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Danke

Meine Danksagung geht zunächst an euch, Mädels. Danke, Kati, dass du mich zu diesem Buch „geprügelt“ hast. Und dafür, dass du eine der besten Zuhörerinnen der Welt bist, mich immer wieder motivierst und inspirierst. Danke, Martina, fürs Alles-aus-mir-Herauskitzeln und Neue-Wege-Aufzeigen.

Danke natürlich auch an Christian, meinen Mr. Traum. Durch dich kann ich diese tollen Geschichten überhaupt erst erleben.

Und ich danke meiner Rosa dafür, dass sie mein Leben vollkommen macht.

Danke an den Südwest-Verlag, der an mein Projekt glaubt und meine Geschichten über Einläufe liebt.

Ich danke ebenfalls meiner Freundin Judith, die einfach die beste Partyorganisatorin und Chaos-Queen schlechthin ist.

Und selbstverständlich geht ein Danke an meine Familie, die mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin. Ich bin stolz darauf.

Und mein letztes Dankeschön ist für alle Leserinnen bestimmt: Danke für euer Vertrauen und Interesse!

Impressum

1. Auflage 2015

© 2015 by Südwest Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten. Vollständige oder auszugsweise Reproduktion, gleich welcher Form (Fotokopie, Mikrofilm, elektronische Datenverarbeitung oder durch andere Verfahren), Vervielfältigung, Weitergabe von Vervielfältigungen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

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Hinweis: Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Textliche und redaktionelle Mitarbeit: Martina Steinbach, www.martinasteinbach.de

Beratung: Stefan Linde

Redaktionsleitung: Silke Kirsch

Projektleitung: Esther Szolnoki

Redaktion: Diana Sommer, www.sommerlektorat.de

Rezept Blaubeer-Avocado-Salat: Kimberly Snyder: Beauty Detox Foods. Südwest-Verlag, München 2014, S. 242

Tabelle: erarbeitet nach http://de.wikihow.com/Den-eigenen-Stuhl-untersuchen

Umschlaggestaltung und -konzeption: zeichenpool, München unter Verwendung von Fotos von Südwest Verlag/Mike Meyer (Hintergrund: © shutterstock/Blinka)

Layout, Satz und Grafiken: Katja Muggli, www.katjamuggli.de

Bildredaktion und Leitung der Fotoproduktion: Sabine Kestler

Fotografie: Mike Meyer

Haare/Make-up: Sabine Heberle

Styling: Kathrin Nagelmüller

Mit Ausnahme von: fotolia/RF: Bild 1 (oksix), Bild 2 (photo GTS), Bild 3 (chirnoagarazvan); gettyimages, München: Bild 4 (Fuse), Bild 5 (Junghee Choi), Bild 6 (Paul), Bild 7 (Jamie Grill); istockphoto/RF: Bild 8 (alvarez), Bild 9 (AGorohov), Bild 10 (Piotr Marciaski), Bild 11 (David Degen), Bild 12 (Ruth Black), Bild 13 (macgyverh), Bild 14 (nattanan726), Bild 15 (Olga Miltsova), Bild 16 (Spook); Jentschura International GmbH: Bild 17; Monica Ivancan privat: Bild 18, Bild 19, Bild 20, Bild 21, Bild 22, Bild 23, Bild 24, Bild 25, Bild 26, Bild 27, Bild 28, Bild 29, Bild 30, Bild 31, Bild 32; Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit: Bild 33; Pekip (www.pekip.de): Bild 34; shutterstock/RF: Bild 35 (AXL), Bild 36 (Gordon Bell), Bild 37 (Saharosa), Bild 38 (Halfpoint), Bild 39 (nuttakit), Bild 40 (Sean Prior), Bild 41 (Africa Studio), Bild 42 (Kumpol Chuansakul); Südwest Verlag Archiv: Bild 43, Bild 44 (Anke Politt), Bild 45 (Nicolai Buroh), Bild 46 (Fancy/RF/Heike Benser), Bild 47 (Fancy/RF), Bild 48 (stockbyte), Bild 49 (plainpicture/Fancy/RF); Theraline: Bild 50

Für die freundliche Unterstützung der Fotoproduktion danken wir den Firmen: Yogistar, Wellicious, Fraas, P.J.Salvage, super.natural, Mango, Hess Natur, Merrell, LaSportiva, René Lezard, Comma

Reproduktion: Regg Media GmbH, München

Verlagsgruppe Random House

ISBN 978-3-641-15327-4
V004

www.suedwest-verlag.de

Phase A:

Pre Baby im Bauch

Blitzlichtgewitter, viele Partys, tolle Jobs – mein früherer Lebensstil klingt nach dem großen Los, ohne Frage. Allerdings hatte das große Los einen kleinen Schönheitsfehler: Jeder Weg braucht ein Ziel und dieses Ziel hatte ich völlig aus den Augen verloren. Oder hatte ich vielleicht gar keins? Doch, hatte ich!

Ich wollte einfach nur glücklich sein, aber spürte immer deutlicher, dass ich meinem Glück ständig planlos hinterherlief. Zeit für einen Richtungswechsel!

Und hier beginnt er: mein Reisebericht.

1. Schritt : Wo geht’s denn hier zum Happy Me?

Von der Partymaus zur Powerfrau

So, wie ging sie denn nun los, die Reise in Monis Funky New Healthy Life? Die ersten Schritte Richtung Anker, Halt und Konstante waren eigentlich banal und sehr einfach, aber vielleicht war das auch mein Erfolgsgeheimnis. Ich habe es vor allem nicht übertrieben, sondern ganz langsam und ohne Zwang angehen lassen. Wer bei seiner ersten Wanderung gleich den Mount Everest anpeilt, kann nur abstürzen, das war mir klar.

Darum nahm ich mir nicht mehr als drei kleine, aber entscheidende Dinge vor.

Entspannt neu starten

Ich fing an, mir den Wecker zu stellen – verrückt, oder? Acht Stunden waren die Deadline in der Koje. Früher waren es schon mal zehn oder elf, immer wenn es mein Terminplan zuließ, schlief ich so lange, wie es nur irgendwie ging. Ich war ein regelrechtes Murmeltier. Allein der Gedanke, mir ab und zu nicht den Wecker stellen zu müssen, beflügelte mich. Nicht so wahnsinnig beflügelnd war allerdings oftmals das Aufwachen, irgendwie fühlt man sich nach einer Überdosis Schlaf doch matschig. Wie gesagt, mir den Wecker zu stellen – und zwar immer! – war nur ein kleiner Schritt, aber hatte für mich eine große Wirkung: Ich fühlte mich frisch und ausgeruht. Wer wie viel Schlaf braucht, ist natürlich immer unterschiedlich, manche fühlen sich nach sieben Stunden fit, andere brauchen nur sechs – bei mir sind es die acht.

Nachtschichten machen schön

Aber nur weil ich mir von nun an den Wecker stellte, hieß das nicht, dass ich weniger schlafen wollte! Im Gegenteil. Ich wollte nur feste Zeiten dafür einrichten. Denn wenn ich mir einmal ganz bewusst überlege, was im Körper abgeht, während wir friedlich schlummern, ist es eigentlich unglaublich, dass wir freiwillig so oft auf ausreichend Schlaf verzichten. Während wir im Land der Träume sind, ist bei uns nämlich die Hölle los, fast wie in einer Großmarkthalle. Unser Gehirn läuft auf Hochtouren und verarbeitet das Erlebte. Die Zellen laden sich wieder neu auf, reparieren unsere Haut und unser Innerstes. Wir sind quasi jede Nacht in unserer körpereigenen Werkstatt, es wird regeneriert, rekonstruiert und reproduziert. Wir bekommen ein Update und das ganz umsonst. Ich glaube, wenn wir dafür bezahlen müssten, würden wir dieses Luxusgut frei Haus mehr zu schätzen wissen. Trotzdem kann unser Körper diese regenerativen Leistungen nur erbringen, wenn wir sonst gut mit ihm umgehen. Ständiger Stress, ungesunde Ernährung, wenig Schlaf oder auch Alkohol sind jeden Tag aufs Neue eine Belastungsprobe für unseren Körper – obwohl er wirklich einiges aushält. Ich kenne kein anderes Produkt, das eine lebenslange Garantie verspricht, ein pfleglicher Umgang vorausgesetzt.

Immer mit der Ruhe!

Ich hatte irgendwo mal einen schönen Spruch gehört, der lautete in etwa so: Der Schlaf ist wie ein kleiner Tod und man erwacht jeden Tag zu einem neuen Leben. Diesen Satz fand ich so schön, dass ich dieses Leben gleich immer wieder bewusst beginnen wollte. Was konkret bedeutete: mit einem Frühstück. Frühstück nur für mich und dieses ganz gezielt genießen, einfach für einen guten Start in den Tag – meine erste Quality Time.

Wer jetzt denkt: „Oh, ich habe keine Zeit für Frühstück“, der steht einfach eine halbe Stunde früher auf. Natürlich kenne ich auch das Problem, dass sich solche Vorhaben in der Theorie total einfach anhören und in der Praxis kaum oder gar nicht umzusetzen sind. Wer findet neben Job, Kindern, Beziehung, Freunden, Sport und Elternsprechtagen schon genug Zeit für Schlaf und ein Frühstück und überhaupt irgendwas?

Mein neues Beauty-Geheimnis war simpel: die richtige Mütze voll Schlaf und ein ordentliches Frühstück!

Zeitfenster finden

Ich behaupte aber: Eine Lücke zum Runterkommen gibt es immer! Zum Beispiel, wenn man sich in der Arbeit eine Schale mit Haferflocken und frischen Früchten schnippelt oder sich dort ein paar Minuten nimmt und entspannt noch den einen oder anderen Artikel in der Tageszeitung liest, während der Computer hochfährt. Jeder behauptet, er habe bei der Arbeit so viel Stress, dass noch nicht einmal ein Spaziergang drin ist. Ich bezweifle das aber. Eine Freundin von mir hatte nie Zeit für irgendwas, seit sie aber ihren kleinen Hund mit zur Arbeit nimmt, gehören 20 Minuten mittags an der frischen Luft einfach zu ihrem Arbeitsalltag dazu. Mit dem netten Nebeneffekt, dass sie sich dadurch gleich fitter fühlt und konzentrierter in den Arbeitsnachmittag startet. Eine andere Freundin kocht abends immer für ihre Familie, ist aber tatsächlich jahrelang nicht auf die Idee gekommen, zusätzlich einfach noch ein bisschen Gemüse zu dünsten, um es für den kommenden Tag im Büro parat zu haben.

Same here. Früher war ich eine große Freundin vom unkontrollierten Zwischendurchessen. Oder vom Gegenteil: Ich aß auch mal gar nichts. Nun war es so, dass ich beim Mittagessen darauf achtete, diese Mahlzeit bewusst und in Ruhe zu genießen. Ja, sogar bei der Arbeit kann ein Mittagessen zur Ruhe- und Erholungspause werden. Was spricht dagegen, sich mit einem Salat unter einen schönen Baum im Park zu setzen, anstatt am Schreibtisch so nebenher darin herumzustochern? Dann lieber bewusst 15 Minuten ausklinken, als 30 Minuten zwei Sachen nicht richtig machen. Wer kann sich denn beim Essen schon wirklich auf die Arbeit konzentrieren? Eben.

Was ich damit sagen will: Ich stelle immer wieder fest, dass wir so in unseren Abläufen festgefahren sind, dass wir überhaupt keinen Blick für kleine, aber feine Veränderungen haben.

Energie frühstücken

Und mit einem gewissen Timing bekommt man auch mit wenig Zeit am Morgen so einiges auf die Beine gestellt. Ich zum Beispiel kuschele mich in meinen Bademantel, schmeiße den Wasserkocher und das Radio an, verkrümele mich dann ins Bad. Nach der Dusche und meinem Pflegeprogramm geht’s erfrischt wieder Richtung Küche, um mir meinen Tee und ein schönes Powerfrühstück zu machen. Ganz wichtig: Ich setze mich zum Essen an den Küchentisch, lese Zeitung und nehme mir dafür auch wirklich die Zeit. Es geht nicht darum, stundenlang zu frühstücken, bewusste zehn Minuten sind doch allemal ein guter Anfang.

Das hatte ich lange nicht auf dem Zettel, ich war eher so der Husch-husch-Typ, hab schnell einen Saft runtergekippt. Frühstück? Fehlanzeige! Unterwegs wird sich schon irgendwo irgendwelche Nahrung finden.

Das Was ist aber total entscheidend für einen guten Start in den Tag! Mein absoluter Favorit fürs Frühstück ist der MorgenStund’-Brei. Superschnell zusammengerührt und mit Hirse, Buchweizen, Fruchtsüße, Amaranth, Mandeln, Kürbis- und Sonnenblumenkernen steckt in dem eigentlich alles drin, was man so braucht: Vitamine, Mineralstoffe, gute Fette und Energie. Warum also ständig auf künstliche Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen? Wenn wir uns vernünftig ernähren, sind wir doch mit allem Notwendigen versorgt. Mein Liebling enthält zum Beispiel auch eine gute Portion Zink, ein sehr wichtiges Spurenelement. Zink unterstützt den Säure-Basen-Stoffwechsel, die Wundheilung und vor allem unser Immunsystem. Zudem steckt viel Magnesium im Brei, das uns beruhigt und vor Muskelkrämpfen schützt. Weiterhin gibt es löffelweise Biotin für schöne Haut, Haare und Nägel sowie Vitamin B1, das Muskeln, Herz und Nerven auf Trab hält.

Wer hätte gedacht, dass in einer Schüssel so viel Gutes stecken kann? Es muss natürlich nicht genau dieser Brei sein, aber er ist ein gutes Beispiel dafür, dass man sich schon mit einem guten Frühstück vier bis fünf Packungen Nahrungsergänzungsmittel sparen kann. Wenn wir mal überlegen: Da rennen wir ins Reformhaus, kaufen uns unendlich viele Vitamine oder Mineralstoffe und schmeißen täglich gefühlte zehn bis zwanzig Pillen und Pülverchen ein. Stattdessen könnten wir uns einfach ein leckeres und gesundes Powerfrühstück gönnen.

Monis Morgenmampf

MorgenStund’-Brei

Zutaten (für 1 Portion)

3 EL MorgenStund’ (aus dem Reformhaus) • 120–140 ml Wasser • ½ Banane • 2 EL frische oder tiefgekühlte Himbeeren • 4–6 getrocknete Datteln oder Feigen (ungeschwefelt, Bioqualität) • 1 TL geschroteter Leinsamen oder Kokosflocken • 1 Schuss Sahne oder Pflanzenmilch • etwas Zimt

So geht’s

1. Den MorgenStund’-Brei mit ca. 120–140 ml kochendem Wasser anrühren und 1–2 Minuten quellen lassen.

2. Die restlichen Zutaten nach Bedarf zerkleinern und unterrühren. Zum Schluss den Brei nach Belieben mit etwas Sahne oder Pflanzenmilch und Zimt verfeinern.

Mein Tipp

Wer’s knackig mag, kann den MorgenStund’-Brei mit Nüssen, Mandeln oder Kokoschips aufpeppen.

Fitter unterwegs sein

Stimmt, den Wecker zu stellen und in Ruhe zu frühstücken sind noch keine Riesenschritte in Richtung „neue Moni“. Aber es ging mir nicht darum, alles von jetzt auf gleich zu ändern. Ich glaube, da wäre ich auch an meiner eigenen Übermotivation gescheitert. Ich genoss vielmehr meine kleinen neuen Regeln und merkte schnell, wie wichtig sie für mich wurden und wie gut sie mir taten. Kurz: Sie schlichen sich ein und wurden schwuppdiwupp zur Gewohnheit. Das Gleiche sollte für den Sport gelten. Auch wenn ich schon immer hier und da etwas gemacht habe, gab es keine Regelmäßigkeit im System, und wenn ich trainierte, dann – aus heutiger Sicht – völlig falsch.

Und genauso sah mein Workout auch aus: Ich rein ins Studio, auspowern bis zum Gehtnichtmehr, nur damit ich mir hinterher sagen konnte: „Mensch, Moni, jetzt hast du aber so richtig was für dich getan, reicht für die nächsten zwei Wochen.“ Mal davon abgesehen, dass ich nach meinen Sportexzessen völlig fertig und ausgelaugt war, vom Muskelkater der kommenden Tage ganz zu schweigen. Zudem hatte ich oft so einen Kohldampf, dass ich am liebsten eine ganze Kuh verputzt hätte. Gesund geht anders. Mein Plan war daher, die Trainingsdosis besser zu verteilen. „Viel hilft viel“ hatte ausgedient, ich wollte mir auch hier eine Routine schaffen, „Mäßig, aber regelmäßig“ lautete die neue Zauberformel. Ich griff also zu einem simplen Trick: Egal wo ich hinfuhr, ich nahm meine Sporttasche und Schwimmsachen einfach immer gepackt im Auto mit. Plötzlich waren drei- bis viermal Bewegung in der Woche kein Problem mehr. Und ich übertrieb nicht mehr, denn weil ich jetzt öfter Sport machte, musste ich währenddessen nicht mehr so reinhauen – und das tat unglaublich gut. Ich fühlte mich hinterher auf eine angenehme Weise erschöpft, nicht so zerstört wie früher. Außerdem wechselte ich meine Trainingsmethoden. Anstatt stundenlang auf dem Stepper vor mich hinzustarren, schwenkte ich auf Yoga und Pilates um, ging schwimmen oder an der frischen Luft laufen, das Sportstudio war nur noch selten meine Anlaufstation. So bekam ich auch wunderbar den Kopf frei.

Plötzlich war sogar der Sport Quality Time für mich und ließ sich immer einfacher und automatischer in meinen Alltag mit einbauen. Und ich sage dir: „Du packst das auch!“ Wer nicht gern in ein Studio geht, versucht es einfach step by step mit meinen Fitnessübungen für zu Hause. Die führe ich immer dann aus, wenn ich es zeitlich nicht schaffe oder keine Lust habe, vor die Tür zu gehen.

Sind die Sportsachen gepackt, steckt das jeden inneren Schweinehund in die Tasche.

Monis Muskel-Tuner

Zusammengenommen ergeben die folgenden zehn Übungen ein All-inclusive-Angebot für den sexy Body: Jede Problemzone verwandelt sich in eine Lieblingszone, die Fettverbrennung kommt auf Touren und Balance- und Koordinationsvermögen werden gepusht. Mehr als 20 Minuten Zeit, zwei kleine Wasserflaschen, eine Sportmatte (gibt es für um die 20 Euro, zur Not tut es auch ein flauschiges Badehandtuch) und vielleicht ein Paar Socken brauchst du nicht. Ein Ortswechsel ist erst recht überflüssig – das Workout funktioniert in der eigenen Wohnung, im Park oder auch am Strand (wo der wackelige Sandboden den Effekt noch verstärkt, weil mehr Muskeln arbeiten müssen, um die Position zu halten). Das eigene Körpergewicht – ein supereffektives Trainingsgerät! – hast du schließlich immer dabei.

Also, sobald sich ein Zeitfenster öffnet: Leg los! Idealerweise passiert das dreimal die Woche. Ganz wichtig ist, konzentriert bei der Sache zu sein und stets auf eine maximale Körperspannung zu achten. Will heißen: Telefon aus, Bauch anspannen und mit vollem Elan durchstarten. Am Anfang hilft dir ein Spiegel dabei, die korrekte Haltung zu überprüfen.

Mein Tipp In ganz stressigen Phasen suche ich mir zwei, drei Übungen heraus – die Miniversion ist besser als gar kein Training. Das Warm-up sollte aber auf jeden Fall dazugehören, um Verletzungen vorzubeugen!

Warmlaufen

Hüftbreiter Stand, die Arme seitlich neben dem Körper anwinkeln und die Hände zur Faust ballen. Auf der Stelle marschieren, der Oberkörper bleibt dabei aufrecht und die Schultern sind tief. Die Knie schwungvoll mit jedem Schritt etwas höher anheben, bis die Hüfthöhe erreicht ist, die Arme dabei gegengleich mitnehmen. 1 Minute durchhalten.

Benefit Bringt den Kreislauf auf Touren und durchblutet die Muskeln.

Gute Musik bringt mich in den passenden Rhythmus!

Durchboxen

1. Hüftbreiter Stand. In den Händen jeweils eine kleine, volle Wasserflasche vor der Brust halten. Die Ellbogen zeigen zum Boden, der Oberkörper ist leicht nach vorn gebeugt. Bauch anspannen.

2. Über den linken Fuß zur linken Seite drehen und den rechten Arm auf Kinnhöhe nach vorn boxen. Oberkörper und Hüften drehen mit nach links, der rechte Fuß geht in der Bewegung nach schräg hinten, setzt nur mit dem Fußballen auf und dreht ebenfalls mit. Behindert die Matte bei der Drehung, einfach mit Socken trainieren. Zurück zur Ausgangsposition und den Ablauf zu der anderen Seite wiederholen.
10- bis 12-mal je Seite ausführen.

Nach dieser Übung fühle ich mich unbesiegbar!

Benefit Verbessert das Koordinationsvermögen und die Kraftausdauer.

Abspringen

1. Schrittstellung, der linke Fuß ist vorn. Hände vor der Brust fest zusammendrücken, der Bauch ist angespannt. Den rechten Fuß mit einem großen Schritt nach hinten setzen. Beide Knie beugen, bis der rechte Unterschenkel parallel zum Boden ist. Das linke Knie bleibt direkt über dem Fußgelenk.

2. Mit beiden Füßen fest abdrücken und senkrecht nach oben springen. Die Hände dabei über den Kopf führen. Sanft landen und zurück in die Ausgangsposition kommen.
6- bis 8-mal wiederholen, dann mit dem rechten Fuß vorn ausführen.

Wenn man mit der Übung nicht fit wird …

Benefit Kräftigt Brust, Beine und den Po, schult zudem das Balancegefühl.

Zurückstrecken

1. Hüftbreiter Stand. In beiden Händen eine kleine Wasserflasche halten, Arme neben dem Körper anwinkeln. Den Bauch anspannen und den Oberkörper gerade nach vorn neigen. Dabei den Po nach hinten schieben, die Knie bleiben hinter den Fußspitzen. Der Rücken ist gerade, der Kopf in der Verlängerung zur Wirbelsäule.

2. Aus dieser Position heraus die Unterarme nach hinten strecken. Spannung kurz halten, dann die Arme wieder anwinkeln.
Die Übung 8- bis 12-mal wiederholen.

Gemein, aber es lohnt sich!

Benefit Sagt den Winke-Armen Auf Wiedersehen.

Balancieren

1. Hüftbreiter Stand. Die Arme lang neben dem Körper halten, mit beiden Händen eine kleine Wasserflasche umfassen.

2. Das Gewicht auf den linken Fuß verlagern und das rechte Bein so weit wie möglich zur rechten Seite anheben. Gleichzeitig beide Arme auf Schulterhöhe zur Seite strecken. Die Schultern bleiben tief, das Standbein und der Oberkörper bilden eine Linie. Die Position kurz halten, dann rechtes Bein und Arme wieder absenken.
Bewegung 10- bis 12-mal wiederholen, anschließend mit dem linken Bein ausführen.

Ich bleibe leichter in der Balance, wenn ich einen Punkt vor mir fixiere.

Benefit Modelliert die Schultern, die Oberschenkelaußenseiten und trainiert den Gleichgewichtssinn.

Verlängern

1. Liegestützposition, die Handgelenke befinden sich unter den Schultern. Bauch und Po fest anspannen. Der Blick ist auf den Boden gerichtet.

2. Das linke Bein auf Pohöhe anheben und die Zehenspitzen strecken. Die Position kurz halten, dann den Fuß wieder absetzen und ohne dabei die Oberkörperspannung zu verlieren das rechte Bein anheben.
10- bis 12-mal je Seite wiederholen.

Habe ich ganz wenig Zeit, führe ich nur diese Übung aus.

Benefit Formt einen tollen Po und spricht die tief liegenden Bauch- und Rückenmuskeln an.

Runden

1. Vierfüßlerstand. Die Handgelenke befinden sich unter den Schultern, die Knie bilden eine Linie mit den Hüften. Den Bauch anspannen und den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule halten. Jetzt gleichzeitig den rechten Arm und das linke Bein ausstrecken, bis beide parallel zum Boden sind.

2. Den rechten Ellbogen und das linke Knie unter dem Bauch zusammenführen. Dazu den Rücken stark runden, der Blick geht zum Knie. Dabei das Becken nicht zur Seite kippen lassen! Kontrolliert wieder zur Ausgangsposition zurückkehren. Bewegung 6- bis 8-mal flüssig wiederholen, danach mit dem linken Arm und dem rechten Bein ausführen.

Mein Erste-Hilfe-Leister bei Rückenschmerzen.

Benefit Fordert auch den kleinsten Rückenmuskel heraus, stärker zu werden und beweglich zu bleiben.

Aufdrehen

1. Eine Liegestützposition einnehmen. Die Schultern sind über den Handgelenken. Rumpfmuskulatur fest anspannen, Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule halten und den Blick auf den Boden richten.

2. Linke Hand vom Boden lösen und über die Seite nach oben aufdrehen. Dazu über die Zehen auf die Fußkanten kommen. Das Becken nicht absinken lassen, Oberschenkel und Oberkörper bilden eine Linie, Spannung kurz halten. Wieder die Ausgangsposition einnehmen und die Übung zur anderen Seite wiederholen.
6- bis 8-mal je Seite ausführen.

Ich kann diese Übung nicht ausstehen – aber ich weiß, dass sich die Mühe auszahlt!

Benefit Zaubert eine beneidenswerte Taille.

Anheben

1. Auf die rechte Seite legen und den Unterarm unter der Schulter aufstützen, sodass der Oberkörper von der Matte abhebt. Linke Hand auf die Hüfte stützen. Die Unterschenkel nach hinten anwinkeln.

2. Das Becken aus dieser Position heraus anheben, bis der untere Oberschenkel eine Linie mit dem Oberkörper bildet. Nun die Hüfte absenken, aber nicht ganz ablegen.
8- bis 12-mal wiederholen, dann die andere Seite trainieren.

Ich bin jedes Mal stolz auf meine Körperspannung!

Benefit Lässt Hüftspeck keine Chance.

Kriegern

1. In einer weiten Grätsche stehen, die Zehen zeigen nach vorn. Die Arme lang neben dem Körper hängen lassen, die Handflächen auf den Oberschenkeln ablegen.

2. Nun den rechten Fuß nach rechts aufdrehen und den gesamten Oberkörper mitnehmen.

3. Arme auf Schulterhöhe ausstrecken, die Schultern bewusst tief halten und das rechte Knie beugen. Gleichzeitig den Oberkörper nach vorn führen. Um das Gelenk zu schützen, bitte nie das Knie über die Zehen hinausschieben. Position 5 Atemzüge lang halten, dann Bewegung zur anderen Seite wiederholen.
5- bis 8-mal pro Seite ausführen.

Jede Frau sollte sich wie eine Kriegerin fühlen. Fehlt dieses Gefühl, bringt die Übung es wieder zurück.

Benefit Dehnt die Oberschenkel und ebenso die Schulterpartie.

Aus einem roten wird ein rosa Tuch

Es vergingen nur wenige Wochen und mein „Change my life“-Programm zeigte Wirkung. Ich war gechillt und ausgeglichen, ruhte ganz anders in mir. Auch meine Umwelt nahm ich anders wahr – oder die Umwelt mich? Früher hatte ich das Gefühl, für andere Frauen ein rotes Tuch zu sein. Vielleicht strahlte ich einfach unbewusst eine leichte Unnahbarkeit oder Arroganz aus. Egal wo ich auftauchte, ständig hatte ich das Gefühl, es mit einer Horde stutenbissiger Weiber zu tun zu haben. Heute kommen Frauen ganz anders auf mich zu. Viel offener, freundlicher und interessiert an mir und meiner Person. Außerdem sprach ich früher offensichtlich ganz andere Männer an. Eher so die Typen, bei denen Reden eine Schwäche ist. Männer, die einfach mal per se jede Frau anquatschen. Dabei spulten sie im wahrsten Sinne des Wortes nur ihre inhaltsleeren Anmachsprüche runter – irgendeine würde schon mitgehen. Eigentlich muss man diesen Typen mal sagen, dass Schweigen wirklich Gold sein kann. Heute sind es Männer, die im Leben stehen, das Gespräch suchen und mich als Mensch kennenlernen wollen. Meistens sind sie dann sehr überrascht, weil viele von ihnen Vorurteile im Kopf haben: blondes Model, das gern auf roten Teppichen rumsteht … Aber wow, die kann sogar sprechen! Und dabei auch noch alles andere als Unsinn von sich geben.

Auch im Business machte ich einen anderen Eindruck. So lernte ich meinen mittlerweile langjährigen Geschäftspartner kennen, dessen Unternehmen für eine basische Lebensweise steht. Der Geschäftsführer war begeistert, mit mir ein Model zu treffen, das sich auch noch intensiv mit Gesundheitsthemen auseinandersetzt und inhaltlich außerdem etwas mit seinen Produkten anfangen kann.

Obendrein bekam ich eine andere Sicht auf mein Leben: Früher baute ich von morgens bis abends Luftschlösser. Ich war nicht in der Gegenwart, habe nicht das Hier und Jetzt genossen, sondern war in Gedanken schon lange wieder bei der nächsten Reise, beim nächsten Projekt. Ich freute mich nicht über ein schönes Beisammensein mit Freunden, stattdessen plante ich innerlich lieber die nächsten fünf Abende mit den nächsten fünf Freunden. Das hat sich komplett geändert: Egal was ich heute mache, ob ich mit meiner Tochter spiele, mit meinem Mr. Traum essen gehe, einen Geschäftstermin habe oder mich mit Freunden treffe – ich bin zu 100 Prozent da und nicht an irgendeinem anderen Ort. Wahnsinn, oder? Und alles nur, weil ich ursprünglich gesünder essen und leben wollte.

Energie-Tankstelle: einfach hinsetzen und den Moment genießen – ein tolles neues Gefühl!

Die Suche nach mehr

Neue Erkenntnisse und neue Aha-Erlebnisse erforderten unweigerlich neue Maßnahmen in meinem Leben. Ich hatte Blut geleckt und wollte wissen, ob ich noch mehr positive Effekte herausholen könnte, wenn ich weitere Stellschräubchen an meinem Lebenswandel drehte. Offensichtlich gab es so viel zu lernen, zu erkennen und zu entdecken. Klar hatten viele Dinge bis dahin eigentlich zu meinem Leben dazugehört, dennoch waren sie mehr oder minder unbemerkt an mir vorbeigezogen. Mir fehlte das Bewusstsein, bewusst mit mir und meinem Körper umzugehen. Und im Hier und Jetzt zu leben und dies auch in vollen Zügen zu genießen, war mir ebenfalls fremd.

Futter für den Kopf

Als Jugendlicher wird einem ja gern gesagt, was man lernen soll, und meine Eltern hatten da auch so ihre Vorstellungen. Natürlich sollte es etwas Solides sein, da kam nur ein kaufmännischer Beruf infrage und so wurde ich eine Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Dieses Kapitel in meinem Leben würde ich am liebsten direkt vergessen. Himmel, war das langweilig! Immer diese Zahlen, diese strengen Formen, diese Spaßbefreitheit … Aber das hat mich auch geprägt. Zum einen bewies ich Durchhaltevermögen, zum anderen wurde mir klar: Ich werde nie wieder was machen, das mir so ganz und gar nicht gefällt und hinter dem ich nicht stehen kann. Diesem Grundsatz bin ich seither immer, immer treu geblieben, ich liebe meine TV- und Model-Jobs, aber eine nicht unwichtige Kleinigkeit fehlte mir nun dennoch: Ich brauchte mehr Futter für meinen Kopf! Nur schön sein ist auf Dauer dann doch zu wenig und darum entschloss ich mich zu einer Ausbildung zur Ernährungsberaterin. Das Thema Ernährung hat mich schon von Kindesbeinen an interessiert, ich bin schließlich auf dem Land aufgewachsen und bei uns war die Natur allgegenwärtig, da kam der Apfel noch vom Baum.

Ernährung ist einfach ein superspannendes Thema, das zweifellos jeden betrifft, obwohl sich kaum einer Gedanken darüber macht. Mir ging es da im Grunde nicht anders: Ich war interessiert, aber irgendwie doch planlos. Das sollte sich jetzt ändern. Gut übrigens, dass ich so motiviert war und gelernt hatte, mich durchzubeißen, denn mein neuer Lehrplan hörte sich doch ziemlich dröge und oldschool an: Ernährungslehre (hier wird beleuchtet, wie Ernährung und Gesundheit ineinandergreifen), Kalorientabellen (genau die, die auch immer auf den Verpackungen stehen), Nährstoffe (also welche Mineralien und Vitamine stecken drin), Lebensmittelkunde, Anatomie, Physiologie, Übergewicht, Diäten und alternative Ernährungsformen wie beispielsweise die vegetarische oder vegane – das war nicht immer Action pur …

Darauf baue ich

Aber auch wenn ich mich in der einen oder anderen Unterrichtsstunde schrecklich gelangweilt habe, das Thema passte zu mir und schaffte mir ein fundiertes Standbein für mein neues und gesünderes Leben. Dennoch bin ich der Meinung, dass das gesamte Ausbildungssystem überarbeitet werden müsste. Wir kennen alle die berühmte Ernährungspyramide, die immer noch gern als Maß aller Dinge hergenommen wird. Genauso hatte ich mich schon vor der Weiterbildung ernährt: viel Wasser, viele Getreideprodukte aller Art, Milchprodukte waren bei mir auch ganz weit vorn, ein bisschen Obst und Gemüse, dann noch ein wenig Fisch und Fleisch, ab und zu ein Eis – klingt zwar gesund, fühlte sich aber nicht gesund an. Da halte ich es doch eher mit den Österreichern. Die Ernährungspyramide des österreichischen Bundesministeriums für Gesundheit baut – im Gegensatz zum vergleichbaren Modell der Deutschen Gesellschaft für Ernährung – auf gesundes Essen in sieben (statt sechs) Stufen. Unsere Nachbarn unterscheiden erfreulicherweise deutlicher zwischen tierischen und pflanzlichen Fetten und setzen in der Basis auf Obst und Gemüse. Zudem denken sie auch gleich für Schwangere mit.

Die Pyramidenbasis bilden kalorienfreie oder -arme Getränke, mindestens anderthalb Liter am Tag sollten es sein. Gerne mehr! Zudem dürfen täglich drei Portionen Gemüse oder Hülsenfrüchte und zwei Obstrationen auf dem Teller landen. Getreideprodukte, Nudeln und Kartoffeln sind wichtige Energielieferanten und Vollkornprodukte dabei besonders wertvoll. Wer beim Getreide mit Nährstoffen punkten möchte, der wählt Dinkel oder Hafer statt Weizen. Da aber immer mehr Menschen sensibel auf Gluten reagieren, empfehle ich gerne auch glutenfreie Alternativen wie Hirse und Mais oder die sogenannten Pseudogetreide wie Quinoa, Buchweizen und Amaranth.

Mein Nudel-Tipp: Die üblichen Vollkornnudeln aus Weizen ruhig mal durch Reismehlnudeln ersetzen – natürlich auch Vollkorn. Die und viele andere Vollkorn(nudel)varianten gibt’s in immer mehr Supermärkten oder im Reformhaus.

Weiterhin tun ein bis zwei Esslöffel pflanzliche Öle, Nüsse oder Samen dem Körper jeden Tag gut, genau wie fettarme Milch und Milchprodukte (ungezuckert!). Ideal ist, zweimal in der Woche Fisch und dreimal fettarmes Fleisch zu futtern. Festes Fett und fettreiche Produkte möglichst selten benutzen und nur ausnahmsweise in dicke Torten und Co. beißen. Mit dem Ende meiner Ausbildung hatte ich also viel Fachwissen intus, war aber nicht wirklich überzeugt, den besten und neuesten Stand zu kennen. Meine Suche nach dem perfekten Wohlfühlkörper fing damit erst so richtig an.

Die Ernährungspyramide für Schwangere

Bei der Nahrungsauswahl auf eine solide Basis sowie gesunde Zusatzbausteine achten – und bloß nicht zu sehr tiefstapeln!

American Way of Lies

Übrigens bestand diese Suche aus vielen Umwegen und lustigen Begebenheiten.

Zum Beispiel war ich beruflich oft in Amerika unterwegs, im Land der Extreme – auf der einen Seite die Burger-Fraktion und auf der anderen Seite die Baywatch-Abteilung. Ich wollte einen roten Badeanzug, so viel stand fest! Aber das Land der unbegrenzten Möglichkeiten hatte auch unbegrenzt viele, vermeintlich revolutionäre Ernährungsmethoden im Angebot. Und wie sie alle hießen: Low-Carb-, Atkins-, New-York-, Acht-Stunden- oder Hollywood-Diät. Trotz unterschiedlichster Namen und Ansätze haben alle eines gemeinsam: bloß keine Kohlenhydrate (ich sag nur: „Weihwasser und Teufel“) und viel, viel trainieren. Also Fakten rund ums Essen, die im kompletten Widerspruch zu der Ernährungspyramide stehen, die ich unter anderem in meiner Ausbildung kennengelernt hatte.

Aber Wahrheiten gibt es ja viele, dachte ich. Wenn Hollywoodschönheiten alle darauf verzichteten und so filmreif aussehen, dann muss diese Strategie gut sein. Hoch motiviert und geistig amerikanisiert krempelte ich also meinen gerade gewonnenen, strukturierten Tagesablauf von einem Tag auf den anderen wieder um. Nicht ohne mich vor meinem geistigen Auge mit einer roten Schwimmboje in der Hand den Venice Beach entlangschweben zu sehen: noch gesünder, noch gestählter und einfach unwiderstehlich heiß.

Mein neuer Tagesablauf wurde jetzt von eiweißhaltigem Essen bestimmt. Zum Frühstück gab es Egg-White-Omelett (ja, das Eigelb wurde weggelassen, ist ja viiiel zu fettig), dazu Brokkoli und Hühnerbrust. Quasi direkt danach – ohne ein Gramm Energie in mir zu haben – ging es für sehr viele schweißtreibende Minuten ins Fitnessstudio. Danach ein Proteinshake to go und mittags Fisch mit Gemüse. Und abends noch mal Hüttenkäse und ja, ganz besonders lecker und abwechslungsreich (Achtung, Ironie!), Hühnerbrust. Nach einer Woche Eiweiß-Hühnchen-Workout-Programm hing mir das Ganze zum Hals raus. Aber, aber: Mein Körper fühlte sich tatsächlich fester an! Das war allerdings das einzig Positive, ich fühlte mich nämlich total schlapp, müde und Denken hatte ich auch verlernt. Mein Stoffwechsel war übrigens auch schon mal besser gelaufen, sprich der Gang zum Klo war suboptimal, und das, obwohl ich mich doch angeblich so megagesund ernährte. Eine Erklärung für meinen Zustand bekam ich kurz darauf, als ich Arni Schwarzeneggers Stammfitnessstudio Gold’s Gym am Venice Beach besuchte. OMG! Muskelbepackte Körper, so weit das Auge reichte. Meine Nase hatte jedoch weniger Spaß: Es roch nach Schweiß und vor allem nach Pups! Und oh Wunder – die sahen durch die Bank so schlapp aus wie ich. Eigentlich hatte ich mir braun gebranntes, gestähltes Testosteron vorgestellt. Waren die aber nicht, eher eine Mischung aus Conan der Barbar (der wird im Film übrigens von Arni gespielt) und Zombie. Die Typen pumpten an ihren riesigen Eisengeräten, was das Zeug hielt, um kurz darauf völlig teilnahmslos zu erstarren. Ich dachte: „Nee, DAS kann auch nicht meine neue Lebensweise sein!“ Es musste noch was anderes geben.

Unfreiwillig jünger