Inhaltsverzeichnis
Gesund zu Fuß
Impressum
Statt einer Einleitung
Die Anatomie des Fußes
Der angeborene Klumpfuß
Behandlungsmöglichkeiten
Langfristige Auswirkungen des Klumpfußes
Knick-, Senk- und Spreizfuß
Behandlung von „Plattfüßen“
Das Sprunggelenk
Verletzungen des Sprunggelenkes, Abnutzungen, Fehlstellungen
Sprunggelenkersatz
Rehabilitation nach einem Sprunggelenkersatz
Wie lange wird der Genesungsprozess dauern?
Prothesenpass — ein Dokument, das auf Reisen nützlich ist
Charcot-Fuß
Diagnose
Behandlung
Überknöcheln — Bänderriss im Knöchel
Vorbeugende Maßnahmen
Fersensporn, Fersenbein
Was führt zu den Beschwerden beim Fersensporn?
Wie wird ein Fersensporn behandelt?
Was sind die Voraussetzungen für das Entstehen eines Fersensporns?
Vorbeugende Maßnahmen
Übungen für die Füße
Die Achillessehne
Achillessehnenreizungen
Achillessehnenriss
Behandlung einer Achillessehnenentzündung und eines Achillessehnenrisses
Vorbeugende Maßnahmen
Die Fußsohlen — Rezeptoren für ordentliches Gehen
Übungen für die Fußsohle
Hornhaut, Hühneraugen
Vorbeugende Maßnahmen
Warzen
Vorbeugende Maßnahmen
Fußpilz und Nagelpilz
Fußpilz
Wie entsteht eine Pilzinfektion?
Wie wird Fußpilz behandelt?
Nagelpilz
Vorbeugende Maßnahmen bei Fuß- und Nagelpilz
Eingewachsener Zehennagel, Unguis incarnatus
Behandlungen
Vorbeugende Maßnahmen
Hallux valgus
Behandlungsmöglichkeiten
Ganglabor — Ganganalyse
Warum führt man eine 3-D-Analyse der Bewegung durch?
Welche Einsatzbereiche bietet ein Ganglabor?
Der richtige Schuh zum schmerzfreien Fuß
Was sind die Anforderungen an einen guten Konfektionsschuh?
Anwendungstest
Was man bei Beschwerden der Gelenke, Bänder und Sehnen unterstützend machen kann
Nahrungsergänzungsmittel
Hyaluronsäure
Glukosamin, Chondroitinsulfat
Kollagen
Vitamin E und Vitamin C
Calcium
Glossar
Literatur
Abbildungsnachweis
Autorenteam
Prim. Univ.-Doz. Dr. med. Klaus Engelke
Mag. Michael Hlatky
Gesund zu Fuß
Hallux, Fersensporn & Co.
© Verlagshaus der Ärzte GmbH
Nibelungengasse 13
A-1010 Wien
www.aerzteverlagshaus.at
1. Auflage 2014
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten.
ISBN 978-3-99052-086-4
Umschlag & Satz: Grafikbüro Lisa Hahsler, 2232 Deutsch-Wagram
Umschlagfoto: getty images (Victor de Schwanberg)
Projektbetreuung: Hagen Schaub
Druck & Bindung: FINIDR, s.r.o., 73701 Český Těšín
Printed in Czech Republic
Erkenntnisse in Medizin und Forschung unterliegen einem laufenden Wandel. Neue Erkenntnisse und klinische Erfahrungen führen immer wieder zu neuen Empfehlungen hinsichtlich Therapien, Medikationen, Indikationen, Kontraindikationen, Dosierungen und anderer therapeutischen Maßnahmen. Autoren und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwandt, dass Angaben in diesem Werk dem Stand bei Herausgabe entsprachen, übernehmen aber keine Gewähr für die Richtigkeit.
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit – vor allem in Hinblick auf die Vermeidung einer ausufernden Verwendung von Pronomen – haben wir uns dazu entschlossen, alle geschlechtsbezogenen Wörter nur in eingeschlechtlicher Form – der deutschen Sprache gemäß zumeist die männliche – zu verwenden. Selbstredend gelten alle Bezeichnungen gleichwertig für Frauen.
Wir haben uns überlegt, an Stelle einer ausführlichen Problembeschreibung und Abstimmung des Inhalts dieses Ratgebers den Themenbereich einfach mit einigen Fragen anschaulich in Zahlen darzustellen.
Der Fuß ist nicht nur ein Wunderwerk aus Knochen, Muskeln, Sehnen, Bändern und Knorpeln, sondern für die Reizübertragung und damit für den aufrechten Gang von entscheidender Bedeutung.
Wussten Sie, dass der Fuß aus 26 Knochen besteht? Dazu kommen mehr als 60 Knorpelflächen, 13 Muskeln bzw. Muskelgruppen, die erst in einem geordneten Zusammenspiel die Struktur des Fußes ausmachen.
Wussten Sie, dass die Fußsohlen vielfältigste Rezeptoren für Informationsverarbeitung und Informationsübertragung haben?
Wussten Sie, dass die durchschnittliche Auflagefläche einer Fußsohle eines erwachsenen Mannes kleiner ist als die Oberfläche eines Tennisballes?
Wussten Sie, dass die Gewebezonen zwischen den kurzen Fußmuskeln und der Sohlenhaut für eine spezielle Gewebearchitektur (Sohlenpolster) zur optimalen Druckaufnahme und Druckverteilung sorgt?
Wussten Sie, dass ohne die raffinierte druckverteilende Wirkung des anatomischen Sohlenpolsters das Stehen solche Schmerzen bereiten würde, dass der Fuß nicht belastbar wäre?
Wussten Sie, dass Schuhwerk dem Fuß größtenteils die normalen Funktionsreize nimmt?
Wussten Sie, dass erst das Zusammenspiel von Bandapparat und Fußmuskulatur dem Fuß eine funktionelle Anpassung an Unebenheiten durch Veränderungen der Fußgewölbe ermöglicht?
Wussten Sie, dass beim Gehen pro Schritt über 100 % des Körpergewichtes an Auftrittskräften pro Fuß wirken? Beim Laufen sogar über 100 kg.
Wussten Sie, dass beim Gehen das Körpergewicht abwechselnd nur von einem Fuß getragen wird?
In der Entwicklung des Beines für die Veränderung der Fortbewegung vom vierfüßigen zum zweibeinigen aufrechten Gang hat es vielfältige Umformungen gegeben, die an der unteren Extremität besonders den Fuß betreffen. Während die Zehen und Mittelfußknochen fünfstrahlig ausgeführt sind, reduziert sich die Anzahl der Knochen im Mittelfußbereich auf vier und im Rückfuß auf zwei Knochen.
Der Fuß hat sich somit in dieser Anpassungsentwicklung zum aufrechten Gang von einer Greiffunktion zu einer dynamischen Stützfunktion deutlich verändert. Erkennbar wird dieser Verlust der Greiffunktion in einer Art „Verkümmerung“ der Zehen.
Die Entwicklung hin zu einer vermehrten und verbesserten Stützfunktion wird besonders in der Architektur und Größe der Mittelfußknochen deutlich, die sich schließlich mit der Sprunggelenksrolle oberhalb des Fersenbeines gelenkig zwischen die Unterschenkelknochen einfügt. Über dieses Gelenk werden die statischen und dynamischen Kräfte vorwiegend abgewickelt. Im Zuge der oben angeführten Entwicklung zum aufrechten Gang war es notwendig, die Unterstützungsfläche deutlich zu vergrößern. Deswegen ist die Stellung des Fußes zum Unterschenkel rechtwinklig angeordnet und der erste Strahl zur Verstärkung des inneren Fußrandes wesentlich stärker knöchern ausgeformt als die übrigen vier Mittelfuß- und Zehenstrahlen. Wobei der erste Strahl deutlich an Beweglichkeit verliert. Der Mensch ist somit zu einem Sohlengänger geworden, und durch die mechanischen und dynamischen Anpassungen des Fußskelettes wird so bei jeder Geschwindigkeit der Fortbewegung die Beschleunigung durch das Abstoßen deutlich verbessert.
Für eine optimale Fußfunktion müssen die einzelnen Knochen des Fußskelettes in idealer Weise angeordnet und dynamisch zueinander jeweils optimal funktionieren. Der häufigste Schwachpunkt bezüglich der optimalen dynamischen und statischen Funktionen des Fußes ergibt sich aus einer „fehlerhaften“ Pronationsstellung (nach innen gekippt) des Fersenbeines. Dabei kommt es häufig zu einer Veränderung der Tragachse der Sprunggelenksrolle im oberen Sprunggelenk. Schwächen oder Verletzungen im Halteapparat (Bänder, Muskeln, Sehnen) verstärken dann diese negative Entwicklung noch erheblich. Im Endeffekt führt dieses Phänomen zu einem Verlust sowohl des Längsgewölbes, vorwiegend an der Fußinnenseite, als auch zu einem Verlust des Quergewölbes, speziell im Übergang der Fußwurzel zum Mittelfuß hin. Der Fuß verliert eine Vielzahl von Funktionen der statischen Kraftübernahme und der dynamischen Verarbeitung nicht zuletzt auch dadurch, dass die funktionelle Verfestigung der Gewölbestruktur durch die Unterzüge von kräftigen Bandverbindungen und Sehnenansätzen kräftiger Unterschenkelmuskeln erheblich eingeschränkt wird.
Der menschliche Fuß besteht aus Knochen, Knorpeln, Sehnen, Bändern und Muskeln, die in ihrem Zusammenspiel die Stabilität und die Beweglichkeit dieser komplexen Fortbewegungsstruktur erzeugen. Die Kochen im Fuß sind mittels Gelenken miteinander verbunden und geben dem Fuß die notwendige Beweglichkeit, um alle Bewegungen ausführen zu können. Im Vorderfuß befinden sich die Zehengelenke und im oberen hinteren Teil befindet sich das Sprunggelenk. Eine Vielzahl von kleinen Muskeln bewegt über die Sehnen und Bänder die einzelnen Gelenke und passt den gesamten Fuß dem Untergrund und den Bewegungserfordernissen an.
Im Laufe der menschlichen Evolution hat sich der Fuß aus einem Greiforgan – wie die Hand – zu einem Fortbewegungsorgan entwickelt, das es uns erlaubt, aufrecht stehend auf relativ kleinen Auftrittsflächen zu gehen und zu laufen.
Viele der Probleme im gesamten Bewegungs- und Stützapparat haben ihre Ursache in Fußfehlstellungen, die in der Folge zu Problemen im Knie, in den Hüften oder der Wirbelsäule führen können. Es ist daher besonders wichtig, großes Augenmerk auf eine richtige Fußstellung zu legen, damit die Folgeprobleme gar nicht entstehen. Vor allem im Kindesalter kann man mit regelmäßiger Gymnastik und anderen therapeutischen Maßnahmen präventiv viele Fehlstellungen der Füße verhindern.
Die wichtigsten Funktionen des Fußes dabei sind:
flexible Anpassung an den vorhandenen Untergrund und Weiterleitung der Informationen über die Bodenbeschaffenheit an das Gehirn als Steuerungsorgan,
genügend Stabilität, um, angepasst an die Umgebung, aufrecht zu gehen.
Alle Abweichungen von der Normalstellung des Fußes führen daher zu einem gestörten und einem nicht normalen Gangbild. Neben angeborenen Fehlstellungen, wie einem Klumpfuß, der operativ und mit konservativ orthopädischen Maßnahmen behandelt werden muss, spricht man je nach Abweichung von der Längs- oder Querachse von einem Knick-, Senk- oder Spreizfuß. Umgangssprachlich wird in diesem Zusammenhang oft von „Plattfüßen“ gesprochen, wobei häufig Kombinationen mehrerer dieser Fußfehlstellungen möglich sind, wie der Knick-Senkfuß bzw. der Knick-Senk-Spreizfuß. Durch optische Untersuchungen und eine Ganganalyse werden diese Fehlstellungen diagnostiziert und durch gymnastische Übungen, Einlagen und/