Jürgen Möller
Endkampf
an der
Mulde 1945
Wappen des VII. US Corps
Umschlaggestaltung: Harald Rockstuhl, Bad Langensalza
Titelbild: Aufklärer der 3rd US Armored Division am 17. April 1945 in der Nähe von Dessau Foto: T/4 Himes 165th Signal Photo Co., National Archives, SC 203 894
Umschlagrückseite: Kriegsgefangene der 3rd US AD bei der Durchsuchung ihrer persönlichen Sachen. Foto: „Spearhead in the West – The Third Armored Division 1941 1945“ Library of Congress, Katalog No. 80 - 65-184
Bisherige Auflagen: 1. Auflage 2012, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza
2. Auflage 2015
ISBN 978 - 3-86777 - 334-8, gedruckte Ausgabe
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015
ISBN 978 - 3-86777 - 876-3, E-Book [EPUB]
Satz und Layout: Jürgen Möller
Lektorat unter Verantwortung des Autoren
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhaber: Harald Rockstuhl Mitglied des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e. V. Lange Brüdergasse 12 in D-99947 Bad Langensalza/Thüringen Telefon: 03603/81 22 46 Telefax: 03603/81 22 47 www.verlag-rockstuhl.de
Cover
Titel
Impressum
Dank
Zitat
Vorwort
I. Die militärische Lageentwicklung bis Mitte April 1945
II. Der Einnahme von Nordthüringen durch das VII. US Corps
III. Die Eroberung der Saale-Brückenköpfe
IV. Die Besetzung von Halle und der Industrieregion Dessau-Bitterfeld-Wolfen
V. Das Ende an der Mulde
VI. Die alliierte Besatzungszeit zwischen Harz und Mulde
Epilog
Anlagen
1. Abkürzungsverzeichnis
2. Quellenverzeichnis
3. Bildanhang
4. Karte: Der Vorstoß zur Elbe und Saale
5. Karte: Der Kampf um die Elbe- und Mulde-Brückenköpfe und die Besetzung von Halle
6. Karte: Die Einnahme der Industrieregion Dessau-Bitterfeld-Wolfen und das Ende an der Mulde
7. Die Gliederung der 1 st US Army während der Besetzung Mitteldeutschlands April 1945
8. Die Gliederung der 1 st US Army während der Besatzungszeit April/Mai 1945
9. Die Gliederung der 9 th US Army während der Besetzung Mitteldeutschlands April 1945
10. Die Gliederung der 9 th US Army während der Besatzungszeit Mai/Juni 1945
11. Die Gliederung der amerikanischen Streitkräfte während der Besatzungszeit in Mitteldeutschland Juni/Juli 1945
12. Die Gliederung der 12. deutschen Armee im April/Mai 1945
Zum Autor
Mein Dank gilt an dieser Stelle:
8th Armored Division Ass. Mr. Okey Taylor (Webmaster), Vernon Miller and Charles Gordon
The Fighting 69th Infantry Division Ass. Inc. Mr. Joseph Lipsius, Webmaster, Norcross, Georgia, U.S.A.
83rd Infantry Division, Mr. and Mrs. Barbara and Clay Mayfield
104th Infantry Division National Timberwolf Ass. Mr. Peter Branton †
Museumsverein Eilenburg e. V.
Heimatmuseum Aken
Industrie- und Filmmuseum Wolfen
Förderverein Europa Begegnungen e. V. Torgau
Luftbilddatenbank Dr. Carls, Würzburg-Estenfeld
documentation office Berlin, Herrn Ulrich Koch
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„Es gab noch nie einen guten Krieg oder einen schlechten Frieden“
Benjamin Franklin
Nachdem bei meinen Forschungen zu den Operationen des VII. US Corps der 1st US Army in Mitteldeutschland die Fülle des Materials eine Aufgliederung der Dokumentation in zwei Bücher erforderlich machte, erscheint heute der 2. Teil. Trotz der erfolgten Aufteilung ergab sich aber auch dieses Mal auf Grund der Fülle an Informationen die Notwendigkeit, sich auf die wesentlichen Ereignisse zu beschränken und nicht jede regionale Begebenheit aufzugreifen, um den Rahmen der Dokumentation nicht völlig zu sprengen. Die Gründe für diese Vielfalt liegen in der besonderen regionalen Situation des zu betrachtenden Gebietes und der militärischen Lageentwicklung in diesem Abschnitt der Westfront.
Regional gesehen erfolgte der Vorstoß des VII. US Corps in einen Raum, der zum einen eines der industriellen Zentren Deutschlands ist und somit eine hohe Bevölkerungsdichte und einen hohen Bebauungsgrad aufweist, und der zum anderen mit den Flüssen Saale, Mulde und Elbe erhebliche geografische Auswirkungen auf militärische Operationen hat.
Als die amerikanischen Panzerverbände nach einem schnellen Durchstoß durch das ländliche Eichsfeld und die Goldene Aue und der Überwindung der Saale vor Halle, Dessau-Roßlau und Bitterfeld-Wolfen standen, lagen wichtige Zentren der Chemieindustrie und des Flugzeugbaus des Dritten Reiches vor ihnen.
„In der Region um Halle befand sich das größte und modernste Zentrum der deutschen Chemieindustrie … Der Ausrüstungsstand der Fabriken … stellte in Teilen den modernsten Stand der Technik dar.“1
Gleiches galt für die Industrieregion Bitterfeld-Wolfen, wo bereits ab 1839 mit dem Braunkohletagebau begonnen wurde. In der Region befanden sich neben mehreren Großkraftwerken eine der größten Aluminiumhütten Deutschlands und der Sitz der I.G. Farbenindustrie AG, Betriebsgemeinschaft Mitteldeutschland, zu der auch die Filmfabrik der AG für Anilin-Fabrikationen (Agfa) in Wolfen gehörte. Ihre Bedeutung lässt sich an den folgenden Aussagen erkennen: „Bitterfeld war einer der wichtigsten Produktionsorte für Leichtmetall im gesamten Deutschen Reich.“2 „Dichte und Modernität der Ausstattung machten Bitterfeld-Wolfen zu einem wichtigen Standort der Kriegswirtschaft des Deutschen Reiches.“3
Lediglich in der Gauhauptstadt von Magdeburg-Anhalt, in Dessau-Roßlau, waren große Teile des dortigen Stammwerkes der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG ausgelagert worden, nachdem Dessau 1944 in das Fadenkreuz der alliierten Bomber geraten war und die Berlin Anhaltische Maschinenfabrik BAMAG schwer beschädigt wurde.
Ähnlich dem Industriezentrum Schkopau-Merseburg-Leuna, war die Region trotz der großen Bedeutung für die deutsche Rüstungsindustrie bis Ende 1944 weitestgehend vor Luftangriffen verschont geblieben. Trotzdem hatte man als Reaktion auf die alliierte Bomberoffensive gegen die deutsche Treibstoffindustrie bis März 1945 große Teile des Flakschutzes für diese Werke aus der Region abgezogen.
Das führte zwar dazu, dass das VII. US Corps im Gegensatz zum südlich vorgehenden V. US Corps nicht in Kampfhandlungen mit ortsfesten Flakstellungen des mitteldeutschen Flakgürtels, der südlich von Halle begann, verwickelt wurde, dafür traf das Corps jedoch auf einen anderen Gegner, der ihnen nicht weniger zu schaffen machte.
Und damit komme ich zu den militärischen Besonderheiten, die 1945 in der Region zusammentrafen. Ohne große Mühen war es der 1st und 9th US Army gelungen, nach den Kämpfen an der Ruhr nach Osten vorzustoßen und die 11. deutsche Armee im Harz einzukesseln. Das, mit den Flüssen Elbe und Mulde, die alliierte Haltelinie vor ihnen lag, war den Armeeoberbefehlshabern zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Noch war Berlin das große Ziel. Mit dem Erreichen dieser Linie kam es jedoch zu einer besonderen Situation, denn der Vorstoß traf genau in den Aufstellungsraum der 12. deutschen Armee, deren Aufstellung ursprünglich befohlen wurde, um einen Gegenstoß zur Öffnung des „Ruhrkessels“ zu führen. Von den Ereignissen überrannt, kam diese Armee nunmehr mit Masse bei der Verteidigung der Elbe- und Muldelinie zum Einsatz, bevor sie auf Befehl Hitlers zum Entsatz der Reichshauptstadt Berlin nach Osten schwenken musste. Nun soll dieses Buch keine weitere Geschichte der 12. Armee werden, über die es, trotz vorhandener Lücken, zahlreiche Publikationen gibt. Dabei sind als Beispiele das Buch zur 12. Armee von Günther W. Gellermann zu nennen, aber auch Peter Wittigs „Elbe-Operationen“ und das Buch von Heinz Ulrich zur Division „Scharnhorst“. Wie bereits bei der 11. Armee im Harz ist es jedoch zum Verständnis der Ereignisse erforderlich, näher auf die Entstehung und den Einsatz der 12. Armee im Gesamten einzugehen, wozu auch hier der Blick über den Angriffsstreifen des VII. US Corps hinaus erfolgt.
Besonders geholfen haben mir zum besseren Verständnis der Gesamtsituation im Angriffsstreifen des VII. US Corps die Arbeiten von Horst Kaczmarek zu Dessau, von Udo Pfleghar zu Zerbst, von Gottfried Herrmann zu Wittenberg, von Bernhard Hübner zu Bitterfeld-Wolfen und von Matthias J. Maurer zu Halle. Auch die Ergebnisse der Tagung regionaler Historiker am 30./31. Oktober 2006 in Torgau/Elbe, deren Ergebnisse Dr. Uwe Niedersen mit Unterstützung der Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung 2008 in dem Buch „Soldaten an der Elbe“ zusammengefasst hat, und an der ich teilnehmen konnte, waren eine wichtige Quelle. Doch damit sind nur einige der verfügbaren und ausgewerteten Quellen genannt.
Trotz dieser vielfältigen Publikationen waren auch diesmal die Akten der US Army in den National Archives College Park, Maryland, U.S.A. die Hauptinformationsquelle. Und auch diesmal galt es, die Vielzahl an regional oder thematisch begrenzten Publikationen mit ihnen zu vergleichen und zu einer möglichst aussagekräftigen und detaillierten Darstellung der militärischen Operationen zusammenzufügen, ohne dabei eine Kopie der anderen Werke herzustellen. Ich hoffe, dass es erneut gelungen ist, denn es ergaben sich einige Unstimmigkeiten, die es zu klären galt.
Wie in den vorhergehenden Veröffentlichungen erhebt auch dieses Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und endgültige Wahrheit. Bewusst werden auch Ereignisse angesprochen, die nicht vollständig belegt oder widersprüchlich sind, um so Reaktionen auszulösen, die hoffentlich zu einer Klärung führen. Ich hoffe, dass sich so viele melden. Sollten einige der zitierten Aussagen aus den aufgeführten Quellen von einer anderen Ursprungsquelle stammen, so möge man mir verzeihen, wenn ich nicht darauf verwiesen habe, aber nicht jede Aussage konnte zurückverfolgt werden.
***
„Kriegsende 1945 und Neuanfang in der Industrieregion Bitterfeld – Wolfen“ v. Uwe Holz, Friedersdorf in „Bitterfelder Heimatblätter XXVI“ 2005, S. 61.
Ebenda, S. 67.
Ebenda, S. 61
Ende März 1945 liegt das Dritte Reich in seinen letzten Zügen. Im Osten beginnen die russischen Verbände mit dem Sprung aus den eroberten Oder-Brückenköpfen Richtung Berlin. Im Westen haben die Alliierten nach der Überschreitung des Rheins mit dem Stoß ins Herz des Reiches begonnen.
Am 23. März 1945 beginnt die 21st (brit.) Army Group mit ihrem Großangriff am Niederrhein und die Truppen der 2nd Royal Army und der 9th US Army beginnen mit der Einschließung des Ruhrgebietes von Norden. Südlich des Abschnittes der 9th US Army drängen die Kräfte von Lt. Gen. Courtney H. Hodges 1st US Army der 12th US Army Group im Siegerland gegen den Südrand des Ruhrgebietes.1
Am 28. März 1945 fällt die Entscheidung des Oberkommandos der westalliierten Streitkräfte unter Dwight D. Eisenhower über die Fortsetzung der Gesamtoffensive westlich des Rheins. Strategisches Ziel ist es, nach der Zerschlagung des Ruhrkessels mit der 12th US Army Group unter General Omar N. Bradley im Zentrum den Hauptstoß über Kassel und Erfurt auf Leipzig und weiter nach Dresden zu führen, das Reichsgebiet in zwei Teile zu spalten und das wichtige mitteldeutsche Industriegebiet Halle-Merseburg-Leipzig zu besetzen. Das Endziel Dresden wird später korrigiert und als Haltelinie für den Vorstoß die Mulde-Linie festgelegt. Die im Norden angreifende 21st (brit.) Army Group des Field Marshal Bernhard Law Montgomery soll bis zu den norddeutschen Häfen vordringen und die 6th US Army Group unter General Jacob „Jake“ Loucks Devers soll nach Süddeutschland vorstoßen und im Donautal den Kontakt zu den Russen herstellen.
Diese Entscheidung fällt gegen massiven Widerstand der Briten, die Eisenhowers Strategie in Frage stellen. Der britische Field Marshal Brooke wirft Eisenhower die „planmäßige Verzettelung“ seiner Kräfte vor. Hintergrund sind die britischen Befürchtungen, dass die angloamerikanischen Verbände bei der Zerschlagung des „Ruhrkessels“ zu lange gebunden seien würden. Sie plädieren für einen starken Vorstoß auf der gesamten Frontbreite und einem gezielten Angriff von Kräften Montgomery’s auf Berlin. Churchill ist sich sicher, Berlin vor den Russen zu erreichen. Ungeachtet der Vereinbarungen erhofft er sich, Berlin als Faustpfand für zukünftige Verhandlungen mit Stalin einsetzen zu können.
Eisenhower hingegen ist gegen die Einnahme von Berlin. Als kühl kalkulierender Militär ist er sich des Preises für die Einnahme der Hauptstadt des Deutschen Reiches bewusst. Dabei orientiert er sich an seinem erfahrenen Heerführer Omar Bradley, den er selbst als „größten Frontbefehlshaber, dem ich in diesem Krieg begegnet bin“ bezeichnete. Dieser hatte die möglichen Verluste mit bis zu 100 000 Mann beziffert. Bradley schreibt in seinem Buch “A soldier’s story of the Allied Campaigns from Tunis to the Elbe“: „Ein ganz schön hoher Preis für ein Prestigeziel.“ Dass seine Schätzungen durchaus berechtigt sind, zeigt sich daran, dass die Rote Armee beim Sturm auf Berlin über 100 000 Tote hinnehmen muss. Und auch, wenn Stalin den Angloamerikanern vorwirft, dass „sich ihnen ganze Großstädte kampflos ergaben, während an der Ostfront um jede Bahnstation gerungen würde“, so ist es falsch anzunehmen, dass die Deutschen ihre Hauptstadt kampflos aufgegeben würden. Hinzu kommt, dass sich die Russen zu diesem Zeitpunkt näher an Berlin befanden als die Westalliierten.
Eisenhower wird in seiner Entscheidung durch General Marshall als Vertreter der Combined Chiefs of Staff gestärkt. In dieser Phase schaltet sich Roosevelt in die Debatte ein und erteilt dem britischen Premier Churchill das letzte Mal eine Absage zu dessen Plänen. Roosevelt will ein gemeinsames Vorgehen mit den Russen. Churchill muss klein beigeben. Montgomery erhält den Befehl, nicht in Richtung Berlin anzugreifen. Alle weiteren Entscheidungen Eisenhowers wurden von dieser Entscheidung geprägt. Ab jetzt agiert nicht mehr der Politiker, sondern der Militär Eisenhower. Und für den ist das Ziel klar - die vollständige Zerschlagung der Wehrmacht. Dem ordnet er die militärischen Planungen unter. Ihm ist klar - der Feind muss zerschlagen werden, wo er angetroffen wird. Als Feldherr weiß er aber, dass er die Kampfmoral seiner Truppen und die Entschlossenheit seiner militärischen Führer nur aufrechterhalten kann, indem er ihnen mit dem Siegeslorbeer winkt. Und der ist nun einmal Berlin. Deshalb ist er sich mit Bradley einig, dass selbst seine Armeeoberbefehlshaber nicht erfahren dürfen, dass Berlin nicht mehr als Ziel in Frage kommt.
Bradley, dessen Armeen die Hauptaufgabe bei dieser letzten Offensive zukommt, war für diesen Auftrag nicht ohne Grund ausgewählt worden. Neben der Würdigung seiner bisherigen Leistungen sind sich Eisenhower und Marshall sicher, dass Bradley der einzig richtige und vor allem loyale Mann dafür ist. Die Amerikaner würden nicht glücklich sein, wenn man Montgomery diese Aufgabe gegeben hätte, denn der würde jede Möglichkeit, Berlin zu nehmen, mit Sicherheit nutzen und die Briten würden dann den ungewollten Ruhm einstreichen. Während hinter der Bühne die politischen Rangeleien über Macht und Nachkriegsordnung weitergehen, beginnen die Vorbereitungen zur letzten großen Offensive im Westen.
Am 29. März 1945 erreichen die Spitzen des VII. US Corps der 1st US Army den Raum Marburg und das V. Corps den Raum Limburg. Frankfurt/Main wird durch das XX. US Corps von Lt. Gen. George S. Patton’s 3rd US Army genommen. Sein XII. US Corps erreicht an der Spitze der 3rd US Army das Gebiet südlich von Lauterbach/Hessen.
Die, auf breiter Front geführte, alliierte Großoffensive im Westen zerreißt die ohnehin schwache deutsche Westfront auf ihrer gesamten Breite. Nach dem Übergang der Alliierten über den Rhein bei Wesel am 23. März wird im Norden die H.Gr. H unter Gen. Obst. Johannes Blaskowitz im Zentrum aufgespalten. Durch die entstandene Lücke schiebt sich die 9th US Army auf den Nordrand des Ruhrgebietes und in Richtung Teutoburger Wald vor, während die 2nd (brit.) Army nach Norden drückt. Bei der H.Gr. B, die entlang der Rhein-Linie zwischen Düsseldorf und Koblenz steht, stößt die 1st US Army aus dem Brückenkopf bei Remagen, südlich von Bonn, mit Beginn der Großoffensive durch das Siegerland nach Nordosten vor. Wie eine gewaltige Zange umfasst die 9th und 1st US Army das Ruhrgebiet. Am 1. April 1945 treffen sich die Spitzen der 9th und 1st US Army südlich von Lippstadt, die H.Gr. B ist „zwischen Rhein, Ruhr und Sieg“2 eingekesselt. Auch die Front der südlich anschließenden H.Gr. G wird an mehreren Stellen durchbrochen. General Patton’s 3rd US Army stößt über Frankfurt/Main Richtung Kassel und in Richtung Thüringen. Der Stoß dehnt die entstandene Lücke zwischen der H.Gr. B und G weiter aus.
Die deutsche Westfront befindet sich damit Ende März 1945 in der Auflösung. Insbesondere die Einkesselung der H.Gr. B reißt eine riesige Lücke in die deutsche Front, durch welche die amerikanischen Verbände nunmehr fast ungehindert in den mitteldeutschen Raum hineinströmen. Dem hat das deutsche Oberkommando nur noch wenig entgegenzusetzen. Lediglich Adolf Hitler ist nachwievor der Überzeugung, dass das Halten der Front für einen Zeitraum von drei bis vier Wochen reichen wird, um die neuen Strahlenjäger zum Einsatz zu bringen und damit die Situation zu Gunsten des Reiches zu verändern.3 Wunderwaffen und neue Armeen sollen das Deutsche Reich retten. Doch selbst der Hauptpropagandist des Deutsches Reiches, Joseph Goebbels, hatte bereits am 8. März 1945 in sein Tagebuch geschrieben: „Den feindlichen Luftarmaden haben wir nichts Nennenswertes entgegenzusetzen.“4
In dieser Situation erteilt das OKW den Befehl zur Neuaufstellung der 11. PzArmee im Raum zwischen Weser und Harz und der 12. Armee im Raum Fläming-Dessau-Wittenberg-Halle-Merseburg. Der Führer selbst beauftragt den, von einem Autounfall genesenden, Gen.d. Pz. Tr. Walter Wenck, aus den letzten deutschen Reserven, Ausbildungseinheiten der Kriegsschulen, RAD-Einheiten und jungen Rekruten, den neuen Großverband, die 12. Armee, zu bilden. Den Aufmarschraum der Armee Wenck soll die 11. PzArmee sichern, die unter Führung des, bereits im Februar 1945 neu aufgestellten, Stabes der 11. Armee aus den Resten der, dem „Ruhrkessel“ entkommenen, Einheiten der 5. PzArmee und 15. Armee sowie Ersatzeinheiten der W.Kr. VI Münster, IX Kassel und X Hannover aufgestellt werden soll. Der Harz als wichtiges Zentrum der V-Waffen-Produktion und als Schutzraum vieler aus Berlin ausgelagerter Dienststellen bietet als natürliches Hindernis nach Meinung des OKW ideale Voraussetzungen, um mit dem Feind unterlegenen Kräften eine neue Widerstandslinie aufzubauen. Den Hauptanteil an der neuen 11. PzArmee bilden die Reste des LXVI. AK und des LXVII. AK der 5. PzArmee der H.Gr. B.
Am 30. März 1945 erhält der Komm. Gen. des LXVII. AK, Gen.d. Inf. Otto Hitzfeld, dessen Korps von der H.Gr. B getrennt wurde, fernmündlich von GFM Model den Befehl, sich zum Stellv. Gen. Kdo. IX. Korps nach Kassel zu begeben und den Verteidigungsabschnitt Kassel – Alsfeld zu übernehmen.5 Südlich des zukünftigen Abschnittes des LXVII. AK stehen die Reste der 7. Armee des Gen.d. Inf. Hans von Obstfelder der H.Gr. G zwischen Eisenach und Schweinfurt/Unterfranken, die vor den anstürmenden amerikanischen Verbänden auf die hessisch-thüringische Landesgrenze zurückgewichen waren. Hinter dem Abschnitt der 11. und 7. Armee schließt sich in Mitteldeutschland das Stellv. Gen. Kdo. IV. AK, W.Kr. Dresden, unter Führung des Komm. Gen. und Wehrkreisbefehlshabers, Gen.d. Inf. Hans Wolfgang Reinhard6 an.
Mit Beginn des Monats April 1945 gewinnt der Vormarsch der Alliierten auf breiter Front weiter an Dynamik. Schon der erste Tag des Monats bringt einige wesentliche Entscheidungen, die den Verlauf der Operationen im mitteldeutschen Raum bestimmen werden.
Bis zum Ostersonntag, dem 1. April 1945 stößt die 2nd (brit.) Army der 21st (brit.) AGr aus dem Gebiet nördlich von Essen in der Hauptrichtung Hamburg – Wittenberge a. d. Elbe nach Nordosten. Die unterstellte 9th US Army fährt im Bereich von Lt. Gen. Raymond S. McLain’s XIX. Corps mit der die 2nd US AD nach Südosten bis Lippstadt. Ihr XIII. US Corps unter dem Kommando von Maj. Gen. Alvan C. Gillem Jr. stürmt in Richtung Weser vorwärts und Maj. Gen. John B. Anderson’s XVI. US Corps setzt die Räumung der Region südlich von Haltern fort.
Im Abschnitt der 12th US AGr stößt das VII. US Corps von Maj. Gen. J. Lawton Collins mit der 3rd US AD unter Brig. Gen. Doyle O. Hickey auf Paderborn und besetzt die Stadt. Hickey hatte nach dem Tod von Maj. Gen. Maurice Rose am 30. März 1945 das Kommando über die 3rd US AD übernommen. Am gleichen Tag erreicht die, aus dem Rhein-Main-Gebiet vorstoßende, 3rd US Army thüringischen Boden. Bei der H.Gr. H, deren Lage im Raum Münster immer kritischer wird, wird auf Befehl des OKW Gen. Obst.d. Fsch. Tr. Kurt Student eingesetzt, um einen Gegenangriff aus dem Raum Rheine auf Münster zu führen. Doch dieser muss schnell erkennen, dass die vorhandenen Mittel lediglich für örtliche Angriffe ausreichen. Die Kräfte unter seinem Kommando werden zur A.Gr. Student zusammengefasst.7
Am Ostermontag, dem 2. April 1945, überträgt der OB West Kesselring Gen.d. Inf. Otto Hitzfeld auf Befehl des OKW das Kommando über das SS-PzAOK 11 bis zum Eintreffen des neuen Befehlshabers, Gen.d. Art. Walther Lucht. Gen.d. Art. Lucht war als Komm. Gen. des LXVI. AK im März zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in die Führerreserve Potsdam versetzt worden und Anfang April noch nicht in der Lage das Kommando über die Armee zu übernehmen. Hitzfeld schreibt: „ … ich taufte sie kurzerhand 11. Armee, da von Panzern und SS kaum die Rede war.“8 Der Befehl des OKW an Hitzfeld, der von Gen. Obst. Jodl unterschrieben ist, lautet: „a) die große Lücke in der Durchbruchsfront Höxter/Kassel/Nordrand Thüringer Wald zu schließen, b) mit der Armee Model – eingeschlossen im Ruhrgebiet – durch Angriff die Verbindung herzustellen, c) die tiefe Flanke in Richtung Mühlhausen zu schützen und d) Entschluss und beabsichtigte Durchführung bald zu melden.“9
Kesselring unterstellt Hitzfeld hierfür neben dem LXVI. AK und LXVII. AK das Stellv. IX. AK und das Stellv. VI. AK.10 Mit der Befehlsübergabe an Gen. Hitzfeld und dem Eintreffen des Stabes übernimmt die 11. Armee die Führung der Kampfhandlungen im mittleren Abschnitt der Westfront.
Während die Kräfte der 1st US Army bei den Kämpfen um den „Ruhrkessel“ gebunden sind, entwickelt die 3rd US Army am Mittwoch, dem 4. April 1945, ihre Offensive weiter in Richtung Osten und erreicht mit seinen Angriffsspitzen Mühlhausen und den Kamm des Thüringer Waldes. Dann erhält Patton endgültig den Haltebefehl. Er soll warten, bis die 1st US Army den „Ruhrkessel“ liquidiert hat. Die Gefahr eines deutschen Gegenstoßes in die offenen Flanken der 3rd US Army ist zu groß. Insbesondere die im Harz in der Neuaufstellung befindliche 11. deutsche Armee ist für die alliierte Militärführung eine unkalkulierbare Gefahr.
Lt. Gen. Simpson
Foto: National Archives
Der Angriff der 3rd US Army endet damit genau an dem Tag, an dem die Großoffensive der 12th US AGr offiziell beginnt. Trotz aller Risiken hat sie Bradley vom 14. April auf den 4. April vorverlegt, um den, entlang der gesamten Westfront in Schwung geratenen, alliierten Vormarsch nicht zu bremsen. Am gleichen Tag wird Lt. Gen. William H. „Simps“ Simpson’s 9th US Army aus der 21st (brit.) AGr herausgelöst und Bradley’s 12th AGr unterstellt. Bradley verfügt jetzt über, wie Williams in „The last offensive“ schreibt, die „größte amerikanische Streitkraft unter seinem Kommando“. Die 12th AGr verfügt nunmehr über insgesamt vier Armeen, zwölf Corps und 48 Divisionen mit 1,3 Millionen Mann. Und Bradley lässt sie, wie er später schreibt „größtenteils ohne Leine laufen“. Seinen Armeen werden lediglich die Ziele vorgegeben. Die 9th US Army soll über Hannover und Magdeburg zur Elbe zwischen Dessau und Wittenberge angreifen und sich bereithalten, „den Angriff in Richtung Berlin oder nach Nordosten fortzusetzen“11, die 1st US Army über Halle und Leipzig auf Dresden und die 3rd US Army soll nach dem Aufschließen der Nachbarn den Angriff über Erfurt und Weimar nach Chemnitz fortsetzen. Keiner seiner drei Feldherrn weiß, dass sie die Endziele nie erreichen würden und nie erreichen sollen.
Am Abend erteilt der OB West dem AOK 11 die Genehmigung zum schrittweisen Rückzug und hebt den Befehl zum Stoß auf den „Ruhrkessel“ auf. Hitzfeld schreibt später: „Damit war das Schicksal der Gruppe Model besiegelt. Sie war sich selbst überlassen. Niemand würde ihr mehr zur Hilfe kommen.“12
Am Donnerstag, dem 5. April 1945 bereitet im Abschnitt der 9th US Army das XIII. US Corps den Angriff über die Weser vor und das XIX. US Corps erreicht die Weser. Bei der 1st US Army werden das VII. und V. US Corps vom Auftrag der Zerschlagung des „Ruhrkessels“ entbunden und beginnen mit dem Angriff Richtung Osten, während Patton’s 3rd US Army in Thüringen auf die Erlaubnis zur Fortsetzung ihrer Offensive wartet.
Der OB West meldet an diesem Tag über Funk, „dass die Kräfte in der Thüringer Ebene zu schwach wären und ein Durchbruch in Richtung Halle nicht verhindert werden könnte“.13
Am Freitag, dem 6. April 1945, startet im Bereich der 9th US Army das XIII. US Corps den Angriff gegen die Weser und gewinnt einen Brückenkopf im Rücken des Wesergebirges. Auch das XIX. US Corps geht mit Kräften über die Weser und greift in nordöstlicher Richtung an, während andere Teile des Corps die Bereinigung des „Ruhrkessels“ fortsetzen. Im Bereich der 1st US Army erreicht das V. und VII. US Corps die Weser und Elemente des V. US Corps sichern Brückenköpfe am Ostufer.
Am selben Tag tritt die Neuregelung der Befehlsverhältnisse der Deutschen Wehrmacht im Westen durch das OKW in Kraft. Die H.Gr. H, die seit Tagen keine ständige Verbindung zum OB West hatte, scheidet aus der Unterstellung unter den OB West aus und wird unter Umbenennung in OB Nordwest dem OKW direkt unterstellt. Ihre Führung übernimmt GFM Ernst Busch. Holland wird durch Führerbefehl zur Festung erklärt. Der bisherige Oberbefehlshaber der H.Gr. H, Gen. Obst. Blaskowitz, wird zum Oberbefehlshaber Holland ernannt. Die neue Grenze zwischen der 11. Armee und dem Abschnitt des OB Nordwest verläuft von Hameln über Braunschweig bis zur Elbe bei Magdeburg.
Am 7. April 1945 beendet das XIII. US Corps der 9th US Army die Weser-Überquerung. Bei der 1st US Army erhält Maj. Gen. Collins VII. US Corps den Auftrag Brückenköpfe über die Weser zu bilden und bis zur Linie Duderstadt- Northeim-Einbeck vorzudringen. Das V. US Corps von Maj. Gen. Clearance R. Huebner führt seine Bewegung über die Weser nach Osten fort. Seine 69th US InfDiv erobert einen Brückenkopf über die Werra.
Am Abend trifft Gen. Lucht nach seiner Genesung auf dem Gefechtsstand des AOK 11 ein und übernimmt das Kommando über die 11. Armee.
Am Sonntag, dem 8. April 1945, erreicht im Bereich der 9th US Army der 12th AGr das XIII. US Corps nach Norden hin den Fluss Leine und erobert Brückenköpfe südlich von Hannover. Danach geht es mit Teilen nach Süden in die Zone des XIX. US Corps, um die Weser bei Hameln zu überqueren und anschließend in die eigene Zone zurückzukehren. Bei der 1st US Army überquert das VII. US Corps mit zwei Infanteriedivisionen die Weser mit Booten, Fähren, Fuß- und Schwimmbrücken. Im Bereich des V. US Corps beendet die 69th US InfDiv den Werra-Übergang und rückt zur Leine vor. In Thüringen hält die 3rd US Army weiter.
Für die deutschen Truppen, die sich Richtung Nordthüringen und Harz zurückziehen, wird der 8. April 1945 zum Schicksalstag. Oberst Estor schreibt:
„Während der Nacht treffen mehrere Befehle des OB West beim AOK ein.
- Harz ist als „Festung“ durch Geländeverstärkungen aller Art auszubauen, da vorgesehen als Versammlungsraum und Operationsbasis für die, in der Neuaufstellung befindliche, 12. Armee. Um hierzu Zeit zu gewinnen, ist der Leine-Abschnitt unter allen Umständen zu verteidigen.
- Im Harz ist ein Kampfkommandant einzusetzen, der einheitlichen Ausbau sicherstellt und die dort in Massen befindlichen Versprengten einheitlich zusammenfasst.
- Armee-Abschnitt wird ausgedehnt bis zu Linie Jena-Weimar-Erfurt. K.Kdt. Erfurt, Weimar und Jena werden der Armee unterstellt.“14
Maj. Gen. McLain
Foto: NARA
Am Montag, dem 9. April 1945, bezieht das XIII. US Corps der 9th US Army unter Maj. Gen. Raymond S. McLain Ausgangsstellungen für den Angriff auf Hannover. Das XIX. US Corps wird von seiner Verantwortung bei der Zerschlagung des „Ruhrkessels“ durch das XVI. US Corps entbunden und bereitet sich mit den Hauptkräften darauf vor, den Angriff nach Osten wieder aufzunehmen. Seine 83rd US InfDiv besetzt an der Südflanke der 9th US Army die Städte Seesen, Einbeck und Holzminden. Das XVI. US Corps übernimmt das Kommando über alle Kräfte der 9th US Army, die im Einsatz gegen den „Ruhrkessel“ stehen.
Im Abschnitt der 1st US Army beginnen die Corps auf Grundlage der Direktiven vom Vortag mit dem entscheidenden Angriff zur Elbe und Mulde. In der Zone des VII. US Corps geht die 3rd US AD durch den Infanterie-Brückenkopf über die Weser und nimmt Northeim, Nörten-Hardenberg und Bovenden. Brig. Gen. Hickey erhält den Befehl vom CG VII. US Corps, den Schwerpunkt des Angriffs auf das Blockieren der Südausgänge des Harzes zu richten und auf keinem Fall über Nordhausen hinaus anzugreifen, bis die Infanteriedivisionen nicht aufgeschlossen haben.
Die 1st US InfDiv unter dem Kommando von Maj. Gen. Clift Andrus beendet den Weser-Übergang und weitet ihren Brückenkopf ostwärts aus. Die 104th US InfDiv folgt unmittelbar hinter der 3rd US AD. Beim V. US Corps bereitet sich die 9th US AD im Versammlungsraum Dransfeld-Hann. Münden auf den Angriff nach Osten vor, während die Infanteriedivisionen weiter nach Osten vorrücken. Die 69th US InfDiv besetzt Heiligenstadt und stellt den Kontakt zu Kräften der 6th US AD der 3rd US Army her. Südlich des V. US Corps nehmen im Bereich des XX. US Corps der 3rd US Army die Divisionen ihre Ausgangstellungen für den Großangriff zur alliierten Haltelinie ein.
Durch den Vorstoß der amerikanischen Verbände wird die lückenhafte deutsche Front weiter zurückgedrückt. Nachdem dem AOK 11 bereits am Vormittag klar wird, dass die Leine-Verteidigung zusammengebrochen ist, ohne richtig zur Geltung gekommen zu sein, befiehlt Lucht auf Befehl Kesselrings das Absetzen aller Truppen auf das Harz-Vorland.
***
Alle Angaben beruhen im Wesentlichen auf dem Buch “United States Army in World War II - Chronology 1941 - 1945” von Mary H. Williams, Office of Military History, Department of the Army, Washington D.C. 1960.
NARA, B-606, Oberst Günther Reichhelm.
BA-MA, ZA 1/1056, Oberst i. G. Wilutzky.
„Joseph Goebbels Tagebücher“, S. 127.
BA-MA, ZA 1/660, B-309, Gen.d. Inf. Hitzfeld.
„Das Kriegsende im Stab eines Armeekorps“ Sonderheft Dresden 2005. Mil.hist. Schriften des Arbeitskreises Sächsische Militärgeschichte e. V. Hier wird General Reinhard als letzten Komm. Gen. und Befehlshaber genannt.
NARA, B-414, Oberst i. G. Geyer.
„Ein Infanterist in zwei Weltkriegen“ v. Otto Maximilian Hitzfeld Biblio Verlag, Osnabrück 1983. S. 152.
Ebenda. S. 147.
Das Stellv. VI. AK wird erst am 04. 04. 45 endgültig der 11. Armee unterstellt.
“US Army in World War II – The E. T.O. - The last offensive”, Kapitel XVII “Sweep to the Elbe” v. Charles B. Mac Donald, 1993, S. 379.
BA-MA, ZA 1/660, B-309, Gen.d. Inf. Hitzfeld.
Zitat aus dem Funkspruch, entnommen dem Buch „Nordhausen im Bombervisier“ v. Dr. Geiger, S. 195.
NARA, B-581, Oberst Estor.
Während am Dienstag, dem 10. April 1945, das XIX. US Corps der 9th US Army, dessen XIII. US Corps Hannover besetzt und dessen XVI. US Corps die Vernichtung des „Ruhrkessels“ fortsetzt, den Befehl erhält, den Angriff in Richtung Elbe aufzunehmen, beginnt für die 1st US Army die entscheidende Phase im Kampf um Nordthüringen.
Im Bereich des VII. US Corps der 1st US Army stößt die 3rd US AD in vier Stoßkeilen in Richtung Nordhausen vor und steht am Abend entlang des Harzrandes von südöstlich Osterode bis südwestlich Nordhausen. Hinter ihr folgen die Infanteristen der 104th US InfDiv. In der Nacht zum 11. April erhält die 104th US InfDiv den Befehl, am nächsten Tag hinter den Panzern bis hart östlich Nordhausen vorzurücken. Außerdem soll sie bis zum Eintreffen der 9th US InfDiv, die zwischen der 1st US InfDiv und der 104th US InfDiv für die Räumung des Harzes eingeführt werden soll, die linke Flanke des Corps entlang des Südharzes sichern und die Südharztäler blockieren. Die 1st US InfDiv folgt, verstärkt durch die 4th CavGp, den Panzern im nördlichen Angriffsstreifen des VII. US Corps. Die Corps-Grenze zwischen dem VII. US Corps und dem V. US Corps verläuft von nördlich Göttingen, südlich an Duderstadt vorbei, durch Bleicherode nach Sundhausen, südlich von Nordhausen, und weiter entlang der Helme nach Osten.
Das V. US Corps erreicht die Linie westlich von Sondershausen bis Ebeleben, nordöstlich von Mühlhausen. Damit haben die Verbände der 1st US Army an der linken Flanke der 3rd US Army aufgeschlossen, die jetzt endlich die Erlaubnis zur Fortsetzung des Angriffs nach Osten erhält. Südlich des V. US Corps beginnt das XX. US Corps mit seinen Infanteriedivisionen mit der Einnahme der Ausgangsstellungen für den Großangriff am kommenden Tag.
Im Bereich des OB Nordwest wird bei der A.Gr. Student der H.Gr. H nördlich des Harzes Gen. Obst. Kurt Student von Gen.d. Inf. Blumentritt abgelöst. Die Armeegruppe wird in A.Gr. Blumentritt umbenannt. Gen. Obst. Student übernimmt auf eigenen Wunsch die bisher von Blumentritt geführte 1. FschA.1
Im Harz trifft an diesem Tag auf dem Gefechtstand des AOK 11 der Befehl des OB West ein, dass sich die 12. Armee auf dem Transport in den Harz befindet, um von dort aus den Feind nach Westen zurückzuwerfen. Oberst Estor schreibt: „11. Armee hält ‚Festung Harz‘ als Aufmarschgebiet und Operationsbasis für 12. Armee.“2 Trotz der Tatsache, dass das AOK keine Verbindung zu den Nachbararmeen hat, der Harz bereits im Norden umgangen ist, die Lücke zur 7. Armee immer größer wird, keinerlei Vorbereitungen für die Verteidigung des Harzes getroffen sind, Vorräte vollständig fehlen und die Truppe nur noch über geringe Gefechtskraft verfügt, beginnt die 11. Armee mit der Umsetzung des Befehls. Die Truppen sollen „hinhaltend kämpfend von Widerstandslinie zu Widerstandslinie bis zum schwer zugänglichen Mittelharz ausweichen“ und dabei „Truppe und Bewohner“ schonen.3
In der Nacht zum 11. April trifft mit dem Vorkommando des Stabes des AOK 12 und Teilen der InfDiv „Potsdam“ der erste Teil der, am Anfang der Aufstellung befindlichen, 12. Armee in Blankenburg im Harz ein.4 Die InfDiv „Potsdam“ war unter dem Kommando des Kommandeurs der Infanterieschule Döberitz, Oberst d. R. Erich Lorenz5, als 85. InfDiv aus dem Divisionsstab, der Na. Abt. und dem Vers. Rgt. der 85. InfDiv, Teilen des Volks. Art. Korps 412, der Pz. Jg. Kp. 185, der 3. (Fla)Kp. 185, den Resten der InfRgt’er 1053, 1054 und 1064 und Angehörigen von Offiziersnachwuchslehrgängen verschiedener Schulen aufgestellt worden, und wurde daher auch als „Fahnenjunker-Division“ bezeichnet. Lorenz hatte aus ihnen die Gren. Rgt’er 1053, 1054 und 1064 mit je zwei Bataillonen, ein Art. Rgt., eine Pz. Jg. Abt., ein Füs. Btl., ein Pi. Btl., eine Na. Abt., ein Vers. Rgt. und ein Felders. Btl. gebildet, die ebenso wie die Division in „Potsdam“ umbenannt wurden, die GrenRgt’er erhielten die Bezeichnung Gren. Rgt. „Potsdam 1“, „Potsdam 2“ und „Potsdam 3“.
Als erste aufgestellte Division der 12. Armee war sie ursprünglich dafür vorgesehen, den Raum zwischen Harz und Saale zu sichern, doch aus Mangel an verfügbaren Kräften erhielt sie den Auftrag, das geplante Aufmarschgebiet der 12. Armee im Raum Blankenburg zu sichern. Aber nur einige Verbände erreichen den Harz. Über den genauen Verbleib der Verbände und Einheiten der Division liegen leider nur wenige bestätigte Informationen vor. So wurde das I. Bataillon des Gren. Rgt. „Potsdam 3“ unter Hptm. Hans-Joachim Henne, das am 8. April mit Eisenbahntransport in Richtung Harz in Marsch gesetzt wurde, gemeinsam mit Teilen des Regimentsstabes unter dem Kdr. Gren. Rgt. „Potsdam 3“, Maj. Hans-Gunnar Schwieger, bei Barby ausgeladen und in die Elbe-Verteidigung der InfDiv „Scharnhorst“ eingegliedert.6 Nur das II. Bataillon des Gren. Rgt. „Potsdam 3“ unter Hptm. Fest erreicht den Harz. Ähnlich geht es Teilen des Gren. Rgt. „Potsdam 2“ und dem Pi. Btl. „Potsdam“. Sie werden noch auf dem Transport in die InfDiv „Hutten“ eingegliedert.7 Nur der Regimentsstab unter Oberst Fritz Grassau und mindestens eines seiner Bataillone trifft am 12. April im Harz ein. Auch das Gren. Rgt. „Potsdam 1“ scheint sein Ziel nur mit Teilen erreicht zu haben.8 Außerdem trifft zwischen dem 9. und 12. April das Füs. Btl. „Potsdam“, Teile des Art. Rgt. „Potsdam“ und des Vers. Rgt. sowie die Divisions-Kampfschule ein. Die Division bezieht Stellungen im Raum Wernigerode-Blankenburg-Thale-Quedlinburg.9
Die 7. Armee wechselt von der Unterstellung unter die H.Gr. G unter die direkte Befehlsgewalt des OB West, GFM Kesselring, dem bereits die 11. Armee für den Kampf in Mitteldeutschland unterstellt ist.
Am Mittwoch, dem 11. April 1945 beginnt auf breiter Front der Großangriff der 12th AGr in das industrielle Herz Mitteldeutschlands und zur alliierten Haltelinie entlang der Elbe und Mulde. Im Bereich der 9th US Army bewegt sich die 5th US AD des XIII. US Corps in Richtung der Elbe bei Tangermünde.
Stadteingangsschild mit Durchschüssen
Foto: National Archives
Südlich davon startet das XIX. US Corps den Angriff zur Elbe mit der 2nd US AD im Zentrum, der 30th US Inf-Div, der die 125th CavRcnSq der 113th CavGp unterstellt wird, an der Linken und der 83rd US InfDiv mit der 113th CavRcnSq an der Rechten. Das CCB von Brig. Gen. Sidney R. Hinds 2nd US AD fährt mit zwei Kolonnen im Eilmarsch zur Elbe bei Magdeburg. Seine rechte Kolonne startet in Liebenburg/Groß Döhren und erreicht über Osterwieck, Dardesheim, Klein-Oschersleben, Etgersleben, Altenweddingen, Stemmern und Welsleben Schönebeck an der Elbe, wo sie in Kämpfe verwickelt wird und sich nach Salzelmen zurückzieht.10 Die linke Kolonne verlässt am Morgen Schladen, südlich von Braunschweig, und fährt über Homburg, Hessen, Dedeleben, Pabstdorf, Aderstedt, Schlanstedt und Wulferstedt nach Oschersleben, wo die Kolonne auf Widerstand trifft, der zügig bekämpft wird. Dann geht es weiter über Wanzleben nach Ottersleben und Beneckendorf, wo die Kolonne für die Nacht hält. Aufklärungskräfte des 82nd Armd Rcn Bn dringen an der Nordflanke des Angriffs am späten Nachmittag in die südlichen Randbezirke von Magdeburg ein.
Magdeburg wird durch ein buntes Gemisch aus Wehrmacht, RAD und Volkssturm, das dem K.Kdt. Magdeburg, Gen. Lt. Raegener untersteht und einem Polizei-Rgt. unter SS-Brigadeführer Boleck verteidigt. Als K.Kdt. des unmittelbaren Stadtgebietes fungiert Maj. Werner Pluskat.11
Am Flugplatz Magdeburg-Süd kommt es zu einem Feuergefecht, bei dem ein Aufklärungsfahrzeug zerstört wird. Nachdem sich die Aufklärer zurückgezogen haben, nimmt Artillerie den Flugplatz unter Beschuss, wobei 25 Flugzeuge zerstört werden. Während des CCA im Raum Wolfenbüttel-Salzgitter aufgehalten wird, erreicht das CCR von Salzgitter-Gebhartshagen kommend Söllingen, südwestlich von Schöningen.
Die 83rd US InfDiv unter Maj. Gen. Robert C. Magon besetzt Bad Harzburg und Halberstadt. Die unterstellte 113th CavGp, die mit dem 3./331 und dem 25th FA Bn die TF Biddle bildet, nimmt Wernigerode. Die 113th CavGp hatte zuvor ihre 125th CavRcnSq an die 30th US InfDiv zur Sicherung der Nordflanke der 2nd US AD abgeben, der Tp. A, 113th CavRcnSq befindet sich in der CorpsRes und der Tp. C, 113th CavRcnSq war dem 330th InfRgt der 83rd US InfDiv unterstellt worden.
Südlich der Trennungslinie der 9th und 1st US Army für den Harz-Kampf, die von nördlich Clausthal-Zellerfeld über den Brocken und Quedlinburg bis Dessau verläuft, nimmt im Abschnitt der 1st US Army am Morgen das V. und VII. US Corps den Angriff wieder auf. Während der Großteil der Verbände von Brig. Gen. Hickey’s 3rd US AD des VII. US Corps Nordhausen angreifen, führen andere Teile der Division und die RCT der 104th US InfDiv die Säuberung des Südharzes fort. Bis zum Abend hat die 3rd US AD kampflos Nordhausen und die unzerstörte, unterirdische Produktionsanlage der geheimen Raketenfabrik der Mittelwerk GmbH im Kohnstein besetzt. In der Nordhäuser Boelcke-Kaserne stoßen sie auf die Überlebenden des KZ Mittelbau-Dora. Das, dort Vorgefundene, erschüttert die amerikanischen Soldaten zu tiefst und führt in den nachfolgenden Tagen immer wieder zu Übergriffen auf deutsche Soldaten. Insbesondere Angehörige der SS oder Angehörige von Formationen, die ähnliche Uniformen tragen, erleben die Rache der Sieger.
Anbetracht der Tatsache, dass die 3rd US AD als Speerspitze des VII. US Corps für die Fortsetzung der Angriffsoperationen benötigt wird, wird der nachfolgenden 104th US InfDiv zeitweise die Verantwortung für das Nordhausen übertragen. Die 104th US InfDiv sperrt zu diesem Zeitpunkt mit dem RCT 413 die Zugänge zum Harz und bereitet sich darauf vor, dass die eintreffende 9th US InfDiv den Abschnitt nördlich der Division übernimmt. Außerdem erhält sie den Befehl, bereit zu sein, der 3rd US AD, die bis zur Linie Sangerhausen vorrücken soll, ab 11.00 Uhr (B) mit dem RCT 415 und ab 14.00 Uhr (B) mit dem RCT 414 zu folgen.
Als das RCT 47 der 9th US InfDiv unter Col. Peter E. Ward als erstes Regiment eintrifft und sich westlich von Nordhausen versammelt, wird es dem VII. US Corps unterstellt und zeitweise der 3rd US AD zugeteilt. Das 3./47 geht zum CCR.
Für die 1st US InfDiv des VII. US Corps beginnt an diesem Tag der eigentliche Kampf um den Harz. Gemeinsam mit der unterstellten 4th CavGp startet sie den Angriff zur Einnahme von Clausthal-Zellerfeld und Osterode und zum Erreichen der äußersten Linie Timmenrode - Allrode im Harz. Das RCT 18 und 26 erhalten den Auftrag, den Vormarsch der Cavalry nach Osten zu unterstützen und den Kontakt zur 104th US InfDiv an der Rechten und der 83rd US InfDiv an der Linken zu halten.
Im Abschnitt des V. US Corps setzen an diesem Tag die Panzerkolonnen der 9th US AD zum Stoß zur Saale zwischen Merseburg und Weißenfels an. Hinter den Panzern folgen die 2nd US InfDiv auf der Linken und die 69th US InfDiv auf der Rechten.
Am Abend stehen die Panzer auf der Linie Ringleben-Sachsenburg-Rothenberg-Hardisleben.
Südlich der Trennungslinie der 1st US Army zur 3rd US Army erreicht das XX. US Corps die Saale zwischen Bad Kösen und Camburg und errichtet Brückenköpfe am Ostufer der Saale.
Für die 7. und 11. deutsche Armee verschlechtert sich die Lage weiter. Die, im Raum zwischen Erfurt - Weimar und Weißensee - Rastenberg stehenden, Kräfte des Pz. Vbd. Feller der 7. Armee werden beim Vorstoß der amerikanischen Panzer zersprengt und Teile weichen nach Norden in den Bereich der 11. Armee aus. Im Tagesverlauf wird sowohl für die 7. Armee, als auch für die 11. deutsche Armee, deutlich, dass es nicht möglich ist, eine geschlossene Frontlinie aufzubauen. Die Front der 11. Armee, für die der Zeitpunkt der Einschließung immer absehbarer wird, wird im Tagesverlauf weiter eingedrückt. Am Nachmittag verlegt der Gefechtsstand des AOK 11 nach Braunlage. Dort erhält Lucht den Befehl des OB West, neben der Harz-Verteidigung den Abschnitt an der Elbe von Burg bis Riesa zu übernehmen. Nach fernmündlichem Protest wird der Befehl kurz darauf aber wieder zurückgenommen.12
In Süßenborn bei Weimar übernimmt das frisch eingetroffene Gen. Kdo. XC. AK unter Gen.d. Inf. Erich Petersen13 das Kommando über die Reste der Korps. Gr. Uckermann der 7. Armee. Die, im Raum Erfurt-Weimar kämpfenden, Kräfte erhalten gegen Mittag den Rückzugsbefehl und weichen hinter die Saale aus. Nach der Eingliederung der, im Abschnitt befindlichen, Truppen der Saale-Verteidigung unter dem „Befehlshaber Thüringen Ost“, Gen. Obst. a. D. Hoth, übernimmt das XC. AK die Verantwortung für den Abschnitt Weißenfels-Naumburg-Camburg-Jena. Dem Generalkommando gelingt es jedoch in den folgenden Tagen nicht, Einfluss auf die Lageentwicklung zu gewinnen. Eine wirkliche Führung über die deutschen Truppen, welche am Abend des 11. April an der Saale stehen, gibt es, außer im Abschnitt der Flak, nicht.
Am Morgen des Donnerstags, des 12. April 1945, erreicht im Abschnitt des XIII. US Corps der 9th US Army die 5th US AD die Elbe bei Wittenberge, Werben und Tangermünde, kann aber keine intakten Brücken erobern.
Im Bereich des XIX. US Corps erreicht das CCB der 2nd US InfDiv nach der Besetzung von Schönebeck am Morgen die Straßenbogenbrücke über die Elbe, die vor ihren Augen gesprengt wird. Während das CCB mit den Vorbereitungen beginnt, die Elbe an drei Stellen, im Bereich der Gierfähre bei Westerhüsen, nördlich von Schönebeck, am Anleger bei Frohse und südlich der gesprengten Elbbrücke, mit Infanterie zu überqueren und einen Brückenkopf im Raum Randau zu bilden, fahren die anderen Combat Commands der Division mit hohem Tempo in Richtung Magdeburg und blockieren die Ausfallstraßen. Das CCA erreicht mit seiner linken Kolonne, der TF A, über Schöppenstedt, Helmstedt, Nordgermersleben am Abend Ammensleben, nördlich von Magdeburg, die rechte Kolonne der TF B über Hötensleben und Ovelgünne die Unterführung der RAB 2 bei Bornstedt, wo sie durch deutsche Flak nördlich von Magdeburg unter Beschuss genommen werden. In Olvenstedt halten sie für die Nacht. Das CCR geht von Ohrsleben über Wackersleben, Ausleben, Seehausen nach Groß Rodensleben, wo eine Sperrstellung bezogen wird. Die Aufklärer des 82nd Armd Rcn Bn sperren die Südausgänge von Magdeburg.14
Sgt. Bill McClure, Fotograf der 168th Signal Photo Company bei der 2nd US AD, bringt am 12. April 1945 in Dedeleben einen Wegweiser für die Truppen nach Berlin an
Foto: National Archives, SC 411831
Als erster Verband des CCB soll das 1./41 unter Lt. Col. John W. Finnel die Elbe bei Westerhüsen überqueren. Das Bataillon, das am Vorabend mit einem Platoon Panzer und zwei Platoon Infanterie Langenweddingen besetzt hatte, hatte am Morgen den Befehl erhalten nach Großottersleben zu fahren und dort das 1./67 abzulösen.
Das 1./67 säubert seit dem Morgen, von Beneckenbeck aus über Wolfsfelde und Salbke vorgehend, das Westufer der Elbe. Als sich das 1./41 in Großottersleben versammelt hat, erhält es den Befehl, die Umgebung mit den Panzern zu säubern und sich darauf vorzubereiten, mit der Infanterie die Elbe zu überqueren. Während kleinere Battle Teams aus Panzer- und Aufklärungskräften noch damit beschäftigt sind, eine Batterie 8,8 cm Flak bei Dodendorf zu bekämpfen und Sülldorf, Osterweddingen und Sohlen besetzen, trifft um 16.30 Uhr (B) der Befehl zum Übersetzen ein.
Das 3./41 unter Lt. Col. Arthur J. Anderson, das gemeinsam mit dem 2./67 Schönebeck gesäubert hat, soll ihrem Angriff folgen. Am Abend beginnt das 1st und 3rd Bn, 41st AIR und das unterstellte 3./119 der 30th 15 th16