Stunden noch, dann haben wir die Stadt erreicht. Wir suchen das nächste Gasthaus auf und du kannst ausruhen.«
Seine kühlen Hände waren tatsächlich eine Wohltat. Die Schmerzen und alle Qualen wurden erträglicher und einen kurzen Moment fühlte ich mich wundersam geborgen. Aufseufzend lehnte ich mich an seine Brust.
Ein furchtbares Geschepper ließ mich zusammenfahren. Vor Schreck stieß ich einen Klageschrei aus. Jemand fluchte laut.
Ulf schob mich von sich. Beide starrten wir die Straße entlang. Ein Rad hatte sich gelöst und der Trödelkarren war auf die Seite gekippt. Das Pferd scheute und schob den scheppernden Karren ein Stück rückwärts, das Deichselende schrammte über die unbefestigte Straße.
»Halt, haalt.« Ein Mann erschien und fasste dem Pferd in die Trense. Nachdem er es beruhigt hatte, kam er murmelnd und schimpfend auf die Seite des Karrens geschlurft, an der sich das Rad gelöst hatte, besichtigte den Schaden und spuckte in die Hände.
»Was macht er jetzt?«, flüsterte ich.
»Er versucht, den Karren wieder flott zu machen.«
Tatsächlich ging der Mann ein Stück in die Knie und stemmte sich mit einer Schulter gegen den Kasten, um ihn in die Waagerechte zu hieven. Gleichzeitig angelte er mit dem Fuß nach dem abgefallenen Rad. Aber schon neigte sich der Karren wieder. Pfannen, Töpfe, Kessel und andere metallene Gerätschaften, die an der Seite hingen, machten einen Höllenlärm.
Der Mann ließ sich davon nicht beirren. Er zog das Rad ein Stück näher und begann von Neuem.
»Was ist das für ein Kerl?«, fragte ich stöhnend.
»Ein Kesselflicker, nehme ich an.«
»Er sieht nicht gerade kräftig aus.«
»Deshalb hat er’s nur zum Kesselflicker gebracht statt zum ordentlichen Schmied.«
»Hilf ihm«, stieß ich hervor.
»Warum?«
»Damit der Lärm aufhört.«
»Renn einfach an dem Karren vorbei.«
Ich presste mir die Hände auf die Ohren. Gerade war wieder ein Versuch des Mannes, das Rad auf die Deichsel zu schieben, unter viel Krach gescheitert.
»Ich kann nicht, ich kann’s wirklich nicht«, erklärte ich entnervt. Ich wäre lieber stundenlang über einen glühenden Rost marschiert als das kurze Stück an diesem Karren vorbei. Meine Füße schmerzten immer noch, daher war der Gedanke an einen Rost gar nicht so abwegig. »Hilfst du ihm jetzt?«, röchelte ich mit versagender Stimme. Gerade begann eine neue Runde Geschepper.
»Schon gut, ich gehe ja schon.«
Ulf setzte sich in Bewegung, ich folgte ihm langsam in einigem Abstand, die Hände an den Ohren, obwohl der Mann gerade seine Versuche, allein mit seinem Problem klarzukommen, einstellte.
Er kratzte sich an der Stirn und schob den eingedellten Hut, den er trug, ein Stück nach hinten. Seiner schäbigen Kleidung und den ausgetretenen Stiefeln nach konnten seine Geschäfte nicht besonders gut gehen. Ob es an ihm lag oder die Kesselflicker-Branche allgemein nicht florierte, wusste ich natürlich nicht. Möglich war natürlich auch, dass der Mann einfach keinerlei Wert auf sein Äußeres legte. Sein Gesicht war von einem graumelierten Vollbart zugewuchert und das Haar hing ihm bis auf den speckigen Kragen herunter. Er fuhr sich mit dem Ärmel über das Gesicht, während er Ulf misstrauisch entgegen glotzte.
»Geh beiseite«, forderte Ulf ihn auf. »Ich heb den Karren an und du schiebst das Rad auf.«
Ich wankte zum Straßenrand und ließ mich ins Gras sinken.
»Glaub aber nicht, dass du was für deine Hilfe von mir kriegst. Ich hab nichts, ich brauch deine Hilfe auch nicht. Das Rad ist zum fünften Mal in diesem Monat abgefallen und bis jetzt hab ich’s immer noch allein wieder drauf gekriegt«, grummelte der alte Kesselflicker.
Ganz schön unfreundlich, der Kerl!, dachte ich bei mir.
»Wenn du’s sagst«, gab Ulf gleichmütig zurück und stellte sich neben den Karren.
»Aber wenn du schon mal da bist, kannst du auch mit anpacken. Dann mal los«, sagte der Mann und spuckte wieder in die Hände.
Ulf grinste nur. Während er sich gegen den Karren stemmte, kam dieser langsam schwankend, klappernd und lärmend in die Waagerechte. Jeder Ton grub sich in meine Gehörgänge wie ein Schraubbohrer.
Viel zu langsam für meinen Geschmack nahm der Kesselflicker das Rad auf. Wenn er sich nicht ein bisschen beeilte, würde Ulf den Karren wieder absetzen müssen. Ich wunderte mich sowieso schon, wie er dem Gewicht so lange standhielt.
»Ich hab’s gleich«, sagte der Kesselflicker und versuchte, das Rad anzubringen. »Etwas tiefer, nein, höher, jetzt, nein ...«
Anscheinend war’s doch nicht so einfach.
»Kannst du nicht mal einen Moment still halten?«, schimpfte der Mann.
»Ich gebe mir Mühe. Wie wär’s, wenn du meine Schwester und mich auf deinem Karren mitnimmst?«
Der Wagen schwankte noch mehr, mir drehte der Krach den Magen um. Ich war drauf und dran, Ulf anzuschreien, den verdammten Karren in Ruhe zu lassen und mir lieber zu helfen, weiterzukommen. Was hatte er gefragt? Ob wir mitfahren könnten? Auf diesem Scheppergefährt? Hatte Ulf nicht mitbekommen, dass mich der Lärm umbrachte?
»Jetzt hätt‘ ich’s beinahe geschafft«, schimpfte der Kesselflicker. »Ich hab dir gesagt, ich gebe dir nichts für deine Mühe. Mein Pferd ist zu alt, um zwei Leute zusätzlich zu ziehen und ich hab was gegen Gesellschaft. Und jetzt halt endlich still.«
Ein bisschen war ich beruhigt, war aber immer noch wütend auf Ulf und auf seine unnötige Hilfsbereitschaft. Es war schon eine Qual, bloß zuzuschauen. Das Pferd wandte den Kopf und wieherte unglücklich.
Der Karren neigte sich wieder, Ulf konnte ihn nicht mehr halten und ließ ihn mit einem Plumps auf die Deichsel krachen.
Ich stöhnte auf.
»Tja, dann nicht«, sagte Ulf, rieb sich die Hände und streckte sich.
Der Kesselflicker spähte zu mir herüber.
»Das da ist deine Schwester? Sieht für mich wie ein Junge aus. Ihr zwei könnt laufen, ihr habt junge, kräftige Beine. Ganz anders als mein Pferd.«
Inzwischen trug ich die Jacke, die die Bäuerin mir geschenkt hatte, und hatte sie bis oben zugeknöpft. Wie das Hemd war mir auch die Jacke zu weit. Der Bauernjunge, dem die Kleidungsstücke einmal gehört hatten, musste schon mit zwölf oder dreizehn die Figur eines Ochsen gehabt haben. Mir war es gleich, für was oder wen der Kesselflicker mich hielt. Ich konnte mir ja sowieso nicht vorstellen, auf diesem Karren mit all dem scheppernden Zeug mitzufahren. Eine blöde Idee von Ulf. Stöhnend richtete ich mich auf und kam auf die Füße.
»Können wir weiter?«, fragte ich matt. »Besser wir gehen jetzt. Wenn ich noch mal stehen bleibe, falle ich eher tot um, als noch mal in die Gänge zu kommen.«
»Ist ja doch ein Mädchen, Jungs haben nicht diese hellen Stimmen«, murmelte der Mann und sah mir forschend ins Gesicht. Ich hatte mir die Kappe tief in die Stirn gezogen, um die Chance, erkannt zu werden, so gering wie möglich zu halten. Etwas wie Verwunderung flackerte im Blick des alten Mannes auf und verschwand wieder. Leise murmelnd schüttelte er den Kopf.
»Fass noch mal an«, forderte er Ulf auf.
»Und sie?« Ulf deutete auf mich. Ich hob abwehrend eine Hand.
»Einverstanden, sie kann mitfahren. Sie wiegt bestimmt nicht viel«, nuschelte der Mann. »Jetzt aber!«
Der Blick des Kesselflickers ging mir noch nach, während ich den Männern zuschaute.
Nun ging es ganz leicht. Ulf hob den Wagen an, hielt ihn ohne zu zappeln oder zu wanken in der Waagerechten, und schwupps, saß das Rad auf der Deichsel. Ulf trat einen Schritt zurück und las den herausgefallenen Splint, der das Rad auf der Deichsel gehalten hatte, aus dem Straßenschmutz auf. »Ich würde sagen, du brauchst einen neuen Splint, dieser sieht ziemlich abgenudelt aus.«
»Was du nicht sagst«, meinte der Kesselflicker, nahm ihm den Splint ab und klopfte ihn mit einem Hammer, der ebenfalls am Wagen gehangen hatte, wieder fest. »Dann mal rauf mit der Kleinen.«
Der Mann war selbst nicht gerade ein Riese, stellte ich fest, während ich vorsichtig den Kopf schüttelte, um den Schmerz in Schach zu halten.
»Nein, danke«, sagte ich höflich, aber wahrscheinlich nicht mit genügend Nachdruck.
Als hätte ich nichts gesagt, packte Ulf mich und hob mich auf den Bock. Ich schielte zurück auf die Straße und entschied, dass ich nicht hinunterspringen wollte, denn ich hielt es für nicht ganz unwahrscheinlich, dass mir bei dem Sprung der Kopf platzte. Meinem Gefühl nach hatte er sich in einen höchst empfindlichen, bruchgefährdeten Riesenkürbis verwandelt, der unkontrollierbar auf meinem Hals wackelte.
Ein durchgesessenes Kissen lag auf der Sitzbank. Wimmernd rollte ich mich darauf zusammen, als ich merkte, dass der Mann zusammen mit Ulf nun zu Fuß ging.
Durch das wieder einsetzende Geklapper erhaschte ich hin und wieder etwas von der Unterhaltung der beiden, was mich ein bisschen von meinem Leiden ablenkte.
Der Kesselflicker hieß Kyle. Er zog über die Dörfer und besuchte auch abseits gelegene Höfe und das seit Jahren. Ulf versuchte, ihn ein wenig auszuhorchen, stieß aber schon bald auf Widerstand. Kyle war an Gesprächen nicht interessiert. Sobald die Unterhaltung versiegte, ging mir das Geschepper wieder wahnsinnig auf die Nerven, ich fühlte mich gereizt, müde und überaus unwohl und kam zu der Erkenntnis, dass das Leben auf der Straße unerträglich war. Nur ein paar Tage war ich von zu Hause fort und schon ein richtiges Wrack.
Wir kamen nur langsam voran, denn der Gaul war tatsächlich alt und gebrechlich und auch der Kesselflicker Kyle schlurfte mehr als dass er ging. Es mussten etliche Stunden vergangen sein, bis wir in Sichtweite der Stadt gelangten. Es war keine besonders große, aber eine mit Mauern befestigte Stadt und vor dem Tor standen Wachen.
Die Wachen stellten ein unerwartetes Problem dar.
»Sie kontrollieren«, sagte Kyle beiläufig und lenkte das Pferd an den Straßenrand unter einen ausladenden Holunder. Von hier waren die beiden Wachsoldaten gut zu erkennen, aber es sah nicht danach aus, als schenkten sie dem Karren des Kesselflickers bereits Beachtung. »Mich kennen sie, aber euch nicht. Hier muss das Mädchen absteigen. Wenn ihr in die Stadt wollt, seht zu, wie ihr das hinbekommt.«
Ich richtete mich auf. Ulf gab mir mit einem Wink zu verstehen, dass ich noch oben bleiben sollte. Er lief um den Kastenwagen herum und ich hörte, wie er hinten die Tür aufriss, hineinstieg und herumkramte.
»He! Was machst du da?«, rief Kyle verärgert und ging ihm nach.
»Hier ist massenhaft Platz für meine Schwester, hier in dieser Truhe, ich räum sie nur schnell aus.«
Unruhig lauschte ich der Auseinandersetzung, die sich hinter mir im Karren entwickelte.
»Ich hab’s geahnt. Du bist ein Schlingel und eine Pestbeule. Raus aus meinem Wagen!«, schimpfte Kyle.
Ulf lachte bloß.
Am Ende gab Kyle überraschend nach. »Aber dich schmuggele ich nicht durchs Tor«, erklärte er entschlossen. Damit war Ulf gemeint.
»Brauchst du nicht«, antwortete dieser. »Es reicht, wenn du meine Schwester mitnimmst.«
Ich fand, dass ich zumindest gefragt werden sollte. Wenn ich etwas nicht leiden konnte, dann eingesperrt zu sein, vor allem im Dunkeln – das hatte Eadha oft genug mit mir gemacht. Und nun sah ich mich in eine enge Kiste oder Truhe gepfercht, das ging gar nicht. Außerdem hatte ich kein großes Zutrauen zu diesem Kyle gefasst. Gut möglich, dass er mich erkannt hatte und am Tor verriet.
»Ich will aber nicht«, rief ich nach hinten.
»Es ist doch nur für kurze Zeit, Lynn. Ich mach mit Kyle klar, wo wir uns in der Stadt treffen. Jetzt komm her.«
Er musste zweimal nach mir rufen, und als ich dann immer noch nicht vom Bock stieg, kam er und holte mich. Hastig sagte ich ihm, dass ich glaubte, von Kyle erkannt worden zu sein, aber das hielt er für ganz und gar unwahrscheinlich. Davon war er nicht abzubringen und zerrte mich mit sich nach hinten.
Das Innere des Karrens war mit allerhand Krimskrams vollgestopft und diente Kyle offensichtlich als Behausung. Eine breite Bank bot genügend Platz zum Schlafen, und als Ulf das Sitzbrett hochklappte, wurde mir klar, dass die Bank eigentlich eine Truhe war. Unten lag schon eine Decke für mich ausgebreitet.
»Nein, danke«, sagte ich störrisch.
Ulf sah mich an, ich bemerkte, wie sich seine Miene verfinsterte. Auf einmal schüttelte es mich. Zunehmend wurde er mir fremder, dabei hatte ich mich fast schon an ihn gewöhnt wie an ein lästiges, aber nicht wirklich gefährliches Insekt. Hornissen, das wusste ich, wurden nur gefährlich, wenn man sie reizte. Ulf sah gereizt aus.
»Steig hinein!«
Ich gehorchte. Sobald er den Deckel zugeklappt hatte, kam ich mir wie eingesargt vor. Alle Geräusche drangen nur noch gedämpft zu mir. Wahrscheinlich häuften die beiden Männer einiges von den Sachen Kyles auf die Bank, damit ja keiner der Wächter auf die Idee kam, in der Truhe nachzusehen. Dann setzte sich der Karren wieder rumpelnd und schlingernd in Bewegung.
Jetzt konnte ich nur noch abwarten.
Es dauerte nicht lange, da hörten die Geräusche auf, der Karren stand wieder still. Wie aus weiter Ferne drang ein Ruf zu mir. Einer der Wachsoldaten.
Schritte näherten sich. Eine Faust schlug an den Karren. Ich musste an den Soldaten denken, der dem Bauern mit der Peitsche eins übergezogen hatte. Würde mir überhaupt jemand glauben, dass ich Lynn von Alba war, die Kronprinzessin? Plötzlich begriff ich, wie dumm ich noch immer war. Man würde mich packen und in die Bergwerke verschleppen. Vielleicht gab es Geld als Fangprämie für eine neue Arbeitssklavin.
Der Kasten schwankte, als jemand hinten einstieg. Die Stimme war nun deutlicher zu hören.
»Was bist du nur für ein unordentlicher Mensch, Kyle.«
»Du kannst ja aufräumen, wenn du willst«, sagte Kyle mürrisch. »Und sag mir, wenn du irgendwas von Wert findest. Das tät mich echt freuen.«
Der Wächter lachte.
Wenig später fuhr der Karren wieder an, rumpelte aber nur ein kurzes Stück weiter und stand dann wieder still. Nichts geschah mehr. Ich wusste nicht, woran ich nun war. Hatte Kyle den Karren irgendwo in der Stadt abgestellt und war davon gegangen? Oder hatte er das Stadttor doch noch nicht passiert? Ich stemmte mich gegen den Deckel, aber er rührte sich nicht. Nach drei weiteren Versuchen gab ich auf. Jetzt fühlte ich mich lebendig begraben. Nicht ein Funke von Licht, nichts als Dunkelheit und Enge. Ich fing an zu keuchen.
Marterte mich vorher der Lärm, quälten mich nun die Stille und – die Ausweglosigkeit. Als die Luft immer stickiger wurde, überkam mich unausweichlich Panik.
Eadha
Wir hatten die erste Nacht in einer Scheune verbracht und uns dabei vom Stroh zerstechen lassen. Unter Cams »Vorräten«, auf die er so stolz war, befand sich leider keine Decke. Deshalb hatte ich meinen Unterrock ausgezogen und ausgebreitet, aber als Laken reichte er oben und unten nicht. Immerhin war es in der Scheune nicht übermäßig kalt. Dennoch knackten Cams Gelenke am nächsten Morgen so fürchterlich, als ob sie über Nacht eingerostet wären. Vorsichtig machte er ein paar Schritte und bewegte die Arme wie Vogelflügel. Danach wirkte er erleichtert.
Am darauffolgenden Tag waren ein paar Mal Reiter an uns vorbeigeprescht. Sie hatten es offensichtlich eilig und ich fragte mich, ob diese Eile mit Lynns Verschwinden zusammenhing. Cam-Shron hatte mich über Lynn ausgefragt. Er wollte wissen, ob es Orte gab, an denen sie sich gern aufhielt oder ob sie Freunde hatte oder Verwandte, zu denen sie geflohen sein konnte.
»Nein«, antwortete ich bestimmt, »sie hat keine Freundinnen und auch keine Freunde, das weiß ich genau. Und sie ist seit Jahren nicht über das Schloss, den Garten und die unmittelbare Umgebung hinausgekommen.«
»Klingt nach Gefangenschaft«, sagte Cam.
Betroffen schwiegen wir. Ich hatte Lynns Leben noch nie so gesehen und dann begann ich meine Rolle dabei zu verteidigen. Hatte ich mich nicht immer um sie gekümmert?
Cam wollte nichts davon wissen.
»Du hast sie ruhig gehalten, das hast du«, erklärte er mit einem anklagenden Seitenblick.
Mir war das Thema unangenehm. Wieviel ahnte oder wusste Cam?
»Wie war das mit der Entführung? Hast du nicht behauptet, sie sei entführt worden?«, versuchte ich ihn abzulenken.
»Daran denke ich dauernd. Aber sag mal ehrlich: Wer sollte sie entführt haben? Wir haben doch gerade festgestellt, dass sie niemanden außerhalb des Schlosses kannte. Und es muss jemand sein, dem sie vertraut.«
»Jetzt bist du wieder bei Gort«, wandte ich ein. »Entführt ist dann nicht der richtige Ausdruck. Aber ...«
»Aber wir wissen nicht, ob er mit ihr unterwegs ist.« Cam blickte vor sich auf die Straße. »Wahrscheinlich ist sie doch allein. Und das macht mir wirklich Sorgen.«
Mir auch, ich wollte das gar nicht in Erwägung ziehen. Inzwischen wollte ich einfach glauben, dass die beiden zusammen waren. Wenn wir Lynn fanden, dann auch Gort. Warum auch nicht? Mein Sohn war ein gut aussehender, umgänglicher Junge, warum sollte sich eine Prinzessin nicht in ihn verlieben?
Unterwegs, wenn wir zu einem Bauernhaus oder in ein Dorf kamen, zogen wir vorsichtig Erkundigungen ein. Aber niemand hatte ein fremdes Mädchen gesehen, allein oder in Begleitung eines kräftigen jungen Mannes. Nur einige berichteten, dass ihnen die Fragen nach dem Mädchen schon mal gestellt worden waren. Die Leute machten einen eingeschüchterten Eindruck. Einige wollten allerdings überhaupt nicht mit uns reden. Ein alter Bauer mit zerschundenem Gesicht verjagte uns mit der Mistgabel in der Hand.
»So kommen wir nicht weiter«, gab Cam endlich zu. »Was machen wir nun?«
Die letzte Begegnung mit einem Vertreter der Landbevölkerung, dem Mann mit der Mistgabel, lag uns beiden noch im Magen. Der Schwung war uns merklich abhanden gekommen.
»Hast du Geld?«, fragte ich.
»Wenig«, gab Cam vorsichtig zu.
»Lass uns nach Edradour fahren. Ich kenne den Ort von früher. Zurück ins Schloss können wir auf gar keinen Fall. Also sollten wir uns mit deinem Geld etwas besser ausstatten. Wir können froh sein, dass anscheinend noch keiner im Schloss auf die Idee gekommen ist, nach uns zu suchen. Das müssen wir ausnutzen.«
»Verstehe. Und an was denkst du konkret?«
»Das sag ich dir, wenn wir dort sind.« Cam gab sich zufrieden mit meiner Antwort und schlug bei nächster Gelegenheit einen Weg ein, der uns nach Edradour führen musste.
Am späten Nachmittag kamen wir an und konnten ohne nennenswerte Schwierigkeiten das Stadttor passieren. Für alte Leute wie uns interessierte sich die Torwache nicht. Als wir ziellos mit unserem Karren durch die engen Gassen zockelten, kamen wir an einem Kastenwagen vorbei, an dem Töpfe und Pfannen und noch so allerlei Haushaltsgeräte hingen.
»Da wäre schon mal was für uns dabei«, meinte ich hoffnungsvoll.
Cam zügelte Meara und schaute zurück. »Meinst du, davon ist was zu verkaufen? Aber ich sehe niemanden, den ich deswegen ansprechen könnte.«
»Klopf doch mal. Hinten ist eine Tür.«
»Na, ich weiß nicht.«
»Aber ich.« Ich stieg ab. Sobald ich an den Wagen des Kesselflickers herantrat, wurde mir aber klar, dass es besser war, sich erst einmal auf dem Markt umzusehen. Mir war eingefallen, dass Markttag war. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass wir dort auf den Besitzer des Karrens trafen. Unschlüssig schlug ich an die Seitenwand des Kastens. Ein seltsames, gedämpftes Kreischen antwortete mir. Vielleicht war eine Katze in dem Karren eingesperrt. Na, ich würde sie nicht befreien, ich hatte keine Lust, mich von einer wütenden Katze kratzen zu lassen. Ich ging zurück und stieg wieder zu Cam auf den Bock. Von der Katze sagte ich nichts. Cam war ein tierlieber Mensch, das hatte ich bemerkt, aber ich wollte nicht, dass er einen Rettungsversuch bei diesem nervösen Katzenvieh startete.
»Fahr weiter, vielleicht versuchen wir es später noch mal.«
»Ich hab da was gehört«, sagte er zögernd. »In dem Karren.«
Wie konnte er das Kreischen gehört haben?
»Kein Mensch ist in diesem Karren, fahr weiter«, sagte ich noch mal.
Cam regte sich nicht, zusammengesunken hockte er auf dem Bock.
»Und wenn doch ...«, begann er.
Ich nahm ihm die Zügel ab, schnalzte und Meara fiel gemächlich in Schritt, während Cam über die Schulter zurück zu dem Kesselflickerkarren äugte. Aber als ich ihm die Zügel wieder überließ, machte er keinen Versuch, unser Gefährt zu wenden und zurückzufahren.
Das Gässchen endete auf einem großen Platz mit ein paar Marktständen. Auf mein Geheiß fuhren wir eine Runde drumherum.
Ich betrachtete die Leute. Von früher erinnerte ich mich an das Geschnatter von Hausfrauen und jungen Mägden und an umherrennende Kinder, die gern Leute anrempelten. Kinder sah ich überhaupt keine. Die Leute vor den Ständen sprachen kaum miteinander und die meisten waren recht betagt. Zur gedrückten Stimmung trug noch bei, dass niemand von den Verkäufern lauthals seine Waren anpries. Ein lausiger Markt. Das schien auch Cam zu denken.
»Gefällt mir nicht«, brummte er.
Als zwei Reiter, Soldaten offensichtlich, auf den Platz preschten und die Menschen vor sich her scheuchten, trieb er Meara hastig an und wir bogen vom Platz in eine der schmaleren Gassen ab. Ich überlegte laut, ob wir nicht rasch die Stadt wieder verlassen sollten.
Lynn
Ulf hielt die Klappe der Truhe offen, spähte zu mir herein und runzelte die Stirn. »War’s so schlimm? Du siehst grässlich aus.«
Ich wischte mir über die tränennassen Wangen und ließ mir hinaushelfen. »Ich hab versucht, den Deckel aufzustoßen, er hat sich aber nicht gerührt.«
»Wir haben den Amboss draufgestellt, der ist ja nicht gerade leicht. Wir dachten, die Wache hat sicher keine Lust, ihn runterzuwuchten. Komm, die zwei Stunden in der Kiste waren doch auszuhalten. Ich hab extra eine Decke für dich reingelegt«, sagte er unbehaglich.
Den Amboss hatte er neben die Truhe gestellt, ein Mordsding aus Eisen. Kein Wunder, dass sich der Truhendeckel nicht bewegt hatte. Am liebsten hätte ich den Amboss aufgehoben und ihm an den Kopf geknallt. Ich fühlte mich aber so schwach, dass ich Ulf nicht mal vors Schienbein treten konnte. Und das schwere Ding würde ich auch in besserer Verfassung kaum heben können.
»Zwei Stunden?«, schrie ich heiser. »Meintest du nur zwei Stunden? Hast du eine blasse Ahnung, was es heißt, zwei Stunden im Finstern in einer engen Kiste zu stecken, ohne zu wissen, ob irgendwann mal einer vorbeikommt und dich befreit?«
Betreten schaute Ulf zu Boden.
»Wo warst du so lange?«, fragte ich mit halbwegs nüchterner Stimme.
»Auf der Suche nach einer passenden Stelle, um über die Stadtmauer zu kommen. Die Höhe war nicht das Problem. Ich wollte nur nicht dabei gesehen werden.«
»Sind wir denn jetzt in der Stadt?«
»Ja, sicher.«
»Du hast von einem Gasthaus gesprochen.« Ich wollte nur noch ins Bett. Solange ich an ein Bett dachte, würde ich die Beherrschung behalten. Und ein Bad wäre auch nicht schlecht. Seit Tagen hatte ich die Wäsche nicht gewechselt, ich wohnte praktisch in meinen Sachen, aber der Gedanke an meine nicht mehr frische Unterhose ging mir nicht so nah, wie ich erwartet hatte. Ruhe, Frieden, Entspannung waren das, was ich am dringendsten benötigte. Und danach aber saubere Wäsche und eine Bürste, und ... ach egal, nur ausruhen.
»Dann komm«, sagte mein ständiger Begleiter, dem sein Landstreicheraufzug offensichtlich nichts ausmachte.
Der Karren stand in einer schmalen, ansteigenden Gasse, die auf einen großen Platz führte. Anscheinend fand dort gerade ein Markt statt, aber es waren nur wenige Stände, an denen auch nur spärlich Waren angeboten wurde. Ein paar Lauchstangen, Rüben und anderes Gemüse. Einer der Händler bot Fleisch an, das von Fliegen umschwirrt wurde, und ein Besenbinder Besen. Um den Platz herum standen recht schmucke Gebäude aus hellrotem Backstein oder grauem Granit, mit rosa gestrichenen Fensterumrahmungen und vielen Kaminen. Vage erinnerte mich der Ort an Glenkinchie, wo ich die Klosterschule besucht hatte. Nach der Wildnis, die ich tagelang durchstreift hatte, war es eine Wohltat, Pflaster unter den Fußsohlen zu spüren und Gaslaternen zu sehen. Es war eine Rückkehr in die Zivilisation, die mich in besserer Verfassung vielleicht in Hochstimmung versetzt hätte.
Ulf strebte auf ein Haus zu, an dessen schmuddeliger Front ein bemaltes Schild hing, das einen Eberkopf zeigte und von Taubendreck bekleckert war.
»Hier rein. Das Zimmer ist schon für uns reserviert. Und damit du Bescheid weißt: du bist mein kleiner Bruder.« Ehe ich mich versah, stopfte er mir eine lose Haarsträhne unter die Kappe. »Kyle brachte mich auf die Idee. Er hat dich ja schon für einen Jungen gehalten.«
Trotz meines schlechten, dem Denken nicht förderlichen Zustandes begriff ich, dass das eine gute Idee war. »Und wie soll ich heißen?«
»Denk dir was aus.« Er riss die Tür zum Gasthaus auf.
»Fynn?«
»Von mir aus.«
»Und wo ist Kyle?« Ich war so froh, dem Sarg entronnen zu sein, dass mir erst jetzt auffiel, dass der Kesselflicker verschwunden war.
»Ich nehme an, er hat was zu besorgen.«
»Ich habe mich nicht von ihm verabschiedet.«
»Glaubst du, er hätte Wert darauf gelegt?«, fragte Ulf erstaunt.
»Nein, aber ich.« Gern hätte ich Kyle deutlich gesagt, was ich in den zwei Stunden als Scheintote durchgemacht hatte und ihn gefragt, warum er mich nicht befreit hatte, sobald er in der Gasse angekommen war.
Ulf ging durch die Gaststube voran. Es war mein erster Gasthausbesuch. Die Stube war dunkel, da sie mit dunklem Holz getäfelt und die Decke schwarz verräuchert war. Ein stechender Geruch hing in der Luft und im Stroh auf dem Boden raschelte es verdächtig. Ich klammerte mich an die Hoffnung, dass das Bett mit frischen Laken bezogen war und es trotz des deprimierenden ersten Eindrucks eine Badestube im Haus gab, in deren großer Wanne ich bald versinken konnte.
Gerade als ich mich hinter Ulf die Treppe ins Obergeschoss hinaufschleppen wollte, ging eine Tür auf, die vermutlich in die Küche führte, und eine beleibte Frau trat heraus.
»Ist er das?«, rief sie.
Ulf drehte sich um. »Mein Bruder Fynn, ich hab ihn endlich gefunden.« Und zu mir fügte er gedämpft hinzu: »Die Wirtin.«
»Diese halbe Portion? Schlägt wohl aus der Familie, was?«
Sie musterte mich so flüchtig wie einen streunenden Hund. »Wann wollt ihr essen?«
»Später«, antwortete Ulf und stieg ein paar Stufen höher.
»Da wäre aber noch die Bezahlung. Ich hab dir gesagt, ich will das Geld für die Übernachtung im Voraus.« Die Stimme der Frau war scharf geworden.
An Geld hatte ich noch gar nicht gedacht.
»Ohne Geld keine Übernachtung«, legte die Wirtin nach.
Ulf kam die Treppe bis zu mir herunter und winkte mich vorbei. »Ich hab gesagt, du kriegst dein Geld. Aber wenn du so drängelst, dass ich das Gefühl habe, wir sind dir als Gäste nicht willkommen, gehen wir wieder. Es gibt andere Gasthäuser.«
»Aber keins außer meinem, wo Fremden keine Fragen gestellt werden.«
Die Frau wollte mir mein Bett streitig machen! Das durfte ich nicht zulassen. Ich hob den Kopf und warf ihr einen drohenden Blick zu, der eine so durchschlagende Wirkung hatte wie der einer blinzelnden Schleiereule. Die Wirtin beachtete mich gar nicht, Ulf dagegen stupste mich in die Rippen.
»Kopf runter«, zischte er.
Folgsam senkte ich den Kopf und schon kamen mir die Stufen entgegen. Hätte Ulf mich nicht hinten an der Jacke gepackt, wäre ich auf der Treppe zusammengebrochen.
»Frag, was du willst«, sagte er zu der Wirtin und hielt mich mit einer Hand aufrecht. »Und wenn wir gehen, nehme ich die Hasen wieder mit.«
Was für Hasen?
Von draußen war lautes Hufgeklapper zu hören, die Wirtin rannte ans Fenster.