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Der Autor:

Christian Heugl

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Christian Heugl ist studierter Historiker und Sportwissenschaftler und bewegt sich mit Vorliebe auf den unterschiedlichsten Wanderrouten im Salzburger Land, auch abseits der bekannten Wege. Dabei entdeckt er versteckte Gourmethütten genauso wie historische Grenzsteine oder alpine Seerosenteiche an Orten, wo man sie nie erwarten würde. Seit über drei Jahrzehnten gibt er seine beliebten Wandertipps u.a. in zahlreichen Alpinpublikationen sowie in den Salzburger Nachrichten weiter. Im Löwenzahn Verlag erschienen: „Die schönsten Familienwanderungen in Salzburg. 91 abwechslungsreiche Ausfl üge“ (gemeinsam mit Wolfgang Tonis, 2010).

Übersicht

 

Stadt Salzburg

1

Kapuzinerberg

2

Vom Mönchsberg nach Eichet

3

Bürglstein

4

Gaisberg über Rauchenbühel

5

Gaisberg über Judenberg und Gersberg

 

Flachgau

6

Gaisberg und Nockstein

7

Nocksteinrunde

8

Trockene Klamm und Glasenbachklamm

9

Maria Plain

10

Haunsberg

11

Buchberg

12

Rund um den Mattsee

13

Rund um den Grabensee

14

Henndorfer Literaturspaziergang

15

Tiefsteinklamm und Hallerhölzl (Schleedorf)

16

St. Pankraz bei Nußdorf

17

Tannberg

18

Teufelsgraben bei Seeham

19

Wolfschwang und Plainburg

20

Strumberg

21

Grasegg- und Siederhöhe

22

Strubklamm – Metzgersteig

23

Von Ebenau nach Koppl

24

Ladenbergalm

25

Fuschlseerunde

26

Lidaun

27

Schober und Ruine Wartenfels

28

Filbling

29

Falkenstein

30

Bürglpromenade

31

Bleckwand über Mahdhäusl

32

Bleckwand über Illighütte

33

Schwarzensee

 

Tennengau

34

Almerberg

35

Barmsteine

36

Predigtstuhl bei Bad Dürrnberg

37

Taugl bei Bad Vigaun

38

Georgenberg

39

Rosenkranzweg zwischen Kuchl und Golling

40

Kühschwalb und St. Nikolaus

41

Schleierfall

42

Ameiseckberg

43

Gollinger Wasserfall

44

Adneter Spaziergänge

45

Schlenken

46

Spielberg und Wieserhörndl

47

Halleiner Hütte über Spumberg

48

Eibleck

49

Hoher First, Dürlstein,Gruberhorn und Regenspitz

50

Ladenbergalm und Zisterbergalm

51

Gugelanalm und Strubklamm

52

Bachrain und Hochreith

Illustration

 

53

Rund um den Rabenstein

54

Winnerfall

55

Abtenauer Wasserspiele

56

Taborberg

 

Pongau

57

Mahdegg- und Elmaualm

58

Frommerkogel

59

Korein

60

Höllntalrunde

61

Hochkeil

62

St. Veit – 2 Spaziergänge

63

Gamskögerl

64

Draugsteinalmen

65

Arltörl und Schuhflicker

66

Filzmoosalm und Loosbühelalm

67

Bad Gastein und seine Promenaden

68

Böcksteiner Höhenweg

69

Steinkaralm bei Kleinarl

70

Lackenkogel

71

Gerzkopf

72

Eiskarlschneid

 

Pinzgau

73

Hochgseng

74

Rund um Unken

75

Thällernalm und Thällerer Kogel

76

Grubhörndl

77

Maria Kirchental

78

Passauer Hütte und Hochzint

79

Birnbachloch

80

Ahornstein

81

Klingspitze

82

Erichhütte

83

Pfarrachhöhe

84

Rauchkögerl

85

Reißrachkopf

86

Hirschkopf, Baukogel und Rosskopf

87

Rauriser Urwald

88

Pirtendorfer Talboden

89

Gaißstein

90

Wasenmoos am Pass Thurn

 

Lungau

91

Riedingtal: Essersee – Franz-Fischer-Hütte

92

Almenweg Riedingtal

93

Sonnenlehrpfad Mariapfarr

94

Wasserweg Leißnitz in St. Margarethen

95

Laußnitzsee

 

Berchtesgadener Land

96

Ainringer Moos

97

Burg Gruttenstein

98

Kneifelspitze

99

Hoher Götschen

100

Maria Ettenberg und Almbachklamm

Top-Sieben-Genusswanderungen

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1. Rauchenbühel
(Tour 4, Stadt Salzburg)

Der Gaisberg ist zwar eines der beliebtesten Erholungsgebiete im Nahbereich der Stadt, aber der Salzburger Hausberg hat auch seine verborgenen Seiten. Solch ein erklärtes Ziel für Feinschmecker ist ohne Zweifel die Rauchenbühelhütte, die etwas versteckt am Waldrand oberhalb von Mitteregg zu finden ist und ganzjährig an den Wochenenden geöffnet hat.

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2. Schwarzensee
(Tour 33, Flachgau)

Der Schwarzensee im Salzkammergut ist nicht nur eine absolute Augenweide, sondern bietet auch kulinarische Highlights. Nach dem kurzen, teils steilen Aufstieg über den Wirersteig eröffnet sich ein traumhafter Ausblick auf den stillen Bergsee. In den beiden ufernahen Gastgärten kann man fangfrische Forellen genießen.

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3. Eibleck
(Tour 48, Tennengau)

Der gern besuchte Ochsenberg im Gemeindegebiet Gaißau hat einen stillen Nachbarn: das Eibleck (1517 m). Es führt zwar kein markierter Weg auf diesen höchsten Punkt am Nord-üd-Grat, aber der wunderschöne, unkomplizierte Kammsteig ist unübersehbar. Zur Belohnung gibt das relativ neue Gipfelkreuz dann ein hochgeistiges Geheimnis preis.

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4. Draugsteinalmen
(Tour 64, Pongau)

Zu den Draugsteinalmen im Gemeindegebiet von Hüttschlag führen drei verschieden schwierige Anstiege. Der vielleicht schönste, wenn auch nicht kürzeste, folgt dem buckeligen Gratverlauf zwischen Karteis- und Draugsteintörl hoch über dem Tappenkarsee.

Bei den beiden baugleichen Hütten wartet dann feinste Almkost, am besten zu genießen auf der Sonnenterrasse mit Blick auf den gesamten Routenverlauf.

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5. Klingspitze
(Tour 81, Pinzgau)

Umrahmt von Steinernem Meer und Hochkönig im Norden und den gletscherbedeckten Dreitausendern im Süden eröffnen die sanften Dientner Berge wahre Traumtouren für Genusswanderer. Solch eine lohnende Runde, die hauptsächlich über wertvolle Almböden führt, hat die pyramidenartige Klingspitze (1988 m) im Gemeindegebiet von Dienten zum Ziel.

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6. Riedingtal
(Tour 91 und 92, Lungau)

Einen schöneren Eintritt in den Lungau als das Riedingtal im Gemeindegebiet von Zederhaus kann es kaum geben. Dieser kleine Naturpark am Südrand der Niederen Tauern eröffnet von den sanften Almböden bis zu den markanten Felsriesen Mosermandl und Weißeck die ganze Palette alpiner Möglichkeiten. Sehr hilfreich bei allen Unternehmungen ist der Tälerbus.

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7. Maria Ettenberg
(Tour 100, Berchtesgadener Land)

Bevor sich der Untersberg von seiner steilen Seite zeigt, bietet die Ebene Ettenberg mit ihrer malerischen Marien-Wallfahrtskirche noch einmal genug Platz zum Durchatmen und Ausstrecken. Ein wahrer Genussort, bevor es durch die großartige Almbachklamm wieder an den Ausgangspunkt zurückgeht.

Übersicht Genussschwerpunkte

illustration Kultur

01

Kapuzinerberg

03

Bürglstein

05

Gaisberg über Judenberg und Gersberg

09

Maria Plain

10

Haunsberg

11

Buchberg

19

Wolfschwang und Plainburg

27 a/b

Schober und Ruine Wartenfels

29

Falkenstein

36

Predigtstuhl bei Bad Dürrnberg

38

Georgenberg

39

Rosenkranzweg zwischen Kuchl und Golling

40

Kühschwalb und St. Nikolaus

53

Rund um den Rabenstein

61

Hochkeil

67 a/b/c

Bad Gastein und seine Promenaden

74

Rund um Unken

77

Maria Kirchental

93

Sonnenlehrpfad Mariapfarr

97

Burg Gruttenstein

illustration Literatur

02

Vom Mönchsberg nach Eichet

14

Henndorfer Literaturspaziergang

17

Tannberg

62 a

St. Veit: Der Thomas-Bernhard-Weg

illustration Geologie

06

Gaisberg und Nockstein

07

Nocksteinrunde

08

Trockene Klamm und Glasenbachklamm

15a/b

Tiefsteinklamm und Hallerhölzl (Schleedorf)

16

St. Pankraz bei Nußdorf

18

Teufelsgraben bei Seeham

31

Bleckwand über Mahdhäusl

32

Bleckwand über Illighütte

35

Barmsteine

44 a

Adneter Spaziergänge: Marmorlehrpfad

45

Schlenken

52

Bachrain und Hochreith

62 b

St. Veit: Der Weg zum Bergwerk Sunnpau

98

Kneifelspitze

illustration Wasserwege

12

Rund um den Mattsee

13

Rund um den Grabensee

22

Strubklamm – Metzgersteig

23

Von Ebenau nach Koppl

24

Ladenbergalm

25

Fuschlseerunde

30

Bürglpromenade

33

Schwarzensee

37

Taugl bei Bad Vigaun

41

Schleierfall

43

Gollinger Wasserfall

44 b

Adneter Spaziergänge: Adneter Moos-Erlebnisweg und Rundweg 50 (Seefeldmühle)

54 a/b

Winnerfall

55 a/b

Abtenauer Wasserspiele

79

Birnbachloch

88

Pirtendorfer Talboden

90

Wasenmoos am Pass Thurn

91

Riedingtal: Essersee – Franz-Fischer-Hütte

94

Wasserweg Leißnitz in St. Margarethen

95

Laußnitzsee

96

Ainringer Moos

100

Maria Ettenberg und Almbachklamm

illustration Almen

46

Spielberg und Wieserhörndl

50

Ladenbergalm und Zisterbergalm

51

Gugelanalm und Strubklamm

57

Mahdegg- und Elmaualm

58

Frommerkogel

59

Korein

63

Gamskögerl

64 a/b

Draugsteinalmen

65

Arltörl und Schuhflicker

66

Filzmoosalm und Loosbühelalm

69

Steinkaralm bei Kleinarl

70

Lackenkogel

71

Gerzkopf

72

Eiskarlschneid

73

Hochgseng

75

Thällernalm und Thällerer Kogel

80

Ahornstein

81

Klingspitze

82 b

Erichhütte über den Panoramaweg

84

Rauchkögerl

85

Reißrachkopf

87

Rauriser Urwald

92

Almenweg Riedingtal

illustration Natur pur

04

Gaisberg über Rauchenbühel

20

Strumberg

21

Grasegg- und Siederhöhe

26

Lidaun

28

Filbling

34

Almerberg

42

Ameiseckberg

44 c

Adneter Spaziergänge: Gadorten Rundwanderung

47

Halleiner Hütte über Spumberg

48

Eibleck

49

Hoher First, Dürlstein, Gruberhorn und Regenspitz

56

Taborberg

60

Höllntalrunde

68

Böcksteiner Höhenweg

76

Grubhörndl

78

Passauer Hütte und Hochzint

82 a

Erichhütte Anstieg über Birgkar

83

Pfarrachhöhe

86

Hirschkopf, Baukogel und Rosskopf

89

Gaißstein

99

Hoher Götschen

Christian Heugl

Genusswandern
in Salzburg

Einkehren, entspannen
und Natur erleben.
Die 100 schönsten Ausflüge

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Vorwort

Die geographische Wanderkarte des Salzburger Landes präsentiert sich als spannender Lesestoff. Ganz unten, also im Süden bei den gletscherüberzogenen Dreitausendern, machen sich viele weiße Flecken breit. Weiter oben, am nördlichen Rand, dominiert das lichte Blau der Salzkammergutseen, für die ja in gewisser Weise auch die Gletscherströme der vergangenen Eiszeiten verantwortlich sind. Dazwischen liegt eine erlesene Landschaft von einzigartiger Vielfalt, die sich geradezu ideal für die unterschiedlichsten Ausflüge anbietet. Auch wenn im Mittelpunkt immer die Bergwelt steht, sind die Zugänge dorthin überaus vielseitig.

Dieser Genusswanderführer bietet neben der üblichen geographischen Einteilung in die fünf Gaue, den Bereich Salzburg-Stadt und das angrenzende Berchtesgadener Land eine zusätzliche Entscheidungshilfe mit sechs unterschiedlichen Themenkreisen. Soll die Wanderung am Wasser liegen, passt der Tag genau für einen Almausflug, ist ein kultureller, literarischer oder vielleicht geologischer Schwerpunkt gefragt, oder darf es überhaupt ein Natur-Pur-Streifzug sein? Farbige Icons weisen am Beginn der Beschreibung auf den jeweiligen Schwerpunkt hin.

Ein übersichtlicher Informationsteil sorgt mit allen wichtigen Fakten und Daten für den ersten Überblick und ist eine weitere Entscheidungshilfe. Interessante Besonderheiten werden genauso erwähnt wie die ganz persönlichen Lieblingsplätze des Autors.

Der allergrößte Teil der mehr als 100 Wanderungen bewegt sich im unkomplizierten Genusssegment. Einige Touren erfordern aber zumindest eine erhöhte Orientierungsfähigkeit, denn manchmal sind gerade die interessantesten Wege unzureichend markiert. Als Lohn der größeren Konzentrationsarbeit winken außerordentliche Erlebnisse entlang des Weges und am Zielpunkt.

Das faszinierende Abenteuer Berg birgt bei aller Umsicht immer ein kleines Restrisiko. Ein kurzes Kapitel beschäftigt sich mit Wetter, Ausrüstung und Erster Hilfe, aber in der Praxis sieht alles dann doch meist ganz anders aus. Diese minimale Unberechenbarkeit der freien Natur ist dann wohl auch der kleine, aber feine Unterschied zu einer abrufbaren, bis in winzige Details durchgeplanten Freizeitindustrie.

Alles ist möglich. Der Weg kann natürlich auch schon das Ziel sein, aber der Weg führt immer an ein Ziel. Ein Ziel, das auf jeden Fall etwas mit Ge(h)nuss zu tun hat.

Beim Heben der Salzburger Wanderschätze wünsche ich viel Freude und vor allem immer eine gesunde Rückkehr in den Alltag.

Christian Heugl

Die sechs Genussschwerpunkte

illustration Kultur

Salzburg hat sich als Kulturland einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Aber nicht nur in der Hochkultur spielt Salzburg ganz vorne mit, einen nicht weniger wertvollen Beitrag leisten die zahlreichen regionalen ländlichen Kulturinstitutionen. In vielen Heimatmuseen oder Denkmalhöfen können wahre Schätze gehoben werden. In der Tat ist das kulturelle Erbe des weit über eintausend Jahre alten Erzbistum Salzburg von besonderer Reichhaltigkeit und Kunstfertigkeit geprägt. Wer mit offenen Augen über das Land wandert, wird viele Entdeckungen machen: von der 400 Jahre alten Pestsäule, bis zum versteckten Grenzstein, von den rätselhaften Felsritzungen, bis zum monumentalen Pinzgauer Dom. Manche Wanderungen präsentieren sich als interessante Themenwege, die gleich an Ort und Stelle detailreiche Informationen vermitteln, andere Wege wiederum folgen etwa alten Pilgerrouten und haben ganz besondere Plätze zum Ziel. Die hier vorgestellten Kulturwanderungen führen auf ganz unterschiedlichen Wegen zu den großen und kleinen Denkmälern unserer Geschichte.

illustration Literatur

Die Salzburger Literaturlandschaft ist genauso vielseitig wie seine Topographie. So wie es sanfte Hügel, aber auch Berge mit Ecken und Kanten gibt, ergänzen sich wunderbare Landschaftsschilderungen, wie sie etwa Carl Zuckmayr von Henndorf geschaffen hat (Tour 14), andererseits auch mit den unter die Haut gehenden Abrechnungen eines Thomas Bernhard in St. Veit (Tour 62). Viele bekannte Namen sind unter den Dichtern, die in Salzburg gewirkt haben, und nicht alle sind immer den ganz geraden, direkten Weg gegangen. Aber sie haben Spuren hinterlassen, sowohl in der Literatur, als auch in der Landschaft. Für den Literaturwanderer ist es hilfreich, wenn er schon mit den Büchern vertraut ist, aber eine Voraussetzung für die Dichterwege ist die Kenntnis der Werke natürlich nicht. Vielleicht weckt ja gerade die Spurensuche die Lust auf mehr literarischen Hintergrund.

Die vorgeschlagenen Touren vermitteln erlesenes Wandern auf den Spuren einiger ausgesuchter Literaten.

illustration Geologie

Die Entstehung unserer Gebirge begann vor 300 Millionen Jahren, als alle Kontinente der Erde im Superkontinent Pangäa vereint waren. Nachdem dieser auseinanderbrach, entstand das Ur-Mittelmeer, die Tethys. Ein Meeresarm der Tethys war der Penninische Ozean, die eigentliche Kernzone der Alpen. Durch allmähliche Verschiebungen, Anhebungen und erneute Absenkungen wurden diese Böden Richtung Norden verschoben und gefaltet. Die für das Genusswandern so besonders geeigneten Schieferberge sind die umgewandelten ozeanischen Böden, die schroffen Nördlichen Kalkalpen entstanden aus den mächtigen Korallen- und Algenriffen an den flachen Meeresrändern. Sie sind damit eigentlich die am weitesten nach Norden transportierten Gesteine des afrikanischen Kontinents. Aus geologischer Sicht verläuft die Grenze zu Afrika also ziemlich genau durch die Stadt Salzburg.

Auch wenn die geologischen Feinheiten für den Laien nicht immer sofort erkennbar sind, so gibt es doch viele Wanderziele mit faszinierenden Einblicken in unsere Erdgeschichte. Am Haunsberg (Tour 10) oder in der Glasenbachklamm (Tour 8) lassen sich mit etwas Glück sogar fossile Fundstücke entdecken. Die Geologie wird greifbar und an Hand der nicht weniger beeindruckenden Gesteinsfaltungen auch sichtbar.

illustration Wasserwege

Im Land Salzburg gibt es rund 185 Seen, die zusammen ziemlich exakt 10.000 Hektar Wasserfläche ergeben. Die Palette reicht vom Wolfgangsee, der mit 13,5 km² der größte der Salzburger Seen ist, bis zum kaum fußballfeldgroßen Bergsee. So unterschiedlich diese Gewässer auch sind, wenn die Wanderung an einen See führt, ist schon ein Ziel erreicht. Auch wenn es meistens gar nicht der höchste Punkt ist, am Ufer kehrt Ruhe ein, hier ist der richtige Ort zum Durchatmen. Die angeführten Wasserwege führen aber nicht nur zu romantischen Seen, ganz anders verlaufen jene Routen, die spektakuläre Klammen und Wasserfälle zum Ziel haben. Auch hier eröffnet sich wieder eine unglaubliche Vielfalt: von Wasserfällen im Flachgau, wo man sie gar nicht erwartet, wie etwa im Seehamer Teufelsgraben (Tour 18), bis hin zum fein gewebten Schleierfall bei Kuchl (Tour 41), der wie ein Vorhang in millionenfacher Tröpfchenform über die Wand schwebt, spannt sich der bunte Bogen.

Egal ob in aller Stille am Bergsee oder unter dem sprühenden Wasserfall, die hier vorgestellten Wege zum Wasser eröffnen erfrischende Perspektiven.

illustration Almen

Rund ein Drittel der Gesamtfläche des Bundeslandes Salzburg sind Almen. Viele davon haben eine jahrhundertealte Tradition, manche gehen sogar bis in die Zeit der Römer oder Kelten zurück, wie etwa die Gugelanalm unter dem Schmittenstein (Tour 51). Begünstigt wurde diese frühe Almbewirtschaftung durch das freundliche Klima in den Zwischeneiszeiten. Nach einem empfindlichen Rückgang konnte die Anzahl der bewirtschafteten Almen in den letzten Jahrzehnten wieder gesteigert werden. Zum Teil ist diese erfreuliche Entwicklung auf gezielte Förderungen zurückzuführen, mit ein Grund für die große Akzeptanz ist aber auch die zeitgeistige Sehnsucht nach der heilen Welt. In einem übertechnisierten Alltag erscheint die überschaubare Einfachheit der Almen wie ein Zufluchtsort: oft kein Strom, kein Internet, keine ständige Verfügbarkeit von allem, dafür gibt der Tagesablauf den Rhythmus vor.

Nicht zuletzt durch die gezielte touristische Vermarktung ist zwar auch wieder eine klischeeartige Almromantik entstanden, die mit der Wirklichkeit nicht immer übereinstimmt, aber diese Welt ist trotz allem überschaubar: die Butter, der Käse, der Speck, das Brot nimmt keine langen Umwege, alles kommt direkt auf den Tisch. Dafür gibt es sogar mit dem Almsommer-Logo ein eigenes Qualitätssiegel. Die Umgebung muss nicht künstlich erschaffen werden, die Blumen werden nicht von Gärtnerhand gepflanzt, das Wasser fließt aus dem Brunnen. So wenig, oder so viel führt zu allergrößter Zufriedenheit!

Der Wanderschwerpunkt Almen präsentiert diese stillen Genussplätze im Salzburger Land.

illustration Natur pur

Die alpine Landschaft ist in verschiedene Höhenstufen eingeteilt. Die letzten dieser Stufen liegen über der geschlossenen Waldzone und werden als alpines Ödland bezeichnet. Gerade dieser land- oder forstwirtschaftlich nicht mehr genutzte Bereich ist aber aus biologischer Sicht von großer Bedeutung. Von Öde also keine Spur, hier finden sich die Standorte des Edelweiß genauso wie auch der Lebensbereich von Schneehuhn & Co. Die sonst kaum beachteten Gesteinsflechten strahlen in dieser scheinbar minimalistischen Umgebung wie kleine Kunstwerke. Aber auch in tieferen Lagen führen einige der vorgestellten Touren in Gebiete, in denen die Natur ganz sich selbst überlassen ist.

Die unter „Natur pur“ zusammengefassten Vorschläge richten sich an Wanderer, die gerne individuell, manchmal auch abseits der Wege, unterwegs sind. Jahrhundertealte Urwälder sind genauso dabei wie seltene Biotope oder aufgelassene Almen. Sie alle verdienen große Aufmerksamkeit und Respekt.

Wetterkunde & Ausrüstungstipps

 

Hundstage und Schafskälte

Während die Hundstage mit dem Haustier nichts zu tun haben, sondern auf ein markantes Sternenbild hinweisen, das zwischen 23. Juli und 23. August besonders schön am Firmament zu sehen ist, bezieht sich die Schafskälte sehr wohl auf die genügsamen Paarhufer, denen der markante Schlechtwettereinbruch im Sommer, manchmal sogar verbunden mit Schneefall bis in das Mittelgebirge, sehr zu schaffen macht. Auch die Bergwanderer sollten in diesen Extremen denken und ihre Ausrüstung danach zusammenstellen.

Was im Rucksack alles Platz hat

In den Rucksack gehören auch im Sommer leichte Handschuhe, Haube, Regenschutz, Ersatzleiberl, sowie natürlich immer eine Taschenapotheke. Eine leichte Stirnlampe kostet weder viel Platz noch Geld und ist auch kein Luxus.

Trinken, trinken, trinken …

Zu den heißen Hundstagen wiederum kann man gar nicht genug Flüssigkeit mitnehmen, besonders wenn die Tour durch quellarme Gebiete, wie Kalkstöcke, führt. Als Faustregel gilt: pro erwachsener Person drei Liter ungezuckerte Flüssigkeit auf den Tourentag verteilt, Jugendliche vertragen noch mehr.

Falls etwas passiert

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal ein Unfall geschehen, dann heißt es Ruhe bewahren, den Verletzten nicht alleine lassen und die alpine Notrufnummer wählen:

Alpiner Notruf: Telefonnummer 140

Internationaler Notruf: Telefonnummer 112

Bergrettung: www.bergrettung-salzburg.at

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1

Kapuzinerberg

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Blick vom Basteiweg auf die Festung Hohensalzburg und das Kloster Nonnberg (links). Im Hintergrund der Untersberg, von wo die ersten Gämsen zuwanderten.

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Von der mittelalterlichen Befestigungsanlage zur grünen Oase mitten in der Stadt, auf der sogar eine Kolonie Gämsen lebt

Talort: Salzburg

Gebirgsgruppe: Stadtberge

Anfahrt, Parkplatz: Über eine der Einfallstraßen in das Stadtzentrum. Parken in der Mönchsberg- oder der Kapuzinerberggarage.

Bus, Bahn: Mit einer der zahlreichen öffentlichen Busse zu den Haltestellen Platzl, Theatergasse, Makartplatz.

Charakter: Der Weg folgt wehrtechnischen Gegebenheiten, entsprechend gefinkelt, kompliziert und manchmal sogar alpin ist die Route. Großartiger Blick auf Salzburg und seine umgebenden Berge.

Wegbeschaffenheit: Steige mit vielen Holzstufen. Vorsicht bei Nässe, im Winter nicht geräumt.

Gesamte Gehzeit: 1,5 Std.

Gesamte Höhenmeter: 350 Hm

Gesamte Wegstrecke: 3 km

Genusspunkte: Gastgarten im Franziskischlössl, Aussichts- und Rastplätze entlang des Basteiweges.

Besonderheiten: Geologisch gesehen ist der Kapuzinerberg ein Teil des Gaisberges. Gämsenkolonie am Kapuzinerberg. Stammvater ist ein 1948 vom Untersberg zugewandeter Gamsbock.

Bewirtschaftete Hütten und Almen: Franziskischlössl (Mo., Di. Ruhetag. Jänner geschlossen).

Karten: ÖK 3204, freytag & berndt 391

Wahrscheinlich ist es der Kapuzinerberg, der die prachtvolle Entwicklung von Salzburg als Stadt erst so richtig ermöglichte, denn die beeindruckenden, nie eingenommenen Wehranlagen boten den perfekten Schutz für die regen Bautätigkeiten. Genau dieser 2,2 Kilometer langen Bastei, einem wehrtechnischen Meisterwerk aus der Zeit Paris Lodrons, folgt die Stadtwanderung über den Kapuzinerberg. Aber nicht nur die seinerzeitigen Handwerker waren Meister ihres Faches, sondern auch die heutigen Zimmerer des Magistrates, die den aufwendigen Basteiweg mit seinen vielen Holztreppen und Brücken wieder begehbar machten, sind wahre Könner. Die beinahe schon alpine Runde über den Kapuzinerberg ist auch aus klimatischer und botanischer Sicht überaus interessant, denn die der Salzach zugewandte heiße Südwestseite unterscheidet sich ganz grundlegend von der kühlen Nordseite. Genau am Wendepunkt der beiden „Klimazonen“ liegt das Franziskischlössl mit seinem einzigartigen, von Wehrmauern und Zinnen umgebenen Gastgarten.

Der Weg: Vom rechten Staatsbrückenkopf führen zwei Anstiege an den Beginn des Basteiweges. Entweder man zweigt dazu vom Platzl gleich nach rechts in die Steingasse ab und folgt wenige Meter später der steilen Imbergstiege nach links, oder der Weg führt noch 100 Meter über die Linzergasse und zweigt am Reitsamerplatz nach rechts durch den massiven Torbogen zum Kapuzinerkloster ab. Früher stand an dieser hervorragenden Aussichtsstelle das Trompeterschlössl, das mit den Stadttoren in der Linzer- und der Steingasse verbunden war. Der Basteiweg aber folgt der Wehrmauer Richtung Süden und führt in der Folge über viele schwindelerregende Höhen und Tiefen, Ecken und Kanten. Nur einmal verlässt der Weg kurz die Bastei und macht um die Privathäuser einen Bogen. Der Rückweg vom höchsten Punkt der Wanderung, dem historisch wertvollen Franziskischlössl (636 m), kann auf direkter Route dem asphaltierten Stefan-Zweig-Weg folgen, fast noch spannender aber ist der Waldweg, der rechts abzweigt und eher an der Nordseite des Berges bleibt. Bei einem Mozartdenkmal treffen sich die beiden Varianten wieder, bald danach befindet sich auf der rechten Seite inmitten einer großzügigen Parkanlage das einstige Wohnhaus des berühmten Literaten Stefan Zweig. An den Kreuzwegstationen vorbei geht es schließlich aus der Stille des Kapuzinerberges wieder hinab in den städtischen Alltag der Linzergasse.

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Heute ist der Burghof im Fransikischlössl ein beschaulicher Platz.

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Vom Basteiweg eröffnen sich ungewohnte Ansichten auf die Festung und den Untersberg.

2

Vom Mönchsberg nach Eichet

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Im Kupelwieserschlössl lebte Peter Handke zwischen 1979 und 1988.

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Mit Peter Handke aus dem Zentrum der Stadt an die Ränder in Eichet

Talort: Salzburg Stadt

Gebirgsgruppe: Mönchsberg, Festungsberg

Anfahrt, Parkplatz: A 1 und A 10, dann eine der Abfahrten Salzburg Stadt Zentrum. Gebührenpflichtiges Parken in der Mönchsberggarage.

Bus, Bahn: Mit dem Obus zur Haltestelle Mozartsteg und zu Fuß über den Mozartplatz und die Kaigasse in die Kapitelgasse.

Charakter: Unkomplizierte Wanderung über die Stadtberge an den Rand der Stadt.

Gesamte Gehzeit: 1 Std. 45 Min.

Gesamte Höhenmeter: 90 Hm

Gesamte Wegstrecke: 5,5 km

Genusspunkte: Richterhöhe, Kiosk beim Wasserhochbehälter.

Besonderheiten: Literaturarchiv Kaigasse 5. Öffnungszeiten während des Semesters Di. und Do. von 10 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, www.uni-salzburg.at/literaturarchiv. Wassermuseum am Mönchsberg. Öffnungszeiten jeden ersten Samstag im Monat von 12–16 Uhr, www.wasseraktiv.at.

Einkehr: Kiosk beim Wassermuseum, Gastronomie in der Stadt.

Karten: ÖK 3210, freytag & berndt 391

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Der geschützte Kopfweidenbestand entlang der Alm ist der größte seiner Art in Österreich.

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Gehend durch das Land schauen. So nahm Peter Handke seine Umgebung am intensivsten wahr. In seinem stillen Gastdomizil auf dem Mönchsberg verlebte er neun sehr produktive Jahre. Unter anderem entstand hier die Erzählung „Der Chinese des Schmerzes“, in dem sich der Schriftsteller besonders intensiv mit der Stadt und ihren „Ausfransungen“ beschäftigt. Einer der beschriebenen Wege führt vom Mönchsberg, „der so ganz die Schwingung der Salzach aufnimmt“, entlang der Alm an die von ihm so überaus geschätzte Peripherie, in den Stadtteil Eichet.

Der Weg: Ein passender Ausgangspunkt ist die Kapitelgasse 5 im Zentrum der rechten Altstadt, denn hier im Literaturarchiv Salzburg befindet sich neben Thomas Bernhard auch ein Handke-Schwerpunkt. Über den Kapitelplatz, die Festungsgasse und den Kokoschka-Weg geht es am Wasserhochbehälter und an Handkes gegenüberliegendem Wohnturm (Hausnummer 17, neben dem Kupelwieserschlössl) vorbei auf die Richterhöhe, benannt nach dem Geographen Eduard Richter. Von diesem exzellenten Aussichtspunkt führt der Weg wieder zurück zum Wohnturm mit dem schräg gegenüber liegenden Wasserhochbehälter. Rechts daneben befindet sich ein Kiosk mit einfachen Biertischen und -bänken, wo der Most ganz besonders gut schmeckt. Frisch gestärkt geht es also am aufwendig renovierten Freyschlössl vorbei, dann links unter der Brücke durch das sogenannte „Bürgermeisterloch“ auf dem Sedlmayr-Weg steil hinab auf den Krauthügel. Der weitere Weg zweigt vor einem Wehr links ab und folgt nun mehr oder weniger über 2,5 Kilometer dem Almkanal. In Höhe des Leopoldskroner Weihers beginnt ein großer Kopfweidenbestand, insgesamt sollen an die 500 Vertreter dieser seltenen Baumart entlang des Weges wachsen. Manche von ihnen scheinen nur noch aus der äußeren Hülle zu bestehen, aber dieser geschützte Baumbestand wird bestens gepflegt und gehegt. Vorbei an den teils recht bizarren Erscheinungen geht es schließlich in die Eichetsiedlung. Dort befindet sich mit der Obuskehre ein für Handke besonders symbolträchtiger Ort, den er auch eindrucksvoll beschreibt. Von hier aus ergibt sich am Ende der genauso sinnlichen wie inspirierenden Almkanalwanderung aber auch eine günstige Rückfahrtmöglichkeit in das Zentrum der Stadt.

3

Bürglstein

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Putzig oder bedrohlich? Auf jeden Fall fasziniert der Hase eines unbekannten Fassadenkünstlers im Salzburger Volksgarten.

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Ob zum bloßen Ausspannen in der Mittagspause oder zur kurzen Kulturwanderung, der Bürglstein wird neu entdeckt

Talort: Stadt Salzburg

Gebirgsgruppe: Stadtberge

Anfahrt, Parkplatz: A 10, Abfahrt Salzburg Süd. Über die Alpenstraße 8 km bis zur Abzweigung Michael- Pacher-Straße (rechts). Kurzparkzone. Oder Parkgarage im Zentrum Herrnau.

Bus, Bahn: Obuslinie 3 und 8, Haltestelle Josefiau. Von hier 200 m stadteinwärts bis zur Kreuzung Michael-Pacher-Straße.

Charakter: Unkomplizierter Stadtspaziergang zu wenig bekannten Plätzen mit überraschenden Wendungen.

Gesamte Gehzeit: 1,5 Std.

Gesamte Höhenmeter: vernachlässigbar

Gesamte Wegstrecke: 5,7 km

Genusspunkte: Eine Verschnaufpause auf den Parkbänken im Volksgarten, der Blick vom Bürglstein und Schlendern im Schlosspark.

Besonderheiten: Schloss Arenberg, erstmals im 14. Jh. erwähnt, dann im Besitz des Erzbistums, seit 2001 Sitz der gemeinnützigen Privatstiftung AAF (American Austrian Foundation). Würth Skulpturen-Garten, http://www.kunst.wuerth.com/web/media/downloads/pdf/flyer-salzburg-skulpturenpfad.pdf. Panoramamuseum im Salzburg Museum, www.salzburgmuseum.at/panoramamuseum.

Karten: ÖK 3210, freytag & berndt 391

Festungsberg, Mönchsberg und Kapuzinerberg sind in der Stadt Salzburg nicht zu übersehen. Der Bürglstein aber, der kleine Berg gegenüber dem Volksgarten, ist so unscheinbar, dass er im eiligen Vorüberhasten gar nicht richtig wahrgenommen wird. Und trotzdem ist diese Anhöhe und auch was dahinter steckt, oder noch mehr was sich dahinter versteckt, ein ganz verzauberter Ort, ein ideales Rückzugsgebiet zum Durchatmen, Staunen und Flanieren. Wahrscheinlich war der Kunstgärtner Josef Rosenegger (1767–1846) vom Zauber dieses kleinen Stadtberges auch so angetan, dass er ihn bei erster Gelegenheit gleich günstig erwarb und zu seinem persönlichen Paradies umbaute. Aber das Märchen ging noch weiter, denn der lebenslustige Gärtner stieß dabei auf eine unglaubliche Anzahl an römischen Fundstücken. Die Salzburger waren aber mehr an seiner Weinwirtschaft interessiert, daher verkaufte Rosenegger seine Sammlung an den bayerischen König Ludwig I., der damit die neu erbaute Glyptothek füllte. Dass darunter auch einige „nicht gute Stücke“, also Fälschungen waren, ist ein anderes Kapitel. Der Besucher von heute kann die einstige Attraktion am Bürglstein noch ein wenig erahnen. An der höchsten Stelle sind etwa die Fundamente der alten Klause zu erkennen. Eine ganz außerordentliche Entdeckung ist aber auch der Schlosspark auf der anderen Seite. Einige uralte Bäume aus der Zeit Roseneggers mag es ja noch geben, im Mittelpunkt dieses Wundergartens stehen aber ganz eindeutig die modernen Skulpturen. Ein halbes Jahrhundert umfasst die Schaffensperiode dieser Meisterwerke der Moderne, die der deutsche Kunstmäzen Reinhold Würth gesammelt hat. Hier darf sich der Besucher ruhig Zeit lassen, die Kunstwerke wollen umkreist, von allen Seiten betrachtet werden. Im alten Garten lässt sich dabei viel Neues entdecken.

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Der Weg: Die Überschreitung des Bürglsteins ist für sich natürlich schon ein Erlebnis und kann in Zusammenhang mit dem Skulpturenpark von Schloss Arenberg auch durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen. Der kleine Inselberg kann aber auch als Höhepunkt einer Stadtwanderung dienen, die beispielsweise auf der anderen Salzachseite im Stadtteil Josefiau beginnt. Der Ausgangspunkt ist in diesem Fall der Überfuhrsteg, der über die Michael-Pacher-Straße erreicht wird. Die Salzach wird also an jener Stelle gequert, wo noch in der Nachkriegszeit ein Fährboot verkehrte, auf der anderen Uferseite zweigt die Route nach links und folgt dem Hinterholzer Kai bis zum Volksgarten. Auch dieser von Kaiser Franz-Josef den Salzburgern zur Verfügung gestellte Park hat eine lange Geschichte und wird in Richtung Kapuzinerberg durchquert, bis dort, wo die Bürglsteinstraße die Grenze zum gegenüberliegenden Büglstein bildet. Der Zugang auf den Bürglstein befindet sich auf der linken, der dem Unfallkrankenhaus zugewandten Seite. Ein Aufstieg zweigt nach links ab, dort befindet sich ein rätselhafter Obelisk, der andere nach rechts, am höchsten Punkt treffen sich die beiden Wege wieder. Von dieser Plattform führt der Abstieg in nordöstlicher Richtung in den Kunst-Park von Schloss Arenberg. An den Skulpturen vorbei verläuft der kurze Rundgang zum Parkausgang wieder auf die belebte Bürglsteinstraße hinaus. Wenn dann noch Zeit und Lust bleibt, empfiehlt sich noch eine weitere Entdeckungsreise an der Salzach entlang stadteinwärts bis zum Mozartsteg. Über diesen geht es Richtung Altstadt auf den Mozartplatz, dann weiter auf den Residenzplatz und hier links abzweigend in das Panoramamuseum. Ein von Landschaftsmaler Johann Michael Sattler von 1826 bis 1829 geschaffenes Rundgemälde stellt dort die Stadt Salzburg und ihr Umland dar. Der Künstler wählte dafür einen sonnigen Herbstnachmittag um 16 Uhr, wie alle Turm- und Sonnenuhren zeigen. Was zwischen Schloss Arenberg und Bürglstein im zauberhaften Roseneggergarten wie eine friedlich weidende Schafherde aussieht, sind bei genauerem Hinsehen die Archäologen bei der Arbeit. Vom Museum führt der Weg wieder zur Salzach hinab und am Uferwegen entlang zurück an den Ausgangspunkt Josefiau.

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Vom Bürglstein eröffnet sich eine ungewohnte Ansicht auf die Festung Hohensalzburg.

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Nur auf den ersten Blick trivial: die hintergründige Marmorskulptur von Markus Redl (geb. 1978 in Wien) im Schlosspark Arenberg.

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Gaisberg über Rauchenbühel

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Unterhalb von Mahbach öffnet sich der Schaugenuss auf das Salzburger Becken.

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Versteckte Genüsse am Salzburger Hausberg

Talort: Salzburg Aigen

Gebirgsgruppe: Osterhorngruppe

Anfahrt, Parkplatz: Stadt Salzburg, Stadtteil Aigen. Von der Aignerstraße über die Ernst-Grein-Straße, die Ziegelstadelstraße und die Graf-Revertera-Allee zum Parkplatz Aigner Park. 436 m Seehöhe.

Bus, Bahn: O-Bus 7, Haltestelle Aigen (Bahnunterführung, dann Ferd.-Raimund.-Str., Josef-Kainz-Str., Graf-Revertera-Allee). S 3 oder Regionalzüge ab Bhf. Salzburg bis Haltestelle Bhf. Aigen. 20 Gehmin. zusätzlich.

Charakter: Mittelschwere Stadtwanderung auf weniger bekannten Wegen, die etwas Orientierungssinn erfordern.

Gesamte Gehzeit: 2,5 Std.

Gesamte Höhenmeter: 550 Hm

Gesamte Wegstrecke: 8 km

Genusspunkte: Herrliche Sonnenhänge unter dem Hof Mahbach und am Rauchenbühel.

Besonderheiten: Aigner Park. Romantischer Landschaftspark, der unter dem Domherrn Ernst Fürst Schwarzenberg ab 1804 ausgebaut wurde.

Bewirtschaftete Hütten und Almen: Rauchenbühelhütte der Naturfreunde Salzburg. Geöffnet Fr., Sa., So. und an Feiertagen. Zistelbergalm.

Karten: ÖK 3210, freytag & berndt 391

Obwohl sich die haubenverdächtige Rauchenbühelhütte auf dem südlichen Ausläufer des Gaisberges nicht zu verstecken braucht, ist sie nicht ganz leicht zu finden. Wie ein schmuckes Hexenhäuschen steht sie gut getarnt am Rand einer Lichtung oberhalb von Mitteregg. An den Wochenenden und den Feiertagen ist der Geheimtipp unter Salzburgs Feinschmeckerhütten geöffnet, dann erwartet die Gäste jedes Mal eine andere, raffinierte Menü-Kreation. Aber auch die vorgeschlagene Route vom Aigner Park über Mahbach betritt vielleicht neues Terrain. Selbst der gut erforschte Gaisberg hat eben noch seine stillen, höchst genussvollen Plätze und Wege.

Der Weg: Vom Parkplatz Aigner Park geht es am Bachverlauf und der Hundewiese entlang Richtung Gaisberg und dann rechts abzweigend flache 15 Minuten zum Campingplatz Aigen. Von dort führt der Weg 17 zuerst durch den Buchenwald, dann über steile Sonnenhänge auf den Hof Mahbach zu. Allerdings verläuft in der letzten Linkskehre unter dem Hof ein unmarkierter Pfad geradeaus am steilen Waldrand entlang weiter und trifft nach einigen Minuten auf eine flache Wegtrasse. Auf diesen Forstweg nun nach rechts (S) und dann einen knappen Kilometer bis zur Einmündung in den Hauptweg 810. Dieser aussichtsreiche Genussweg führt bergwärts zuerst durch Wald, dann über den sonnigen Hang auf den Rauchenbühel. Der eher unbedeutende Gipfel (985 m) selbst bleibt jedoch links liegen. Der Weg verläuft wieder auf eine schöne Lichtung hinaus, von der bald eine kurze Querverbindung zur Rauchenbühel-Hütte nach rechts abzweigt. Der Retourweg führt zunächst wieder auf den Wiesenweg 810 zurück und folgt diesem das kurze Stück bis zur Gaisbergstraße. Der weitere Weg führt Richtung Zistelalm, zweigt aber schon nach 300 Meter in Höhe einer Kapelle auf die Route 16 (Aignerpark) nach links ab und überquert die Gaisbergstraße. 100 Höhenmeter tiefer wird die Gaisbergstraße nochmals gequert, und der Weg 16 folgt bis zur ersten scharfen Rechtskurve kurz der Zufahrt. Hier geht es nun aber geradeaus über den Wirtschaftsweg weiter zum herrlich gelegenen Speckbauer. An diesem schönen Ensemble und auch am wenig unterhalb gelegenen Hof führt der vorübergehend schwach markierte Weg rechts vorbei und folgt über einen Kilometer der Zufahrt, bis der beschilderte Weg 16 talwärts in den Aigner Park (Ausgangspunkt) abzweigt.

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Die versteckte Rauchenbühelhütte ist ein Geheimtipp für Feinschmecker.

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Im romantischen Aigner Park.

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Gaisberg über Judenberg und Gersberg

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Herbststimmung über der Stadt Salzburg. Der Gaisberg bietet wunderbar sonnige Logenplätze mit Blick auf das Salzburger Becken.

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Auf alten Bahnen zwischen Parsch und Gersberg

Talort: Salzburg

Gebirgsgruppe: Osterhorngruppe

Anfahrt, Parkplatz: