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Inhalt

Vorwort

Einleitung

Gebrauchsanweisung

Aussprache & Betonung

Wörter, die beruhigen

Grammatik

Hier fängt die Grammatik an

Die Artikel

Das Hauptwort

Besitzverhältnis

Die Fälle

Persönliche Fürwörter

Hilfsverben

Wortstellung

Eigenschaftswörter

Dies & Das

Hier & Dort

Verben & Zeiten

Fragen

Befehlen

Bindewörter

Verhältniswörter

Zahlen

Zeitangaben

Konversation

Mini-Knigge

Anreden & Begrüßen

Redewendungen

Unterwegs …

Essen & Trinken

In der Familie zu Gast sein

Übernachten

Einkaufen

Am Abend

Liebesgeflüster

Sport

Ämter

Krank sein

Anhang

Literaturhinweise

Wortliste Deutsch – Ungarisch

Wortliste Ungarisch – Deutsch

Die Autorin

Impressum

 

Das Wichtigste im Überblick

 

Die Zahlen & die wichtigsten Zeitangaben

Aussprache

Nichts verstanden? — Weiterlernen!

Die wichtigsten Redewendungen

Die wichtigsten Fragen

Die wichtigsten Fragewörter,

Richtungsangaben & Wochentage

Die wichtigsten Fragen

Ergänzendes Tonmaterial

Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-ungarisch-mp3-1367

Auch erhältlich auf Audio-CD unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-ungarisch-audio-cd-97

Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem image markiert sind.

Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.

Vorwort

Viele Leute denken, wenn sie das Wort Ungarn hören, gleich an Tschardasch, Paprika und Julischka. Und wer hat nicht den Film „Ich denke oft an Piroschka“ gesehen? Das Mädchen, das in der Puszta, in einem Dorf mit dem unaussprechlichen Namen Hódmezővásárhelykutasipuszta lebt. (Was soviel heißt wie „ein Ort in der Puszta, der einen Brunnen hat, wo es Biber, Weiden und einen Markt gibt“.) Der Name zeigt (etwas übertrieben), was das Wesen der unga rischen Sprache ausmacht, nämlich möglichst viel in einem Wort unterzu bringen. Dieses „anleimende“ Verfahren hat ihr den zweifelhaften Ruhm eingebracht, eine schwer erlernbare Sprache zu sein.

In Wirklichkeit ist es aber nicht so wild. Anfangs wird es zwar ungewohnt sein, Sätze zu bilden, indem man Nachsilben an die Wörter „klebt“, aber später lernt man die Kürze der Sätze auch zu schätzen. So kann man die drei Worte „Ich liebe dich.“ dem Freund oder der Freundin mit nur einem einzigen Wort ins Ohr flüstern:

szeretlek

ßeretlek

lieben-ich-dich
Ich liebe dich.

Wenn man sich mutig im Sprechen übt, wird man bald das richtige Sprachgefühl entwickeln. Zum Trost: Es gibt ein ungarisches Sprichwort, das sagt:

A magyar nyelv nem fenékig tejföl.

a madjar njelw nem fenékig tejföl

die ungarische Sprache nicht Boden-bis Sauerrahm

Ungarisch ist nicht bis zum Boden Sauerrahm …

Einleitung

Bevor Sie die Gebrauchsanweisung lesen, will ich Ihnen die zwei wichtigsten Grundbegriffe der ungarischen Sprache vorstellen:

1. Nachsilben (Suffixe) &

2. Selbstlautharmonie (Vokalharmonie).

Sie sind der Schlüssel, um die ungarische Sprachstruktur zu verstehen, auch wenn man viele komplizierte Regeln der Wort- und Satzbildung nicht kennt.

Nachsilben

Die ungarische Sprache gehört zur finnisch-ugrischen Sprachfamilie. Die Magyaren brachten sie vor 1.000 Jahren aus der Steppe Asiens mit. Vom Sprachtyp her ist sie eine anreihende (agglutinierende) Sprache. Das bedeutet, an den unveränderten Wortstamm werden Nachsilben (Suffixe) angehängt, die die grammatikalischen Beziehungen ausdrücken. So verwendet man z. B. anstelle von Verhältniswörtern (zu, über, im usw.) Nachsilben.

ház (hás)Haus
házban (hásban)im Haus
Haus-in-Dativ

Die Nachsilben werden an Hauptwörter, Ver ben und andere Satzteile gehängt. Im Vorwort steht der Satz: „Ich liebe dich.“ (szeretlek). Man bildet ihn, indem man an den Wortstamm die Nachsilbe -lek hängt, die die Beziehung ich-dich beinhaltet:

szeret+lek = szeretlek
(ßeret)(lek) (ßeretlek)
lieben+ich-dich= ich liebe dich

Natürlich gibt es auch Wörter, die mehrere Nachsilben haben. Z. B. wenn man „in meinem Haus“ sagt:

Haus =házházamban
mein =-m, -am, -om, -emhásamban
in =-ban, -benHaus-mein-in + Dativ

Was die Reihenfolge der Nachsilben anbelangt, merken Sie sich nur: An den Wortstamm kommt immer erst die Nachsilbe, die etwas mit der Person zu tun hat. Die Wahl der Nachsilbe ist abhängig von den Regeln der Vokalharmonie. Diese Regeln sind sehr kompliziert, darum will ich jetzt nur das Grundprinzip erklären.

Selbstlautharmonie

Die ungarischen Selbstlaute (Vokale) werden danach unterschieden, ob sie dunkel (tief) oder hell (hoch) sind.

dunkle Vokale:a, á, o, ó, u, ú
helle Vokale:e, é, i, í, ö, ő, ü, ű

In den meisten ungarischen Wörtern kommen entweder nur tiefe oder nur helle Vokale vor:

bocsánatVerzeihung= tiefvokalisch
botschánat
idegenfremd= hochvokalisch

Die hohen Vokale i, í, e und é können allerdings auch in tiefvokalischen Wörtern wie kocsi (kotschi) = „Auto“, „Kutsche“ vorkommen.

Die Gesetze der Vokalharmonie beziehen sich auch auf die Nachsilben (Suffixe) und Bindevokale, d. h., die ungarischen Nachsilben haben immer eine hoch- und eine tiefvokalische Form, damit sie sich dem Wortstamm anpassen können.

tiefvokalischer Wortstamm:

orvosorvosnálmetrómetróval
orwoschorwoschnálmetrómetrówal
Arzt-beiMetro-mit
Arztbeim ArztMetromit der Metro
 
hochvokalischer Wortstamm:
 
néninéninélrendrendben
néninéninélrendrendben
Tante-beiOrdnung-in
Tantebei der TanteOrdnungin Ordnung

Bindevokale werden immer zur Erleichterung der Aussprache eingeschoben. Sie stehen also zwischen dem Wortstamm und der Nachsilbe und passen sich im Klang dem Wortstamm an:

tiefvokalisch:blúz (blús)Bluse
blúzok (blúsok)Blusen
hochvokalisch:ingHemd
ingekHemden

Gemischt gibt es helle und dunkle Vokale vor allem in zusammengesetzten Wörtern und in Wörtern fremder Herkunft:

almaalmalé
(Apfel)(Saft)(Apfelsaft)

Ein Wort, das dunkel anfängt, hört auch so auf. Ein Wort, das einen hellen Stamm hat, endet mit einer hellen Nachsilbe.

Beim Anhängen der Nachsilben oder Bindevokale an einen Wortstamm bin ich mit dieser Grundregel gut zurechtgekommen.

Gebrauchsanweisung

Ich sagte bereits, dass die ungarische Sprache zum „anreihenden Sprachtyp“ gehört, der für unsere Ohren sehr fremd ist. Deshalb habe ich versucht, den Sprechführer so einfach wie möglich zu gestalten. Man soll damit den Aufbau von kurzen Sätzen verstehen und kleine Unterhaltungen führen können.

Es gibt einige Ausspracheregeln, die Sie sich am besten gleich einprägen. Sprechen Sie die Wörter laut vor, und betonen Sie dabei die erste Silbe. So bekommen Sie schnell das richtige Sprachgefühl.

Die Grammatik ist leider recht schwierig. Ich habe die wichtigsten Regeln so einfach wie möglich dargestellt, damit man die Sprachstruktur erkennt. Lesen Sie sie durch und blättern Sie nach Bedarf zurück. Beim Sprechen prägt sich alles schneller ein als durch stilles Lernen. Sollten Sie keine Lust haben, die Gram matik durchzuackern, lesen Sie wenigstens die Kapitel Nachsilben und Selbstlauthar monie, damit Sie das Grundprinzip der Sprache verstehen.

Die angeführten Sätze sind in Kauderwelsch-Manier zweifach übersetzt. So kommt nach der Umschrift erst die Wort-für-Wort-Übersetzung und dann die korrekte deutsche Übersetzung. Dadurch kann man den Satzbau und vor allem die Nachsilben gut erkennen. Entspricht ein ungarisches Wort mehreren deutschen Wörtern, so sind sie in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit Bindestrichen verbunden:

hajóval
(hajówal)
Schiff-mitmit dem Schiff
repülővel
(repülőwel)
Flugzeug-mitmit dem Flugzeug

Der Konversationsteil enthält typische und möglichst einfache Formulierungen, die man sicher brauchen kann. Im Anhang des Buches befindet sich eine Wortliste mit etwa 1.000 Wörtern, die zusammen mit den Wörtern aus dem Konversationsteil einen ganz guten Grundwortschatz bieten.

Die Umschlagklappe hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stete parat zu haben. Ist der Umschlag aufgeklappt, kann die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechendem Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinert werden. Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht das Kapitel „Nichts verstanden? – Weiterlernen!“ der richtige Tipp. Es befindet sich auch im Umschlag, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich habe leider nicht verstanden.“ oder „Entschuldigung!“ auszu helfen.

Aussprache & Betonung

Was die Aussprache anbelangt, kennen Sie schon die folgenden Buchstaben: b, d, f, g, h, j, k, m, n, l, p, q, r, t, x und w. Sie werden wie im Deutschen ausgesprochen, wobei das r immer ein Zungenspitzen-r ist, also gerollt wird.

Aus der folgenden Liste kann man die Aussprache der Buchstaben, die im Deutschen anders oder gar nicht vorhanden sind, entnehmen.

Die Lautschrift soll bei der Aussprache der ersten Wörter und Sätze helfen.

Zum Ansporn sei gesagt: Die Ungarn genießen es sehr, wenn sie aus dem Mund eines Ausländers ungarische Worte hören.

Betonung

Alle Wörter werden auf der ersten Silbe betont.

Rechtschreibung

Im Ungarischen werden nur der Satzanfang und die Eigennamen groß geschrieben.

Konsonanten

Folgende Konsonanten haben einen anderen Lautwert als die deutschen:

cwie „z“ in Zigarre
cím (zím) Adresse
lywie „j“ in jung
folyó (fojó) Fluss
swie „sch“ in Schule
eső (eschő) Regen
szstimmloses „ß“ wie in Last
szoba (ßoba) Zimmer
zstimmhaft „s“ wie in Sieg
zene (sene) Musik
vwie „w“ in Weg
víz (wís) Wasser

Folgende Konsonanten-Kombinationen kommen im Deutschen nicht vor:

cswie „tsch“ in tschechisch
kocsi (kotschi) Wagen
zswie „sh“ in Genie
zsebkendő (shebkendő) Taschentuch
dzwie „ds“ in Wildsau
madzag (madsag) Schnur
dzswie „dsh“ in John
dzsem (dshem) Marmelade
gywie „dj“ in adieu
gyerek (djerek) Kind
nywie „nj“ in Cognac
konyha (konjha) Küche
tywie „tj“ in Heintje
kutya (kutja) Hund

Lange Konsonanten

Lange Konsonanten Lange Konsonanten werden doppelt geschrieben:

semmi (schemmi)nichts

Bei Doppelbuchstaben wie ny, sz, gy usw. wird in der Schrift nur der erste Buchstabe verdoppelt:

könnyű (könjnjű)leicht
hosszú (hoßßú)lang

Beachten Sie, dass doppelt geschriebene Konsonanten wirklich doppelt so lang gesprochen werden wie die kurzen.

Vokale

Vokale werden in allen Silben voll ausgesprochen. Ein „Strich“ über dem Vokal zeigt an, dass dieser lang gesprochen wird.

Kurze Vokale

Folgende kurze Vokale lauten wie im Deutschen: i, o, ö, u und ü.

mind (mind)alle
hol (hol)wo
köszönöm (kößönöm)ich danke
kulcs (kultsch)Schlüssel
fül (fül)Ohr
afehlt in der deutschen Hochsprache –
der Laut liegt zwischen kurzem a und o
und ähnelt dem „a“ im englischen „what“
ewird gesprochen wie in „wenn“ und „denn“

Lange Vokale

Folgende Vokale lauten wie im Deutschen:

íwie in ziehen
híd (híd)Brücke
ówie in Boot
(hó)Schnee
őwie in Öl
(nő)Frau
úwie in Tuch
új (új)neu
űwie in Tür
(fű)Gras
áwie in Vater
láb (láb)Bein
éwie in See
ég (ég)Himmel

Dunkle & helle Vokale

Die ungarischen Vokale werden nicht nur nach Länge und Kürze unterschieden, sondern auch danach, ob sie hell oder dunkel sind. Die meisten Wörter enthalten entweder nur helle oder nur dunkle Vokale. Gemischt kommen sie vor allem in Zusammensetzungen und in Fremdwörtern vor.

Die Nachsilben passen sich den Vokalen des Wortstammes an, sind also entweder hell oder dunkel.

dunkle Vokale: a, á, o, ó, u, ú

város (wáros) = Stadt

helle Vokale: e, é, ö, ő, i, í, ü, ű

ebéd (ebéd) = Mittagessen

Wörter, die beruhigen

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Fahre ich in ein fremdes Land, dann fühle ich mich erst richtig wohl, wenn ich ein Wörterbuch in der Tasche und folgende Fragen und Wörter im Kopf habe:

Fragen

Wo ist …?hol van …?hol wan
Gibt es …?van …?wan
Was ist das?mi ez?mi es
Was gibt es?mi van?mi wan
Was ist los?mi történt?mi történt
Warum?miért?mijért
 
Wörter
 
Ausgangkijáratkijárat
Eingangbejáratbejárat
Frauen-WCnőinői
Männer-WCférfiférfi
freiszabadßabad
verbotentilostilosch
erlaubtszabadßabad
bittekéremkérem
dankeköszönömkößönöm
guten Tagjó napotjó napot
auf Wiedersehenviszontlátásrawißontlátáschra
ich möchteszeretnékßeretnék
   
Informationfelvilágosításfelwilágoschításch
geschlossenzárvasárwa
geöffnetnyitvanjitwa
ja/neinigen/nemigen/nem
Entschuldigungbocsánatbotschánat

Hier fängt die Grammatik an

Ich stelle die Grammatik etwas ausführlicher vor. Wichtig ist, dass man neben den Wörtern die Nachsilben kennt, denn sie sind der Schlüssel zum Verstehen. Man kann, während man die Kommunikationsbeispiele liest, zurückblättern und sich dies und jenes noch einmal klar machen.

Die ungarische Grammatik ist ziemlich kompliziert. Hier sind nur die wichtigsten Regeln angegeben, damit man bestimmte Formen verstehen kann, nicht um sie selber perfekt anzuwenden. Doch nur Mut, fangen Sie einfach an!

Hier die Erläuterung der grammatikalischen Begriffe:

Singular/PluralEinzahl/Mehrzahl
KonsonantMitlaut (b, c, f, x usw.)
VokalSelbstlaut (a, ä, e, i, o, ö, u, ü)
SubstantivHauptwort
VerbTätigkeitswort
AdjektivEigenschaftswort
ArtikelGeschlechtswort
PronomenFürwort (ich, du, er usw.)
AdverbUmstandswort
SubjektSatzgegenstand
ObjektSatzaussage
PrädikatSatzergänzung
PostpositionNachsetzung
SuffixNachsilbe
KonjugationBeugung
InfinitivNennform, Grundform
NominativWerfall
GenitivWesfall
DativWemfall
AkkusativWenfall